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Schmerzen im unteren Rücken sind ein häufiger Beratungsanlass in Hausarztpraxen.
Trotz evidenz- und konsensbasierter Empfehlungen der NVL unspezifischer
Kreuzschmerz ist die ärztliche Leitlinienadhärenz gering und wird teilweise mit
anderslautenden Patientenerwartungen begründet. Ziel dieser Studie war es zu
untersuchen, inwiefern die Patientenerwartungen den Empfehlungen der NVL
Kreuzschmerz entsprechen und ob diese mit Patienteneigenschaften, der
Kreuzschmerzvorgeschichte und Behandlungserfahrungen assoziiert sind. Es
handelt sich um eine Querschnittsstudie mit 1018 Patienten aus 13
allgemeinmedizinischen Arztpraxen. Mit Hilfe eines auf den Kernempfehlungen der
NVL Kreuzschmerz basierenden Fragebogens wurden demografische Daten, die
Kreuzschmerzanamnese sowie Erwartungen und Überzeugungen hinsichtlich des
Managements der Kreuzschmerzen erfasst. Um den Non-respose-Bias zu
berücksichtigen, wurden Inverse Wahrscheinlichkeitsgewichte verwendet. Es wurden
deskriptive Analysen und univariate sowie multivariate logistische
Regressionsmodelle durchgeführt. In die Analysen inkludiert wurden insgesamt 977
Patienten mit einem Durchschnittsalter von 57 Jahren und einem Frauenanteil von
60%. Von den Teilnehmern waren 66% bereit auf weitere Untersuchungen zu
verzichten, 44% erwarteten trotz fehlender Indikation eine Bildgebung, 70%
erwarteten Massagen, 44% erwarteten Injektionen, 67% waren bereit, ihre
Alltagsaktivitäten beizubehalten. Die Akzeptanz von psychosozialen Faktoren und
deren Behandlung bewegte sich zwischen 31% und 43%. Patienten mit starken
Zweifeln hinsichtlich der effektiven Therapierbarkeit ihrer Kreuzschmerzen durch
Ärzte erwarteten trotz dessen die Ausschöpfung sämtlicher diagnostischer und
therapeutischer Optionen einschließlich der psychotherapeutischen Interventionen.
Die Erwartungshaltung der Patienten zum Management ihrer Kreuzschmerzen
stimmt teilweise mit den Empfehlungen der aktuellen Leitlinien überein und wird
scheinbar von früheren Behandlungserfahrungen, dem Gesundheitszustand und
Bildungsniveau beeinflusst. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um den
Einfluss dieser Faktoren auf eine individuellere Therapie und Patientenzufriedenheit
zu bewerten.
Hintergrund: Viele impfpräventable Erkrankungen in der Bevölkerung der BRD weisen eine zu niedrige Durchimpfungsrate auf, um im Falle einer Infektion eine Weiterverbreitung effektiv zu verhindern [4]. Bisher sind überwiegend die Einflüsse untersucht worden, die dazu führen, dass Eltern sich gegen Impfungen entscheiden [84]. Unser Ziel war es, die regionale ärztliche Impfeinstellung und die Durchimpfungsraten der Impfungen Tetanus, Polio, Pertussis, Hepatitis B und Masern zu vergleichen und auf regionale Unterschiede zu untersuchen. Des Weiteren sollte ein möglicher Zusammenhang zwischen städtischer bzw. ländlicher Infrastruktur der Praxiseinzugsgebiete und der ärztlichen Impfeinstellung und Durchimpfungsrate analysiert werden. Zuletzt sollen die nach Meinung der Ärzte für unzureichende Durchimpfungsraten verantwortlichen Ursachen untersucht werden. Methoden: Die Erfassung der ärztlichen Impfeinstellung erfolgte als repräsentative Querschnittsstudie. Hierfür wurden 50% aller niedergelassenen Pädiater 10% aller niedergelassenen Allgemeinmediziner aus ganz Deutschland randomisiert und mit einem pseudonymisierten Fragebogen angeschrieben. Insgesamt konnten 2010 Pädiater (Responseproportion 63,65%) sowie 1712 Allgemeinmediziner (Responseproportion 38,56%) in die Studie eingeschlossen werden. Für den geographischen Vergleich wurden die Durchimpfungsraten der betrachteten Impfungen auf Landkreisebene, die Anzahl der auf Landkreisebene eingeschulten Kinder sowie die Zahl der zum 31.12.2006 als niedergelassen gemeldeten Pädiater und Allgemeinmediziner verwendet. Zur Quantifizierung der ärztlichen Impfeinstellung wurden drei Scores erstellt, in die für jeden befragten Arzt die Einhaltung der STIKO-Empfehlungen, das Impfverhalten bei den eigenen Kindern sowie die Positionierung zu verschiedenen Aussagen zum Thema Impfungen einflossen. Anschließend erfolgte die Zusammenfassung in einem Gesamtscore. Unterschiede in der Häufigkeitsverteilung wurden mittels Chi-Quadrat-Test auf statistische Signifikanz überprüft. Bei metrischen Werten wurden der Mittelwert und die Spannweite angegeben, für die Testung von Unterschieden wurde der Wilcoxon-Test verwendet. Das Signifikanzniveau bei allen Tests wurde auf α=0,05 (zweiseitig) festgelegt. Zur Beurteilung des Einflusses einzelner Faktoren auf die Durchimpfungsraten wurde ein lineares Regressionsmodell mit den Durchimpfungsraten als abhängige Variable erstellt. Berechnungen erfolgten mit Hilfe der Statistik Software SAS (Version 9.1, SAS Institute USA). Für die regionale Betrachtung der Impfeinstellung wurden die deutschen Bundesländer in Untersuchungsregionen auf Grundlage der bestehenden Landkreise (Stand 2006) eingeteilt. Bei unzureichender Repräsentierung eines solchen Landkreises durch Studienteilnehmer erfolgte nach unabhängigen objektiven Kriterien (Entfernungen der Verwaltungssitze) die Zusammenfassung mit einem oder mehreren der angrenzenden Landkreise zu einer Untersuchungsregion. Ergebnisse: Im linearen Regressionsmodell stellt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der regionalen ärztlichen Impfeinstellung und den Durchimpfungsraten für alle betrachteten Impfungen dar. Dieser ist je nach betrachteter Impfung unterschiedlich stark ausgeprägt. D.h. eine kritischere ärztliche Impfeinstellung ist mit einer niedrigeren Durchimpfungsrate vergesellschaftet. Für die ländliche bzw. städtische Infrastruktur einer Region, dargestellt anhand der Einschulungen/km², ist bei den meisten Impfungen kein signifikanter Zusammenhang mit den Durchimpfungsraten festzustellen. Eine bei der Masernimpfung bestimmte Verringerung der Durchimpfungsrate um 0,16% je eingeschultem Kind/km² (p=0,048) ist aufgrund der in Deutschland vorhandenen Einschulungsdichten vernachlässigbar. Auffällig ist der Zusammenhang zwischen der Lokalisation einer Untersuchungsregion in einem bestimmten Bundesland und der Durchimpfungsrate. Dabei gibt es einen Ost-West Unterschied mit niedrigeren Durchimpfungsraten in den alten Ländern (im Vergleich zum Referenzbundesland Mecklenburg-Vorpommern: Tetanus: Maximum: keine Unterschiede größer -5% (Unterschied zu Hessen durch Unterschiede in der Erfassung der Durchimpfungsrate bedingt), Polio: keine Unterschiede größer -5%,Pertussis: Maximum -5.86% in Bayern, p<0.0001; Hepatitis B: Maximum -12.55% in Bayern, p<0.0001; Masern: Maximum -20.20% in Berlin, p=0.0002). Nach Meinung der befragten Ärzte ist die Hauptursache für unzureichende Durchimpfungsraten die Angst des Patienten vor Nebenwirkungen gefolgt von mangelnder Aufklärung durch die Ärzte. Schlussfolgerung: Der Zusammenhang von regionaler Durchimpfungsrate und ärztlicher Impfeinstellung scheint mit Bevölkerungsassoziierte Variablen überlagert zu sein. Zur Verbesserung der Durchimpfungsraten ist eine vermehrte Aufklärung von Ärzten und Bevölkerung nötig, insbesondere im Studium, in Schulen, bei der Hebammenausbildung und in den Medien.
Rückenschmerzen sind eine häufige Erkrankung mit weitreichenden sozialen und gesundheitsökonomischen Folgen für unsere Gesellschaft. Die Abhängigkeit dieser Diagnose von Indikatoren des sozialen Status und die Annahme, dass sozial privilegiertere Schichten seltener von Dorsopathien betroffen sind, sind bekannte Thesen. Welcher Indikator der sozialen Schicht der Beste ist, um Vorhersagen treffen zu können und welche Unterschiede des sozialen Rückenschmerzgefälles zwischen Ost- und Westdeutschland 2004 zu verzeichnen waren, waren zwei Kernpunkte dieser Arbeit. Zur statistischen Untersuchung der Daten wurden der Chi²-Test auf Unabhängigkeit sowie logistische Regressionsanalysen durchgeführt. Es konnte in allen Tests gezeigt werden, dass sozial benachteiligte Personen signifikant häufiger unter schwergradigen Rückenschmerzen leiden, was sowohl vom Bildungsniveau aber auch vom Einkommen und der beruflichen Position vorhergesagt wurde. Der Schichtindikator "Bildungsniveau" hatte in den bivariaten Analysen jedoch den stärksten Einfluss auf die Assoziation zu Rückenschmerzen. Innerhalb der Drei- und Zwölf-Monats- sowie der Lebenszeitprävalenz ergab sich kein solch eindeutiger Trend. Es zeigte sich, dass die Lebenszeitprävalenz - mit über 80% - in allen Alterskategorien auf etwa dem gleich hohen Niveau liegt und dass diese hohe Prävalenz in jungen Jahren zum größten Teil von leichtgradigen Rückenschmerzen verursacht wird. Es konnte dargelegt werden, dass die schwergradigen Rückenschmerzen altersabhängig sind und außerdem die Tatsache bestätigt werden, dass ihr Anteil seit Jahrzehnten die 15%-Marke nicht überschritten hat. Im Ost-West-Vergleich wurden ähnlich hohe Prävalenzen von etwa 35% für die Punktprävalenz, etwa 65% für die Drei-Monats-Prävalenz, knapp unter 80% für die Zwölf-Monats-Prävalenz und knapp über 80% schließlich für die Lebenszeitprävalenz gefunden. Die soziale Lage schien in den Analysen der Lübecker Daten zunächst einen stärkeren Einfluss auf Rückenschmerzen zu haben als in denen Greifswalds. Bei der Überprüfung von Interaktionseffekten hinsichtlich der Stichprobenherkunft erwies sich diese allerdings als irrelevant, wonach im Vergleich der beiden Standorte von keinem ein erhöhtes Risiko auf Rückenschmerzen ausgeht. Eine Assoziation zum Sozialstatus ist jedoch auch hier zweifelsohne vorhanden. Die gefundenen Ergebnisse verdeutlichen, dass die soziale Schichtzugehörigkeit in einem engen Zusammenhang mit bestimmten Rückenschmerzausprägungen steht, diese jedoch wahrscheinlich nicht verursacht. Das Erkennen dieser Risikoindikatoren und das entsprechende Handeln sind wichtige Bestandteile eines besseren Umgangs mit dieser Diagnose und einer zielführenden Therapie.
Das Ziel dieser Untersuchung war es, die Prävalenz einer bevorzugten Kauseite und ihren Zusammenhang mit Asymmetrien im Bereich der Dysfunktionssymptome und okklusaler Faktoren wie zum Beispiel der Stützzonenverteilung zu untersuchen. Weiterhin wurde der Frage nachgegangen, ob und wenn ja wie sehr die Art der prothetischen Versorgung im Zusammenhang mit bevorzugt einseitigem Kauen eine Rolle spielt. Die Untersuchung beruhte auf Daten der epidemiologischen Querschnittstudie „Study of Health in Pomerania (SHIP-0), die in den Jahren 1997 bis 2001 in Vorpommern im äußersten Nordosten der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt wurde. Die dieser Arbeit zugrunde liegende Studie ist bevölkerungsrepräsentativ und weist folgende Hauptcharakteristiken auf: Eine Altersspanne von 20 – 80 Jahren, eine gleiche Beteiligung beider Geschlechter (50,2% weiblich; 49,8% männlich), 4086 Teilnehmer und eine Responserate von 65,4%. Anhand der in der Literatur beschriebenen Hypothesen und Aussagen wurde eine Reihe möglicher Faktoren, welche in Zusammenhang mit einseitigem Kauen stehen beziehungsweise vermutet werden, ausgewählt und soweit es anhand der SHIP-Studie möglich war, den Berechnungen zugrunde gelegt. Eine entsprechende Untersuchung dieser Art ist bisher weder national noch international beschrieben worden, wodurch auf bevölkerungsrepräsentativer Ebene einige der kontroversen Aussagen der Literatur geklärt werden können. Sowohl subjektiv geäußerte als auch klinisch untersuchte Faktoren okklusaler, muskulärer und artikulärer Natur wurden mithilfe von Chi² -Tests auf signifikante Zusammenhänge mit unilateralem Kauen überprüft. Mittels logistischer Regressionsmodelle wurde die Stärke bzw. die Bedeutung der gefundenen Zusammenhänge ermittelt. Die Prävalenz einer bevorzugten Kauseite lag in diesem bevölkerungsrepräsentativen Teilnehmergut bei 45,5%. Frauen zwischen 40 und 70 Jahren zeigten eine deutlich häufigere Bevorzugung einer Seite; davon bevorzugten 64% die rechte Seite. War es zu asymmetrischem Stützzonenverlust gekommen, so wurde eindeutig die Seite mit den meisten verbliebenen Stützzonen zum Kauen bevorzugt. Die Seite mit Kontakten auf der Nichtarbeitsseite wurde häufiger zum Kauen benutzt. Häufiges Pressen mit den Zähnen war mit dem Bevorzugen einer Kauseite vergesellschaftet. Die logistische Regression ergab einen hoch signifikanten Einfluss subjektiv geäußerter asymmetrischer Dysfunktionssymptome mit dem Vorhandensein einer bevorzugten Kauseite. Die Symptome waren einseitige Schmerzen in den Gesichtsmuskeln, einseitiger Kiefergelenkschmerz und einseitige Knackgeräusche. Von den Befunden der klinischen Untersuchung trugen lediglich einseitige Kiefergelenkschmerzen signifikanten Risikocharakter für eine lateralisierte Kaufunktion. Asymmetrischer Stützzonenverlust war unabhängig von subjektiven oder klinischen Symptomen ein Risiko für eine nicht ausgeglichene Kaufunktion. Die Hypothese, die Art der prothetischen Versorgung des Gebisses und speziell des Lückengebisses könnten Lateralität der Kautätigkeit beeinflussen, konnte bestätigt werden. Kunststoffprothesen mit gebogenen Klammern bedeuteten ein signifikant erhöhtes Risiko einseitig zu kauen. Ähnliches gilt für Zahnersatz mit Geschiebeverankerung zum Restgebiss. Festsitzende Versorgungen wie auch Totalprothesen erhöhten das Risiko unilateral zu kauen nicht, was im Fall der festsitzenden Restauration mit der Stabilität und bei der Totalprothese mit üblicherweise vorhandener Symmetrie des Zahnbogens und dem Okklusionskonzept der bilateralen Balancierung zusammenhängen könnte. Die Untersuchungen zeigen, dass dort gekaut wird, wo man es am besten kann - auf der Seite, die meisten eigenen Zähnen aufweist. Inwiefern strukturelle Veränderungen bevorzugt einseitiges Kauen verursachen, konnte nicht mit der vorliegenden Querschnittsstudie geklärt, wurde jedoch anhand der Literatur diskutiert. Es besteht jedoch Grund zur Annahme, dass funktionelle Asymmetrien, also z.B. einseitiges Kauen, strukturelle Asymmetrien verursachen können. Und ebenso können strukturelle Asymmetrien, wie asymmetrischer Stützzonenverlust, funktionelle Asymmetrien wie bevorzugt einseitiges Kauen nach sich ziehen. Aufgrund der Ergebnisse der Literatur und der vorliegenden Arbeit kann angenommen werden, dass einseitiges Kauen sowohl als Ursache als auch als Folge bestimmter Faktoren fungieren kann. Der Zusammenhang peripherer Faktoren mit unilateraler Kaufunktion wurde in der vorliegenden Dissertation bestätigt. Ebenso wurde die von der Seite eines assoziierten peripheren Faktors unabhängige, deutliche Bevorzugung der rechten Seite als Kauseite belegt. Zentral gesteuerte Faktoren, wie die Rechts-, Linkshändigkeit, konnten aus der SHIP-0 Studie nicht entnommen werden.
Das Bewusstsein dafür, dass mit Zufallsbefunden, d.h. nichtintendierten Befunden aus medizinischen Untersuchungen, vielschichtige ethische Herausforderungen einhergehen können, hat in den letzten Jahren zugenommen; dennoch sind Entscheidungen hinsichtlich eines ethisch verantwortlichen Umgangs mit Zufallsbefunden nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet: Der einschlägige ethische Regulierungsstand bleibt zum Teil vage, die Perspektive der Betroffenen selbst weitestgehend unberücksichtigt. Die vorliegende empirisch-ethische Arbeit untersucht vor diesem Hintergrund am Beispiel von Zufallsbefunden aus dem Kontext der Ganzkörper-MRT-Untersuchung in SHIP, welche Auswirkungen Zufallsbefunde auf die betroffenen StudienteilnehmerInnen haben können; darüber hinaus soll eine Einschätzung der Leistungsfähigkeit des gegenwärtigen ethischen Regulierungsstandes vorgenommen werden. Für den empirischen Teil der Untersuchung wurden, unter Anwendung eines Mixed-Methods-Ansatzes, SHIP-ProbandInnen, die sich im Zeitraum vom 3. März bis zum 23. Juli 2010 in Greifswald einer Ganzkörper-MRT unterzogen hatten, befragt. Das zweistufige Vorgehen beinhaltete zunächst die zweimalige Befragung mittels eines Selbstausfüller-Fragebogens: Der erste (Pre-) Fragebogen wurde den ProbandInnen unmittelbar nach der MRT ausgehändigt und von diesen noch im Untersuchungszentrum ausgefüllt (n=439). Der zweite (Post-) Fragebogen wurde postalisch verschickt, nachdem die ProbandInnen entweder eine Mitteilung über einen Zufallsbefund erhalten hatten oder feststand, dass sie keine Mitteilung erhalten würden (n=409). Die Erhebung abschließend, wurden außerdem noch 20 Face-to-Face Interviews mit ProbandInnen geführt, die in den Fragebogen angeben hatten, dass sie bestimmte Phasen des Untersuchungs- bzw. Mitteilungsprozederes als sehr belastend empfunden haben und/oder eine erneute Teilnahme verweigern würden. Im normativ-theoretischen Teil der Arbeit erfolgt eine Darstellung des derzeitigen forschungsethischen Regulierungs- und Diskussionsstandes. Im Fokus stehen dabei die als besonders relevant identifizierten Problembereiche „Informed Consent“, „Fragen des Umgangs mit Zufallsbefunden“ und „Risk-Benefit-Assessment“. Die Zusammenführung der Ergebnisse der empirischen Untersuchung mit den Überlegungen aus der theoretischen Grundlegung ermöglicht schließlich eine ethische Reflexion in Form eines Abgleichs zwischen dem forschungsethisch Gebotenen (Sollen) und dem über die empirische Untersuchung zugänglich werdenden Ist-Stand (Sein). Ergebnis dieses Abgleichs sind insbesondere ethisch begründete Einschätzungen im Hinblick auf Optimierungspotentiale beim Umgang mit Zufallsbefunden aus bildgebenden Verfahren in populationsbasierter Forschung. Die im Rahmen der vorliegenden Untersuchung durchgeführten Analysen berechtigen insgesamt zu folgenden Schlussfolgerungen: 1) Das häufig in ProbandInnenstudien auftretende Phänomen der Therapeutic Misconception tritt trotz eines sorgfältigen und mehrstufigen Aufklärungsprozederes vor der Ganzkörper-MRT auch im Studienkontext von SHIP auf und stellt eine Gefährdung des Informed Consent dar. 2) Die Anfälligkeit der ProbandInnen für Therapeutic Misconception schränkt deren Fähigkeit zu einem realistischen Risk-Benefit-Assessment ein, zumal ein solcher Abwägungsprozess insgesamt durch viele Unwägbarkeiten in der Einschätzung von potentiellen Risiken und Nutzen einerseits und durch fundamentale methodische Unklarheiten erschwert ist. Die größte Herausforderung stellt 3) der Umgang mit den Zufallsbefunden dar und zwar sowohl auf einer konkreten als auch auf der theoretisch-regulatorischen Ebene: Belastung entsteht bei den MRT-ProbandInnen vor allem durch die Folgen eines rein schriftlichen Mitteilungsmodus sowie durch lange Zeiten der Ungewissheit bis zur Abklärung der mitgeteilten Ergebnisse. Aber gerade zum Mitteilungs- oder Abklärungsmodus von Zufallsbefunden liegen auf regulatorischer Ebene keine verbindlichen Empfehlungen vor; ebenso wenig abschließend geklärt sind die grundsätzlicheren Fragestellungen, a) was überhaupt als Zufallsbefund angesehen werden soll, b) durch wen Ergebnisse aus ProbandInnenstudien auf Zufallsbefunde untersucht werden sollen und c) wie valide ein Zufallsbefund sein muss, damit er überhaupt mitgeteilt wird. Hier wäre eine Einigung auf eine verbindliche und die Interessen der ProbandInnen berücksichtigende Vorgehensweise wünschenswert.
Zielstellung
Zugang zu Gesundheitsversorgung ist eine Dimension von Versorgungsqualität; eine zugangsgerechte Versorgung setzt ein den Versorgungsbedarfen angemessenes Versorgungsangebot voraus. Das Ziel der vorliegenden Dissertation war, die regionale Verteilung von zahnärztlichen Versorgungsangeboten und -bedarfen am Beispiel des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern (M-V) zu analysieren und zu prognostizieren. Zudem sollten Maßnahmen zur Steuerung der räumlichen Verteilung von Zahnärzten evaluiert werden.
Methodik
Auf der Basis von Zahnarzt-, Bevölkerungs- und Morbiditätsdaten wurden zunächst die regionalen Versorgungsangebote und -bedarfe des Bundeslandes M-V in 2001 und 2011 dargestellt. Anschließend wurde ein Modell zur Vorhersage der regionalen Verteilung von zahnärztlichen Versorgungsangeboten und -bedarfen entwickelt, validiert und zur Projektion des Jahres 2030 angewandt. Dazu wurden die zu erwarteten Zu- und Abgänge an Zahnärzten in jeder Region sowie die zu erwartenden Bedarfe modelliert. Dabei wurden drei Szenarien dargestellt (Best/Worst/Moderate Case). Vorhandene Maßnahmen zur Steuerung der räumlichen Verteilung von Zahnärzten wurden mittels systematischer Literaturanalyse gesichtet und auf ihre Wirksamkeit überprüft.
Ergebnisse
In 2001 und 2011 zeigte sich eine signifikante regionale Ungleichverteilung in dem Verhältnis von Versorgungsangeboten und -bedarfen. Das entwickelte Vorhersagemodell zeigte eine hohe Validität. Der Rückgang der Bevölkerung in M-V bis 2030 sowie eine parallel dazu einhergehende Reduktion des Bedarfs zahnmedizinischer Leistungen führten zu einer signifikanten Abnahme der regionalen Versorgungsbedarfe. Auf der anderen Seite wurde bis 2030 eine Abnahme der Versorgungsangebote vor allem im ländlichen Raum beobachtet. In zwei der drei modellierten Szenarien überstieg das Versorgungsangebot den benötigten Versorgungsbedarf in M-V. Dabei wurden sowohl über- als auch unterversorgte Gebiete identifiziert. Wir erwarten eine Verschärfung der regionalen Ungleichversorgung bis 2030. Die Wirksamkeit der zahlreichen Instrumente zur Steuerung der räumlichen Verteilung von Zahnärzten ist nur bedingt belegt.
Schlussfolgerung
Die bestehende Ungleichverteilung des Verhältnisses von Versorgungsangeboten und -bedarfen wird sich bis 2030 vermutlich verschärfen. Eine generelle Unterversorgung ist nicht zu erwarten. Entscheidungsträger in der Versorgungsplanung stehen diverse Steuerungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Fehlverteilung zur Verfügung. Vor der Anwendung dieser Maßnahmen sollte deren Wirksamkeit in Modellstudien ermittelt werden.
Metabolites are intermediates or end products of biochemical processes involved in both health and disease. Here, we take advantage of the well-characterized Cooperative Health Research in South Tyrol (CHRIS) study to perform an exome-wide association study (ExWAS) on absolute concentrations of 175 metabolites in 3294 individuals. To increase power, we imputed the identified variants into an additional 2211 genotyped individuals of CHRIS. In the resulting dataset of 5505 individuals, we identified 85 single-variant genetic associations, of which 39 have not been reported previously. Fifteen associations emerged at ten variants with >5-fold enrichment in CHRIS compared to non-Finnish Europeans reported in the gnomAD database. For example, the CHRIS-enriched ETFDH stop gain variant p.Trp286Ter (rs1235904433-hexanoylcarnitine) and the MCCC2 stop lost variant p.Ter564GlnextTer3 (rs751970792-carnitine) have been found in patients with glutaric acidemia type II and 3-methylcrotonylglycinuria, respectively, but the loci have not been associated with the respective metabolites in a genome-wide association study (GWAS) previously. We further identified three gene-trait associations, where multiple rare variants contribute to the signal. These results not only provide further evidence for previously described associations, but also describe novel genes and mechanisms for diseases and disease-related traits.
Vor allem kleinere Forschungsvorhaben können die erforderlichen Aufwände zur Realisierung eines zentralen Datenmanagements (ZDM), insbesondere aber dem Aufbau einer Treuhandstelle zur Unterstützung der informationellen Gewaltenteilung, bislang häufig nicht leisten. Aufgrund vielzähliger Herausforderungen ist ZDM in Kohortenstudien und Registern daher nur wenig verbreitet. Im Rahmen dieser Arbeit wurden, ausgehend von ausgewählten epidemiologischen Projekten und Fachpublikationen, wesentliche Anforderungen an ein ZDM zusammengefasst und zentrale funktionale Bestandteile eines ZDM identifiziert. Datenquellen, ETL-Prozesse, eine Treuhandstelle, eine Speicherlösung und ein Datenbereitstellungsverfahren sind Kernkomponenten eines ZDM. Am Beispiel der Treuhandstelle wurden erforderliche Werkzeuge identifiziert. Die ID-Management-Lösung E-PIX, das Pseudonymisierungswerkzeug gPAS und das Einwilligungsmanagement gICS bieten die notwendige Funktionalität. Alle werden kostenfrei über das MOSAIC-Projekt bereitgestellt. Unterschiedliche Kohortenstudien und Register machen Szenario-spezifische Abläufe innerhalb einer Treuhandstelle erforderlich. Es wurde gezeigt, dass sich diese individuellen Abläufe software-seitig und effektiv durch Kombination der Funktionalitäten der einzelnen Werkzeuge (E-PIX, gPAS und gICS) in Form eines Treuhandstellen-Dispatchers realisieren lassen. Ein workflow-basierter Ansatz kann helfen, erforderliche individuelle Anpassungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die Praxistauglichkeit dieses werkzeuggestützten Ansatzes wurde im Rahmen des DFG-gefördertern Projektes MOSAIC (Fördernummer HO 1937/2-1) für die ausgewählten Werkzeuge mittels einer Kennzahlenerhebung in 8 kooperierenden Anwenderprojekten untersucht. In Summe konnten mittels E-PIX bisher etwa 580.000 Personen erfasst, 2.5 Mio. Pseudonyme generiert und mittels gICS 69.000 Einwilligungen erfasst werden (Stand: 03.05.2016). Weitere Anwendungen sind bereits in Vorbereitung. Der vorgestellte Treuhandstellenansatz wird bereits in zwei der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung genutzt. Auch wenn nicht jeder Aspekt eines ZDM durch vorkonfigurierte Werkzeuge unterstützt werden kann, wurde gezeigt, dass ein werkzeugunterstützter Ansatz zum Aufbau einer Treuhandstelle im Rahmen eines ZDM die nötige Flexibilität, Übertragbarkeit und Nachnutzbarkeit bietet, um den individuellen Anforderungen sowohl kleinerer als auch größerer Forschungsprojekte zu entsprechen und dabei gleichzeitig unterstützt, erforderliche Aufwände zu reduzieren.
Hintergrund
Zu Beginn des Covid-19-Pandemiegeschehens wurde die ambulante Patientenversorgung deutschlandweit vor große Herausforderungen gestellt. Insbesondere die mangelnde Verfügbarkeit von Schutzausrüstung und eine vermutete Überforderung des ambulanten und stationären Sektors machten die Entwicklung alternativer Versorgungsmodelle notwendig.
