Ziel: Diese Studie untersuchte mit CT-Perfusion (CTP), wie sich nach laserinduzierter Thermotherapie (LITT) von pulmonalen Metastasen die lokale Durchblutung im Ablationsbereich Ă€ndert. Methoden: Es wurden 22 gesicherte pulmonale Metastasen bei zwölf Patienten vor (U1), am ersten Tag nach (U2) und vier bis sechs Wochen nach der LITT (U3) mit CTP untersucht. Es wurden fĂŒr jede Perfusion die Perfusionsparameter (PP) Blutfluss (BF), Blutvolumen (BV), mittlere Transitzeit (MTT), und PermeabilitĂ€ts-OberflĂ€chenprodukt (PS) berechnet und die Ergebnisse vor und nach LITT miteinander verglichen. Der Therapieerfolg (die technische EffektivitĂ€t) wurde durch eine Verlaufskontrolle nach zwölf Monaten mit Hilfe der âresponse evaluation criteria in solid tumorsâ (RECIST) ermittelt. Als technisch effektiv galt die LITT bei partieller Remission oder stabiler Erkrankung. Der technische Erfolg der LITT wurde als komplette Ablation definiert. Ergebnisse: Beim Vergleich der U2- mit den U1-Werten konnte ein signifikanter RĂŒckgang der PP Blutfluss (p < 0,001), Blutvolumen (p < 0,001) und PermeabilitĂ€ts-OberflĂ€chenprodukt (p = 0,001) beobachtet werden. Es waren keine weiteren signifikanten Ănderungen eruierbar. Die Verlaufskontrolle nach RECIST zeigte fĂŒr elf Metastasen eine partielle Remission (PR), fĂŒr neun eine stabile Erkrankung (SD) und fĂŒr zwei eine Progression (PD). 19/22 Ablationsbereiche mit SD oder PR zeigten eine Reduktion von mindestens zwei PP nach LITT. Bei 21/22 Metastasen konnte eine Korrelation zwischen der Ănderung der PP BF, BV und PS bei der U2 im Vergleich zur U1 und den Therapieergebnissen nach RECIST ermittelt werden. Es zeigte sich jeweils eine Korrelation zwischen PR und drei reduzierten PP in acht FĂ€llen, zwischen PR und zwei gefallenen PP in zwei FĂ€llen, zwischen SD und drei reduzierten PP in sieben FĂ€llen sowie zwischen SD und zwei gesunkenen PP in zwei FĂ€llen. Im Gegenteil dazu ergab sich fĂŒr die PD in je einem Ablationsbereich ein Anstieg von drei PP und ein Anstieg von zwei PP. Schlussfolgerung: Es könnte eine Korrelation zwischen postinterventionellen Therapieergebnissen nach RECIST und der Ănderung der CT-Perfusionsparameter im Ablationsbereich (U2 im Vergleich zu U1) geben. Die CT-Perfusion hat das Potenzial, frĂŒhzeitige vaskulĂ€re VerĂ€nderungen im Ablationsbereich nach einer Lungenmetastasen-LITT sensitiv zu erfassen und die technische EffektivitĂ€t der Intervention durch Beurteilung des technischen Erfolgs direkt nach der Therapie vorherzusagen.
