Refine
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (19)
Language
- German (19)
Has Fulltext
- yes (19)
Is part of the Bibliography
- no (19)
Keywords
- Mecklenburg-Vorpommern (19) (remove)
Institute
- Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (3)
- Zoologisches Institut und Museum (3)
- Institut für Community Medicine (2)
- Institut für Geographie und Geologie (2)
- Caspar-David-Friedrich-Institut (1)
- Institut für Botanik und Landschaftsökologie & Botanischer Garten (1)
- Institut für Epidemiologie u. Sozialmedizin (1)
- Institut für Erziehungswissenschaft (1)
- Institut für Ethik und Geschichte der Medizin (1)
- Institut für Medizinische Psychologie (1)
Im Rahmen eines Forschungsprojekts im Bereich der Odermündung wurde ein Pflanzentest für aquatische Verunreinigungen gesucht. Der Test wurde nach einem Testprotokoll von Everiss (1979) etabliert. Als Endpunkte gingen die Frischmasse und die Gesamtsprossen ein. Die Testlösungen wurden aus einer konzentrierten Mischung von 7 Schwermetallen und Arsen (As, Hg, Cd, Cr, Cu, Ni, Pb, Zn) und als Einzelsubstanzlösungen hergestellt. Die Auswertungen erfolgten in Prozent bezogen auf die Kontrolle sowie varianzanalytisch nach OECD (2002). In 100facher NKO (NKO = mittlere Konzentration Oderwasser Oberhalb der Nachweisgrenze) wurde eine schwere Schädigung durch alle Gemische verursacht. Das Gemisch ohne Cr schädigte am stärksten. In 10facher NKO konnte eine Wachstumshemmung nachgewiesen werden. Bei 1facher NKO zeigte sich eine geringe Beeinflussung. Als Einzelstoff war Cu in 100facher NKO am stärksten toxisch, gefolgt von Zn, Ni und Cd. As, Pb, Hg und Cr wirkten nicht eindeutig wachstumshemmend. In 10facher NKO war bei Cd, Cu und Zn noch Schädigung vorhanden. Kupfer wirkte auch in der 1fachen NKO noch schädigend. Bei Cd zeigte sich noch eine Reduktion des Sprosswachstums, aber keine Frischmassereduktion. Der L. minor - Test ist sensitiv und eignet sich als Screeningtest für unbekannte Gewässerproben. Er stellt eine gute Ergänzung zu anderen Biotestverfahren dar. Für eine umwelttoxikologische Einschätzung wird anhand der erzielten Ergebnisse ein Schädigungsmodell vorgeschlagen.
Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit den Suiziden und Suizidversuchen, die im Stadt- und Landkreis Greifswald in der Zeit von 1993 bis 1995 begangen wurden. Im Erfassungszeitraum ereigneten sich 73 Suizide und 337 Suizidversuche, die unter Betrachtung der Variablen wie Kreisverteilung, Altersunterschiede, Geschlechtsunterschiede, familiäre Situation, berufliche Tätigkeiten und Arbeitslosigkeit, Handlungszeiten, Tötungsmittel, Motive und Ursachen, psychiatrische Befunde, vorangegangene Suizidhandlungen und Einflüsse familiärer Suizidhandlungen untersucht wurden, hinsichtlich ihrer Besonderheiten dargestellt, in ihrem Zusammenhang ausgewertet und besprochen wurden. Der Aspekt der „Nachwendesuizidalität" findet in mehreren Punkten der Diskussion besondere Berücksichtigung.
Klinische Untersuchungsparameter zum parodontalen Gesundheitszustand einer Inselpopulation wurden ermittelt und mit Probanden der SHIP-Studie verglichen. Risiken durch Rauchen, Grunderkrankungen und genetische Einflüsse (Polymorphismus der Myeloperoxidase) wurden bewertet. Mit der Übertragung dieser Daten in dentale Nomogramme erfolgte eine alterspezifische Beurteilung des aktuellen parodontalen Erkrankungsstatus. Die Anwendung dentaler Nomogramme für parodontales Screening und für Verlaufskontrollen unter Praxisbedingungen wurde überprüft.
