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Zielstellung der durchgeführten Untersuchungen war die Charakterisierung der Normalflora des Lidrandes, wobei das Artenspektrum der koagulase-negativen Staphylokokken (CNS) den Schwerpunkt bildete. Vergleichsweise, jedoch in geringerem Umfang wurde die Bindehautflora untersucht. Von 102 Bindehautabstrichen ließen sich in 37,3% der Proben Keime nachweisen. Die koagulase-negativen Staphylokokken waren dabei mit 38 Stämmen (84,4%) am häufigsten vertreten, wobei Staphylococcus epidermidis mit 28 Stämmen (73,7%) den mit Abstand am häufigsten isolierten Keim unter den CNS darstellte. In 83,2% der Falle konnte ein Bakterienwachstum am Lidrand nachgewiesen werden. Das Spektrum aller Bakterien zeigte mit 80,5% ein deutliches Überwiegen von koagulase-negativen Staphylokokken. Unter den CNS stellte Staphylococcus epidermidis mit 148 Stammen (65,5%) den am häufigsten isolierten Keim dar. Bei den durchgeführten Resistenzbestimmungen waren 45,4% der CNS-Stämme gegen alle getesteten Antibiotika empfindlich. Gegenüber Penicillin wurde mit 37,8% die häufigste Resistenz festgestellt. Die geringste Resistenz hatten Cefotiam, Amikacin und Vancomycin. Aus der hohen Anzahl positiver Abstriche und einem deutlich vielfältigeren Artenspektrum am Lidrand ergeben sich Konsequenzen fur die präoperative Vorbereitung bei Augenoperationen. Wichtigste Maßnahmen hierbei sind die sterile Folienabdeckung der Lidkanten und die Desinfektion der Bindehautoberfläche und der Lidränder.
Der antiseptischen, antiphlogistischen und kariesprotektiven Wirkung von Mundspüllösungen wird in der heutigen Zeit zunehmende Bedeutung beigemessen, da eine mechanische Plaquereduktion nicht ausreichend ist. Zahlreiche Studien konnten bisher eine prophylaktische und therapeutische Wirkung nachweisen. Dagegen gibt es keine systematischen Untersuchungen zur Verträglichkeit dieser Präparate. Da diese häufig jahrelang angewendet werden, wird die Kenntnis der Gewebeverträglichkeit für wichtig erachtet. In der vorliegenden Studie wurde daher die Gewebeverträglichkeit folgender häufig eingesetzter Mundspülungen untersucht: Chlorhexamed Fluid 0,1%, Listerine,Colgate total und Meridol. Damit sollte zugleich überprüft werden, ob der Explantattest als Semi- in- vivo- Verfahren geeignet ist, die Gewebetoxizität von Mundspüllösungen differenziert zuermitteln. Mit Hilfe des Explantattests wurden Zellwachstumsraten an frisch entnommenen Gewebeexplantaten von 21-24 Explantaten je Versuchsreihe untersucht. Untersucht wurde die Zellschädigungsrate der verwendeten Mundspüllösungen in der Anwendungskonzentration sowie in Verdünnungen von 10%, 1% und 0,1% mit einer Einwirkzeit von 1 min, 10 min und 30 min. Im Intervergleich der unverdünnten Lösungen unter realistischen Einwirkzeiten weisen Chlorhexamed und Colgate signifikant höhere Zellschädigungen auf als Meridol. Die Wirkung der Mundspüllösungen Chlorhexamed und Listerine ist zeitabhängig. Bei längeren Einwirkzeiten zeigt sich eine deutlich höhere Gewebetoxizität. Colgate ist in seiner Wirkung sowohl zeit- als auch konzentrationsabhängig. Die Anwendungskonzentration weist gegenüber der Verdünnung eine signifikant höhere Toxizität auf. Als einzige Mundspüllösung weist Meridol neben der Zeit- und Konzentrationsabhängigkeit auch eine Abhängigkeit von der Wechselwirkung Zeit/Konzentration auf. Diese Mundspüllösung erscheint besonders geeignet, da sie bei hoher Substantivität keine späten Zellschäden verursacht. Der Explantationstest hat sich als geeignetes sensitives Screeningmodell zur quantifizierbaren Beurteilung der lokalen Gewebeverträglichkeit erwiesen.
