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HĂ€ufig sind Pathologien an der Aorta mit VerĂ€nderungen des Aortendurchmessers verbunden. Kenntnisse ĂŒber Referenzwerte des Aortendurchmessers und deren Einflussfaktoren sind wichtige Aspekte der PrĂ€vention und optimalen Versorgung von potenziell lebensbedrohlichen Erkrankungen in diesem Abschnitt des GefĂ€Ăsystems. Die Ziele dieser Arbeit waren die BestĂ€tigung einer ausreichenden ValiditĂ€t von Messungen des Durchmessers der thorakalen und abdominalen Aorta in nativen VIBE-Sequenzen der MRT, die Beschreibung von bevölkerungsrelevanten Referenzwerten des Durchmessers der abdominalen Aorta und die Untersuchung des Einflusses von kardiovaskulĂ€ren Risikofaktoren auf diesen Durchmesser. FĂŒr die Analyse der ValiditĂ€t standen 50 mĂ€nnliche Probanden zur VerfĂŒgung, bei welchen im Rahmen der SHiP-Studie sowohl eine CE-MRA, als auch eine native MRT in der VIBE-Sequenz durchgefĂŒhrt wurde. Die Vermessung der Aorta erfolgte dabei in der CE-MRA in orthogonaler und in der VIBE-Sequenz in axialer Darstellung. Zur ĂberprĂŒfung der ValiditĂ€t wurde im Anschluss der Korrelationskoeffizient r nach Bravais und Pearson berechnet, wobei sich starke Korrelationen ergaben fĂŒr die Aorta Ascendens mit r = 0,95 (P<0,0001), fĂŒr die Aorta Descendens mit r = 0,88 (P<0,0001), fĂŒr die suprarenale Aorta mit r = 0,92 (P<0,0001) und die infrarenale Aorta mit r = 0,87 (P<0,0001). Beim Arcus Aortae zeigte sich eine moderate Korrelation mit r = 0,78 (P<0,0001). Bei einer durchgefĂŒhrten Bland-Altman-Analyse lag der gröĂte mean bias bei 5,55% fĂŒr die infrarenale Aorta, was einer Abweichung von unter 0,1cm entspricht. Bei allen weiteren Abschnitten war der mean bias geringer. Die 95% LOA lagen fĂŒr alle Abschnitte unter 15% mit maximal 14,29% bei der infrarenalen Aorta, was weniger als 0,5cm entspricht. Die Analyse der IntraoberservervariabilitĂ€t erbrachten einen maximalen mean bias von 1,32% und die 95% LOA immer unter 13%. Bei der InterobservervariabilitĂ€t ergab sich ein maximaler mean bias von 1,61% und die 95% LOA lagen stets unter 10%. Demensprechend besitzt die axiale Durchmesserbestimmung der Aorta in der nativen VIBE-Sequenz eine ausreichende ValiditĂ€t und ReliabilitĂ€t und kann fĂŒr epidemiologische Studien genutzt werden. FĂŒr die Erstellung von Referenzwerten des Durchmessers der abdominalen Aorta konnten Bilddaten von 1759 Probanden der SHiP-Studie genutzt werden. Die erstellten Referenzwerte sind nach Geschlecht aufgeteilt, an die KörperoberflĂ€che angepasst und beinhalten den Median und die 5. und 95. Perzentile des Durchmessers der subphrenischen, suprarenalen und infrarenalen Aorta. Zur Untersuchung des Einflusses von kardiovaskulĂ€ren Risikofaktoren wurden Modelle der linearen Regression genutzt. Hier zeigten sich konstante Zunahmen des angepassten Aortendurchmessers in Verbindung mit dem Alter, dem Rauchverhalten, dem diastolischen Blutdruck und dem HDL-Cholesterin. Konstant negative Korrelationen ergaben sich bei der Untersuchung des Einflusses des systolischen Blutdrucks, des HbA1c, des LDL-Cholesterins und der Triglyzeride. Das mĂ€nnliche Geschlecht war lediglich bei der infrarenalen Aorta mit einer Durchmesserzunahme assoziiert und der angepasste Durchmesser war bei MĂ€nnern im Bereich der subphrenischen und suprarenalen Aorta kleiner als bei Frauen. Durch die in dieser Arbeit beschriebenen Referenzwerte und die Untersuchung des Einflusses von kardiovaskulĂ€ren Risikofaktoren wird eine individuellere Beurteilung des Durchmessers der abdominalen Aorta ermöglicht. ZusĂ€tzlich können durch die Validierung der Durchmesserbestimmung in nativen MRT-Aufnahmen zukĂŒnftige Studien auf diesem Gebiet erleichtert werden.