In der Medizin wird die Einführung von Qualitätsmanagement immer mehr gefordert, so auch in der Notfallmedizin. In einer Untersuchung der Integrierten Rettungsleitstellen Mecklenburg-Vorpommerns wurde eine Bestandsaufnahme zu den aktuellen Strukturen mit den Schwerpunkten Personal, Technik, Prozesse und Leistungen durchgeführt. Dazu wurde ein umfangreicher Fragebogen mit knapp 300 größtenteils geschlossenen Fragen und über 1300 Antwortfeldern pro RLS entwickelt. Deutschlandweit erstmalig wurde ein umfassender Datenpool erstellt und hinsichtlich der Möglichkeit zur Durchführung einer Qualitätsanalyse in den Integrierten Rettungsleitstellen Mecklenburg-Vorpommerns untersucht. Qualitätskriterien zur Beschreibung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität wurden definiert und mit Hilfe des vorhandenen Datenmaterials untersucht. Es zeigt sich, dass selbst Grundvoraussetzungen wie einheitliche Definitionen und stringente Dokumentation für sinnvolles Qualitätsmanagement nicht vorhanden sind. Daraus ergeben sich 23 Vorschläge zum Aufbau von Qualitätsmanagementsystemen in Rettungsleitstellen sowie die Forderung nach bundesweit einheitlicher Gesetzgebung bezüglich Vorgaben und Richtlinien, bundesweit einheitlichen, sinnvollen Definitionen und stringenter Dokumentation.
Hintergrund: Die vielfach schädigende Wirkung des übermäßigen Konsums von Alkohol ist seit vielen Jahren bekannt und in zahlreichen Studien belegt. Individuumsbezogene Ansätze als auch auf einzelne Personen abzielende Anteile eines systemischen Ansatzes benötigen ein je nach Einsatzbereich entsprechend gut funktionierendes Instrumentarium zum Screening und zur Messung des gesundheitsriskanten Alkoholkonsums. In verschiedenen Situationen ist es wünschenswert, einen biochemischen Marker für erhöhten Alkoholkonsum zu haben, der nicht nur den kurzfristigen Konsum misst, sondern den kumulativen Konsum über mehrere Wochen und Monate angibt. Methoden: Anhand einer epidemiologischen Querschnittsstudie (Study of Health in Pomerania – SHIP) wurde untersucht, wie der Zusammenhang zwischen dem selbstberichteten Alkoholkonsum und den biochemischen Markern Gamma-Glutamyltransferase (GGT), Mittleres Volumen des einzelnen Erythrozyten (MCV) und Carbohydrat-defizientes Transferrin (CDT) unter Berücksichtigung weiterer konfundierender Variablen wie Alter, Geschlecht, Rauchen und Adipositas beschrieben werden kann. Weiterhin wurde untersucht, ob die Effektivität der genannten Marker als Screeningwerkzeug für gefährlichen Alkoholkonsum ausreicht, um den Einsatz in einer unselektierten Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung zu rechtfertigen. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass die Verteilungen der Laborparameter bei Probanden, die Alkohol tranken und solchen die keinen Alkohol tranken, stark überlappten. Effekte der konfundierenden Variablen konnten festgestellt werden. Ein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Labormarkern war vorhanden. Die Screeningeffektivität der Labormarker erwies sich als gering. Positiv prädiktive Werte lagen unter 50%. Die Labormarker unterschieden sich u.a. insofern, dass CDT schlechtere Ergebnisse erzielte als GGT. Auch eine Einschränkung der Analysen auf Subgruppen mit erhöhter Prävalenz des gefährlichen Alkoholkonsums ergab keine Steigerung des positiv prädiktiven Wertes über 50%. Fazit: Nach Einsicht in den Forschungsstand und nach Analyse der Daten aus SHIP muss davon ausgegangen werden, dass die Effektivität der Labormarker CDT, GGT und MCV nicht ausreicht, um sie für das Screening gefährlichen Alkoholkonsums in der Allgemeinbevölkerung einzusetzen.
