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Die vorliegende Studie basiert auf der Untersuchung von 89 verschiedenen SĂ€ugetierschĂ€deln und 14 menschlichen SchĂ€deln aus dem Institut fĂŒr Anatomie und Zellbiologie der UniversitĂ€t Greifswald.
Die Arbeit vergleicht die Morphologie der knöchernen SchĂ€del der SĂ€ugetiere mit denen des Menschen. Dabei wird von kieferorthopĂ€dischen Messpunkten, wie sie beim Menschen bereits seit lĂ€ngerer Zeit angewendet werden, ausgegangen. SĂ€mtliche Messpunkte, die in der KieferorthopĂ€die herangezogen werden, finden sich auch an den SĂ€ugetierschĂ€deln, sodass von einem gemeinsamen SchĂ€delbauplan ausgegangen werden kann. Systematische Untersuchungen an einer gröĂeren Gruppe von SĂ€ugetieren mit kieferorthopĂ€dischem Ansatz wurden, soweit ersichtlich, bisher noch nicht durchgefĂŒhrt. Ziel dieser Arbeit ist es damit auch, eine dementsprechende Datengrundlage zu schaffen. Die dreidimensionale Vermessung erfolgte mit dem MicroScribe 3DX Digitalisierer (Immersion Corp., San Jose, CA) sowie einem digitalen Messschieber. Die SchĂ€del wurden entsprechend der in der Literatur angewandten Taxonomie in Gruppen eingeteilt. Aus der Ordnung der Primaten wurden die Hominoidea, Platyrrhini, Cercopithecoidea und Lemuriformes untersucht, bei den Carnivora die Feliformia, Canidae, Ursidae und Pinnipedia. Bei den Cetartiodactyla wurden Ruminantia und Suidae vermessen, bei den Mesaxonia die Equidae.
In einem ersten Teil der Arbeit kommt die klassische Morphometrie zu Anwendung. Dabei werden klassische KFO- Messpunkte wie Nasion, Menton, Gonion, Pogonion, Zygion, Spina nasialis antetior, etc. verwendet, ebenso klassische Indizes wie Bolton-Analyse, Pont- Index und Izard- Index. In einem zweiten Teil kommt die geometrische Morphometrie zur Anwendung. Diese in der Biologie und Anthropologie bereits hĂ€ufiger angewandte Methode wird jetzt auch vermehrt in der KieferorthopĂ€die angewandt. Durch die sogenannte Procrustes Transformation können dabei die vermessenen SchĂ€del in Form und Gestalt unabhĂ€ngig von der GröĂe verglichen werden. Bei sĂ€mtlichen Messungen werden die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und den einzelnen SĂ€ugetierarten herausgearbeitet und tabellarisch und graphisch dargestellt.
So können die beim Menschen nachgewiesenen kieferorthopĂ€dischen Indizes auch teilweise bei den SĂ€ugetieren gefunden werden. Sowohl beim Izard- Index als auch bei der Bolton- Analyse und der Tonn- Relation können Gemeinsamkeiten festgestellt werden. GröĂere Abweichungen gibt es dagegen beim Pont- Index, dem Gaumenhöhen- Index und dem Gaumen- Index. Auch der Jugomandibularindex zeigt wenig Ăbereinstimmung mit dem Menschen.
Dass die Primaten und hier insbesondere die Hominoidea und Cercopithecoidea dem Menschen schĂ€delbezĂŒglich am Ă€hnlichsten sind, war zu erwarten und kann durch die hier vorliegenden Ergebnisse auch bestĂ€tigt werden. Allerdings weichen die Primaten bei der Gaumenform stĂ€rker vom Menschen ab, wĂ€hrend bei der Gesichts- und Kieferform eine weniger zu erwartende Ăbereinstimmung mit Feliformia und Canidae festgestellt werden kann.
Das evolutionsbedingt stÀrkste Unterscheidungsmerkmal zu den SÀugetieren ist der beim Menschen im Vergleich zur SchÀdellÀnge relativ kurze GesichtsschÀdel.
Die in der Literatur beschriebene Taxonomie der SÀugetiere, die durch eine Vielzahl verschiedener Untersuchungen hervorgegangen ist, kann hier sowohl mit Hilfe der klassischen Morphometrie als auch insbesondere durch die geometrische Morphometrie bestÀtigt werden. Bei der letzteren wird nach der Procrustes Transformation durch Clusterbildung sowohl nach deutlich voneinander abweichenden, als auch nach in sich homogenen Gruppen differenziert.
Durch die in dieser Studie differenziert herausgearbeiteten anatomische Strukturen in verschiedenen SchĂ€delbereichen wĂŒrde sich zusĂ€tzlich die Möglichkeit ergeben, bei kieferorthopĂ€dischen Tierversuchen in kraniofazialen SchĂ€delregionen das anatomisch geeignete Tiermodell zu bestimmen, d.h. nicht eine einzelne Tierart ist fĂŒr alle Versuche geeignet, sondern je nach Fragestellung mĂŒssen in unterschiedlichen SchĂ€delbereichen verschiedene Tierarten herangezogen werden.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch den Vergleich von zwei unterschiedlichen Systemen in der Kariesentfernung, die möglichen Vor- und Nachteile zwischen diesen Systemen zu ermitteln. Verglichen wurden die konventionellen Hartmetallrosenbohrer mit neuentwickelten kunststoffbeschichteten SmartPrepâą Bohrern. Als Vergleichsparameter sollten die verbliebene Restkaries nach der Exkavation (Schliff- und Zahnebene), die benötigte Zeit des kompletten Exkavationsvorgangs sowie eine AbschĂ€tzung der wirtschaftlichen Nutzung dienen. FĂŒr die Untersuchung wurden 30 extrahierte, permanente menschliche ZĂ€hne mit Dentinkaries und möglichst gleichen Defekten verwendet. Diese wurden in zwei Gruppen mit jeweils 15 ZĂ€hnen aufgeteilt. Zur Optimierung und Schaffung möglichst gleicher Bedingungen, wurde unbedingt darauf geachtet, dass auch die Kariesentfernung mit den konventionellen Rosenbohrern nach der Gebrauchsanweisung der SmartPrepâą Instrumente erfolgte. Im Gegensatz zur klassischen Vorgehensweise begann die Kariesexkavation im Zentrum der KavitĂ€ten. Ein zĂŒgiges ĂŒberkappen und verschlieĂen bei Pulpenexposition wĂ€re hier nicht möglich gewesen. Nach der Kariesentfernung wurde bei beiden Systemen die Behandlung bei ausreichender SondierungshĂ€rte beendet. Im Anschluss daran wurden die ZĂ€hne eingebettet und DĂŒnnschliffprĂ€parate von 400 mm Dicke angefertigt. Diese PrĂ€parate wurden dann mit einem Kariesdedektor angefĂ€rbt und 60 Sekunden spĂ€ter mit Wasser abgespĂŒlt. Mit Hilfe des Auflichtmikroskops wurden die PrĂ€parate mit einer Videokamera als Standbilder in das PC-Programm AnalySIS ĂŒbertragen. Danach wurden die angefĂ€rbten FlĂ€chen und die LĂ€ngen der behandelten KavitĂ€tenrĂ€nder beider Versuchsgruppen vermessen und miteinander ins VerhĂ€ltnis gesetzt. Daraus konnte die Tiefe der verbliebenen Restkaries ermittelt werden. Bewertet wurden die maximale und die durchschnittliche LĂ€nge, FlĂ€che und Tiefe der Restdentinkaries auf Schliff- und auf Zahnebene. Alle ermittelten Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Systemen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Verwendung von Hartmetallrosenbohrern primĂ€r gĂŒnstiger. Das schonendere Verfahren in Bezug auf eine mögliche Ăberexkavation lag aber im SmartPrepâą System.
Cerebral palsy (CP) remains one of the most common debilitating diseases in the world.
Factors such as neuromuscular incoordination, use of soft diet and delayed oral
clearance of food make maintenance of optimum oral hygiene a challenging task in
these children. The compromised oral hygiene in turn make these children highly
vulnerable to dental disease. Maintaining optimal oral/dental health in CP children is of
utmost importance as these children usually suffer from several associated general
health problems in addition to their primary condition. Poor dental health further
compromises their general health. Nevertheless, CP children often suffer from dental
diseases including dental caries more than healthy children. This underscores the need
for improvement in oral health of the CP children. The CP children are dependent on
those around them for their oral hygiene maintenance and dietary intake. CP children
spend most of their time with health care workers in special centers for them or with
their parents/care takers at home. Therefore, the attitude of special health care workers
and parents towards their dental health is of prime importance. The purpose of this
project included to determine the attitude of special health care workers towards their
dental health and oral health comprehension by parents of CP children. In addition, a
study on caries experience of CP children and associated risk factors was also completed.
The final objective was to identify various potential areas of improvement with ultimate
goal of improving dental health of the CP children.
The study involving special health care workers in a Disabled Childrenâs Center revealed
that oral health knowledge and practices among the workers could generally be labeled
as satisfactory, however some weak areas (such as trend towards symptom-oriented
utilization of oral health care and lack of knowledge about fluoridated water) were
identified. There is a need to enhance the workersâ knowledge in these areas.
The study involving parents of the CP children showed mixed results. Some areas of
strong oral health comprehension (such as importance of good dental health, harmful
effects of sweetened foods), others satisfactory (such as need for routine dental visits,
use of fluoride) and some weak areas (use of flavored fizzy drinks, bottled/canned juices
and sweetened/flavored milks, seeking early treatment) were identified among parents
of CP children. The results strongly indicated a need for enhanced efforts towards
improvement of oral health comprehension in the parents of the CP children.
The study about caries experience and risk factors in CP children has provided useful
information in an area where literature has been scarce. Almost all the studied children
had clinical dental caries, and most of the caries were untreated. Very few children in
the present study had optimal oral hygiene. This study confirmed the strong correlation
between high dental caries experience and poor oral hygiene. Routine dental check-up
visits and topical fluoride application clearly resulted in lower caries experience. Bottled
juices and crispy potato chips were the two predictors for high caries experience.
As stated before, the goal of the project was to identify various potential areas of
improvement in oral health attitude of special health care workers, oral health
comprehension of the parents of CP children and risk factors for dental caries in CP
children. It is contemplated that by addressing the identified weak areas, an
improvement in dental health and care of the CP children is expected. It is also expected
that the collected information will help in improvement of clinical preventive as well as
restorative services for the CP children. CP children and their parents lead a challenging
life. This project was an effort to assist these children and their parents/care takers with
ultimate goal of improving their oral health and in turn their overall quality of life.
Despite a plethora of therapeutic approaches, the injection of local anaesthetics itself remains one of the most painful and dreadful procedures among children. Stimulation of acupoint LI4 is associated with analgesic effects in dentistry. Goal of the study To investigate whether stimulation of LI4, added to standard therapy (ST), reduces pain and distress during injection of local anaesthetic (LA) in comparison with ST alone. Materials and Methods Children, scheduled for dental treatment in local anaesthesia on 2 separate days were enrolled in this trial, approved by local ethics commission. On one day each child received bilateral acupuncture of LI4 point, using indwelling fixed âNew Pyonexâ needles (0.2 x 1.5 mm; Seirin, Japan). The parents of the children were asked to stimulate the needles by massage. Standardized injection of LA was performed 5 min following acupuncture. The needles were withdrawn at the end of dental treatment. On the other day of treatment children received LA injection without acupuncture. The order of treatment days (acupuncture first or vice versa) was randomised. Primary endpoint was the pain intensity during LA injection reported by children on Visual Rating Scale from 0=no pain to 10=maximal pain imaginable (VRS-11). Secondary endpoints were parent- and dentist-assessed pain intensity (measured on Numeric Rating Scale 1-10), patientsâ heart rate before and during dental treatment and satisfaction with received therapy (measured on Numerical Rating Scale 1-5.) Side effects of LI4 stimulation were also recorded. Results and Discussion The data of 49 children (22 females; age 10 ± 4 yrs; mean ± SD), who completed both visits, were analysed. Children reported less pain with than without acupuncture: 2.2 ± 2.5 vs. 3.9 ± 2.7; mean ± SD, p<0.001. Heart rate decreased after LI4 stimulation compared to ST alone throughout the dental treatment (p<0.05). LI4 stimulation was safe and raised better satisfaction with the treatment among children and parents, than ST alone (p<0.05). Other secondary endpoints were comparable between both sessions. Conclusion Stimulation of acupuncture point LI4 reduces pain and autonomous stress during injection of local anaesthetics in paediatric dentistry.
Zielsetzung: Die SchĂ€delbasis steht sowohl mit dem Oberkiefer, als auch mit dem Unterkiefer in Verbindung. Daher liegt die Vermutung nahe, dass diese eine wichtige Rolle bei Klasse III Anomalien spielt. Die vorliegende Studie hatte zum Ziel zur KlĂ€rung der widersprĂŒchlichen Literaturangaben die SchĂ€delbasiskonfiguration bei Patienten mit skelettaler Klasse III zu untersuchen. Material und Methode: Von 54 Patienten mit skelettaler Klasse III und 54 Kontrollpatienten (Klasse I, II/1, II/2) im Alter von 14 bis 24 Jahren wurden retrospektiv die Anfangsfernröntgenseitenbilder anhand von 21 zephalometrischen basikranialen Parametern sowie die KieferlĂ€ngen in Bezug zur vorderen SchĂ€delbasislĂ€nge untersucht. Ergebnis: Im Gegensatz zur GesamtschĂ€delbasislĂ€nge zeigte sich beim anterioren Abschnitt (S-N) und beim posterioren Abschnitt (S-Ba, S-Ar) keine signifikante Verkleinerung bei Klasse III Patienten. Die signifikant spitzeren Winkel (Ca-S-Ba und Se-S-Ba) spiegeln eine vergröĂerte SchĂ€delbasisknickung wider. Die konsekutive Kondylenverlagerung nach anterior konnte durch eine signifikante Verminderung von Se-S-Cd und Ar-Ca gezeigt werden. Die relative MandibulalĂ€nge war signifikant vergröĂert. Schlussfolgerung: Eine Minderung der SchĂ€delbasisknickung bei Patienten mit skelettaler Klasse III konnte eindeutig bestĂ€tigt werden. Die GesamtverkĂŒrzung der SchĂ€delbasis ist offenbar das Ergebnis verschiedener kleinerer VerĂ€nderungen. Die Ergebnisse decken sich mit der Hypothese der âdefizitĂ€ren Orthozephalisationâ bei der Klasse III Morphgenese. Die basikranial-maxillĂ€re Relation bei skelettaler Klasse III bleibt unklar.
Gegenstand: Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die experimentelle Untersuchung eines mit verschiedenen ZusĂ€tzen modifizierten Calciumphosphatzementes an Minischweinen. Als Alternative zu autogenen Knochentransplantaten gewinnen Knochenersatzmaterialien zunehmend an Bedeutung. Der mit Chondroitinsulfat modifizierte Calciumphosphatzement soll fĂŒr die Sanierung von Knochendefekten genutzt werden. Diese Arbeit untersucht die osteogene Potenz kleiner funktioneller Gruppen der extrazellulĂ€ren Matrix wie Chondroitinsulfat. Material und Methode: Insgesamt wurden 40 Defekte an zehn adulten LEWE-Minischweinen im Unterkieferbereich gesetzt (4 Defekte pro Minischwein) und mit Knochenersatzmaterial gefĂŒllt. Ein mit Eigenblut und autologer Spongiosa gefĂŒllter Defekt wurde als Referenz genutzt. Die drei anderen Defekte wurden entweder mit Biozement D, mit Biozement D/Kollagen-I-Gemisch oder Biozement D/Kollagen-I/Chondoitinsulfat-Gemisch gefĂŒllt. Alle drei Knochenersatzmaterialien basierten auf einem pastösen Hydroxylapatit-Zement-Gemisch. Die Versuchsauswertung erfolgte mittels histologischer Imageanalyse am unentkalkten Trenn-DĂŒnnschliffprĂ€parat. Alle zehn Tiere konnten nach komplikationsloser Einheilung nach drei Monaten einer histomorphometrischen Bewertung zugefĂŒhrt werden. Der intraoperationem aushĂ€rtende Hydroxylapatit-Kollagen-I-Chondroitinsulfat-Zement zeigte osteokonduktive Materialeigenschaften. Die vom Defektrand ausgehende Resorption und knöcherne Substitution gestaltete sich auĂerordentlich rasch. Nach 3-monatiger Einheilzeit konnte bei Zweidrittel der DefektflĂ€che ein knöchernes Remodeling nachgewiesen werden. Schlussfolgerungen: Der neu entwickelte Hydroxylapatit-Kollagen-I-Chondroitinsulfat-Zement eignet sich als Knochenersatzmaterial am Tiermodell. Diese Schlussfolgerung basiert sowohl auf seiner guten knöchernen Integration und Resorption als auch durch seine gute Applizierbarkeit intra operationem. Der Zusatz von Chondroitinsulfat und Kollagen Typ I zu Calciumphosphatzementen fĂŒhrt zu einer statistisch signifikanten Steigerung des Knochenumbaus und der Knochenneubildung. Die vorliegenden Versuche belegen, dass durch Zugabe von Komponenten der extrazellulĂ€ren Matrix wie Chondroitinsulfat die osteogene Potenz von Knochenersatzstoffen weiter gesteigert werden kann.
KieferorthopĂ€dische Behandlungen mit individell gefertigten aktiven Elementen fĂŒhren zu besseren Behandlungsergebnissen in kĂŒrzerer Behandlungszeit bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen. Mit CAD-Programmen und FE-Simulationen werden individuelle kieferorthopĂ€dische Elemente entworfen, die schnell und kostengĂŒnstig durch die RapidPrototyping-Technologie und speziell den 3D-Druck produziert werden können. Diese Studie zeigt dabei, dass es möglich ist, Objekte z. B. in Form von Federn und Bögen mit vorberechneter Kraftentfaltung zu planen und zu drucken. Die Druckparameter und die Parameter der gewĂ€hlten Simulation sind entscheidend fĂŒr die QualitĂ€t und die Eigenschaften des gedruckten Objektes. In dieser Studie wurden zwei verschiedene Versuchsaufbauten entwickelt, welche die Kraftentfaltung der Elemente mit einem Gelsensor bzw. mit einer WĂ€gezelle gemessen hat. Es wurden Versuchsobjekte im Design eines Expansionsbogens aus den Materialien PLA und PETG sowie Zugfedern/Elastikketten aus den Materialen TPU und Filaflex mit 3D-Druckern produziert.
Es wurde festgestellt, das Gelsensoren infolge fehlender Konstanz zur Messung von KrĂ€ften in der Zahnmedizin ungeeignet sind, wĂ€hrend sich WĂ€gezellen als geeignet erwiesen haben. Geplante/simulierte Kraftentwicklungen korrelierten mit r=0,995 bzw r=0,998 nach Pearson signifikant zu den Kraftentwicklungen von gedruckten Expansionsbögen aus den Materialien PLA und PETG. Weiterhin wurde fĂŒr elastische Ketten/Federn aus TPU eine signifikante Korrelation mit r=0,980 von simulierter zu gemessener Kraft nachgewiesen. Das Material TPU war geeignet zur individuellen Produktion von elastischen Zugfedern als ErgĂ€nzung zu konventionellen elastischen Ketten, deren KrĂ€fte nicht exakt planbar sind. Die Experimente zeigten, dass Langzeitbelastung und Aufbewahrung in Wasser zu geringen Kraftverlusten der TPU-Federn fĂŒhrten. Es wurde das Potential der Rapid-Prototyping-Technologie kombiniert mit FE-Simulationen veranschaulicht. Die stĂ€ndige Weiterentwicklung dieser Technologie ermöglicht schnell und kostengĂŒnstig individuelle Behandlungselemente zu produzieren bei geringerer Nebenwirkungsrate, so dass diese Technik in der KieferorthopĂ€die zunehmend wichtig wird.
Das Hauptanliegen dieser Arbeit bestand darin, die Eignung der Panoramaschichtaufnahme als Screeningverfahren zur PrĂ€vention von kraniomandibulĂ€ren Dysfunktionen zu ĂŒberprĂŒfen. Als entscheidendes Hilfsmittel wurde dazu erstmals in groĂem Umfang und in unterschiedlichen Altergruppen der Dysfunktions- Index nach Hansson (Habets et al. 1987) angewendet und das Vorkommen in den Leitsymptomen ĂŒberprĂŒft. Integriert wurden die Ergebnisse einer Kopfschmerzstudie als Nachweis von kraniomandibulĂ€ren Dysfunktionen und Dysgnathien. Mit Behandlung der kraniomandibulĂ€ren Dysfunktion wird auch die HĂ€ufigkeit des Auftretens von Kopfschmerz reduziert. Patienten mit einseitigem Kopfschmerz haben hĂ€ufig klinisch feststellbare Gesichtsasymmetrien. Bei diesen Patienten kann ebenfalls eine condylĂ€re Asymmetrie in der Panoramaschichtaufnahme ermittelt werden. Mit der Kopfschmerzstudie wurde nachgewiesen, dass ausschlieĂlich Patienten mit einer Zahn- und/oder Kieferfehlstellung im Alter von 15- 19 Jahren an einer Cephalgie leiden. In der Ăthiologie des Kopfschmerzes haben asymmetrische Belastungen eine groĂe Bedeutung. Ebenfalls konnten das Kariesrisiko und das Vorkommen von fehlerhafter Zahnzahl ermittelt werden. Wir stellten fest, dass eine Verdoppelung des Prozentsatzes von Patienten mit hohem Kariesrisiko von der Alterskategorie 1 zur Alterskategorie 4 vorlag, wĂ€hrend gleichzeitig die Anzahl der Patienten mit geringem Kariesrisiko kontinuierlich abnahm. In 11 Prozent der Patienten wurde eine Aplasie und in 0,9 Prozent eine Oligodontie ermittelt. Bereits bei Kindern im Alter von 6-8 Jahren lieĂen sich bei den Leitsymptomen offener Biss, laterale Okklusionsstörung und vergröĂerte sagittale Schneidekantenstufe ein deutlicher Zusammenhang mit einem positivem Dysfunktions- Index erfassen. Diese Ergebnisse stimmen mit Untersuchungen von JĂ€msĂ€ et al. (1988) ĂŒberein. Im Sinne des Screenings von Anzeichen kraniomandibulĂ€rer Dysfunktionen in dieser Altersgruppe scheint ein Hauptfocus auf Patienten mit offenem Biss zu liegen. Aufgrund der diagnostischen Vielfalt ist die routinemĂ€Ăige Vorstellung von Kindern deutlich vor Beginn der frĂŒhen Wechselgebissphase zur individuellen AbklĂ€rung der kieferorthopĂ€dischen/ funktionellen BehandlungsbedĂŒrftigkeit zu empfehlen. Aus den erhobenen Daten wurde abgeleitet, dass fĂŒr die Leitsymptome unterer Frontzahnvorbiss, Steilstand und fehlerhafte Zahnzahl ein kontinuierlicher Anstieg eines positiven Dysfunktions- Index in den Altersgruppen zu verzeichnen ist. In allen anderen Leitsymptomen variierten die Werte sehr stark. So ist die Erfassung des Dysfunktions- Index lediglich als ein Aspekt bei der Planung und DurchfĂŒhrung einer kieferorthopĂ€dischen Behandlung anzusehen. Eine Eignung als Screeningverfahren zur PrĂ€vention kraniomandibulĂ€rer Dysfunktionen kann nicht angenommen werden.
Der Einfluss von Leptin und Resistin auf die postnatale Entwicklung des Nebenhodenepithels der Ratte
(2007)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Nachweis von Leptin und Resistin mittels immunhistochemischer Methoden. Im Vordergrund stand dabei die Frage einer positiven Leptin- und Resistinreaktion im periepididymalen Fettgewebe zum Zeitpunkt der Ausdifferenzierung des Nebenhodenepithels sowie einer gleichzeitigen positiven Rezeptorreaktion im Hypothalamus. Dazu erfolgte der immunhistochemische Nachweis von Leptin, Resistin, Ob- R und Insulinrezeptor im Bereich des Nebenhodens, des Hypothalamus, des Pankreas und der Lunge mĂ€nnlicher Ratten im Alter von 35- 65 d. p. p. Die Untersuchungen ergaben eine positive Reaktion der Hormone und Rezeptoren in allen Organen, auĂer beim Nachweis von Resistin im Bereich des Hypothalamus. Es fanden sich nur gerinfĂŒgige IntensitĂ€tsunterschiede zwischen dem 35. und 65. d. p. p., ein zeitlicher Peak der Hormonkonzentration zum Zeitpunkt der Ausdifferenzierung des Nebenhodenepithels war nicht erkennbar. Somit ist eine regulatorische Funktion von Leptin und Resistin bezĂŒglich der mĂ€nnlichen Reproduktion zwar anzunehmen, jedoch ist diese sicher nicht von herausragender Bedeutung.
In einem experimentellen Studienteil wurden ValiditĂ€t und Reproduzierbarkeit der elektronischen Farbmessung mittels eines Spektralphotometers ĂŒberprĂŒft. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass eine untersucherunabhĂ€ngige Zahnfarbbestimmung möglich ist. Weiterhin konnte eine gute bis sehr gute Ăbereinstimmung zwischen den Untersuchern festgestellt werden. Aufgrund der erreichten Ergebnisse wurde das verwendete FarbmessgerĂ€t als geeignet eingestuft, um mögliche partielle ZahnfarbĂ€nderungen an Patienten mit einer Multibrackettherapie zu untersuchen. Dazu wurden Farbbestimmungen zu drei verschiedenen Messzeitpunkten vorgenommen. Die Zahnfarbe der ZĂ€hne 14 bis 24 wurde fĂŒr das gingivale (S1) und mittlere Zahnsegment (S2) elektronisch mit dem Spektralphotometer bestimmt. Das Zahnsegment S2 umfasste die Klebeverbindung, im Zahnsegment S1 erfolgte keine Intervention. Als Messzeitpunkte wurden der Therapiebeginn, Entfernung des Multibracketes (T1) sowie drei Monate nach Multibracketentfernung (T2) definiert. Die Mulitbrackettherapie zeigte einen signifikanten Einfluss auf die untersuchten Zahnfarbparameter.AuĂerdem wurde klinisch die Ăbereinstimmung zwischen der visuellen und elektronischen Farbbestimmung geprĂŒft. Beiden Messmethoden wurden zuvor unabhĂ€ngig voneinander in einem experimentellen Studienteil geprĂŒft und die Ergebnisse zeigen, dass die elektronische und die visuelle Farbbestimmung jeweils durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden.