Tissue Factor (TF) ist eine gerinnungsaktive Substanz. Eine erhöhte monozytäre TF - Aktivität ist in arteriosklerotischen Plaques sowie auf zirkulierenden Blutmonozyten (MO) im akuten Myokardinfarkt nachgewiesen. ACE - Hemmer hemmen beides. Ziel dieser Arbeit ist die Evaluierung eines Effektes von Angiotensin II (All) und dem selektiven A II -Rezeptorantagonisten Losartan auf die monozytäre TF - Expression in vitro. Menschliche MO werden über einen Ficoll - Dichtegradienten und eine Fibronektinadhärenzmethode aus Buffy Coats isoliert. Diese werden mit rekombinanten Angiotensin II und Losartan stimuliert und maximal 48 Stunden kultiviert. Bestimmt werden die Prokoagulatorische Aktivität, die TF -Konzentration mit einem Faktor Xa sensitiven Assay und eine spezifische TF - mRNA mittels reverse Transkriptase - PCR. Mit allen drei Methoden ist ein signifikanter Effekt von AII auf die monozytäre TF - Synthese nachweisbar, wobei das Maximum der TF - mRNA bei 3 Std und der TF - Aktivität sowie des TF - Proteins bei 6 Std nachweisbar ist. Losartan zeigt keinen Einfluss auf TF, hemmt aber die A II - Wirkung. Die hier untersuchte monozytäre TF - Expression ist geringer als die in der Literatur beschriebene von Makrophagen und zeigt einen anderen zeitlichen Verlauf. Während ihrer Differenzierung regulieren MO ihr Renin - Angiotensin -System herauf. Die A II - vermittelte TF - Synthese nicht - differenzierter MO dürfte somit bei der Arteriosklerose und der akuten Gerinnungsstörung im akuten Myokardinfarkt eine eher geringere Bedeutung als die von Makrophagen oder die von anderen Botenstoffen haben.
Anwendung von Skinsept® mucosa zur Mundhöhlenantiseptik bei leukopenen Chemotherapiepatienten
(2003)
Bei Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, tritt häufig eine mucosis auf, insbesondere wenn sie in die Leukopemie kommen (Leukozyten <1000/nl). Um einen klinischen Nutzen festzustellen, spülten 47 Patienten mit einer Mundhöhlenspülung , die einen mit einem Chlorhexidin-Präparat (N=24), die anderen mit einer Amin-Zinn -Fluorid-Lösung (N=23).
Die Bedeutung emotionaler Vorgänge für das Auftreten psychischer wie physischer Störungen ist ein lange und viel diskutiertes Thema. Das Konzept der Alexithymie (wörtlich übersetzbar mit „keine Worte für Gefühle“) bietet eine Möglichkeit, Zugang zu diesem Problemkreis zu finden. Neben der Erforschung von psychischen und sozialen Merkmalen des Alexithymiekonzeptes, der Formulierung von Behandlungskonzepten und der Darstellung von Zusammenhängen mit psychischen und physischen Störungen, gelangte die Frage nach den neurophysiologischen Hintergründen der Alexithymie ins Blickfeld des Interesses. Verschiedene Autoren diskutieren Einschränkungen des interhemisphärischen Informationsaustausches und eine rechtshemisphärische Funktionsminderung als der Alexithymie zugrunde liegend. Neure Arbeiten bringen darüber hinaus eine Hypofunktion des rechten vorderen zingulären Kortex sowie verstärkte inhibitorische Vorgänge mit der Alexithymie in Verbindung. Mit dieser Arbeit sollten neurophysiologische Korrelate der Alexithymie unter Nutzung der transkraniellen Magnetstimulation dargestellt werden. Bei der transkraniellen Magnetstimulation handelt es sich um ein einfach anwendbares, neurophysiologisches