Küstenüberflutungsmoore sind typische Elemente der vorpommerschen Boddenküste an der südlichen Ostsee. Es sind nur wenige Dezimeter oberhalb des Meeresspiegels liegende Bereiche, die natürlicherweise von Röhrichten eingenommen werden. Mit der menschlichen Nutzung konnten sich seit dem Mittelalter eigenständige Salzgrünlandformationen etablieren, deren Fortbestand an eine extensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung gebunden ist. Die Arbeit hat den Einfluss der Beweidung auf die ökofaunistische Indikatorgruppe der Laufkäfer als Repräsentanten des Stratums Epedaphon untersucht. Dafür wurden in den Jahren 2001 bis 2005 mit Bodenfallen die Laufkäfergesellschaften sowie verschiedene abiotische und biotische Standortfaktoren im Bereich von Küstenüberflutungsmooren am Greifswalder Bodden, auf der Insel Ummanz und am Strelasund erfasst. Darüber hinaus wurden bis in das Jahr 1986 zurückreichende vergleichbare Untersuchungen zu Laufkäfergesellschaften verschiedener Habitate der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein analysiert. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe deskriptiver und mulivariater Statistik, ökofaunistischer Indizes und Korrelations-, Regressions- und Indikatorarten-Analysen. Der Datensatz umfasste insgesamt 310 Laufkäfergesellschaften mit 156.140 Individuen aus 211 Arten. Im Gesamtvergleich aller Küsten- und küstennahen Habitate der südlichen Ostsee differenzieren sich die Laufkäfergesellschaften nach den Standortfaktoren Höhenlage, Bodensubstrat und vertikale Vegetationsdichte. Im torfgeprägten mittleren Geolitoral der Küstenüberflutungsmoore sind die horizontale Vegetationsdichte und die Streuschichtausprägung von entscheidender Bedeutung. Beide werden stark durch die Beweidung modifiziert und beeinflussen weitere edaphische Parameter wie Bodenfeuchte und –salinität sowie Raumfülle, -widerstand und das Mikroklima. In Kombination mit der Trittwirkung der Weidetiere und dem gesteigerten Überflutungseinfluss aufgrund der verringerten Anzahl von Mikrohabitaten kommt es mit zunehmender Beweidung zur Abnahme der Artenzahlen, Fangsummen und Biomasse der Laufkäfer sowie zur Zunahme des Individuenanteils halophiler und halobionter Arten. Es wurden drei charakteristische Laufkäfergesellschaften des aktuell beweideten Salzbinsenrasens (Juncetum gerardii), des aufgelassenen Salzgrünlandes (J. gerardii, Oenantho lachenalii-Juncetum maritimi) und ungenutzter Brackwasserröhrichte (Scirpetum maritimi) mit den entsprechenden Laufkäfer-Indikatorarten ermittelt. Das extensiv beweidete Salzgrünland ist ein überregional wichtiger Lebensraum für die naturschutzfachlich bedeutsamen Laufkäferarten Carabus clatratus und Agonum monachum. Aufgrund des anthropogen forcierten Klimawandels könnten sich zukünftig Veränderungen in der Zusammensetzung der Laufkäfergesellschaften ergeben, beispielsweise ist im Untersuchungsgebiet eine Arealregression der Indikatorart Bembidion transparens zu erwarten. Die Arbeit gibt Empfehlungen zum Nutzungsregime innerhalb des Salzgrünlandes und zur Effizienzkontrolle der Beweidungsmaßnahmen anhand der Laufkäfer. Dies wird beispielhaft anhand eines langjährigen Monitorings im Renaturierungsgebiet der Karrendorfer Wiesen dargestellt.
Kein Land vermittelt uns derzeit noch einen so umfassenden, geschlossenen Überblick über die Entwicklung der Baukunst der Schlösser, Guts- und Domänenpächterhäuser wie das heutige Mecklenburg-Vorpommern. Dies gilt für die Anfänge bis in die Zeit kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Der 1990 überlieferte Bestands-Zusammenhang ist nach bereits knapp zwei Jahrzehnten seit der Vereinigung der Bundesrepublik Deutschland mit der DDR so stark gefährdet, dass die regionale Identität Mecklenburg-Vorpommerns für zukünftige Generationen schwierig nachvollziehbar sein wird. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit zur Erhaltung des kulturellen Erbes im Zusammenhang, die Bekanntheit der Schlösser, Guts- und Domänenpächterhäuser sowie die Kenntnis ihres entwicklungshistorischen Kontextes bilden die Grundlage für ihren Erhalt – zur Wahrung der regionalen Identität des Bundeslandes. Der Verfasser der vorliegenden Schrift möchte einen Beitrag leisten, erstmalig den entwicklungshistorischen Zusammenhang der genannten Objekte, insbesondere im vormaligen Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, darzustellen. Der Untersuchungsschwerpunkt betrifft den Zeitraum etwa 1780-1920. Die Region Ludwigslust und das Amt Neuhaus werden als ‚Entwicklungs-Zentrum‘ für die zeitgemäß-moderne Architektur der Schlösser, Guts- und Domänenpächterhäuser Mecklenburgs und Pommerns herausgestellt. Dazu werden die in der Region und dem Amt liegenden Standorte denkmaltopographisch analysiert, ihre Objekte stilkritisch bewertet und mit der zeitgemäß-vorherrschenden Architektur-Stilistik verglichen. Nach dem Forschungsergebnis ist der wichtigste Bestandteil der Gutshaus- und Domänenpächterhaus-Architektur Mecklenburgs und Pommerns auf 6 Entwicklungslinien/Bautrends – zwischen etwa 1700 und Ausbruch des Zweiten Weltkrieges – zurückzuführen. Es werden insbesondere die ‚Innovationsbauten‘, wie beispielsweise das Gutshaus Gresse, vorgestellt und die ‚Innovations-Folgebauten‘ in die jeweiligen Bautrends eingeordnet. Zur Untermauerung des Forschungsergebnisses stützt sich der Verfasser auf 2 Anlagebände, nicht nur mit historischen Abbildungen und maßstabsgerechten Zeichnungen der untersuchten Objekte, sondern vielmehr ihrer Vorbilder, welche in nationalen und internationalen Kultureinflüssen stehen. Die Dokumentation beinhaltet gemäß anthropologischem Modell VASARIs die in Abfolge der architektonischen Stile geordneten Biographien der architektonischen Urheber, deren Objektkonzeption in der Region und dem Amt sowie anderen Landesteilen erfolgt war. Der 1. Dokumentationsteil beinhaltet diejenigen Urheber, welche unabhängig von Bautrends ihre Tätigkeiten entfalteten, hingegen der 2. Teil die Lebensläufe derjenigen Urheber, welche den in der Region und dem Amt begründeten 6 Bautrends in Mecklenburg und Pommern errichteten Objekte zuzuordnen sind. Die Erkenntnisse über die Urheber – in mehr als 70 Baumeister- und Architektenbiographien samt Werkverzeichnissen fixiert – lassen Rückschlüsse auf den entwicklungshistorischen Bestands-Zusammenhang der Schlösser, Guts- und Domänenpächterhäuser in Mecklenburg und Pommern zu. Die Biographien beleuchten nicht nur das familiär-intellektuelle Umfeld der Urheber, sondern vielmehr auch ihre ‚akademische Herkunft‘ im Zusammenhang von Lehrern, Bildungsreisen, Kommilitonen und stilistisch-bautechnischem Einfluss. Schließlich unter diesen multipel-kulturellen Einflüssen erfolgte die Entwurfstätigkeit zur Vollendung dieser Objekte. Es ist zu konstatieren, dass die Biographien eine Vielzahl von Urheberschaften/Zuschreibungen von Gutshausentwürfen offenlegen: Das Repertoire staatsbediensteter Urheber beinhaltete u. a. auch Gutshäuser für private Auftraggeber. So sind zahlreiche Gutshäuser, oft bereits Abbrüchen anheimgefallen, im Nachhinein jedoch als ‚kleine Werke großer Meister‘ zu interpretieren. Erst gemäß Positionierung der Objekte im überregionalen Kontext der Bautrends können sich die Konkretisierungen denkmalpflegerischer Empfehlungen ergeben. So würde, wie das Beispiel des in der Formensprache RAMÉEs im ‚American Colonial Style’ konzipierten Gutshauses Benz dokumentiert, weiteren Fehlinterpretationen und erneuten Abbrüchen wirksam vorgebeugt werden. Es liegt auf der Hand, dass weitere Abbrüche unterbunden und dem Erhalt des kulturellen Erbes Gutsanlagen erhöhte Priorität bei der Erarbeitung landespolitischer Zielstellungen gewidmet werden sollte. Spätestens zum Zeitpunkt dieser Publikation müsste die Kulturpolitik Mecklenburg-Vorpommerns im Kontext privater Initiativen mit dem Ziel der regionalen Identitätswahrung verantwortungsvoll konkretisiert werden.