Background: Despite of the remarkable caries reduction in permanent dentition, caries levels of primary teeth has stagnated in Germany. Early Childhood Caries (ECC) or also known as baby bottle tooth decay is the most vulnerable form of caries in young children, but minimal data and information from different German states are available to determine the appropriate preventive programs. Aim: The purpose of the current study is to find the prevalence of ECC among young children in the state of Mecklenburg-Vorpommern (North-East Germany) and to optimize an intervention on ECC prevention in a community setting. In addition to education, fluoride varnish is evaluated on young children with active ECC. Design: In this cross-sectional study, a total of 4283 children living in the state of Mecklenburg-Vorpommern were examined. Four age groups - with an accuracy of one day - were formed as follows: less than one year (n=8), one year (n=293), two years (n=1618) and three years (n=1888). The examination was carried out by community dental serviceâs examiners whom are calibrated to ECC diagnostic criteria of Robke and Buitkamp (2002), and dmf-t values for caries diagnosis. These data are compared by those of children (n=5355) of same age group for the year 2011-2012. In addition, a structured questionnaire on the starting preventive programme on ECC was filled out by the community dentists and for the city of Greifswald, fluoride varnish (DuraphatÂź, 5% NaF = 2.26%F, Colgate-Palmolive, Germany) was applied for 32 children previously diagnosed with active ECC (ECC1: n=15, ECC2: n=17). Lesions are identified as active or non active according to texture and luminosity, and oral hygiene index (OHI-S) is measured and re-evaluated at three months follow up. Results: The percentage of children under three years old in 2012-2013 with ECC was comparatively low (4%) which possibly reflects the very young age of the children and a restriction for ECC on the upper incisors. The overall caries prevalence in Mecklenburg-Vorpommern varied from 9% to 15%. Most cavitated lesions are untreated. These results are comparable with the results from other German counties. The interventions of the ECC programme vary considerably among the different counties. There was no significant difference in the oral hygiene index (OHI-S) prior and post fluoride varnish application (p-value = 0.25). The use of fluoride varnish resulted in an 81%, statistically significant decrease of active ECC lesions in Greifswald (p < 0.001). Conclusion: The prevalence of caries among young children was considerable in Mecklenburg-Vorpommern. A preventive intervention in nurseries and fluoride varnish applications for active ECC lesions seems to be a feasible approach in controlling caries in early childhood. However, further quality management and standardization of the program should be reinforced.
Background: Referral to specialized pediatric treatment seems to rise in Germany, especially for children under 5 years of age and mostly due to behaviour management problems, rampant caries and the need for comprehensive dental treatments. There are indications that more dental treatments under general anesthesia were needed in last decade, but there are very few studies on this topic in Germany. Aim: The objectives of this research were to investigate the characteristics and dental features of referred children to Greifswald university dental clinic in 2008 and 2011 as well as to assess dental treatment and characteristics of the children who underwent general anesthesia in 2011 at Greifswald University Clinic in comparison with three specialized pediatric private practices in Germany. Materials and methods: This retrospective analytical comparative study examined the records of all children younger than 18 years of age, whose were referred to the university dental clinic in Greifswald between 2008 and 2011. In addition, all cases that underwent general anesthesia at the university dental clinic and three other private practices in 2011 were analyzed anonymously. All data including age, gender, dental status and caries levels (dmft/DMFT), as well as diagnosis, referral/GA reasons and the dental treatments were collected and then analyzed using the Statistical Package for the Social Sciences program (SPSS, Ver. 16 for Windows). Descriptive analysis was performed, along with univariate analysis of variance (ANOVA) and Chi square tests. Differences between groups were tested through Mann-Whitney U test and Studentâs t-test as appropriate. Results: The final study sample for children and adolescents referred to the university consisted of 389 under 18 years old (205 males and 184 females) with a mean age of 8.75 years in 2008 and 7.38 years in 2011. In addition, 297 children (160 males and 137 females) with a mean age of 4.77 years had been treated under general anesthesia in the three specialized private practices (n= 219, age: 4.81±2.06 years) and in the university (n=78, age: 4.65±2.59 years). More patients of age group 1 (5 yrs or younger), as well as, patients residing within a distance of 31-40 km away from the clinic were referred in 2011 (47.2% and 35.9% resp.) in comparison with 2008 (37.1% and 22.7% resp.) Panoramic and intraoral dental x-rays (46.7%, 11.8% resp.) have been widely carried out in 2011 compared to 2008 (29.9%, 6.5% resp. P = 0.002). Statistical analyses have shown that, younger children with higher values of dental caries indices (dmft, DMFT) were referred in 2011 (5.4 and 2.15 resp.) than in 2008 (5.16 and 1.57 resp.) with increasing demand for comprehensive dental treatment under GA. Whereas, more patients were diagnosed to have rampant caries (42.1%) in 2011 followed by orthodontic/oral surgery problems (16.9%) in comparison with 2008 (29.3%, 10.1% resp. P < 0.001). Non-invasive treatment was much more delivered (63%) in first dental visit for referred patients in 2011 followed by dental consultation (23.6%) compared to 2008 (53.6% and 21.3% resp.). While, on the other hand, considerably more fillings were supplied in 2008 (11.5%) compared to 2011 (2.6%). Further dental treatment pattern revealed more treatment under GA (27%) and a slightly more extractions (16.1%) were done in 2011 compared to 2008 (20.9%, 15.5% resp.). On the contrary, less fillings and preventive procedures were performed in 2011 (26.3% and 4.4% resp.) in comparison with 2008. Sixty-one percent of children were referred back to their family dentists in 2011 which was more than it in 2008. Indeed, about a half of children aged 5 years or younger preferred to stay at the University Clinics in 2011, while, the vast majority of children older than 12 years continued their dental care outside the University Clinics. About eighty percent and seventy percent of children underwent GA at both the university clinics and private practices respectively were under five years old. In total 7.1% mental disabilities and 2.4% preterm birth were detected in children treated under GA, as well as, dental caries were mostly diagnosed (37%) among them followed by irreversible pulpitis (21.5%) and Early Childhood Caries (ECC) (18.5%), where only 4.38% of all examined children had no carious lesions. More panoramic radiographs (41%) and less dental films (26.9%) were conducted at the university clinics as in the private practices (15.1% and 52.1% respectively) with a significant reduction in using x-rays at the university (69.2%) compared to private practices (94.1%). Dental extractions were often performed at university clinic (40.2%, 3.14±2.4) followed by fillings (33.9%, 2.65±2.7), while, more restorations and less extractions were supplied at private practices (47.8%, 5.47±3.1 and 16.3%, 1.86±2 resp.). Both of long (106-120 Min) and short (0-15 Min) treatmentâs durations were needed in the university clinics to carried out the adequate dental therapy under GA, while, most of the GAs at private practices have lasted between 45 and 90 minutes. Conclusion: There is a growing definite need for specialized pediatric dentistry in Germany, especially for children under 5 years of age being referred with rampant caries and behaviour management problems to specialized pediatric dentistry. This results in a high number of extensive treatment performed under GA. In contrast to other countries, this seems to be a singular event for most children in Germany indicating a solid treatment under GA and possibly also improvements in the caries activity of the affected children afterwards. The range of dental treatment and its outcome at Greifswald University and in the examined three specialized private practices is very similar reflecting in both the profile of the children a valid indication for GA and the subsequent treatment up to date approaches in pediatric dentistry. Thus, the very professional treatment and effective secondary preventive strategies achieve better oral health and reestablished quality of life for these children, but a primary preventive approach would be preferable decreasing the number of children in need of dental treatment under general anaesthesia.
Ziel der Studie war es, die Dynamik der Mundgesundheit, gemessen an der Kariesverbreitung von Vorschul- und Schulkindern in Mecklenburg-Vorpommern (M-V) zwischen 2002 und 2008 wĂ€hrend der schrittweisen Realisierung der Intensivprophylaxe zu analysieren. Das Intensivprophylaxeprogramm mit rund 300 Tsd. Teilnehmern wurde durch die Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege (LAJ) in 11 StĂ€dten und Kreisen in M-V durchgefĂŒhrt. Die Kinder besuchten KindergĂ€rten und unterschiedliche Schularten. Diese Einrichtungen wurden in Risiko- und Nichtrisiko-Einrichtungen klassifiziert. Demzufolge gehörten Kinder aus Risiko- und Nichtrisiko-KindergĂ€rten, Risiko- und Nichtrisiko-Regelschulen und Sonderschulen mit und ohne Gruppenintensivprophylaxe zu den Probanden. Um den Zahngesundheitszustand zu bestimmen, wurde der allen bekannte DMF-Index (1938 von Klein, Palmer und Knutson entworfen) verwendet. Im Zuge unseres Intensivprophylaxeprogramms wurden Impulse in jĂ€hrlichen, halbjĂ€hrlichen, vierteljĂ€hrlichen, monatlichen und wöchentlichen Zeitintervallen erfasst und ausgewertet. Deren Inhalt bestand aus einer WissensĂŒberprĂŒfung zur zahnĂ€rztlichen Prophylaxe und einer praktischen DurchfĂŒhrung von ZahnputzĂŒbungen mit fluoridhaltigen PrĂ€paraten. Alle klinischen Daten wurden fĂŒr das Programm in speziell dafĂŒr vorbereiteten Bögen registriert und anschlieĂend an die Abteilung fĂŒr PrĂ€ventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde des ZZMK der Ernst-Moritz-Arndt-UniversitĂ€t Greifswald gesendet. FĂŒr die Intensivprophylaxe in den jeweiligen 11 Kreisen wurden folgende Institutionen ausgewĂ€hlt: allgemeine Förderschulen und Schulen fĂŒr geistig Behinderte sowie KindergartenstĂ€tten mit erhöhtem Kariesrisiko. Die Auswahl der Einrichtung war abhĂ€ngig von deren Bereitschaft und BedĂŒrftigkeit, den Vorgaben der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege und dem negativ auffĂ€lligen Pflegezustand bei Kindern. In den Kitas und allen Grundschulen wurde die Auswahl getroffen hinsichtlich des dmf-/DMF-Indexâ. Mittels eines Fragenbogens wurden Informationen von den ZahnĂ€rzten und Zahnarzthelfern eingeholt. Demnach sind die folgenden wichtigsten Daten erhoben worden: in den KindergĂ€rten waren tĂ€glich die meisten Kinder am ZĂ€hneputzen beteiligt; in keiner Grundschule putzten im Rahmen der Intensivprophylaxe alle Kinder tĂ€glich ihre ZĂ€hne; nur in einem Kreis putzten die Kinder in den Förderschulen tĂ€glich ihre ZĂ€hne, meistens waren nur wenige Kinder am ZĂ€hneputzen beteiligt; in den KindergĂ€rten bekamen Kinder zum ZĂ€hneputzen meistens Kinderzahnpasta; in den Schulen bekamen sie hauptsĂ€chlich Fluoridgelee; mit Fluoridgelee putzten die Kinder in den Förderschulen ihre ZĂ€hne ein- oder zweimal pro Jahr; beim ZĂ€hneputzen waren meist Erzieher, Lehrer oder Prophylaxehelfer beteiligt. Es können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: das Intensivprophylaxeprogramm der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege in M-V war bedarfsorientiert an den aktuellen und kariesepidemiologischen Untersuchungen. Generell lieĂ sich bei Kindern und Jugendlichen in M-V durch regelmĂ€Ăige und gruppenprophylaktische Impulse eine Verbesserung der Mundgesundheit erzielen. Die Anzahl der Impulse sowie der Probanden ist kontinuierlich angestiegen. Die mindestens 2 Mal jĂ€hrliche Applikation der Fluoride stellte im Rahmen der Gruppenprophylaxe eine effektive MaĂnahme zur Hemmung der Karies bei Kindern vor allem aus den Nichtrisiko-Einrichtungen dar. Weiterhin war die Kariesentwicklung im Milchgebiss in den Risiko-Einrichtungen nicht zufriedenstellend. In den Nichtrisiko-Einrichtungen zeigte die KariesprĂ€valenz immer eine abnehmende Tendenz der dmft-Werte. Die Kariesreduktion im permanenten Gebiss war höher als die im Milchgebiss, weshalb weiterhin ein gröĂerer Prophylaxebedarf im Milchgebiss besteht. Es bestand eine klare Korrelation zwischen dem Schultyp und dem Kariesbefall. AuĂerdem verfĂŒgten die Kinder aus den Sonderschulen ĂŒber gröĂere DMFT-Werte als die Kinder aus den Regelschulen. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass bei den Nichtrisiko-Gruppen ein gröĂerer KariesrĂŒckgang als bei den Risiko-Gruppen zu verzeichnen war. Infolgedessen sollten Risiko-Gruppen zukĂŒnftig weiter intensiv und wirksam betreut werden. Die von den ZahnĂ€rzten vorgenommene Differenzierung zwischen Risiko- und Nichtrisiko-Einrichtungen war nicht immer richtig, besonders hinsichtlich des Milchgebisses. Die Unterscheidung zwischen Sonderschulen mit und ohne Gruppenintensivprophylaxe erwies sich in dieser Studie als nicht korrekt, weil Sonderschulen immer Risiko-Einrichtungen sind. Es wurde konstatiert, dass bei den 3- und 6-jĂ€hrigen MĂ€dchen eine bessere Mundgesundheit zu beobachten ist als bei den gleichaltrigen Jungen. DemgegenĂŒber verhielt sich die Mundgesundheit bei den 9- und 12-JĂ€hrigen umgekehrt. Demzufolge verfĂŒgten MĂ€dchen ĂŒber ein gesĂŒnderes Milchgebiss und Jungen ĂŒber ein gesĂŒnderes permanentes Gebiss.
Die Nuckelflaschenkaries als besondere Form der frĂŒhkindlichen Karies stellt immer noch ein ungelöstes Problem in der KariesprĂ€vention im Milchzahngebiss dar. Mit zum Teil steigender PrĂ€valenz sind besonders Kinder aus sozial schwachen Familien betroffen. Um zielgerichtete PrĂ€ventionsmaĂnahmen entwickeln zu können, ist es notwendig die Risikofaktoren zu kennen. Ziel dieser Arbeit war es daher, 1. epidemiologische Daten zum Vorkommen von frĂŒhkindlicher Karies und insbesondere der Nuckelflaschenkaries und dem Mundhygienestatus zu erheben, 2. mit Hilfe eines Fragebogens die Ăberzeugungen, Kompetenzen und Umsetzung der Mundhygiene sowie den sozialen Status der Eltern zu ermitteln und 3. diese Daten hinsichtlich festzustellender Korrelationen zu untersuchen und dabei zwei unterschiedlich strukturierte StĂ€dte (UniversitĂ€tsstadt und Industriestadt) zu vergleichen. Insgesamt wurden 235 Kinder in einem Alter von 5-52 Monaten zum Einen in Greifswald (Ăž 28,04±7,47 Mon.; 137 Kinder) und zum Anderen in Schwedt (Ăž 27,5±8,4 Mon.; 97 Kinder; p=0,24) zahnmedizinisch untersucht (NFK, dmft, mod. QH-Index, Gingiva Beurteilung). Zuvor wurden die Eltern mittels eines Fragebogens zu Ansichten und Ăberzeugungen zur Mundgesundheit, sowie zur Umsetzung von ZahnpflegemaĂnahmen und dem Inanspruchnahmeverhalten von prĂ€ventiven Leistungen befragt. WĂ€hrend die beiden untersuchten StĂ€dte in ihrer Sozial- und Wirtschaftsstruktur einige Unterschiede aufwiesen (höherer Akademikeranteil in Greifswald, Arbeitslosenzahl in Greifswald höher, unterschiedlich geprĂ€gter Gesundheitsdienst), zeigten sich hinsichtlich der zahnmedizinischen Parameter sowie in der Auswertung der Fragebögen nur wenige statistisch signifikante Unterschiede. In beiden StĂ€dten wiesen jeweils 3% der Kleinkinder eine frĂŒhkindliche Karies mit Defekten auf, 10% hatten bereits InitiallĂ€sionen (p=0,91). Bei der Auswertung der Fragebögen zeigte sich, dass die Zahnpflege als Ritual in den meisten Familien bereits fest integriert ist. Bei der wichtigsten SĂ€ule der KariesprĂ€vention, den Fluoriden, deuten die Antworten auf Verwirrung hin. Viele Eltern sind hinsichtlich der Bedeutung und Anwendung der Fluorid-Nutzung unsicher. Eine wichtige Rolle in der PrĂ€vention der Nuckelflaschenkaries spielt die ErnĂ€hrung, insbesondere der Inhalt der jeweiligen Nuckelflasche. Hier wiesen die Eltern noch gravierende WissenslĂŒcken auf und achteten eher auf die angebotene Gesamtzuckermenge anstatt der Zahl der Zuckerimpulse eine Bedeutung beizumessen. Zwar lieĂen sich keine statistisch signifikanten Unterschiede im Vergleich der beiden StĂ€dte herausstellen, dennoch zeigte sich eine positive Ten-denz sowohl bei der Auswertung der zahnmedizinischen Parameter als auch bei der Auswertung der Fragebögen hinsichtlich der UniversitĂ€tsstadt. Nichtsdestoweniger ist erkennbar, dass es auch in der im Bereich der Gruppenprophylaxe bereits sehr engagierten UniversitĂ€tsstadt notwendig ist, die BemĂŒhung im Krippenalter weiter auszubauen. In beiden StĂ€dten wurde ein dringender Handlungsbedarf bei der PrĂ€vention der frĂŒhkindlichen Karies bereits im Alter der Krippenkinder deutlich. Viele Eltern sind noch immer nicht ausreichend ĂŒber das Krankheitsbild der frĂŒhkindlichen Karies und dessen PrĂ€vention aufgeklĂ€rt. Aufsuchende AufklĂ€rungsprogramme sind dabei auf mehreren Ebenen von Ă€uĂerster Bedeutung: fĂŒr Eltern von Kleinkindern, z.T. im Rahmen von Familienhebammen-Projekten, fĂŒr KinderĂ€rzte und fĂŒr Erzieherinnen und Kindergarten-Leiterinnen. Gerade hinsichtlich gruppenprophylaktischer MaĂnahmen im Kindergarten zeigten sich gravierende Defizite, welche es in Zukunft ebenso zu schlieĂen gibt wie die frĂŒhzeitige Betreuung von Kindern aus Risikofamilien noch vor dem Eintritt ins Kindergartenalter.
This study assessed the 40-year longitudinal caries development in German adolescents in the light of the sixth National Oral Health Survey in Children (NOHSC, 2016) employing initial DMFT (IDMFT), Significant Caries Index (SiC) and Specific Affected Caries Index (SaC). On the basis of the current NOHSC (randomized cluster selection using school list or regional community school surveys, 55,956 12-year-old sixth-graders examined by 482 calibrated community/study dentists) DMFT, SiC, a novel IDMFT including initial lesions (IT) and the recently introduced SaC were calculated and also recalculated for national and international surveys from the last 4 decades. In 2016, 78.8% of children were caries-free (DMFT = 0), 65.5% including IT lesions. The mean DMFT was 0.44 (single components: DT = 0.14, MT = 0.02, FT = 0.29, ITÂ = 0.52) showing a clear association with the school type as marker for the socio-economic status. The mean number of affected teeth in children with DMFT >0 was 2.07 (SaC) in comparison to almost 9 teeth in the 1970s. The current care index on the tooth level was 66.3%, leaving only 7.7% of children with restorative treatment needs. Longitudinally, a continuous caries decline of more than 80%, including the risk groups (SiC/SaC), to an internationally extremely low level was observed. In conclusion, the National Oral Health Surveys reveal a continuous caries decline to a very low caries level in 12-year-old 6th-graders in Germany even if IT lesions are included (IDMFT). In spite of proportional reductions in the risk groups (SiC/SaC), the polarized caries distribution according to socio-economic parameters reveals the need for targeted preventive programmes.
This paper reviews the first part of the outcomes of the ORCA Saturday Afternoon Symposium 2014 dealing with âcaries epidemiology and community dentistry: chances for future improvements in caries risk groups'. After the caries decline in many countries, there are remaining pockets of higher caries levels, mostly in the primary dentition and/or linked to a low socio-economic status (SES). The review into the evidence of caries-preventive measures clearly points to the use of fluorides, especially toothbrushing with fluoridated toothpaste and collective measures such as water fluoridation. In contrast to several unsuccessful high-risk approaches, community and public health programmes seem to be able to ensure a population-wide access and compliance in risk groups. Their simple and evidence-based measures mostly combine regular plaque removal and fluoride applications via toothbrushing, at least for children and adolescents. For the future, the common risk factor approach which addresses associations between oral health, social deprivation, diet, hygiene, smoking, alcohol use and stress should lead to combined efforts with other community health and education specialists. Further engagement with public policy, community leaders and administration is needed in order to strengthen healthy choices and behaviour, e.g. in âhealthy' schools and kindergartens. It seems advisable that these population programmes also aim at improving upstream factors.
Background: Early childhood caries remains an unsolved problem in children under three worldwide. Midwives are important health care persons around birth and can shape behavior. They possibly can play a positive role in preventing early childhood caries in young children. Objective: to assess how involved midwives are in early childhood caries prevention, what preventive measures they recommend and what knowledge they have about early childhood caries, as well as to study the potential differences between the various federal states or due to their work experience. Materials and Methods: An online survey targeted midwives in Germany regarding their knowledge about early childhood caries as well as the preventive measures they recommended. Participants were members of the German Association of Midwives (DHV). The survey invitation was published with the monthly newsletter and in the association journal of the DHV. Data was collected anonymously. Results: 191 midwives nationwide responded to the questionnaire. Most midwives were aware about ECC prevalence, consequences, causes and the teeth mainly affected. Midwives gave excellent recommendations regarding diet, oral hygiene and avoiding prolonged bottle feeding. However, only 40.8% of midwives recommended the first dental visit with the eruption of the first tooth. 71.7% recommended a fluoride tooth paste with the eruption of the first tooth. The rest advised a later use or non-fluoridated toothpaste. Regional differences were minimal. Conclusion: Midwives have good oral health knowledge, but there is some variability in recommendations on the first dental visit and the use of fluoride toothpaste which reflects an inconsistency of professional recommendations delivered by different health care institutions in Germany.
Das Anliegen dieser Studie war es, die mögliche Interaktion zwischen Okulomotorik und orofacialem System zu untersuchen.Der Einfluss der dentalen Okklusion auf das muskuloskelettale System wurde durch viele Publikationen eingehend untersucht. Wir stellten uns die Frage nach Auswirkungen der Okklusion und KaumuskelaktivitĂ€t auf die Ă€uĂeren Augenmuskeln.
ZunĂ€chst konnte durch die Literaturrecherche ein intensiver Austausch zwischen diesen funktionell und anatomisch eng verknĂŒpften Kompartimenten dargestellt werden. Die durchgefĂŒhrten optometrischen Tests zeigten signifikante Ănderungen wĂ€hrend der Messungen mit Bissmanipulation durch Zinnfolien im Vergleich zu denen ohne Intervention. Es wurde der Konvergenznahpunkt und die Fusionsbreite in der Horizontalen bei 100 Probanden bestimmt. Die Ergebnisse legen eine Wechselwirkung zwischen Augenbewegung und Kaumuskulatur nahe. FĂŒr weiterfĂŒhrende Studien wĂ€re eine interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit mit Optometristen empfehlenswert.
Das Magnet Force System⹠ist ein kieferorthopÀdischer Apparat zur Korrektur von Okklusionsstörungen. Die Untersuchung von solchen Patienten in der Computertomografie (CT) ist wegen möglicher Artefaktbildung unter UmstÀnden nicht möglich. Material und Methode: Es wird die Artefaktbildung des Magnet Force System in situ an 4 anatomischen PrÀparaten in der CT untersucht. Die Artefaktbildung wird deskriptiv hinsichtlich der BefundqualitÀt der Bilder beschrieben. Ergebnisse: Die CT ist bei Patienten mit magnetischen Attachements ein geeignetes Bildgebungsverfahren. Der Einfluss weiterer Fremdkörper (Osteosynthese, sanierte ZÀhne) ist nicht eindeutig vorherzusagen. Die Entwicklung neuer Bildgebungsverfahren, Abdecktechniken und verbesserter Rekonstruktionsalgorithmen können einen Fortschritt bewirken.
Im Rahmen von Kosteneinsparung und QualitĂ€tssicherung werden auch in der KieferorthopĂ€die immer hĂ€ufiger Indikationssysteme zur Beurteilung der BehandlungsbedĂŒrftigkeit und des Behandlungserfolges herangezogen - wie in Deutschland derzeitig die âKieferorthopĂ€dischen Indikationsgruppen" (KIG). Diese setzen eine objektive Bewertung der ihnen zugrunde liegenden Dysgnathiesymptome voraus. In der vorliegenden Untersuchung sollte erörtert werden, wie gut die Befunde mehrerer Untersucher bei der Erhebung unterschiedlicher Dysgnathiesymptome und die Einstufung in die âKIG" ĂŒbereinstimmen. Bei 180 erwachsenen Probanden (64 mĂ€nnlich, 116 weiblich, im Alter von 20-49 Jahren) aus der populationsbasierten Study of Health in Pomerania (SHIP) wurden von kalibrierten Untersuchern kieferorthopĂ€dische Dysgnathiesymptome klinisch und am Modell erhoben. Die klinische Untersuchung erfolgte durch eine erfahrene KieferorthopĂ€din, die Modellanalyse ebenfalls durch eine kieferorthopĂ€disch erfahrene Untersucherin. FĂŒr einen inter- und intra-individuellen Modelluntersuchervergleich werteten zwei kieferorthopĂ€disch unterschiedlich erfahrene Untersucher 60 der 180 Modelle (29 mĂ€nnlich, 31 weiblich) zusĂ€tzlich aus. Die gefundenen Untersucherunterschiede fielen abhĂ€ngig von dem jeweils erhobenen Symptom unterschiedlich groĂ aus: Engstand bzw. Kontaktpunktabweichung zeigten eine geringe Ăbereinstimmung, wohingegen die Symptome Kreuzbiss, Kopfbiss, Tiefbiss und die sagittale Stufe deutlich bessere Ăbereinstimmungen aufwiesen. Der Vergleich zwischen der klinischen Untersuchung und der Modelluntersuche (kappa-Median 0,47) wies die gröĂten Untersucherunterschiede auf. Im Modelluntersuchervergleich traten bei dem kieferorthopĂ€disch unerfahrenen Untersucher gröĂere Unterschiede (kappa-Median 0,61 und 0,62) auf, als beim Vergleich der kieferorthopĂ€disch erfahrenen Untersucher untereinander (kappa-Median 0,70). Der Intra-Observer Vergleich zeigte die geringsten Untersucherunterschiede (kappa-Median 0,82). Auch bei der Einstufung von Probanden in die KieferorthopĂ€dischen Indikationsgruppen erfolgten unterschiedliche Einteilungen in KIG-FĂ€lle und Non-KIG-FĂ€lle (Beim Vergleich Klinik-Modell wurden 17,6% der Probanden unterschiedlich bewertet) Unterschiedliche Erhebungsmethoden (Klinik/Modell) bei der Erhebung von Dysgnathiesymptomen durch mehrere Untersucher sowie kieferorthopĂ€disch unerfahrene Untersucher können einen ungĂŒnstigen Einfluss auf die UntersucherĂŒbereinstimmung haben.