Zusammenfassung: In AbhĂ€ngigkeit vom zeitlichen Verlauf, der segmentalen Lage sowie der Kontrast-mittelphase in CT und MRT wurden PerfusionsverĂ€nderungen im Sinne von lĂ€sionalen, perilĂ€sionalen, keilförmigen, segmentalen, lobĂ€ren und subkapsulĂ€ren Hyperperfusionen beurteilt. Dabei wurden primĂ€r hyperperfundierte Herde, wie HCC und hyperperfundierte Metastasen berĂŒcksichtigt. Des Weiteren wurden Blutungen, die radiologisch nachweisbar waren, dokumentiert. Vor der Thermoablation war bei 37,8% der Patienten eine Hyperperfusion sichtbar. Am Tag der Intervention Ă€nderte sich die Hyperperfusionsrate kaum (36,6%). Es traten vor allem fokal eingeblutete, klein-keilförmige und perilĂ€sionale Hyperperfusionen auf. Einen Monat nach Intervention zeichnete sich ein markanter Anstieg an Hyperperfusionen ab. Bei 66,2% aller Patienten konnten nun auch gröĂere hyperperfundierte Areale (lobĂ€re, groĂ-keilförmige und segmentale VerĂ€nderungen) nachgewiesen werden. Nach 6 Monaten ging die Hyperperfusionsrate langsam zurĂŒck. 59,3% der Patienten zeigten z.T. gröĂere hyperperfundierte Bereiche (lobĂ€re, subkapsulĂ€re, keilförmige Hyperperfusionen). Ein weiterer leichter RĂŒckgang an Gesamthyperperfusionen zeigte sich 1 Jahr nach Intervention (55,6%). Dabei handelt es sich gröĂtenteils um kleinere betroffene Areale (perilĂ€sionale, segmentale Hyperperfusionen). In AbhĂ€ngigkeit der Kontrastmittelphase konnten wesentlich hĂ€ufiger in der arteriellen Phase hepatische Hyperperfusionen nachgewiesen werden, als in nativen oder portalvenösen Phasen (87,9% arteriell zu 12,1% nativ in MRT und 86,2% arteriell zu 12,3% nativ und 1,5% in der portalvenösen Phase im CT). AbhĂ€ngig von der segmentalen Lage stellte sich heraus, dass mehr hyper-perfundierte Areale bei zentral gelegenen Tumoren auftraten (76,4%), als bei peripher therapierten Herden (70,8%). Die hyperperfundierten Areale waren bei zentralen Tumoren jedoch hĂ€ufig gröĂer (lobĂ€r: 17,6% zentral vs. 7,7% peripher; keilförmig: 23,5% zentral vs. 13,8% peripher). Es traten in 19,5% der behandelten Patienten im Verlauf radiologisch nachweisbare Blutungen auf. Es gab 13 fokale Blutungen, von denen 12 Herde primĂ€r hyperperfundiert, in zentraler oder in unmittelbar subkapsulĂ€rer Lage waren. 6 von 10 nicht primĂ€r hyperperfundierten Herde zeigten postinterventionell eine Hyperperfusion. ZusĂ€tzlich traten 4 subkapsulĂ€re Blutungen auf. Bei einem dieser Patienten wurde ein lĂ€sional hyperperfundierter Herd im Rahmen einer wiederholten LITT behandelt. Hier kam es zu einem Kapselriss mit abdomineller Blutung. 2 weitere subkapsulĂ€re Blutungen traten bei perilĂ€sionalen Hyperperfusionen auf. Um zu eruieren, ob eine radiologisch sichtbare Hyperperfusion auch einer Hyper-vaskularisation entspricht, wurde ein Gewebeblock retrospektiv histopathologisch untersucht. In der Nekrosezone ohne vitale Tumorzellen fand eine vermehrte GefĂ€Ă- neubildung statt. AuĂerdem konnte eine CD34-Ăberexpression als Indikator fĂŒr eine GefĂ€Ăproliferationen gefunden werden. Da insgesamt 19,5% Blutungskomplikationen bei insgesamt 73,2% hyperperfundierten Perfusionen auftraten, ist ein eindeutiger Zusammenhang zwischen PerfusionsĂ€nderungen nach Thermoablationen im CT und MRT nicht nachgewiesen. Unter BerĂŒcksichtigung der Ergebnisse anderer internationaler Arbeitsgruppen und der Auswertung eigener Daten sind Blutungen sind bei primĂ€r hyperperfundierten Malignomen, zentraler Lage sowie kapselnaher Lage am hĂ€ufigsten, aber sie treten auch bei sekundĂ€r hyperperfundierten Tumoren auf.