Verfahren, dass eine schmerzlose und gezielte Reizung von Gehirnarealen möglich macht. Bezogen auf die Alexithymie sollten die Hypothesen eines eingeschränkten interhemisphärischen Transfers und einer Einschränkung der rechtshemisphärischen Funktion durch Erhebung der motorischen Ruheschwelle, der Dauer der transkallosalen Inhibition sowie der transkallosalen Transferzeit überprüft werden. Im Vorfeld der Studie erfolgte ein Screening auf alexithyme Merkmale mittels TAS-20 unter Studenten der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Es wurden 878 auswertbare Fragebögen erhalten. Insgesamt nahmen 20 alexithyme und 42 nichtalexithyme Probanden an der Studie teil (31 Frauen und 31 Männer). Neben der Alexithymie und allgemeinen soziodemographischen Daten wurden verschiedene Persönlichkeitsdimensionen (Neo-FFI) sowie die allgemeine psychische Belastung erhoben (GSI-Wert des SCL-90). Als Ergebnis konnte varianzanalytisch ein signifikanter Einfluss der Alexithymie sowie der Interaktion von Alexithymie und Geschlecht auf den links-rechts Transfer gezeigt werden. Keine der anderen einbezogenen Größen zeigte einen solchen Einfluss. Darüber hinaus bestand bei alexithymen Männern im Vergleich zu nichtalexithymen Männern eine signifikant niedrigere Transferzeit des links-rechts Transfers. Für den Faktor 2 der TAS-20 (Schwierigkeit bei der Beschreibung von Gefühlen) konnte ein signifikanter Einfluss auf die Dauer der transkallosalen Inhibition in der rechten Hemisphäre festgestellt werden. Darüber hinaus korrelierte der Faktor 2 signifikant und positiv mit der Dauer der transkallosalen Inhibition in der rechten Hemisphäre. Keine der zur motorischen Schwelle aufgestellten Hypothesen konnte bestätigt werden. Die in Bezug auf die Dauer der transkallosalen Inhibition und die transkallosale Transferzeit gefundenen Ergebnisse wurden im Sinne rechtshemisphärisch verstärkter inhibitorischer Vorgänge gewertet und im Zusammenhang mit den Hypothesen einer rechtshemisphärischen Hypofunktion sowie Einschränkung des interhemisphärischen Transfers bei Alexithymie diskutiert. Verbindungen zu postulierten Funktionseinschränkungen des rechten zingulären Kortex bei Alexithymie wurden aufgezeigt. Darüber hinaus erfolgte eine Einordnung in die von Garcia-Toro für affektive Störungen formulierte „neuronalen Kurzschlusshypothese“.
Die kombinierte PPV mit Linsenchirurgie ermöglicht einen klaren Einblick während der Vitrektomie insbesondere für die Fundusperipherie. Hierdurch kann die Glaskörperbasis restlos von peripheren Traktionen freigeschnitten werden. Der "tote Winkel" seitlich neben der eigenen Linse entfällt somit. Periphere Grabenbildungen werden hierdurch, besonders bei Endotamponaden, vermieden. Die Patientenbelastung wird durch die Einsparung eines Zweiteingriffes reduziert. Die Reihenfolge der Einzelschritte vom vorderen zum hinteren Augenabschnitt ermöglicht ein relativ stabiles Auge während der PPV. Die Sichtverhältnisse werden sukzessiv von vom nach hinten wiederhergestellt. Eine zunehmende Kataraktentstehung nach Silikonöltamponade wird vorgebeugt und die postoperative Kontrolle ist durch den klaren Einblick für den Untersucher entscheidend verbessert. Vorderkammerprobleme traten nicht häufiger auf als nach PPV ohne Kataraktoperation.