Up to now, indices like the mean dmft/DMFT and the SiC (Significant Caries Index) have been used to depict caries experience in populations with high prevalence. With the caries decline, particularly for populations with low caries levels, these indices reach their statistical limits. This paper aims to introduce a specific term, the Specific affected Caries Index (SaC) for the risk groups in populations with low caries prevalence and to illustrate its use based on the consecutive German National Oral Health Survey (GNOHS) in children. In groups with a caries prevalence less than one-third of the population, many caries-free children (DMFT = 0) are included in the SiC (risk group), which calls for a new way of illustration. Mean caries experience (DMFT), caries prevalence, the SiC and SaC were portrayed for 12-year-olds in the GNOHS from 1994/95 to 2016. The SaC describes the mean caries experience (DMFT) in the group presenting caries experience (DMFT > 0). In 12-year-old 6th graders in Germany, the mean caries experience decreased from 2.4 (1994/95) to 0.4 DMFT (2016), with a recent prevalence of 21.2% (DMFT > 0, 2016). In 2016, the mean number of affected teeth in children with DMFT > 0 (SaC) was 2.1, while the SiC including 12% DMFT-free children in the risk group was 1.3. The SiC fails to reflect the caries severity in children in a population with low caries prevalence. Therefore, the newly introduced term Specific affected Caries Index (SaC) may be used to describe accurately caries experience in caries risk children in populations presenting low caries prevalence.
The aim of this study is to develop an easily applicable prediction model for high coronal caries increment in adults (20-79 years) from a representative sample (N=2,565) to identify a high risk-group for specific caries prevention. The data from SHIP-0 (1997-2001) and the 5-year follow-up SHIP-1 (2002-2006) is used for analyses. The oral health examination was conducted according to WHO criteria [1997]. The drop-out analysis reveals that drop-outs are significantly older, have a lower school education, are more frequently current smokers, but have a better self-perception of their teeth. The majority of the study-population (76%) has caries incidence in this 5-year period. Caries increment shows a polarized distribution, as the high caries increment group (â„9 surfaces in half-mouth, 11.4% of the sample) comprise 40% of the total increment. The variables male gender, age â„40 years, lower school education or lower income, current smoking, pain-associated dental visit, baseline caries experience and a non-satisfying self-perception of teeth show a statistically significant influence on high caries increment. The prediction model allows a fair to good prediction on an epidemiological level for men (AUC=0.75). The factors smoking, school education and pain-associated visit only have a significant impact on the prediction of high caries increment in men. Due to very high caries prevalence and increment a population-based prevention in adults should be optimized first, before risk-group specific preventive programmes might be implemented.
Das Ziel der Studie war es, anhand einer In-vivo-Untersuchung zu vergleichen, ob und in welchem AusmaĂ Xylit und Sorbit die SĂ€urebildung in der dentalen Plaque beeinflussen. Nach der Erfassung von Grunderkrankungen, Rauchergewohnheiten, ErnĂ€hrungsverhalten und Mundhygienegewohnheiten wurden 61 bezahnte Erwachsene gebeten, fĂŒr 3 Tage vor der geplanten Eingangsuntersuchung die MundhygienemaĂnahmen abzusetzen. Die Eingangsuntersuchung beinhaltete Mutans-Streptokokken- und Laktobazillentests sowie die Bestimmung der AzidogenitĂ€t der Plaque nach SpĂŒlung mit Zuckerlösung (cH-Wert). Dazu wurden ca. 5 mmÂČ gemischte Plaque von den bukkalen ZahnflĂ€chen mittels Löffelexcavator gewonnen und der pH-Wert mit einem pH-Meter ex-vivo gemessen. Danach wurde je eine HĂ€lfte der Teilnehmer randomisiert, tĂ€glich fĂŒnf Pastillen aus Sorbit bzw. Xylit (je 2 g/StĂŒck) ĂŒber den Zeitraum von 4 Wochen zu lutschen. Die letzten 3 Tage vor der AbschluĂuntersuchung (cH-Wert, Mutans-Streptokokken-/Laktobazillentest) sollten die MundhygienemaĂnahmen wieder eingestellt werden. Die Variationsbreite der AzidogenitĂ€t der Plaque der einzelnen Individuen erwies sich schon in der Eingangsuntersuchung als sehr groĂ (0,19-446,6 min*ÎŒM; Sorbitgruppe â
37,9±58,9, Xylitgruppe 60,6±87,6 min*ÎŒM). Die Enduntersuchungsergebnisse zeigten eine statistisch signifikante Reduktion der AzidogenitĂ€t der Plaque durch die Anwendung des Xylits (â
-42,9±80,6 min*ÎŒM), wĂ€hrend bei Sorbit praktisch keine VerĂ€nderung auftrat (â
-6,0±69,4 min*ÎŒM, p=0,034). Statistisch signifikante Unterschiede wurden auch fĂŒr die Werte underhalb von pH 7 gefunden(Reduktion Xylit 10,8 min*pH, Sorbit0,2 min*pH, p=0,0025). Zusammenfassend kann damit festgestellt werden, dass das regelmĂ€Ăige Lutschen von Xylit im Gegensatz zu Sorbit zu einer deutlichen Reduktion der SĂ€urebildung im Zahnbelag fĂŒhren kann und prĂ€ventiv genutzt werden könnte.
Less invasive caries management techniques for treating cavitated carious primary teeth, which involve the concept of caries control by managing the activity of the biofilm, are becoming common. This study aimed to compare the clinical efficacy (minor/major failures) and survival rates (successful cases without any failures) of 3 carious lesion treatment approaches, the Hall Technique (HT), non-restorative caries treatment (NRCT), and conventional restorations (CR), for the management of occlusoproximal caries lesions (ICDAS 3-5) in primary molars. Results at 2.5 years are presented. A total of 169 children (3- to 8-year-olds) were enrolled in this secondary care-based, 3-arm parallel-group, randomised controlled trial. Participants were allocated to: HT (n = 52; sealing caries with stainless-steel crowns without caries removal), NRCT (n = 52; opening up the cavity and applying fluoride varnish), CR (n = 65; control arm, complete caries removal and compomer restoration). Statistical analyses were: non-parametric Kruskal-Wallis analysis of variance, Mann-Whitney U test and Kaplan-Meier survival analyses. One hundred and forty-two participants (84%; HT = 40/52; NRCT = 44/52; CR = 58/65) had follow-up data of 1-33 months (mean = 26). Overall, 25 (HT = 2, NRCT = 9, CR = 14) of 142 participants (17.6%) presented with at least 1 minor failure (reversible pulpitis, caries progression, or secondary caries; p = 0.013, CI = 0.012-0.018; Mann-Whitney U test). Ten (HT = 1, NRCT = 4, CR = 5) of 142 participants (7.04%) experienced at least 1 major failure (irreversible pulpitis, abscess, unrestorable tooth; p = 0.043, CI = 0.034-0.045). Independent comparisons between 2 samples found that NRCT-CR had no statistically significant difference in failures (p > 0.05), but for CR-HT (p = 0.037, CI = 0.030-0.040) and for NRCT-HT (p = 0.011, CI = 0.010-0.016; Kruskal-Wallis test) significant differences were observed. Cumulative survival rates were HT = 92.5%, NRCT = 70.5%, and CR = 67.2% (p = 0.012). NRCT and CR outcomes were comparable. HT performed better than NRCT and CR for all outcomes. This study was funded by the Paediatric Dentistry Department, Greifswald University, Germany (Trial registration No. NCT01797458).
Long-term nationally representative caries data in the primary dentition are rare, but nonetheless central to assess needs in caries prevention and treatment. This study evaluated the prevalence and trends of caries levels in the primary dentition of 6- to 7-year-olds in Germany as a whole and its federal states individually. In 2016, employing a randomized cluster selection, 6- to 7-year-old first graders were included in the National German Oral Health Survey performed regularly since 1994/95. Children were examined by 482 calibrated dentists in all 17 German regions using the WHO criteria for the decayed, missing, and filled teeth (dmft) including the assessment of initial carious lesions (it). In total, 151,555 6- to 7-year-olds were examined. Caries prevalence in the primary dentition dropped from 65% in 1994 to 44% in 2016, while the mean caries experience dropped from 2.89 to 1.73 dmft (dt = 0.74, mt = 0.19, ft = 0.80). When initial lesions were included, the mean caries experience increased to idmft = 2.12 (it = 0.38). In 2016, 49.7% of the examined 6- to 7-year-olds were caries-free including initial lesions. The Care Index at the tooth level was 57.5%, and the Significant Caries Index was 4.84 dmft. Depending on the German region, the mean dmft varied considerably, ranging from 1.37 to 2.31. In conclusion, despite the overall caries decline in 6- to 7-year-olds in Germany, only minor caries reductions were observed over the last decade, with a still existing high proportion of untreated dental decay. This calls for more effective preventive and restorative efforts with focus on the primary dentition in Germany.
Ziel der Studie war es, den Einfluss der Gebissanomalie des Schmalkiefers auf die morphologische AusprĂ€gung des Sinus maxillaris zu untersuchen. Weiterhin sollten ausgewĂ€hlte SchĂ€delmaĂe in die Untersuchungen mit einbezogen werden. Anhand einer Modellanalyse wurden aus dem Patientenkollektiv der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die, PrĂ€ventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde der UniversitĂ€tsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-UniversitĂ€t Greifswald 34 Patienten als SchmalkieferfĂ€lle und 16 Patienten als ReferenzgruppenfĂ€lle klassifiziert. Die weitere Untersuchung dieser Patienten erfolgte an digitalisierten Fernröntgenseitenbildern. Nach Bestimmung von FlĂ€chen-, LĂ€ngen- und WinkelmaĂen des SchĂ€dels wurden diese auf Unterschiede zwischen den zwei Patientengruppen untersucht. Ebenfalls erfolgte eine Korrelations- und lineare Regressionsanalyse um ZusammenhĂ€nge der erhobenen Messdaten aufzuklĂ€ren. ZusĂ€tzlich wurden die beobachteten ZusammenhĂ€nge auf Unterschiede zwischen der Schmalkiefer- und Referenzgruppe untersucht. AbschlieĂend wurde eine Datenreduktion mittels Faktorenanalyse durchgefĂŒhrt, um gruppen- und geschlechtsspezifische Merkmale zu erarbeiten. Es stellte sich heraus, dass der Sinus maxillaris bei den Schmalkieferpatienten signifikant kleiner ausgeprĂ€gt war als bei der Referenzgruppe. Die enge anatomische Nachbarschaft der Strukturen des oberen Zahnbogens mit dem Sinus maxillaris begĂŒnstigt unserer Ansicht nach den Einfluss der Zahnbogenbreite auf den Sinus maxillaris. Andere von uns erhobenen FlĂ€chen-, LĂ€ngen und WinkelmaĂe zeigten sich von der Anomalie des Schmalkiefers in der Median-Sagittal-Ebene unverĂ€ndert. Wir gehen davon aus, dass der Einfluss dieser Dysgnathie auf den GesichtsschĂ€del gering ist. Korrelationen zwischen den einzelnen Messdaten lieĂen sich bei der Nasenhöhle, der SchĂ€delbasislĂ€nge, der GesichtsschĂ€dellĂ€nge und den WinkelmaĂen, SchĂ€delbasiswinkel und Gesichtskyphosenwinkel, beobachten. Diese ZusammenhĂ€nge waren von der Dysgnathie des Schmalkiefers weitgehend unbeeinflusst. Die NasenhöhlengröĂe war gröĂtenteils beeinflusst von der GesamtgröĂe des GesichtsschĂ€dels. Weiterhin konnten wir eine altersabhĂ€ngige VergröĂerung der Gaumenhöhe und der GesichtsschĂ€delflĂ€che nachweisen. ZusĂ€tzlich zeigten unsere Untersuchungen, dass die Anteriore obere Gesichtshöhe, ihr Wachstum schon etwas frĂŒher beendete als die Mittlere Gesichtshöhe. Hauptmerkmale zur Charakterisierung der Patienten lieĂen sich im Rahmen einer Faktorenanalyse zwischen den weiblichen und mĂ€nnlichen Patienten herausarbeiten. Ausschlaggebende Merkmale beider Geschlechter waren die Nasenhöhle, GesichtsschĂ€delflĂ€che und Anteriore obere Gesichtshöhe. Weibliche Patienten waren zusĂ€tzlich durch die Mittlere Gesichtshöhe und GesichtsschĂ€dellĂ€nge zu beschreiben. Bei mĂ€nnlichen Patienten spielte die FlĂ€che des Sinus maxillaris und die SchĂ€delbasislĂ€nge eine gröĂere Rolle als bei weiblichen Patienten. ZusĂ€tzlich konnte bei den mĂ€nnlichen Patienten noch ein zweiter Hauptmerkmalskomplex erarbeitet werden. Dieser beinhaltete die WinkelmaĂe, die Kieferbreitensumme und die GesichtsschĂ€dellĂ€nge. Die Ergebnisse regen weiterfĂŒhrende longitudinale Studien an, die den Entstehungsmechanismus eines schmalen Oberkiefers begrĂŒnden. Dabei sollte auf möglichst dreidimensionale Bildgebung Wert gelegt werden.
Bisher sind Teildarstellungen der Mundgesundheit bei Kindern im Alter von 5 â 6 Jahren entstanden. Daher wird im Rahmen des Forschungsverbundes Community Medicine der Ernst- Moritz- Arndt UniversitĂ€t Greifswald eine komplexe reprĂ€sentative Erhebung, die sich mit dem Gesundheitszustand in der 1. Dentition befasst, durchgefĂŒhrt. Die gesetzlich vorgeschriebene medizinische Eingangsuntersuchung wird fĂŒr den Schuljahrgang 1995 der Stadt Greifswald mit einer zahnmedizinischen Querschnittsstudie an 521 Kindern im Durchschnittsalter von 5,9 Jahren kombiniert. Als wesentliche Mundgesundheitsparameter in der Milchgebissphase werden angesehen: - KariesprĂ€valenz - Kariessanierungsgrad - Zahnverlustrate - Plaquebefall und Gingivazustand - Dysgnathien einschlieĂlich definierter Dysgnathiesymptome - Orofaziale Dysfunktionen und Parafunktionen Es bestehen Beziehungen zwischen der Gebissmorphologie einerseits und der Weichteilfunktion und Sprachlautbildung andererseits. Eine erhöhte KariesintensitĂ€t lĂ€st sich im engstehenden, lĂŒckenlosen und dysgnathen Milchgebiss nachweisen. Das engstehende Milchgebiss stellt sich als Hochrisikogruppe hinsichtlich der DysgnathieprĂ€valenz und der kieferorthopĂ€dischen BehandlungsbedĂŒrftigkeit dar. Die Diskrepanz zwischen notwendigen und tatsĂ€chlich durchgefĂŒhrten kieferorthopĂ€dischen FrĂŒhbehandlungen ist groĂ und der Sanierungsgrad der Milchgebisskaries ist schlecht.
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen kraniomandibulĂ€ren Dysfunktionen (CMD) und einer abgeschlossenen kieferorthopĂ€dischen Behandlung einer Klasse l- und Klasse II- Malokklusion gibt und ob AbhĂ€ngigkeiten zum Ausgangsbefund objektivierbar sind. Nach der kieferorthopĂ€dischen Behandlung wurden die 100 Probanden in drei Gruppen geteilt: erste Gruppe - 22 Probanden zeigten zu Beginn und am Ende der kieferorthopĂ€dischen Therapie eine neutrale Kieferbasenrelation; zweite Gruppe - 52 Probanden zeigten zu Beginn eine distale und am Ende eine neutrale Kieferbasenrelation; dritte Gruppe - 26 Probanden zeigten zu Beginn und am Ende eine distale Kieferbasenrelation. Es konnten in allen drei Gruppen Zeichen und Symptome von CMD festgestellt werden. Die geringen Unterschiede zwischen den Gruppen waren nur selten signifikant. Die zweite Gruppe zeigte hĂ€ufiger muskulĂ€re Symptome und kraniomandibulĂ€re Dysfunktionen. Aber wir dĂŒrfen nicht vergessen, dass das kraniomandibulĂ€re System in dieser Gruppe durch die funktionelle Therapie eine lĂ€ngere Adaptationszeit benötigt. Aus der Literaturrecherche war ersichtlich; dass Dysfunktionen in der untersuchten Altersgruppe hĂ€ufiger auftreten und im zunehmendem Alter wieder abnehmen, Demzufolge ist zu vermuten, dass die CMD in der durchgefĂŒhrten Untersuchung nur temporĂ€r zunehmen. MĂ€dchen zeigten hĂ€ufiger Zeichen und Symptomen von CMD als Jungen. Aufgrund der Ă€hnlichen Altersstruktur konnte ein Zusammenhang zum Alter zu Beginn der Therapie und CMD nicht ermittelt werden. -------------------------------------------------------------------------------- Zusammenfassung in Englisch (Abstract) The aim of this investigation was to study signs and symptoms of craniomandibular disorders (CMD) in girls and boys from Class I- and Class II- malocclusions after orthodontic treatment. 100 patients were divided into three groups after treatment: first group - 22 subjects before and after treatment with normal occlusion, second - 52 subjects with Class II- malocclusion before and normal occlusion after treatment, third - 26 subjects with Class II before and after treatment. In all three groups were found signs and symptoms of CMD. The incidence of signs and symptoms of CMD were only small differences between the three groups and there were rarely significantly different. The second group showed a major increase of muscular symptoms and temporomandibular disorders. However we may not forget that the craniomandibular system needs a longer adaptation time after functional therapy. From the literature search it was evident that in this examined age group dysfunctions arise more frequently and with increasing age disappear. Therefore it is to be assumed that CMD in this investigation increases only temporarly. The prevalence of signs and symptoms of CMD was higher in girls than in boys. In conclusion, a connection between signs and symptoms of CMD and orthodontic treatment could not be proven clearly. We found more patients without CMD than with CMD after treatment. Due to the similar age structure a connection between the age could not be determined at the beginning of treatment and CMD after treatment.
In der prĂ€ventiven Gesundheitsvorsorge bei Vorschulkindern stellt der ZahnĂ€rztliche Kinderpass in Mecklenburg-Vorpommern nach der EinfĂŒhrung im Jahr 2004 eine Möglichkeit zu einer lĂŒckenlosen Dokumentation der Zahnkarriere und dadurch zur Verbesserung der Mundzahngesundheit bei den Kleinstpatienten dar. In einer Querstudie wurden im Februar 2009 alle ZahnĂ€rzte in MV anhand eines Fragebogens zu diesem Sachverhalt befragt. Ein Anteil von 17,86% aller angeschriebenen Praxen lieĂ sich zur Teilnahme bewegen. Der Analyse der Umfrageergebnisse lagen Daten mit hoher AussagequalitĂ€t zugrunde, denn darin waren nahezu alle ZahnĂ€rzte mit der Fachrichtung oder dem Schwerpunkt âKinderheilkundeâ erfasst. Durch hohe ReprĂ€sentativitĂ€t der Umfrageergebnisse fĂŒr das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern konnten in der Promotionsarbeit LösungsvorschlĂ€ge zielorientiert erarbeiten werden. Die Studie offenbarte insgesamt eine positive Resonanz bei der betroffenen Patientengruppe. Die Eltern, die insgesamt ein gutes MitfĂŒhrungsverhalten aufweisen (57,7% bringen in zu mehr als 75% der Arztbesuche mit), messen dem ZahnĂ€rztlichen Kinderpass eine hohe Bedeutung bei (86,5% stufen ihn als wichtig bis hilfreich ein). Diese Umfragewerte sind sehr wichtig fĂŒr die prĂ€ventive Vorsorge. Nahezu jeder dritte Behandler (72,1%) gibt an, dass sich die Mitarbeit der Kleinpatienten durch den Kinderpasseinsatz verbessert hat und 61,4% sehen einen erkennbaren Fortschritt bei der Mundgesundheit. Auch das Konsultationsverhalten hat sich verbessert (57,2%). 81,4% der ZahnĂ€rzte setzen das Gesundheitsheft bei jeder Kleinkindbehandlung oder zumindest hĂ€ufig ein und nutzen dabei den bereitgestellten Befunddokumentationsteil (90,3%). 92,2% der behandelnden ZahnĂ€rzte werten den ZahnĂ€rztlichen Kinderpass als eine sinnvolle Methode zur prĂ€ventiven Vorsorge. Sowohl ZahnĂ€rzte als auch ihre Patienten sind vom Nutzen des eingefĂŒhrten ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses ĂŒberzeugt sind und bescheinigen eine erkennbare Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinkindern durch seine Verwendung. Diese positiven Effekte begrenzen sich leider nur auf die Gruppe der Eltern und ZahnĂ€rzte, die den Kinderpass auch tatsĂ€chlich mitfĂŒhren und nutzen. Der gegenwĂ€rtig niedrige Nutzungsgrad des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses ist nicht konzeptionell verursacht, sondern vielmehr durch die StrukturschwĂ€che des Gesundheitssystems auf dem Gebiet der PrĂ€vention sowie einer starken Interessensgruppenbildung bedingt. Bei einem Nutzungsgrad von etwas mehr als 20% kann eine optimale Versorgung des Milchgebisses nicht gewĂ€hrleistet werden. Das kann durch verschiedene MaĂnahmen verbessert werden. Z.B. eine zielgerichtete Informationspolitik der ZahnĂ€rztekammer zum Thema ZahnĂ€rztlicher Kinderpass. GrundsĂ€tzlich ist auch eine generelle Zuordnung der Kinderzahnbehandlung zu einer festgelegten Behandlergruppe nach dem Vorbild der KieferorthopĂ€die oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie denkbar. Ein weiteres Verbesserungspotential bietet die interdisziplinĂ€re Nutzung und die Verteilung des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses. 66,5% der Befragten erkennen noch keine besondere Bedeutung des zahnĂ€rztlichen Kinderpasses fĂŒr GynĂ€kologen, PĂ€diatern oder Hebammen. Sie gehören aufgrund des intensiven Kontakts zu den Eltern in der Initialphase der Kleinstkindbehandlung zu der prĂ€destinierten AufklĂ€rungs- und Verteilungsquellen. Durch geeignete MotivationsmaĂnahmen (z.B. Boni- oder Budgeterweiterung) kann die Verbreitung des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses an dieser Stelle sehr schnell gesteigert werden. Die Einbeziehung der HausĂ€rzte in den AufklĂ€rungs- und Verteilungsprozess verspricht eine weitere Optimierung. Durch solche MaĂnahmen wĂ€re die benötigte interdisziplinĂ€re Arbeit verschiedener FachĂ€rzte ermöglicht, die fĂŒr die optimale Versorgung des Milchgebisses notwendig ist. Ein weiterer Ansatzpunkt liegt in der Motivationssteigerung und AufklĂ€rung der Patienten. Hier wĂ€re die Verwendung klassischer Bonusmodelle bei den Krankenkassen und ein fachĂŒbergreifender Kinder-Gesundheitspass, das die Vielzahl existierender Gesundheitshefte vereint, denkbar. Dies wĂŒrde zum einen zur Entwirrung bei der Verwendung einer Vielzahl existierender GesundheitspĂ€sse in Deutschland sowohl bei Patienten als auch bei Ărzten fĂŒhren und darĂŒber hinaus zum besseren Informationsaustausch unter verschiedenen Fachgebieten beitragen. Der ZahnĂ€rztliche Kinderpass ist in seiner Struktur ein hervorragendes Instrument fĂŒr die Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinstkindern. Das nĂ€chste Ziel soll eine deutliche Erhöhung des Nutzungsgrades sein.
Ziel der Untersuchung ist der objektive Nachweis emotionellen Stresses und seines Verlaufs wĂ€hrend einer konservierenden Zahnbehandlung. Teilergebnisse werden mit 2 gleichgelagerten Studien verglichen. Es werden fĂŒr 74 Probanden, durch vom Institut fĂŒr Stressforschung in Berlin entwickelte Voruntersuchungen, individuelle Parameter fĂŒr den Umgang mit Stress festgelegt. In der nachfolgenden Zahnbehandlung erfolgen die Messung der Zahnfleischtaschen, die Zahnsteinentfernung mittels zweier verschiedener Instrumente (Schall bzw. Ultraschall), ein SensibilitĂ€tstest und eine Politur. WĂ€hrend der gesamten Behandlungszeit werden kontinuierlich Blutdruck, MuskelaktivitĂ€t (EMG) und Hautwiderstand gemessen. Zur Auswertung werden Korrelationskoeffizienten zwischen den Datenreihen bestimmt, um die Synchronisation dieser Parameter ĂŒber den gesamten Verlauf zu prĂŒfen. Es zeigt sich, dass positiver Zuspruch, Motivation und Anleitung durch den Behandler einfache und effektive Möglichkeiten sind, um eine Entspannung der Patienten zu ermöglichen. Verschiedene Stressregulationstypen haben starken Einfluss auf das Verhalten der Patienten wĂ€hrend der Behandlung. Die meisten Patienten zeigen bereits vor Behandlungsbeginn eine hohe Anspannung, die trotz mehrfacher Pausen zwischen den verschiedenen Behandlungsphasen und einem, nach eigenen Angaben der Probanden, nahezu schmerzlosen Prozedere, im Laufe der Behandlung weiter ansteigt. Die typische klinische Umgebung beeinflusst das Wohlbefinden der Patienten stark. Schlussfolgerungen zur Optimierung einer ganzheitlichen Behandlungsweise und zur Verbesserung des Arzt-Patienten-VerhĂ€ltnisses sind möglich.