Mit der vorliegenden Arbeit wurden über einen Zeitraum von sechs Jahren zwei unabhängige, kleinräumige Windwürfe im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (2000 bis 2005) und im Müritz Nationalpark (2002 bis 2007) ökofaunistisch untersucht. Dabei wurde die Coleopterenfauna von drei Windwurfflächen sowie drei ausgewählten Referenzflächen aus verschiedenen Straten beprobt. Zur Erfassung der xylobionten Coleopteren et Diversa kamen verschiedene Fallensysteme in den unterschiedlichen Straten zur Anwendung (Bodenfallen und Schlitzfallen in allen Jahren; Kronenfallen, Fensterfallen, Farbschalen sowie Käferzuchten und Handaufsammlungen nur teilweise in einzelnen Jahren). Insgesamt konnten 82.981 Coleopteren (exkl. Staphylinidae) aus 708 Arten und 80 verschiedenen Familien ermittelt werden. Dabei zeigte sich besonders in den ersten Jahren nach dem Windwurf eine große Attraktivität der Windwurfgebiete auf xylophage Coleopterenarten. Erst im weiteren Verlauf kam es zu einer Abnahme der Xylophagen zu Gunsten von verschiedenen Pilz- und Mulmbesiedlern. Im gesamten Untersuchungszeitraum ließen sich kaum Unterschiede der Coleopterenzoenosen zwischen dem Windwurf und der entsprechenden Vergleichsfläche herausstellen. Durch den direkten Vergleich mit einer benachbarten Referenzfläche verdeutlichte sich, dass vor allem regionale Einflüsse, insbesondere das Arteninventar der umgebenden Flächen, für die rasche Besiedlung von Bedeutung waren. Als typische Leitarten der Windwurfsukzession erwiesen sich verschiedene Vertreter der Borkenkäferfamilie (Scolytiden), welche auf den Windwurfflächen mit insgesamt etwa 12.500 Individuen aus 44 verschiedenen Arten (entspricht etwa 13 %!) vertreten waren. Dennoch ließen sich keine expandierenden Kalamitäten forstrelevanter Coleopteren ausmachen, lediglich im Darßwald kam es zu einer Gradation des Buchdruckers Ips typographus und seiner Begleitarten, welche im dritten Jahr nach dem Sturmereignis ihren Gipfel erreichte. Für viele Käferarten stellten gerade die Windwurfflächen ein wichtiges Refugium als Lebensraum mit der Möglichkeit zum genetischen Austausch dar. Dabei spielen gerade diese kleinräumigen und mosaikartig verteilten Bereiche der Windwurfareale eine bedeutende Rolle als Trittsteine für die Ausbreitung seltener Coleopteren, was sich sehr eindrucksvoll anhand der ermittelten Zahl der gefährdeten Arten in dieser Untersuchung abzeichnete. Insgesamt konnten 124 Arten aus 49 Familien in der Roten Liste Deutschlands sowie 72 faunistisch bedeutsame Funde für Mecklenburg-Vorpommern erbracht werden. Mit der vorliegenden Arbeit zum Windwurfgeschehen im Norddeutschen Tiefland konnten somit einerseits verschiedene biologische Aspekte, wie die Betrachtung der Phänologie, die Zusammensetzung der Coleopterenzoenosen sowie der Nachweis neuer bzw. seltener Arten aufgezeigt werden. Andererseits wurde herausgestellt, dass diese kleinräumigen Windwürfe kaum eine forstwirtschaftliche Relevanz haben, da es zu keiner lang anhaltenden und sich vergrößernden Kalamität einzelner Schadinsekten (bes. aus der Familie der Scolytiden) kam.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Prävalenzanalyse des Down Syndroms in einem deutschen populationsbasierten Fehlbildungsregister (Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt). Erstmalig für Deutschland werden dabei auch die Einflüsse der Pränataldiagnostik und des mütterlichen Alters, einzeln sowie kombiniert, genauer betrachtet.Anhand der Daten vom Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt (1995-2010), des statistischen Bundesamtes (1990-2010), des statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt (1995-2010) sowie der Kassenärztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern (1999-2009) und Sachsen-Anhalt (2005-2009) wurden Prävalenzen des Down Syndroms, maternale Altersstrukturen in Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Inanspruchnahme verschiedener Formen pränataler Diagnostik und die Einflüsse des mütterlichen Alters sowie einer pränatalen Diagnose auf den Ausgang der Schwangerschaft untersucht. Im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ist das mütterliche Alter in 95,5% der Fälle (386 von 404) angeben, für 9,7% der Fälle (39 von 404) fehlen Angaben zur pränatalen Diagnostik. Die Daten des statistischen Bundesamtes zum mütterlichen Alter sind, bis auf 213 Fälle mit unbekanntem Alter bis 1998, vollständig (99,9%). Wie erwartet zeigte sich ein Anstieg des mütterlichen Durchschnittsalters in Deutschland von 28,1 Jahren (1990) auf 30,5 Jahre (2010) mit einem Anstieg des Anteils der Mütter ab 35 Jahren um 14% (1990: 9,9%, 2010: 23,9%). Dies ließ sich, in geringerem Ausmaß, auch in den beiden Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nachweisen. Damit einhergehend stieg die erwartete Prävalenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:762 (1995) auf 1:543 (2010). Dies findet sich auch in der Prävalenz des Down Syndroms auf Geborene mit einem Anstieg von 1:591 (1995-1998) auf 1:581 (2007-2010). Gleichzeitig sank jedoch die Prävalenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:1134 (1995-1998) auf 1:1338 (2007-2010). Analog internationaler Angaben entschieden sich 90,9% der Schwangeren gegen ein Kind mit Down Syndrom, wenn es pränatal bekannt war. 79,8% der Lebendgeborenen mit Down Syndrom waren pränatal unbekannt. Allerdings zeigte sich in den letzten Jahren, dass sich Frauen, vor allem Schwangere ab 35 Jahre, zunehmend bewusst für ein Kind mit Down Syndrom entscheiden (1995-1998: 3,9%; 2007-2010: 10,5%). Es zeigte sich eine Zunahme der Inanspruchnahme invasiver pränataler Diagnostik in der Normalbevölkerung und in der Gruppe Schwangerer mit Feten mit Down Syndrom, hier vor allem jene, welche jünger als 35 Jahre alt waren. Einschränkend ist zu sagen, dass es sich bei den verwendeten Daten zur Pränataldiagnostik, um sehr spezielle Daten handelt. So sind die Daten der Kassenärztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nur abrechenbare Fälle zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen und jene Fälle des Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ausschließlich Frauen, deren Feten eine Pathologie aufwiesen. Des Weiteren erfolgt die Meldung im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt freiwillig und die Erfassungsbögen sind den aktuellen Entwicklungen des pränatalen Screenings nicht angepasst. Der angestrebte Vergleich der beiden Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt gestaltete sich aufgrund verschiedener dezentraler Erfassungsinstrumente und Weitergabepolitik als schwierig und nicht voll umsetzbar. Die Prävalenz des Down Syndroms stieg bezogen auf die Geborenen leicht an, bezogen auf die Lebendgeborenen sank sie jedoch. Dies konnte man mithilfe der Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt gut analysieren. Lider ist eine solche Fehlbildungserfassung in Deutschland nur gering, regional und auf freiwilliger Basis verbreitet. Die vermutete Ursache der Prävalenzentwicklung in mütterlichem Alter und Pränataldiagnostik konnte bedingt gefunden werden, da die erhobenen Daten zur Inanspruchnahme der Pränataldiagnostik aufgrund ihrer Selektivität als Annäherung an die Realität zu betrachten sind. Zur genaueren Bearbeitung dieser Fragestellungen wäre es notwendig eine größere repräsentative Population unter Miteinbeziehung regionaler, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte zu untersuchen.