Nachdem Pettenkofer die Hygiene als experimentelle wissenschaftliche Disziplin begründet und in München 1865 den ersten Lehrstuhl besetzt hatte, kam es in Deutschland Anfang des 20. Jh. nur noch zu einer Spezialisierung des Fachgebietes. Für Grotjahn wurde 1920 an der Berliner Universität eine Abteilung für Sozialhygiene eingerichtet. In dem nach dem zweiten Weltkriege verstärkt einsetzenden Differenzierungsprozess in der Hygiene entstanden an der Greifswalder Universität zwei Unikate: die, Hygiene auf dem Lande "und die - Militärische Sozialhygiene". Da sie wissenschaftlich bisher nicht näher beschrieben wurden, bestand das Anliegen dieser Arbeit darin, die Entwicklung der Hygiene in Greifswald in der Etappe von 1945 bis 1990 nachzuzeichnen und den Schwerpunkt der Untersuchung auf die Etablierung der beiden Besonderheiten zu legen. Die engere Zielstellung war darauf gerichtet, die europaweiten Unikate näher zu beschreiben, Kurzbiographien der beteiligten Hochschullehrer zu erarbeiten und ihr Wirken an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im Zusammenhang mit den erbrachten wissenschaftlichen Leistungen zu bewerten. Das verfügbare Material stammt aus Primärquellen, in erster Linie aus Zeitschriftenartikeln und Büchern, aus Sekundärquellen, vorrangig aus Dissertationen, Unterlagen zur Forschung und wissenschaftlichen Arbeit und anderer nichtbuchhändlerischer Literatur sowie aus Unterlagen mit einem Geheimhaltungsgrad und biographischen Dokumenten. Seine Erschließung erfolgte durch öffentliche Zugänge in Bibliotheken und Archiven sowie durch die Bereitstellung privater Unterlagen noch lebender Hochschullehrer. Deskription und Analyse der Dokumente wurden, soweit es möglich war, im Interesse einer ausgewogenen Wertung der stattgehabten Prozesse durch gezielte Anfragen und Interviews ergänzt. Die erste Periode der Hygiene in Greifswald begann 1888 mit Friedrich Loeffler und endete mit Kurt Herzberg. Auch wenn es bei den in der Zwischenzeit agierenden Ordinarien durchaus einige kommunal- und sozialmedizinische Orientierungen in der Arbeit gab, dominierten mikrobiologische und virologische Themen. Das änderte sich, als unter Georg Tartler der Differenzierungsprozess der Hygiene eingeleitet wurde. Er lässt die Unterscheidung von drei Entwicklungslinien zu: - Erstens die Fortführung von Mikrobiologie und Virologie, - zweitens die Etablierung der Sozial-, Gewerbe-(später Arbeits-) und Kommunalhygiene und - drittens, im Zusammenhang mit der Angliederung der Militärmedizinischen Sektion an die Universität, die Schaffung militärhygienischer Fachgebiete. Nach der notwendigen Skizzierung der Hygiene als Lehrfach an der Medizinischen Fakultät und der Militärhygiene an der Militärmedizinischen Sektion erfolgte die nähere Charakteristik der Entwicklung der Sozialhygiene in beiden strukturellen Gliederungen. Einbezogen wurden dabei Kurzbiographien der Hochschullehrer, ihre Publikationen sowie die unter ihrer Leitung abgeschlossenen Promotionen und Habilitationen. Die 7 Kurzbiographien der Lehrstuhlleiter und die erfassten 801 Publikationen, 168 Dissertations- und 20 Habilitationsschriften dürften in ihrer Gesamtheit ein Bild über die Sozialhygiene in Greifswaldvermitteln helfen. Das aus der Verschmelzung der Lehrstühle, Sozialhygiene " und, Hygiene auf dem Lande entstandene Unikat, Sozialhygiene und