Auf Aufforderung der Landesregierung wurde von der Universitätsmedizin Greifswald eine sogenannte Fieberambulanz für Patienten mit möglichen Symptomen einer Covid-19-Infektion eingerichtet, die nicht telefonisch abgeklärt werden konnten.
Methoden
Es handelt sich um eine Mixed-Methods-Studie.
Im quantitativen Teil der Studie erfolgten die Auswertung des Konsultationsanlasses, der Symptome sowie Beratungsergebnisse mit einem selbst entwickelten Fragebogen. Einnahmen und Ausgaben der Fieberambulanz wurden erfasst.
Retrospektiv wurden leitfadengestützte Experteninterviews mit den hauptverantwortlichen Mitarbeitern der Fieberambulanz Greifswald, sowie niedergelassenen Ärzten und Vertretern aus den Bereichen Hygiene, sowie der Kassenärztlichen Vereinigung MV und dem Landkreis Vorpommern-Greifswald geführt.
Ergebnisse
Es gelang innerhalb von zehn Tagen, die Fieberambulanz in den Räumlichkeiten einer Berufsschule aufzubauen. Besondere Herausforderungen, die in den Interviews beschrieben wurden, waren die Organisation von Logistik und Personal, Klärung der Verantwortlichkeiten, Kostenträgerschaft und Abrechnung. Es wurden Grenzen und Schwächen der Fieberambulanz aufgezeigt, sowie alternative Versorgungsmodelle in den Interviews diskutiert.
Im Zeitraum vom 08.04.-11.05.2020 wurden insgesamt 107 Konsultationen durchgeführt (53 % weiblich, Ø42 Jahre), bei deutlich mehr telefonischen Anfragen. Die häufigsten Diagnosen waren akute Bronchitis (43%), obere Atemwegsinfekte (28%) und Fieber (8,4%).
In 42 Fällen wurde ein Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt. Schwerere Erkrankungen wie eitrige Tonsillitiden oder Asthma Exazerbationen wurden in <10% der Fälle diagnostiziert. Covid-19-Neuinfektionen wurden nicht nachgewiesen. Eine kosteneffiziente Auslastung konnte nicht erreicht werden.
Schlussfolgerung
Die Fieberambulanz wurde zu Pandemiebeginn als Anlaufstelle für Unsicherheiten im Umgang mit dem Infektionsgeschehen genutzt, als viele Versorgungssituationen noch ungeregelt waren. Sie erwies sich aber rückblickend bei niedriger Inzidenz als unwirtschaftlich und nicht notwendig. Der Großteil der Patienten konnte weiterhin hausärztlich betreut werden.
Hintergrund
Aufgrund verschiedenster Erkrankungen müssen Patienten regelmäßig ärztlich verordnete Medikamente einnehmen. Für den Heilungsprozess sowie zur Abwendung von gesundheitlichen Gefahren durch einen sicheren Umgang mit der eigenen Medikation ist eine sachgemäße Einnahme der Medikation entscheidend. Patienten sollten daher bestimmte Kerninformationen zu ihren ärztlich verordneten Medikamenten kennen und auch über diese Auskunft geben können. Sowohl demografische Faktoren als auch ein Medikamenteneinnahmeplan können die Auskunftsfähigkeit von Patienten beeinflussen.
Methode
In dieser Querschnittstudie wurden insgesamt 637 Patienten in zehn Hausarztpraxen im Raum Göttingen und Westthüringen zu den Medikamentenitems Name, Dosierung, Einnahmefrequenz und Indikation ihrer ärztlich verordneten Medikation befragt. Es erfolgte ein Abgleich der Patientenangaben mit der hausärztlichen Dokumentation. Des Weiteren wurde der Einfluss demografischer Faktoren sowie eines Medikamenteneinnahmeplanes auf die Auskunftsfähigkeit von Patienten zur Medikation untersucht. Die Datenerhebung wurde mittels persönlichen Interview in der Arztpraxis, Telefoninterview und postalischer Befragung durchgeführt.
Ergebnisse
Patienten konnten bezüglich ihrer einzunehmenden Medikation mäßig zum Medikamentennamen (67 %) sowie der Indikation (82 %) und sehr gut zur Dosierung (96 %) und zur Einnahmefrequenz (97 %) Auskunft geben. Es bestand eine relevante Diskrepanz zwischen den hausärztlich dokumentierten Medikamentenverordnungen und den von Patienten tatsächlich eingenommenen Medikamenten. Im Abgleich der Patientenangaben mit der hausärztlichen Dokumentation konnten Patienten am besten den Medikamentennamen (75 %) und am schlechtesten die Indikationen (47 %) übereinstimmend benennen. Mit zunehmender Medikamentenanzahl sank die Übereinstimmungsrate.
Einen Medikamenteneinnahmeplan besaßen 65 % der Patienten. Jedoch nutzten lediglich 19 % diesen zur Beantwortung der Fragen. Der Besitz eines Medikamenteneinnahmeplanes alleine zeigte keinen positiven Effekt auf die korrekte Auskunftsfähigkeit von Patienten zur Medikation, jedoch dessen Anwendung. Eine höhere Bildung (≥10 Jahre) war mit einem höheren Anteil korrekter Angaben assoziiert. Die Einnahme jedes zusätzlichen Medikamentes war ein negativer Indikator. Je nach Erhebungsmodalität variierte die Auskunftsfähigkeit von Patienten, insbesondere bezüglich des Medikamentennamens und der Indikation.
Schlussfolgerung
Patienten kennen bestimmte Basisinformationen zu ihren ärztlich verordneten Medikamenten und können häufig zu diesen Auskunft geben. Es besteht jedoch eine relevante Diskrepanz zwischen den hausärztlich dokumentierten Medikamenten und den Patientenangaben. Insbesondere bei steigender Medikamentenzahl ist die Nutzung eines vorhandenen Medikamenteneinnahmeplanes wichtig. Die meisten Patienten jedoch verwenden diesen, obwohl vorhanden, nicht. Daher führt per se die Ausstellung eines Medikamenteneinnahmeplanes nicht zu einer besseren Auskunftsfähigkeit zur Medikation. Technische Lösungen, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu gewährleisten und Informationslücken zu schließen, sollten unabhängig von einem unvollständigen und oft im Bedarf nicht vorhandenen oder nicht genutzten Medikamenteneinnahmeplan aus Papier entwickelt werden.
Die zentralen Fragestellungen dieser Arbeit lauten: (I) „Hat sich die Prävalenz depressiver Symptome zwischen 1997–2001 und 2008–2012 geändert?“, (II) „Ist eine erhöhte Anzahl an Besuchen bei einem Psychotherapeuten oder Psychiater auszumachen?“ und (III) „Wie veränderte sich die Prävalenz der Einnahme von Antidepressiva?“
Die Untersuchung dieser Fragen erfolgte mithilfe zweier Bevölkerungsstichproben in Ost-Mecklenburg-Vorpommern. Dabei handelt es sich um die SHIP-0 (1997–2001; n=4.308) und die SHIP-TREND (2008–2012; n=4.420). Um die Prävalenz der depressiven Symptomatik zu messen, wurden mehrere Fragen aus dem CID-S ausgewertet. Da in beiden Studien auch die Arztbesuche der Teilnehmer erfasst wurden, konnte somit gleichzeitig die Prävalenz der Besuche bei einem Psychotherapeuten oder Psychiater registriert werden. Im Rahmen der zwei Studien wurden auch die ATC-Codes der Medikamente, welche die Studienteilnehmer einnahmen, aufgezeichnet. Durch dieses Verfahren konnte die Prävalenz der Einnahme von Antidepressiva erfasst werden.
Bei der Prävalenz depressiver Symptome konnte ein Anstieg von 13,2 % (SHIP-0) auf 27,7% (SHIP-TREND) verzeichnet werden. Die Inanspruchnahme von psychiatrischen oder psychotherapeutischen Leistungen stieg ebenfalls an. Hier konnte eine Erhöhung der Prävalenz von 2,8 % in der SHIP-0 auf 5,2 % bei SHIP-TREND festgestellt werden. Auch die dritte Fragestellung zur Einnahme von Antidepressiva in der Gesamtbevölkerung weist eine Erhöhung der Werte von SHIP-0 im Vergleich zu SHIP-TREND auf, denn der Wert stieg von 1,8 % auf 5,2 %.
Aus diesen Daten ist zu schlussfolgern, dass es in der allgemeinen Bevölkerung zu einem massiven Anstieg depressiver Symptomatik gekommen ist. Somit ist zu vermuten, dass auch ein vermehrtes Aufkommen von Depressionen zu verzeichnen ist. Dieser Fakt wird von den Ergebnissen der Fragen II und III untermauert, da hier ein Anstieg der Behandlungsmaßnahmen von Depressionen festgestellt werden konnte.
Einleitung: Vorhofflimmern (VHF) ist eine Herzrhythmusstörung, die mit einem 5-fach erhöhten Risiko thromboembolischer Schlaganfälle und einen 1,5-fach erhöhten Risiko eines tödlichen Schlaganfalls einhergeht. Internationale und eine nationale Auswertung von Routinedaten zeigen, dass ein hoher Anteil (>50%) der Patienten mit VHF keine ausreichende orale Antikoagulation (OAK) erhält. Fragestellung: Primäres Ziel der Studie ist es, die Verordnungsqualität/Leitlinienadhärenz der Verordnung von OAK bei Patienten mit VHF zu untersuchen und Routinedaten der kassenärztlichen Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern (KV-MV) mit direkt in der Praxis erhoben Daten zu vergleichen. Sekundäres Ziel ist die Erfassung von Gründen für Nichtverordnung einer OAK. Untersuchungshypothese: Die Nutzung von Qualitätsindikatoren auf Basis von Routinedaten führt zu einer systematischen Unterschätzung der Leitlinienadhärenz bei VHF. Methode: Für eine Querschnittstudie wurden mit der Praxissoftware Patienten mit VHF (ICD I48.-) in 29 aus 182 angeschriebenen Hausarztpraxen in Vorpommern (Teilnahmerate 16%) identifiziert. Daten zur Demographie, Medikation und Komorbidität im Zeitraum von 7/2011-6/2012 wurden aus der Dokumentation extrahiert und anhand eines strukturierten Fragebogens mit dem Arzt ergänzt. Es wurde eine rohe und eine adjustierte OAK-Verordnungsrate unter Berücksichtigung bestehender Kontraindikationen und weiterer Indikatoren leitliniengerechter Versorgung ermittelt. Ergebnisse: Anhand der Praxisdaten wurden 927 Patienten (54% Männer) und auf Basis der Routinedaten 1247 Patienten (52% Männer) mit VHF identifiziert. Für beide Patientengruppen betrug das Durchschnittsalter 75 Jahre (SD=10). Häufigste Komorbiditäten in beiden Patientengruppen waren arterielle Hypertonie, Gefäßerkrankungen, Diabetes mellitus und Herzinsuffizienz. Eine leitliniengestützte Indikation zur OAK lag anhand der Praxisdaten bei 93% und auf Basis der Routinedaten bei 91% der Patienten vor. Ein erhöhtes Blutungsrisiko entsprechend eines HAS-BLED-Scores ≥ 3 lag anhand der Praxisdaten bei 440 Patienten (47%) und auf Basis der Routinedaten bei 30 Patienten vor (2%). 69% der Patienten erhielten anhand der Praxisdaten eine OAK mit Phenprocoumon. 5% der Patienten erhielten ein nOAK und 32% Thrombozytenaggregationshemmer oder Heparin. Die rohe Gesamt-OAK-Verordnungsrate betrug 69%. Die rohe mittlere Behandlungsrate für eine OAK mit Phenprocoumon pro Arztpraxis betrug 71% (SD=16,6). Nach Berücksichtigung von Diagnosesicherheit, leitliniengestützter Indikation zur OAK, individueller Kontraindikationen einschließlich eines erhöhten Blutungsrisikos sowie alternativer leitliniengerechter medikamentöser Therapien lag eine adjustierte Gesamt-OAK-Verordnungsrate von 90% vor. Die mittlere adjustierte Gesamt-OAK-Verordnungsrate pro Arztpraxis betrug 91% (SD=8,3). Auf Basis der Routinedaten lag eine rohe Gesamt-OAK-Verordnungsrate von 61% vor. Die mittlere rohe Behandlungsrate für eine OAK mit Phenprocoumon pro Arztpraxis betrug 66% (SD=15,4). Nach Berücksichtigung der leitliniengestützten Indikation zur OAK und der Kontraindikation eines erhöhten Blutungsrisikos waren auf Basis der Routinedaten 63% der Patienten mit einer OAK versorgt. Dies entsprach einer mittleren Behandlungsrate für eine OAK pro Arztpraxis von 67% (SD=15,2). Häufigste Gründe für die Nichtverordnung einer OAK waren Sturzgefährdung, Demenz und ein erhöhtes Blutungsrisiko. Diskussion: Ein hoher Anteil der Patienten mit VHF wird leitliniengerecht antikoaguliert. Es liegt eine deutliche Diskrepanz zwischen roher und adjustierter OAK-Verordnungsrate vor. Diese ist insbesondere auf eine ungenügende Abbildung individueller Kontraindikationen und Komorbiditäten zurückzuführen. Aufgrund dieser Limitation führen Qualitätsindikatoren auf Basis von rohen Praxis- oder Routinedaten zu einer systematischen Unterschätzung der Leitlinienadhärenz. Eine mögliche Überversorgung im Bereich eines niedrigen Schlaganfallrisikos ist nicht auszuschließen. Anhand dieser Studie wäre ein OAK-Verordnungsrate auf Basis der Routinedaten pro Praxis zwischen 60% und 70% ein sinnvoller Zielbereich für einen Qualitätsindikator, um die Versorgungsqualität in Bezug auf die Leitlinienadhärenz gut abzubilden.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit erfolgte ein direkter Head-to-Head-Vergleich von ausgewählten Assessmentinstrumenten zur Ergebniserfassung von Heilverfahren bei Wirbelsäulenerkrankungen am Beispielkollektiv von Patienten mit traumatisch bedingter Fraktur eines Wirbels beziehungsweise zweier benachbarter Wirbel.
Die Studie war als prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie über zwei Erhebungszeitpunkte konzipiert. Die Datenerhebung fand im Unfallkrankenhaus Berlin und in der BG-Unfallklinik Duisburg statt.
Die Patienten erhielten ein Fragebogenset, welches neben dem Indexinstrument EQ-5D als weitere Vertreter generischer Instrumente den SF-36 und das NHP sowie die spezifischen Instrumente FFbH-R, ODQ und RMDQ enthielt.
Um die geeignetste Methodik für Fragestellungen der rehabilitationswissenschaftlichen Forschung zu eruieren, aber auch Empfehlungen für die Auswahl von zur Routinedokumentation tauglichen Instrumenten zu generieren, wurden die genannten Instrumente hinsichtlich ihrer psychometrischen Eigenschaften analysiert. Betrachtet wurden hierbei die Verteilungseigenschaften (% Boden- und Deckeneffekte), die Praktikabilität (% fehlende Werte auf Skalenebene), die Änderungssensitivität anhand von t-Tests für gepaarte Stichproben und Effektgrößemaßen (standardisierte Mittelwertdifferenz, Effektgröße), die Reliabilität (Cronbach-Alpha) und die kriterienbezogene Validität mittels der Analyse der Pearson-Korrelationen.
Alle untersuchten spezifischen Fragebogen (FFbH-R, ODQ, RMDQ) sind zur Erfassung von patientenberichteten Outcomeparametern bei Wirbelkörperfrakturen geeignet und zeichnen ein ähnliches Bild der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Alle Instrumente sind in deutscher Sprache validiert, praktikabel und bilden Veränderungen im Zeitverlauf ab. Gleichwohl keines der Instrumente als allgemein überlegen erschien, kristallisierte sich der FFbH-R als besonders vorteilhaft raus. Hohe Praktikabilität sowohl für Probanden als auch für Anwender lassen ein breites Anwendungsspektrum zu.
Alle untersuchten generischen Instrumente (SF-36, NHP, EQ-5D) sind ebenfalls prinzipiell zur Erfassung des Gesundheitsstatus geeignet, wobei jedoch die analysierten Kennwerte hinter denen der spezifischen Instrumente zurückbleiben. Sie erfüllen die Standards der international geforderten Gütekriterien psychometrischer Methodik. Anhand der vorliegenden Analysen erscheint der SF-36 als günstigere Option eines Profilinstrumentes vor dem NHP. Der EQ-5D als einzig eingesetztes Indexinstrument zeigte kontinuierlich positive Eigenschaften.
Die gesundheitsbezogene Lebensqualität als ein derart komplexes Konstrukt ist nicht mittels eines einzelnen Maßes allumfassend zu beschreiben. Es gilt abhängig vom Untersuchungsziel ein Instrumentarium auszuwählen, welches sowohl den Gesundheitsstatus hinreichend operationalisiert als sich auch nach den praktischen Aspekten der geplanten Datenerhebung ausrichtet.
Eine Kombination verschiedener Instrumente ist erfolgversprechend. Für gesundheitsökonomische Analysen ist der Einsatz eines präferenzbasierten Indexinstrumentes unerlässlich. In der Bearbeitung verletzungsübergreifender Fragestellungen eignet sich ein generisches Instrument. Sobald das Patientenkollektiv hinsichtlich des Beschwerdebildes vergleichbar ist, sollte unweigerlich zusätzlich ein spezifisches Instrument eingesetzt werden.
Die vorliegende Studie hatte zum Ziel, verschiedene Messinstrumente zur patienten-zentrierten Evaluation des Knie- und Hüftgelenksersatzes (PROMs) zu vergleichen. Untersucht wurden der WOMAC und die hieraus abgeleiteten HOOS und KOOS, der FFbH-OA sowie der Lequesne-Index als gelenkspezifische Messinstrumente und der SF-36 als Messinstrument des allgemeinen Gesundheitszustandes. Zum Vergleich wurden zum ersten Messzeitpunkt pro Gelenk je zwei klinische Scores (Hüfte: Staf-felstein-Score, IOWA Hip Score; Knie: Staffelstein-Score, Knee Society Score) erho-ben. Zunächst erfolgte die Auswertung der Messinstrumente hinsichtlich ihrer Vertei-lungseigenschaften, anschließend wurden Validität, Reliabilität und Änderungssensiti-vität bestimmt. Die Studie war als Längsschnittstudie mit einem Befragungszeitraum von direkt präoperativ bis drei Monate postoperativ angelegt.
Die bereits in vielen Studien bewiesenen überwiegend sehr guten psychometrischen Eigenschaften der verwendeten Messinstrumente bestätigten sich auch in dieser Un-tersuchung. Insgesamt sind sich alle Messinstrumente hinsichtlich ihrer Verteilungs-eigenschaften, Validität und Reliabilität ähnlich. Somit können alle Instrumente emp-fohlen werden.
PROMs werden vor allem in der orthopädischen, rehabilitationswissenschaftlichen und epidemiologischen Forschung eingesetzt, während sie bisher im klinischen Alltag keine breite Verwendung finden. Auch in unserer Studie zeigten sich hohe Korrelati-onen zwischen den klinischen Scores und der subjektiv wahrgenommenen Funkti-onsfähigkeit. Die gute Übereinstimmung zwischen subjektiv und objektiv wahrge-nommener Gesundheit bzw. Funktion spricht dafür, dass der Einsatz von PROMs auch im klinischen Umfeld als Erfolgsmessung einer Maßnahme empfohlen werden kann.
Alle verwendeten Instrumente waren in der Lage, Veränderungen im Zeitverlauf ab-zubilden. Die gelenkspezifischen Fragebögen wiesen hierbei überwiegend etwas hö-here Werte auf als der allgemeine SF-36. Diese Tendenz zeigte sich auch in der Un-tersuchung nach Aufteilung der Gesamtstichprobe in Gruppen bezüglich der Kriterien „Geschlecht“, „Alter“ und „präoperativer Schmerz“. Neben den Funktionsskalen zeig-ten auch die ergänzend betrachteten Skalen „Schmerz“, „Steifigkeit“, „Sport“ und „Lebensqualität“ deutliche Verbesserungen im Zeitverlauf. Insgesamt besteht somit eine deutliche Verbesserung auch in anderen Bereichen als der reinen Gelenkfunkti-on, was als Hinweis auf die Effektivität eines Gelenkersatzes auch auf die Faktoren „Schmerz“ und „Lebensqualität“ gedeutet werden kann.
Zusammenfassend können alle in der vorliegenden Studie verwendeten Messinstru-mente empfohlen werden. Für die direkte Ergebnismessung beispielsweise eines Gelenkeingriffs bieten die gelenkspezifischen Messinstrumente aufgrund ihrer höhe-ren Änderungssensitivität Vorteile. WOMAC und HOOS bzw. KOOS waren aufgrund besserer Reliabilität und größerer Änderungssensitivität dem Lequesne Index und dem FFbH leicht überlegen. Für Studien, die auch über die reine Gelenkfunktion hin-ausgehende Aspekte untersuchen, empfiehlt sich die (zusätzliche) Verwendung von allgemeinen Instrumenten. Analog zu anderen Untersuchungen konnte auch in die-ser Studie die hohe Übereinstimmung von durch einen Untersucher erhobenen Be-funden mit der subjektiven Gesundheitswahrnehmung gezeigt werden, so dass die Verwendung von patientenzentrierten Messinstrumenten auch im klinischen Alltag zur Ergebnismessung einer medizinischen Behandlung (ergänzend) sinnvoll, kosten-günstig und wenig aufwendig ist und daher auch zur routinemäßigen Anwendung in klinischen Settings empfohlen werden kann.
Variability of Thyroid Measurements from Ultrasound and Laboratory in a Repeated Measurements Study
(2020)
Background: Variability of measurements in medical research can be due to different sources. Quantification of measurement errors facilitates probabilistic sensitivity analyses in future research to minimize potential bias in epidemiological studies. We aimed to investigate the variation of thyroid-related outcomes derived from ultrasound (US) and laboratory analyses in a repeated measurements study. Subjects and Methods: Twenty-five volunteers (13 females, 12 males) aged 22–70 years were examined once a month over 1 year. US measurements included thyroid volume, goiter, and thyroid nodules. Laboratory measurements included urinary iodine concentrations and serum levels of thyroid-stimulating hormone (TSH), free triiodothyronine (fT3), free thyroxine (fT4), and thyroglobulin. Variations in continuous thyroid markers were assessed as coefficient of variation (CV) defined as mean of the individual CVs with bootstrapped confidence intervals and as intraclass correlation coefficients (ICCs). Variations in dichotomous thyroid markers were assessed by Cohen’s kappa. Results: CV was highest for urinary iodine concentrations (56.9%), followed by TSH (27.2%), thyroglobulin (18.2%), thyroid volume (10.5%), fT3 (8.1%), and fT4 (6.3%). The ICC was lowest for urinary iodine concentrations (0.42), followed by fT3 (0.55), TSH (0.64), fT4 (0.72), thyroid volume (0.87), and thyroglobulin (0.90). Cohen’s kappa values for the presence of goiter or thyroid nodules were 0.64 and 0.70, respectively. Conclusion: Our study provides measures of variation for thyroid outcomes, which can be used for probabilistic sensitivity analyses of epidemiological data. The low intraindividual variation of serum thyroglobulin in comparison to urinary iodine concentrations emphasizes the potential of thyroglobulin as marker for the iodine status of populations.
Hintergrund:
Kardiovaskuläre Präventionsleitlinien empfehlen unterschiedliche Instrumente zur kardiovaskulären 10-Jahres-Risikobestimmung. In der hausärztlichen Praxis wird dafür häufig das arriba-Instrument verwendet und durch die Leitlinie „Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention“ empfohlen. Ziel der Studie ist die Validierung der arriba-Risikoprädiktion auf Basis von Morbiditäts- und Mortalitätsdaten der bevölkerungsbasierten Study of Health in Pomerania.
Methoden:
In einer retrospektiven Längsschnittanalyse wurde für Probanden ohne vorheriges kardiovaskuläres Ereignis das kardiovaskuläre 10-Jahres-Gesamtrisiko (Myokardinfarkt oder Schlaganfall) zur Basisuntersuchung mit dem arriba-, SCORE-Deutschland- und PROCAM-Algorithmus (Myokardinfarkt) berechnet. Aus Daten der Folgeuntersuchungen wurden kardiovaskuläre Ereignisraten ermittelt und Diskriminierungs- und Kalibrierungsmaße für die Risikobestimmungsinstrumente berechnet.
Ergebnisse:
In die Analyse wurden 2277 Proband:innen (Durchschnittsalter 53 ± 13 Jahre, 50% Männer) eingeschlossen. Nach durchschnittlich 10,2 Jahren betrug die kardiovaskuläre Ereignisrate 8,6% (196/2277). Das Verhältnis aus prädizierter und beobachteter Ereignisrate betrug für Proband:innen mit niedrigem, mittlerem und hohem kardiovaskulären Risiko 0,8, 1,5 und 1,3. Arriba unterschätzte bei Frauen und überschätzte in den Altersgruppen 30-44 und 45-59 Jahren die kardiovaskulären Ereignisraten.
Schlussfolgerung:
Diskriminierungswerte für das arriba-Instrument sind mit SCORE-Deutschland und PROCAM vergleichbar, eine individuelle Anpassung an die Zielpopulation ist jedoch nötig.
Context: 3,5-Diiodo-<smlcap>L</smlcap>-thyronine (3,5-T<sub>2</sub>) is a thyroid hormone metabolite which exhibited versatile effects in rodent models, including the prevention of insulin resistance or hepatic steatosis typically forced by a high-fat diet. With respect to euthyroid humans, we recently observed a putative link between serum 3,5-T<sub>2</sub> and glucose but not lipid metabolism. Objective: The aim of the present study was to widely screen the urine metabolome for associations with serum 3,5-T<sub>2</sub> concentrations in healthy individuals. Study Design and Methods: Urine metabolites of 715 euthyroid participants of the population-based Study of Health in Pomerania (SHIP-TREND) were analyzed by <sup>1</sup>H-NMR spectroscopy. Multinomial logistic and multivariate linear regression models were used to detect associations between urine metabolites and serum 3,5-T<sub>2</sub> concentrations. Results: Serum 3,5-T<sub>2</sub> concentrations were positively associated with urinary levels of trigonelline, pyroglutamate, acetone and hippurate. In detail, the odds for intermediate or suppressed serum 3,5-T<sub>2</sub> concentrations doubled owing to a 1-standard deviation (SD) decrease in urine trigonelline levels, or increased by 29-50% in relation to a 1-SD decrease in urine pyroglutamate, acetone and hippurate levels. Conclusion: Our findings in humans confirmed the metabolic effects of circulating 3,5-T<sub>2</sub> on glucose and lipid metabolism, oxidative stress and enhanced drug metabolism as postulated before based on interventional pharmacological studies in rodents. Of note, 3,5-T<sub>2</sub> exhibited a unique urinary metabolic profile distinct from previously published results for the classical thyroid hormones.