Im Rahmen dieser Studie wurde die Ursache der Ătiopathogenese zervikaler Defekte auf der Basis von Schlifffacetten, welche aufgrund von Parafunktionen entstehen, an extrahierten menschlichen, permanenten ZĂ€hnen untersucht. Die Untersuchungsgruppen setzen sich aus 2693 ZĂ€hnen mit Schlifffacetten unterschiedlichen Grades (Grad 0-3), 224 ZĂ€hnen mit Schlifffacetten unterschiedlichen Grades sowie keilförmige Defekte, 168 ZĂ€hnen mit Schlifffacetten unterschiedlichen Grades sowie muldenförmige Defekte und 57 ZĂ€hnen mit Schlifffacetten unterschiedlichen Grades sowie zervikale Restaurationen zusammen. Signifikant ist der Zusammenhang zwischen Schlifffacetten und zervikalen Defekten, indem mit zunehmendem Schweregrad der Schlifffacetten (Grad 0-3) der prozentuale Anteil der zervikalen Defekte zunimmt. Des weiteren sind sowohl zwischen Zahntypen und Schlifffacetten als auch zwischen Zahntypen und zervikalen Defekten deutliche ZusammenhĂ€nge festzustellen. Die Ergebnisse hinsichtlich der Kiefer (Ober- und Unterkiefer) sowie der Quadranten zeigen keine Signifikanz. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestĂ€tigen ZusammenhĂ€nge zwischen der Entstehung zervikaler Defekte in Verbindung mit dem Vorhandensein von Schlifffacetten, welche als Ursache von Parafunktionen in Erscheinung treten.
The aim of this study was to invistigate the effect of the oral health component of a general health promoting program implemented in primary schools of Greifswald city and east Pomerania region. Methods: This program was part of an innovative multidisciplinary general health promoting program, a longitudinal collaborative project based on health competence concept. Seven hundred and forty students with an age range 9-12 years (mean 10.34, SD±0.56, 48% females) were recruited from the fifth grade students of different 18 primary schools. The schools were randomly allocated into two groups. Oral health education was provided to the teachers in the intervention schools and then they conveyed it to their students, while no additional measures were conducted in the control schools. School dental examinations as well as questionnaires for the students and their parents were conducted at baseline and after one and half year of the program. Results: A significant correlation between caries increment and intervention/control group was reported, with a 35% higher risk in the control group. High socio-economic status has a significant highly protective effect in the intervention program with a reduction in incidence risk ratio of 94% (p < 0.001). In the low socio-economic status no preventive effect could found. The association between overweight/obese students and caries increment was border line significance (IRR 1.37, p = 0.055). The intervention program left a protective effective on the students who reported; lower tooth-brushing frequency, do not take care of their teeth, and do not consider sound and healthy teeth. Conclusion: The implemented program was effective in improving dental health, especially among students with high socio-economic status, but failed to achieve an effect in the low socio-economic group. The program was successful in maintaining a good dental health status among students who lack for the essential oral health competence items at the beginning. Social inequalities are an important issue which was partly tackled with a competence-based health promoting program, therefore, additional 76 compulsory preventive measures, such as daily or weekly tooth-brushing at school, should be seriously considered as behavior-centered approach.
Due to the wide range of reported prevalence of Molar-Incisor-Hypomineralisation (MIH) found in regional studies, the aim of this study was to determine the prevalence of MIH in school children at different areas in Germany and to compare the findings to other studies. In the compulsory dental school examination, the first permanent molars, permanent incisors and second primary molars were examined for the presence of MIH according to EAPD criteria (Lygidakis et al., 2010; Weerheijm et al., 2003) in 2395 children attending 2nd to 4th grade (mean age 8.1 ±0.8 years, range 7- 10 years) in four regions in Germany. Examinations were performed by five calibrated examiners (Kappa> 0.9) on clean teeth after brushing. The MIH prevalence at the four regions differed considerably (DĂŒsseldorf 14.6 %, Hamburg 14.0 %, Heidelberg 6.0 %, Greifswald 4.3%) with a mean prevalence of 10.1 % (10.7 % boys, 9.5 % girls, Ï2-test: p= 0.57). The caries prevalence was low in general, but children with MIH exhibited statistically significantly higher caries experience in the primary and permanent dentition (MIH group: dmft 2.0 ±2.5; DMFT 0.2 ±0.6; other children: dmft 1.5 ±2.2; DMFT 0.1 ±0.5; t-test: p= 0.001 and p< 0.001, respectively). The mean number of permanent teeth affected by MIH was 2.8 (±1.7). 12.0 % of the children with MIH also had at least one affected primary molar which resulted in a statistically significant correlation for MIH in primary and permanent teeth (p< 0.01, Spearmans correlation). Most of the affected teeth had demarcated opacities (81.2 %), but more than half of the affected children showed at least one tooth with a severe form of MIH characterized by breakdown of the tooth, atypical restorations or pain during brushing or eating. In conclusion, MIH is a clinically and epidemiologically relevant problem in German school children. The prevalence which is highly varying in different regions requires more research on the aetiology of MIH. The high rate of severe forms is of clinical concern. The findings of the present study stress the need for educating present and future dentists and pediatric specialists in MIH, as well as for developing public health policies for the prevention and adequate treatment of MIH.
Studie zur Bewertung der Verwendung von Stahlkronen bei kariösen MilchzÀhnen in Deutschland
(2016)
Es gibt Hinweise, dass die konfektionierte Stahlkrone bei der Restauration von kariösen MilchzĂ€hnen trotz der KostenĂŒbernahme durch Krankenkassen, einer exzellenten Erfolgsrate und einer Empfehlung der DGZMK in Deutschland kaum eingesetzt wird. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, den Umfang des Einsatzes von Stahlkronen bei niedergelassenen ZahnĂ€rzten und bei Spezialisten fĂŒr Kinderzahnheilkunde abzuschĂ€tzen und GrĂŒnde fĂŒr eine Nichtanwendung zu eruieren. Neben einer Befragung der Verantwortlichen fĂŒr Kinderzahnheilkunde an den deutschen UniversitĂ€ten (Responsrate 85%, n = 23) wurden 267 ZahnĂ€rzte und ZahnĂ€rztinnen als reprĂ€sentative Stichprobe nach Kammerbezirken ausgewĂ€hlt und telefonisch kontaktiert. 104 (Responsrate: 39%) waren zu einem Interview bereit (68% weiblich, 32% mĂ€nnlich), davon 42 (mit einer Spezialisierung Kinderzahnheilkunde (86% weiblich, 14% mĂ€nnlich). Dabei ergab sich, dass die konfektionierte Stahlkrone im Praxisalltag bei AllgemeinzahnĂ€rzten nicht routinemĂ€Ăig etabliert ist. ZahnĂ€rzte mit einem TĂ€tigkeitsschwerpunkt Kinderzahnheilkunde nutzen sie dagegen mit deutlicher Mehrheit (69%). Durch die Bereitschaft zur Beantwortung der Fragen ergab sich eine deutliche Verschiebung in Richtung weibliches Geschlecht und Spezialisierung Kinderzahnheilkunde, was ebenfalls Hinweise auf eine eventuelle Nutzung gibt. Die Dauer der bisherigen zahnĂ€rztlichen TĂ€tigkeit hatte keine Einfluss auf die Nutzung von Stahlkronen (p>0,05). Die gewonnenen Ergebnisse machen deutlich, dass die Stahlkrone in Deutschland kaum Verwendung findet, was auch den KZBV [2014] Abrechnungsdaten entspricht, obwohl die Ăberlegenheit der Stahlkrone gerade bei mehrflĂ€chig kariösen MilchzĂ€hnen gegenĂŒber einer konventionellen FĂŒllung eindeutig belegt sind. Als GrĂŒnde wurden vorrangig Ă€sthetische Vorbehalte durch die Eltern oder der Patienten genannt. Ein wesentlicher Grund könnte in der Ausbildung der ZahnĂ€rzte liegen, da auch an den UniversitĂ€ten die Stahlkrone mehrheitlich zwar theoretisch gelehrt wird, aber hĂ€ufig nicht praktisch trainiert wird. Die Hall-Technik hat sich an den UniversitĂ€ten noch nicht durchgesetzt (22% Einsatz). FĂŒr die Zukunft könnte es sinnvoll sein, in Fortbildungen verstĂ€rkt die Stu-dienergebnissen zur FĂŒllung und Stahlkrone zu kommunizieren und so die Bedenken auf Seiten der behandelnden ZahnĂ€rzte zu reduzieren. In den UniversitĂ€ten wĂ€re ein verstĂ€rktes praktisches Training bei der Eingliederung von Stahlkronen im Studentenunterricht sinnvoll und eine Auseinandersetzung mit der Hall-Technik.
Hintergrund
Die stetig steigende Anzahl von akademischen Veröffentlichungen macht es zunehmend schwierig, Publikationen zu identifizieren, welche die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse reprÀsentieren und es ermöglichen, auf dem neuesten Stand der Forschung und evidenzbasierter Behandlungsempfehlungen zu bleiben.
Ziel
Ziel dieser Studie war es, die Suchstrategien und AuswahlprĂ€ferenzen zu untersuchen, die verschiedene akademisch tĂ€tigen ZahnĂ€rzte bei der Auswahl der fĂŒnf bedeutendsten Publikationen aus dem Jahres 2016 im Fachgebiet der Kinderzahnheilkunde verwendeten.
Design
Die fĂŒnf an der Studie teilnehmenden ZahnĂ€rzte wurden gebeten, ohne untereinander darĂŒber zu kommunizieren, die Datenbanken PubMed, Google Scholar und Livivo zu durchsuchen. Zudem sollten sie dabei ihre individuelle Suchstrategie dokumentieren. Die Aus-wahlkriterien wurden anschlieĂend gemÀà einer 10-Punkte-Checkliste evaluiert. Der Evidenzlevel der identifizierten Publikationen wurde anschlieĂend gemÀà ihrer Publikationsart bewertet.
Ergebnisse
Alle Studienteilnehmer wĂ€hlten unterschiedliche Publikationen ohne Ăberschneidungen aus. Alle von ihnen ausgewĂ€hlten Publikationen waren Zeitschriftenartikel. Neunzehn Artikel wurden in der Datenbank PubMed identifiziert, jeweils drei Artikel wurden in Google Scholar und Livivo gefunden. Die Relevanz des Artikels fĂŒr die klinische Entscheidungsfindung war das wichtigste Kriterium bei der Auswahl durch die Teilnehmer.
Fazit
Die persönlichen Interessen und Fachgebiete der Kliniker beeinflussten die Auswahl der Zeitschriftenartikel in erheblichem MaĂe. Dies könnte die interindividuelle VariabilitĂ€t der diagnostischen und therapeutischen AnsĂ€tze erklĂ€ren, die bei ZahnĂ€rzten beobachtet wer-den kann, und trĂ€gt wahrscheinlich zu einer Verbreiterung des Wissenspools bei. Dies wird jedoch richtigerweise durch evidenzbasierte Behandlungsempfehlungen komplementiert, was die QualitĂ€t der Behandlung ĂŒberregional sicherstellt.
Im Rahmen dieser Dissertation wurden 100 kieferorthopĂ€dische Bögen von Patienten gesammelt, die sich in der regulĂ€ren orthodontischen Behandlung auf der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die befanden. Ziel war es, prospektiv die Verteilung der Hauptelemente (Ti, Ni, Si, Cr, Al, Mn, Fe) in kieferorthopĂ€dischen Bögen wĂ€hrend der Therapie innerhalb dieser klinischen Kohorte zu analysieren, da speichelsimultane Lösungen mit den intraoralen Bedingungen nicht kongruent sind (Eliades 2002). Weiterhin wurden die ZusammenhĂ€nge zwischen VerteilungsverĂ€nderungen, Tragedauer, zusĂ€tzlich verwendeter Apparaturen, unterschiedlichen Bracketsystemen, weiteren intraoral befindlichen Apparaturen, sowie ZahnfĂŒllungen und der Mundhygiene untersucht, da diese Parameter die Korrosion zunehmend beeinflussen können (Eliades 2005). Ob die orthodontischen Legierungen diesen, an sie gestellten Anforderungen standhalten können, galt es herauszufinden. (Bourauel 1998) Es wurden Daten von 50 Stahl- und 50 Nickel-Titan-Bögen (Forestadent Bernhardt Förster GmbH, Pforzheim) von 100 Patienten, die sich in kieferorthopĂ€discher Behandlung in der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald befanden, prospektiv ausgewertet. ZusĂ€tzlich zur Liegedauer der Bögen, wurden Anzahl und Art der FĂŒllungen, weitere Apparaturen, verschiedene Bracketsysteme und der Plaqueindex erfasst. Diese Parameter wurden der oberflĂ€chennahen VerteilungsverĂ€nderung von Nickel, Chrom und Titan mittels einer energiedispersiven Röntgenpektroskopie (EDX) der Bögen gegenĂŒbergestellt. Die OberflĂ€che wurde im REM subjektiv beurteilt. Normalverteilte Daten wurden mittels des t-Test fĂŒr verbundene Stichproben und nicht normalverteilte Werte mit dem u-Test untersucht (p †0,05). Die mittlere Liegedauer der Bögen lag bei 62 Tagen. 70% der Bögen hatten keinen FĂŒllungskontakt. Jeder Patient hatte im Mittel 3,2 BĂ€nder und 48% der Kinder wurden mit selbstlegierenden Brackets behandelt. Es wurden 22 TPA's und 5 LLA's verwendet. Die EDX-Analyse der oberflĂ€chennahen Verteilung der Hauptelemente bei gebrauchten Bögen ergab im Vergleich vom Ausgangs- zum Endzustand keine signifikante Unterschiede in der Stoffzusammensetzung der Einzelelemente. Im VerhĂ€ltnis zur Zeit zeigte sowohl bei Stahl- als auch bei Nickel-Titan-Legierungen kein Element signifikante Unterschiede in der quantitativen Zusammensetzung. Die Mundhygiene scheint ebenfalls keinen signifikanten Einfluss auf die VerĂ€nderungen kieferorthopĂ€discher Legierungen zu haben. Erhöhte Plaqueindices die durch eine mangelnde Mundhygiene wĂ€hrend der kieferorthopĂ€dischen Therapie entstehen und eine verlĂ€ngerte Tragedauer der orthodontischen Bögen erhöhen demnach das Risiko der Ionenabgabe aus diesen Legierungen nicht signifikant. Weiterhin konnten auch andere intraoral befindliche Apparaturen, wie Transpalatinalbögen etc. keinen signifikanten Einfluss auf die elementare Zusammensetzung bei Stahl- und Nickel-Titan-Legierungen zeigen. Auch verschiedene Brackettypen zeigten keine signifikanten VerĂ€nderungen bei der Zusammensetzung kieferorthopĂ€discher Bögen. Sowohl Kunststoff- als auch AmalgamfĂŒllungen scheinen keinen signifikanten Einfluss auf das Abnutzungsverhalten von Stahl- und Nickel-Titan-DrĂ€hten zu haben. Dennoch konnten visuelle OberflĂ€chenverĂ€nderungen in vielen Proben beobachtet werden.
The aim of this study was to analyse the predictive power of several clinical baseline parameters and the de-/remineralisation properties of in vivo etched sites measured with quantitative light-induced fluorescence (QLF) for subsequent 2-year caries increment. At baseline, in 44 children (8.23 ± 1.5 years) two areas (diameter 2 mm) of the buccal surface of a primary posterior tooth were etched with 36% phosphoric acid gel for 1 and 4 min, respectively. The etched sites were analysed immediately after etching (ÎQ1) and 24 h (ÎQ2) later by QLF. Additionally, caries status (deft/DMFT and initial caries), approximal plaque, bleeding on probing, and the patientâs current use of fluorides were recorded. In the 2-year follow-up, 29 children were re-assessed. After clinical examination, the caries increment was calculated (ÎDMFT) and correlated with the baseline clinical variables and the QLF readings. Results showed a significant positive correlation between ÎQ<sub>1 min</sub> and the ÎDMFT (r = 0.44, p = 0.02). The ÎDMFT was significantly correlated with the baseline deft (r = 0.56, p = 0.002), cavitated active caries lesions (r = 0.52, p = 0.003), and filled teeth (r = 0.53, p = 0.003). In a regression analysis the use of fluoridated salt (SC = â0.10) and fluoride gel (SC = â0.14) were negatively associated with ÎDMFT. In conclusion, these findings suggest that the demineralisation properties of the etched sites and the outcome of the 24-hour measurements with QLF are significantly associated with caries increment. Previous caries experience strongly correlated with caries increment in this group of children.
Die biomechanische Funktion der Hand ist bis heute noch weitgehend ungelöst, wie auch die EntschlĂŒsselung der Hand nach dem Prinzip der D-Ketten bisher lediglich fĂŒr die Interphalangealgelenke und das MCP gelungen ist. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass sich die Ausrichtung der D-Ketten in der Hand durch Betrachtung von anatomischen Abbildungen in der Literatur, MRT-Aufnahmen und einem Ge-samtabdruck der Hand orientierend ableiten lassen. Mit den gefundenen D-Ketten ist eine allgemeine Verschaltung derselben nach den GesetzmĂ€Ăigkeiten der Getriebe-lehre in der horizontalen Schnittebene möglich. Daraus resultiert fĂŒr die gesamte Hand ein biomechanisches Flechtwerk von geometrischen Einheitskörpern mit einer Verschaltung von 2 bis 8 Gelenken in Form einer insgesamt molekĂŒlĂ€hnlichen Struk-tur. Erweiternd zu den bestehenden StabilitĂ€tskonzepten der Handwurzel, ist der Pha-lanx II und in Fortsetzung Metakarpale II, Trapezoideum, Skaphoid, Lunatum und Triquetrum eine Grundfunktion als kraftĂŒbertragendes Gewölbe zuzuordnen. Modell-versuche mit diesem Grundgewölbe der Hand zeigen physikalische StabilitĂ€t und geben GewölbeverĂ€nderungen bei Lastaufnahmen wieder und verdeutlichen Auswir-kungen von symmetrischen wie asymmetrischen Krafteinleitungen und von Bandrup-turen, wie sie klinisch stattfinden könnten. Verdeutlichen die Versuche dieser Arbeit mögliche Wege der EntschlĂŒsselung der biomechanischen Anordnung und Funktion der Hand in der Horizontalen, so wird hiermit auch auf die Möglichkeit verwiesen, wie im nĂ€chsten Schritt die Funktion der Hand rĂ€umlich abgeleitet und entschlĂŒsselt werden könnte.
Die Arbeit stellt mit den Gesundheitssystemen der Bundesrepublik Deutschland, des Königreich Schweden und der Republik Estland drei europĂ€ische Gesundheitssysteme mit ihren zivilen und militĂ€rischen Anteilen vor, die sich im jeweiligen nationalen Konsens unterschiedlich entwickelt haben. Anhand der Analyse der Gesundheitssysteme werden zum einen verschiedene Wege zur GewĂ€hrleistung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung durch das zivile Gesundheitssystem und zum anderen auch die sanitĂ€tsdienstlichen Komponenten der StreitkrĂ€fte zur Gesundheitsversorgung der Soldaten aufgezeigt. Im militĂ€rischen Bereich des Gesundheitswesens werden sowohl die Aspekte der Versorgung im Heimatland als auch im Auslandseinsatz dargestellt. Kernfrage der Arbeit ist, ob sich aus dem Vergleich aller drei Systeme trotz unterschiedlicher Entwicklung AnstöĂe fĂŒr die Weiterentwicklung des SanitĂ€tsdienstes der Bundeswehr, insbesondere im Bezug auf zivil/militĂ€rische Kooperationsmöglichkeiten und/oder ânotwendigkeiten sowie Synergieeffekte, ergeben.
Die Immobilisation von Muskulatur ging bisher immer mit einer Athropie des Muskels und somit mit einer verringerten Vaskularisierung und Durchblutung einher. Allerdings wurden diese Ergebnisse durch eine Denervierung des Muskels erzielt, oder ĂŒber eine Unterbrechung der Reizleitung am synaptischen Spalt mit z. B. Tetrodotoxin. Dadurch konnte ĂŒberhaupt keine Kontraktion der betroffenen Muskulatur stattfinden. Bei der Immobilisation von Muskulatur mit dem osteoinduktiven Knochenersatzmaterial P3HB bleibt die Muskulatur innerviert und durchblutet, es kann eine isotone Kontraktion stattfinden. Dadurch kommt es zu mehreren, sich ĂŒberlagernden VorgĂ€ngen im Muskel. Die Muskulatur reagiert auf die Krafteinwirkung des osteoinduktiven Implantates, der Knochenersatz selbst und die Stimulation des Muskels ĂŒber die Motoneuronen haben einen Einfluss auf die VerĂ€nderungen des umliegenden Gewebes und auf dessen Durchblutung. Die Myosine sind die Hauptkomponenten des kontraktilen Apparates der Muskulatur. Sie reagieren auf Beanspruchung bzw. mechanische Kraft in einer Umwandlung ihrer Myosin-Heavy-Chain- (MHC-) Komposition, einer sogenannten Shift der Muskelfasern. Diese Umwandlung geht mit einer VerĂ€nderung des metabolischen Profils, von der anaeroben hin zur aeroben Energiegewinnung oder umgekehrt, einher. Es kommt zu einer VerĂ€nderung der Mitochondrien- und Kapillardichte. Die Muskulatur kann folglich auf Ă€ussere EinflĂŒsse mit einer Reorganisation bzw. Anpassung ihrer Struktur reagieren VerĂ€nderungen in der Genexpression in den Zellen eines Organismus gehen immer mit einer VerĂ€nderung des mRNA-Gehaltes einher. Dies ist ein Mechanismus, mit dem Organismen auf UmwelteinflĂŒsse reagieren und sich phĂ€notypisch adaptieren. Mit der in dieser Arbeit durchgefĂŒhrten Quantifizierung der mRNA wurde folglich die Anpassung der Myosine des m. latissimus dorsi an das implantierte Knochenersatzmaterial untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche, langfristige Verschiebung der Muskelfasertypen auch hinsichtlich eines erhöhten regenerativen Potentials. Der Versuchsaufbau und das Tiermodell bringen neue zu berĂŒcksichtigende Parameter und Fragestellungen in die gegebene Thematik mit ein. Die experimentelle Arbeit schafft eine Basis fĂŒr weitere Versuche mit Ă€hnlicher Thematik bzw. vergleichbaren Tiermodellen.
A 2-day workshop of ORCA and the IADR Cariology Research Group was organized to discuss and reach consensus on definitions of the most commonly used terms in cariology. The aims were to identify and to select the most commonly used terms of dental caries and dental caries management and to define them based on current concepts. Terms related to definition, diagnosis, risk assessment, and monitoring of dental caries were included. The Delphi process was used to establish terms to be considered using the nominal group method favored by consensus. Of 222 terms originally suggested by six cariologists from different countries, a total of 59 terms were reviewed after removing duplicates and unnecessary words. Sixteen experts in cariology took part in the process of reaching consensus about the definitions of the selected caries terms. Decisions were made following thorough âround tableâ discussions of each term and confirmed by secret electronic voting. Full agreement (100%) was reached on 17 terms, while the definitions of 6 terms were below the agreed 80% threshold of consensus. The suggested terminology is recommended for use in research, in public health, as well as in clinical practice.
A 2-day workshop of ORCA and the IADR Cariology Research Group was organized to discuss and reach consensus on definitions of the most commonly used terms in cariology. The aims were to identify and to select the most commonly used terms of dental caries and dental caries management and to define them based on current concepts. Terms related to definition, diagnosis, risk assessment, and monitoring of dental caries were included. The Delphi process was used to establish terms to be considered using the nominal group method favored by consensus. Of 222 terms originally suggested by six cariologists from different countries, a total of 59 terms were reviewed after removing duplicates and unnecessary words. Sixteen experts in cariology took part in the process of reaching consensus about the definitions of the selected caries terms. Decisions were made following thorough âround tableâ discussions of each term and confirmed by secret electronic voting. Full agreement (100%) was reached on 17 terms, while the definitions of 6 terms were below the agreed 80% threshold of consensus. The suggested terminology is recommended for use in research, in public health, as well as in clinical practice.