In der Querschnittsanalyse der Daten der bevölkerungsreprĂ€sentativen Studie âStudy of Health in Pomeraniaâ (SHIP 0) konnten allgemein anerkannte und gut erforschte ZusammenhĂ€nge zwischen Parodontalerkrankungen und deren Risikofaktoren belegt werden. Die hohe Probandenanzahl von 2208 Teilnehmern ermöglichte es, die PrĂ€valenz von Zahnfehlstellungen als Risikofaktor bezĂŒglich parodontaler Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern zu berechnen. Ziel dieser Arbeit war es, einen Ăberblick ĂŒber die soziodemographischen Aspekte des definierten Probandenguts zu geben. Neben den allgemeinen Faktoren sollten prĂ€valenzbezĂŒgliche Aussagen ĂŒber parodontale und kieferorthopĂ€dische Parameter getroffen werden. Dabei wurden Dysgnathiesymptome des Frontzahnbereiches und des Gesamtgebisses separat untersucht und eugnathen GebissverhĂ€ltnissen gegenĂŒber gestellt. Darauf folgte das Auffinden möglicher signifikanter ZusammenhĂ€nge parodontaler Faktoren mit zunĂ€chst allgemeinen Faktoren und im Weiteren mit Zahn- und Kieferfehlstellungen. Es wurden Regressionsmodelle erstellt, mit deren Hilfe mögliche Risikofaktoren fĂŒr parodontale Erkrankungen bestimmt werden konnten. Letztendlich wurden durch rĂŒckwĂ€rts bedingte Regression mögliche Assoziationen zwischen Parodontalerkrankungen und Malokklusionen untersucht. Durch die Analyse der Daten konnte belegt werden, dass neben gut untersuchten statistischen ZusammenhĂ€ngen mit allgemeinen Risikofaktoren wie Geschlecht, Schulbildung, Alter, Rauchverhalten, Familienstand sowie Plaque- und Blutungsindizes, auch ziemlich sichere ZusammenhĂ€nge zwischen parodontalen Erkrankungen und bestimmten Zahn- und Kieferfehlstellungen bestehen. Es fanden sich deutliche Hinweise, dass insbesondere eine vergröĂerte sagittale Schneidekantendistanz (SKD) als Risikofaktor fĂŒr Parodontalerkrankungen gesehen werden muss (p < 0,001). Hier fiel eine Dosis-Wirkungsbeziehung auf, da mit der GröĂe des Abstands der Schneidekanten die statistische Signifikanz in jeder der vier Betrachtungen zunahm. Des Weiteren schienen LĂŒcken im Frontzahnbereich sowie extreme EngstĂ€nde in Verbindung mit parodontalen Erkrankungen zu stehen. Es stellte sich die Frage nach der KausalitĂ€t, also ob diese Fehlstellungen, insbesondere eine lĂŒckige Zahnstellung im Frontzahnbereich, aber auch eine vergröĂerte sagittale Schneidekantendistanz sowie extremer Engstand, Auslöser oder Folge einer Parodontitis marginalis chronica sind. Klarheit ĂŒber die Frage nach Ursache und Wirkung kann hier nur eine Longitudinalstudie schaffen. ZusĂ€tzlich zeigte sich, dass neben allgemeinen Faktoren wie beispielsweise guter Schulbildung, Nichtrauchen und dem weiblichen Geschlecht anzugehören, auch spezielle Zahn- und Kieferfehlstellungen einer Parodontalerkrankung entgegenwirken können. Ein tiefer Biss ohne Gingivakontakt war hoch signifikant (p < 0,001) mit deutlich weniger Attachmentverlust assoziiert. Auch ein tiefer Biss mit Gingivakontakt und ein Kopfbiss schienen signifikant protektiv auf Attachmentverluste zu wirken. Zusammenfassend lĂ€sst sich sagen, dass insgesamt wenige Malokklusionen mit höheren Attachmentverlusten und Sondierungstiefen assoziiert waren. Somit ist eine kieferorthopĂ€dische Behandlung mit dem Ziel der Verbesserung der parodontalen Situation nur bei den Malokklusionen mit erhöhtem Risiko fĂŒr Attachmentverluste und höheren Sondierungstiefen indiziert. Eine gute Mundhygiene und die Vermeidung von Nikotin waren und sind fĂŒr die Parodontitisprophylaxe wesentlichere Faktoren.