Unter Verwendung der Basiserhebung der Daten der Study of Health in Pomerania wurden mit dem Alter, dem Geschlecht, der lebenslangen Rauchexposition und der Exposition gegenüber endogenen und exogenen weiblichen Sexualhormonen wichtige Risikofaktoren der Non Hodgkin Lymphome mittels multivariabler Verfahren in Bezug auf die t(14;18) Translokation quantitativ untersucht. Wir fanden einen kurvilinearen Trend der t(14;18) Prävalenz mit steigendem Alter mit einem Maximum in der Altersgruppe 50-59 Jahre sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Männer zeigten in allen Altersgruppen eine höhere t(14;18) Prävalenz. Für Rauchen konnte in alters- und geschlechtsadjustierten Modellen keine Risikoerhöhung ermittelt werden. Die Analysen beschränkt auf Frauen zeigten ebenso keinen Zusammenhang für die Anzahl der Schwangerschaften oder Menopausentyp mit der Prävalenz der t(14;18) Translokation. Bei der t(14;18) Frequenz hingegen konnten in den altersadjustierten Modellen signifikante Assoziationen mit lebenslanger Exposition von oralen Kontrazeptiva beobachtet werden. Im multivariablen Model waren die Risikoschätzer für induzierte Menopause und jemals Einnahme von oralen Kontrazeptiva und Menopausaler Hormontherapie signifikant erhöht. Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass die exogene Hormoneinnahme ein Risikofaktor für die t(14;18) Frequenz ist, nicht jedoch für die t(14;18) Prävalenz. Roulland et al. (J Clin Oncol 2014) publizierten, dass der Nachweis von t(14;18)-positiven Zellen in gesunden Individuen einen repräsentativen Biomarker für ein Follikuläres Lymphom darstellen. Zukünftige Forschung sollte darauf abzielen, die besonders gefährdeten Personen und die zusätzlich notwendigen molekularen oder immunologischen Ereignisse zu identifizieren, die letztlich zur Transformation von t(14;18)-positiven Zellen in eine maligne Lymphom-Zelle führen. Ein vielversprechender Ausgangspunkt könnte eine systematische prospektive Follow-up Untersuchung von gesunden t(14;18)-positiven Individuen sein. Weitere molekulare oder Umweltereignisse sollten verfolgt und ihr jeweiliger Einfluss hinsichtlich der Entwicklung eines klinischen Follikulären Lymphoms oder Diffuse Large B-Cell Lymphoms quantifiziert werden. Daraus könnten sich mögliche klinische Anwendungen wie z. B. eine Risikostratifikation, ein erweitertes Monitoring und die Entwicklung einer frühzeitigen Intervention ableiten lassen.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der zunehmenden hausärztlichen Unterversorgung, insbesondere in strukturschwachen ländlichen Regionen diskutieren sowohl Leistungserbringer, Kostenträger und Politik aktuell sehr intensiv über nachhaltige Entlastungspotenziale für Hausärzte. Bisher gibt es keine regionale wissenschaftliche Untersuchung, ob die Einführung von nichtärztlichen Praxisassistentinnen („Gemeindeschwester“) von der Mehrheit der Hausärzte zu ihrer Entlastung akzeptiert und genutzt wird. In einer Vollerhebung wurden zwei Befragungen mittels standartisierter Fragebögen in der Zeit von August 2009 bis Februar 2010 durchgeführt. Es wurden sowohl die hausärztlich tätigen Ärzte als auch alle Pflegeeinrichtungen, Sozialstationen und Beratungsstellen in ausgewählten hausärztlich unterversorgten und von hausärztlicher Unterversorgung bedrohten Regionen sowie der Stadt Potsdam befragt. Eingebettet war diese Befragung in die modellhafte Erprobung des „AGnES-Konzeptes“ im Land Brandenburg, das vom Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald erarbeitet, implementiert und evaluiert wurde. Die Rücklaufquote betrug bei den Hausärzten 61% ( N=172) , bei den Pflegeeinrichtungen, Sozialstationen und Beratungsstellen 65,5% ( N=87). Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Meinungen der am oben genannten Projekt beteiligten Personen ( Hausärzte, Gemeindeschwestern, Patienten) von denen der in der vorliegenden Studie nicht am Projekt beteiligten befragten Hausärzte und Pflegeeinrichtungen in ihrer Ausprägung unterscheiden. Hinsichtlich des Einsatzes von Gemeindeschwestern in unterversorgten Regionen (Hausärzte 59,0%; Pflege 59,6%) ist zu erkennen, dass beide Berufsgruppen eine auf diese Region eingeschränkte Entlastung von Hausärzten begrüßen, einem uneingeschränkten Einsatz aber skeptisch gegenüberstehen. Beide Befragungsgruppen sprechen sich dafür aus, dass „Gemeindeschwestern“ für mehrere Hausärzte tätig sein sollten ( Hausärzte 84%; Pflege 79,2%). Wird bei diesem Ergebnis zusätzlich Bezug genommen auf die Anstellungsfavoriten, können sich die Befragten einen regelhaften Einsatz von „ Gemeindeschwestern“ vor allem als kommunale Beschäftigte und für mehrere Hausärzte gleichzeitig vorstellen. Der wöchentliche Zeitaufwand für Verwaltungstätigkeiten bei den Hausärzten weist im Mittel 9,71 Stunden und bei den Pflegeeinrichtungen 18,82 Stunden aus. Der Verwaltungsaufwand, ausgehend von einer 40 Stunden Woche ist mit 25% der wöchentlichen Arbeitszeit bei den Hausärzten und 50% bei den Pflegeeinrichtungen und Sozialstationen sehr hoch ist. Der Einsatz der „Gemeindeschwestern“ könnte aus Sicht der Mehrheit der Befragten bei entsprechender Qualifikation zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, zu einer Zeitersparnis für die Hausärzte und auch zu einer Verbesserung der Patientencompliance führen. Voraussetzung für eine flächendeckende Inanspruchnahme von Praxisassistentinnen („Gemeindeschwestern“) ist die Fortführung des Kommunizierens der Betreuungsverbesserungen zwischen den Kostenträgern und Leistungserbringern. Die erwarteten Verbesserungen könnten die Akzeptanz erhöhen. Die zu geringe Vergütung könnte die Akzeptanz vermindern.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden die von der WHO im Jahr 2003 publizierten Faktoren mit Einfluss auf die nichtmedikamentöse (Bewegungsverhalten, Nikotin- bzw. Alkohol-Konsum, Ernährungsanpassung/Reduktion des Körpergewichts) und medikamentöse Therapietreue (Compliance) bei Patienten mit essentieller arterieller Hypertonie u. W. erstmals in der Region Greifswald untersucht. Hauptzielstellung war die Untersuchung der Einflussfaktoren auf die Compliance anhand der von der WHO proklamierten fünf Dimensionen (sozioökonomisch, therapiebezogen, gesundheitssystembezogen, krankheitsbezogen, patientenbezogen) insbesondere hinsichtlich der „strikten Compliance“. Als Nebenfragestellung war zu klären, ob die Umstellung auf ein wirkstoffgleiches Medikament während der Bluthochdrucktherapie die medikamentöse Compliance beeinflusst. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag zur Optimierung der Therapie der essentiellen Hypertonie liefern. Die Erfassung der Daten erfolgte in einer Querschnittsstudie (Feldstudie) mittels Fragebogen (Rückgabe ohne Einsicht Dritter; versiegelte Urnen), der nach einem Pretest optimiert wurde. Im Zeitraum vom 03. April 2010 bis zum 11. Januar 2011 wurden in drei allgemeinmedizinischen Praxen in Greifswald insgesamt 150 Fragebögen an Patienten mit manifester essentieller Hypertonie ausgegeben. 101 (67,3 %) wurden zurückerhalten, davon waren 97 auswertbar. Für die Mitwirkung der Patienten wurde durch das Praxispersonal sowie ein Informationsplakat geworben. Nach der deskriptiv-statistischen Auswertung und der univariaten Beschreibung der gewonnenen Daten wurden für das Verhalten der Patienten bei der nichtmedikamentösen und medikamentösen Therapie (generell sowie nach Umstellung auf ein wirkstoffgleiches Medikament) innerhalb von 6 Score-Systemen die entsprechenden Compliance-Scores gebildet (strikt compliant, partiell compliant und non-compliant). Anschließend erfolgte eine bivariate Datenbeschreibung unter Erstellung der Kreuztabellen mit den entsprechenden Compliance-Scores und die Berechnung der Überschreitungswahrscheinlichkeiten (bei Irrtumswahrscheinlichkeit α = 5 %) zur Beurteilung der jeweiligen Nullhypothesen H0. Die Wirkung der Einflussfaktoren auf das Compliance-Verhalten wurde aus der prozentualen Verteilung der strikten, partiellen und Non-Compliance der Studienteilnehmer innerhalb der Items ermittelt. Durch Zusammenfassen der Compliance-Scores „stritkt compliant“ und „partiell compliant“ zu „compliant“ sowie von Items bei den Einflussfaktoren in jeweils zwei inhaltlich sinnvoll strukturierte Kategorien wurden Vier-Felder-Kontingenztafeln erstellt, aus denen über die Verhältnisse der jeweiligen Raten für „compliant“ und „non-compliant“ (Prevalence Rate Ratios hier als Compliance Rate Ratios) Aussagen zur Beeinflussung der Non-Compliance abgeleitet wurden. Die erhaltenen Ergebnisse werden in Bezug auf das Bewegungsverhalten, das Nikotin- bzw. Alkoholkonsum-Verhalten, die Ernährungsanpassung/Reduktion des Körpergewichts als nichtmedikamentöse therapeutische Maßnahmen und die medikamentöse Therapie diskutiert und Folgerungen für mögliche praktische Ansätze zur Verbesserung des Compliance- Verhaltens gezogen. Bei zehn (71 %) von den 14 untersuchten patientenbezogenen Faktoren wurden im Vergleich zu den anderen Faktoren (sozioökonomisch bzw. krankheitsbezogen: 67 %, gesundheitssystembezogen: 57 % und therapiebezogen: 50 %) am häufigsten entsprechende signifikante Zusammenhänge und deutlich ausgeprägte Assoziationen gefunden. Im Bereich der nichtmedikamentösen Therapie wird deutlich, dass die Ansatzpunkte für eine Optimierung der Bluthochdrucktherapie vor allem bei der Verbesserung des Compliance-Verhaltens bei der Ernährungsanpassung und der Reduktion des Körpergewichts, gefolgt vom Bewegungsverhalten und dem Alkohol-Konsum liegen. Das Compliance-Verhalten bei der medikamentösen Therapie im allgemeinen lässt sich insbesondere über die gezielte Ausgestaltung der gesundheitssystembezogenen und der therapiebezogenen Einflussfaktoren verbessern, die wiederum fördernd auf die patientenbezogenen Einflussfaktoren wirken (Vermittlung der Sinnhaftigkeit von therapeutischen Maßnahmen, Verbesserung der Motivation). Dieser Aspekt betrifft in gleichem Maße das Compliance-Verhalten bei der nichtmedikamentösen Therapie. Zusammenhänge und eine Assoziation in Bezug auf die Compliance bei der medikamentösen Therapie nach Umstellung auf ein wirkstoffgleiches Medikament als Nebenfragestellung der Arbeit wurden vor allem bei den patientenbezogenen Faktoren (Sinnhaftigkeit von therapeutischen Maßnahmen, Motivation) und therapiebezogenen Faktoren (Abweichungen von der Einnahmevorschrift) aufgefunden. Die Raten der strikten Compliance lagen hier unerwartet deutlich über denen der medikamentösen Therapie generell. Auch dieses Ergebnis wird eingehend diskutiert.
Die Untersuchung der Versorgungssituation wurde in zwei Teilstudien durchgeführt. Die erste Teilstudie untersuchte die epidemiologische Lage zur Prävalenz des diabetischen Fußsyndroms und dessen Risikofaktoren und die zweite Teilstudie untersuchte das Problembewusstsein und den Umsetzungsstand von Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung eines diabetischen Fußsyndroms bei den Diabetespatienten. Die vorherrschende Versorgungssituation von Patienten mit diabetischem Fußsyndrom ist optimierbar. Defizite bei der Prävention, lückenhaftes Problembewusstsein der Patienten und die Durchführung ungeeigneter Maßnahmen bei der Prävention zeigen sich an der hohen Prävalenz des diabetischen Fußsyndroms. Risikofaktoren für die Entstehung eines diabetischen Fußsyndroms sind identifiziert und häufig diagnostiziert, aber die Patienten wissen häufig nichts über diese Diagnosen und setzen entsprechende Präventionsmaßnahmen nicht um.
Ziel dieser Untersuchung war, in einer Längsschnitt-Studie die Effektivität und Effizienz des Handreha-Managements der VBG zu überprüfen. Die Studie hat in der Rehabilitationsforschung, insbesondere der Unfallversicherungsträger, Modellcharakter. Erstmals wurden in einer randomisierten Studie gleichzeitig Selbstbeurteilungsinstrumente zur allgemeinen (SF-36) und spezifischen Gesundheitswahrnehmung (DASH) sowie zur Lebensqualität (EQ-5D) eingesetzt und die vollständigen Fallkosten in ihrer tatsächlichen Höhe im Verlauf erhoben. Die Stichprobengröße betrug n = 198 Patienten. In der Interventionsgruppe wurde ein definiertes Handreha-Management, mit engem Kontakt der Reha-Manager zu Patienten und behandelnden Ärzten, durchgeführt. In der Kontrollgruppe wurden die Steuerung und Überwachung des Heilverfahrens ausschließlich dem behandelnden Arzt überlassen. Seitens der Reha-Manager bestand kein von ihnen ausgehender Kontakt zu den Patienten oder behandelnden Ärzten. Die Selbstbeurteilungsinstrumente wurden in beiden Gruppen zu drei Zeitpunkten eingesetzt sowie die soziodemographischen Kerndaten und die ökonomischen Daten erhoben. In Kenntnis der Vergleichbarkeit der Schweregrade der Verletzungen in beiden Gruppen waren durchgängig Vorteile zugunsten der IG festzustellen. Die mit den Selbstbeurteilungsinstrumenten gemessenen gruppenspezifischen Unterschiede in den Verläufen von T0 zu T2 zeigten deutliche Effektgrößen über den Verlauf und zwischen den Gruppen. Die in beiden Gruppen beobachteten Verbesserungen von T0 zu T2 erreichen insbesondere bei den die körperliche Gesundheit betreffenden Skalen ein Ausmaß, das zum Teil weit über den für „große“ Effekte geltenden Werten liegt. Die Effektgrößen der körperlichen SF-36-Skalen einschließlich des Summenwerts lagen bei Werten über 1, die spezifischen Skalen des DASH sogar bei Werten über 2. Selbst die Veränderungen in den beiden Skalenwerten des EQ-5D waren mit Werten zwischen rund 0,5 und 0,9 als „mittel“ bis „groß“ zu bezeichnen. Auch die Unterschiede in den Veränderungen zwischen IG und KG liegen bei der gewählten Effektgrößenberechnung in diesem Bereich. In der IG war die Dauer der Arbeitsunfähigkeit im Mittel um 32,4 Tage je Fall kürzer. Die Gesamtkosten unterschieden sich zugunsten der IG um im Mittel 4.147,18 Euro je Fall. Die Quote an Renten auf unbestimmte Zeit betrug in der KG 8,3 % und in der IG 2,6 %. Sowohl bei der Dauer der Arbeitsunfähigkeit als auch bei den Renten erschienen das Monitoring der Reha-Manager und das Ergebnis einer intensiveren Übungsbehandlung als kumulative Ergebnisträger. Bei der Dauer der Arbeitsunfähigkeit schien der steuernde Anteil der Reha-Manager gegenüber der Übungsbehandlung den höheren Wirksamkeitsanteil zu haben. Bei den Renten schien der höhere Wirksamkeitsanteil eher bei der Übungsbehandlung zu liegen. Der Einsatz der Selbstbeurteilungsinstrumente zeigte erhebliche Krankheitsfolgen in mehreren Dimensionen der Lebensqualität. Diese Defizite deuteten auf den komplexen und zu steuernden Rehabilitationsbedarf hin. Das Handreha-Management der VBG mit seiner Intervention führte im Bereich der Verordnung von Physio- und Ergotherapie bei distalen Radiusfrakturen zu einer nach dem Unfall schneller einsetzenden, kürzeren und weniger Behandlungseinheiten umfassenden Versorgung. Höhere Therapiekosten waren, auch ohne Budgetschranken, in der Interventionsgruppe nicht zu beobachten. Dies und die mit den Selbstbeurteilungsinstrumenten gemessenen Effektgrößen untermauerten die Wertigkeit des berufsgenossenschaftlichen Heilverfahrens. Reha-Managementverfahren, die eine strukturierte Nachbehandlung im Sinne einer kombinierten Therapie und ein Monitoring beinhalten, werden in ihrer Bedeutung und ihren Auswirkungen noch unterschätzt. Insbesondere bei der Verordnung von Ergotherapie fielen deutliche Defizite auf. Eine unterstützende Steuerung scheint daher geboten. Die Kombination beider Therapieverfahren scheint im Zusammenwirken aller Beteiligten einen größeren Behandlungserfolg zu sichern. In diesem Sinne war die Behandlungssteuerung im Kontext des Handreha-Management effektiv und effizient. Bei deutlich geringeren Kosten konnte ein besseres Outcome erreicht werden.
Background
In the German health care system, parents with an acutely ill child can visit an emergency room (ER) 24 hours a day, seven days a week. At the ER, the patient receives a medical consultation. Many parents use these facilities as they do not know how urgently their child requires medical attention. In recent years, paediatric departments in smaller hospitals have been closed, particularly in rural regions. As a result of this, the distances that patients must travel to paediatric care facilities in these regions are increasing, causing more children to visit an ER for adults. However, paediatric expertise is often required in order to assess how quickly the patient requires treatment and select an adequate treatment. This decision is made by a doctor in German ERs. We have examined whether remote paediatricians can perform a standardised urgency assessment (triage) using a video conferencing system.
Methods
Only acutely ill patients who were brought to a paediatric emergency room (paedER) by their parents or carers, without prior medical consultation, have been included in this study. First, an on-site paediatrician assessed the urgency of each case using a standardised triage. In order to do this, the Paediatric Canadian Triage and Acuity Scale (PaedCTAS) was translated into German and adapted for use in a standardised IT-based data collection tool. After the initial on-site triage, a telemedicine paediatrician, based in a different hospital, repeated the triage using a video conferencing system. Both paediatricians used the same triage procedure. The primary outcome was the degree of concordance and interobserver agreement, measured using Cohen’s kappa, between the two paediatricians. We have also included patient and assessor demographics.
Results
A total of 266 patients were included in the study. Of these, 227 cases were eligible for the concordance analysis. In n = 154 cases (68%), there was concordance between the on-site paediatrician’s and telemedicine paediatrician’s urgency assessments. In n = 50 cases (22%), the telemedicine paediatrician rated the urgency of the patient’s condition higher (overtriage); in 23 cases (10%), the assessment indicated a lower urgency (undertriage). Nineteen medical doctors were included in the study, mostly trained paediatric specialists. Some of them acted as an on-site doctor and telemedicine doctor. Cohen’s weighted kappa was 0.64 (95% CI: 0.49–0.79), indicating a substantial agreement between the specialists.
Conclusions
Telemedical triage can assist in providing acute paediatric care in regions with a low density of paediatric care facilities. The next steps are further developing the triage tool and implementing telemedicine urgency assessment in a larger network of hospitals in order to improve the integration of telemedicine into hospitals’ organisational processes. The processes should include intensive training for the doctors involved in telemedical triage.
Background
Adolescents and young adults (AYAs) with chronic conditions face a transfer, defined as an actual shift from paediatric to adult-oriented health care. Transition competence as the self-perceived knowledge, skills and abilities regarding the transition process was considered extremely useful.
Aim
This study was designed to investigate the impact of transition competence before and after the transfer on disease-specific quality of life (QoL) and health care satisfaction of AYAs with diabetes.
Results
In total, a sample of N = 90 AYAs with diabetes self-reported their transition competence, diabetes-specific QoL and satisfaction with care. Multiple linear regressions were used to analyse the impact of transition competence on satisfaction with care and QoL. Transition competence positively influenced the outcomes of satisfaction with care and QoL.
Conclusion
Young adults with diabetes showed higher transition competence scores than adolescents with diabetes.
In 2009, the Democratic Republic of Congo (DRC) started its journey towards achieving Universal Health Coverage (UHC). This study examines the evolution of financial risk protection and health outcomes indicators in the context of the commitment of DRC to UHC. To measure the effects of such a commitment on financial risk protection and health outcomes indicators, we analyse whether changes have occurred over the last two decades and, if applicable, when these changes happened. Using five variables as indicators for the measurement of the financial risk protection component, there as well retained three indicators to measure health outcomes. To identify time-related effects, we applied the parametric approach of breakpoint regression to detect whether the UHC journey has brought change and when exactly the change has occurred.
Although there is a slight improvement in the financial risk protection indicators, we found that the adopted strategies have fostered access to healthcare for the wealthiest quantile of the population while neglecting the majority of the poorest. The government did not thrive persistently over the past decade to meet its commitment to allocate adequate funds to health expenditures. In addition, the support from donors appears to be unstable, unpredictable and unsustainable. We found a slight improvement in health outcomes attributable to direct investment in building health centres by the private sector and international organizations. Overall, our findings reveal that the prevention of catastrophic health expenditure is still not sufficiently prioritized by the country, and mostly for the majority of the poorest. Therefore, our work suggests that DRC’s UHC journey has slightly contributed to improve the financial risk protection and health outcomes indicators but much effort should be undertaken.
Aims
To examine whether inactive nurses are willing to return to nursing during the COVID-19 pandemic, the reasons for or against their decision and further, possibly relevant factors.
Design
Cross-sectional online survey.
Methods
We developed a questionnaire, addressing registration, professional experiences, anticipations, and internal and external factors that might affect the decision of inactive nurses to return to nursing during the pandemic. Between 27 April and 15 June 2020, we recruited participants in Germany via social networks, organizations and institutions and asked them to forward the link to wherever other inactive nurses might be reached.
Results
Three hundred and thirty-two participants (73% female) could be included in the analysis. The majority of the participants (n = 262, 79%) were general nurses. The main reason for registering was ‘want to do my bit to manage the crisis’ (n = 73, 22.8%). More than two thirds of the participants (n = 230, 69%) were not or not yet registered. One hundred and twelve (49%) out of 220 participants, who gave reasons why they did not register, selected they ‘could not see a necessity at that time’. The few inactive nurses who were deployed reported a variety of experiences.
Conclusions
Different factors influence the nurses’ decision to register or not. A critical factor for their decision was previous experiences that had made them leave the job and prevented a return—even for a limited time in a special situation.
Impact
From the responses of the participants in this study, it can be deduced that: negative experiences made while working in nursing influence the willingness to volunteer for a deployment; only one-third of the inactive nurses would be willing to return to the nursing profession to help manage the Corona pandemic; policymakers and nursing leaders should not rely on the availability of inactive nurses in a crisis.
Background
Few studies have assessed trajectories of alcohol use in the general population, and even fewer studies have assessed the impact of brief intervention on the trajectories. Especially for low-risk drinkers, it is unclear what trajectories occur, whether they benefit from intervention, and if so, when and how long. The aims were first, to identify alcohol use trajectories among at-risk and among low-risk drinkers, second, to explore potential effects of brief alcohol intervention and, third, to identify predictors of trajectories.
Methods
Adults aged 18-64 years were screened for alcohol use at a municipal registration office. Those with alcohol use in the past 12 months (N = 1646; participation rate: 67%) were randomized to assessment plus computer-generated individualized feedback letters or assessment only. Outcome was drinks/week assessed at months 3, 6, 12, and 36. Alcohol risk group (at-risk/low-risk) was determined using the Alcohol Use Disorders Identification Test–Consumption. Latent class growth models were estimated to identify alcohol use trajectories among each alcohol risk group. Sex, age, school education, employment status, self-reported health, and smoking status were tested as predictors.
Results
For at-risk drinkers, a light-stable class (46%), a medium-stable class (46%), and a high-decreasing class (8%) emerged. The light-stable class tended to benefit from intervention after 3 years (Incidence Rate Ratio, IRR=1.96; 95% Confidence Interval, CI: 1.14–3.37). Male sex, higher age, more years of school, and current smoking decreased the probability of belonging to the light-stable class (p-values<0.05). For low-risk drinkers, a very light-slightly increasing class (72%) and a light-increasing class (28%) emerged. The very light-slightly increasing class tended to benefit from intervention after 6 months (IRR=1.60; 95% CI: 1.12–2.28). Male sex and more years of school increased the probability of belonging to the light-increasing class (p-value < 0.05).
Conclusion
Most at-risk drinkers did not change, whereas the majority of low-risk drinkers increased alcohol use. There may be effects of alcohol feedback, with greater long-term benefits among persons with low drinking amounts. Our findings may help to identify refinements in the development of individualized interventions to reduce alcohol use.
Introduction: The aim of this study was to test whether brief alcohol interventions at general hospitals work equally well for males and females and across age-groups.
Methods: The current study includes a reanalysis of data reported in the PECO study (testing delivery channels of individualized motivationally tailored alcohol interventions among general hospital patients: in PErson vs. COmputer-based) and is therefore of exploratory nature. At-risk drinking general hospital patients aged 18–64 years (N = 961) were randomized to in-person counseling, computer-generated individualized feedback letters, or assessment only. Both interventions were delivered on the ward and 1 and 3 months later. Follow-ups were conducted at months 6, 12, 18, and 24. The outcome was grams of alcohol/day. Study group × sex and study group × age interactions were tested as predictors of change in grams of alcohol/day over 24 months in latent growth models. If rescaled likelihood ratio tests indicated improved model fit due to the inclusion of interactions, moderator level-specific net changes were calculated.
Results: Model fit was not significantly improved due to the inclusion of interaction terms between study group and sex (χ2[6] = 5.9, p = 0.439) or age (χ2[6] = 5.5, p = 0.485).
Discussion: Both in-person counseling and computer-generated feedback letters may work equally well among males and females as well as among different age-groups. Therefore, widespread delivery of brief alcohol interventions at general hospitals may be unlikely to widen sex and age inequalities in alcohol-related harm.
Background
Elective surgeries are among the most common health stressors in later life and put a significant risk at functional and mental health, making them an important target of research into healthy aging and physical resilience. Large-scale longitudinal research mostly conducted in non-clinical samples provided support of the predictive value of self-rated health (SRH) for both functional and mental health. Thus, SRH may have the potential to predict favorable adaptation processes after significant health stressors, that is, physical resilience. So far, a study examining the interplay between SRH, functional and mental health and their relative importance for health changes in the context of health stressors was missing. The present study aimed at addressing this gap.
Methods
We used prospective data of 1,580 inpatients (794 complete cases) aged 70 years or older of the PAWEL study, collected between October 2017 and May 2019 in Germany. Our analyses were based on SRH, functional health (Barthel Index) and self-reported mental health problems (PHQ-4) before and 12 months after major elective surgery. To examine changes and interrelationships in these health indicators, bivariate latent change score (BLCS) models were applied.
Results
Our analyses provided evidence for improvements of SRH, functional and mental health from pre-to-post surgery. BLCS models based on complete cases and the total sample pointed to a complex interplay of SRH, functional health and mental health with bidirectional coupling effects. Better pre-surgery SRH was associated with improvements in functional and mental health, and better pre-surgery functional health and mental health were associated with improvements in SRH from pre-to-post surgery. Effects of pre-surgery SRH on changes in functional health were smaller than those of functional health on changes in SRH.
Conclusions
Meaningful changes of SRH, functional and mental health and their interplay could be depicted for the first time in a clinical setting. Our findings provide preliminary support for SRH as a physical resilience factor being associated with improvements in other health indicators after health stressors. Longitudinal studies with more timepoints are needed to fully understand the predictive value of SRH for multidimensional health.
Trial registration
PAWEL study, German Clinical Trials Register, number DRKS00013311. Registered 10 November 2017 – Retrospectively registered, https://www.drks.de/drks_web/navigate.do?navigationId=trial.HTML&TRIAL_ID=DRKS00013311.
Background
Multimedia multi-device measurement platforms may make the assessment of prevention-related medical variables with a focus on cardiovascular outcomes more attractive and time-efficient. The aim of the studies was to evaluate the reliability (Study 1) and the measurement agreement with a cohort study (Study 2) of selected measures of such a device, the Preventiometer.
Methods
In Study 1 (N = 75), we conducted repeated measurements in two Preventiometers for four examinations (blood pressure measurement, pulse oximetry, body fat measurement, and spirometry) to analyze their agreement and derive (retest-)reliability estimates. In Study 2 (N = 150), we compared somatometry, blood pressure, pulse oximetry, body fat, and spirometry measurements in the Preventiometer with corresponding measurements used in the population-based Study of Health in Pomerania (SHIP) to evaluate measurement agreement.
Results
Intraclass correlations coefficients (ICCs) ranged from .84 to .99 for all examinations in Study 1. Whereas bias was not an issue for most examinations in Study 2, limits of agreement for most examinations were very large compared to results of similar method comparison studies.
Conclusion
We observed a high retest-reliability of the assessed clinical examinations in the Preventiometer. Some disagreements between Preventiometer and SHIP examinations can be attributed to procedural differences in the examinations. Methodological and technical improvements are recommended before using the Preventiometer in population-based research.
Background
The COVID-19 pandemic and the imposed lockdowns severely affected routine care in general and specialized physician practices.
Objective
To describe the long-term impact of the COVID-19 pandemic on the physician services provision and disease recognition in German physician practices and perceived causes for the observed changes.
Design
Observational study based on medical record data and survey data of general practitioners and specialists' practices.
Participants
996 general practitioners (GPs) and 798 specialist practices, who documented 6.1 million treatment cases for medical record data analyses and 645 physicians for survey data analyses.
Main measures
Within the medical record data, consultations, specialist referrals, hospital admissions, and documented diagnoses were extracted for the pandemic (March 2020–September 2021) and compared to corresponding pre-pandemic months in 2019. The additional online survey was used to assess changes in practice management during the COVID-19 pandemic and physicians' perceived main causes of affected primary and specialized care provision.
Main results
Hospital admissions (GPs: −22% vs. specialists: −16%), specialist referrals (−6 vs. −3%) and recognized diseases (−9 vs. −8%) significantly decreased over the pandemic. GPs consultations initially decreased (2020: −7%) but compensated at the end of 2021 (+3%), while specialists' consultation did not (−2%). Physicians saw changes in patient behavior, like appointment cancellation, as the main cause of the decrease. Contrary to this, they also mentioned substantial modifications of practice management, like reduced (nursing) home visits (41%) and opening hours (40%), suspended checkups (43%), and delayed consultations for high-risk patients (71%).
Conclusion
The pandemic left its mark on primary and specialized healthcare provision and its utilization. Both patient behavior and organizational changes in practice management may have caused decreased and non-compensation of services. Evaluating the long-term effect on patient outcomes and identifying potential improvements are vital to better prepare for future pandemic waves.