Zielstellung: Ziel dieser 3-Jahres Studie war die Untersuchung und Bewertung der mittelfristigen Effekte des PrĂ€ventionsprogramms GeKoKidS bei Greifswalder SchĂŒlerInnen von der 5. bis zur 8. Klasse (9 bis 14 Jahre). Methode: Im Rahmen der jĂ€hrlich stattfindenden, verpflichtenden Reihenuntersuchung wurden die Daten von 322 SchĂŒlerInnen mit einem Durchschnittsalter von 14,1 ±0,9 Jahren (47,5 % MĂ€dchen) aus 5 Greifswalder Schulen erhoben. 145 SchĂŒlerInnen wurden in diesem Zusammenhang neu untersucht. 177 Probanden gehörten zur Follow-up Gruppe, wobei 70 der Interventionsgruppe und 107 der Kontrollgruppe angehörten. Deren Daten wurden mit den in Klasse 5 erhobenen Daten sowie mit der Drop-out und der Neu-Untersuchten Gruppe verglichen und RĂŒckschlĂŒsse ĂŒber die Wirksamkeit des Programms gezogen. ZusĂ€tzlich wurden bei der Ausgangsuntersuchung die Fragen bezĂŒglich der Gesundheitskompetenz, des Sozialstatus und des ErnĂ€hrungsverhaltens sowohl von den Eltern als auch von den Kindern beantwortet und jetzt in die Auswertung einbezogen. Ergebnisse: Bei vergleichsweise niedrigen Karieswerten fand sich eine deutliche Kariespolarisation: Bei 59,9 % der Jugendlichen konnte ein naturgesundes Gebiss und bei 20,8 % sehr niedrige Karieswerte (DMFT = 1 bis 2) registriert werden. Das verbleibende knappe FĂŒnftel (19,9 %) vereinte insgesamt 75 % des gesamten Kariesbefalls auf sich (SiC Index = 3,3 DMFT). Sowohl in der Interventions- als auch in der Kontrollgruppe waren die Werte der 107 bzw. 70 Jugendlichen, die zur Follow-up Gruppe gehörten, teilweise signifikant besser (Kontrollgruppe: pDMFT = 0,019) als bei den 248 bzw. 243 Probanden der Drop-out Gruppe. AuĂerdem war der in Klasse 8 gemessene mittlere DMFT der 177 GeKoKidS-TeilnehmerInnen (1,1 ±1,8) niedriger als bei den 145 SchĂŒlerInnen (1,3 ±1,9) der Gruppe der Neu-Untersuchten. Die Interventionsgruppe wies anfĂ€nglich eine sozial ungĂŒnstigere Zusammensetzung und damit auch höhere Karieswerte als die Kontrollgruppe auf, was ĂŒber die Studienzeit so blieb. Trotz Adjustierung fĂŒr den Sozialstatus konnte damit fĂŒr die Interventionsgruppe kein niedrigerer Karieszuwachs erzielt werden als fĂŒr die Kontrollgruppe (âDMFT = 1,2 ±1,8 vs. âDMFT = 0,4 ±1,0; p = 0,019). Die Karieserfahrungen in Klasse 5 und 8 korrelierten signifikant (pDMFT_Kl5 = 0,032; pDMFT_Kl8 = 0,013) mit der Sozialschicht der SchĂŒlerInnen. So war der mittlere DMFT umso niedriger, je höher die soziale Schicht der Jugendlichen (Unterschicht: 1,4 ±1,7, Mittelschicht: 1,2 ±2,2, Oberschicht: 0,6 ±1,6). Sozialstatus und initialer Kariesbefall bestimmten damit am stĂ€rksten den Karieszuwachs zwischen der 5. und 8. Klasse, was durch das Interventionsprogramm nicht kompensiert werden konnte. Die Analyse hinsichtlich der ErnĂ€hrung der Jugendlichen ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Nussnougatcreme bzw. salzigem GebĂ€ck und dem gemessenen DMFT (p = 0,035 bzw. p = 0,018). Auch das hĂ€ufige Trinken von Limonade ging mit mehr Karies einher (p < 0,001). Weitere Untersuchungen ergaben, dass die HĂ€ufigkeit des abendlichen ZĂ€hneputzens sowie die Benutzung von elmexÂź gelĂ©e weniger Karies bedeutete (p < 0,001 bzw. p = 0,001). DarĂŒber hinaus konnte ein wesentlicher Zusammenhang zwischen der Einstellung und dem Verhalten zur Zahngesundheit, sowohl in der Follow-up Gruppe als auch in der Drop-out Gruppe, festgestellt werden (p < 0,001). Schlussfolgerung: Das Wissen bezĂŒglich oraler PrĂ€vention fĂŒhrt nicht zwangslĂ€ufig zu weniger Karies, sondern Einstellungen und das tatsĂ€chliche Verhalten beeinflussen die orale Gesundheit stĂ€rker. PrĂ€ventionsprogramme sollten daher eher die Motivation bzw. das tatsĂ€chliche PrĂ€ventionsverhalten verĂ€ndern, im besten Fall durch regelmĂ€Ăige, zugehende oralprĂ€ventiv wirksame MaĂnahmen wie FluorideinbĂŒrstungen. Der Sozialstatus und das damit einher gehende tatsĂ€chliche Verhalten sowie die Einstellung zur Mundhygiene spielen eine bedeutende Rolle und fĂŒhren sehr frĂŒh zu deutlich erkennbaren Unterschieden im Kariesbefall von Kindern, die sich mit der Zeit eher verstĂ€rken und relativ schwer durch PrĂ€ventionsprogramme nivelliert werden können.
1. The study confirms an association between transverse arch dimensions and severity of ankyloglossia, which reflects relationship between molar difference and free tongue. 2. Molar difference in group A (complete and severe ankyloglossia cases) has high negative values (average -4.38) which was much smaller than the data from the literature concerning many different types of occlusion. 99 3. The exact relation between transverse arch dimension and severity of ankyloglossia needs further research.
Die vorliegende Arbeit befasst sich damit, ob und wenn ja in welcher Konzentration, die bekannten lytischen Proteine aus E. fetida zytolytisch auf humane Tumorzellen wirken (IGR-1, Caki-1 und 2, RCC-EW, Du-145). Es wurden reine CoelomflĂŒssigkeit (CF), Coelomozytenlysat und mittels PAGE isolierte HĂ€molysine eingesetzt, um den zytotoxischen Effekt auf die Zelllinien zu untersuchen. Weiterhin sollte untersucht werden, ob CF und die isolierten Proteine in der Lage sind, in den Tumorzellen Apoptose auszulösen. Als Positivkontrolle fĂŒr Apoptoseinduktion und zytomorphologische Vergleichsstudien wurde Camptothecin eingesetzt. Hierbei kamen die Verfahren des MTT-Testes, des Trypanblautestes, das Annexin V Fluos Staining Kit, sowie der PARP Western Blot und die RT-MPCR unter Verwendung der âhuman Apoptose Sets 5 und 7â zum Einsatz. Zur Isolation der Proteine wurde die Polyacrylamidgelelektrophorese verwand. In den Untersuchungen konnte ein eindeutiger zytotoxischer Effekt der Testsubstanzen gezeigt werden. Lichtmikroskopische Untersuchungen deuteten auf Apoptoseinduktion hin, die durch Ergebnisses des Annexin V Tests bestĂ€tigt wurden. PARP Western Blot und die RT-MPCR erbrachten keine weiteren Resultate. Durch die PAGE wurde ein neues hĂ€molytisches Protein isoliert, welches als new Protein bezeichnet wurde.
Mit dieser Modellstudie wird ein Zusammenhang hergestellt zwischen rituellen Handlungen und VerĂ€nderungen am orofazialen System. Hierzu wurde Material zweier afrikanischer Völker (Himba-Namibia und Surma-Ăthiopien) untersucht. Es wurde festgestellt, dass exogene EinflĂŒsse in Form dieser Riten einen starken Einfluss auf das Wachstum und die Adaptation des SchĂ€dels haben.
Inhalt der Arbeit war die experimentelle Knochenverformung an Schweinegaumen (Sus scrofa domesticus), welche ĂŒber Onplants belastet wurden. Das Ziel war es, entsprechende Empfehlungen fĂŒr die Anwendung von Onplants bei jungen Patienten zu geben. In einer Voruntersuchung wurden histologische Schnittbilder des Schweinegaumens hergestellt um den anatomischen und histologischen Aufbau des Gaumens eines Schweins mit jenem des Menschen zu vergleichen. Die Sutura palatina media zeigte bei den Schweinen der Gruppe der âNeugeborenenâ einen noch relativ geraden Verlauf. Mit zunehmendem Alter wurde eine beginnende s-förmige Verwindung erkennbar. Bei den erwachsenen Tieren schlieĂlich ist dieser s-förmige Verlauf stark ausgeprĂ€gt. Dieser Verlauf der Sutur korreliert mit jenem beim Menschen in den entsprechenden Altersabschnitten. FĂŒr die Belastungssimulationen wurden drei Testreihen (Neugeborene, Heranwachsende und Erwachsene) mit je zwei Gruppen (Ein-Punkt- und Zwei-Punkt-Belastung) durchgefĂŒhrt. Jede Gruppe bestand aus 6 bis 13 Tieren. Scheiben mit einem Durchmesser von 3mm, 5mm und 9mm wurden in der ersten Gruppe mittig ĂŒber der Sutura palatina media platziert. In der zweiten Gruppe wurden je zwei 3mm bzw. 5mm im Durchmesser betragende Scheiben beidseits der Gaumennaht platziert. Insgesamt wurden 152 Gaumen einer Belastung unterzogen. Die Verformung wurde mittels eines optischen Dreikoordinaten-MessgerĂ€tes registriert und analysiert. Bei den Jungtieren fĂŒhrte die Ein-Punkt-Belastung im Vergleich zu der Zwei-Punkt-Belastung auf einem signifikant niedrigerem Kraftniveau zur Zerstörung der knöchernen Lamelle. Ăhnliche Resultate wurden bei der VergröĂerung der Scheibe von 3mm auf 5mm registriert. Im Gegensatz dazu zeigten die erwachsenen Tiere stabile Resultate in beiden Versuchsreihen. Generell ermöglichte eine VergröĂerung der AuflageflĂ€che eine höhere Belastung. Die Belastung des Gaumens ĂŒber einen medianen Druckpunkt scheint bei den Erwachsenen ausreichend. WĂ€hrend des Knochenwachstums sollte die Kraft auf zwei paramediane Druckpunkte verteilt werden. Zudem können mit dieser Methode höhere KrĂ€fte appliziert werden und somit ein höherer Verankerungswert fĂŒr die Dentition erreicht werden. Dennoch sind weitere Untersuchungen am Menschen notwendig, um detaillierte Empfehlungen fĂŒr die klinische Anwendung am Menschen geben zu können.
Ziel der Arbeit war die deskriptive Darstellung der Karies- und DentalfluoroseprĂ€valenz bei zwei verschiedenen Altersgruppen von Greifswalder Schulkindern im Jahr 2006. AnschlieĂend wurden diese Daten mit Ergebnissen gleichaltriger Schulkinder aus einer Basisuntersuchung(1999/2000)verglichen. Insgesamt konnten 1731 Probanden untersucht werden. Die DMFT/DMFS-Werte bei den 7-10-JĂ€hrigen lagen bei 0,14/0,14, 0,21/0,25, 0,35/0,48 und 0,58/0,90. Die DMFT/DMFS-Werte bei den 14-18-JĂ€hrigen lagen bei 1,77/2,91, 2,40/3,75, 2,57/4,08, 2,83/4,51 und 2,19/3,45. In beiden Probandengruppen war ein deutlicher KariesrĂŒckgang zu verzeichnen. In Bezug auf die Kariespolarisierung ergaben sich in beiden Gruppen rĂŒcklĂ€ufige SiC-Werte. Bei den Grundschulkindern wurde eine DentalfluoroseprĂ€valenz von 21,2 % mit vorrangig sehr milden und milden Fluorosen diagnostiziert. Bei den Jugendlichen evaluierte man eine PrĂ€valenz von 10,75 % an Dentalfluorosen mit ebendfalls primĂ€r sehr milden und milden Fluorosen.
Hintergrund: Bereits 1997 untersuchte Oliveira den Gehörgang in Hinblick auf seine VerĂ€nderlichkeit. Er stellte fest, dass sich der Kanal aufgrund der anatomischen NĂ€he zum Condylus bei Unterkieferöffnung weitet und somit ein direkter Zusammenhang des stomatognathen Systems und der Gehörgangsmorphologie existiert. Inwiefern nicht nur die Mundöffnung, sondern auch andere funktionelle Parameter des stomatognathen Systems, wie einseitiges Kauen, die Bisslage oder die craniomandibulĂ€re Dysfunktion Auswirkungen auf die Morphologie des Meatus acusticus externus haben, galt es mit dieser explorativen Untersuchung herauszufinden. Material und Methode: Dazu wurden 50 CMD-Patienten einer kieferorthopĂ€dischen Praxis in Hinblick auf ihre bevorzugte Mastikationsseite, Bisslage und CMD-Symptome untersucht und anschlieĂend AbdrĂŒcke ihrer GehörgĂ€nge genommen. Die AbdrĂŒcke wurden eingescannt und mittels zweier unterschiedlicher digitaler Messmethoden verglichen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass entgegen der anfĂ€nglichen Vermutung kein Zusammenhang zwischen einseitigem Kauen und verĂ€nderter Morphologie des ipsilateralen Gehörgangs besteht (p > 0,3). Auch Bisslageanomalien in der vertikalen und transversalen Ebene, zeigten in der untersuchten Gruppe keine Auswirkung auf die Morphologie des Meatus. Es ist jedoch eine signifikante Differenz in den Gehörgangshöhen beider Seiten zwischen den Patientengruppen mit unterschiedlich starker DistalbissausprĂ€gung auf der Kauseite zu erkennen (p = 0,041). Desweiteren war in diesem Fall auch die kontralaterale Seite, bzw. die Höhe des Meatus acusticus externus der Nichtkauseite, bei Patienten mit 1 PrĂ€molarenbreite Distalbiss auf der Kauseite um 3,31 mm kleiner als bei den Patienten mit einem weniger starken Distalbiss (p = 0,011). Die geometrische Morphometrie unterstĂŒtzt dieses Ergebnis. So wies die ZentroidgröĂe der Nichtkauseite eine Differenz zwischen der Patientengruppe mit einer Ÿ PrĂ€molarenbreite Distalbiss auf der Kauseite und der Patientengruppe mit einer ganzen PrĂ€molarenbreite Distalbiss auf der Kauseite auf (p = 0,048). Die craniomandibulĂ€re Dysfunktion stellte ebenfalls statistisch signifikante ZusammenhĂ€nge mit der Morphologie der GehörgĂ€nge dar. So waren die Gehörgangsbreiten auf der Kauseite (p = 0,013) und auf der Nichtkauseite (p = 0,028) bei Vorhandensein von Knack- und ReibegerĂ€uschen auf der Nichtkauseite nachweislich weniger breit, als die GehörgĂ€nge der Patienten ohne entsprechende CMD-Symptome. Ăhnliches galt fĂŒr Schmerzen in der auriculocondylĂ€ren Region. Hier war die Gehörgangshöhe der Nichtkauseite bei Vorhandensein von Ohr- und Kiefergelenkschmerzen auf der Nichtkauseite signifikant kleiner als die Gehörgangshöhe bei Schmerzabwesenheit (p=0,034), was sich durch die geometrische Morphometrie bestĂ€tigen lieĂ. AuffĂ€llig war, dass lediglich CMD-Beschwerden der Nichtkauseite im Zusammenhang mit einer verĂ€nderten Meatusmorphologie stehen, was möglicherweise einer zu geringen Probandenanzahl zuzuschreiben ist. Es muss bedacht werden, dass es sich hier um eine explorative Pilotstudie handelt und kleinere EinschrĂ€nkungen aufgrund des eher hypothesenbildenden Charakters zu akzeptieren sind. FĂŒr die Aufstellung allgemeingĂŒltiger Thesen, ist es zu empfehlen, den entsprechenden Abschnitt der Untersuchung in einem gröĂeren Rahmen zu wiederholen. Schlussfolgerung: AbschlieĂend lĂ€sst sich sagen, dass der Einfluss des stomatognathen Systems auf die Meatusmorphologie nicht verallgemeinert werden kann. Die Studie zeigt jedoch, dass craniomandibulĂ€r bedingte Schmerzen, KiefergelenkgerĂ€usche und auch die kieferorthopĂ€dische Situation des Patienten in Zusammenhang mit der MeatusgröĂe stehen und somit eine verstĂ€rkte Zusammenarbeit der KieferorthopĂ€den und der auf CMD- spezialisierten ZahnĂ€rzte mit den HNO-Ărzten empfehlenswert ist. Desweiteren sollte das in Deutschland geltende Schema zur Einstufung des kieferorthopĂ€dischen Behandlungsbedarfs (KIG), welches die Behandlungskosten einer reinen Distalbisstherapie bisher nicht ĂŒbernimmt, den aktuellen Forschungsergebnissen angepasst werden.
Ziel der vorliegenden Arbeit war eine vergleichende Darstellung der KariesprĂ€valenz im Milchgebiss zweier strukturell vergleichbarer jedoch konfessionell unterschiedlichen Landkreise in Niedersachen. WĂ€hrend sich der Landkreis Cloppenburg durch eine wirtschaftlich starke und katholische Struktur mit starker Vernetzung auszeichnet [Vitzthum 2009], ist der ĂŒberwiegend evangelische Landkreis Uelzen durch eine fĂŒr Niedersachsen konventionelle, lĂ€ndliche Struktur geprĂ€gt. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde im Jahr 2009 an 679 Kindern im Landkreis Cloppenburg und 541 Kindern im Landkreis Uelzen im Alter von 2-7 (mittleres Alter 4,86 ± 0,99 ) Jahren die HĂ€ufigkeit von Milchzahnkaries und Nuckelflaschenkaries untersucht. Ziel der Studie war, neben der Erfassung kariesepidemiologischer Daten, die ĂberprĂŒfung der Hypothese, ob Kariesverbreitung bei den ĂŒberwiegend katholischen Kindern mit potenziell intakteren Familienstrukturen im Landkreis Cloppenburg gegenĂŒber den ĂŒberwiegend evangelischen Kindern im Landkreis Uelzen signifikant geringer ausfĂ€llt. Ferner wurde der Einfluss des Geschlechts, der Herkunft und des Alters untersucht. Ăberraschenderweise betrug der Anteil naturgesunder Milchgebisse im Landkreis Cloppenburg lediglich 60,8 % und lag deutlich unter dem der Uelzener Kinder mit 80,4 %. Die dmft-Werte lagen bei 1,6 ± 2,8 und 0,6 ± 1,1 und damit unter dem fĂŒr ThĂŒringen in den Jahren 2004/2005 diagnostizierten dmft-Mittelwert bei den 5-JĂ€hrigen von 1,87 [Borutta 2007]. Somit konnte die Hypothese nicht bestĂ€tigt werden, dass die aufgrund des katholischen Glaubens unterstellten intakteren Familienstrukturen einen signifikant positiven Einfluss auf die Zahngesundheit haben. Aus den vorliegenden Daten ergibt sich ein gegenteiliges Bild. Allerdings sollte hier nicht auf einen Kausalzusammenhang zwischen Religion und Zahngesundheit geschlossen werden, da sich aufgrund der ex-post-facto-Befragung lediglich Aussagen ĂŒber Korrelationen treffen lassen. Die Studie zeigte ferner, wie zu erwarten, einen Zusammenhang zwischen Alter und dmft-Index. So wurde diagnostiziert, dass mit zunehmendem Alter der dmft-Index stetig von 0,1 dmft bei den 2-JĂ€hrigen auf 3,5 dmft bei den 7-JĂ€hrigen stieg. BezĂŒglich des Einflusses des Geschlechtes auf die Zahngesundheit, gemessen anhand des dmft-Indexes, zeigten die ermittelten Werte dieser Arbeit, dass mĂ€nnliche Versuchspersonen mit einem Index von 1,28 ± 2,48 dmft deutlich schlechter abschneiden als die weiblichen mit einem Wert von 0,98 ± 2,13 dmft. Folglich hatten die MĂ€dchen in den Landkreisen Uelzen und Cloppenburg gesĂŒndere ZĂ€hne als die Jungen. Auch die ethnische Herkunft zeigte einen signifikanten Einfluss auf die Zahngesundheit. So hatten die Kinder westeuropĂ€ischer Herkunft mit einem dmft-Wert von 1± 2,1 gut halb so hĂ€ufig Karies wie osteuropĂ€ische Kinder mit 1,9 ± 2,8 dmft. Noch eklatanter fiel der Vergleich mit den Spitzenreitern arabisch-asiatischer Herkunft aus: Hier lag der Wert mit 2,7 ± 3,2 dmft nahezu dreimal so hoch wie bei Kindern europĂ€ischer Herkunft. Zusammenfassend ergibt sich das Bild, dass, wie bereits in der Literatur hinreichend beschrieben sozial/ethnische Faktoren [Bice et al. 1974, Robke und Buitkamp 2002, Splieth & Heyduck 2006] und das Alter [Milnes 1996, Wendt 1995] die Zahngesundheit beeinflussen. Die evangelische und katholische Religion und das Geschlecht spielen hingegen in der Entwicklung von Milchzahnkaries eine eher untergeordnete Rolle. Ein arabischer-asiatischer Migrationshintergrund war allerdings ĂŒberproportional hĂ€ufig mit hohen Karieswerten assoziiert.
Die Zahl von Parodontitispatienten steigt jĂ€hrlich an. AuĂerdem wurden vermehrt Implantate insertiert, die analog zur Parodontitis von Periimplantitis betroffen sind. UrsĂ€chlich fĂŒr beide Erkrankungen sind Biofilme. Es gibt keine befriedigenden Methoden zur Biofilmentfernung, die auĂerdem eine wundheilungsfördernde OberflĂ€che erzeugen. Daher werden neue Behandlungsmethoden benötigt. In dieser Arbeit wurde drei Biofilmmodelle mit C. albicans, S. mutans und Speichelmikroorganismen mit drei verschiedenen Plasmaquellen (kINPen09, Hohlelektroden-DBD, Volumen-DBD) sowie zwei verschiedenen Gasmischungen (Argon und Argon+1% O2) jeweils 1, 2, 5 und 10 min mit Plasma behandelt. Als Positivkontrolle wurde Chlorhexidin mitgefĂŒhrt. AuĂerdem wurden verschiedene Titanbearbeitungsformen (maschiniert, diamantbearbeitet, pulverbestrahlt sowie geĂ€tzt und gestrahlt) mit Argon+1%O2-Plasma mittels kINPen09 behandelt. AnschlieĂend wurden die Elementzusammensetzung, der Kontaktwinkel sowie die Ausbreitung von osteoblastenartigen Zellen MG-63 auf diesen OberflĂ€chen bestimmt. SLactive􀂓 wurde hierbei als Positivkontrolle verwendet. Um eine potentielle Anwendung in der Parodontologie zu prĂŒfen, wurden diese Untersuchungen auch auf Dentin durchgefĂŒhrt. Alle Plasmaquellen und âparameter wirkten antimikrobiell. Die Zerstörung der Zellen wurde im Rasterelektronenmikroskop deutlich. Hierbei reduzierte die Volumen-DBD die Koloniebildenden Einheiten um circa 5 log-Stufen und wies damit die höchste antimikrobielle Wirksamkeit auf. Sauerstoffzumischung fĂŒhrte nur bei der Hohlelektroden-DBD zu einer erhöhten antimikrobiellen Wirksamkeit. Die Plasmabehandlung reduzierte die Kontaktwinkel auf allen OberflĂ€chen teilweise bis in den superhydrophilen Bereich. EDX-Analysen zeigten eine Reduktion der Masseprozent von Kohlenstoff sowie eine Erhöhung des Sauerstoffgehalts aller OberflĂ€chen nach Plasmabehandlung. Die Ausbreitung der Osteoblasten war auf den plasmabehandelten OberflĂ€chen signifikant höher als auf den unbehandelten OberflĂ€chen und konnte sogar die Werte der hydrophilen SLactive􀂓-OberflĂ€che ĂŒbersteigen. Diese Effekte konnten sowohl auf Titan als auch auf Dentin nachgewiesen werden. Da Plasma antimikrobiell wirkt und, wie in weiterfĂŒhrenden Versuchen gezeigt werden konnte, auch Biofilm entfernt, eignet es sich zur Therapie der Periimplantitis und Parodontitis. AuĂerdem wird die OberflĂ€che biokompatibler, wodurch die Wundheilung gefördert werden könnte. Da Plasma weitere wundheilungsstimulierende Faktoren beinhaltet, stellt es in Zukunft eine Erfolg versprechende Therapieoption fĂŒr die Behandlung von Parodontitis und Periimplantits dar.
Ziel der vorliegenden Studie sollte es sein, die elektromyographische KaumuskelaktivitĂ€t in der Nivellierungsphase mit einer Multibracket-Apparatur zu untersuchen. Die Teilnehmer stammten aus dem aktuellen Patientengut der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die, bei denen routinemĂ€Ăig eine Multibracket-Apparatur eingesetzt werden sollte. Alle Patienten erhielten das gleiche Bracketsystem mit einer identischen Bogenfolge wĂ€hrend des Untersuchungszeitraumes. Vor jedem Bogenwechsel sowie zwei Tage danach wurden im Abstand von vier bis sechs Wochen EMG-Messungen der Kaumuskulatur (beidseits der Mm. masseter sowie der Mm. temporales) durchgefĂŒhrt. Jeder Patient wurde insgesamt sieben Mal untersucht. Gemessen wurde in Ruhelage, beim AufbeiĂen auf die ZĂ€hne sowie auf Watte, je dreimal. ZusĂ€tzlich wurde ein ErmĂŒdungstest durchgefĂŒhrt. Die individuelle Schmerzempfindung wurde parallel mittels visueller Analogskala erfasst. Als Behandler ist man bestrebt, den durch die Multibracket-Apparatur entstandenen Diskomfort soweit wie möglich zu reduzieren, um die kieferorthopĂ€dische Behandlung als ein positives Ereignis erscheinen zu lassen. Das neu gewonnene Wissen um die objektiven elektromyographischen Aufzeichnungen und die subjektive Schmerzsymptomatik soll einen Beitrag hierzu leisten. So sollte man z.B. bei zu starker Schmerzsymptomatik ĂŒber eine reduzierte BogenstĂ€rke nachdenken. Die gewonnenen Ergebnisse der vorliegenden Studie sollen zur kritischen Hinterfragung anregen, um eine kieferorthopĂ€dische Behandlung so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Gerade die Kaumuskulatur rĂŒckt in der kieferorthopĂ€dischen Betrachtung oft in den Hintergrund. Dabei ergibt sich erst durch sie ein harmonisches Zusammenspiel der kieferorthopĂ€dischen Befunde. Die Untersuchung belegt einen Einfluss der kieferorthopĂ€dischen Behandlung in der Nivellierungsphase auf die MuskelaktivitĂ€t. Die KaumuskelaktivitĂ€ten differieren zu verschiedenen Messzeitpunkten und die Muskelgruppen erholen sich nach vier bis sechs Wochen wieder und stellen sich am Ende der Nivellierungsphase ausgeglichen und nicht reduziert im Vergleich zum Anfangsbefund dar. Es kann durch die Untersuchung keine eindeutige Aussage getroffen werden, warum sich die MuskelaktivitĂ€t am Ende der Nivellierungsphase wieder den Ausgangswerten annĂ€hert. Das Ergebnis passt jedoch gut zu der von anderen Studien vertretenen These, dass stabile OkklusionsverhĂ€ltnisse als Ergebnis eines positiven kieferorthopĂ€dischen Behandlungsergebnisses eine gute Muskelfunktion hervorrufen.
Entwicklung und klinische Anwendung einer röntgenfreien dreidimensionalen kephalometrischen Analyse
(2018)
Zweidimensionale Röntgenkephalometrie, die in der kieferorthopĂ€dischen Praxis mittels FRS durchgefĂŒhrt wird, weist neben der Strahlenbelastung weitere Nachteile wie Ungenauigkeiten und Projektionsfehler auf und erlaubt keine differenzierte Analyse der rechten und linken GesichtshĂ€lfte. Das noXrayCephÂź ermöglicht röntgenfreie dreidimensionale Kephalometrie im MaĂstab 1:1 basierend auf Magnetfeldinduktion und könnte dem FRS damit in vielen Aspekten ĂŒberlegen sein. Die zugehörige Software DirectCephÂź verrechnet die Messwerte zu bekannten zweidimensionalen kephalometrischen Analysen, wobei die Lage bestimmter Messpunkte im SchĂ€delinneren nĂ€herungsweise berechnet wird. Das stellt eine mögliche Fehlerquelle dar und schöpft das Potential der dreidimensionalen Analyse nur ungenĂŒgend aus.
