Refine
Year of publication
- 2015 (1) (remove)
Language
- German (1) (remove)
Keywords
- Biochemie (1) (remove)
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Synthese von FettsĂ€ureestern aus Pflanzenölen mit Methanol bzw. Ethanol in Gegenwart von Wasser durch die Lipase CAL-A zu optimieren, wobei insbesondere die Bildung von freien FettsĂ€uren minimiert werden sollte. ZunĂ€chst wurde ein Hochdurchsatztest zur Bestimmung der AcyltransferaseaktivitĂ€t der CAL-A etabliert, welcher auf der Abnahme des Alkoholgehalts in Umesterungsreaktionen basiert. Dabei zeigte sich eine gute Ăbereinstimmung zwischen den UmsĂ€tzen, die mit GC und dem Oxidase-Assay ermittelt wurden, wobei die UmsĂ€tze nicht zu gering sein sollten da sonst gröĂere Schwankungen im Oxidase-Assay möglich sind. Durch das rationale Design anhand der gelösten Struktur der CAL-A konnten vier Mutagenesepositionen identifiziert werden: Thr118, Asp122, Thr221 und Glu370. Durch den Austausch der AminosĂ€urereste an diesen Positionen gegen hydrophobere AminosĂ€uren wurden 28 CAL-A Varianten generiert. Diese wurden fĂŒr eine initiales, qualitatives Screening eingesetzt, indem drei CAL-A Varianten eine Ă€hnliche bzw. erhöhte Esterbildung im Vergleich zum Wildtyp zu haben schienen. Die drei Varianten Thr118Ile, Asp122Leu und Thr221Ala wurden daraufhin fĂŒr weitere Untersuchungen in P. pastoris im Bioreaktor hergestellt und in Biokatalysen verwendet. Eine erhöhte Esterbildung fĂŒr die Varianten Thr118Ile und Thr221Ala lieĂ sich jedoch nicht bestĂ€tigen, allerdings zeigte sich, dass die CAL-A Variante Asp122Leu deutlich weniger freie SĂ€ure bildete als der CAL-A WT. In der anschlieĂenden Charakterisierung von CAL-A Asp122Leu zeigte sich, dass diese Variante wie CAL-A WT auch thermostabil ist und dass beide Enzyme das gleiche pH- und Temperaturoptimum haben. Des Weiteren wurden CAL-A WT und Asp122Leu adsorptiv auf Lewatit VP OC 1600 immobilisiert und in Biokatalysen eingesetzt, in denen CAL-A Asp122Leu erneut deutlich weniger freie SĂ€ure bildete. DarĂŒber hinaus wurde auch der Einfluss der Reaktionsbedingungen auf die AcyltransferaseaktivitĂ€t der CAL-A untersucht. Es wurden dazu Biokatalysen mit Ethanol oder Methanol durchgefĂŒhrt, in denen der Wassergehalt (5% oder 10% bezogen auf die Einwaage an Ăl) und die Reaktionstemperatur (30°C, 40°C oder 50°C) variiert wurden. Die Biokatalysen mit Methanol zeigten dabei generell einen hohen Umsatz zwischen 85-95%, wĂ€hrend die Biokatalysen mit Ethanol nur zu geringeren UmsĂ€tzen fĂŒhrten (55-85%). Allerdings zeigte sich in einem LangzeitstabilitĂ€tstest mit einer Biokatalysedauer von 97 h auch, dass Methanol das verwendete CAL-A Immobilisat stĂ€rker inaktiviert als Ethanol. Ebenso musste bei einem Wassergehalt von nur 5% die Methanolzugabe schrittweise erfolgen, um eine Inaktivierung des CAL-A Immobilisats zu verhindern. Somit konnte eine Optimierung der CAL A katalysierten Umesterungsreaktionen sowohl durch das Protein-Engineering des Biokatalysators als auch durch die Anpassung der Prozessbedingngen erreicht werden. Dabei wurden Erkenntnisse gewonnen, die auch zur Beurteilung der industriellen Anwendbarkeit eines solchen Prozesses beitragen können.