Diese Dissertation handelt von den zerebralen ReprĂ€sentationen des professionellen Kreativen Schreibens. Mit einem neuen Paradigma, bestehend aus verschiedenen Schreibphasen (âNachdenkenâ und âKreatives Schreibenâ; âLesenâ und âAbschreibenâ als Kontrollbedingungen), wurde das Kreative Schreiben eines literarischen Textes möglichst wirklichkeitsnah in einem Setting der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) ermöglicht. Damit wurden 20 professionell ausgebildete Studenten des Kreativen Schreibens (Expertengruppe) untersucht und mit 28 ungeĂŒbten Probanden (Kontrollgruppe) verglichen. Zudem wurden Analysen zur funktionellen Resting-State-KonnektivitĂ€t (rFC) durchgefĂŒhrt. Die Expertengruppe aktivierte beim âNachdenkenâ vermehrt zerebrale Areale, die mit der Sprachproduktion (rechtes Putamen, rechte posteriore Insel, prĂ€- und supplementĂ€r-motorische Areale) assoziiert sind. Beim âKreativen Schreibenâ unterschieden sich die Experten von den UngeĂŒbten durch eine verstĂ€rkte Aktivierung eines linksseitigen fronto-striatalen Netzwerkes (medialer prĂ€frontaler Kortex, dorsolateraler prĂ€frontaler Kortex und linker Nucleus caudatus). Dies deutet auf eine höhere ArbeitsgedĂ€chtnisleistung und kognitive Kontrolle bei den Experten hin und legt auch eine bessere Verarbeitung der Schreibfertigkeiten durch automatisierte Prozesse nahe. Dagegen waren bei den UngeĂŒbten verstĂ€rkt die okzipitalen Regionen des primĂ€ren visuellen Kortex involviert, was erhöhte visuelle Wahrnehmungsprozesse anzeigt. Die Expertengruppe wies eine reduzierte links- und interhemisphĂ€rische rFC (vor allem BA 44 links) und eine erhöhte rFC im rechten Nucleus caudatus auf, so dass wiederum die Expertise im Umgang mit verbalen Informationen betont wird. Die kreative Leistung wurde mittels einer qualitativen Beurteilung der SchriftstĂŒcke und eines standardisierten verbalen KreativitĂ€tstestes gemessen und korrelierte positiv mit der Schreiberfahrung. Insgesamt stellen diese Ergebnisse einen ersten Schritt zur Erforschung erfahrungsbedingter VerĂ€nderungen im Gehirn beim Kreativen Schreiben dar, die auch mit einer besseren kreativen AusdrucksfĂ€higkeit einhergehen. Dieser kumulativen Dissertation liegen drei Peer-Review-Artikel zugrunde, die in renommierten, neurowissenschaftlichen Journalen veröffentlicht worden sind.
Die Beziehung zwischen struktureller und funktioneller IntegritĂ€t absteigender motorischer Bahnen kann helfen, das rehabilitative Potential bei Patienten mit erstmaligem subkortikalen Schlaganfall einzuschĂ€tzen. Wir untersuchten 14 Patienten im chronischen Stadium nach subkortikalem Schlaganfall mittels funktionellem MRT, DTI und TMS und verglichen die Ergebnisse unterschiedlich komplexer motorischer Paradigmen mit einer Gruppe von 24 gesunden Probanden gleichen Alters. Die Ergebnisse lassen auf einen der Wiederherstellung der Handfunktion nach Schlaganfall dienlichen Effekt sekundĂ€r motorischer Areale der kontralĂ€sionalen HemisphĂ€re bei stĂ€rkerer SchĂ€digung corticospinaler Bahnen schlieĂen.