Das Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung einer neuen röntgenfreien dreidimensionalen kephalometrischen Analyse fĂŒr das noXrayCephÂź, die sich auf direkt erfassbare Messpunkte beschrĂ€nkt sowie die Anwendung auf eine Gruppe junger kaukasischer eugnather Probanden. Zuvor sollten die Messgenauigkeit, die WiederholprĂ€zision des GerĂ€ts und die Reproduzierbarkeit der Messkoordinaten untersucht werden.
Die Messgenauigkeit und WiederholprĂ€zision wurden durch Messreihen an einem SchĂ€delmodell und einem Dummy bestimmt. AnschlieĂend wurden 10 Probanden jeweils dreimal von drei Untersuchern mit dem noXrayCephÂź vermessen. Aus diesem Datensatz konnte die WiederholprĂ€zision und Reproduzierbarkeit der Messpunkte am Probanden bestimmt werden. Eine neue Analyse fĂŒr das noXrayCephÂź wurde entwickelt. Sie umfasst 13 Parameter, die Auskunft ĂŒber vertikale, sagittale, transversale und dentale Winkel bzw. StreckenverhĂ€ltnisse geben. Diese Analyse wurde auf 34 junge eugnathe kaukasische Erwachsene angewandt. Eine Korrelations- sowie eine multiple Regressionsanalyse wurden durchgefĂŒhrt, um statistische Beziehungen zwischen den einzelnen Parametern zu untersuchen.
Die Messgenauigkeit des noXrayCephÂź liegt in einem Bereich von 0,036 mm bis 0,668 mm. Am vormarkierten Dummy lassen sich 79 % und am nicht-vormarkierten Dummy 51 % der Messpunkte mit einer Standardabweichung unter 1 mm reproduzieren. Die Wiederholgenauigkeit und Reproduzierbarkeit der Messpunkte am Patienten ist fĂŒr die meisten Messpunkte gut bis sehr gut und scheint abhĂ€ngig von der Lage der Messpunkte und der Erfahrung des Behandlers. Einige wenige MessÂŹpunkte lassen sich nur schwer reproduzieren und sollten nicht in eine kephalometrische Analyse einflieĂen. Tendenziell zeigt sich eine höhere Ungenauigkeit in der y-Koordinate verglichen mit der x-und z-Koordinate. Die Analyseparameter der eugnathen Erwachsenen sind untereinander zum Teil hoch korreliert. Die multiple Regressionsanalyse zeigt signifikante statistische Beziehungen zwischen mehreren Analyseparametern, sodass eine Tabelle mit harmonischen Wertekombinationen und eine Harmoniebox (vgl. Segner und Hasund 1998) erÂŹstellt werden konnten.
Das noXrayCephŸ bleibt ein vielversprechendes diagnostisches Hilfsmittel, das prÀzise dreidimensionale röntgenfreie kephalometrische Messungen am Patienten ermöglicht. Es zeigt sich, dass sich Erfahrung und Sicherheit im Umgang mit dem GerÀt positiv auf die Wiederholgenauigkeit und Reproduzierbarkeit der Messpunkte auswirken und damit Einfluss auf die Analyseergebnisse besitzen.
Zielsetzung dieser Arbeit war die Herausarbeitung der morphologischen Besonderheiten und wirksamer Faktoren bei der Entwicklung des Sinus maxillaris von SpalttrĂ€gern beiderlei Geschlechts im Vergleich zu einer Referenzgruppe von NichtspalttrĂ€gern. DafuÌr wurde retrospektiv ein heterogenes Spaltkollektiv von 22 FĂ€llen kombinierter Lippen-Kiefer-Gaumen-Defekte, einer Lippen-Kiefer-Spalte und einer isolierten Gaumenspalte untersucht. Durch Altersanpassung wurde das Durchschnittsalter der Spaltgruppe von 9,27 auf 12 Jahre angehoben und so an das der Referenzgruppe (14,44 Jahre) angeglichen. Es wurden 23 Variablen der SchĂ€delbasis und des GesichtsschĂ€dels an eingescannten Fernröntgenseitenbildern und dreidimensionalen Rekonstruktionen von Oberkiefergipsmodellen digital vermessen. Der Mittelwertwertbestimmung, Korrelations- und Regressionsanalyse vorausgehend wurde durch eine Faktorenanalyse auf Basis der Interkorrelationen eine Gruppierung in die topographischen Areale Gaumen und Epipharynx â Sinus maxillaris â SchĂ€delbasisknickung und posteriorer GesichtschĂ€del erreicht, die unter Hinzunahme weiterer Variablen zu den jeweiligen Faktoren maximale Varianz aufklĂ€ren konnte. Die signifikant niedrigen Mittelwerte nahezu aller GaumenmaĂe am Gipsmodell und FRS geben dabei das Bild eines in anterioposteriorer Richtung verkuÌrzten Schmalkiefers, der durch einen möglicherweise weiter posterioren Einbau den posterior angrenzenden, signifikant verkleinerten Epipharynx einengt. Die signifikant verkuÌrzte Obergesichtshöhe macht das vertikale Entwicklungsdefizit der Spaltmaxilla erkennbar. Zahlreiche korrelative Beziehungen zu SchĂ€delmaĂen bei Ă€hnlichem linearen Wachstumsmuster wie in der Referenzgruppe markieren die starke Einbindung des Spaltgaumens in den uÌbrigen SchĂ€del. Die gemessenen FlĂ€chen des Sinus maxillaris scheinen sich beim SpalttrĂ€ger nur hinsichtlich der signifikant geringeren GröĂe, nicht aber in Bezug auf die Integration in den SchĂ€del zu unterscheiden. Diese ist in beiden Gruppen auf den korrelativen Bezug zur verkleinerten vorderen SchĂ€delbasislĂ€nge beschrĂ€nkt. Auch in der linearen Regressionsanalyse Ă€hnelt das Wachstumsmuster dem der Referenzgruppe. Die gesamte und vordere SchĂ€delbasislĂ€nge der Spaltgruppe zeigte sich signifikant, die hintere SchĂ€delbasislĂ€nge (KlivuslĂ€nge) nichtsignifikant kuÌrzer als die der Referenzgruppe. Es lĂ€sst sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Abknickung der SchĂ€delbasis Spalt- und NichtspalttrĂ€gern bestĂ€tigen. Die im signifikant gröĂeren Basionwinkel ausgedruÌckte clockwise rotation der Gaumenebene zur Klivusebene als MaĂ fuÌr eine verkuÌrzte hintere Obergesichtshöhe ist möglicherweise bedeutsam fuÌr die Ausdehnung und das Wachstum des Sinus maxillaris. Insgesamt erscheint die SchĂ€delbasis sagittal verkuÌrzt, aber ohne Wachstumsdefizite. Die Relationen zu uÌbrigen SchĂ€delstrukturen wie dem Obergesicht, dem Sinus maxillaris und dem Gaumen sind grundsĂ€tzlich gegeben. Die mit der Faktorenanalyse gebildeten topographischen DomĂ€nen des Gesamtdatensatzes reduzierten sich im Gruppenvergleich auf den nasomaxillĂ€ren Komplex und damit auf das primĂ€r von der Spaltbildung beeinflusste Gebiet. Im Ergebnis der abschlieĂenden Diskriminanzanalyse stellten sich nach Altersanpassung die SchluÌsselvariablen GaumenlĂ€nge, FlĂ€che des Sinus maxillaris und des Epipharynx am FRS sowie die zweidimensionale Gaumenbreite auf Höhe des 1. PrĂ€molaren am Gipsmodell als so bedeutend fuÌr die Zuordnung SpalttrĂ€ger/NichtspalttrĂ€ger dar, dass sich uÌber sie anhand der Diskriminanzfunktion ein unbekannter Fall eindeutig zuordnen lieĂe. Zur ĂberpruÌfung der in den Falldaten enthaltenen InformationsqualitĂ€t wurde die vorhergesagte mit der tatsĂ€chlichen Gruppenzugehörigkeit verglichen und dabei in der Spaltgruppe keine Abweichung sichtbar. Um zukuÌnftig Aussagen uÌber den Einfluss der einzelnen Spaltformen, GeschlechtsspezifitĂ€ten und verschiedener Behandlungskonzepte auf die AusprĂ€gung und Morphologie des Sinus maxillaris in allen Dimensionen sowie den Einfluss der KörpergröĂe auf die beschriebenen MaĂe der SchĂ€delbasis und des nasomaxillĂ€ren Komplexes beim SpalttrĂ€ger treffen zu können, sollten in longitudinalen Studien unter Verwendung dreidimensionaler bildgebender Verfahren möglichst groĂe Spaltkollektive mit einer altersangepassten Referenzgruppe untersucht werden.
Die vorliegende Untersuchung hatte zum Ziel, die Verwendung der plastischen FĂŒllungsmaterialien Amalgam und Komposit zur Restauration von SeitenzahnkavitĂ€ten in Deutschland zu dokumentieren und deren QualitĂ€t zu ĂŒberprĂŒfen. DarĂŒber hinaus erfolgte eine Evaluation der Genauigkeit der PatientenschĂ€tzung anhand der anamnestischen Variablen âAlter der zu entfernenden Restaurationâ. Zu diesem Zweck wurden fĂŒr den ersten Teil der Studie im August und im November 2009 sowie im Februar 2010 Rekruten der Strelasundkaserne in Parow hinsichtlich der bei ihnen vorhandenen Seitenzahnrestaurationen untersucht und befragt. Dabei konnten die Befunde von 388 Teilnehmern erhoben werden. Es zeigte sich ein Trend zur PrĂ€ferenz von Kompositwerkstoffen im Vergleich zu Amalgam, vor allem in den alten BundeslĂ€ndern (Ausn.: Nordrhein-Westfalen). Der prozentuale Anteil der insuffizienten AmalgamflĂ€chen betrug allerdings nur 6,5%, der Anteil der insuffizienten KompositflĂ€chen 14,4%. Die Untersuchung der klinischen Parameter der insuffizienten Restaurationen mittels USPHS-Kriterien zeigte in der Bundeswehrstichprobe mit Ausnahme der bei Kompositrestaurationen deutlich besseren OberflĂ€chenbeschaffenheit eine Ă€hnliche klinische Erscheinung beider Werkstoffe. Die weitere Befundaufnahme zur Verteilung der plastischen Werkstoffe und die ĂberprĂŒfung der FĂŒllungsqualitĂ€t (zweiter Studienteil) wurde an 117 Patienten aus zwei niedersĂ€chsischen Praxen (in Vechta und in OsnabrĂŒck) und aus dem Studentenkurs am ZZMK der UniversitĂ€t Greifswald zwischen 2011 und 2012 durchgefĂŒhrt. Auch hier ergab sich die quantitative Dominanz der Komposite im Vergleich zu Amalgam. Wie schon in der Bundeswehr-stichprobe zeigte sich ein höherer Anteil insuffizienter KompositflĂ€chen (Amalgam 20,1%, Komposit 26,4%). Insgesamt wurden 212 FĂŒllungen in die Untersuchung in der Praxis und im Studentenkurs einbezogen. Die klinische Einordnung mittels USPHS-Kriterien bestĂ€tigte die Ergebnisse der Bundeswehrstichprobe. Die QualitĂ€t des Randschlusses war sowohl bei Amalgam- als auch bei Kompositrestaurationen klinisch akzeptabel. Ăberraschend war die sehr fortgeschrittene Kariesausdehnung unter den entfernten AmalgamfĂŒllungen, welche in 71,4% der FĂ€lle eine bis zur pulpalen Wand reichende Karies der darunter liegenden KavitĂ€t aufwiesen. Bei KompositfĂŒllungen konnten eine Gruppe mit oberflĂ€chlicher Karies im Randbereich (39,6%) und eine Gruppe mit profunder Karies (43,2%) identifiziert werden. Statistisch signifikante ZusammenhĂ€nge zwischen Randschluss und Karieseindringtiefe, sowie der Anzahl der restaurierten FlĂ€chen und der Karieseindringtiefe konnten nicht festgestellt werden. Der Hauptteil der untersuchten FĂŒllungen wies in beiden Stichproben (Bundeswehr und Praxis/Studentenkurs) zudem eine unzureichende Modellation auf. Ferner berichteten die Teilnehmer vor allem in der Bundeswehrkohorte ĂŒber sehr kurze Behandlungszeiten. Die Verwendung von Kofferdam bei der FĂŒllungslegung wurde von den meisten Teilnehmern beider Stichproben verneint (> 90%). Die Befragung ergab ferner eine subjektive Zufriedenheit der Studienteilnehmer mit den bei ihnen vorhandenen plastischen Restaurationen. Die Untersuchung der FĂŒllungsgröĂen zeigte fĂŒr Amalgam und Komposit in beiden Kohorten Ă€hnliche Werte (4,1 bis 4,8 mm in der maximalen Ausdehnung). Die Ergebnisse dokumentieren klar eine Reduktion des Werkstoffs Amalgam als Hauptmaterial fĂŒr plastische FĂŒllungen im Seitenzahnbereich bei jungen Erwachsenen. Die QualitĂ€t der untersuchten Kompositrestaurationen ist dabei als klinisch akzeptabel zu werten, jedoch erscheint die Haltbarkeit der KompositfĂŒllungen geringer zu sein als die der AmalgamfĂŒllungen. Die AltersschĂ€tzung durch die Patienten ist mit gröĂter Vorsicht zu werten, da nur die HĂ€lfte der Patienten in der Lage war, das Alter der bei ihnen vorhandenen auszutauschenden FĂŒllung(en) in die richtige Alterskategorie einzuordnen. Allerdings wird die bessere Langlebigkeit von AmalgamfĂŒllungen auch in vielen anderen Studien bestĂ€tigt (Bernardo 2007; Mjör 1998a; Rho 2013; York 1993). Nur bei Patienten mit niedriger KariesaktivitĂ€t konnten ZahnĂ€rzte vereinzelt mit wahrscheinlich hoher QualitĂ€t fĂŒr KompositfĂŒllungen vergleichbare oder bessere Ergebnisse erzielen (Opdam 2010). Durch die Ziele der Minamata-Konvention (UNEP 2013) zur Reduktion der Verwendung von Quecksilber wird der Anteil der KompositfĂŒllungen weiterhin zunehmen. Alle prakti-zierenden ZahnĂ€rzte/-innen mĂŒssen deshalb in der Lage sein, Komposit adĂ€quat und mit hoher Sicherheit zu verarbeiten. Nichtsdestotrotz wird Amalgam von der FDI (2007), der CDA (2014), dem CED (2013) und der ADA (2009) als sicheres FĂŒllungsmaterial angesehen, dessen Verwendung auch weiterhin gerechtfertigt ist. Als oberstes Ziel gilt jedoch die Vermeidung einer Restauration als Ergebnis einer effizienten PrĂ€vention, da restaurative AnsĂ€tze mehrheitlich einen permanenten Prozess mit Risiken und Nebenwirkungen in Gang setzen.
Hintergrund: Parallel zum generellen KariesrĂŒckgang ist es zu einer Zunahme von ECC und Narkosesanierungen gekommen. Material: In der Greifswalder Zahnklinik wurden Ăberweisungen, Narkosesanierungen und Schmerzpatienten im Bereich der Kinderzahnheilkunde untersucht. Ergebnisse: Der Schwerpunkt liegt in allen Bereichen in der Altersgruppe 2-5-jĂ€hriger mit sehr hohen dmft-Werten. Diskussion: Die Studie unterstreicht die Polarisierung der Karies und die Notwendigkeit spezialisierter Kinderzahnheilkunde.
Eine korrekte Bestimmung der Zahnfarbe ist eine wesentliche Voraussetzung fĂŒr Ă€sthetisch ansprechende Zahnrestaurationen. In der vorliegenden Arbeit wird ein Ăberblick ĂŒber die verschiedenen ZahnverfĂ€rbungen, ihre Ursachen und Behandlungsmethoden gegeben. Weiterhin wurden zwei grundsĂ€tzlich verschiedene Methoden, die visuelle und die elektronische Messung, zur Bestimmung der Zahnfarbe einander gegenĂŒber gestellt. Die Reproduzierbarkeit sowie die Ăbereinstimmung der elektronischen Zahnfarbbestimmung wurden mit der visuellen Zahnfarbbestimmung unter klinischen Bedingungen anhand einer Bleichtherapie beurteilt. Ein weiteres Ziel der Studie bestand darin, die FarbverĂ€nderungen nach einer Bleichtherapie zu dokumentieren. Die Bestimmung der Zahnfarbe kann visuell mittels Farbringen oder elektronisch mit Hilfe von FarbmessgerĂ€ten erfolgen. In der vorliegenden Studie wurde die Zahnfarbe bei 35 freiwilligen Probanden ab dem 18. Lebensjahr, welche sich einer Bleachingtherapie unterzogen, an den ZĂ€hnen 14 bis 24 bestimmt. Die elektronischen (2D- und 3D-System) und visuellen (2D- und 3D-System) Messungen, erfolgten je zweimal vor dem Bleichen, zweimal 14 Tage und zweimal sechs Monate nach dem Bleichen. Als elektronisches MessgerĂ€t wurde das Spektrophotometer Shade InspectorÂź, welches lichtunabhĂ€ngig nach dem Spektralphotometerprinzip arbeitet, verwendet, visuell kamen der Vitapan ClassicalÂź Farbring und der Vitapan 3D-MasterÂź Farbring zum Einsatz. Die Ergebnisse zeigten, dass die Reproduzierbarkeit fĂŒr das 3D-System bei der elektronischen Messung höher war, als bei der visuellen Methode (Intraclass correlation der Farbhelligkeit: 0,77 [95% Konfidenzintervall: 0,74-0,79] bzw. 0,52 [95% Konfidenzintervall: 0,47-0,57]; Kappa-Wert des Farbtons: 0,45 [95%- Konfidenzintervall: 0,39-0,50] bzw. 0,01 [95%-Konfidenzintervall: - 0,08-0,10]). FĂŒr die Variable âFarbintensitĂ€tâ ergab sich sowohl fĂŒr die elektronische als auch fĂŒr die visuelle Messung eine Reproduzierbarkeit von mindestens 0,65 (Intraclass correlation coefficient, ICC). FĂŒr das 2D-System ergaben sich hinsichtlich der Variablen âFarbhelligkeitâ Intraclass-correlations von mindestens 0,75 elektronisch und visuell. FĂŒr die Variable âFarbtonâ ergaben sich schwache Ăbereinstimmungen (Kappa < 0,40). Die schwache Reproduzierbarkeit fĂŒr den âFarbtonâ kann als ungenauere Farbbestimmung beim 2D-System im Vergleich zum 3D-System interpretiert werden. AuĂerdem konnte gezeigt werden, dass die Ăbereinstimmung zwischen elektronischer und visueller Farbmessung befriedigend bis nicht vorhanden war. BezĂŒglich der FarbverĂ€nderungen nach der Bleichtherapie konnten wir nachweisen, dass sich im Beobachtungszeitraum zwischen 14 Tagen und sechs Monaten nach der Therapie keine bzw. nur unwesentliche FarbverĂ€nderungen in der Farbhelligkeit, der FarbintensitĂ€t und des Farbtons ergaben (elektronische Messung, 3D-System). Insgesamt stellen wir fest, dass die Zahnfarbbestimmung sehr komplex ist. Aufgrund des fehlenden Goldstandards können die Messergebnisse nicht ĂŒberprĂŒft werden. Die visuelle Farbmessung sollte am besten mit dem Vitapan 3D-MasterÂź durchgefĂŒhrt werden, da hier eine höhere Treffsicherheit im Gegensatz zum Vitapan ClassicalÂź Farbring gewĂ€hrleistet ist. Die digitale Farbmessung ist eine sinnvolle UnterstĂŒtzung zur Dokumentation der visuellen Farbbestimmung. Sie ist aber unseren Ergebnissen zu Folge zur alleinigen Farbnahme nicht geeignet, dazu wĂ€re eine technische Weiterentwicklung notwendig.
Eine prospektive epidemiologisch- klinische Studie der kraniomandibulĂ€ren Dysfunktion in Korrelation zu orthopĂ€dischen Erkrankungen der WirbelsĂ€ule, Schultergelenke, des Beckens und der Gelenke der unteren ExtremitĂ€ten ergab folgende Ergebnisse: 47% der Patienten leiden an pathologischen VerĂ€nderungen des Bewegungsapparates. Geschlechtsspezifisch gibt es kaum Unterschiede. 11% der Patienten leiden an orthopĂ€dischen Erkrankungen als auch an CMD. Der Anteil der Frauen ist mehr als doppelt so hoch wie der der MĂ€nner. 6% der Patienten leiden an CMD ohne orthopĂ€dische Erkrankungen, kein Geschlechterunterschied. Patienten ohne körperliche AktivitĂ€ten haben ein höheres Risiko, an CMD zu erkranken. Bruxismus steht als Symptom bei allen CMD- Patienten an erster Stelle. Die Mehrheit der Patienten litt vor Eintritt der CMD bereits an einer oder mehreren orthopĂ€dischen Erkrankungen. Die Osteopathie spielt fĂŒr Diagnostik und Therapie der CMD keine Rolle.
Studienziel: Ziel dieser Promotion war ein dreidimensionaler Vergleich durch eine OberflĂ€chenanalyse der PalatinalflĂ€chen von oberen seitlichen und oberen mittleren SchneidezĂ€hnen und die Analyse bezĂŒglich morphologischer RegelmĂ€Ăigkeiten, sowie die Determinierung konstanter Areale zur lingualen Befestigung voll konfektionierter festsitzender kieferorthopĂ€discher Apparaturen. Methode: Bei insgesamt 102 zufĂ€llig ausgewĂ€hlten Patienten der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die der UniversitĂ€t Greifswald wurden Abformungen mit einem Polyether (ImpregumÂź Penta) angefertigt. Es wurden ausschlieĂlich Patienten im Wechselgebiss der ersten Phase mit unversehrten mittleren und seitlichen OberkieferschneidezĂ€hnen ohne Form- und Strukturanomalien eingeschlossen. Nach Herstellung von Modellen aus Hartgips der Klasse IV (Esthetic-rockÂź) erfolgte die separate Digitalisierung der PalatinalflĂ€chen der ZĂ€hne 11 und 12 unter Verwendung eines 3D-Laserscanners. Nach Datenimport in die Surfacer-SoftwareÂź (Imageware) erfolgte nach Zuschnitt die Superimposition der OberflĂ€chenscans. Nach Probemessung von 25 Ăbereinanderlagerungen teilten wir die OberflĂ€chen in 5 Sektoren ein: Inzisalkantenbereich, mesiale Randleiste, distale Randleiste, Tuberkulum und MittelflĂ€che der Facies lingualis. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe von SPSSÂź 14.0 durch eine explorative Datenanalyse und gepaarte Stichprobentests (t-Tests, Konfidenzintervall 0,95). Ergebnisse: Die mittlere Fehlerstreuung betrug durchschnittlich 233,4”m. Bei den absoluten maximalen Messwerten stellten wir fest, dass in allen Sektoren signifikante Unterschiede (p<0,01, a=0,05) vorhanden sind bis auf die distale Randleiste und den Tuberkelbereich (p=0,552, a=0,05). Die Inzisalkante zeigte signifikant die gröĂten Abweichungen (p<0,01, a=0,05). Bei den absoluten Mittelwerten waren im Tuberkelbereich signifikant die gröĂten Messwerte zu verzeichnen (p<0,001, a=0,05). Die Unterschiede zwischen Inzisalkante, mesialer Randleiste und MittelflĂ€che waren nicht signifikant (p>0,05, a=0,05). Diskussion: Der Tuberkelbereich wird seit langem zur Klassifikation herangezogen. Wir stellten fest, dass dieser am inkonstantesten ist. Es ist nicht davon auszugehen, dass der obere seitliche Schneidezahn eine verkleinerte Form des oberen mittleren Schneidezahns ist, er ist in seiner AusprĂ€gung noch variabler. Beim Vergleich der OberflĂ€chenmorphologie ergaben sich erwartungsgemÀà groĂe interindividuelle Unterschiede und eine hohe Standardabweichung. Feststellungen von RegelmĂ€Ăigkeiten wĂŒrden eine Vereinfachung der Verfahrenstechnik bei der Herstellung konfektionierter lingualer Systeme bedeuten. Wir stellten fest, dass der mittlere Bereich und die mesiale Randleiste konstantere Regionen sind. Der Tuberkelbereich zeigte bei allen Messungen signifikant die gröĂten Abweichungen. Zusammenfassung: FĂŒr die Befestigung voll konfektionierter lingualer Systeme kommen am ehesten der mittlere Bereich und die mesiale Randleiste in Betracht. Zu prĂŒfen ist, ob diese FlĂ€chen fĂŒr einen stabilen Verbund ausreichend sind. Der obere mittlere und der obere seitliche Schneidezahn sind grundsĂ€tzlich verschiedene ZĂ€hne mit gleichem Aufgabengebiet.
We presented the prevalence of MIH in Dubai/UAE for the first time, which represents a developed Middle Eastern city and compared it to results obtained from Greifswald/Germany, which represents a developed European city. The results have shown that the prevalence of MIH in Dubai/UAE is higher than Greifswald/Germany. However, in comparison to the literature, the prevalence of MIH in Dubai is lower than other Middle Eastern cities. Furthermore, we have shown that there is a higher caries level associated with MIH in Dubai. This is also true in Greifswald, Germany and other international studies. In addition, we have reported the prevalence of caries and fluorosis in Dubai and compared them to Greifswald and the previous studies in Dubai. Nevertheless, caries values presented in this study and previous studies indicate that strong attention is required from health authority to this topic. This research provides a strong and comparable source of information on the prevalence of MIH in Dubai for other studies, since it followed strictly all methodological and clinical standards suggested for the assessment and diagnosis of MIH, which are the EAPD criteria. The findings presented in this study require particular attention from the local health authorities and general practitioners for such developmental defect to facilitate early and adequate diagnosis and treatment. This could be achieved by implementing continuing education courses on MIH detection, diagnosis, and treatment for general practitioners. Furthermore, this study has the potential to trigger new studies that would help in understanding the MIH etiology.