The association between thyroid function biomarkers and attention deficit hyperactivity disorder
(2023)
The relation between thyroid function biomarkers and attention deficit hyperactivity disorder
(ADHD) in children and adolescents is currently unclear. Cross-sectional data from the German Health
Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS Baseline) was analyzed
to assess the association between thyroid function biomarkers and ADHD in a population-based,
nationally representative sample. The study cohort included 11,588 children and adolescents with
572 and 559 having an ADHD diagnosis or symptoms, respectively. ADHD symptoms were assessed
through the Inattention/Hyperactivity subscale of the Strength and Difficulties Questionnaire. ADHD
diagnosis was determined by a physician or psychologist. Serum thyroid stimulating hormone (TSH),
free triiodothyronine (fT3), and free thyroxine (fT4) concentrations were determined enzymatically.
Adjusted regression models were used to relate serum TSH, fT3, and fT4 with risk for ADHD diagnosis
or symptoms. In children, a 1 mIU/l higher TSH was related to a 10% lower risk (odds ratio [OR] 0.90;
95% confidence interval [CI] 0.81–1.00) of ADHD diagnosis. We found a significant positive association
between fT3 and continuously assessed ADHD symptoms in children (β 0.08; 95% CI 0.03–0.14).
Our results suggest that physical maturity may influence the association between thyroid function
biomarkers and risk for ADHD.
Aufgrund steigender Patientenzahlen gewinnt die Palliativmedizin in den Industrienationen immer mehr an Bedeutung. Häufig wünschen die Patienten, in der Häuslichkeit gepflegt zu werden und auch dort zu versterben. Eine Versorgung der Palliativpatienten in der Häuslichkeit ist möglich und muss der Versorgung im Krankenhaus um nichts nachstehen. Die ambulante Versorgung dieser Patienten stößt, gerade in dünn besiedelten Gebieten mit starken strukturassoziierten Veränderungen wie im Landkreis Ostvorpommern, auf Grenzen hinsichtlich regelmäßiger Hausbesuche von medizinischem Personal, insbesondere durch niedergelassene Ärzte. Durch eine randomisierte, prospektive Studie wurde geprüft, ob sich durch eine telemedizinische Intervention mit Hilfe regelmäßiger Telefonanrufe ein Vorteil der Versorgung für diese Patienten ergibt. Außerdem wurde geprüft, ob das Studiendesign durchführbar und machbar war. In der vorliegenden Pilotstudie konnte die Patientenzielgruppe erreicht werden. Die Patientenrekrutierung erwies sich als schwierig. Außerdem zeigte sich eine hohe Schmerz- und Symptombelastung der Projektpopulation. Die zusätzlichen Telefonanrufe wurden von den Patienten positiv bewertet. Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der Patientengruppe, die regelmäßige Telefonanrufe erhalten hat, und der Gruppe, die nur die übliche palliativmedizinische Betreuung erhalten hat, hinsichtlich der Entwicklung der Schmerzen, der Lebensqualität, der Symptome, der Mobilität, der Aktivität, der Arztbesuche oder der Krankenhausverweildauer zur Base- Line und zur Follow- Up Befragung festgestellt werden. Bei einigen Interventionspatienten konnte eine temporäre Schmerzreduktion nach einer Intervention in Form einer telefonischen Umstellung der Schmerzmedikation erreicht werden. Es gibt Hinweise darauf, dass die Patienten, die regelmäßige Telefonanrufe erhalten haben, die Schmerzbedarfsmedikation als Selbstmedikation gezielt einsetzen konnten. Nach heutigem Kenntnisstand ist dies die erste Studie, die den Effekt von regelmäßigen Telefonanrufen zur Betreuung von in der Häuslichkeit gepflegten Palliativpatienten untersucht hat. Eine analoge Studie, durchgeführt bei chronischen Schmerzpatienten, bestätigt diese Ergebnisse. Auch hier erwiesen sich regelmäßige Telefonanrufe als wirkungsvoll, da eine signifikante Schmerzreduktion in der telemedizinisch betreuten Gruppe erreicht werden konnte.
Introduction
In response to the COVID-19 pandemic, a general lockdown was enacted across Germany in March 2020. As a consequence, patients with mental health conditions received limited or no treatment in day hospitals and outpatient settings. To ensure continuity of care, the necessary technological preparations were made to enable the implementation of telemedical care via telephone or video conferencing, and this option was then used as much as possible. The aim of this study was to investigate the satisfaction and acceptance with telemedical care in a heterogeneous patient group of psychiatric outpatients in Germany during the first COVID-19 lockdown.
Methods
In this observational study, patients in ongoing or newly initiated outpatient psychiatric therapy as well as those who had to be discharged from the day clinic ahead of schedule received telemedical treatment via telephone. Data collection to assess the patients’ and therapists’ satisfaction with and acceptance of the telemedical care was adjusted to the treatment setting.
Results
Of 60 recruited patients, 57 could be included in the analysis. 51.6% of the patients and 52.3% of their therapists reported that the discussion of problems and needs worked just as well over the phone as in face-to-face consultations. In the subgroup of patients who were new to therapy due to being discharged from hospital early, acceptance was higher and telemedicine was rated as equally good in 87.5% of contacts. Both patients and therapists felt that telemedicine care during lockdown was an alternative for usual therapy in the outpatient clinic and that the option of telemedicine care should continue for the duration of the coronavirus pandemic.
Discussion
The results show a clear trend towards satisfaction with and acceptance of telemedicine care in a heterogeneous group of unselected psychiatric patients. Although the number of patients is small, the results indicate that the mostly positive results of telemedicine concepts in research projects can probably be transferred to real healthcare settings.
Conclusions
Telemedicine can be employed in healthcare for psychiatric patients either an alternative treatment option to maintain continuity of care or as a potential addition to regular care.
Die demographische Entwicklung in Deutschland führt zu medizinischen Versorgungsproblemen, speziell für ältere Bevölkerungsgruppen. Darauf basierend wurde das Community Medicine Nursing –Projekt zur Entwicklung eines lernenden Curriculums entwickelt, in dessen Rahmen diese Dissertation entstand. Das Ziel der Arbeit war die Evaluation der Qualifikation in diesem Projekt. Dazu wurden drei Ergebnisdimensionen untersucht: das Arbeitsspektrum des Community Medicine Nursing, die Übereinstimmung des Curriculums mit den Anforderungen der Praxis und die Akzeptanz und Einschätzung des Handelns der Community Medicine Nurses durch die Hausärzte. Die Datenbasis bildeten Fragebögen und halbstrukturierte Reflektionsrunden der Community Medicine Nurses und Hausärzte. Die Community Medicine Nurses als auch die Hausärzte bewerteten das Curriculum als praxisrelevant. Die Erweiterung des Arbeitsfeldes und die eigenverantwortliche Tätigkeit in Delegation des Hausarztes wurden besonders positiv durch die Pflegefachkräfte bewertet. Die Hausärzte stuften die Arbeit der Community Medicine Nurses mit Blick auf den Patienten als vergleichbar mit ihrer eigenen Qualität ein.
Our study examined whether potentially critical indications from depression questionnaires, interviews, and single items on suicidal ideation among partici-pants in a large prospective population-based study are related to short-term sui-cides within one year. For this purpose, we studied the association between (a) the severity of depressive symptoms according to the M-CIDI and the PHQ-9, BDI-II, and CID-S depression screening and (b) elevated scores on single sui-cidal ideation items and mortality according to claims databases.
In the baseline cohort, the frequency of depressive symptoms measured by CID-S was 12.90% (SHIP-START-0). The frequency for “Moderate” to “Severe de-pression” measured by the PHQ-9 (≥ 10 points) and BDI-II (≥ 20 points) ques-tionnaires ranged from 5.40% (SHIP-LEGENDE) to 8.80% (SHIP-TREND Morbid-ity follow-up). The 1-month prevalence of unipolar depression, measured by the M-CIDI in SHIP LEGENDE, was 2.31%.
Between 5.90% (SHIP-TREND Morbidity follow-up) and 6.60% (SHIP-LEGENDE) of respondents showed a certain degree of suicidal ideation in the two weeks preceding the assessment, according to BDI-II and PHQ-9.
Our results show the high frequency of depressive symptoms in the study region, with women being affected more frequently than men, especially in the higher categories. Furthermore, women were more frequently affected by suicidal idea-tion, although this difference was not evident in the highest categories.
There was one potential suicide in the year after a SHIP examination.
From our results, we cannot conclude that severe self-reported symptoms from depression questionnaires should be reported back to participants of an obser-vational population-based study to prevent suicide deaths within one year.
Zusammenfassung Hintergrund. Assessments zur Erfassung der Patientensicht sind wichtiger Bestandteil der Rehabilitation und Rehabilitationsforschung. Die vorliegende Dissertationsschrift beschäftigt sich mit Erhebungsinstrumenten zur Erfassung der subjektiven Gesundheit und der Reha-Ziele von Patienten der medizinischen Rehabilitation. In den empirischen Arbeiten wurden (Studie A) die messmethodischen Eigenschaften der originären dreistufigen (3L) und der überarbeiteten fünfstufigen (5L) Version eines international sehr häufig verwendeten Lebensqualitätsfragebogens (EQ-5D) miteinander verglichen und (Studie B) die Praktikabilität, der Nutzen und die Akzeptanz eines überarbeiteten Zielefragebogens aus Patienten- bzw. Behandlersicht untersucht. Da Reha-Ziele im Unterschied zur subjektiven Gesundheit bislang selten Gegenstand rehabilitationswissenschaftlicher Arbeiten waren, wurde vorab der Stand der Forschung zu Reha-Zielen aufgearbeitet und in einer Übersichtsarbeit zusammenfassend dargestellt. Methoden. Relevante nationale deutsch- und englischsprachige Studien zu Reha-Zielen und Zielvereinbarungen in der medizinischen Rehabilitation wurden mit Hilfe einer kombinierten Suchstrategie identifiziert und anhand definierter Ein- und Ausschlusskriterien ausgewählt. Die Datenbasis der empirischen Arbeiten bildeten die Stichproben zweier multizentrischer Längsschnittstudien. Indikatoren der Lebensqualität wurden im Selbsturteil mit standardisierten Fragebögen zu drei (Studie A) bzw. zwei Messzeitpunkten (Studie B) erfasst. Die von den Patienten in einem Zielefragebogen frei formulierten Reha-Ziele wurden auf der Grundlage eines selbst entwickelten Kategoriensystems klassifiziert. Für die Analysen kam ein breites Spektrum qualitativer und quantitativer Methoden zum Einsatz. Ausgewiesen wurden deskriptivstatistische Kennwerte (z.B. Mittelwerte, Dispersionsmaße, Häufigkeiten), regressionsanalytisch bestimmte Modellparameter (z.B. unstandardisierte Regressionskoeffizienten, Odds Ratios, Konfidenzintervalle, erklärte Varianzanteile) inhaltsanalytisch zusammengefasste Zielangaben und weitere statistische Maßzahlen (z.B. Effektgrößen). Sofern sinnvoll wurden soziodemografische und sozialmedizinische Parameter kontrolliert und stratifizierte Analysen durchgeführt. Ergebnisse. Studie A: Die 5L-Version erwies sich gegenüber dem originären EQ-5D bei allen durchgeführten Vergleichen in geringem bis moderatem Umfang überlegen. Insgesamt konnten bei Verwendung des 5L Boden- und Deckeneffekte reduziert, das deskriptive System besser genutzt und Veränderungen im Gesundheitszustand besser abgebildet werden. Die nach Indikation getrennten Analysen ergaben keine Ergebnisunterschiede in Richtung und Interpretation, zeigten für die Gruppe der psychosomatischen Patienten allerdings geringfügiger ausgeprägte und daher weniger bedeutsame Unterschiede zwischen den beiden Fragebogenversionen. Studie B: Mit nur 20 gefundenen Arbeiten ist die empirische Datenlage zu Reha-Zielen noch sehr gering. Die identifizierten Arbeiten zeigen, dass ein einheitliches Begriffsverständnis und ein Standardverfahren zur Erhebung von Reha-Zielen bislang noch fehlen. In den berücksichtigten Arbeiten wurden Reha-Ziele überwiegend mit Zielauswahllisten erfasst. Dabei bestanden oft unterschiedliche Zielvorstellungen zwischen Patienten und Behandlern. Der in der vorliegenden Studie verwendete Zielefragebogen zur freitextlichen Erfassung von Reha-Zielen wurde von der Mehrheit der befragten Patienten und Behandler in wichtigen Punkten für praktikabel und nützlich befunden. Der offene Erhebungsansatz erwies sich für die Zielerfassung geeignet: 91% der Befragten formulierten eigene Reha-Ziele. Im Mittel wurden sieben Ziele genannt. Welche Ziele sich Patienten setzten, hing dabei mehr von der Erkrankung und dem eigenen Krankheitserleben als von personenbezogenen Merkmalen ab. Diskussion. Studie A: Da die Ergebnisse selbst in dieser vergleichsweise wenig beeinträchtigten Studienpopulation auf bessere Messeigenschaften des 5L hinwiesen, wurde die Verwendung der überarbeiteten Fragebogenversion empfohlen. Weitere Studien an anderen Patientenkollektiven sind erstrebenswert. Studie B: Reha-Ziele waren bislang selten Gegenstand empirischer Forschungsarbeiten. Nach wie vor fehlen wichtige Erkenntnisse und daraus ableitbare Empfehlungen für die Praxis. Der hier erprobte Fragebogen kann Orientierungshilfe, Gesprächsgrundlage und Ausgangspunkt für die individuelle Ausgestaltung von Zielvereinbarungen sein. Anhand der gewonnenen Ergebnisse erscheint ein flächendeckender Einsatz insbesondere im Kontext der orthopädischen und onkologischen Rehabilitation vielversprechend. Eignung, mögliche Anwendungsbereiche und Implementierungsstrategien für die Psychosomatik sind in weiterführenden Studien zu überprüfen und näher zu bestimmen.
Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit wurde mit dem Ziel konzipiert, Aussagen zu möglichen Subgruppenbildungen einer Stichprobe chronischer Schmerzpatienten zu treffen, die im Rahmen eines multimodalen Konzeptes behandelt wurden. Insgesamt vier Subgruppensysteme konnten bestimmt werden, welche nach unterschiedlichen Gesichtspunkten gebildet wurden. Ziel war es, diese Subgruppensysteme hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit und Bedeutung in der Behandlung chronischer Schmerzpatienten zu untersuchen und miteinander zu vergleichen, um Rückschlüsse auf deren Praktikabilität und Einsatzmöglichkeit in der täglichen Praxis zu ziehen und im Umkehrschluß auch zu hohe Erwartungen an den therapeutischen Verlauf und vermeintliche Behandlungsergebnisse zu relativieren. Um letztlich vier Subgruppensysteme zu erhalten, wurden zur Subgruppenbildung zu Hilfe genommen: - Hauptdiagnosen mittels der ICD. Hiervon konnten zwei Subgruppen gebildet werden, und zwar nach Lokalisation und nach Bewertung der jeweiligen Haupt- und ausgewählten Nebendiagnosen - Behandlungspfadsystem der Klinik für Manuelle Medizin Sommerfeld - Sommerfelder Diagnostiksystem Die zu prüfenden Fragestellungen wurden wie folgt formuliert: 1) Welches der 4 Subgruppensysteme ist am geeignetsten, Veränderungen im Zeitverlauf (zwei Meßzeitpunkte, zu Beginn und am Ende der Behandlung) der betrachteten Indikatoren NRS, PDI und HADS (Angst + Depression) am besten zu prädizieren und somit Aussagen über den zu erwartenden Behandlungserfolg zu treffen? 2) Welche Patientengruppen profitieren am meisten von der Behandlung im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie in der Klinik für Manuelle Medizin und Schmerzmedizin Sommerfeld, gemessen an der Stärke der Veränderung der vier Variablen NRS, PDI und HADS (Angst + Depression)? Greift man die erste Fragestellung auf, zeigt sich, daß das Subgruppensystem Bewertung der Hauptdiagnose bei drei der vier Variablen praktisch relevante Aussagen über Behandlungsverlauf und -erfolg machen kann. Jedoch nur gemeinsam mit dem Subgruppensystem Pfadsystem gelingt es, alle vier Variablen abzudecken. Hinsichtlich der Beantwortung der zweiten Fragestellung ist die Betrachtung der errechneten Effektgrößen hilfreich. Patientengruppen mit den höchsten Effektgrößen profitieren am meisten von der Therapie. Diese finden sich in der Patientengruppe LWS-Beschwerden im Subgruppensystem Lokalisation des Hauptschmerzortes für die Variable NRS. Sobald zu den somatisch geprägten Subgruppen psychische Einflußfaktoren hinzukommen, stellen sich die Effektgrößen deutlich geringer dar. Diese Patientengruppen scheinen somit weniger von der multimodalen Schmerztherapie zu profitieren, wenn die Messung des Therapieerfolges anhand der erwähnten Variablen erfolgt. Für diese Fragestellung nicht berücksichtigt werden kann die Vielfalt an nicht meßbaren Größen wie Anbahnung einer ambulanten psychotherapeutischen Behandlung, Etablierung eines Krankheitsverständnisses oder auch Erlernen adäquater Schmerzbewältigungsstrategien.
Ziel: Im speziellen Fall der Prävention gegen das Zervixkarzinom erfolgt bereits seit 1980 der Pap-Test im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Als weitere Option ist seit 2006 eine Impfung gegen HP-Viren, die maßgeblich für die Erkrankung am Zervixkarzinom verantwortlich sind, hinzugekommen. Der Bekanntheitsgrad der Impfung sowie die positive Impfakzeptanz der Zielgruppe sind maßgebliche Kriterien im Entscheidungsprozess für die Durchführung der Impfung. Das Ziel dieser Studie war die Erhebung der Impfbereitschaft junger Frauen und die Bestimmung der Faktoren, die die Impfbereitschaft beeinflussen. Methoden: Die vorliegenden Ergebnisse waren Teil einer 2008 im Querschnittsdesign durchgeführten Studie, die in Kooperation zwischen dem Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaften und der Community Medicine der Universität Greifswald entstand. Es wurde die Impfbereitschaft zur HPV-Impfung und der Wissensstand über Gebärmutterhalskrebs, Humane Papillomaviren sowie über die Impfung gegen HPV erhoben. Dafür wurden 60 Frauen im Alter von 14 bis 26 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern telefonisch befragt. Mit Hilfe der Erstellung von Kreuztabellen wurden Zusammenhänge zwischen den Faktoren, Alter, Schulabschluss, Wissensstand, Sexualverhalten sowie Gesundheitsverhalten und der Impfbereitschaft untersucht. Ergebnisse: Mehr als die Hälfte der Frauen, 65% (N=39) waren positiv der Impfung gegenüber gestellt: die Frauen, die bereits geimpft waren (23%) und diejenigen, die sich planten impfen zu lassen. Im Vergleich der impfbereiten zu den nicht impfbereiten Frauen zeigte sich eine Tendenz für eine positive Impfbereitschaft zur HPV-Impfung zu einem jüngerem Alter und einer geringeren Schulbildung. Weiterhin hatten die impfbereiten Frauen tendenziell ein jüngeres Alter beim ersten Koitus, eine geringere Anzahl an Geschlechtspartnern und einen selteneren Gebrauch von Kondomen beim Geschlechtsverkehr. Die impfbereiten Frauen waren bereit auf ihre allgemeine Gesundheit zu achten (Ausnahme: sportliche Aktivitäten), nahmen die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung eher nicht so regelmäßig wahr und neigten eher zu gelegentlichen Raucheraktivitäten. Große Wissenslücken bestanden in der Kenntnis über Humane Papillomaviren und über Risikofaktoren für eine persistierende HPV-Infektion. Der größte Wissensunterschied zwischen impfbereiten und nicht impfbereiten Frauen war im Thema über das Zervixkarzinom zu beobachten. Schlussfolgerung: Die Schwerpunkte der Wissensvermittlung sollten auf der durch die Infektion mit HPV bedingten Ursache der Entstehung von Zervixkarzinom und der sexuellen Übertragbarkeit der Viren, auf der Beziehung zwischen den Viren und dem Zervixkarzinom und die Rolle anderer Risikofaktoren, wie das Rauchen, gelegt werden. Der Fokus der Aufklärungsarbeit sollte auf den Frauen liegen, die eher skeptisch der Impfung gegenüberstehen. Interventionssettings hierfür wären vor allem gynäkologische Arztpraxen und weiterführende Schulen mit höherem Abschluss. Wichtig ist auch eine fachliche Aufklärungsarbeit der Nebenwirkungen und der Wirksamkeit der Impfung. Die jungen Frauen (14-17 Jahre), die eher eine hohe Impfakzeptanz aufweisen, sollten motiviert werden trotz Impfung zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung zu gehen. In diesen Rahmen ist auch es wichtig über ein riskantes sexuelles Verhalten zu sprechen und aufzuklären.
Ziel der Studie: Mit Einführung der HPV-Impfung für 12- bis 17-jährige Mädchen besteht in Deutschland erstmals die Möglichkeit der primären Krebsprävention von Gebärmutterhalskrebs. Der Bekanntheitsgrad der Impfung sowie die positive Impfakzeptanz der Zielgruppe sind maßgebliche Kriterien im Entscheidungsprozess für die Durchführung der Impfung. Die vorliegende Studie untersucht verschiedene objektive Einflussfaktoren auf das Impfverhalten von 14- bis 17-jährigen Jugendlichen in Bezug auf die HPV-Impfung. Methoden: Grundlage der Studie ist die Datenbasis einer im Juni 2008 in Bad Oeynhausen, Nordrhein-Westfalen, durchgeführten Querschnittsstudie. An allen weiterführenden Schulen der Stadt wurde je eine Klasse der Jahrgangstufen acht bis elf zufällig ausgewählt und die anwesenden Mädchen und Jungen mittels eines anonymisierten Fragebogens zu ihrem Impfverhalten und ihrem Wissensstand über HPV, Gebärmutterhalskrebs und die HPV-Impfung befragt. In bivariaten Analysen und einer logistischen Regression wurde der Einfluss der Variablen Alter, Geschlecht, Bildung, sexuelle Aktivität und Wissensstand über HPV, Gebärmutterhalskrebs und die HPV-Impfung auf die Impfbereitschaft der Jugendlichen getestet. Ergebnisse: 73% der Mädchen und 61% der Jungen bekundeten eine positive Impfbereitschaft für die HPV-Impfung. Dies spiegelte sich bei den Mädchen auch in der Durchimpfungsrate von 46,2% wider. Hauptbeweggründe einer Entscheidung für die HPV-Impfung waren der erwartete Schutz vor Gebärmutterhalskrebs sowie eine Impfempfehlung durch die Familie oder Verwandte. Gründe der Ablehnung waren fehlende Informationen über die Impfung, Angst vor eventuellen Nebenwirkungen und Zweifel an der Effektivität. Nur 48% der Mädchen und 20% der Jungen kannten die sexuell übertragbaren Humanen Papillomviren. Die Studienergebnisse belegen, dass die Mehrheit der Jugendlichen keinen Zusammenhang zwischen den HP-Viren und HPV-assoziierten Krebserkrankungen herstellen konnte. Die abschließende logistische Regression zeigte, dass ein guter Wissensstand über HPV, Gebärmutterhalskrebs und die HPV-Impfung der einzige signifikante Prädiktor für eine positive Impfbereitschaft ist unabhängig vom Alter, der Bildung und dem Sexualverhalten der Jugendlichen. Schlussfolgerung: Zur Steigerung der Impfakzeptanz der HPV-Impfung und Erhöhung der flächendeckenden Durchimpfungsraten muss der Wissensstand der Jugendlichen über HPV, den Übertragungsweg und den Zusammenhang mit HPV-assoziierten Krebserkrankungen verbessert werden. Dies könnte im Rahmen von Aufklärungskampagnen über die Medien und im Schulunterricht, der für alle Jugendlichen zugängig ist, erfolgen. Nur diejenigen, die Kenntnis über das Infektionsrisiko und die Ursachen HPV-assoziierter Krebserkrankungen gewinnen, können Präventionsmaßnahmen zum Eigenschutz vor einer möglichen Infektion ergreifen.
Teaching is amongst the six professions with the highest stress levels and lowest job satisfaction, leading to a high turnover rate and teacher shortages. During the pandemic, teachers and school principals were confronted with new regulations and teaching methods. This study aims to examine post-pandemic stress levels, as well as resilience factors to proactively cope with stress and thoughts of leaving the profession among teachers and school principals. We used a cross-sectional online survey. The validated instruments Perceived Stress Scale (PSS-10) and Proactive Coping Subscale (PCI) were used. We included 471 teachers and 113 school principals in the analysis. Overall, respondents had a moderate stress level. During the pandemic, every fourth teacher (27.2%) and every third principal (32.7%) had serious thoughts of leaving the profession. More perceived helplessness (OR = 1.2, p < 0.001), less self-efficacy (OR = 0.8, p = 0.002), and poorer coping skills (OR = 0.96, p = 0.044) were associated with a higher likelihood of thoughts of leaving the profession for teachers, whereas for school principals, only higher perceived helplessness (OR = 1.2, p = 0.008) contributed significantly. To prevent further teacher attrition, teachers and school principals need support to decrease stress and increase their ability to cope.
Background
Multiple Sclerosis is an autoimmune inflammatory disease of the central nervous system that often leads to premature incapacity for work. Therefore, the MSnetWork project implements a new form of care and pursues the goal of maintaining or even improving the state of health of MS patients and having a positive influence on their ability to work as well as their participation in social life. A network of neurologists, occupational health and rehabilitation physicians, psychologists, and social insurance suppliers provide patients with targeted services that have not previously been part of standard care. According to the patient’s needs treatment options will be identified and initiated.
Methods
The MSnetWork study is designed as a multicenter randomized controlled trial, with two parallel groups (randomization at the patient level with 1:1 allocation ratio, planned N = 950, duration of study participation 24 months). After 12 months, the patients in the control group will also receive the interventions. The primary outcome is the number of sick leave days. Secondary outcomes are health-related quality of life, physical, affective and cognitive status, fatigue, costs of incapacity to work, treatment costs, out-of-pocket costs, self-efficacy, and patient satisfaction with therapy.
Intervention effects are analyzed by a parallel-group comparison between the intervention and the control group. Furthermore, the long-term effects within the intervention group will be observed and a pre-post comparison of the control group, before and after receiving the intervention in MSnetWork, will be performed.
Discussion
Due to the multiple approaches to patient-centered, multidisciplinary MS care, MSnetWork can be considered a complex intervention. The study design and linkage of comprehensive, patient-specific primary and secondary data in an outpatient setting enable the evaluation of this complex intervention, both on a qualitative and quantitative level. The basic assumption is a positive effect on the prevention or reduction of incapacity for work as well as on the patients’ quality of life. If the project proves to be a success, MSnetWork could be adapted for the treatment of other chronic diseases with an impact on the ability to work and quality of life.
Trial registration
The trial MSnetWork has been retrospectively registered in the German Clinical Trials Register (DRKS) since 08.07.2022 with the ID DRKS00025451.
Background
In combination with systematic routine screening, brief alcohol interventions have the potential to promote population health. Little is known on the optimal screening interval. Therefore, this study pursued 2 research questions: (i) How stable are screening results for at‐risk drinking over 12 months? (ii) Can the transition from low‐risk to at‐risk drinking be predicted by gender, age, school education, employment, or past week alcohol use?
Methods
A sample of 831 adults (55% female; mean age = 30.8 years) from the general population was assessed 4 times over 12 months. The Alcohol Use Disorders Identification Test—Consumption was used to screen for at‐risk drinking each time. Participants were categorized either as low‐risk or at‐risk drinkers at baseline, 3, 6, and 12 months later. Stable and instable risk status trajectories were analyzed descriptively and graphically. Transitioning from low‐risk drinking at baseline to at‐risk drinking at any follow‐up was predicted using a logistic regression model.
Results
Consistent screening results over time were observed in 509 participants (61%). Of all baseline low‐risk drinkers, 113 (21%) received a positive screening result in 1 or more follow‐up assessments. Females (vs. males; OR = 1.66; 95% confidence intervals [95% CI] = 1.04; 2.64), 18‐ to 29‐year‐olds (vs. 30‐ to 45‐year‐olds; OR = 2.30; 95% CI = 1.26; 4.20), and those reporting 2 or more drinking days (vs. less than 2; OR = 3.11; 95% CI = 1.93; 5.01) and heavy episodic drinking (vs. none; OR = 2.35; 95% CI = 1.06; 5.20) in the week prior to the baseline assessment had increased odds for a transition to at‐risk drinking.
Conclusions
Our findings suggest that the widely used time frame of 1 year may be ambiguous regarding the screening for at‐risk alcohol use although generalizability may be limited due to higher‐educated people being overrepresented in our sample.
