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The aim of the present study was to construct a biological age score reflecting one’s physiologic capability and aging condition with respect to tooth loss over 10 y. From the follow-up to the population-based Study of Health in Pomerania (i.e., SHIP-2), 2,049 participants were studied for their baseline biomarker measures 10 y before (i.e., in SHIP-0). Metabolic and periodontal data were regressed onto chronological age to construct a score designated as “biological age.” For either sex separately, the impact of this individualized score was used to predict tooth loss in the follow-up cohort in comparison with each participant’s chronological age. Outcome data after 10 y with respect to tooth loss, periodontitis, obesity, and inflammation were shown to be better for biologically younger subjects than as expected by their chronological age, whereas for the older subjects, data were worse. Especially for tooth loss, a striking increase was observed in subjects whose biological age at baseline appeared to be higher than their chronological age. Biological age produced significantly better tooth loss predictions than chronological age (P < 0.001). Areas under receiver operating characteristic curves for tooth loss of ≥3 teeth in men during follow-up were 0.811 and 0.745 for biological and chronological age, respectively. For women, these figures were 0.788 and 0.724. For total tooth loss, areas under the curve were 0.890 and 0.749 in men and 0.872 and 0.752 in women. Biological age combines various measures into a single score and allows identifying individuals at increased risk of tooth loss.
Over the last years, there has been a resurge in the interest to study the relationship between interoception and emotion. By now, it is well established that interoception contributes to the experience of emotions. However, it may also be possible that interoception contributes to the regulation of emotions. To test this possibility, we studied the relationship between interoception and emotion regulation in a sample of healthy individuals (n = 84). We used a similar heartbeat detection task and a similar self-report questionnaire for the assessment of interoceptive accuracy and emotion regulation as in previous studies. In contrast to previous studies, we differentiated between male and female individuals in our analyses and controlled our analyses for individual characteristics that may affect the relationship between interoceptive accuracy and emotion regulation. We found sex-differences in interoceptive accuracy and emotion regulation that amounted to a sex-specific relationship between interoceptive accuracy and emotion regulation: Whereas interoceptive accuracy was related to reappraisal but not to suppression in male individuals, interoceptive accuracy was unrelated to reappraisal and suppression in female individuals. These findings indicate that the relationship between interoception and emotion regulation is far more complex than has been suggested by previous findings. However, these findings nonetheless support the view that interoception is essential for both, the regulation and experience of emotions.
Hintergrund:
Geschlecht und Gender sind nicht nebensächlich, sondern spielen eine relevante Rolle in der kindlichen Entwicklung, Erziehung und Gesundheit. Die Diskurse um Geschlecht und Gleichstellung lassen hingegen häufig den durchschnittlichen Reifungsvorsprung der Mädchen außer Acht. Auf diese Weise wird die Kluft zwischen den Geschlechtern bereits im Vorschulalter in beunruhigendem Maße betont. Durch die dichotome Geschlechterperspektive geraten außerdem andere entscheidende Einflussfaktoren wie die soziale und die ethnische Herkunft der Kinder in den Hintergrund. Diese Dissertation setzt den Schwerpunkt daher auf eine angemessene Analyse der Kategorie Geschlecht in ihrer immerwährenden Interaktion mit Anlage und Umwelt.
Methoden:
Die Betrachtungen beruhen auf Daten zu N = 6.447 Kindergartenkindern aus Mecklenburg-Vorpommern (M-V), die im Rahmen der kontrollierten prospektiven Kohortenstudie „Summative Evaluation KiföG M-V“ erhoben wurden. Zur Einschätzung kindlicher Kompetenzen kam das „Dortmunder Entwicklungsscreening für den Kindergarten“ (DESK 3-6) zur Anwendung; weiterhin wurde ein Elternfragebogen zur Erhebung des Sozialstatus eingesetzt. Auf der Grundlage geschlechtsinsensibler Normen erfolgte die Ermittlung kompetenzspezifischer Geschlechtsunterschiede in Abhängigkeit vom Kindesalter, vom Bildungshintergrund und vom Migrationsstatus. Geschlechtsspezifische Normen fanden anschließend Anwendung für die erneute Errechnung der Screeningbefunde von n = 4.251 Kindern im Alter von 48 bis 83 Monaten. Das Effektstärkemaß Cohen’s d diente dabei der Beurteilung der praktischen Relevanz der Geschlechterdifferenzen.
Ergebnisse:
Unter Anwendung der geschlechtsinsensiblen Gesamtnormen schnitten die Jungen jeden Alters schlechter ab – in allen Entwicklungsbereichen und unabhängig vom Kindesalter, vom Bildungshintergrund und vom Migrationsstatus manifestierten sich stets Geschlechtsunterschiede zugunsten der Mädchen. Diese Differenzen vergrößerten sich meist mit zunehmendem Alter und waren stellenweise stärker ausgeprägt bei Kindern aus bildungsnahen Elternhäusern bzw. bei Kindern nicht-deutscher Nationalität. Analysen auf der Grundlage geschlechtsspezifischer Normen ergaben allerdings ein andersartiges, buntes Bild und keine konsistenten Vorteile für ein Geschlecht: Die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen waren alles in allem nicht pädagogisch und praktisch bedeutsam, die Stärken und Schwächen geschlechtstypisch, aber nicht geschlechtsspezifisch verteilt. Die Berücksichtigung geschlechtsbedingter Besonderheiten hatte auch auf die Ermittlung von Entwicklungsrisiken im feinmotorischen und im psychosozialen Bereich einen Einfluss: Die Prävalenzraten wurden dabei durch die geschlechtsinsensiblen Normen für Mädchen mehrheitlich unterschätzt, für Jungen überschätzt.
Schlussfolgerungen:
Die besondere Beachtung geschlechtsspezifischer Entwicklungsaufgaben und Entwicklungsbedingungen entschärft einerseits die „Jungenkrise“ und ermöglicht andererseits eine erweiterte, eine biopsychosoziale Perspektive: Die Unterschiede in den Lernwelten und Lebenswegen von Mädchen und Jungen sind nicht monokausal, sondern multidimensional zu erklären. Statt die Geschlechter gegeneinander auszuspielen, sollte deshalb das Augenmerk auf der Koexistenz von Stärken und Schwächen innerhalb der Geschlechter liegen. Differenzierungen und Diversitäten müssen dringend den Platz von Pauschalisierungen einnehmen, um Behinderungen durch Begriffe und Bilder von Geschlecht gewissenhaft zu umgehen und in angemessener Art und Weise auf ethnische und soziale Herkunft Rücksicht zu nehmen. Im Sinne der Strategien des „Gender Mainstreaming“ und „Managing Diversity“ werden so intersektionale, interdisziplinäre Maßnahmen für mehr Chancengleichheit ins Rollen gebracht. Für frühzeitige Förderung und Frühintervention erscheint entsprechend ein Fokus auf Fähigkeiten und Fertigkeiten statt allein auf Geschlecht und Gender vielversprechend. Kompetenzspezifische, kompensatorische, kultursensible Präventionsansätze bieten die beste Chance, bereits bei Kindergartenkindern die Divergenzen nicht nur im Hinblick auf Geschlecht und Gender, sondern auch auf Ethnizität und Milieu zu verringern.