Beeinflusst durch seinen Doktorvater Wilhelm von Waldeyer-Hartz entwickelte sich Erich Kallius zum engsten und wichtigsten SchĂŒler des Anatomen Friedrich Merkel. Kallius etablierte sich als kompetenter Histologe und vergleichend-embryologisch orientierter Anatom. Nach histologischen Untersuchungen zum Nervensystem und zu den Sinnesorganen widmete er sich nach der Entdeckung der menschlichen Milchleiste zunehmend der vergleichenden Embryologie der Branchialregion und deren Derivate. Dies deutete sich bereits mit seinen Studien zur Kehlkopfembryologie an und findet volle AusprĂ€gung in Kalliusâ Hauptforschungsarbeit: der groĂ angelegten Studie zur vergleichenden Entwicklungsgeschichte der Wirbeltierzunge. - August Hirt, einer seiner SchĂŒler, initiierte eines der gröĂten Wissenschaftsverbrechen im Dritten Reich. Kallius selbst war entscheidend am PrĂ€zedenzfall einer politisch motivierten Entziehung der Lehrbefugnis an der UniversitĂ€t Heidelberg beteiligt. - Als Ordinarius in Greifswald, Breslau sowie Heidelberg gehörte Erich Kallius zu seinen Lebzeiten zum engsten Kreis der bedeutendsten und renommiertesten Anatomieprofessoren innerhalb der deutschen Hochschullandschaft â all dies ist dem Umstand geschuldet, dass er von Zeitgenossen als âein Lehrer von ungewöhnlichem Erfolgâ beschrieben wurde.
Das Kiefergelenk ist integraler Bestandteil des stomatognathen Systems und besitzt umfangreiche Adaptionsmöglichkeiten auf Ănderungen funktioneller und struktureller Art. Die Fragestellung dieser Studie war daher, die Auswirkung experimentell verĂ€nderter Okklusion auf den Knorpel im posterokranialen Bereich des Condylus mandibulae nach Vorverlagerung des Unterkiefers zu untersuchen. 20 Schweine wurden randomisiert in eine Untersuchungsgruppe und eine Kontrollgruppe ĂĄ 10 Tiere aufgeteilt. Bei der Untersuchungsgruppe erfolgte eine definierte iatrogene Mandibulavorverlagerung in sagittaler Richtung mittels Kunststoffaufbissen fĂŒr 4 Wochen. Sechs fĂŒr den Knorpelmetabolismus relevante Gene wurden ausgewĂ€hlt (Coll1, Coll2, Coll10, MMP8, MMP13, VEGF) und einer Expressionsanalyse mittels RT-PCR unterzogen. Eine differenzielle Regulation der Genexpression im posterokranialen Condylarknorpel konnte nachgewiesen werden. Coll-10 wurde signifikant geringer (p<0.05), wĂ€hrend Coll-2, MMP-8 und VEGF signifikant erhöht exprimiert wurden (p<0,05). Coll-1 und MMP-13 zeigten einen leichten jedoch nicht signifikanten Anstieg. Die untersuchten Gene stehen in nachgewiesenem Zusammenhang mit Wachstumsprozessen und Gewebedifferenzierung, so dass sicherlich vermutet werden kann, dass am wachsenden Organismus der Effekt einer funktionskieferorthopĂ€dischen Therapie nicht rein passiv adaptiv, sondern auch wachstumsbeeinflussend sein kann. Obgleich die Interpretation der Ergebnisse angesichts der noch nicht abschlieĂend aufgeklĂ€rten Funktion der exprimierten Gene vorsichtig erfolgt, kann dennoch ein induzierter geregelter Remodelling-ProzeĂ im posterokranialen Bereich des Kondylarknorpels vermutet werden, der bereits in zahlreichen histologischen und histomorphometrischen Studien ErwĂ€hnung findet.
Bei der regenerativen Medizin handelt es sich um die Bildung von lebendem und funktionalem Gewebe fĂŒr Reparatur- oder Austauschprozesse von Geweben und Organen, welche durch Alter, Krankheiten, Zerstörung oder angeborene Defekte verloren gegangen sind. Die regenerative Medizin wird in der Zahnheilkunde vielseitig eingesetzt, so unter anderem durch Verwendung von Knochenersatzmaterialien. Diese können sowohl die Bildung von Knochen wie auch die Bildung von Weichgeweben, z. B. Muskelgewebe beeinflussen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Interaktion des ektopen Knochenersatzmaterials Poly-3-hydroxybutyrat (PHB) mit dem umgebenden Weichgewebe zu untersuchen. Dazu wurde der Einfluss von PHB auf die Transkription der Wachstumsfaktoren: IGF1, IGF2, GDF-8 and VEGF im Muskelgewebe analysiert. FĂŒr unsere Studie wurde synthetisch hergestelltes PHB benutzt in Form einer Scheibe mit einem Durchmesser von 12 mm und einer Höhe von 1,2 mm. Insgesamt wurden 20 mĂ€nnliche Wistar-King Ratten verwendet, von denen 12 mit PHB behandelt wurden und acht als Kontrollen dienten. Alle Tiere erhielten einen Schnitt oberhalb des Musculus lattisimus dorsi. Dabei entstand eine Tasche, in die das PHB implantiert wurde. Nach 6 bzw. 12 Wochen wurde das Muskelgewebe unterhalb des PHBÂŽs entnommen und molekularbiologisch analysiert. Auf RNA Ebene wurde sowohl IGF1 wie auch IGF2, VEGF und GDF8 im Skelettmuskel der Ratte nachgewiesen. Dabei zeigte IGF1 die stĂ€rkste Expression, gefolgt von IGF2 und mit geringster mRNA Menge VEGF und GDF8. Nach PHB Implantation stieg die Genexpression von IGF1, IGF2 und VEGF im Muskelgewebe signifikant an. Im Gegensatz dazu wurde die mRNA Expression von Myostatin signifikant verringert. Es konnten keine zeitabhĂ€ngigen Unterschiede detektiert werden. Aus diesen Ergebnissen lĂ€sst sich schlussfolgern, dass PHB mit dem umgebenden Muskelgewebe interagiert und einen Einfluss auf Wachstumsfaktoren besitzt, die die Vaskularisierung und die Muskeladaptation steuern. AuĂerdem konnte die gute BiokompatibilitĂ€t von PHB makroskopisch nachgewiesen werden und die bereits erwobenen Informationen bezĂŒglich der niedrigen ToxizitĂ€t und guten Resorbierbarkeit bei Verwendung von PHB bei Knochendefekten ergĂ€nzt werden.
Einleitung: In unseren Untersuchungen an Kiefergelenken (KG) von menschlichen und Cercopithecus mona PrĂ€paraten haben wir die Strukturen, die die Protrusionsbewegung fĂŒhren, morphologisch und biomechanisch untersucht. Die protrusive Funktion wird im KG durch eine dimere Kette (DK) beschrieben. Es wurden die knöchernen Konturen vermessen, und die Anordnung der DK im Raum untersucht. Material und Methode: Wir haben sagittale Schnittserien von 9 humanen und 20 KG-abformungen des Cercopithecus untersucht. Die Konturen wurden durch Kreisabschnitte beschrieben und vermessen. Zwischen Tuberculum und der Fossa wurde der Wendepunkt (WP) eingezeichnet. Teilweise lag kein WP sondern ein Wendebereich (WB) vor. Bei den Cercopithecus-KGs wurde die LĂ€nge der DK sowie der Winkel zur FH gemessen. Der Punkt am Condylus mit dem geringsten Abstand zum Os temporale ist P. Ergebnisse: Die DK ist im mittleren KG-bereich am lĂ€ngsten. In 49% schneidet DK P. Der Winkel DK/FH ist fast konstant. Beim Vergleich der linken und rechten KGs konnten kaum morphologische Korrelationen festgestellt werden. Diskussion: Es gibt starke morphologische Schwankungen zwischen rechten und linken KGs, die biomechanische Zuordnung konnte aber seitengleich gefunden werden. Mit einer Toleranz von 1mm geht DK immer durch P. DK ist im mittleren KG-bereich am lĂ€ngsten und verlĂ€uft von lat. nach med. fast parallel. Vermutlich deuten bei statischer Betrachtung alle DKs in einem KG auf eine Rotationsachse.
Um das heuristische Potential multidimensionaler Analysen exemplarisch zu untersuchen, wird ein kieferorthopĂ€disches PatientenÂŹkollektiv (n=259, Alter 15,5 ± 7 Jahre) anhand der Anfangs-Fernröntgendaten mit Hilfe multivariat-statistischer Verfahren charakterisiert. Beim 1. Ansatz werden sĂ€mtliche kephalometrische Parameter der modifizierten Bergen-Analyse faktorisiert und die Patienten anhand der Faktorscores mittels ClusterÂŹanalyse in sieben Gruppen klassifiziert. Der 2. Ansatz umfasst Clusteranalysen von Patientengruppen, die a priori anhand ihrer sagittalen Basenrelation als eindeutig âneutralâ, âdistalâ oder âmesialâ klassifiziert werden. Jeweils zwei bis drei Subcluster mit typischen Merkmalskonfigurationen werden identifiziert. Beim 3. Ansatz werden anhand der âHarmonievariablenâ SNA, SNB, ML-NSL, NL-NSL und NSBa nach Hasund und Segner fĂŒnf Hauptcluster mit insgesamt elf Subclustern gebildet, die sich hinsichtlich des Gesichtstyps sowie der sagittalen und vertikalen Harmonie und des AusmaĂes der Gesamtharmonie unterscheiden. Mit Hilfe der schrittweisen Diskriminanzanalyse werden die ökonomischsten ParametersĂ€tze bestimmt, die eine möglichst gute Reklassifikation der Clusterzugehörigkeit erlauben. Zwischen den Clusterlösungen der drei multivariaten AnsĂ€tze sind signifikante wechselseitige Ăberlappungen festzustellen.
Abstract
Background
Knowledge of molar incisor hypomineralization (MIH) has relevance for paediatric dentists.
Aim
To assess finalâyear German dental studentsâ knowledge, attitudes, and beliefs regarding MIH.
Materials and methods
A previously validated questionnaire was posted to the 31 German dental schools. Demographic covariates as well as knowledge regarding
diagnosis and prevalence, and attitudes and beliefs around aetiology and management were collected.
Results
Twentyâtwo (71%) dental schools responded and a total of 877 students participated. Most (97%) were familiar with MIH and 88% were aware of the diagnostic criteria for MIH; however, only 42% knew how to implement them. Oneâthird were able to identify MIH and 16% reported diagnostic confidence when doing so; 90% assumed the MIH prevalence to be <10%. Twoâthirds of the respondents implicated genetic components as the main aetiological factor of MIH. Resin composite (60%) and preformed metal crowns (46%) were the dental materials most often suggested for restorative management. Almost all (98%) respondents were interested in receiving more clinical training.
Conclusion
German students were familiar with MIH; however, they reported low levels of knowledge and confidence regarding its prevalence and diagnosis. Standardized nationwide, upâtoâdate curricula should be implemented to educate future dentists in Germany.
Hintergrund: Bei Anwendung von Implantaten zur kieferorthopĂ€dischen Verankerung ist die PrimĂ€rstabilitĂ€t von groĂer Bedeutung. Der Nutzen der Knochenkondensation zur Erhöhung der PrimĂ€rstabilitĂ€t wird kontrovers diskutiert. Material und Methode: Bei dieser Studie wurden an 22 menschlichen Leichenköpfen 10 FrialitÂź-2 Stufenschraubenimplantate Synchro und 12 FrialitÂź-2 Stufenzylinderimplantate mit Titanbeschichtung in die Sutura palatina mediana gesetzt. Bei der HĂ€lfte der beiden Implantattypen wurde das Implantatbett durch Knochenkondensation mittels FrialitÂź-2; Bone Condenser nach Herstellerprotokoll vorbereitet. Bei beiden Implantattypen betrug der Durchmesser 4,5mm und die LĂ€nge 8 mm. Die PrimĂ€rstabilitĂ€t wurde mit der non-invasiven Resonanzfrequenzanalyse bestimmt, ferner wurde der Kontaktbereich Implantat/Knochen histomorphometrisch und radiographisch untersucht. Ergebnisse: Bei der Vorbereitung des Implantatbettes durch Knochenkondensation konnte gegenĂŒber der konventionellen Technik bei beiden Implantattypen zwar mittels Resonanzfrequenzanalyse ein erhöhter ISQ (implant stability quotient) gemessen werden, jedoch waren diese Unterschiede nicht signifikant. Histomorphometrisch zeigte sich allerdings eine signifikante Zunahme des Knochen-Implantat-Kontaktes (p<0.001) im spongiösen Knochen bei beiden Implantattypen, wĂ€hrend im Bereich der Kompakta keine Vorteile durch Knochenkondensation entstehen. Ebenso signifikant ist die Zunahme der Knochendichte (p<0.001) im spongiösen Knochen bei der radiographischen Knochendichtebestimmung, wĂ€hrend im Bereich der Kompakta keine signifikanten VerĂ€nderungen nachweisbar sind. Schlussfolgerung: Die Studie zeigt, dass histologisch durch Kondensation im Bereich der Spongiosa ein besserer Implantat-Knochen-Kontakt erzielt werden kann, der auch durch radiographische Dichtemessungen bestĂ€tigt wird. Die Ergebnisse der histomorphometrischen Implantat-Knochen-Kontakt-Bestimmung und der radiographischen Dichtebestimmungen korrelieren. Mögliche Vorteile der Knochenkondensation können nur in spongiösem Knochen gesehen werden.
40 MĂ€nner und 40 Frauen wurden untersucht, um zu ĂŒberprĂŒfen ob der steigende Schweregrad einer Parodotopathie die enzymatische AktivitĂ€t von Prokallikrein und Kallikrein im Mischspeichel beeinfluĂt. 10 MĂ€nner und 10 Frauen pro Gruppe: A:Gesund, B:Parodotopathie+, C:Parodotopathie++, D:Recall Eine signifikante Erhöhung der EnzymaktivitĂ€t war lediglich bei Frauen der Gruppe B und MĂ€nnern der Gruppe C zu verzeichnen.
Ziel dieser Studie war es, zu untersuchen, wie sich die Mundgesundheit und der zahnmedizinische Therapiebedarf in Deutschland entwickeln werden. In der Arbeit wurden Projektionen zur Entwicklung der MorbiditĂ€t, der Mundgesundheit und dem Therapiebedarf auf Grundlage der reprĂ€sentativen Daten aus den Deutschen Mundgesundheitsstudien III (1997) und IV (2005), den epidemiologischen Begleituntersuchungen zur Gruppenprophylaxe durch die DAJ (2004-2009), den JahrbĂŒchern der KZBV (2003-2010), den Zahlenberichten der PKV (2006-2011) sowie den Prognosen der Bevölkerungsentwicklung vom Bundesamt fĂŒr Statistik [2006] vorgenommen. Die Auswertung der Resultate hat ergeben, dass der Trend zur Verbesserung der Mundgesundheit in den nĂ€chsten 20 Jahren weiter durch alle Bevölkerungsschichten voranschreiten wird. Am stĂ€rksten wird sich die Verbesserung der Mundgesundheit bei Kindern und Jugendlichen (0,3 DMFT bei 12-JĂ€hrigen im Jahr 2030) und am schwĂ€chsten bei der Risikogruppe der Senioren (22 DMFT) zeigen. Die Anzahl der fehlenden ZĂ€hne wird bei Erwachsenen und Senioren stark zurĂŒckgehen, besonders in der Basisgruppe der Senioren von 14,1 MT (1997) auf 3,1 (2030). Die Anzahl der gefĂŒllten ZĂ€hne wird im Durchschnitt zumeist konstant bleiben. WĂ€hrend Kinder und vor allem die Basisgruppe der Erwachsenen mit 12,3 FT (1997) auf 10,1 (2030) eine Reduktion von FĂŒllungen erleben werden, wird in der Risikogruppe der Erwachsenen und bei Senioren mit deutlich mehr FĂŒllungen gerechnet, insbesondere da hier auch mehr ZĂ€hne in Zukunft vorhanden sein werden. Die Verbesserung der Mundgesundheit kann insgesamt zu einem RĂŒckgang des Prothetikbedarfs und zugleich zu einer Verschiebung vom herausnehmbaren zum festsitzenden Zahnersatz fĂŒhren.
Ziel:
Aussagen zur Scherhaftfestigkeit und TorsionsstabilitÀt 3D-gedruckter Polymethacrylat-Brackets mit makroretentiver bzw. mikroretentiver Basis im Vergleich zu konventionell
hergestellten Kunststoff-Brackets.
Material und Methode:
Die mit der Software FreeCad 0,16 (freecadweb.org) konstruierten
Brackets (Standard Edgewise-Bracket mit 22 inch SlotgröĂe, Torque 0°, und Tip 0°) wurden im DLP-Verfahren aus einem medizinisch zugelassenen Polymethacrylat (SHERAprint ortho Plus, SHERA, Lemförde) 3D-gedruckt.
Die NachhÀrtung erfolgte in zwei Zyklen unter Stickstoff SchutzatmosphÀre (1,5bar, je 3000 Blitze, 10/sec, 200 Watt, 280 bis 580nm) (Otoflash G171, NK Optik, Baierbrunn) nach einer
Reinigung im Ultraschallbad (2 x 2min, 90% Ethanol).
Zur Untersuchung der Scherhaftfestigkeit wurden bei 40 dieser Brackets Retentionsrillen in die Basis konstruiert (Makroretention). Weitere 40 Brackets erhielten eine glatte Bracketbasis, die 3 Sekunden lang mit Aluminiumoxidkristallen sandgestrahlt wurde (Mikroretention). Als Kontrollgruppe dienten konventionelle Kunststoffbrackets vergleichbarer GröĂe (Brilliant, Forestadent, Pforzheim). Die Brackets aller drei Versuchsgruppen wurden im Standard-etch- Verfahren mit lichtpolymerisierendem AdhĂ€siv auf bovinen ZahnpruÌfkörpern befestigt und einem Thermocycling unterzogen (1000 Zyklen, je 30sec, 5/55°C). Die Ermittlung der Scherhaftfestigkeit erfolgte gemÀà DIN 13990-246 in einer UniversalpruÌfmaschine (Zwick BZ050/TH3A, Zwick Roell, Ulm). Zur statistischen Auswertung wurden eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA), der t-Test und der Mann-Whitney-Test durchgefuÌhrt. Zur DurchfuÌhrung der TorsionsstabilitĂ€tversuche wurden die bereits in den Scherversuchen verwendeten Bracketgrundkörper um einen Lastarm erweitert. Eine in die UniversalpruÌfmaschine eingespannte Haltekonstruktion diente der Fixierung eines senkrecht zur Druckrichtung ausgerichteten geraden Stangendrahts (Querschnitt von 0,019 inch x 0,025 inch), an dem der Bracketanteil der PruÌfkörper mit einer kieferorthopĂ€dischen Stahlligatur befestigt wurde. Die Torque- und Tipbewegung entstand durch Kraftapplikation des DruckscherbuÌgels auf den Lastarm des PruÌfkörpers.
Ergebnisse:
3D-gedruckte Brackets mit makroretentiver Basis zeigten eine Scherhaftfestigkeit von 3,89 ± 1,0663MPa. Bei 3D-gedruckten Brackets mit mikroretentiver Basis wurde eine signifikant geringere Scherhaftfestigkeit von 3,09 ± 1,0454MPa ermittelt.
Die Kontrollgruppe mit konventionell hergestellten Kunststoffbrackets zeigte eine vergleichbare Scherhaftfestigkeit von 3,84 ± 0,995MPa. Die in der Literatur beschriebene minimale Scherhaftfestigkeit von 6MPa wurde von keiner der Versuchsgruppen erreicht. Die TorsionsstabilitÀt 3D-gedruckter Bracket zeigte beim maximalen Torque einen Mittelwert von 51,10 ± 9,40Nmm, das mittlere maximale Tipdrehmoment betrug 32,42 ± 5,43Nmm.
Schlussfolgerungen:
Die Scherhaftfestigkeitswerte 3D-gedruckte Brackets mit Makroretention Ă€hneln denen von konventionell hergestellten Kunststoffbrackets. Um den klinischen Anforderungen besser gerecht zu werden, bedarf es hier allerdings noch einer Steigerung. Die Bruchfestigkeit 3D-gedruckter Brackets in Bezug auf die Torsionsbelastung, sowohl unter Torque- als auch unter Tipbewegung, scheint fuÌr den klinischen Gebrauch hingegen angemessen zu sein. In-office verwendbare 3D-Drucker könnten zukuÌnftig fuÌr die Herstellung individualisierter Multibracket-Apparaturen genutzt werden.
EinfĂŒhrung: Im Gegensatz zu den deutlichen Erfolgen bei der KariesprĂ€vention in der permanenten Dentition von Kindern und Jugendlichen ist die Situation im Milchgebiss, und hier insbesondere der Sanierungsgrad, unbefriedigend. Ziel: Barrieren bei der restaurativen Therapie im Milchgebiss zu analysieren. Methoden: In einer randomisierten Querschnittsstudie wurde eine reprĂ€sentative Stichprobe aus dem ZahnĂ€rzteregister in Deutschland gezogen (n = 320) und ein Fragebogen zum ZahnĂ€rzteprofil (Geschlecht, Berufsjahre etc.), zur Beurteilung des zahnĂ€rztlichen Gesundheitssystems und von möglichen Barrieren bei der Sanierung im Milchgebiss (Kind, Eltern, Zahnarzt, Gesundheitssystem) versendet. Die Antwortrate von 57,7 % lieĂ valide und reprĂ€sentative Aussagen zu. Ergebnisse: Die Analyse zeigte, dass die Eltern einer restaurativen Therapie nicht im Wege stehen und auch die ZahnĂ€rzte sie fĂŒr notwendig halten. Dagegen stellten die Angst der Kinder und ihre Abneigung gegen den Zahnarztstuhl oder BohrergerĂ€usche aus Sicht der ZahnĂ€rzte eine deutliche Barriere dar. AuĂerdem war die Mehrheit der ZahnĂ€rzte ausgesprochen unzufrieden mit der Betonung von restaurativen Leistungen im Gesundheitssystem und der inadĂ€quaten Honorierung von FĂŒllungsleistungen beim Kind. Neben einer geschlechtspezifischen Analyse bot sich bei der Auswertung der Daten ein West-Ost-Vergleich an, da ein hoher Prozentsatz der ZahnĂ€rzte vor der deutschen Wiedervereinigung nach unterschiedlichen StudienplĂ€nen in der Kinderzahnheilkunde unterrichtet wurde. Eine SelbsteinschĂ€tzung ĂŒber die Einstellung der ZahnĂ€rzte, Kinderbehandlung anzubieten, zeigte fĂŒr Westdeutschland gröĂere Barrieren. Nur 36 % der ostdeutschen ZahnĂ€rzte fanden die FĂŒllungstherapie bei Kindern zwischen 3 und 6 Jahren stressig, im Vergleich zur deutlichen Mehrheit in Westdeutschland (62 %). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Unterschiede nicht zufĂ€llig sind. Die Herangehensweise, Kinder zu behandeln, wird vor allem durch die Ausbildung im Fach Kinderzahnheilkunde wĂ€hrend des Studiums bestimmt, denn zu diesem Zeitpunkt wird die entscheidende Kompetenz zur Behandlung von MilchzĂ€hnen erworben.
Ziel dieser Arbeit ist die Analyse des kinematischen Gleichgewichts am proximalen Interphalangealgelenk mit Hilfe einer modellhaften Darstellung. Anhand der neuen Erkenntnisse ĂŒber die morphologischen Inkongruenzen im proximalen Interphalangealgelenk ergibt sich eine neue Vorstellung des kinematischen Ablaufes der Gelenkbewegung: Bei der Beugung dreht sich das Gelenk nicht nur um eine fixe Bewegungsachse, sondern um zwei Achsen. Diese entsprechen im ebenen Bild den beiden Mittelpunkten der GelenkflĂ€chenkrĂŒmmungen und werden als dimere Kette bezeichnet. Mit diesen biomechanischen Grundlagen wurde eine Rekonstruktion des proximalen Interphalangealgelenkes in der Sagittalebene angefertigt, an dem die Gelenkmechanik unter Einwirkung der aktiven MuskelkrĂ€fte des M. flexor digitorum, M. extensor digitorum sowie der intrinsischen Muskeln untersucht werden konnte. Die dargestellten MuskelkrĂ€fte in unserem Funktionsmodell bedingen verschiedene Gleichgewichtslagen des Gelenkes, so dass bei ihrer Variation unterschiedliche Auslenkungen der Drehungen um die beiden Mittelpunkte erfolgen. Eine besondere Stellung nimmt hierbei die intrinsische Muskulatur ein, die in der beugenden Bewegung dem M. flexor digitorum entgegenwirkt Dieser spezielle Einfluss des M. lumbricalis auf die Gelenkmechanik hat relevante Auswirkungen auf die Lubrikation und ErnĂ€hrung des Gelenkknorpels. Des Weiteren hat dieser Effekt entscheidende Bedeutung fĂŒr die Erstellung von Fingergelenksprothesen, die gegenwĂ€rtig immer mehr Anwendung finden. Durch ein verbessertes VerstĂ€ndnis der Kinematik der Fingerbewegungen ist es möglich, eine den morphologischen Gegebenheiten getreue Prothese zu erstellen und so einen normalen âphysiologischen Bewegungsablaufâ zu rekonstruieren.