Die Neugeborenenuntergewichtigkeit ist ein Produkt verschiedenster intrauteriner Einflussgrößen und ist mit ausgeprägten individuellen als auch gesellschaftlichen Früh- und Spätfolgen verbunden. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen keine aktuellen Daten zum niedrigen Geburtsgewicht bzw. dessen maternalen Risikofaktoren für die Region Ostvorpommern vor. Aus diesem Grund standen körperliche und soziale Einflussgrößen sowie Ernährungs- und Rauchgewohnheiten von Frauen während der Schwangerschaft und deren Auswirkung auf die Prävalenz des niedrigen Geburtsgewichts in der Studienregion im Untersuchungsfokus. Der Survey of neonates in Pomerania (SNiP) war in dem Zeitraum von April 2004 bis März 2006 mit einer Erfassungsrate von 95,6 % populationsbasiert. Von den insgesamt 2395 gebärenden Frauen mit Wohnsitz in der Studienregion, nahmen letztendlich 78,8 % an der Studie teil. 6,8 % aller Neugeborenen (5,5 % der Einlinge; 51,0 % der Zwillinge) waren unabhängig von der Schwangerschaftsdauer leichter als 2500 g. Von diesen waren 1,6 % der reifen Einlinge sowie 30,4 % der 23 reifen Zwillingskinder bzw. 1,5 % aller reif geborenen Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 2500 g hypotroph. Bemessen an den Perzentilengrenzwerten kleiner/gleich 3. bzw. 10. Perzentile waren 2,2 % bzw. 8,3 % aller neugeborenen Kinder zu leicht für ihr Gestationsalter (small for gestional age, SGA). In den Untersuchungen stellten sich das mütterliche Untergewicht, eine den Empfehlungen entsprechende Gewichtszunahme, ein Lebensalter < 20 Jahre, Schulbildung < 10 Jahre, monatliches Nettoäquivalenzeinkommen < 750 €, Unterschichtzugehörigkeit, Nikotinabusus während der gesamten Schwangerschaft, Vegetarismus sowie eine fehlende Folsäure- und Multivitamineinnahme als Risikofaktoren für ein niedriges Geburtsgewicht in der Studienregion heraus. In den multivariaten Analysen, welche die o.g. mütterlichen Faktoren (außer maternale Erkrankungen und Ernährung) enthielten, waren insbesondere eine fehlende Einnahme von Multivitaminen, sowie das Rauchen während der gesamten Schwangerschaft mit einer deutlichen Risikoerhöhung für die Neugeborenenuntergewichtigkeit verbunden. Dabei erhöhte eine fehlende Einnahme von Multivitaminen das Risiko für ein Geburtsgewicht kleiner/gleich der 10. um den Faktor 1,75. Das Rauchen während der gesamten Schwangerschaft war 1,66-mal häufiger mit einem Geburtsgewicht kleiner/gleich der 10. Perzentile assoziiert. Eine niedrigere Schulbildung hatte im multivariaten Modell keinen signifikanten Einfluss auf die Neugeborenenuntergewichtigkeit. Im Hinblick auf die räumliche Verteilung der Neugeborenenuntergewichtigkeit in der Studienregion zeigten sich keine eindeutigen Unterschiede. Dennoch wies Wolgast den größten Anteil an Kindern mit einem Neugeborenengewicht kleiner/gleich der 10. Perzentile auf. Im Anklamer Umland war die Quote an zu leichten reifen Einlingen (Geburtsgewicht < 2500 g) mit 3,0 % am größten. Dagegen waren in Anklam die Neugeborenen kleiner/gleich der 3. Perzentile mit 3,4 % am zahlreichsten vertreten. Zudem konnte SNiP eine signifikante unterschiedliche lokale Verteilung von soziodemografischen Risikomerkmalen und - verhaltensweisen (Lebensalter < 20 Jahre, Schulbildung < 10 Jahre, Nettoäquivalenzeinkommen < 750 €, Unterschichtzugehörigkeit, Nikotinabusus, fehlende Folsäure- und Multivitamineinnahme) von Wöchnerinnen in der Region Ostvorpommern zeigen. Demgemäß stellten sich hierfür insbesondere Anklam, das Anklamer Umland sowie Wolgast als risikoreiche Regionen innerhalb Ostvorpommerns heraus. Keine bedeutsamen innerregionalen Unterschiede ergaben sich hinsichtlich des mütterlichen Körpergewichtes, der optimalen Gewichtszunahme, des täglichen Zigarettenkonsums, maternalen Erkrankungen sowie der Ernährungsform und -änderung. SNiP konnte anhand dieser Ergebnisse weitgehend zeigen, dass auch in Ostvorpommern die in der Literatur anerkannten maternalen Risikofaktoren für die Neugeborenenunterwichtigkeit von Bedeutung sind und deutliche Unterschiede hinsichtlich ihrer räumlichen Verteilung in Ostvorpommern existierten. Durch die zeitnahe Analyse und Bewertung der mütterlichen Merkmale anhand der Daten des Neugeborenensurvey war es erstmalig möglich, maternale Risikogruppen und „risikobehaftete“ Verhaltensweisen sowie „lokale soziale Brennpunkte“ herauszufinden. Darauf fußend kann eine Erarbeitung geeigneter bzw. Optimierung bereits verwirklichter Präventionsmaßnahmen in der Region möglich werden. Jedoch sind in Zukunft weitere Untersuchungen regionaler und zeitlicher Trends für Ostvorpommern erforderlich, um auch weiterhin eine Optimierung der Schwangerschaftsvorsorge und Präventionsarbeit zu ermöglichen.
This study aims to describe social network and social participation and to assess associations with depressive symptoms in older persons with increased risk for dementia in Germany. We conducted a cross-sectional observational study in primary care patients (aged 60–77) as part of a multicenter cluster-randomized controlled trial (AgeWell.de). We present descriptive and multivariate analyses for social networks (Lubben Social Network Scale and subscales) and social participation (item list of social activities) and analyze associations of these variables with depressive symptoms (Geriatric Depression Scale). Of 1030 included patients, 17.2% were at risk for social isolation (Lubben Social Network Scale < 12). Looking at the subscales, a reduced non-family network was found almost twice as often as a reduced family network. Patients with depressive symptoms had significantly smaller social networks than patients without depression (p < 0.001). They rather engaged in social activities of low involvement level or no weekly social activity at all (p < 0.001). The study shows associations of depressive symptoms with a decreased social network and less social participation in elderly participants. Sufficient non-family contacts and weekly social activities seem to play an important role in mental health and should be encouraged in elderly primary care patients.
Frühgeborene stellen eine Kohorte dar, deren Überlebenschance in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen ist. Aufgrund des medizinischen Fortschritts in der Versorgung von Frühgeborenen sind Studien notwendig, die Outcomes von Frühgeborenen unter den veränderten Bedingungen untersuchen. Neben dem Erkenntnisgewinn über den Zusammenhang zwischen Frühgeburtlichkeit und Folgeproblemen dienen solche Studien auch dazu, Neonatologen Beratungssicherheit im Umgang mit Eltern zu geben. Ziel dieser Studie ist es, die Entwicklung von Früh- und Reifgeborenen im Alter von 6 Jahren miteinander zu vergleichen und Entwicklungsunterschiede zu detektieren. Die vorliegende Untersuchung ist eine populationsbasierte Kohortenstudie. Sie verfolgt früh- und reifgeborene Kinder der SNiP-Population (Survey of Neonates in Pomerania) im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung der Gesundheitsämter nach. Dadurch ist es möglich, eine repräsentative Studienpopulation zu untersuchen. Die SNiP-Studie erfasste zwischen 2003 und 2008 Daten zu Morbidität, Mortalität, Familien- und Sozialanamnese von Neugeborenen in der Region Greifswald und Ostvorpommern. Der erste Jahrgang der SNiP-Population wurde im Schuljahr 2010/2011 eingeschult. Im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung im Jahr 2010 wurden diese Kinder schulärztlich untersucht. Zusätzlich wurden mittels eines Elternfragebogens Daten zu Gesundheit, Entwicklung, erhaltenen Therapiemaßnahmen, Verhalten und Soziodemografie erfasst. Das ermöglicht eine breit gefächerte Untersuchung des Outcomes der Frühgeborenen und die Ermittlung potentieller Risikofaktoren, die das Erleiden einer Frühgeburt begünstigen. Die Daten, die im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung erhoben wurden, wurden mittels ID mit den Baselinedaten der SNiP-Studie verknüpft, so dass nur die Daten der SNiP-Population ausgewertet wurden. So konnte das Outcome der Frühgeborenen mit dem Entwicklungsstand gleichaltriger Reifgeborener dieser Kohorte verglichen werden. An der Schuleingangsuntersuchung für das Schuljahr 2010/2011 nahmen in Greifswald und Ostvorpommern 1240 Kinder teil. Davon füllten die Eltern von 459 Kindern die Fragebögen aus. Von diesen 459 Kindern zählen 315 Kinder zur SNiP-Population und bilden die Grundlage für die vorliegende Studie. 270 von ihnen sind reifgeboren und 45 frühgeboren. Den Ergebnissen der Entwicklungsdiagnostik im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung und der Elternfragebögen zufolge sind frühgeborene Kinder nicht per se als benachteiligt einzuschätzen. Es zeigen sich in vielen untersuchten Bereichen nur tendenzielle Unterschiede. Statistisch signifikant schlechter bewertet wurden die Frühgeborenen nur in wenigen Items: Sie kamen nach Elterneinschätzung weniger gut im Kindergarten zurecht und frühgeborene Mädchen wurden bei der ärztlichen Schuleingangsuntersuchung im Bereich Artikulation schwächer eingeschätzt als Reifgeborene. Im Alter von 6 Jahren sind signifikante Unterschiede in Größe und Gewicht zu Ungunsten der Frühgeborenen nachweisbar. Bezüglich der Risikofaktoren, die eine Frühgeburt begünstigen können, zeigt sich in der vorliegenden Studie, dass Eltern von Frühgeborenen signifikant häufiger verheiratet und seltener ledig sind. Bei der Verteilung des Haushaltsnettoeinkommens zeigen sich ebenfalls signifikante Unterschiede: Die Eltern der Frühgeborenen sind in den Kategorien 1000-1500 Euro/Monat und >3000 Euro/Monat überrepräsentiert. In der Entwicklungsdiagnostik im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung und bei der Elterneinschätzung zu Gesundheitszustand, Entwicklung und erhaltenen Therapiemaßnahmen werden die Frühgeborenen in vielen Items tendenziell schlechter eingeschätzt als die Reifgeborenen, die Ergebnisse sind nicht statistisch signifikant. Die größte methodische Einschränkung der vorliegenden Arbeit ist die geringe Fallzahl. Trotzdem bieten die erhobenen Daten die Möglichkeit, zunächst breitgefächert Zusammenhänge und Einflussfaktoren zu identifizieren und darzustellen. Da die weiteren Jahrgänge der SNiP-Studie noch eingeschult werden und die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern besteht, können dort auch in den nächsten Jahren weitere Jahrgänge untersucht werden. Bei einer erhöhten Fallzahl würde die Repräsentativität der Aussagen steigen. Das im direkten Vergleich zu Reifgeborenen nur gering schlechtere Abschneiden von Frühgeborenen im Alter von 6 Jahren ist bezüglich der Prognose für Frühgeborene erfreulich. Trotzdem sollte bedacht werden, dass diese Studie alle Frühgeborenen darstellt und sich nicht auf eine Hochrisikogruppe mit geringem Geburtsgewicht beschränkt. Bei der Beratung von Eltern zur Prognose ihrer frühgeborenen Kinder geht es vor allem um Häufigkeiten. Es können keine spezifischen Aussagen zur Prognose einzelner Kinder gemacht werden. Wichtig bei der Beratung betroffener Eltern ist, trotz früher Diagnostik und Fördermaßnahmen, dass das Outcome wesentlich von perinataler Morbidität abhängig ist.
The Study of Health in Pomerania (SHIP), a population-based study from a rural state in northeastern Germany with a relatively poor life expectancy, supplemented its comprehensive examination program in 2008 with whole-body MR imaging at 1.5 T (SHIP-MR). We reviewed more than 100 publications that used the SHIP-MR data and analyzed which sequences already produced fruitful scientific outputs and which manuscripts have been referenced frequently. Upon reviewing the publications about imaging sequences, those that used T1-weighted structured imaging of the brain and a gradient-echo sequence for R2* mapping obtained the highest scientific output; regarding specific body parts examined, most scientific publications focused on MR sequences involving the brain and the (upper) abdomen. We conclude that population-based MR imaging in cohort studies should define more precise goals when allocating imaging time. In addition, quality control measures might include recording the number and impact of published work, preferably on a bi-annual basis and starting 2 years after initiation of the study. Structured teaching courses may enhance the desired output in areas that appear underrepresented.
Severity of alcohol dependence and mortality after 20 years in an adult general population sample
(2022)
Objectives
To estimate mortality on grounds of the severity of alcohol dependence which has been assessed by two approaches: the frequency of alcohol dependence symptoms (FADS) and the number of alcohol dependence criteria (NADC).
Methods
A random sample of adult community residents in northern Germany at age 18 to 64 had been interviewed in 1996. Among 4075 study participants at baseline, for 4028 vital status was ascertained 20 years later. The FADS was assessed by the Severity of Alcohol Dependence Scale among the 780 study participants who had one or more symptoms of alcohol dependence or abuse and vital status information. The NADC was estimated by the Munich Composite International Diagnostic Interview among 4028 study participants with vital status information. Cox proportional hazard models were used.
Results
The age-adjusted hazard ratio for the FADS (value range: 0–79) was 1.02 (95% confidence interval, CI: 1.016–1.028), for the NADC (value range: 0–7) it was 1.25 (CI: 1.19–1.32).
Conclusions
The FADS and NADC predicted time to death in a dose-dependent manner in this adult general population sample.
Quality of life (QoL) is a core patient-reported outcome in healthcare research, alongside primary clinical outcomes. A conceptual, operational, and psychometric elaboration of QoL in the context of TM is needed, because standardized instruments to assess QoL do not sufficiently represent essential aspects of intended outcomes of telemedical applications (TM). The overall aim is to develop an instrument that can adequately capture QoL in TM. For that purpose, an extended working model of QoL will be derived. Subsequently, an instrument will be developed and validated that captures those aspects of QoL that are influenced by TM. The initial exploratory study section includes (a) a systematic literature review, (b) a qualitative survey for concept elicitation, and (c) pre-testings using cognitive debriefings with patients and an expert workshop. The second quantitative section consists of an online expert survey and two patient surveys for piloting and validation of the newly developed instrument. The resulting questionnaire will assess central experiences of patients regarding telemedical applications and its impact on QoL more sensitively. Its use as adjunct instrument will lead to a more appropriate evaluation of TM and contribute to the improvement of care tailored to patients’ individual needs.
Background
Missing data are ubiquitous in randomised controlled trials. Although sensitivity analyses for different missing data mechanisms (missing at random vs. missing not at random) are widely recommended, they are rarely conducted in practice. The aim of the present study was to demonstrate sensitivity analyses for different assumptions regarding the missing data mechanism for randomised controlled trials using latent growth modelling (LGM).
Methods
Data from a randomised controlled brief alcohol intervention trial was used. The sample included 1646 adults (56% female; mean age = 31.0 years) from the general population who had received up to three individualized alcohol feedback letters or assessment-only. Follow-up interviews were conducted after 12 and 36 months via telephone. The main outcome for the analysis was change in alcohol use over time. A three-step LGM approach was used. First, evidence about the process that generated the missing data was accumulated by analysing the extent of missing values in both study conditions, missing data patterns, and baseline variables that predicted participation in the two follow-up assessments using logistic regression. Second, growth models were calculated to analyse intervention effects over time. These models assumed that data were missing at random and applied full-information maximum likelihood estimation. Third, the findings were safeguarded by incorporating model components to account for the possibility that data were missing not at random. For that purpose, Diggle-Kenward selection, Wu-Carroll shared parameter and pattern mixture models were implemented.
Results
Although the true data generating process remained unknown, the evidence was unequivocal: both the intervention and control group reduced their alcohol use over time, but no significant group differences emerged. There was no clear evidence for intervention efficacy, neither in the growth models that assumed the missing data to be at random nor those that assumed the missing data to be not at random.
Conclusion
The illustrated approach allows the assessment of how sensitive conclusions about the efficacy of an intervention are to different assumptions regarding the missing data mechanism. For researchers familiar with LGM, it is a valuable statistical supplement to safeguard their findings against the possibility of nonignorable missingness.
Background
Data collected during routine health care and ensuing analytical results bear the potential to provide valuable information to improve the overall health care of patients. However, little is known about how patients prefer to be informed about the possible usage of their routine data and/or biosamples for research purposes before reaching a consent decision. Specifically, we investigated the setting, the timing and the responsible staff for the information and consent process.
Methods
We performed a quasi-randomized controlled trial and compared the method by which patients were informed either in the patient admission area following patient admission by the same staff member (Group A) or in a separate room by another staff member (Group B). The consent decision was hypothetical in nature. Additionally, we evaluated if there was the need for additional time after the information session and before taking the consent decision. Data were collected during a structured interview based on questionnaires where participants reflected on the information and consent process they went through.
Results
Questionnaire data were obtained from 157 participants in Group A and 106 participants in Group B. Overall, participants in both groups were satisfied with their experienced process and with the way information was provided. They reported that their (hypothetical) consent decision was freely made. Approximately half of the interested participants in Group B did not show up in the separate room, while all interested participants in Group A could be informed about the secondary use of their routine data and left-over samples. No participants, except for one in Group B, wanted to take extra time for their consent decision. The hypothetical consent rate for both routine data and left-over samples was very high in both groups.
Conclusions
The willingness to support medical research by allowing the use of routine data and left-over samples seems to be widespread among patients. Information concerning this secondary data use may be given by trained administrative staff immediately following patient admission. Patients mainly prefer making a consent decision directly after information is provided and discussed. Furthermore, less patients are informed when the process is organized in a separate room.
Background: To reduce the burden of disease attributable to alcohol, screening for at-risk alcohol use in the general population is recommended. Screening is usually carried out at only one point in time although individual alcohol use may change over time and self-reported consumption may be biased by underreporting. However, there are gaps in research on temporal variability of alcohol use. Therefore, this cumulative dissertation investigated (1) changes in drinking patterns within 4 weeks; (2) changes in screening results within 12 months and factors predicting a transition from low-risk to at-risk alcohol use; (3) whether underreporting can be reduced by prompting respondents to recall their alcohol use in the past week prior to screening.
Methods: Participants were adults from the general population recruited in a municipal registry office. For the first paper, 288 alcohol users were assessed four times using Timeline Follow-Back, each one week apart. Changes in drinking patterns were analyzed using latent transition modeling. For the second paper, 831 control group participants of a randomized controlled trial were screened for at-risk alcohol use at baseline, 3, 6, and 12 months later using the Alcohol Use Disorders Identification Test - Consumption (AUDIT-C). The transition from low-risk to at-risk alcohol use was predicted using logistic regression. For the third paper, 2,379 alcohol users were screened for at-risk alcohol use using the AUDIT-C, either before or after receiving the prompt to recall their past week alcohol use. Data were analyzed using logistic regression.
Results: Within 4 weeks, 35 percent of alcohol users changed their drinking pattern. Changes were more likely for individuals with moderate or heavy compared to light drinking. Within 12 months, 30 percent of alcohol users changed their screening result. Changes were more likely for at-risk compared to low-risk alcohol users. Transitioning from low-risk to at-risk alcohol use was more likely for women (vs. men; Odds Ratio, OR = 1.66), 18- to 29-year-old adults (vs. 30- to 45-year-old adults; OR = 2.30), and individuals reporting two or more drinking days in the past week (vs. less than two; OR = 3.11). When respondents were prompted to recall their alcohol use in the past week prior to screening, they were less likely to report at-risk alcohol use compared to when the screening was conducted without prior prompt (OR = 0.83).
Conclusions: One in three alcohol users changed their consumption, some of them even within a period as short as 4 weeks. These changes might compromise the validity of screening that is commonly based on a single assessment of typical alcohol use. Furthermore, underreporting cannot be reduced by prompting individuals to recall their alcohol use in the past week prior to the screening for at-risk alcohol use. Rather, consecutive questionnaires addressing different aspects of alcohol use within a single survey might be a potential source of bias.
Die Ergebnisse dieser explorativen Studie zeigen, dass Schmerzerfahrungen bei Jugendlichen in der Region Vorpommern allgemein häufig sind und dabei am häufigsten die Schmerzlokalisationen Kopf-, Bauch-, Rücken- und Menstruationsschmerzen benannt werden. Es zeigt sich eine signifikant höhere Prävalenz von Schmerzen auf Seiten des weiblichen Geschlechts, bei der die Prävalenz im Altersverlauf zunimmt. Es sind daher größere Anstrengungen notwendig, um die möglichen Ursachen genauer analysieren zu können und daraus resultierend bessere Ansätze für die Prävention von Schmerzen bei Jugendlichenn zu entwickeln. Effektivere Behandlungsstrategien und rechtzeitige Aufklärungskampagnen bei Kindern und Eltern über Entstehungsmechanismen und Triggerfaktoren von Schmerzen könnten einer Chronifizierung der Schmerzzustände im Erwachsenenalter entgegen wirken. Dadurch kann ein erheblicher Beitrag zur Senkung sozioökonomischer Kosten durch Schmerzen geleistet werden. Aufgrund der vielen biologischen, morphologischen und psychosozialen Veränderungen während des Jugendalters muss diesem Altersabschnitt eine Schlüsselrolle in der Ätiopathogenese von Schmerzen eingeräumt werden. Daher sind gerade hier genaue Kenntnisse über die Verbreitung von Schmerzen und den Altersverlauf bei Kindern und Jugendlichen unter Berücksichtigung der Faktoren, die im Verlauf des Jugendalters wirken, für das Verständis chronischer Schmerzen von zentraler Bedeutung.
Background
Since the onset of the COVID-19 pandemic, children have been mentally and physically burdened, particularly due to school closures, with an associated loss of learning. Therefore, efficient testing strategies with high sensitivity are necessary to keep schools open. Apart from individual rapid antigen testing, various methods have been investigated, such as PCR-based pool-testing of nasopharyngeal swabs, gargle, or saliva samples. To date, previous validation studies have found the PCR-based saliva swab pool testing method to be an effective screening method, however, the acceptability and feasibility of a widespread implementation in the school-setting among stakeholders has not been comprehensively evaluated.
Methods
In this pilot study, SARS-CoV-2 saliva swab pool testing of up to 15 swabs per pool was conducted in ten primary and special schools in Mecklenburg-Western Pomerania, Germany, over a period of one month. Thereafter, parents, teachers and school principals of the participating schools as well as the participating laboratories were surveyed about the feasibility and acceptability of this method, its large-scale implementation and challenges. Data were analyzed quantitatively and qualitatively.
Results
During the study period, 1,630 saliva swab pools were analyzed, of which 22 tested SARS-CoV-2 positive (1.3%). A total of N = 315 participants took part in the survey. Across all groups, the saliva swab pool testing method was perceived as more child-friendly (>87%), convenient (>82%), and easier (>81%) compared to rapid antigen testing by an anterior nasal swab. Over 80% of all participants favored widespread, regular use of the saliva swab method.
Conclusion
In school settings in particular, a high acceptability of the test method is crucial for a successful SARS-CoV-2 surveillance strategy. All respondents clearly preferred the saliva swab method, which can be used safely without complications in children six years of age and older. Hurdles and suggestions for improvement of an area-wide implementation were outlined.
Introduction
Stroke is the leading neurological cause of adult long-term disability in Europe. Even though functional consequences directly related to neurological impairment are well studied, post-stroke trajectories of functional health according to the International Classification of Functioning, Disability and Health are poorly understood. Particularly, no study investigated the relationship between post-stroke trajectories of activities of daily living (ADL) and self-rated health (SRH). However, such knowledge is of major importance to identify patients at risk of unfavourable courses. This prospective observational study aims to investigate trajectories of ADL and SRH, and their modifying factors in the course of the first year after stroke.
Methods and analysis
The study will consecutively enrol 300 patients admitted to a tertiary care hospital with acute ischaemic stroke or transient ischaemic attack (TIA; Age, Blood Pressure, Clinical Features, Duration of symptoms, Diabetes score ≥3). Patient inclusion is planned from May 2021 to September 2022. All participants will complete an interview assessing ADL, SRH, mental health, views on ageing and resilience-related concepts. Participants will be interviewed face-to-face 1–5 days post-stroke/TIA in the hospital; and will be followed up after 6 weeks, 3 months, 6 months and 12 months via telephone. The 12-month follow-up will also include a neurological assessment. Primary endpoints are ADL operationalised by modified Rankin Scale scores and SRH. Secondary outcomes are further measures of ADL, functional health, physical activity, falls and fatigue. Views on ageing, social support, resilience-related concepts, affect, frailty, illness perceptions and loneliness will be examined as modifying factors. Analyses will investigate the bidirectional relationship between SRH and ADL using bivariate latent change score models.
Ethics and dissemination
The study has been approved by the institutional review board of the University Medicine Greifswald (Ref. BB 237/20). The results will be disseminated through scientific publications, conferences and media. Moreover, study results and potential implications will be discussed with patient representatives.
Trial registration number NCT04704635.
Type 2 diabetes mellitus is one of the most challenging health problems for the next decades. The impact of type 2 diabetes mellitus on health care systems is largely driven by the increasing prevalence, the management of the disease and subsequent comorbidities, even in people with prediabetes or undiagnosed type 2 diabetes mellitus. An early detection of high risk groups is necessary to identify and modify risk factors such as obesity, physical inactivity or cigarette smoking which showed regional disparities in their distribution within a country. This leads to the assumption that there might be regional disparities regarding the prevalence and incidence of type 2 diabetes mellitus as well. For Germany as for other countries, comparable data on possible regional disparities in the prevalence and incidence of type 2 diabetes mellitus are missing. The aim of the present dissertation is to estimate the prevalence and incidence of type 2 diabetes mellitus on regional level within Germany, and to estimate the smoking prevalence as a modifiable risk factor in individuals with type 2 diabetes mellitus using data from the Diabetes Collaborative Research of Epidemiologic Studies consortium (DIAB CORE) within the Competence Net Diabetes in Germany. Well comparable data of five regional studies and one nationwide reference study are included: the Study of Health in Pomerania (SHIP); the Cardiovascular Disease, Living and Ageing in Halle Study (CARLA); the Dortmund Health Study (DHS); the Heinz Nixdorf Recall Study (HNR); the Cooperative Health Research in the Region of Augsburg Study (KORA); and the German National Health Interview and Examination Survey 1998 (GNHIES 98). First, the prevalence of type 2 diabetes mellitus was estimated. Data from five regional population-based studies and one nationwide study conducted between 1997 and 2006 with participants aged 45 to 74 years were analyzed. Type 2 diabetes mellitus prevalence estimates based on self-reports (standardized to the German population for the regional studies, reference date 2007/12/31) were compared. Of 11,688 participants of the regional studies, 1,008 had a known type 2 diabetes mellitus, corresponding to a prevalence of 8.6% (95% confidence interval [CI] 8.1% 9.1%). The standardized prevalence was highest in the East with 12.0% (95% CI 10.3% 13.7%) and lowest in the South of Germany with 5.8% (95% CI 4.9% 6.7%).Second, the incidence of type 2 diabetes mellitus was estimated. Data from participants (baseline age 45 to 74 years) from five regional population-based studies were included. The incidence rates per 1,000 person-years (95% CI) and the cumulative incidence (95% CI) from regional studies were directly standardized to the German population (reference date 2007/12/31) and weighted by inverse probability weights for losses to follow-up. Of 8,787 participants, 521 (5.9%) developed type 2 diabetes mellitus corresponding to an incidence rate of 11.8 per 1,000 person-years (95% CI 10.8 12.9). The incidence of known type 2 diabetes mellitus showed regional disparities within Germany. The incidence was highest in the East and lowest in the South of Germany with 16.9 (95% CI 13.3 21.8) vs. 9.0 (95% CI 7.4 11.1) per 1,000 person-years, respectively. Third, the smoking prevalence in participants aged 20 to 79 years with type 2 diabetes mellitus in the regional SHIP and the nationwide GNHIES 98 was estimated. Prevalence estimates of cigarette smoking were calculated using weights reflecting the European adult population (reference date 2005/12/31). The overall prevalence of current smoking was lower among participants with type 2 diabetes mellitus than among participants without type 2 diabetes mellitus (17.3% vs. 38.0% in SHIP and 24.7% vs. 32.1% in GNHIES 98). In both studies, the prevalence of current smoking was highest in men aged 20 to 39 years, in particular among men with type 2 diabetes mellitus. To conclude, considerable disparities in prevalence and incidence of type 2 diabetes mellitus indicate the need for interventions on the regional level within Germany. Former smoking was more prevalent among both men and women with type 2 diabetes mellitus in comparison to current and non-smoking. This finding probably reflects behavioural changes secondary to the disease onset and medical counselling. The finding that men aged 20 to 39 years with type 2 diabetes mellitus were more often current smokers than men without type 2 diabetes mellitus underpins the importance of smoking as one of the main modifiable risk factors for type 2 diabetes mellitus.
Background
Clinical practice guidelines recommend specialist referral according to different criteria. The aim was to assess recommended and observed referral rate and health care expenditure according to recommendations from:
• Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO,2012)
• National Institute for Health and Care Excellence (NICE,2014)
• German Society of Nephrology/German Society of Internal Medicine (DGfN/DGIM,2015)
• German College of General Practitioners and Family Physicians (DEGAM,2019)
• Kidney failure risk equation (NICE,2021)
Methods
Data of the population-based cohort Study of Health in Pomerania were matched with claims data. Proportion of subjects meeting referral criteria and corresponding health care expenditures were calculated and projected to the population of Mecklenburg-Vorpommern.
