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Podozyten, die hochspezialisierten viszeralen Epithelzellen des Glomerulus, bedecken die AuĂenseite der glomerulĂ€ren Kapillaren und sind fĂŒr die Filtration des Blutes in der Niere essentiell. Eine SchĂ€digung der Podozyten geht mit dem Verlust ihrer komplexen dreidimensionalen Struktur, dem sogenannten FuĂfortsatz-Effacement einher. Effacement und Detachment, das Ablösen der Podozyten von der glomerulĂ€ren Basalmembran, fĂŒhren zur Ausscheidung von hochmolekularen Proteinen mit dem Urin und in vielen FĂ€llen zu einer nicht heilbaren chronischen Nierenerkrankung (CKD). In der Vergangenheit wurde anhand von Zellkulturstudien und Versuchen an Ratten und MĂ€usen die These aufgestellt, dass Podozyten entlang der glomerulĂ€ren Basalmembran wandern können. Da diese Experimente jedoch bisher nicht eindeutig belegen konnten, dass es sich bei den beobachteten Zellen tatsĂ€chlich um vollstĂ€ndig differenzierte Podozyten handelte und diese Fragestellung fĂŒr das VerstĂ€ndnis der Pathogenese chronischer Nierenerkrankungen und damit fĂŒr die Entwicklung neuer Therapieverfahren von wesentlicher Bedeutung ist, wurde im Rahmen dieser Arbeit ein Verfahren entwickelt, Fluoreszenz-markierte Podozyten in vivo in lebenden Zebrafischlarven zu beobachten. Dazu wurde zunĂ€chst durch Kreuzung ein transgener Zebrafischstamm generiert, dessen Larven vollstĂ€ndig transparent sind und das grĂŒn-fluoreszierende Protein unter Kontrolle des wt1a-Promoters in Podozyten exprimieren. Mit der 2-Photonenmikroskopie konnten nun in Langzeitaufnahmen einzelne Podozyten in fĂŒnf bis sechs Tage alten Zebrafischlarven beobachtet werden. Hierbei zeigte sich eindeutig, dass Podozyten ĂŒber ZeitrĂ€ume von bis zu 23 Stunden nicht wandern. Da mit dieser Technik auch einzelne PrimĂ€rfortsĂ€tze der Podozyten beobachtet werden können, konnte erstmals gezeigt werden, dass sich auch diese nicht signifikant innerhalb eines Beobachtungszeitraums von bis zu 23 Stunden bewegten. Als Nachweis, dass mit dieser Beobachtungsmethode dynamische Podozyten nachgewiesen werden können, wurde die Bewegung einzelner Zellen wĂ€hrend der Bildung des Glomerulus ĂŒber einen Zeitraum von 3 Tagen verfolgt. Um ferner auszuschlieĂen, dass PodozytenfortsĂ€tze sehr schnelle, oszillierende Bewegungen vollfĂŒhren, wurden einzelne Podozyten in sehr kurzen Intervallen aufgenommen und das Bewegungsmuster analysiert. Auch hier zeigten sich keine dynamischen Eigenschaften der Podozyten im lebenden Organismus. Somit kann davon ausgegangen werden, dass Podozyten unter physiologischen Bedingungen in lebenden Zebrafischlarven kein dynamisches Verhalten zeigen, sondern als statische Zellen anzusehen sind.
Die Magnetresonanztomografie (MRT) gilt als etabliertes Verfahren zur Darstellung anatomischer Strukturen und Pathologien des Auges und der Orbita. Durch eine stetige Erhöhung der FeldstĂ€rke von zunĂ€chst 1 Tesla (T) auf 1,5T und 3T und die Verwendung kleiner OberflĂ€chenspulen war es möglich die Untersuchungszeiten zu reduzieren und die rĂ€umliche Auflösung deutlich zu verbessern. Mit der EinfĂŒhrung von Ultra-Hochfeld-GerĂ€ten mit einer FeldstĂ€rke von 7T ergeben sich neue Möglichkeiten der Bildgebung, insbesondere kleiner Strukturen des menschlichen Körpers wie dem Auge. Die Darstellung im Submillimeterbereich wird auch als MR-Mikroskopie bezeichnet. Alle Untersuchungen sind an einem 7.1T Kleintier-MRT der Firma Bruker (Clinscan, Bruker Biospin GmbH, Ettlingen, Deutschland) unter Verwendung kleiner OberflĂ€chenspulen durchgefĂŒhrt worden. Um die MR-Mikroskopie fĂŒr das Auge zu nutzen wurden zunĂ€chst ex vivo Untersuchungen an Schweineaugen durchgefĂŒhrt um die einzelnen Sequenzparameter Echozeit (TE), Relaxationszeit (TR), Bandbreite (Bw) und Matrix systematisch zu optimieren. Als Ziel wurde ein möglichst hohes Signal-zu-Rausch-VerhĂ€ltnis (SNR) der einzelnen Strukturen des Bulbus verwendet. Es zeigte sich, dass eine optimale Untersuchungssequenz immer ein Kompromiss aus maximal zu erreichender Auflösung und Messzeit ist. Als optimale Parameter fĂŒr eine T2-gewichtete Sequenz ergaben sich eine TE-Zeit von ca. 25 ms und eine TR-Zeit von 4500 ms, bei möglichst kleinem FOV und groĂer Matrix. Im Anschluss wurde die Methode zur Untersuchung verschiedener intraokularer Implantate wie eines Glaukomstents und verschiedener Linsenersatzverfahren im Rahmen der experimentellen ophthalmologischen Chirurgie zunĂ€chst ex vivo und dann in vivo im Kaninchenmodell etabliert. Es konnte gezeigt werden, dass eine Darstellung eines Glaukomstents sowohl ex als auch in vivo im Submillimeterbereich verzerrungsfrei möglich ist. Der Fluss ĂŒber den Stent konnte indirekt nachgewiesen werden, eine Quantifizierung gelang nicht. Auch die Darstellung verschiedener Linsenersatzverfahren wie die Einbringung eines kĂŒnstlichen Polymers in den Kapselsack oder die Implantation unterschiedlicher kĂŒnstlicher Intraokularlinsen war möglich. Der ausgeprĂ€gte Chemical Shift Artefakt konnte durch eine Variation der Bandbreite verringert werden. Die verzerrungsfreie und hochauflösende Darstellung der Linse gelingt sowohl vor als auch nach chirurgischer Intervention und ermöglicht somit eine exakte OP-Planung sowie eine hervorragende Kontrolle des Ergebnisses. Es wurden verschiedene humane Augen ex vivo mit unterschiedlichen pathologischen Raumforderungen nach klinisch indizierter Enukleation im Ultra-Hochfeld untersucht. Die Raumforderungen konnten so hochauflösend dargestellt werden, dass eine Beurteilung der Binnenstruktur, der exakten Ausdehnung und auf Grund des unterschiedlichen Signalverhaltens auch die Infiltration der umgebenden Strukturen möglich war. Es zeigte sich eine hervorragende Korrelation mit den anschlieĂend angefertigten histologischen PrĂ€paraten. Die gewonnen Ergebnisse konnten auf ein humanes in vivo-Modell ĂŒbertragen werden. Erste Ergebnisse wurden bereits als Poster auf dem ISMRM 2013 veröffentlicht.