Klinische Untersuchungsparameter zum parodontalen Gesundheitszustand einer Inselpopulation wurden ermittelt und mit Probanden der SHIP-Studie verglichen. Risiken durch Rauchen, Grunderkrankungen und genetische EinflĂŒsse (Polymorphismus der Myeloperoxidase) wurden bewertet. Mit der Ăbertragung dieser Daten in dentale Nomogramme erfolgte eine alterspezifische Beurteilung des aktuellen parodontalen Erkrankungsstatus. Die Anwendung dentaler Nomogramme fĂŒr parodontales Screening und fĂŒr Verlaufskontrollen unter Praxisbedingungen wurde ĂŒberprĂŒft.
In der Medizin wird die EinfĂŒhrung von QualitĂ€tsmanagement immer mehr gefordert, so auch in der Notfallmedizin. In einer Untersuchung der Integrierten Rettungsleitstellen Mecklenburg-Vorpommerns wurde eine Bestandsaufnahme zu den aktuellen Strukturen mit den Schwerpunkten Personal, Technik, Prozesse und Leistungen durchgefĂŒhrt. Dazu wurde ein umfangreicher Fragebogen mit knapp 300 gröĂtenteils geschlossenen Fragen und ĂŒber 1300 Antwortfeldern pro RLS entwickelt. Deutschlandweit erstmalig wurde ein umfassender Datenpool erstellt und hinsichtlich der Möglichkeit zur DurchfĂŒhrung einer QualitĂ€tsanalyse in den Integrierten Rettungsleitstellen Mecklenburg-Vorpommerns untersucht. QualitĂ€tskriterien zur Beschreibung der Struktur-, Prozess- und ErgebnisqualitĂ€t wurden definiert und mit Hilfe des vorhandenen Datenmaterials untersucht. Es zeigt sich, dass selbst Grundvoraussetzungen wie einheitliche Definitionen und stringente Dokumentation fĂŒr sinnvolles QualitĂ€tsmanagement nicht vorhanden sind. Daraus ergeben sich 23 VorschlĂ€ge zum Aufbau von QualitĂ€tsmanagementsystemen in Rettungsleitstellen sowie die Forderung nach bundesweit einheitlicher Gesetzgebung bezĂŒglich Vorgaben und Richtlinien, bundesweit einheitlichen, sinnvollen Definitionen und stringenter Dokumentation.
Hintergrund: Die vielfach schĂ€digende Wirkung des ĂŒbermĂ€Ăigen Konsums von Alkohol ist seit vielen Jahren bekannt und in zahlreichen Studien belegt. Individuumsbezogene AnsĂ€tze als auch auf einzelne Personen abzielende Anteile eines systemischen Ansatzes benötigen ein je nach Einsatzbereich entsprechend gut funktionierendes Instrumentarium zum Screening und zur Messung des gesundheitsriskanten Alkoholkonsums. In verschiedenen Situationen ist es wĂŒnschenswert, einen biochemischen Marker fĂŒr erhöhten Alkoholkonsum zu haben, der nicht nur den kurzfristigen Konsum misst, sondern den kumulativen Konsum ĂŒber mehrere Wochen und Monate angibt. Methoden: Anhand einer epidemiologischen Querschnittsstudie (Study of Health in Pomerania â SHIP) wurde untersucht, wie der Zusammenhang zwischen dem selbstberichteten Alkoholkonsum und den biochemischen Markern Gamma-Glutamyltransferase (GGT), Mittleres Volumen des einzelnen Erythrozyten (MCV) und Carbohydrat-defizientes Transferrin (CDT) unter BerĂŒcksichtigung weiterer konfundierender Variablen wie Alter, Geschlecht, Rauchen und Adipositas beschrieben werden kann. Weiterhin wurde untersucht, ob die EffektivitĂ€t der genannten Marker als Screeningwerkzeug fĂŒr gefĂ€hrlichen Alkoholkonsum ausreicht, um den Einsatz in einer unselektierten Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung zu rechtfertigen. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass die Verteilungen der Laborparameter bei Probanden, die Alkohol tranken und solchen die keinen Alkohol tranken, stark ĂŒberlappten. Effekte der konfundierenden Variablen konnten festgestellt werden. Ein Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Labormarkern war vorhanden. Die ScreeningeffektivitĂ€t der Labormarker erwies sich als gering. Positiv prĂ€diktive Werte lagen unter 50%. Die Labormarker unterschieden sich u.a. insofern, dass CDT schlechtere Ergebnisse erzielte als GGT. Auch eine EinschrĂ€nkung der Analysen auf Subgruppen mit erhöhter PrĂ€valenz des gefĂ€hrlichen Alkoholkonsums ergab keine Steigerung des positiv prĂ€diktiven Wertes ĂŒber 50%. Fazit: Nach Einsicht in den Forschungsstand und nach Analyse der Daten aus SHIP muss davon ausgegangen werden, dass die EffektivitĂ€t der Labormarker CDT, GGT und MCV nicht ausreicht, um sie fĂŒr das Screening gefĂ€hrlichen Alkoholkonsums in der Allgemeinbevölkerung einzusetzen.