Results
Data from 1927 subjects were analysed. Overall proportion of subjects meeting referral criteria ranged from 4.9% (DEGAM) to 8.3% (DGfN/DGIM). The majority of patients eligible for referral were ≥ 60 years. In subjects older than 60 years, differences were even more pronounced, and rates ranged from 9.7% (DEGAM) to 16.5% (DGfN/DGIM). Estimated population level costs varied between €1,432,440 (DEGAM) and €2,386,186 (DGfN/DGIM). From 190 patients with eGFR < 60 ml/min, 15 had a risk of end stage renal disease > 5% within the next 5 years.
Conclusions
Applying different referral criteria results in different referral rates and costs. Referral rates exceed actually observed consultation rates. Criteria need to be evaluated in terms of available workforce, resources and regarding over- and underutilization of nephrology services.
Das Teddybärkrankenhaus ist ein weltweites Projekt, welches bei Kindern die Angst vor dem Arzt reduzieren soll und einmal im Jahr durch Medizinstudenten in Greifswald durchgeführt wird. Da es deutschlandweit zuvor noch keine systematische Studien zu diesem Projekt gab, sollte mit dieser Arbeit herausgefunden werden, wie viel Angst die Kinder vor medizinischen Situationen zeigen und ob diese durch einen Besuch im Teddybärkrankenhaus reduziert werden kann. Außerdem wurde der Einfluss verschiedener Faktoren untersucht. Als Instrument wurde ein fünfteiliger Bilderfragebogen entwickelt, bei dem typische Situationen (Abhorchen, Zahnarzt, Kind mit Gipsbein, Spritze, Rettungswagen) dargestellt waren. Die Einschätzung durch die Kinder erfolgte auf einer dreistufigen Teddygesichtsskala. Einige Kinder wurden zusätzlich mit der etablierten „Hospital Fears Rating Scale“ (HFRS) befragt. Insgesamt 569 Kinder aus 18 Kindertagesstätten und einer Schule in Greifswald wurden zwei Wochen vor dem Besuch im Teddybärkrankenhaus interviewt. Unmittelbar nach der Intervention durch das Teddybärkrankenhaus wurden 481 der zuvor befragten Kinder erneut befragt. Die Probanden waren zwischen zwei und acht Jahren alt. „Viel Angst“ gaben die meisten Kinder (40%) beim Item „Spritze“ an. Die meisten Kinder gaben „keine Angst“ beim Item „Abhorchen“ an (82%). Die HFRS und der Bilderfragebogen korrelierten mäßig miteinander. Die Angstausprägung der Kinder wurde im Wesentlichen durch die innerstädtische Lage der Kindertagesstätte beeinflusst, sowie dem Geschlecht des Kindes und der Vorbereitung durch die Erzieher. Der Vergleich der beiden Testzeitpunkte ergab, dass die Angst bei 206 von 481 Kindern reduziert und nur bei 149 vergrößert wurde. Diese Tendenz ist für alle Items zu erkennen, für das Item „Abhorchen“ war die Reduktion der Angst nach dem Besuch im Teddybärkrankenhaus statistisch signifikant. Eine multivariate Regression wurde zur Untersuchung der simultanen Auswirkung aller Einflussfaktoren auf die Angstreduktion durchgeführt. Als wichtigster Einflussfaktor stellte sich die Stärke der angegebenen Angst bei der ersten Befragung heraus. Weitere Einflussfaktoren stellten sich dagegen im multivariaten Modell als nicht signifikant heraus. Die Ergebnisse zeigen, dass das Teddybärkrankenhaus die Angst der Kinder reduziert. Zudem bekommen die Kinder im Vorschulalter die Gelegenheit, sich mit den Themen Krankheit und Gesundheit auseinanderzusetzen. Die Ergebnisse sprechen insgesamt für eine Ausweitung des Projektes.
Data quality assessments (DQA) are necessary to ensure valid research results. Despite the growing availability of tools of relevance for DQA in the R language, a systematic comparison of their functionalities is missing. Therefore, we review R packages related to data quality (DQ) and assess their scope against a DQ framework for observational health studies. Based on a systematic search, we screened more than 140 R packages related to DQA in the Comprehensive R Archive Network. From these, we selected packages which target at least three of the four DQ dimensions (integrity, completeness, consistency, accuracy) in a reference framework. We evaluated the resulting 27 packages for general features (e.g., usability, metadata handling, output types, descriptive statistics) and the possible assessment’s breadth. To facilitate comparisons, we applied all packages to a publicly available dataset from a cohort study. We found that the packages’ scope varies considerably regarding functionalities and usability. Only three packages follow a DQ concept, and some offer an extensive rule-based issue analysis. However, the reference framework does not include a few implemented functionalities, and it should be broadened accordingly. Improved use of metadata to empower DQA and user-friendliness enhancement, such as GUIs and reports that grade the severity of DQ issues, stand out as the main directions for future developments.
Für die vorliegende Arbeit wurde eine Querschnitterhebung zu möglichen Einflussfaktoren auf die ambulante Inanspruchnahme medizinischer Leistungen durchgeführt. Die Erhebung erfolgte von August 2009 bis Februar 2010. Es nahmen 800 Männer und Frauen (Response von 68,4%) im Alter von 60 Jahren oder älter mit Wohnsitz in Vorpommern teil. Als theoretischer Hintergrund diente das “Health Behavior Model“ von Andersen (1995). Zusätzlich zu den im Verhaltensmodell benannten Faktoren wurden weitere mögliche Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme berücksichtigt, wie die Mobilität der Bevölkerung, die subjektiv eingeschätzte Erreichbarkeit von niedergelassenen Ärzten und der wahrgenommene Zeitaufwand der Inanspruchnahme (Wartezeiten). Zwischen ländlichen und städtischen Regionen in Vorpommern wurden Unterschiede in den Einschätzungen der Erreichbarkeit, v.a. der Wegzeiten zu Haus- und Fachärzten, aufgezeigt. Die Assoziationen der von den Probanden eingeschätzten Erreichbarkeitsaspekte mit den Indikatoren der ambulanten Inanspruchnahme in multivariaten Modellen verdeutlichen die Wichtigkeit der Sicherstellung einer flächendeckenden, wohnortnahen medizinischen Versorgung.
Prostate volume estimation in MR images for epidemiological and clinical studies – new methods
(2014)
Benign prostatic hyperplasia (BPH) is one of the most widespread diseases among men older than 50 years. The literature provides various cut-off values for pathological enlargement of the prostate. Prostate volume (PV) measurement in large population-based studies would allow deriving more objective reference values and a more valid early BPH diagnosis. A fully automated method is therefore required. In the clinical context, the measurement of the PV is important for treatment response monitoring in the clinical applications for BPH management research, and an accurate method for PV is essential. Magnetic Resonance Imaging was used for PV estimation. Two methods based on the Support Vector Machines (SVM) were developed: the binary Support Vector Machines (C SVM)-based method for epidemiological studies and the single-class Support Vector Machines (S SVM)-based method for clinical studies. The second method was additionally compared to the ellipsoid formula for PV estimation, which is widespread in the clinic. The comparison between volume measurement of the C SVM-based method and manual delineation of observers A and B yielded a strong correlation (Spearmans rank correlation coefficients ñ of 0.936 [p < 0.001] and 0.859 [p < 0.001], respectively). Comparing the C SVM-based method and the two manual delineations by observers A and B shows an agreement with a mean difference of 3.0 ml (95% confidence interval of -3.1 to +9.2 ml) and 1.9 ml (95% confidence interval of −7.1 to +10.8 ml), respectively. The S SVM-based method and the reference PV (manual delineation of observer A) show excellent correlation (Spearmans rank correlation coefficient ñ = 0.965, p < 0.001), while the ellipsoid formula is less well correlated with the reference PV (Spearmans rank correlation coefficient ñ = 0.873, p < 0.001). The mean difference between S SVM and the reference PV was −0.05 ml (95% confidence interval of −3.8 to +3.7 ml); on the other hand, the mean difference between the ellipsoid formula and the reference PV was much greater, with 8.6 ml (95% confidence interval of +1 to +16.2 ml). The C SVM-based method has considerable potential for integration in epidemiological studies. The prostate volumes obtained by the S SVM-based method agreed excellently with the reference and would be clinically useful for urologists in prostate volumetric analysis.
Introduction
Bipolar disorder (BD) is characterized by recurrent episodes of depression and mania and affects up to 2% of the population worldwide. Patients suffering from bipolar disorder have a reduced life expectancy of up to 10 years. The increased mortality might be due to a higher rate of somatic diseases, especially cardiovascular diseases. There is however also evidence for an increased rate of diabetes mellitus in BD, but the reported prevalence rates vary by large.
Material and Methods
85 bipolar disorder patients were recruited in the framework of the BiDi study (Prevalence and clinical features of patients with Bipolar Disorder at High Risk for Type 2 Diabetes (T2D), at prediabetic state and with manifest T2D) in Dresden and Würzburg. T2D and prediabetes were diagnosed measuring HBA1c and an oral glucose tolerance test (oGTT), which at present is the gold standard in diagnosing T2D. The BD sample was compared to an age-, sex- and BMI-matched control population (n = 850) from the Study of Health in Pomerania cohort (SHIP Trend Cohort).
Results
Patients suffering from BD had a T2D prevalence of 7%, which was not significantly different from the control group (6%). Fasting glucose and impaired glucose tolerance were, contrary to our hypothesis, more often pathological in controls than in BD patients. Nondiabetic and diabetic bipolar patients significantly differed in age, BMI, number of depressive episodes, and disease duration.
Discussion
When controlled for BMI, in our study there was no significantly increased rate of T2D in BD. We thus suggest that overweight and obesity might be mediating the association between BD and diabetes. Underlying causes could be shared risk genes, medication effects, and lifestyle factors associated with depressive episodes. As the latter two can be modified, attention should be paid to weight changes in BD by monitoring and taking adequate measures to prevent the alarming loss of life years in BD patients.
This is the first study to analyze the association of accelerometer-measured patterns of habitual physical activity (PA) and sedentary behavior (SB) with serum BDNF in individuals with coronary heart disease. A total of 30 individuals (M = 69.5 years; 80% men) participated in this pre-post study that aimed to test a multi-behavioral intervention. All participants underwent standardized measurement of anthropometric variables, blood collection, self-administered survey, and accelerometer-based measurement of PA and SB over seven days. Serum BDNF concentrations were measured using enzyme-linked immunosorbent assay kit. We applied separate multiple linear regression analysis to estimate the associations of baseline SB pattern measures, light and moderate-to-vigorous PA with serum BDNF (n = 29). Participants spent 508.7 ± 76.5 min/d in SB, 258.5 ± 71.2 min/d in light PA, and 21.2 ± 15.2 min/d in moderate-to-vigorous PA. Per day, individuals had 15.5 ± 3.2 numbers of 10-to-30 min bouts of SB (average length: 22.2 ± 2.1 min) and 3.4 ± 1.2 numbers of > 30 min bouts of SB (average length: 43.8 ± 2.4 min). Regression analysis revealed no significant associations between any of the accelerometer-based measures and serum BDNF. The findings of this study did not reveal an association of accelerometer-measured PA and SB pattern variables with serum BDNF in individuals with coronary heart disease. In addition, our data revealed a considerable variation of PA and SB which should be considered in future studies.
(1) Background: Predicting chronic low back pain (LBP) is of clinical and economic interest as LBP leads to disabilities and health service utilization. This study aims to build a competitive and interpretable prediction model; (2) Methods: We used clinical and claims data of 3837 participants of a population-based cohort study to predict future LBP consultations (ICD-10: M40.XX-M54.XX). Best subset selection (BSS) was applied in repeated random samples of training data (75% of data); scoring rules were used to identify the best subset of predictors. The rediction accuracy of BSS was compared to randomforest and support vector machines (SVM) in the validation data (25% of data); (3) Results: The best subset comprised 16 out of 32 predictors. Previous occurrence of LBP increased the odds for future LBP consultations (odds ratio (OR) 6.91 [5.05; 9.45]), while concomitant diseases reduced the odds (1 vs. 0, OR: 0.74 [0.57; 0.98], >1 vs. 0: 0.37 [0.21; 0.67]). The area-under-curve (AUC) of BSS was acceptable (0.78 [0.74; 0.82]) and comparable with SVM (0.78 [0.74; 0.82]) and randomforest (0.79 [0.75; 0.83]); (4) Conclusions: Regarding prediction accuracy, BSS has been considered competitive with established machine-learning approaches. Nonetheless, considerable misclassification is inherent and further refinements are required to improve predictions.
The structure and content of the training phase following completion of medical school, referred to in most countries as postgraduate medical training, varies between countries. The purpose of this article is to give national and international readers an overview of the organisation and structure of postgraduate medical training in Germany.
The content and duration of postgraduate training in Germany are stipulated by state medical boards, officially termed associations (Landesärztekammer). In a periodically updated decree, the federal German medical association (Bundesärztekammer) provides a template for postgraduate medical training structure (Musterweiterbildungsordnung), which is adapted by the state medical associations. Admission to postgraduate medical training in Germany takes place by way of open, free-market selection. Based on the traditional assumption that junior doctors acquire all necessary clinical skills “on the job”, formal education in the form of seminars, lectures, or preorganised, detailed rotation plans through various specialties or wards is largely absent. Requirements for postgraduate medical training focus on the fulfilment of broad categories of rotations rather than specific content or gaining competencies. With few exceptions, no structured educational programs with curricular learning objectives exist. Limited funding impedes program development and expansion. Junior doctors bear the primary organisational responsibility in their training, which often results in extended training times and dissatisfaction. Structured training programs which prioritise skill-building and formal education are needed to support junior doctors and ensure their competence in primary and specialty care.
In rural areas, healthcare providers, patients and relatives have to cover long distances. For specialised ambulatory palliative care (SAPV), a supply radius of max. 30 km is recommended. The aim of this study was to analyse whether there are regional disparities in the supply of SAPV and whether it is associated with the distance between the SAPV team’s site and the patient’s location. Therefore, anonymised data of the Association of Statutory Health Insurance Physicians of the Federal State of Mecklenburg-Western Pomerania (M-V) were retrospectively analysed for the period of 2014–2017. Identification as a palliative patient was based on palliative-specific items from the ambulatory reimbursement catalogue. In total, 6940 SAPV patients were identified; thereof, 48.9% female. The mean age was 73.3 years. For 28.3% of the identified SAPV patients (n = 1961), the SAPV teams had a travel distance of >30 km. With increasing distance, the average number of treatment days per patient increased. It was found that there are regional disparities in the provision of SAPV services in M-V and that local structures have an important impact on regional supply patterns. The distance between the SAPV team’s site and the patient’s location is not the only determining factor; other causes must be considered.
Background: Multimorbidity is a common issue in aging societies and is usually associated with dementia in older people. Physical activity (PA) may be a beneficial nonpharmacological strategy for patients with complex health needs. However, insufficient PA is predominant in this population. Thus, there is an evident need to expand the knowledge on potential determinants influencing PA engagement among elderly persons at risk of dementia and multimorbidity. Methods: We used baseline data from the multicenter, cluster-randomized controlled AgeWell.de study. The main aim was to describe PA engagement and identify potential PA determinants in a sample of community-dwelling Germans aged 60–77 years old with an increased risk of dementia and multimorbidity. Results: Of the 1030 included participants, approximately half (51.8%) engaged in PA ≥2 times/week for at least 30 min at baseline. We identified self-efficacy (beta = 0.202, (p < 0.001) and BMI (beta = −0.055, (p < 0.001) as potential PA determinants. Conclusions: The identified determinants, self-efficacy, and BMI are consistent with those reported in the literature. Specific knowledge on PA determinants and stages of change in persons with risk of dementia and multimorbidity might guide the development of effective future prevention measures and health services tailored to this population. Trial registration: German Clinical Trials Register (reference number: DRKS00013555).
Menschen mit Demenz (MmD) sind oft multimorbid und haben komplexe Pharmakotherapie, die mit einer zunehmenden Anzahl von arzneimittelbezogenen Problemen (ABP) einhergeht. Dies kann zu einer Verringerung der Lebensqualität und zu erhöhten Krankenhausaufenthaltsraten für MmD sowie zu hohen Kosten für das Gesundheitssystem führen. Daher ist es wichtig, die Prävention von ABP bei der Planung von Versorgungsprogrammen für MmD zu berücksichtigen. Frühere Studien zur Arzneimitteltherapiesicherheit konzentrierten sich hauptsächlich auf institutionalisierte MmD. Über die Situation in der ambulanter Versorgung ist wenig bekannt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, Folgendes zu bestimmen: (a) Häufigkeit und Art der Behandlung mit Antidementiva und damit assoziierte soziodemografische und klinische Prädiktoren (b) Prävalenz von potenziell inadäquater Medikation (PIM) gemäß der Priscus-Liste und damit verbundene soziodemographische und klinische Prädiktoren (c) Häufigkeit und Art der ABP und damit verbundene soziodemografische und klinische Prädiktoren bei MmD in primärärztlicher Versorgung, die positiv auf Demenz gescreent wurden. Die Analysen basieren auf den Daten der DelpHi-MV-Studie, einer clusterrandomisierten, kontrollierten Interventionsstudie zur Evaluation eines innovativen Konzepts des Dementia Care Managements (DCM) in Deutschland. Die Daten von N = 448 Studienteilnehmern (≥70 Jahre, zu Hause lebend), die positiv auf Demenz (DemTect <9) getestet wurden, wurden in die Analyse einbezogen. Für jeden Studienteilnehmer wurde eine Medikationsanalyse auf der Grundlage der häuslichen Medikationsanamnese durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass 30% der MmD Antidementiva erhielten, von denen 63% hatten bereits eine formale Demenzdiagnose. In der Untergruppe der Studienteilnehmer mit einer formalen Demenzdiagnose erhielten 46% die Antidementiva. Die Verschreibung von Antidementiva war signifikant mit dem Schweregrad der kognitiven Beeinträchtigung und einer formalen Demenzdiagnose assoziiert. 38% der Studienteilnehmer ohne Demenzdiagnose erhalten Antidementiva. 22% der Studienteilnehmer erhielten mindestens ein PIM gemäß der Priscus-Liste. Die kognitive Beeinträchtigung war nicht mit der Verwendung von PIM assoziiert. Die Verschreibung eines PIM war signifikant mit der Gesamtzahl der eingenommenen Medikamente sowie mit der Diagnose von psychischen und Verhaltenssymptomen assoziiert. Polypharmazie, definiert als die dauerhafte Anwendung von fünf oder mehr Medikamenten, wurde bei 67% der Studienteilnehmer identifiziert, 93% hatten mindestens ein ABP, das von einem Apotheker oder einer Krankenschwester während eines Hausbesuchs entdeckt wurde. Insgesamt wurden 1077 ABP registriert. Probleme im Zusammenhang mit Anwendung und Compliance waren die häufigste Gruppe von ABP, gefolgt von Problemen mit Arzneimittelwechselwirkungen, Problemen mit unangemessener Arzneimittelwahl, Problemen mit der Dosierung und Problemen mit unerwünschten Arzneimittelereignissen. Die kognitive Beeinträchtigung war nicht mit der Gesamtzahl der ABP assoziiert. Die Gesamtzahl der eingenommenen Medikamente und das Vorhandensein einer Diagnose von psychischen und Verhaltenssymptomen waren mit der Gesamtzahl der ABP assoziiert.
Die Dissertation gibt einen Überblick über die Gesamtmedikation und ABP von MmD in der Primärversorgung. Unter anderem wurden die Probleme der Behandlung mit Antidementiva und der Einnahme von PIM diskutiert. Die These legt nahe, dass das Medikationsanalyse auf der Grundlage der häuslichen Medikationsanamnese für MmD wichtig ist, da eine solche Überprüfung die Verfügbarkeit umfassender Informationen über die Gesamtmedikation, Ernährungsfaktoren und die tatsächliche Anwendung von Medikamenten gewährleistet. Die Dissertation bietet somit eine Basis für die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit und die Entwicklung innovativer Versorgungskonzepte für MmD. Die hohe Prävalenz von ABP in dieser Population unterstreicht die Wichtigkeit der Einbeziehung eines Medikationsmanagements in die Versorgungsprogramme für MmD. Identifizierte Risikofaktoren für ABP können dazu beitragen, das Medikationsmanagement für die Patientengruppen anzubieten, die das höchste Risiko aufweisen.
Background: A large body of research indicates that the cognitions individuals have
about their own age and aging, so called self-perceptions of aging (SPA), predict health and
wellbeing in later life. However, much less is known about associations of SPA with
developmental correlates such as personality. Some initial studies have found cross-sectional
and longitudinal associations of the Big Five traits (openness to experience,
conscientiousness, extraversion, agreeableness, and neuroticism) with SPA. Building on these
findings, this thesis aimed at advancing knowledge on associations of personality with SPA.
To this end, cross-sectional associations of the meta-traits of agency, i.e., a focus on the self,
and communion, i.e., a focus on others, with SPA were examined in study 1, and longitudinal
associations of agentic and communal personal values with SPA were examined in study 2.
Study 3 aimed at expanding findings of previous studies on associations of SPA with selfreported
physical function to an objective indicator of physical function, namely, gait pattern.
In all studies, SPA were treated as a multidimensional construct comprising gains and losses.
Methods: Study 1 was based on data of 154 adults aged 75 and older that were
recruited in hospital. Data was collected one month after recruitment. In regression analyses,
associations of agentic and communal traits with SPA beyond health were examined. Study 2
was based on data of 6,089 adults aged 40 and older enrolled in the German Ageing Survey
(DEAS). Multiple regression analyses were used to test whether personal value priority
predicted change in SPA over three years beyond age stereotypes. For study 3, latent profile
analysis was employed to detect gait patterns based on data of 150 adults aged 70 and older
collected via an automated walkway at participants’ regular speed and individual maximum
speed. In a next step, associations of SPA with gait patterns beyond personality traits were
investigated in binary logistic regressions.
Results: Agentic and communal personality traits were associated with gain-, but not
loss-related SPA when controlling for health (study 1). In study 2, the value priority of
openness to change (self-direction, stimulation) predicted more gain-related SPA three years
later, while the value priority of conservation (tradition, security) was negatively associated
with gain-related SPA. The value priority of self-enhancement (achievement, power) was
associated with more loss-related SPA three years later. Finally, the value priority of selftranscendence
(universalism, benevolence), i.e. a concern for the well-being of others, was
associated with more gain- and less loss-related SPA at follow-up. In study 3, latent profile
analyses distinguished two groups with different gait patterns in both gait speed conditions.
One group exhibited a slower and less well-coordinated gait pattern, which reflected
functional limitations. The other group exhibited a faster and well-coordinated gait pattern,
which reflected better physical function. More loss-, but not gain-related SPA were associated
with higher likelihood to exhibit a functionally limited gait pattern at regular speed.
Conversely, gain- but not loss-related SPA were associated with higher likelihood to exhibit a
fit gait pattern at individual maximum speed.
Conclusion: Results of this thesis have three main implications for research on SPA.
First, agency and communion may constitute useful dimensions for further investigating SPA
domains, as both were associated with SPA in study 1. Second, findings of study 2 point to
the role of motivation for SPA that needs to be further explored. Third, findings of study 3
indicate that SPA are not only associated with self-reported, but also objectively measured
physical function, which stresses the importance of SPA for health in later life. As a practical
implication, the findings presented here suggest that interventions on SPA should consider
participants’ personality, both on the level of traits and values.
Am Institut für Community Medicine wurde ein vielschichtiges zentrales Datenmanagement für epidemiologische Probandenstudien (z.B. „Individualisierte Medizin“ und SHIP) und für Studien in der Patientenversorgung (z.B. GANI_MED) konzipiert und implementiert. Die Komplexität des Datenmanagements resultiert aus Umfang und Heterogenität der akquirierten Daten sowie aus multizentrischen und longitudinalen Studienansätzen. Hinzu kommen umfassende Anforderungen an den Schutz personenbezogener Daten, die modulare Einwilligung der Studienteilnehmer sowie die Sicherstellung einer adäquaten Datenqualität, Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit etc. Im Rahmen der Probandenstudien wurde eine hochverfügbare webbasierte EDC-Software (Electronic Data Capture) entwickelt, die mit Hilfe intuitiver eCRFs (electronic Case Report Forms) die datenschutzkonforme und qualitätsgesicherte Datenakquise ermöglicht. Eine Data Dictionary-getriebene eCRF-Generierung erlaubt die effiziente Erzeugung neuer und Wartung bestehender Formulare. Ergänzt wird die EDC-Software durch HL7- und DICOM-Empfängersysteme zur nahtlosen Integration des Datenmanagements in vorhandene klinische Informationssysteme. Im Rahmen von „Individualisierte Medizin“ und SHIP wurden von Juni 2008 bis August 2012 insgesamt 6.753 Probanden untersucht und ca. 1,8 Mio. Datensätze revisionssicher persistiert. Zukünftig könnte das Datenmanagement dazu in der Lage sein, weitere Forschungsdaten aus bereits akquirierten Daten zu generieren, z.B. Organvolumina aus MRT-Bilddaten, und sie automatisiert mit weiteren Merkmalen zu korrelieren. Die Limitationen der webbasierten EDC-Software liegen in der Datenakquise ohne vorhandenen (stabilen) Internet-/Netzwerkzugang. Diese Bedingungen sind jedoch in Studien im Kontext der Patientenversorgung vorzufinden. Um die Datenakquise dennoch zu ermöglichen, wurde eine Java-basierte EDC-Software zur asynchronen dezentralen Datenerfassung und nachgelagerten zentralen Datensynchronisation / integration entwickelt. Die Software ist für den unterbrechungsfreien und flexiblen Einsatz im klinischen Umfeld optimiert. Jedoch geht die Asynchronität einher mit einer ungleich höheren technischen Komplexität und einer erhöhten Fehleranfälligkeit, z.B. aufgrund der Notwendigkeit Client-seitiger Software-Aktualisierungen. In GANI_MED wurden von Mai 2011 bis August 2013 insgesamt 3.141 Patienten untersucht und ca. 140.000 Datensätze revisionssicher in den zentralen Datenbestand integriert. Optimierungspotential bietet der Einsatz neuer HTML5-Features, um zugleich synchrone als auch asynchrone Datenerfassungen zu ermöglichen und von den Vorteilen webbasierter Software zu profitieren.
In einer Untersuchung von 1530 DNA-Proben Neugeborener aus Ostvorpommern wurden mittels PCR 32 Heterozygote der F508del-Mutation gefunden. Unter Berücksichtigung der CF-Allelverteilung der Region wurde eine Inzidenz der Mukoviszidose von 1:4216 errechnet. Es wurde die Notwendigkeit und die Möglichkeiten eines Neugeborenenscreenings auf Mukoviszidose diskutiert.