Hygiene auf dem Lande " bestand nach Weggang von Ludwig Mecklinger aus Greifswald unter Leitung von Herbert Knabe von 1964 bis 1983 und wurde dann von Horst Huyoff noch zwei Jahre weitergeführt, bevor daraus 1985 ein selbständiges "Institut für Sozialhygiene" entstand. Die Analyse zeigte, dass es keine feststellbaren Bemühungen gab, ein solches, doch deutlich von dem Differenzierungsgefüge der Hygiene an anderen Universitäten abweichende Institution wissenschaftssystematisch näher zu begründen. Nach den Interessen von Herbert Knabe aufgebaut und profiliert, konnte dieses Unikat am ehesten als ein, Institut für Allgemein- und Sozialmedizin " unter anderem Namen in den zeitgeschichtlichen Prozess eingeordnet werden. Mit Friedrich Ring wurde an der Militärmedizinischen Sektion ein erfahrener Militärarzt mit dem Aufbau eines Instituts beauftragt, das für Lehr- und (und später ins Auge gefasste) Forschungsbemühungen auf den Gebieten der Organisation und Taktik des Medizinischen Dienstes sowie des Gesundheitsschutzes der Truppe im Frieden verantwortlich sein sollte. Nach seinem frühen Tod führten Günter Ewert und Rolf Hornei für das Fach Organisation des Gesundheitsschutzes, das ab 1965 in einem eigenständigen Institut verselbständigt wurde, den Aufbauprozess weiter. Er erfolgte, abweichend von der sowjetischen militärmedizinischen Doktrin, in Anlehnung an das Fachverständnis der DDR als, "Militärische Sozialhygiene". Damit verbunden war eine 1änger schwelende Auseinandersetzung um die Bezeichnung, die sich an der MMS bis 1976 im Rahmen des, Instituts für die gesamte Militärhygiene" behaupten konnte. Dann folgte eine Periode der Stagnation, bis es mit dem neuen Stellenplan 1988 gelang, nun unter den zwischenzeitlich akkumulierten Erfahrungen der Informatik, Epidemiologie, Ökonomie und Soziologie, ein breiter gewordenes Selbstverständnis unter der jetzt ausgewiesenen "Militärsozialhygiene " neu zu formieren.
K-ras Mutationen werden in 50% allen kollektalen Kanzinome gefunden. Daher etablierten wir ein real-time PCR spezifisch für K-ras Mutationen in den codons 12 und 13. Paraffineingebettete, formulin fixiertes Gewebe und Lymphknoten wurden analysiert durch diese Technik. Wir fanden 7 von 22 Tumoren (32%) mit K-ras Mutationen, aber nur 5 Lymphknoten von 137 waren fraglich positiv für diese Mutation.
Die Ursache der Wegenerschen Granulomatose (WG) ist ein multifaktorielles Geschehen auf der Basis exogener und endogener Faktoren. Bei der Entstehung des Morbus Wegener spielen die lokalen Interaktionen zwischen Neutrophilen und Endothelzellen unter Vermittlung von Proteinase 3 (PR3) und Anti-PR3-antinukleären cytoplasmatischen Antikörpern eine zentrale Rolle. Diese retrospektive Case-Control-Studie (jeweils n=30) im Bundesland Mecklenburg/ Vorpommern sollte pathogenetische Faktoren eruieren. Das Faktorenscreening umfaßte anamnestische Daten, die anhand standardisierter Fragebögen erhoben wurden, des weiteren Ig-Seroprävalenzen bzw. DNA-Bestimmungen ausgewählter persistierender Viren (ParvoB19, EBV, CMV, HHV6), intrazellulärer Bakterien (Chlamydien, Mykoplasmen) und Toxoplasmen sowie Haarmineralanalysen hinsichtlich des Cadmiumgehalts. Die Mehrzahl der anamnestischen Daten blieb ohne kausale Bedeutung für die WG. In der WG-Gruppe fanden sich mehr Allergien (n= 10 versus 0, p=0,0011) und kürzliche Tetanusimpfungen (n=4 versus 0, p=0,035). Sämtliche mikrobiologischen Untersuchungen erbrachten keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen. Die 15 Haaranalysen ergaben keine pathologische Cadmiumbelastung der WG-Patienten. Hervorstechendes Ergebnis war die signifikante Überrepräsentanz der Blutgruppe B (31%) in der WG-Gruppe (Kontrollgruppe: 7%, Gesamtbevälkerung: 9%) zu ungunsten der Blutgruppe 0. Denkbare Theorien über die Assoziation der Blutgruppe mit der WG hinsichtlich der Immuntoleranz von mikrobiologischen Organismen, der Blutgruppensekretion und Wertigkeit der Glykosilierung von Blutgruppeneigenschaft und PR3 werden erläutert. Letztendlich scheint die intraindividuelle Verkettung einer Reihe aufgeführter prädisponierender Faktoren eine WG zu bahnen. Eine besondere Rolle scheinen chronische nasale Staphylococcus aureus- Besiedlungen mit Kreuzreaktivität zur PR3 und darauf basierend die Einleitung der Vasculitis durch hohe Zytokinspiegel im Rahmen einer akuten unspezifischen Infektion einzunehmen.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine real-time PCR für den direkten quantitativen Nachweis der t(8;21)-Translokation an mRNA, isoliert aus den Zellen des peripheren Blutes oder Knochenmarks, zu etablieren. An peripheren Blut- und Knochenmarksproben von Patienten mit t(8;21)-positiver akuter myeloischer Leukämie wurde AML1-ETO mRNA in Relation zur Kontroll-mRNA Porphobilinogen Deaminase (PBGD) quantitativ bestimmt. Die quantitative Analyse beider Gene wurden in einem einzelnen Röhrchen simultan unter Verwendung spezifischer Primer und zwei verschieden fluoreszenzmarkierter Oligonukleotidsonden, die mit unterschiedlichen Reporter-Farbstoffen gekennzeichnet waren, durchgeführt. Es wurde ermittelt, bis in welchen Grenzbereich der simultane Nachweis beider mRNA's möglich ist. Insgesamt konnten 36 periphere Blutproben von vier Patienten analysiert werden. Femer sollte ein Beitrag zu den Fragen geliefert werden, ob Patienten in Langzeitremission PCR-negative Ergebnisse aurweisen, mit welcher Empfindlichkeit diese erkannt werden können und ob sich aus diesen Untersuchungen prognostische Aussagen ergeben.
In der vorliegenden Arbeit konnte bei 55 Patienten mit B-Non-Hodgkin-Lymphomen (B-NHL) der maligne B-Zellklon mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR) nachgewiesen werden: bei 41 Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie (CLL), 6 mit Mantelzell-Lymphom (MCL), 4 mit follikulärem Lymphom (FL) und bei je einem Patienten mit Haarzell-Leukämie (HCL), hoch-malignem B-NHL, lymphoplasmozytoidem Immunozytom (LP-1Z) und Plasmozytom. Für die Etablierung einer quantitativen, Klon-spezifischen (Allel-spezifischen) "real-time" PCR für die rekombinierten VDJ-Gene des IgH-Locus der malignen B-Zellen wurde die CLL gewählt, da bei dieser Erkrankung eine exzessive Vermehrung eines B-Zellklons vorliegt und - im Vergleich zu hochmalignen NHL und vor allem dem Plasmozytom - relativ selten erhebliche Mutationen im VH-FR3-Bereich auftreten. Für die Identifizierung des VDJ-Rearrangements des jeweiligen Patientenklons wurde in der primären PCR als 3´ Primer ein Oligonukleotid komplementär zu einem konservierten Abschnitt aller sechs JH-Segmente in Kombination mit einem von sechs verschiedenen 5´ Primern komplementär zu den konservierten Abschnitten der sechs VH-Familien-spezifischen