Die Herausforderung des Notarztes in der Präklinik besteht darin, innerhalb kürzester Zeit mittels begrenzter medizinischer Ausstattung und oftmals nur anhand von Symptomen eine suffiziente Diagnostik und Therapie zur Versorgung des Patienten zu gewährleisten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist eine möglichst standardisierte Vorgehensweise in Form von Algorithmen notwendig. Hierzu werden von regionalen Wiederbelebungsorganisationen (ERC/AHA) auf der Grundlage des ILCOR anhand von – soweit möglich – evidenzbasierten Erkenntnissen die international geltenden Leitlinien zur Wiederbelebung entwickelt. Inwieweit in MV tätige Notärzte diesen zustimmen und welche persönlichen Merkmale des Notarztes (z. B. Alter, Weiterbildungsstatus) zu einer konsequenteren Umsetzung dieser führen, beschreibt diese Dissertation. Ziel dabei ist, Überlegungen hinsichtlich der notfallmedizinischen Aus- und Weiterbildung anzustellen und letztlich durch Optimierung der Strukturqualität einen Beitrag zur Verbesserung des Qualitätsmanagements in der prähospitalen Notfallmedizin zu leisten. Letztlich soll die Versorgung von Notfallpatienten verbessert und gleichermaßen die Zufriedenheit der Notärzte gesteigert werden. Anhand eines in MV im Zeitraum von Juli 2010 bis Mai 2012 an Notärzte gerichteten Fragebogens wurden u. a. die auch im A(C)LS-Kurs vermittelten Inhalte der Leitlinien von 2005/2010 zur Versorgung des akuten Koronarsyndroms, des Herz-Kreislauf-Stillstandes sowie zur Versorgung tachykarder und bradykarder Herzrhythmusstörungen thematisiert. Zudem wurden die genannten persönlichen Merkmale in Form von soziodemografischen Daten erfasst. Nach Erstellung eines Summenscores in Verbindung mit den soziodemografischen Daten konnte durch Anwendung statistischer Tests der Einfluss der persönlichen Merkmale auf die Umsetzung der Leitlinien analysiert werden. Einzelne Teilnehmer wurden aus den jeweiligen Tests ausgeschlossen aufgrund fehlender Angaben zu einzelnen Fragen bzw. soziodemografischen Daten. Insgesamt beteiligten sich 98 Notärzte. Mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von α ≤ 0,05 und entsprechender Ausschlussverfahren konnte festgestellt werden, dass die Beteiligung an den Zusatzausbildungen (ERC, AHA, Organisationen zur Traumaversorgung) mit p=0,036 und der Besitz der Qualifikation „Intensivtransport“ nach DIVI-Empfehlung (p=0,029) zu einer konsequenteren Umsetzung der Leitlinien führt. Bei den Variablen Alter, Geschlecht, Fachrichtung, Weiterbildungsstatus, Dauer der Notarzttätigkeit, durchschnittliche Anzahl an Notarztdiensten im Monat und Einsatzort des Notarztes ließ sich hingegen kein Zusammenhang in Bezug auf die Umsetzung der Leitlinien herstellen. Die Teilnahme am A(C)LS-Kurs beträgt 3,06%. An mindestens einer der Zusatz¬ausbildungen nahmen 11,7% der Notärzte teil. Verglichen mit dem verpflichtenden 80-stündigen Notfallmedizinkurs werden bei den o. g. Zusatzausbildungen zur Vermittlung der Leitlinien Stärken vor allem im effizienten Instruktoren-Teilnehmer-Verhältnis, in der standardisierten Instruktorenausbildung und dem gut strukturierten Kurs- und Fortbildungsprogramm gesehen. Um den Kursstatus beizubehalten, ist eine Auffrischung im Abstand von zwei Jahren notwendig. In diesem Zusammenhang wäre es wünschenswert, wenn wie z. B. in Österreich oder Hessen auch in MV eine gesetzlich geregelte Fortbildungspflicht der Notärzte in festgelegten Abständen eingeführt würde. Zur Sicherstellung der Vermittlung aktueller Leitlinien könnte der Notarztkurs mit einem A(C)LS-Providerkurs kombiniert werden. Um die niedrige Teilnahme am A(C)LS-Kurs zu steigern, sollten berufliche und finanzielle Anreize sowie ein regionales Kurszentrum in MV geschaffen werden. Die Beziehung zwischen der Qualifikation „Intensivtransport“ nach DIVI-Empfehlung und der konsequenteren Umsetzung der Leitlinien ist am ehesten auf die Kombination der ihr zu Grunde liegenden Anforderungen zurückzuführen. Hierzu gehören der Nachweis klinischer Tätigkeit in der Intensivmedizin, die Notarztqualifikation, regelmäßige Notarztdienste und die Absolvierung eines 20-stündigen Kurses Intensivtransport. In Anlehnung an den ADAC wäre in der Luftrettung grundsätzlich die Qualifikation vorauszusetzen. Aus den voranstehenden Aussagen ergibt sich, dass eine regelmäßige Fortbildung der Notärzte Grundvoraussetzung für die Kenntnis und Umsetzung der Leitlinien im Umgang mit kardialen Notfällen ist. Ideen zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung von Notärzten bestehen, jedoch wurden diese bisher nur in Ansätzen verwirklicht. Durch das Zusammenwirken der Gesetz- und Verordnungsgeber, Ärztekammern und Arbeitgeber ist eine Verbesserung der Notfallversorgung zu erwarten.