Mit der vorliegenden epidemiologischen Untersuchung anhand der Akten aus dem Ermittlungsverfahren zum „Holzschutzmittel-Prozess“ wurde versucht, einen systematischen Zusammenhang zwischen der niedrigschwelligen chronischen Holzschutzmittel (HSM)-Exposition in Innenräumen und dem Auftreten von ausgewählten subjektiven Beschwerden, Symptomen und Erkrankungen wissenschaftlich nachzuweisen. Die umfassenden, alters- und geschlechtsbezogenen Analysen einer Prozesskohorte bestehend aus 179 Haushalten mit insgesamt 602 Personen lassen Beziehungen zwischen einer Exposition gegenüber den gesundheitsgefährdenden Stoffen PCP und Lindan in HSM und gesundheitlichen Beeinträchtigungen erkennen, erfordern aber gleichzeitig eine Diskussion möglicher Limitationen. Die im Hauptstaatsarchiv des Landes Hessen gelagerten Prozessakten mit (1) den Selbstausfüller-Fragebögen und (2) einer systematischen Erhebung sämtlicher Laborwerte (Konzentrationen von PCP und Lindan in Blut- und Urinproben sowie in Holz-, Raumluft- und Staubproben aus den betroffenen Haushalten) bildeten die Datengrundlage. Allerdings limitierten das Design und die Verwendung von zwei unterschiedlichen Selbstausfüller-Fragebögen im Verlauf der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen die durchgeführten Analysen. Pro Person wurden bis zu 62 Gesundheitsbeschwerden und Krankheitssymptome genannt, die im zeitlichen Zusammenhang mit HSM-Anwendungen bei den Mitgliedern der betroffenen Haushalte aufgetreten waren. Die fünf häufigsten Beschwerdenennungen unterscheiden sich bei Männern und Frauen nur in der Rangfolge und entstammen mehrheitlich – mit Ausnahme der Infektanfälligkeit und Schlafstörung – dem neurologischen Bereich: Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Mattigkeit. Für Kinder (< 14 Jahre) innerhalb der Kohorte wurden zahlenmäßig weniger Gesundheitsbeschwerden berichtet als für Jugendliche/Erwachsene (≥ 14 Jahre). Die Beschwerdenennungen unterscheiden sich außerdem deutlich im Spektrum. Bei Kindern sind die internistischen/immunologischen Beschwerden z.B. Infektanfälligkeit und Durchfall am häufigsten. Zwischen der Gesamtanzahl der Beschwerden pro Person und der verstrichenen HSM-Menge bzw. Größe der behandelten Fläche wurden numerisch geringe, jedoch statistisch signifikante positive Korrelationen ermittelt. Diese Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang wurden sowohl für die gesamte Kohorte als auch für die Untergruppe der Selbstanwender beobachtet. In Bezug auf einzelne Beschwerden wiesen logistische Regressionsanalysen bei Männern einen signifikanten Zusammenhang zwischen der HSM-Menge bzw. dem Verhältnis HSM-Menge/Anstrichfläche und dem Auftreten von Bindehautentzündungen, Haarausfall oder Konzentrationsstörungen nach. In der Gruppe der Frauen zeigten sich positive Assoziationen zum Auftreten von Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Trotz der erhöhten HSM-Exposition der Betroffenen wiesen Mortalitätsanalysen für die untersuchte Kohorte eine deutlich und statistisch signifikant erniedrigte standardisierte Mortalitätsratio [SMR 0,51 (95 %-KI: 0,39-0,67)] auf. Diese Ergebnisse konnten durch Cox Regressionsmodelle bestätigt werden. Anhand der Altersverteilung, der Angaben zur Lebensweise und der berichteten Berufe lässt sich abschätzen, dass die betroffenen Personen nicht als repräsentativ für die Allgemeinbevölkerung angesehen werden können. So umfasst die Kohorte vergleichsweise weniger Raucher und Übergewichtige. Auch ist ein geringerer Alkoholkonsum zu verzeichnen. Zusammen mit dem Fakt, dass die Kohorte hauptsächlich aus Personen der mittleren bzw. höheren sozialen Schicht besteht, könnte der beobachtete gesündere Lebensstil eine Ursache für die niedrigere Mortalitätsrate darstellen. Eine hohe Selbstselektierung der Kohortenmitglieder, die sich aufgrund eigener Initiative als Zeugen gemeldet hatten, schließt eine unkritische Verallgemeinerung der erzielten Studienergebnisse auf die Allgemeinbevölkerung aus. Die Analyse der Prozessakten, der Verfahrensweisen bei der Datenerhebung durch die Staatsanwaltschaft, der Dokumentation und des Datenbestandes im Kontext des HSM-Prozesses ermöglichen es jedoch, Limitationen aufzuzeigen und methodische Schwierigkeiten bei der wissenschaftlichen Aufarbeitung der HSM-Problematik zu identifizieren. Hieraus können Empfehlungen für ein zukünftiges Vorgehen bei der Untersuchung ähnlicher toxikologischer Risiken abgeleitet werden.
Multivariate analysis of independent determinants of ADL/IADL and quality of life in the elderly
(2022)
Background
This study evaluated the determinants of disability and quality of life in elderly people who participated at the multi-centred RubiN project (Regional ununterbrochen betreut im Netz) in Germany.
Methods
Baseline data of the subjects aged 70 years and older of the RubiN project were used and only subjects with complete data sets were considered for the ensuing analysis (complete case analysis (CCA)).
Disability was examined using the concepts of ADL (activities of daily living) and IADL (instrumental activities of daily living). Subjects exhibiting one or more deficiencies in ADL respectively IADL were considered as ADL respectively IADL disabled. Quality of life was assessed using the WHOQOL-BREF and the WHOQOL-OLD. Applying multivariate analysis, sociodemographic factors, psychosocial characteristics as well as the functional, nutritional and cognitive status were explored as potential determinants of disability and quality of life in the elderly.
Results
One thousand three hundred seventy-five subjects from the RubiN project exhibited data completeness regarding baseline data. ADL and IADL disability were both associated with the respective other construct of disability, sex, a reduced cognitive and functional status as well as domains of the WHOQOL-BREF. Furthermore, ADL disability was related to social participation, while IADL disability was linked to age, education and social support. Sex, ADL and IADL disability, income, social support and social participation as well as the functional status were predictors of the domain ‘Physical Health’ (WHOQOL-BREF). The facet ‘Social Participation’ (WHOQOL-OLD) was affected by both ADL and IADL disability, income, social participation, the nutritional and also the functional status.
Conclusions
Several potential determinants of disability and quality of life were identified and confirmed in this study. Attention should be drawn to prevention schemes as many of these determinants appear to be at least partly modifiable.
Unsere Studie hat das Ziel mithilfe MRT-basierter manueller Segmentierungen der Milz und deren volumetrischen Daten einen Referenzbereich für die Milzgröße zu etablieren. Zudem wurden ausgewählte Parameter erfasst, die potenziell mit einem vergrößertem oder verkleinertem Milzvolumen assoziiert sein könnten. Auf Grundlage der populationsbasierten Kohortenstudie Study of Health in Pomerania (SHIP) wurden von 1106 Probanden volumetrische Daten in der diffusionsgewichteten Sequenz (b-Wert 50 s/mm2) der Milz generiert.
Der Referenzbereich der Milz reichte in einer milzgesunden Referenzpopulation (592 Probanden, 59,46 % Frauen, 40,54 % Männer) von 82,4 ml bis 346,3 ml (Frauen 79,8 ml - 306,3 ml, Männer 111,6 ml - 363,7 ml). In der Gesamtpopulation wiesen 92,4 % aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Milzgröße im Referenzbereich auf. Eine vergrößerte Milz war bei 4,1 % und eine verkleinerte Milz bei 3,5 % der Studienteilnehmer zu beobachten. Das interpolierte Milzvolumen der Gesamtpopulation betrug im Mittelwert 193.7 ± 80.4 ml.
Es zeigte sich, dass sich das mediane Milzvolumen mit zunehmendem Lebensalter verringerte und dass Frauen gegenüber Männern ein kleineres Milzvolumen aufwiesen. Studienteilnehmer mit niedrigem Bildungsstand wiesen eine größere Milz im Vergleich zu besser gebildeten Personen auf. Aktuelle Raucher hatten im Median eine kleinere Milz als Nichtraucher. Anthropometrische Parameter hatten einen signifikanten Einfluss auf das Milzvolumen: Höhere Milzvolumina lagen vor bei zunehmender Körpergröße, zunehmendem Körpergewicht, BMI und Taillenumfang. Die Blutglukose-, Erythrozyten- und Hämoglobinwerte waren positiv mit dem Milzvolumen assoziiert. Probanden mit bekanntem Diabetes wiesen im Median eine größere Milz gegenüber Probanden ohne bekannten Diabetes auf. MCV, MCH, Thrombozytenzahl, Fibrinogen und Leukozyten waren mit einer Milzverkleinerung assoziiert. Mit zunehmendem hs- CRP sowie zunehmender ALAT und ASAT fanden sich größere Milzvolumina. Dabei zeigten Thrombozytenzahl und MCV die stärksten inversen Assoziationen mit dem Milzvolumen, wohingegen der Taillenumfang und das Körpergewicht die stärkste positive Assoziation mit dem Milzvolumen aufwiesen.
Diese Ergebnisse zeigen auf, die „4711“-Regel zu überdenken und die neuen Erkenntnisse der potenziellen Einflussfaktoren auf die Milzvergrößerung und -verkleinerung in den klinischen Alltag zu integrieren. In nachfolgenden Segmentierungsverfahren sollten eine Optimierung der Bildqualität und eine Minimierung der Schichtdicke vorgenommen werden.
Background & Aim: Person-Centered-Care (PCC) requires knowledge about patient preferences. Among People living with Dementia (PlwD) only limited evidence about patient preferences, more specifically quantitative preferences, is available. Additionally, data on congruence of patient preferences with physicians’ judgements are missing. Information on patient preferences and their congruence with physicians’ judgements is expected to support Shared Decision-Making and respectively support the implementation of PCC in dementia. The aim of this dissertation was to analyze patient preferences and physicians’ judgements for PCC, including an assessment of their congruence, based on data from the mixed-methods PreDemCare-study. (Funding: Doctoral Scholarship from the Hans & Ilse Breuer-Stiftung.)
Methods: Development and conduct of a cross-sectional Analytic Hierarchy Process (AHP) survey with n=50 PlwD and n=25 physicians. Individual AHP-weights were calculated with the principal right eigenvector method and aggregated per group by Aggregation of Individual Priorities (AIP) mode. Individual consistency ratios (CRs) were calculated and aggregated per group. Group differences were analyzed descriptively by AIP-derived means and standard deviations of AHP-weights, resulting ranks, and boxplots. Additionally, differences between groups were investigated with independent paired t-tests or Mann Whitney-U tests. The sensitivity of AHP-results at the level of criteria was tested by an exclusion of inconsistent respondents in both groups, with an accepted threshold of the individual CR at ≤ 0.3 for PlwD and ≤ 0.2 for physicians.
Results: Contrary to expectation, PlwD’s and physician’s ranking of AHP-elements did not differ meaningfully. Memory Exercises was the only AHP-criterion, for which a significant difference in AHP-weights could be identified (p-value = 0.01). After inconsistent participants had been excluded, no rank reversals occurred. At the level of criteria, the mean CR for PlwD was 0.261 and 0.181 for physicians, id est (i.e.) below the
defined threshold.
Conclusion: In the selected study setting of the PreDemCare-study, patient preferences and physicians’ judgements for elements of PCC in dementia aligned well, contrary to expectations. Subject to restrictions by small sample sizes, the findings may form a basis to guide the implementation of preference-based, person-centered dementia care.
Background
Although chronic kidney disease (CKD) is highly prevalent in the general population, little research has been conducted on CKD management in ambulatory care.
Objective was to assess management and quality of care by evaluating CKD coding in ambulatory care, patient diagnosis awareness, frequency of monitoring and whether appropriate patients are referred to nephrology.
Methods
Clinical data from the population-based cohort Study of Health in Pomerania (SHIP-START) were matched with claims data of the Association of Statutory Health Insurance Physicians. Quality of care was evaluated according international and German recommendations.
Results
Data from 1778 participants (56% female, mean age 59 years) were analysed. 10% had eGFR < 60 ml/min/1.73m2 (mean age 74 years), 15% had albuminuria. 21% had CKD as defined by KDIGO. 20% of these were coded and 7% self-reported having CKD. Coding increased with GFR stage (G3a 20%, G3b 61%, G4 75%, G5 100%). Serum creatinine and urinary dip stick testing were billed in the majority of all participants regardless of renal function. Testing frequency partially surpassed recommendations. Nephrology consultation was billed in few cases with stage G3b-G4.
Conclusion
CKD coding increased with stage and was performed reliably in stages ≥ G4, while CKD awareness was low. Adherence to monitoring and referral criteria varied, depending on the applicability of monitoring criteria. For assessing quality of care, consent on monitoring, patient education, referral criteria and coordination of care needs to be established, accounting for patient related factors, including age and comorbidity.
Trial registration
This study was prospectively registered as DRKS00009812 in the German Clinical Trials Register (DRKS).
Hintergrund: Patientennahe und klinische Erhebungsverfahren zur Dokumentation des Therapieverlaufs und des Behandlungserfolgs in der Ambulanten Muskuloskeletalen Rehabilitation (AMR) wurden bisher nur selten im direkten Vergleich hinsichtlich ihrer methodischen Eigenschaften, speziell der Änderungssensitivität untersucht. Für die angemessene Beurteilung medizinischer Behandlungsergebnisse sind begründete Empfehlungen für die Auswahl und Beurteilung geeigneter Outcomeparameter erforderlich.
Ziel: Die methodischen Eigenschaften verschiedener klinischer Messverfahren (Bestimmung der Gelenkbeweglichkeit und des Fingerbodenabstands mit der Neutral-Null-Methode, manuelle Muskelkraftmessung, Gehstreckenbestimmung mit dem Laufband, Staffelsteinscore Version Hüfte und Knie, Harris Hip Score und Knee Society Score) werden ermittelt und verglichen. Es wird untersucht, ob und wie gut diese Erhebungsmethoden mit generischen (SF-36) und spezifischen (WOMAC® bzw. Funktionsfragebogen Hannover-Rückenschmerz) patientennahen Erhebungsinstrumenten korrespondieren. Neben den klassischen Haupt- und Nebentestgütekriterien und den Verteilungseigenschaften wird die Änderungssensitivität bestimmt, um zu zeigen, wie gut die Instrumente in der Lage sind, Veränderungen über die Zeit abzubilden.
Methoden: In die prospektive unkontrollierte Längsschnittstudie mit indirekter Ergebnismessung im Vorher-Nachher-Design werden alle Patienten konsekutiv eingeschlossen, welche vom 1.1.2013 bis zum 1.5.2014 eine durchschnittlich dreiwöchige Ambulante Muskuloskeletale Rehabilitation nach Hüft- oder Knie-TEP-Implantation sowie nach operativer oder konservativer Behandlung der Claudicatio spinalis im Zentrum für Rehabilitation und Physikalische Medizin am SRH Zentralklinikum Suhl absolviert haben. Bei Aufnahme (T1) und bei Entlassung (T2) werden die o.g. klinischen Erhebungsverfahren, anamnestische Daten und bei den Patienten mit Claudicatio spinalis der Funktionsfragebogen Hannover-Rückenschmerz, bei den Endoprothese-Patienten der WOMAC® und bei allen Patienten der SF-36 bestimmt. Die Datenerhebung für WOMAC® und SF-36 erfolgt per Selbstauskunft, mit Hilfe oder als Interview. Die Reliabilität der patientennahen Instrumente wird für T1 mit Cronbach's alpha ermittelt. Für die Änderungssensitivität werden Effektstärken und Standardisierte Mittelwertdifferenzen berechnet und miteinander verglichen. Mit der Pearson-Korrelation wird gemessen, ob und wie gut die Ergebnisse der verschiedenen klinischen Befunde untereinander und mit den patientennahen Erhebungsverfahren korrelieren.
Ergebnisse: Die Untersuchung umfasst 175 Patienten (40 nach Hüft- und 60 nach Knie-TEP-Implantation sowie 75 mit Claudicatio spinalis, davon 24 nach einer Operation). Im Verlauf der Ambulanten Muskuloskeletalen Rehabilitation zeigen sich unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildungsstand positive Veränderungen. Die heterogene Datenerhebung mittels schriftlicher Befragung bzw. durch ein persönliches Interview für SF-36 und WOMAC® hat keinen Einfluss auf das Untersuchungsergebnis. Wegen der unterschiedlichen Ergebnisse für die beiden Indikatoren zur Bestimmung der Änderungssensitivität (Effektstärke und Standardisierte Mittelwertdifferenz) ist es empfehlenswert, in Studien grundsätzlich beide Kennziffern zu berechnen und zu vergleichen. Die höchste Änderungssensitivität aller Instrumente erzielt der Staffelsteinscore in beiden Versionen (Knie stärker als Hüfte). Die Änderungssensitivität der anderen klinischen Erhebungsverfahren und des Funktionsfragebogen Hannover-Rückenschmerz fällt schwächer aus, ist aber der Änderungssensitivität der körperlichen Domänen des SF-36 überlegen, die wiederum eine höhere Änderungssensitivität aufweisen als die WOMAC® Subscores. Am niedrigsten ist die Änderungssensitivität für die Psychischen Domänen des SF-36. Es gibt keine relevanten Antwortausfälle. Nennenswerte Boden- und Deckeneffekte zeigen testimmanent nur der WOMAC® und für die Items "Körperliche Rollenfunktion", "Emotionale Rollenfunktion" und "Soziale Funktionsfähigkeit" der SF-36. Der Funktionsfragebogen Hannover-Rückenschmerz, der WOMAC® und mit Einbußen der SF-36 für die Items "Schmerz" und "Allgemeine Gesundheitswahrnehmung" sind zum Zeitpunkt T1 hoch reliabel (Cronbach's alpha). Mit der Pearson-Korrelation wird außer für die Hüft-TEP-Patienten in T1 die Konstruktvalidität für den SF-36 und den WOMAC® bestätigt. Als mögliche Fehlerursache kann nur die geringe Anzahl von 40 Hüft-TEP-Patienten identifiziert werden. Staffelsteinscore, Harris Hip Score und Knee Society Score korrelieren miteinander hochsignifikant. Der Staffelsteinscore ist in beiden Versionen bezüglich der Nebentestgütekriterien und der Korrelation mit dem SF-36 bzw. dem WOMAC® dem Harris Hip Score und dem Knee Society Score insgesamt leicht überlegen. Bei Patienten mit Claudicatio spinalis korrelieren Gehstrecke, Funktionsfragebogen Hannover-Rückenschmerz und mit Abstrichen für T1 der Fingerbodenabstand hochsignifikant miteinander und auch akzeptabel mit dem SF-36. Die Gehstrecke der Totalendoprothese-Patienten korreliert eher weniger gut mit allen Kenngrößen.
Diskussion: Im Ergebnis der Studie kann zur Evaluation und Dokumentation der Prozess- und Ergebnisqualität in der Ambulanten Muskuloskeletalen Rehabilitation für Endoprothese-Patienten die Verwendung des Staffelsteinscores in beiden Versionen und für Patienten mit Claudicatio spinalis die Bestimmung des Funktionsfragebogen Hannover-Rückenschmerz, der Gehstrecke und des Fingerbodenabstandes empfohlen werden. Dabei sind die differierenden Ergebnisse der Hüft-TEP-Patienten zum Zeitpunkt T1 und die heterogene Form der Datenerhebung für SF-36 und WOMAC® zu berücksichtigen. Die Kombination des Staffelsteinscores mit dem Harris Hip Score für die Hüft-TEP- und mit dem Knee Society Score für die Knie-TEP-Patienten bringt keinen Vorteil. Der Einsatz des SF-36 und des WOMAC® in der Routine ist nicht sinnvoll, genau wie das Messen der Gehstrecke mit dem Laufband bei den Endoprothese-Patienten. Weitere Studien an größeren Patientengruppen, im Einrichtungsvergleich, mit praktikableren patientenberichteten Endpunkten für die Endoprothese-Patienten und mit spezifischeren patientennahen Erhebungsverfahren für die Patienten mit Claudicatio spinalis sind genauso notwendig wie Untersuchungen mit anderen Assessmentinstrumenten der Mobilität sowie zur Bestimmung der Gehstrecke in anderer Art und Weise.
Background
Pregnancy and the postpartum period are times when women are at increased risk for depression and mental problems. This may also negatively affect the foetus. Thus, there is a need for interventions with low-threshold access and care. Telemedicine interventions are a promising approach to address these issues. This systematic literature review examined the efficacy of telemedicine interventions for pregnant women and/or new mothers to address mental health-related outcomes. The primary objective was to analyse whether telemedicine interventions can reduce mental health problems in pregnant women and new mothers. The secondary aim was to clarify the impact of type of interventions, their frequency and their targets.
Methods
Inclusion criteria: randomized controlled trials, with participants being pregnant women and/or new mothers (with infants up to twelve months), involving telemedicine interventions of any kind (e.g. websites, apps, chats, telephone), and addressing any mental health-related outcomes like depression, postnatal depression, anxiety, stress and others. Search terms were pregnant women, new mothers, telemedicine, RCT (randomised controlled trials), mental stress as well as numerous synonyms including medical subject headings. The literature search was conducted within the databases PubMed, Cochrane Library, Web of Science and PsycINFO. Screening, inclusion of records and data extraction were performed by two researchers according to the PRISMA guidelines, using the online tool CADIMA.
Results
Forty four articles were included. A majority (62%) reported significantly improved mental health-related outcomes for participants receiving telemedicine interventions compared to control. In particular (internet-delivered) Cognitive Behavioural Therapy was successful for depression and stress, and peer support improved outcomes for postnatal depression and anxiety. Interventions with preventive approaches and interventions aimed at symptom reduction were largely successful. For the most part there was no significant improvement in the symptoms of anxiety.
Conclusion
Telemedicine interventions evaluated within RCTs were mostly successful. However, they need to be designed to specifically target a certain mental health issue because there is no one-size-fits-all approach. Further research should focus on which specific interventions are appropriate for which mental health outcomes in terms of intervention delivery modes, content, target approaches, etc. Further investigation is needed, in particular with regard to anxiety.
Mean platelet volume is more important than age for defining reference intervals of platelet counts
(2019)
Background: Securing future blood supply is a major issue of transfusion safety. In this prospective 10-year longitudinal study we enrolled all blood donation services and hospitals of the federal state Mecklenburg-Western Pomerania. Methods and Results: From 2005 to 2015 (time period with major demographic effects), whole blood donation numbers declined by 18%. In male donors this paralleled the demographic change, while donation rates of females declined 12.4% more than expected from demography. In parallel, red cell transfusion rates/1,000 population decreased from 2005 to 2015 from 56 to 51 (-8.4%), primarily due to less transfusions in patients >60 years. However, the transfusion demand declined much less than blood donation numbers: -13.5% versus -18%, and the population >65 years (highest transfusion demand) will further increase. The key question is whether the decline in transfusion demand observed over the previous years will further continue, hereby compensating for reduced blood donation numbers due to the demographic change. The population structure of Mecklenburg-Western Pomerania reflects all Eastern German federal states, while the Western German federal states will reach similar ratios of age groups 18-64 years / ≥65 years about 10 years later. Conclusions: Regular monitoring of age- and sex-specific donation and transfusion data is urgently required to allow transfusion services strategic planning for securing future blood supply.
Legal advice and care-effective use of care and case management: limits, risks and need for change
(2022)
Introduction
An important dimension of care and case managers is to support geriatric patients in obtaining social services in medical, nursing, therapeutic and social fields. To this, they advise and represent their patients.
Methods
The documentation of patient contacts with case managers of a network of physicians was evaluated. In particular, activities involving legal advice were analysed in detail, compared with the current legal situation in Germany and evaluated. In addition, qualitative expert interviews were conducted. The content and the legal requirements of legal services law were determined by applying legal interpretation methods (esp. wording, telos, systematics). The results of the evaluation of the documentation were compared with legal requirements.
Results
Care and case management touches activities in some fields of action without having a legal basis in legal services law. This leads to the fact that these services may not be provided and to - uninsured and uninsurable - liability risks.
Discussion
With the introduction of care and case management into standard care, both social law and the Legal Services Act must be adapted to enable the legally compliant use of care and case managers. Otherwise, certain services that are useful for the care of patients may not be provided.
Background: The global obesity epidemic is a major public health concern, and accurate diagnosis is essential for identifying at-risk individuals. Three-dimensional (3D) body scanning technology offers several advantages over the standard practice of tape measurements for diagnosing obesity. This study was conducted to validate body scan data from a German population-based cohort and explore clinical implications of this technology in the context of metabolic syndrome. Methods: We performed a cross-sectional analysis of 354 participants from the Study of Health in Pomerania that completed a 3D body scanning examination. The agreement of anthropometric data obtained from 3D body scanning with manual tape measurements was analyzed using correlation analysis and Bland–Altman plots. Classification agreement regarding abdominal obesity based on IDF guidelines was assessed using Cohen’s kappa. The association of body scan measures with metabolic syndrome components was explored using correlation analysis. Results: Three-dimensional body scanning showed excellent validity with slightly larger values that presumably reflect the true circumferences more accurately. Metabolic syndrome was highly prevalent in the sample (31%) and showed strong associations with central obesity. Using body scan vs. tape measurements of waist circumference for classification resulted in a 16% relative increase in the prevalence of abdominal obesity (61.3% vs. 52.8%). Conclusions: These results suggest that the prevalence of obesity may be underestimated using the standard method of tape measurements, highlighting the need for more accurate approaches.
Hintergrund: Der Nutzen von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen (KFU) bei älteren Menschen ist nicht gesichert. Während das Risiko einer Krebserkrankung mit dem Alter steigt, sinkt die Inanspruchnahme von KFU. Ziel der Arbeit: Einstellungen älterer Menschen und deren Motive für oder gegen eine Teilnahme an KFU sollten festgestellt werden. Material und Methode: Die vorliegende populationsbasierte, explorative „Mixed-methods“-Studie basiert auf einer Befragung von Bewohnern des Landkreises Vorpommern-Greifswald, die sich im Alter zwischen 69 und 89 Jahren befinden. Ausschlusskriterien waren kognitive Einschränkungen und/oder das Vorliegen von Malignomen. Mithilfe eines Fragebogens wurden Einstellungen zu verschiedenen Aussagen bezüglich KFU mit 5-stufigen Likert-Skalen erfasst. In leitfa- dengestützten Interviews erfolgte die Exploration der Motive. Ergebnisse. Von 630 kontaktierten Bewohnern nahmen 120 im Durchschnittsalter von 77 Jahren [Standardabweichung (SD) ±6 Jahre] an einer „Face-to-face“-Befragung (19%) teil. Die Mehrheit stimmte der lebenslangen Durchführung der KFU zu. Es gaben 14% an, dass andere gesundheitliche Probleme im höheren Alter wichtiger sind als die Teilnahme an KFU. Von den Befragten nahmen 7% an, nicht mehr lan- ge genug zu leben, um von einer KFU profitieren zu können. Motive für die Teilnahme an einer KFU waren Regelmäßigkeit, Pflichtgefühl, Angst und Glaube an den Nutzen. Motive für die Nichtteilnahme waren mangelndes Interes- se, keine Notwendigkeit oder Angst; Nachteile wurden nicht befürchtet. Schlussfolgerung. Ältere Menschen zeigen ein hohes Vertrauen in die KFU. Sie sollten über Nutzen und Risiken einer KFU besser aufgeklärt werden. Ihre Lebenserwartung und ihre Präferenzen sollten als Grundlage einer gemeinsamen Entscheidung für oder gegen eine KFU berücksichtigt werden.
Activation of trace amine-associated receptor 1 (TAAR1) in endocrine pancreas is involved in weight regulation and glucose homeostasis. The purpose of this study was the identification and characterization of potential TAAR1 variants in patients with overweight/obesity and disturbed glucose homeostasis. Screening for TAAR1 variants was performed in 314 obese or overweight patients with impaired insulin secretion. The detected variants were functionally characterized concerning TAAR1 cell surface expression and signaling properties and their allele frequencies were determined in the population-based Study of Health in Pomerania (SHIP). Three heterozygous carriers of the single nucleotide missense variants p.Arg23Cys (R23C, rs8192618), p.Ser49Leu (S49L, rs140960896), and p.Ille171Leu (I171L, rs200795344) were detected in the patient cohort. While p.Ser49Leu and p.Ille171Leu were found in obese/overweight patients with slightly impaired glucose homeostasis, p.Arg23Cys was identified in a patient with a complete loss of insulin production. Functional in vitro characterization revealed a like wild-type function for I171L, partial loss of function for S49L and a complete loss of function for R23C. The frequency of the R23C variant in 2018 non-diabetic control individuals aged 60 years and older in the general population-based SHIP cohort was lower than in the analyzed patient sample. Both variants are rare in the general population indicating a recent origin in the general gene pool and/or the consequence of pronounced purifying selection, in line with the obvious detrimental effect of the mutations. In conclusion, our study provides hints for the existence of naturally occurring TAAR1 variants with potential relevance for weight regulation and glucose homeostasis.
Background: Thorough data stewardship is a key enabler of comprehensive health research. Processes such as data collection, storage, access, sharing, and analytics require researchers to follow elaborate data management strategies properly and consistently. Studies have shown that findable, accessible, interoperable, and reusable (FAIR) data leads to improved data sharing in different scientific domains.
Objective: This scoping review identifies and discusses concepts, approaches, implementation experiences, and lessons learned in FAIR initiatives in health research data.
Methods: The Arksey and O’Malley stage-based methodological framework for scoping reviews was applied. PubMed, Web of Science, and Google Scholar were searched to access relevant publications. Articles written in English, published between 2014 and 2020, and addressing FAIR concepts or practices in the health domain were included. The 3 data sources were deduplicated using a reference management software. In total, 2 independent authors reviewed the eligibility of each article based on defined inclusion and exclusion criteria. A charting tool was used to extract information from the full-text papers. The results were reported using the PRISMA-ScR (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses extension for Scoping Reviews) guidelines.
Results: A total of 2.18% (34/1561) of the screened articles were included in the final review. The authors reported FAIRification approaches, which include interpolation, inclusion of comprehensive data dictionaries, repository design, semantic interoperability, ontologies, data quality, linked data, and requirement gathering for FAIRification tools. Challenges and mitigation strategies associated with FAIRification, such as high setup costs, data politics, technical and administrative issues, privacy concerns, and difficulties encountered in sharing health data despite its sensitive nature were also reported. We found various workflows, tools, and infrastructures designed by different groups worldwide to facilitate the FAIRification of health research data. We also uncovered a wide range of problems and questions that researchers are trying to address by using the different workflows, tools, and infrastructures. Although the concept of FAIR data stewardship in the health research domain is relatively new, almost all continents have been reached by at least one network trying to achieve health data FAIRness. Documented outcomes of FAIRification efforts include peer-reviewed publications, improved data sharing, facilitated data reuse, return on investment, and new treatments. Successful FAIRification of data has informed the management and prognosis of various diseases such as cancer, cardiovascular diseases, and neurological diseases. Efforts to FAIRify data on a wider variety of diseases have been ongoing since the COVID-19 pandemic.