VH-FR3-Regionen verwendet. Zusätzlich wurden sechs VH-Familienspezifische DNA-Sonden eingesetzt. Als Positivkontrolle wurde ein Moniertes k-ras DNA-Fragment als Standard verwendet. Alle PCR-Amplifikate (VH1-VH6) wurden auf ein Agarosegel aufgetragen. In fast allen Fällen fanden wir im Fall einer VH-Familienspezifischen Reaktion eine positive Reaktion in der "real-time" PCR und ein erwartetes DNA-Fragment von 100-200 Basenpaaren (bp). Bei 31/55 Patienten (21 CLL, 5 MCL, 2 FL, l HCL, l cb-NHL, l Plasmozytom) wurde das in der primären PCR identifizierte IgH-Rearrangement des malignen Zellklons sequenziert. Die ermittelten Sequenzen wurden mit veröffentlichten Sequenzen aus der Genbank "Igblast - Blast for Nucleotide Sequences" des "National Center for Biotechnology Information" (NCBF) zur Bestimmung der VH-N-D-N-JH Übergangsregionen verglichen. Wie in der Literatur bei der CLL beschrieben, fanden wir ein bevorzugtes Rearrangement der Gene VH l-69, VH3-30, VH3-33 und VH4-34. Im Anschluss an die Sequenzierung des jeweiligen malignen B-Zellklons wurden für die quantitative, Klon-spezifische PCR-Analyse Allel-spezifische Oligonukleotid-Primer (ASO-Primer) aus der VH-N-D-N-JH Übergangsregion ausgewählt. Die Spezifität des jeweiligen 3' ASO-Primers für ein bestimmtes Rearrangement wurde an zellulärer DNA mit Hilfe der PCR analysiert. Die ausgewählten ASO-Primer wurden vor dem weiteren Einsatz in der Klon-spezifischen PCR für den einzelnen Patienten an positiven und, wenn möglich, an morphologisch/zytologisch negativen Remissionskontrollen des Patienten, DNA Präparationen von fünf anderen CLL Patienten und fünf PBMNC ("peripheral blood mononuclear cells") gesunder Spender getestet. Für die Quantifizierung der eingesetzten zellulären DNA diente eine quantitative "real-time" PCR für k-ras. Bei 8/21 sequenzierten CLL-Patienten wurden Verlaufskontrollen mit Hilfe der Allel-spezifischen, quantitativen "real-time" PCR (ASO-PCR) für das klonale VDJ-Rearrangement des IgH-Locus durchgeführt. Die Methode wurde dann bei weiteren 8 Patienten mit verschiedenen B-NHL (4 MCL, 2 FL, l HCL, l hoch-malignes NHL) erfolgreich zur Verlaufskontrolle unter Chemotherapie z.T. in Kombination mit dem monoklonalen Antikörper Rituximab®, sowie nach autologer bzw. allogener Blutstammzell-Transplantation eingesetzt. Ziel war u.a. die Überwachung residualer Leukämie- bzw. Lymphomzellen ("minimal residual disease" = MRD). Bei zwei der im Rahmen dieser Arbeit allogen transplantierten Patienten mit MCL und HCL war es mit Hilfe der quantitativen ASO-PCR möglich, frühzeitig eine Therapie des molekularen Relapses (Anstieg peripherer zirkulierender Lymphomzellen über mehr als 3 log Einheiten) durch eine erneute Gabe des monoklonalen Antikörpers Rituximab® und durch Reduktion bzw. Wegnahme der Immunsuppression (Ausnutzung des immunologischen Effektes "Graft-versus-Leukemia" - GvL) einzuleiten. So konnte bei beiden Patienten der molekulare Relaps erfolgreich behandelt und ein klinischer Relaps verhindert werden. Zusammenfassend lässt sich festellen, dass die Allel-spezifische, quantitative "real-time" PCR (ASO-PCR) hervorragend geeignet ist, den malignen B-Zellklon bei verschiedenen B-NHL auch in der Phase der kompletten klinisch-zytologischen Remission zu verfolgen und damit eine Hilfe für differenziertere Therapieentscheidungen in die Hand zu bekommen.