Das Interesse an stomatologischen und oralpathologischen Fragestellungen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Die Diagnostik, Therapie und PrĂ€vention von MundschleimhautverĂ€nderungen wird auf aktuellen Kongressen (18. Berliner ZahnĂ€rztetag 2004; 11. EuropĂ€isches Sommersymposium 2004, Usedom- Heringsdorf; 13. ZahnĂ€rztetag 2004, Rostock- WarnemĂŒnde) immer wieder thematisiert. Nicht zuletzt beruht dies auf den Beobachtungen von zunehmenden MundschleimhautverĂ€nderungen bei AIDS und immunpathologischen Erkrankungen sowie im Verlauf einer immunsupressiven und zytostatischen Therapie, weshalb inzwischen fĂŒr eigentlich alle medizinischen Fachrichtungen eine profunde Kenntnis ĂŒber krankhafte VerĂ€nderungen der Mundschleimhaut erwartet wird. Bei der Untersuchung der Mundhöhle und ihrer Umgebung lassen sich nicht selten Befunde erheben, die die allgemeine Diagnosefindung erleichtern oder eine Verdachtsdiagnose erhĂ€rten können. Bei MundschleimhautverĂ€nderungen muss es sich nicht zwangslĂ€ufig um Krankheiten handeln, die ausschlieĂlich in der Mundhöhle manifestiert sind. Es kann sich ebenso um vielfĂ€ltige aufschlussreiche Begleitsymptome von Allgemeinerkrankungen, inneren Erkrankungen und Hautkrankheiten handeln (Bork et al 1993). In der bevölkerungsorientierten Gesundheitsstudie âSHIP 0 - Study of Health in Pomeraniaâ wurden in dem Zeitraum vom September 1997 bis Dezember 2001 insgesamt 4233 Probanden im Alter von 20 bis 81 Jahren (zahn-) medizinisch umfassend untersucht und zu ihrem Gesundheitsverhalten, subjektivem Befinden sowie zu soziodemografischen Parametern interviewt. Inhalt der Untersuchungen war auch die Begutachtung der Mundschleimhaut und Diagnostik von MundschleimhautverĂ€nderungen. Die PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen liegt bei den 2117 MĂ€nnern und 2116 Frauen bei 11,83%. Insgesamt konnten bei 498 Probanden 1103 Einzelbefunde diagnostiziert werden. Die HĂ€ufigkeit von MundschleimhautverĂ€nderungen ist altersabhĂ€ngig und nimmt mit zunehmendem Alter kontinuierlich zu. Exophytische Neubildungen (2,99%) sind neben den weiteren VerĂ€nderungen (2,88%) und Leukoplakia simplex (2,85%) die in dieser Studie am meisten diagnostizierten VerĂ€nderungen. PrĂ€kanzeröse VerĂ€nderungen haben eine PrĂ€valenz von 0,57%. Wangenschleimhaut und Alveolarfortsatz in Ober- und Unterkiefer sind die bevorzugten Lokalisationen von MundschleimhautverĂ€nderungen. Die topografische Verteilung der untersuchten Gruppen von MundschleimhautverĂ€nderungen stimmen in der Regel mit den in der Literatur aufgefĂŒhrten PrĂ€dilektionsstellen ĂŒberein. Leukoplakia simplex findet sich hauptsĂ€chlich an der Wangenschleimhaut und auf den AlveolarkĂ€mmen, exophytische Neubildungen ebenfalls an der Wangenschleimhaut und zusĂ€tzlich im Bereich des harten Gaumens und herpetiforme, aphtöse VerĂ€nderungen erwartungsgemÀà an Lippenrot und Lippenschleimhaut. Bevorzugte Lokalisation fĂŒr prĂ€kanzeröse VerĂ€nderungen ist die Wangenschleimhaut, gefolgt von der Umschlagfalte im Unterkiefer. Die regionale Basisstudie SHIP 0 konnte den negativen Einfluss der Risikofaktoren âRauchenâ und âAlkoholâ an einer unselektierten Probandenpopulation nachweisen und die synergistische Wirkung beider Noxen zeigen. AuĂerdem wurde festgestellt, dass Probanden, die entweder an Diabetes mellitus erkrankt sind oder aus niedrigeren sozialen Schichten stammen, eine höhere PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen aufweisen als die anderen Kontrollgruppen. Bei Rauchern scheint die QuantitĂ€t des Tabakkonsums eine entscheidende Rolle zu spielen. Schwache Raucher haben allgemein eine erhöhte PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen im Vergleich zu Nichtrauchern. Hinsichtlich der Verteilung von MundschleimhautverĂ€nderungen fĂ€llt auf, dass bei Rauchern im allgemeinen hĂ€ufiger Leukoplakien gefunden wurden. Die PrĂ€valenz fĂŒr prĂ€kanzeröse VerĂ€nderungen steigt mit zunehmendem Tabakkonsum an. Die PrĂ€valenz und Verteilung von MundschleimhautverĂ€nderungen im Vergleich von Rauchern und Nichtrauchern weist auf die Wirkungen des Rauchens auf die orale Mundschleimhaut hin. WĂ€hrend der Konsum von Alkohol als alleiniger Risikofaktor in dieser Studie keinen entscheidenden Einfluss auf die PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen hat, unterstreicht die hohe PrĂ€valenz bei starken Rauchern und bei hohem Alkoholkonsum die in der Literatur erwĂ€hnte synergistische Wirkung von Tabak und Alkohol. In der aktuellen Studie zeigen Probanden, die an einer Form von Diabetes mellitus erkrankt sind, mit 20,19% eine fast doppelt so hohe PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen wie gesunde Probanden. Besonders Leukoplakia simplex, exophytische Neubildungen und weiteren VerĂ€nderungen sind in dieser speziellen Probandengruppe auffĂ€llig hĂ€ufig diagnostiziert worden. Nicht eindeutig geklĂ€rt ist bislang, ob ein Zusammenhang besteht zwischen der bei Diabetes mellitus auftretenden Xerostomie sowie der erhöhten AnfĂ€lligkeit fĂŒr Kandidosen und der PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen. Die Zunahme der Anzahl von MundschleimhautverĂ€nderungen mit sinkendem sozialen Status kann als Hinweis dafĂŒr gewertet werden, dass die in einen sozialen Schichtindex einflieĂenden Faktoren âSchulbildungâ, âberufliche Stellungâ und âNettohaushaltsein-kommenâ Einfluss auf das Gesundheitsverhalten der Probanden und damit indirekt auf die PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen haben. Die Ergebnisse machen deutlich, wie wichtig die FrĂŒherkennung von Mundschleimhaut-verĂ€nderungen im Rahmen der routinemĂ€Ăigen Kontrolluntersuchungen in der zahnĂ€rztlichen Praxis ist. Angesichts der demografischen Entwicklung, der Zunahme des Anteils Ă€lterer und alter Menschen in den modernen Industriegesellschaften von 23,1% (in 2000) kontinuierlich auf rund 33,9% (in 2040) (Sommer 1994), ist bezĂŒglich der PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen ein Ansteigen dieser Erkrankungsform zu erwarten. Mundschleimhauterkrankungen sind als Zielerkrankungen bei der therapiebegleitenden PrĂ€vention bei Erwachsenen im Ruhezustand (65 Jahre und Ă€lter) aufzunehmen. Eine Zunahme des Zigarettenverbrauchs in Deutschland in den vergangenen sieben Jahren um 9% bzw. bei Zigarren und Zigarillos in dem gleichen Zeitraum um 121% (Reichart 2002) sowie der hohe Konsum von Tabak besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterstreichen, wie wichtig die AufklĂ€rung des Zahnarztes als Teil der ProphylaxetĂ€tigkeit im Hinblick auf das Risikopotential fĂŒr die Entstehung oraler SchleimhautverĂ€nderungen ist. Die in der aktuellen Studie zunehmende PrĂ€valenz von MundschleimhautverĂ€nderungen bei Probanden aus niedrigeren sozialen Schichten der Gesellschaft weisen auf die ZusammenhĂ€nge zwischen dem Problemkomplex von Befund und Verhalten hin. Probanden mit höherem Schulstatus zeigen signifikant hĂ€ufiger ein kontrollorientiertes Verhalten, wĂ€hrend Probanden ohne Ausbildungsabschluss deutlich beschwerdeorientiert sind (Heinrich und Törne 1997). Dieses Ergebnis weist auf die Notwendigkeit hin, dass auch nichtmedizinische, soziodemografische Gesichtspunkte als Risikofaktoren nicht unterschĂ€tzt und bei der Routineuntersuchung von Patienten nicht auĂer Acht gelassen werden dĂŒrfen. Damit der niedergelassene Zahnarzt diesen neuen Aufgaben gewachsen ist, sollte die Aus- und Fortbildung der ZahnĂ€rzte hinsichtlich der FrĂŒherkennung von MundschleimhautverĂ€nderungen im Sinne eines Screenings verstĂ€rkt werden. Neue, sanfte Diagnoseverfahren wie die Brush- Biopsie, die aktuell in der Fachliteratur diskutiert wird (Becker 2004; Sciubba 1999), vereinfachen die Diagnostik fĂŒr Tumoren der Mundschleimhaut. Sicherlich lassen sich die Ergebnisse der SHIP 0 nicht uneingeschrĂ€nkt generalisieren. Sie spiegeln in erster Hinsicht die aktuelle Situation der Bevölkerung der Landkreise Nord- und Ostvorpommern mit den HansestĂ€dten Stralsund und Greifswald wieder. FĂŒr die in diesen Kreisen niedergelassenen ZahnĂ€rzte kann diese Studie durchaus als Orientierung bei der Vorbeugung und Erkennung von MundschleimhautverĂ€nderungen gesehen werden. Die Resultate bilden aber auch die Basis fĂŒr weitere Forschungen z.B. in Form von Fall- Kontroll- Studien oder Follow- Up- Studien.
Durch den wachsenden Einsatz von nickelhaltigen Behandlungselementen in der kieferorthopĂ€dischen Praxis und die steigende Verbreitung von Nickelallergie in der Bevölkerung werden Studien zur BiokompatibilitĂ€t solcher Elementen im- mer interessanter. Der entscheidende Faktor, der die BiokompatibilitĂ€t von kiefer- orthopĂ€dischen DrĂ€hten bestimmt, ist das Korrosionsverhalten. Deshalb wurden Nickel-Titan-Nivellierungsbögen, sowie Titan-MolybdĂ€n-, Kobalt-Chrom- und E- delstahldrĂ€hte auf ihr Korrosionsverhalten unter realistischen Bedingungen un- tersucht. HierfĂŒr wurde eine spezielle Apparatur konstruiert, um die Proben im statischen Immersionstest in Kunstspeichel und MilchsĂ€urelösung bei mechani- scher, thermischer und kombiniert mechanischer und thermischer Belastung kon- trollierter Korrosion unterziehen zu können. Danach wurden die OberflĂ€chen der DrĂ€hte durch Rasterelektronenmikroskopie (REM) in Verbindung mit energiedi- spersiver Röntgenanalyse (EDX) untersucht. Die Nickelabgabe wurde mit einem induktiv gekoppelten Plasma-Massenspektrometer (ICP-MS) gemessen. AuĂer- dem wurden elektrochemische Tests durchgefĂŒhrt, um das Ruhe- und das Durch- bruchspotential der Proben zu ermitteln. Alle Daten wurden mittels statistischer Tests verglichen (F-Test). Die Ergebnisse liefern nicht nur Informationen ĂŒber das relative Korrosions- verhalten der DrĂ€hte untereinander, sondern erlauben auch eine quantitative AbschĂ€tzung ĂŒber die Nickelionenabgabe wĂ€hrend einer kieferorthopĂ€dischen Be- handlung. Allgemein lag die maximale Abgabe von Nickelionen zwei GröĂenord- nungen unterhalb der Menge, die tĂ€glich mit der Nahrung aufgenommen wird. Zwei DrĂ€hte, der Dentaurum Tensic und der Forestadent Titanol Low Force, zeigten aufgrund ihrer OberflĂ€chenzusammensetzung eine höhere Tendenz zur Korrosion als die anderen DrĂ€hte. Mittels EDX-Analyse konnte der Grund dafĂŒr ermittelt werden. Auf der OberflĂ€che des Drahtes Tensic ist die Nickelkonzen- tration mit 59 at.-% verglichen mit 51,7 at.-% im Inneren wesentlich höher. Die OberflĂ€che des Drahtes Titanol Low Force enthĂ€lt etwa 5 at.-% Aluminium. Beide Effekte haben einen negativen Einfluss auf das Korrosionsverhalten. Weiterhin wurden Dauerlasttests und Korrosionsexperimente an dĂŒnnen ge- sputterten Nickel-Titan-Filmen und an Nickel-Titan-HohldrĂ€hten durchgefĂŒhrt. Dabei handelt es sich um Prototypen fĂŒr die Entwicklung von neuartigem Nickel- Titan/Polymer-Verbundmaterial fĂŒr den Einsatz in der KieferorthopĂ€die. Diese Untersuchung war Teil eines BMBF-Projektes in Zusammenarbeit mit dem For- schungszentrum caesar in Bonn, der Poliklinik fĂur KieferorthopĂ€die in DĂŒsseldorf und der Firma Dentaurum. Ziel dieses Projektes war, die Kosten einer kiefer- orthopĂ€dischen Behandlung dadurch zu senken, dass die Anzahl der notwen- digen Wechsel der Drahtbögen minimiert wird. Nachdem Dauerlastexperimen- te (Wöhlertests) an Tensic-ReferenzdrĂ€hten durchgefĂŒhrt wurden, konnten drei verschiedene Materialstrukturen mittels Röntgenbeugung (XRD) beobachtet wer- den. Diese Strukturen wurden der Austenit- und der Martensitstruktur von Nickel- Titan zugeordnet. Bei einer Spannungsamplitude des Materials unterhalb des martensitischen Plateaus konnte kein dauerhafter Martensit beobachtet werden. Wenn jedoch die Spannungsamplitude bis in das martensitische Plateau hinein reichte, aber immer noch klein genug war, dass keine plastische Deformation auf- trat, bildete sich eine typische Martensitstruktur und alle zu erwartenden Reflexi- onspeaks konnten identifiziert werden. Wenn die Spannungsamplitude groĂ genug war, um plastische Deformation zu erzeugen, wurde eine Umorientierung und eine StrukturĂ€nderung des Martensits gefunden. Die Ergebnisse wurden mit Finite- Elemente-Modellen (FEM) des Biegeexperimentes verglichen, um die Messun- gen der Plateauspannung zu verifizieren. Es wurden auĂerdem Dauerlasttests der NiTi-Prototypen-HohldrĂ€hte durchgefĂŒhrt, um deren Haltbarkeit im Vergleich zum Referenzmaterial zu bestimmen. Zudem wurde das Korrosionsverhalten des gesputterten Nickel-Titan-Materials im Vergleich zu den kommerziellen DrĂ€hten untersucht. Die NiTi-HohldrĂ€hte zeigten in diesen Tests ein sehr schlechtes Dau- erlastverhalten. Das Korrosionsverhalten aller gesputterten NiTi-Proben war da- gegen in Ordnung. SchlieĂlich wurde noch eine einfache Methode entwickelt, um die BiegekrĂ€fte von dĂŒnnen gesputterten Nickel-Titan-Folien zu ermitteln. Bis dahin waren die einzigen Möglichkeiten, die mechanischen Eigenschaften von dĂŒnnen Filmen zu bestimmen, Zugversuche und Nanoindentertests. Die Anwendung dieses Tests in der KieferorthopĂ€die ist, die aktive Kraft nach der Biegung zu ermitteln. Mit der neuen Methode konnte das gute mechanische Verhalten der gesputterten Filme, welches im Zugversuch bestimmt wurde, im Biegetest bestĂ€tigt werden.
Das Ziel der Studie war es, die Auswirkungen kaufunktioneller Reize in Form von Dysgnathien auf die Morphologie der Kieferhöhle zu untersuchen. HierfĂŒr wurden die Fernröntgenseitenaufnahmen von 96 Patienten beiderlei Geschlechts im Alter zwischen neun und 19 Jahren, die entweder eine Angle-Klasse-I- oder Angle-Klasse-II- Okklusion aufwiesen, mit anatomischen und kieferorthopĂ€dischen Methoden retrospektiv untersucht. Das Material wurde dabei eingeteilt nach (1) der Angle-Klasse, (2) der basal sagittalen Kieferrelation (skelettale Klassen), sowie (3) dem Prognathiegrad des Mittelgesichtes. Es wurden weiterhin Korrelationsanalysen sowie Clusteranalysen mit der Ward-Methode durchgefĂŒhrt. Die Ergebnisse zeigten (1) keine Unterschiede der KieferhöhlenflĂ€che zwischen Patienten mit Angle-Klasse I und Angle-Klasse II. Das VerhĂ€ltnis von Kieferhöhlen- und der von uns definierten GesichtsschĂ€delflĂ€che (= Sinus Ratio) war jedoch bei den Angle-Klasse-II-FĂ€llen kleiner. Es zeigte sich kein Geschlechtsdimorphismus der KieferhöhlenflĂ€che abgesehen von einer gröĂeren Sinus Ratio bei den weiblichen Patienten innerhalb der Angle-Klasse-II-Gruppe. (2) Bei den Patienten mit basal sagittal distaler Relation (skelettale Klasse II) fanden wir eine gröĂere KieferhöhlenflĂ€che als bei denen mit neutraler Lage (skelettale Klasse I). Das VerhĂ€ltnis zur GesichtsschĂ€delgröĂe (Sinus Ratio) war hier jedoch unverĂ€ndert. (3) Ein prognatheres Mittelgesicht ist verbunden mit einer gröĂeren KieferhöhlenflĂ€che in der Sagittalebene. Korrelationen der KieferhöhlenmaĂe mit verschiedenen Dysgnathieparametern sind nachweisbar. Diese stehen jedoch meist im Zusammenhang mit einer VerĂ€nderung von GröĂe und Position der Maxilla und des GesichtsschĂ€dels in toto. Von daher deuten unsere Untersuchungsergebnisse nicht auf eine funktionelle GröĂenanpassung des Sinus maxillaris - unabhĂ€ngig vom Mittelgesicht - hin.
Until now proximal caries is still a significant problem in the clinical dentistry in spite of the caries decline recently. As resin infiltration offers a new micro-invasive treatment to arrest the progression of proximal initial carious lesions, this study aimed to evaluate its clinical applicability, safety and effect. In the study population of 50 children, adolescents and young adults (mean age 17.9 years ± 6.8), ten dentists at University of Greifswald applied the infiltration material ICONŸ (DMG, Germany) on non-cavitated proximal lesions in permanent and primary teeth as described in the manual instructions from the producer. The results showed good patient satisfaction with the procedure. The time for the infiltration (24.3 min ± 7.4), which included rubber dam application (7.7 min ± 4), and the effort were perceived as comparable to a composite filling by the dentist or as even easier. In three patients (6%), it was not possible to gain sufficient proximal space for the application of an infiltration. The location of the infiltrated tooth, separation problems as well as the routine of the dentists with the infiltration technique had an effect on the duration of the infiltration. A clear learning curve with a reduction of treatment time for subsequent treatments was observed (P < 0.001). Within the follow-up interval of 12 months, vitality of all infiltrated teeth was still positive and no relevant differences in plaque accumulation or gingival status were recorded. In addition, the infiltrated surfaces showed smooth margins and considerable decrease in the discoloration. In the radiographic evaluation after one year, only two lesions (4.7%) have progressed. Thus, caries infiltration is an applicable method for the treatment of initial non-cavitated proximal lesions without prior temporary tooth separation. Even without special training it can be applied easily by dentist and they experience a clear learning curve within the first 5-10 applications. In addition, the infiltration technique shows a high acceptance by the patients. Furthermore, caries infiltration lead to very good results regarding safety and preventing the lesion progression of non-cavitated proximal caries lesions located in the enamel or in the outer third of dentin.
Eight hundred and fifty two students with an age range 9-13 years (mean 10.34, SD±0.56, 48% females) were recruited from the fifth grade students of different 19 primary schools in Greifswald and East Pomerania. In conjunction with the compulsory dental community examination, additional data were collected with two questionnaires for the children and their parents. Newly generated items were taken from the childrenâs questionnaire to form short scales for oral health-related knowledge, behaviour, attitudes. Parentsâ questionnaire contains questions on socio-economic status (SES) and childâs health. The response rate was 93.2%; 78.8% for children; parents, respectively. Results: The distribution of DMFT values was highly polarized with most of the children (71%) exhibiting no carious defects, fillings or missing teeth in the permanent dentition with a mean of 0.6 ±1.2. There was a significant correlation between DMFT and social class levels (rs=-0.19, p=0.001) with mean DMFT values of 0.9 ± 1.3, 0.6 ±1.1 and 0.4 ± 0.9 for the low, medium and higher social strata, respectively. There was a clear correlation between the dental attitude and dental behaviour (rs=0.32, p=0.003). However, correlations between knowledge vs. attitude and knowledge vs. behaviour were loose. A statistically significant correlation between DMFT and dental behaviour was found (rs=-0.15, p=0.003). It should be noted that children with higher self-esteem were found to have significantly higher dental awareness scores (rs=0.19, p=0.001). General health was a significant predictor for caries incidence (rs=0.08, p=0.01). The frequency of drinking lemonade or ice tea and eating salty snacks (chips, nuts) showed clear correlations with the DMFT (rs=0.17 and 0.13, p<0.01). Prolonged daily TV watching was associated directly with DMFT values (rs=0.13, p=0.001). A significant correlation was found between caries and smoking, even after adjusting for age (rs=0.1, p=0.002). Smoking children had a significantly higher DMFT rate than children who were not smokers with a mean DMFT of 0.9 ±1.5 vs 0.6 ±1.2 (p=0.004). Interestingly, each of prolonged TV watching, more lemonade drinking and smoking were correlated directly with the low socioeconomic status (Spearman correlation coefficient of 0.13, 0.2 and 0.17, respectively, p<0.05). Regarding malocclusion, 64% the subjects had at least one type of anomaly. Crowding and maxillary overjet represented the major proportion 28% and 23%, respectively. Males exhibited significantly higher increased overbite scores than females p=0.04. Whereas the prevalence of crowding was more common in females than males (p=0.05). Amazingly, more malocclusion was registered in children with caries-free primary teeth when compared to children with carious primary teeth (p=0.05). No significant differences in the mean of dmft or DMFT value were found between normal and non normal occlusion (p>0.05). Undergoing to orthodontic treatment was associated with significantly higher dental awareness scores (p=0.003). No correlation between socio-economic status and malocclusion was registered. Conclusion: This thesis confirms the decline and polarisation of dental caries. Dental behaviour was mostly independent of dental knowledge, but depended on dental attitude. Higher scores in dental behaviour resulted in lower DMFT scores; possibly, oral health promotion should strengthen attitude and actual behaviour instead of knowledge. Higher scores in self-esteem and general health connected with lower caries incidence and higher score in dental awareness. Social inequalities was strongly linked with health inequalities with more prevalence of caries, smoking, prolonged TV watching, wrong diet habits and less sealants application among children of low SES. Hence, oral health-related interventions in children sample should be directed at the social structures with more incorporating of oral health promotion programs into other general health promotion programs. This thesis suggests that; the establishment of healthy behaviours such as a regular teeth brushing at school could be one of the most successful ways to involve all children especially children of low SES in dental care. Malocclusion traits were very common in this sample. This underlines the need for more orthodontic preventive programs among children, in order to reducing the risk factors of malocclusion. The association between prevalence of malocclusion and socio economic status could not be established. No generalised conclusion could be drawn about the relationship between caries and malocclusion.
In fixed orthodontic treatments debonding of brackets during treatment is an unpleasant occurrence for the clinician and the patients and resultes in an increase in treatment costs and duration. For Damon Q brackets recycling would considered as an economic saving option which could be done with using of in office methods such as the sandblasting.
A sample of sixty sound bovine first upper central incisers, were collected, cleaned, and mounted in acrylic blocks for shear bond strength testing.
The total sample was equally divided into two main groups. Each group had 30 teeth and 30 brackets.
The first group had 30 teeth bonded with metal Damon Q brackets, the second group had 30 teeth bonded with metal Mini-MonoÂź brackets.The study included bonding and rebonding experiments. Therefore the same brackets with their same teeth were used in bonding and in the rebonding experiments. The bonding and the rebonding procedures were done with using 3M Unitek etching, Grengloo adhasive, and Ortho solo bonding. In addition the rebonding procedure was done after cleaning the teeth and recycling their brackets with sandblasting. All specimens were recycled 5000 times for the bonding and rebonding experiments.
The first and second debonding forces were done in Newton using a Zwick Roell machine.
After that SBS and SRS were computed in MPa. Furthermore all the teeth, after each debonding, were examined under a digital scanning microscope VHX-5000, 50X magnifying, to performe the ARA and ARI.
The collected data was statistically analyzed for descriptive statistics as well as significance of differences among the different bracket types, and their ARI scores, in the bonding and rebonding experiments.
The results showed that SRS was significantly higher than SBS of both types of the brackets, and Damon Q brackets had higher SBS, and SRS than Mini-MonoÂź brackets, and there was no correlation between SBS, SRS and their ARI, ARA.
Therapeutic Sealing of Proximal Tooth Surfaces: Two-Year Clinical and Radiographic Evaluation
(2009)
The diagnosis, prevention and treatment of proximal carious lesions comprise a constant problem in clinical dentistry. The purpose of this investigation was to test the safety and clinical effect of a new treatment for proximal caries. In 50 patients with two proximal initial lesions (D1-3 without cavitation, bitewing X-ray), orthodontic rubber rings were applied to gain access to the interproximal space. One of the lesions was sealed with a thin polyurethane-dimethacrylate foil using a bonding agent (HeliobondÂź, Vivadent, Schaan/Liechtenstein); the other lesion received oral home-care with dental floss and fluoridated toothpaste and was left as control. In clinical follow-ups after 6 and 12 months and X-ray evaluation after two years, clinical retention of proximal tape and the underlying sealant, marginal adaptation, discoloration, tooth vitality, proximal plaque and gingivitis were checked. In addition, caries was assessed clinically and radiographically. The sealants showed good retention, marginal adaptation and colour. After two years, vitality of all teeth was still positive and no relevant differences in plaque accumulation or gingival status were found between sealed and control teeth. Two sealed surface had to be filled due to caries progression (D3 with cavitation). 9 sealed lesions showed caries regression. In contrast, only 4 control lesions regressed and also two showed progression. The loss of tape had no significant influence on the lesion progression indicating the effect of the underlying bond. All other sealants and control lesions were stable indicating an arrest of the lesion. In conclusion, sealing initial proximal lesions showed no clinical problems and mostly arrest of initial carious lesions on bitewing X-rays.
Abstract
Background: Behavior management techniques (BMT) are essential in order to
achieve a successful dental treatment with a minimum amount of stress in paediatric
dentistry, but parents are not equally accepting different advanced BMT.
Purpose: To investigate the differences in parental acceptance of advanced
behavior management techniques between University of Greifswald/Germany and
Jordan University/Jordan.
Methods: Parents of the children treated in the pedodontic departments at the
University of Greifswald/Germany and Jordan University/Jordan rated their
acceptance level of four advanced behavior management techniques (passive
restraint, active restraint, nitrous oxide sedation and general anesthesia) for normal
treatment, and for urgent treatment using a five points Likert scale. 200 parents (100
in each university) completed the questionnaire forms for analysis.
Results: Nitrous oxide sedation was rated the most accepted technique in
Greifswald and Jordan (mean 3.78±1.34; 3.22±1.50, respectively). The least
acceptable technique in Greifswald was passive restraint (2.05±1.18) and in Jordan
general anesthesia (2.11±1.30). The parents in Greifswald are significantly more
accepting nitrous oxide sedation than parents in Jordan (p=0.010), while parents in
Jordan are significantly more willing to accept passive restraint (p=0.001). The
acceptance of all advanced behavior management techniques increased significantly
in both groups when the treatment is urgent (pâ€0.05),
Conclusions: Parental culture and the urgency of the treatment affect the
acceptance to different behavior management techniques. Moreover, the parental
attitude to the pharmacological technique has changed, as nitrous oxide sedation
generally appears to be the most preferred advanced technique in both groups.