Der demografische Wandel in der Bundesrepublik Deutschland fĂŒhrt zu wachsenden Anforderungen an die QuantitĂ€t und insbesondere an die QualitĂ€t des Zahnersatzes im Hinblick auf Haltbarkeit, Ăsthetik und FunktionalitĂ€t. Zur Beurteilung der FunktionalitĂ€t des prothetischen Zahnersatzes werden in dieser Dissertation okklusale Kontaktpunkte im Bereich der PrĂ€molaren und Molaren nach Anzahl, GröĂe und Lokalisation analysiert und mit vorhandenen Okklusionskonzepten sowie naturgesunden ZĂ€hnen verglichen. Zugrunde liegen die Daten der Study of Health in Pomerania 1 (SHIP 1), bestehend aus einem Interview, einer zahnmedizinischen Untersuchung und einem Bissregistrat in habitueller Interkuspidation. Dieses Bissregistrat wird nach dem Einscannen mit dem Programm GEDAS II im Hinblick auf die Kontaktpunkte der OkklusionsflĂ€che untersucht und in deskriptiven Statistiken ausgewertet. Es zeigt sich, dass weder bei prothetischen Versorgungen noch bei naturgesunden ZĂ€hnen alle KauflĂ€chen okklusale Kontakte besitzen. Im Bezug auf KontaktpunkthĂ€ufigkeit, Kontaktpunktanzahl, HĂ€ufigkeit der tripodischen AbstĂŒtzung und HĂ€ufigkeit von mehr als drei Kontakten haben Kronen und naturgesunde ZĂ€hne die meisten Ăbereinstimmungen. Bei den Kriterien KontaktpunkthĂ€ufigkeit und tripodische AbstĂŒtzung gleichen BrĂŒckenglieder stĂ€rker dem naturgesunden Zahn, bei den Kriterien Kontaktpunktanzahl und AbstĂŒtzung mit mehr als drei Kontaktpunkten liegt die gröĂte Ăbereinstimmung bei Totalprothesen. Teilprothesen haben deutlich seltener und weniger Kontakte als festsitzende Versorgungen oder Totalprothesen. Die Lokalisation der okklusionstragenden Kontaktpunkte prothetischer Restaurationen entspricht gröĂten Teils denen der natĂŒrlichen ZĂ€hne. AuffĂ€llig ist, dass sich bei Totalprothesen die hĂ€ufigsten okklusionstragenden Kontaktpunkte des Oberkiefers und des Unterkiefers im gleichen Areal der KauflĂ€che befinden, was einem Kopfbiss entspricht. Verglichen mit den verschiedenen Okklusionskonzepten wird deutlich, dass die registrierte HĂ€ufigkeit von Kontaktpunkten auf prothetischen Versorgungen und auf naturgesunden ZĂ€hnen nicht der Theorie, dass alle ZĂ€hne okklusale Kontakte aufweisen, entspricht. Die durchschnittliche Kontaktpunktanzahl von naturgesunden ZĂ€hnen und festsitzenden wie herausnehmbaren Versorgungen ist, vor allem im Bereich der Molaren, deutlich geringer als in den Okklusionsschemata der ABC-Kontakte, der maximalen Interkuspidation und der idealisierten Okklusion nach Payne. Eine deutliche Ăbereinstimmung der prothetisch versorgten ZĂ€hne mit naturgesunden ZĂ€hnen und den Okklusionskonzepten zeigt sich bei der Betrachtung von ZĂ€hnen mit mindestens drei okklusalen Kontakten. Hier entsprechen die HĂ€ufigkeit und die Lokalisation der Kontaktpunkte in okklusionstragenden Höckerbereichen den Konzepten der biologischen und der harmonischen Okklusion.