Conclusions: This work summarises projects, tools, and workflows for the FAIRification of health research data. The comprehensive review shows that implementing the FAIR concept in health data stewardship carries the promise of improved research data management and transparency in the era of big data and open research publishing.
International Registered Report Identifier (IRRID): RR2-10.2196/22505
Background
In non-randomized studies (NRSs) where a continuous outcome variable (e.g., depressive symptoms) is assessed at baseline and follow-up, it is common to observe imbalance of the baseline values between the treatment/exposure group and control group. This may bias the study and consequently a meta-analysis (MA) estimate. These estimates may differ across statistical methods used to deal with this issue. Analysis of individual participant data (IPD) allows standardization of methods across studies. We aimed to identify methods used in published IPD-MAs of NRSs for continuous outcomes, and to compare different methods to account for baseline values of outcome variables in IPD-MA of NRSs using two empirical examples from the Thyroid Studies Collaboration (TSC).
Methods
For the first aim we systematically searched in MEDLINE, EMBASE, and Cochrane from inception to February 2021 to identify published IPD-MAs of NRSs that adjusted for baseline outcome measures in the analysis of continuous outcomes. For the second aim, we applied analysis of covariance (ANCOVA), change score, propensity score and the naïve approach (ignores the baseline outcome data) in IPD-MA from NRSs on the association between subclinical hyperthyroidism and depressive symptoms and renal function. We estimated the study and meta-analytic mean difference (MD) and relative standard error (SE). We used both fixed- and random-effects MA.
Results
Ten of 18 (56%) of the included studies used the change score method, seven (39%) studies used ANCOVA and one the propensity score (5%). The study estimates were similar across the methods in studies in which groups were balanced at baseline with regard to outcome variables but differed in studies with baseline imbalance. In our empirical examples, ANCOVA and change score showed study results on the same direction, not the propensity score. In our applications, ANCOVA provided more precise estimates, both at study and meta-analytical level, in comparison to other methods. Heterogeneity was higher when change score was used as outcome, moderate for ANCOVA and null with the propensity score.
Conclusion
ANCOVA provided the most precise estimates at both study and meta-analytic level and thus seems preferable in the meta-analysis of IPD from non-randomized studies. For the studies that were well-balanced between groups, change score, and ANCOVA performed similarly.
In der Zeit von Oktober 1997 bis Mai 2001 wurde im Rahmen der epidemiologischen Querschnittsstudie „Study of Health in Pomerania“ (SHIP-0) der Gesundheitszustand von 4310 freiwilligen Probanden untersucht. Bei 508 (11.8 %) Studienteilnehmern wurde während der zahnärztlichen Diagnostik eine Mundschleimhautveränderung festgestellt. Diese Probanden erhielten bei entsprechender Notwendigkeit eine mündliche Beratung und in der Regel zusätzlich ein Empfehlungsschreiben, zur Abklärung des Befundes einen Zahnarzt aufzusuchen. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie viele der Probanden mit auffälligem Mundschleimhautbefund dieser Empfehlung gefolgt sind und in welchem Zeitrahmen sie dies taten. In uni- und multivariaten Analysen wird ergründet, von welchen Faktoren die Inanspruchnahme eines Zahnarztes in dieser Konstellation abhängig war. Ferner wird analysiert, ob die konsultierten Zahnärzte den SHIP-0-Befund bestätigten und welche Therapie den Probanden zuteil wurde. Methodisch wurden die selektierten Probanden zunächst gebeten, für die behandelnden Zahnärzte Schweigepflichtentbindungen auszustellen. Den jeweiligen Zahnärzten wiederum wurde neben einer Kopie der erteilten Schweigepflichtentbindung ein standardisierter Fragebogen übersandt, welcher das Vorstellungsdatum des Probanden, die vom Zahnarzt registrierten Mundschleimhautveränderungen sowie die ergriffenen Therapiemaßnahmen erfragte. Die so erhobenen Daten wurden unter Berücksichtigung ausgewählter Daten aus den in SHIP-0 durchgeführten Untersuchungen und Interviews statistisch ausgewertet. Insgesamt wurden 415 Probanden (81.7 %) in die Auswertung einbezogen. 110 Probanden (26.5 %) verweigerten die Befragung ihres behandelnden Zahnarztes. Von den 305 Probanden (73.5 %) mit erteilter Schweigepflichtentbindung waren insgesamt 285 Probanden (93.4 %) nach der Untersuchung in der Basisstudie bei einem Zahnarzt vorstellig. Insgesamt 129 behandelnde Hauszahnärzte beteiligten sich an dieser Untersuchung (Response 100 %). 55.1 % (N=168) der Probanden mit erteilter Schweigepflichtentbindung suchten den Hauszahnarzt innerhalb von sechs Monaten nach der SHIP-0-Untersuchung auf. Das Alter der Probanden hatte in der vorliegenden Studie einen statistisch signifikanten Einfluss auf das Inanspruchnahmeverhalten. Die außerdem betrachteten Risikofaktoren Geschlecht, Familienstand und Sozialschicht ließen den Trend erkennen, dass mit einem Partner zusammen lebende (43.9 %, N=118) und der oberen Sozialschicht angehörende Individuen (53.4 %, N=39) eher den Mundschleimhautbefund bei ihrem Zahnarzt kontrollieren ließen als allein lebende und den unteren Sozialschichten angehörende Personen. Es zeichnete sich ein deutlicher Trend dahingehend ab, dass je gesünder die Lebensführung und je besser das allgemeine Vorsorgeverhalten ausgeprägt war, umso eher die zahnärztliche Kontrolle der Mundschleimhautveränderungen in Anspruch genommen wurde. Ein gut ausgeprägtes Zahngesundheitswissen und –verhalten (44.2 %, N=146) korrelierte statistisch signifikant mit einer Zahnarztkonsultation innerhalb von sechs Monaten nach dem SHIP-0-Survey. Der objektive, in der Basisstudie zahnärztlich ermittelte Behandlungsbedarf wich stark von der subjektiv eingeschätzten Ernsthaftigkeit der diagnostizierten Mundschleimhautveränderung ab. Je dringlicher die Behandlungspriorität, desto zurückhaltender nahmen die Probanden die empfohlene, zahnmedizinische Kontrolluntersuchung innerhalb von sechs Monaten in Anspruch. Etwa ein Drittel aller in der Basisstudie erhobenen, spezifischen Mundschleimhautbefunde (30.4 %, N=91) wurde von den Zahnärzten bestätigt. Mit 65.9 % (N=197) wurde die Mehrzahl der SHIP-0-Diagnosen nicht bestätigt, elf Befunde (3.7 %) wurden teilweise bestätigt. Insgesamt neun fehlende Diagnoseübereinstimmungen (3 %) erscheinen nicht plausibel, ein nicht bestätigter SHIP-0-Befund (0.3 %) erscheint teilweise plausibel. Suchte der Proband den Zahnarzt innerhalb von sechs Monaten auf, stimmte ein größerer Anteil der Befunde überein (37.4 %, N=58) als zum Zeitpunkt einer späteren Zahnarztkonsultation (14.7 %, N=16). Bezogen auf die SHIP-0-Diagnose war die Therapie der Zahnärzte in 72.9 % adäquat, 5 % der SHIP-0-Diagnosen wurden als teilweise adäquat und 21.1 % als nicht adäquat therapiert bewertet. Je Proband betrachtet wurden 73.1 % adäquat, 5.7 % teilweise adäquat und 21.2 % nicht adäquat behandelt. Trotz moderner und sich ständig weiter entwickelnder Diagnostik- und Therapieverfahren, konnten die Inzidenz und die Mortalität sowie die Prognose von Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen und deren Vorstadien in den letzten Jahren weltweit nicht wesentlich verbessert werden. Bevölkerungsbezogenen Aufklärungskampagnen über Risikofaktoren sowie Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen kommen deshalb derzeit die größte Bedeutung zu.
Hintergrund
Akupunktur wurde 2007 für die Indikationen chronische Knie- und Rückenschmerzen in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen. Die Studie untersucht, wer Akupunktur erhält, wer Akupunktur anbietet und ob es zeitliche und regionale Unterschiede gibt.
Methoden
Für die retrospektive Beobachtungsstudie wurde eine knapp vier Millionen große Stichprobe anonymisierter GKV-Abrechnungsdaten verwendet. Diese ist für das Jahr 2013 gemäß Alter und Geschlecht repräsentativ für Deutschland.
Ergebnisse
Rückenschmerzen war die am häufigsten kodierte Indikation (86 %) für die Abrechnung von Akupunktur. Überwiegend Frauen nahmen Akupunktur in Anspruch, das mittlere Alter lag bei 61,1 Jahren. Bei 63 % der Versicherten mit Akupunktur in 2014 wurde jene erstmals abgerechnet, 37 % nahmen bereits in 2012 oder 2013 Akupunktur in Anspruch. Der Anteil an Versicherten mit frühzeitiger Beendigung (< 6 Sitzungen) ihres ersten Akupunkturbehandlungszyklus in 2014 betrug bei Knieschmerzpatienten 14 % und bei Rückenschmerzpatienten 21 %. Von 2008 bis 2015 ließ sich ein signifikant abnehmender Trend der Inanspruchnahme nachweisen. Es zeigten sich deutliche regionale Unterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern sowie den Stadtstaaten. Knapp 11 % aller durchführenden Ärzte rechneten die Hälfte aller erbrachten Sitzungen in 2014 ab.
Diskussion
Dass überwiegend Frauen im höheren Alter Akupunktur in Anspruch nehmen entspricht der Epidemiologie von Rücken- und Knieschmerzen sowie ihrer höheren Präferenz für komplementäre Behandlungsverfahren. Der hohe Anteil von Patienten, die Akupunktur wiederholt in Anspruch nehmen, deutet auf einen wahrgenommenen Nutzen in einer Teilgruppe hin. Dem gegenüber stehen die geringe und kontinuierlich abnehmende Inanspruchnahme sowie der hohe Anteil an frühzeitigen Beendigungen.
Aims
To investigate factors that influence the willingness of inactive nurses to return to nursing in a crisis situation and to identify aspects that need to be considered with regard to a possible deployment.
Design
A deductive and inductive qualitative content analysis of semi-structured focus group interviews.
Methods
Semi-structured focus group interviews with inactive or marginally employed nurses, nurses who have been inactive for some time and nursing home managers in October and November 2021. The participating inactive nurses had declared their willingness for a deployment during the COVID-19 pandemic or not. Data were analysed using qualitative content analysis.
Results
Communication was seen as essential by the participants for an informed decision for or against a temporary return to nursing and to potential or actual deployments. To make them feel safe, inactive nurses need to know what to expect and what is expected of them, for example, regarding required training and responsibilities. Considering their current employment status, some flexibility in terms of deployment conditions is needed.
A remaining attachment to care can trigger a sense of duty. Knowledge of (regular) working conditions in nursing can lead to both a desire to support former colleagues and a refusal to be exposed to these conditions again.
Conclusion
Past working experiences and the current employment situation play a major role in the willingness of inactive nurses to return to nursing in a crisis situation. Unbureaucratic arrangements must be provided for those who are willing to return.
Summary Statement
What already is known - In crisis situations, not every inactive nurse is willing or able to return to nursing and therefore, the ‘silent reserve’ may not be as large as suspected.
What this paper adds - Inactive nurses need to know what to expect and what is expected of them for their decision regarding a return to active patient care during a crisis situation.
Implications for practice/policy – Inactive nurses need to be informed and should be offered free training and refresher courses to ensure patient safety.
Impact
This research shows that the group of inactive nurses are not a silent workforce which can be activated anytime. Those who are able and willing to return to direct patient care in crisis situations need the best possible support – during and between crises.
Reporting Method
This study adhered to COREQ guidelines.
No Patient or Public Contribution
The involvement of patients or members of the public did not apply for the study, as the aim was to gain insight into the motivations and attitudes of the group of inactive nurses.
Introduction: With the increased emergence of SARS-CoV-2 variants, the impact on schools and preschools remains a matter of debate. To ensure that schools and preschools are kept open safely, the identification of factors influencing the extent of outbreaks is of importance.
Aim: To monitor dynamics of COVID-19 infections in schools and preschools and identify factors influencing the extent of outbreaks.
Methods: In this prospective observational study we analyzed routine surveillance data of Mecklenburg-Western Pomerania, Germany, from calendar week (CW) 32, 2020 to CW19, 2021 regarding SARS-CoV-2 infection events in schools and preschools considering changes in infection control measures over time. A multivariate linear regression model was fitted to evaluate factors influencing the number of students, teachers and staff tested positive following index cases in schools and preschools. Due to an existing multicollinearity in the common multivariate regression model between the variables “face mask obligation for children” and “face mask obligation for adults”, two further separate regression models were set up (Multivariate Model Adults and Multivariate Model Children).
Results: We observed a significant increase in secondary cases in preschools in the first quarter of 2021 (CW8 to CW15, 2021), and simultaneously a decrease in secondary cases in schools. In multivariate regression analysis, the strongest predictor of the extent of the outbreaks was the teacher/ caregiver mask obligation (B = −1.9; 95% CI: −2.9 to −1.0; p < 0.001). Furthermore, adult index cases (adult only or child+adult combinations) increased the likelihood of secondary cases (B = 1.3; 95% CI: 0.9 to 1.8; p < 0.001). The face mask obligation for children also showed a significant reduction in the number of secondary cases (B = −0.6; 95% CI: −0.9 to −0.2; p = 0.004.
Conclusion: The present study indicates that outbreak events at schools and preschools are effectively contained by an obligation for adults and children to wear face masks.
Background: Iodine deficiency disorders (IDD) represent a global health threat to individuals and societies. IDD prevention programmes have been introduced in many parts of the world. However, challenges remain, particularly in Europe due to fragmentation and diversity of approaches that are not harmonized. Objectives: This review is dedicated to the public-health impact of IDD prevention programmes. It sums up experiences collected by the EUthyroid consortium so far and provides information on stakeholders that should be involved in actions directed to improve the impact of IDD prevention. Methods: A joint European database for combining registry-based outcome and monitoring data as well as tools for harmonizing study methods were established. Methods for analyzing thyroglobulin from a dried blood spot are available for assessing the iodine status in the general population and at-risk groups. Mother-child cohorts are used for in-depth analysis of the potential impact of mild-to-moderate iodine deficiency on the neurocognitive development of the offspring. A decision-analytic model has been developed to evaluate the long-term effectiveness and cost effectiveness of IDD prevention programmes. Results: EUthyroid has produced tools and infrastructure to improve the quality of IDD monitoring and follows a dissemination strategy targeting policymakers and the general public. There are tight connections to major stakeholders in the field of IDD monitoring and prevention. Conclusions: EUthyroid has taken steps towards achieving a euthyroid Europe. Our challenge is to inspire a greater sense of urgency in both policymakers and the wider public to address this remediable deficit caused by IDD.
Background
Early diagnosis is mandatory for the medical care of children and adolescents with pediatric-onset inflammatory bowel disease (PIBD). International guidelines (‘Porto criteria’) of the European Society for Pediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition recommend medical diagnostic procedures in PIBD. Since 2004, German and Austrian pediatric gastroenterologists document diagnostic and treatment data in the patient registry CEDATA-GPGE on a voluntary basis. The aim of this retrospective study was to analyze whether the registry CEDATA-GPGE reflects the Porto criteria and to what extent diagnostic measures of PIBD according to the Porto criteria are documented.
Methods
Data of CEDATA-GPGE were analyzed for the period January 2014 to December 2018. Variables representing the Porto criteria for initial diagnostic were identified and categorized. The average of the number of measures documented in each category was calculated for the diagnoses CD, UC, and IBD-U. Differences between the diagnoses were tested by Chi-square test. Data on possible differences between data documented in the registry and diagnostic procedures that were actually performed were obtained via a sample survey.
Results
There were 547 patients included in the analysis. The median age of patients with incident CD (n = 289) was 13.6 years (IQR: 11.2–15.2), of patients with UC (n = 212) 13.1 years (IQR: 10.4–14.8) and of patients with IBD-U (n = 46) 12.2 years (IQR: 8.6–14.7).
The variables identified in the registry fully reflect the recommendations by the Porto criteria. Only the disease activity indices PUCAI and PCDAI were not directly provided by participants but calculated from obtained data. The category ‘Case history’ were documented for the largest part (78.0%), the category ‘Imaging of the small bowel’ were documented least frequently (39.1%). In patients with CD, the categories ‘Imaging of the small bowel’ (χ2 = 20.7, Cramer-V = 0.2, p < 0.001) and ‘Puberty stage’ (χ2 = 9.8, Cramer-V = 0.1, p < 0.05) were documented more often than in patients with UC and IBD-U.
Conclusion
The registry fully reproduces the guideline’s recommendations for the initial diagnosis of PIBD. The proportion of documented diagnostic examinations varied within the diagnostic categories and between the diagnoses. Despite technological innovations, time and personnel capacities at participating centers and study center are necessary to ensure reliable data entry and to enable researchers to derive important insights into guideline-based care.
Background: It has not been investigated whether there are associations between urinary iodine (UI) excretion measurements some years apart, nor whether such an association remains after adjustment for nutritional habits. The aim of the present study was to investigate the relation between iodine-creatinine ratio (ICR) at two measuring points 5 years apart. Methods: Data from 2,659 individuals from the Study of Health in Pomerania were analyzed. Analysis of covariance and Poisson regressions were used to associate baseline with follow-up ICR. Results: Baseline ICR was associated with follow-up ICR. Particularly, baseline ICR >300 µg/g was related to an ICR >300 µg/g at follow-up (relative risk, RR: 2.20; p < 0.001). The association was stronger in males (RR: 2.64; p < 0.001) than in females (RR: 1.64; p = 0.007). In contrast, baseline ICR <100 µg/g was only associated with an ICR <100 µg/g at follow-up in males when considering unadjusted ICR. Conclusions: We detected only a weak correlation with respect to low ICR. Studies assessing iodine status in a population should take into account that an individual with a low UI excretion in one measurement is not necessarily permanently iodine deficient. On the other hand, current high ICR could have been predicted by high ICR 5 years ago.
Due to demographic changes, medical and nursing care in Germany faces new challenges. Combined with the aging of the population, an increase in age-associated diseases, including dementia, is to be expected. In addition to the increase in the number of persons with certain age-specific diseases, the aging of the German population also results in an increase in the number of persons with multiple diseases. The coexistence of dementia and comorbidity in people with dementia creates complex challenges for ambulatory and clinical care. The existence of comorbidity also leads to significantly higher medical costs.
Implementing new collaborative care programs and redistributing the responsibilities among outpatient care providers in the ambulatory care of patients may be one approach to ensure and improve the life and care situation of people with dementia. Collaborative Dementia Care Management, with the concept of support of general practitioners by specific qualified nurses demonstrated an adequate and effective approach for the compensation of supply deficits of PwD in the primary care sector. The aim of the dissertation is the health economic analysis of comorbidities in dementia and the evaluated Dementia Care Management of the DelpHi-MV study as an innovative approach for care and treatment of comorbidities in people with dementia. It is assumed that the cost of care for PwD varies depending on comorbidity and socio-demographic and clinical characteristics. Therefore, the health care costs of people with dementia are calculated and the association between these care costs and comorbidity and socio-demographic and clinical factors of PwD was analyzed. In addition, we aimed to detect important subgroups (e.g. PwD with low, high or very high comorbidity) who benefit most from the DCM intervention and for whom a significant effect on costs, Quality-adjusted Life Years (QALY) and on the individual cost-effectiveness could be achieved, considering different sociodemographic and clinical characteristics like comorbidity.
In the sample of PwD comorbidity was highly prevalent. 47% of PwD had a very high, 37% a high and only 16% a low comorbidity in addition to dementia. The most prevalent co-existing comorbidity were diabetes mellitus (42%), peripheral vascular disease (28%) and cerebrovascular disease (25%). Total costs significantly increased by 528 € (SE=214, CI 95%=109-947, p=0.014) with each further comorbidity, especially due to significantly higher cost for medication and medical aids. Compared with a low comorbidity, a very high comorbidity was significantly associated with 818 € (SE=168, CI 95%= 489-1147, p<0.001) higher medication costs and 336 € (SE=161, CI 95%=20-652, p=0.037) higher cost for medical aids. There was no significant association between a higher comorbidity and cost for formal care services. The probability of DCM being cost-effective at a willingness-to-pay of 40,000€/QALY was higher especially in PwD having a high comorbidity (96% vs. 26% for patients with a low comorbidity), in females (96% vs. 16% for males), in those living alone (96% vs. 26% for those living not alone) and in those being moderately to severely cognitively (100% vs. 3% for patients without cognitive impairment) and functionally impaired (97% vs. 16% for patients without functional impairment).
Comorbidity in PwD represents a substantial financial burden on healthcare payer’s and is a challenge for patients, healthcare providers and the health system. Innovative approaches are needed to achieve a patient-oriented management of treatment and care in comorbid PwD to reduce long-term costs. Collaborative dementia care management is one approach to solve these problems in dementia care. Thereby, patients characteristics significantly affect the cost-effectiveness of collaborative care. Female patients, patients living alone, and those with a high comorbidity as well as those being moderately cognitively and functionally impaired benefit most from DCM. For those subgroups of patients, healthcare payers could gain the highest cost savings and the highest effects on QALYs when the DCM approach will be implemented.
Guidelines and Standard Frameworks for AI in Medicine: Protocol for a Systematic Literature Review
(2023)
Background: Applications of artificial intelligence (AI) are pervasive in modern biomedical science. In fact, research results suggesting algorithms and AI models for different target diseases and conditions are continuously increasing. While this situation undoubtedly improves the outcome of AI models, health care providers are increasingly unsure which AI model to use due to multiple alternatives for a specific target and the “black box” nature of AI. Moreover, the fact that studies rarely use guidelines in developing and reporting AI models poses additional challenges in trusting and adapting models for practical implementation.
Objective: This review protocol describes the planned steps and methods for a review of the synthesized evidence regarding the quality of available guidelines and frameworks to facilitate AI applications in medicine.
Methods: We will commence a systematic literature search using medical subject headings terms for medicine, guidelines, and machine learning (ML). All available guidelines, standard frameworks, best practices, checklists, and recommendations will be included, irrespective of the study design. The search will be conducted on web-based repositories such as PubMed, Web of Science, and the EQUATOR (Enhancing the Quality and Transparency of Health Research) network. After removing duplicate results, a preliminary scan for titles will be done by 2 reviewers. After the first scan, the reviewers will rescan the selected literature for abstract review, and any incongruities about whether to include the article for full-text review or not will be resolved by the third and fourth reviewer based on the predefined criteria. A Google Scholar (Google LLC) search will also be performed to identify gray literature. The quality of identified guidelines will be evaluated using the Appraisal of Guidelines, Research, and Evaluation (AGREE II) tool. A descriptive summary and narrative synthesis will be carried out, and the details of critical appraisal and subgroup synthesis findings will be presented.
Results: The results will be reported using the PRISMA (Preferred Reporting Items for Systematic Review and Meta-Analyses) reporting guidelines. Data analysis is currently underway, and we anticipate finalizing the review by November 2023.
Conclusions: Guidelines and recommended frameworks for developing, reporting, and implementing AI studies have been developed by different experts to facilitate the reliable assessment of validity and consistent interpretation of ML models for medical applications. We postulate that a guideline supports the assessment of an ML model only if the quality and reliability of the guideline are high. Assessing the quality and aspects of available guidelines, recommendations, checklists, and frameworks—as will be done in the proposed review—will provide comprehensive insights into current gaps and help to formulate future research directions.
International Registered Report Identifier (IRRID): DERR1-10.2196/47105
Mecklenburg-Vorpommern (M-V) ist seit Jahren durch einen erheblichen Bevölkerungsrückgang geprägt. Laut Prognose des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern (2009) muss bis zum Jahr 2030 mit einem Bevölkerungsrückgang um 14,3 %, von derzeit 1,6 Mio. auf etwa 1,45 Mio. Einwohner, gerechnet werden. Im Rahmen einer Studie von Krafczyk & Hoffmann aus dem Jahr 2008 wurde jedoch festgestellt, dass auch die Zahl der Zuzüge nach M-V im Zeitraum von 1995 bis 2005 stabil geblieben ist und in allen Altersgruppen über 55 Jahren die Zahl der Zuzüge die der Fortzüge übersteigt, der Wanderungssaldo folglich positiv ausfällt. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.340 Zuwanderern über 55 Jahren zeigten, dass die Beweggründe für den Umzug nach M-V u. a. gesundheitlicher Natur waren (Krafczyk & Hoffmann, 2008). Diese Zuwanderer stellen somit eine attraktive gesundheitswirtschaftliche Ressource für das Bundesland dar. Die Befragung ergab Hinweise auf fehlende Angebote und Angebotsinformationen für den Bereich der gesundheitsorientierten Sport- und Bewegungsangebote, die den Schwerpunkt der folgenden Arbeit darstellen. Die gesundheitsfördernde Wirkung regelmäßiger Bewegung ist unzweifelhaft belegt. Dennoch erreicht nur ein geringer Prozentsatz der Bevölkerung das empfohlene Maß körperlicher Aktivität. Dabei gibt es zahlreiche Anbieter von Sportprogrammen. Viele Anbieter haben sich in den vergangenen Jahren vermehrt dem Gesundheitssport zugewandt. Der Markt an kommerziellen Anbietern, die die gesundheitsbewusste Bevölkerung als Zielgruppe entdeckt haben, wächst stetig. Um die Bevölkerung dauerhaft an Bewegungsangebote zu binden, müssen zielgruppenadäquate Angebote vorliegen. An der Gestaltung entsprechender „Bewegungsverhältnisse“ sind vielfältige Akteure beteiligt: Neben der Politik, deren Aufgabe es ist, den gesetzlichen Rahmen vor allem für die Finanzierung des Sports zu schaffen, haben Krankenkassen und Ärzte eine wichtige Mittlerfunktion, wenn es darum geht, die Bevölkerung zu mehr Bewegung zu motivieren. Die Verantwortung für eine erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen innerhalb des gegebenen Rahmens liegt zuletzt bei den Anbietern von Sportprogrammen. Die folgende Arbeit geht zunächst auf die Bevölkerungsentwicklung sowie auf die Gesundheit der Bevölkerung M-Vs ein. Den konkreten Ansatzpunkt stellen dabei die Zuwanderer dar, die - wie oben beschrieben - eine interessante Ressource für das Bundesland sind und von denen repräsentative Angaben zum Interesse an Sportangeboten vorliegen. Für ein besseres Verständnis der Bedeutung von körperlicher Aktivität müssen Kenntnisse über die positiven Effekte von Bewegung vorhanden sein. Die Arbeit beschäftigt sich deshalb mit diesem Risikofaktor sowie mit Prävalenzen von Risikofaktoren und Erkrankungen, die durch regelmäßige körperliche Aktivität vermieden oder vermindert werden können. Damit verbunden ist eine Zusammenfassung physiologischer Adaptationen. Es werden konkret Sportarten identifiziert, die sich für den Bereich des Gesundheitssports eignen. Anschließend werden Maßnahmen vorgestellt, die der Qualitätssicherung bei gesundheitsorientierten Sport- und Bewegungsangeboten dienen. Die Akteure, die diese Anforderungen letztlich umsetzen müssen, werden in diesem Kontext vorgestellt. Der empirische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit Wünsche und Erwartungen der Zuwanderer in Bezug auf Sport- und Bewegungsangebote erfüllt werden können. Dazu werden drei Themenkomplexe herausgearbeitet: Zunächst wurden vorhandene Daten der Zuwanderer hinsichtlich bewegungs-assoziierter Beeinträchtigungen sowie bezüglich des Nutzungsverhaltens von Sportangeboten analysiert. Des Weiteren wurden gesundheitsorientierte Sport- und Bewegungsangebote in M-V ermittelt und deren Erreichbarkeit durch die Zuwanderer anhand einer geografischen Analyse betrachtet. Schließlich wurden die Inhalte sowie die Qualität der ermittelten Sport- und Bewegungsangebote untersucht. Zusammenfassend verfolgt die Untersuchung das Ziel, die Bedarfssituation auf Seiten der Zuwanderer der Angebotssituation der gesundheitsorientierten Sport- und Bewegungsangebote in M-V gegenüberzustellen. Die geografische Analyse soll die speziellen Herausforderungen eines Flächenlandes hinsichtlich Verkehrsanbindung und möglicher „blinder Flecken“ offen legen. Aus den Ergebnissen sollen Handlungsansätze zur Verbesserung der Angebotsqualität und –quantität abgeleitet und Regionen mit besonderen Bedarfslagen ermittelt werden. Krafczyk, J. & Hoffmann, W. (2008). Zuwanderungsland M-V! Motive, Wünsche und Erwartungen von Zuwanderern und Rückkehrern über 55 Jahre. Abschlussbericht. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern (2009). 4. Landesprognose (Basisjahr 2006) Bevölkerungsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern bis 2030. Schwerin: Statistische Berichte.