Krebs in einem fortgeschrittenen, disseminierten Stadium kann nur durch eine systemisch wirksame Therapie beeinflußt werden. Die Wirkung von Zytostatika auf die meisten Krebsarten ist begrenzt, oft kann die Krebserkrankung lediglich aufgehalten werden, eine Heilung ist im fortgeschrittenen Stadium nur selten und in speziellen Fällen möglich. Die Aufklärung tumorspezifischer Determinanten der Zytostatika- und Zytokin-Resistenz stellt daher einen wichtigen experimentellen Ansatz für zukünftige Therapieverbesserungen dar. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, inwieweit die Suppression der zellulären Faktoren PKCr| und Bcl-XL eine Zytokin- und Zytostatikasensiblisierung der Lungenadenokarzinomzellinie A549 zur Folge hat. Es wurden PKCrj und Bcl-XL in dieser Lungenkarzinomzelllinie mit spezifischen gapmer Antisense Oligonukleotiden supprimiert. Als Kontrolle wurde ein unspezifisches AODN verwendet. Die spezifische Suppression von PKQi und Bcl-XL wurde 1.) auf RNA-Ebene mit der Taq Man PCR <§> und 2.) auf Proteinebene mit der Western Blot Analyse nachgewiesen. Die funktionellen Testungen an der behandelten Zelllinie umfaßten 1.) die Aktivierung von Caspase-3 und 2.) die Anfärbung des Zellkerns mit Propidiumjodid. Es konnte gezeigt werden, dass die Suppression von Bcl-XL und PKCr) eine signifikante Sensibilisierung gegen die Zytostatika Vincristin und Taxol und gegen die Zytokine TRAIL und TNFa zur Folge hat. Die Versuche zeigen, dass die Inhibition von Bcl-XL und PKCr| einen Therapienutzen im Rahmen adjuvanter Chemotherapien von Krebspatienten aufweisen könnte, wenn diese Faktoren bevorzugt in malignen Geweben exprimiert oder bevorzugt in malignen Geweben supprimiert werden.
Über den Zeitraum eines Jahres wurden die auf der internistischen Intensivstation aufgenommenen Patienten erfaßt und in Bezug auf chronischen Alkoholabusus klassifiziert. Dabei wurden klinisch die ärztliche Beurteilung und Diagnosestellung und paraklinisch die CDT-, GGT- und MCV-Werte genutzt. Zur Dokumentation der Krankheitsschwere kam der APACHE II Score zum Einsatz. Weiterhin sind Alter, Geschlecht, Aufenthaltsdauer und Outcome festgehalten worden. Die Patienten wurden in Hauptdiagnosegruppen eingeteilt. Von den erfaßten 894 Patienten wurde bei 293 ein chronischer Alkoholabusus festgestellt (32,8%). Der Alkoholabuseranteil bei den Männern (43,6%) lag signifikant höher als bei den Frauen (28,6%). Patienten mit chronischem Alkoholabusus lagen durchschnittlich 5,55 Tage auf der Intensivstation und damit signifikant länger als Nonabuser mit 2,92 Tagen. Alkoholabuser hatten am häufigsten Hauptdiagnosen aus dem gastrointestinalen Bereich, Nonabuser aus dem kardiovaskulären Bereich. Die höchste Letalität mit 20,3% war bei Patienten mit chronischem Alkoholabusus und kardiovaskulärer Hauptdiagnose zu verzeichnen. Die Gesamtletalität lag bei 11,9 % und setzt sich zusammen aus 13,0 % im Alkoholkollektiv sowie 11,2 % im Nicht-Alkoholkollektiv. Das durchschnittliche Alter der als positiv klassifizierten Patienten betrug 57,3 Jahre. Damit lagen sie fast 5 Jahre unter dem Durchschnitt der Kontrollgruppe (62,2 Jahre). Betrachtet man Patienten mit einem Lebensalter unter 65 Jahre, sind Alkoholmißbräuchler mit mehr als 40 % überrepräsentiert. Ein chronischer Alkoholabusus kann paraklinisch am verläßlichsten mittels CDT-Wert nachgewiesen werden. Die Aufnahme dieses Laborparameters in die Routinediagnostik einer Intensivstation ist dringend zu empfehlen.
Low-pressure plasmas offer a unique possibility of confinement, control and
fine tailoring of particle properties. Hence, dusty plasmas have grown
into a vast field and new applications of plasma-processed dust particles
are emerging. There is demand for particles with special properties and
for particle-seeded composite materials. For example, the stability of
luminophore particles could be improved by coating with protective Al2O3
films which are deposited by a PECVD process using a metal-organic precursor gas.
Alternatively, the interaction between plasma and injected micro-disperse powder
particles can also be used as a diagnostic tool for the study of plasma surface
processes. Two examples will be provided: the interaction of micro-sized (SiO2)
grains confined in a radiofrequency plasma with an external ion beam as well as
the effect of a dc-magnetron discharge on confined particles during deposition
have been investigated.