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Die über einhundert geburtshilflichen Instrumente der Greifswalder Sammlung historischer geburtshilflich-gynäkologischer Instrumente werden ihrem jeweiligen Entwickler und ihrer Entstehungsgeschichte zugeordnet. Indikationen und Anwendungen der häufig seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten nicht mehr in Gebrauch befindlichen Geräte werden detailliert beschrieben. Die einzelnen Instrumente werden in einen historischen Entwicklungszusammenhang eingeordnet, so wird unter anderem die Geschichte der Geburtszange ( und Hebel ) inkl. der Kopfschwartenzange an Hand der Greifswalder Exemplare nahezu lückenlos bis hin zu den heute noch eingesetzen Modellen vorgestellt. Die Arbeit vermittelt eine detaillierte Geschichte der zerstückelnden Operationen (Perforation, Kraniotomie, Kranioklasie, Kephalothrypsie, Dekapitation, Embryotomie, (ect...) und der hierzu verwendeten Instrumente, von denen einige unbekannt oder völlig in Vergessenheit geraten waren. Hier werden zusätzlich die mit diesen Eingriffen verbundenen ethischen Fragen im Wechsel der Zeit untersucht. Neben diesen zwei Hauptkapiteln finden sich Abhandlungen über Beckenmesser, Stethoskope und Amnioskope, Dilatatorien, Nabelschnurrepositorien, Instrumente zur Extraktion am Steiß, Abortzangen und Instrumente zur Blutstillung in der Nabelgeburtsperiode. Die Arbeit dokumentiert die geburtshilfliche Instrumentensammlung zudem durch qualitativ hochwertige Fotografien. Im Anhang werden die bedeutendsten Geburtshelfer der letzten zwei Jahrhunderte in Form einer synchronoptischen ausklappbaren Grafik vorgestellt. Hier wird die neuere Geschichte der Gebrutshilfe mit wegweisenden Entdeckungen aus anderen Gebieten der Medizin und mit großen Ereignissen aus Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft korreliert.
Ziel: Bis heute liegt keine endgültige Einschätzung zur Bedeutung des EEG im Hinblick auf prognostische Aussagen bei fokalen Epilepsien vor. Deshalb versuchten wir der Frage nachzugehen, ob das EEG bei kryptogen fokaler Epilepsie (KFE) eine prognostische Relevanz hat. Methoden: Hierzu wurden 32 Patienten mit KFE, davon 16 pharmakoresistente und 16 anfallsfreie, mit Beginn einer adäquaten antiepileptischen Medikation prospektiv von 1985 - 1992 untersucht. Wir analysierten 166 EEG, abgeleitet zu definierten Zeitpunkten im 10-20-System einschließlich Hyperventilation und Photostimulation. Erfasst und statistisch ausgewertet wurden die Hintergrundaktivität, Wellenparoxymen, fokale Verlangsamungen und epileptiforme Muster (EM), Unser besonderes Augenmerk galt den EM. Die Ausmessung erfolgte semiquantitativ in ihrer Dauer und Amplitude des jeweils ersten Spitzenpotentials. Ergebnisse: Insgesamt 22 Frauen und 10 Männer wurden untersucht. Patienten beider Gruppen zeigten im Krankheitsverlauf teils unauffällige, teils pathologische EEG. Erst die Gegenüberstellung aller 166 EEG und ihre Analyse im Krankheitsverlauf ließen statistische Zusammenhänge zwischen EEG-Veränderungen und Epilepsieverlauf erkennen. Von Bedeutung erwiesen sich die EM hinsichtlich ihrer Lokalisation (p = .0001), Dauer (p = .003) und Dichte (p =.0004) sowie die Provokation durch Hyperventilation (p = .007). Bei den nicht anfallsfreien Patienten traten EM in kurzer Dauer, hoher Dichte, rechtshemisphärieller, extratemporaler Lokalisation sowie bevorzugt im Ruhe-EEG auf. Die EM hingegen bei den anfallsfreien Patienten zeigten eine längere Dauer, eine niedrigere Dichte, eine linkshemisphärielle, temporale Lokalisation und ein vermehrtes Auftreten unter Hyperventilation. Zusammenfassung: Für den einzelnen Patienten mit kryptogen fokaler Epilepsie und normalem EEG im gesamten Epilepsie verlauf sind keine Prädiktoren zur Prognose abzuleiten. Bei Patienten mit EM lassen die Lokalisation der EM, ihre Amplitude, Dauer und Dichte eine Aussage zur Prognose vermuten. Nicht das Vorhandensein oder Fehlen von EM scheint also bedeutsam, sondern die Ausprägung einzelner EM-Charakteristika.
In einer Studie wurde eine bekannte chirurgische Alternative zu den heute favorisierten und gelehrten Methoden bei der operative Entfernung unterer Weisheitszähne vorgestellt, bei der das Risiko einer Schädigung des N. lingualis völlig ausgeschlossen werden konnte. Die aktuelle Lehrmeinung an deutschsprachigen Kliniken für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie befürwortet mehrheitlich einen vestibulären Zugang mit unterschiedlicher Ausdehnung einer zusätzlichen lingualen Mukoperiostpräparation und einen instrumenteilen Schutz lingualer Weichteile, inklusive des N. lingualis. In der vorliegenden Studie wurde ein rein vestibulärer Zugang zur operativen Weisheitszahnentfernung gewählt und auf jegliche linguale Mukoperiostpräparation sowie auf einen instrumenteilen Schutz lingualer Weichteile verzichtet. Um die Problematik des lingualen Zuganges zu verdeutlichen, wurde an 5 erwachsenen Leichenpräparaten der N. lingualis im Bereich der Weisheitszahnregion freipräpariert und fotografisch dargestellt. Im klinischen Studienzeitraum wurden an 1000 Patienten 1320 Weisheitszähne des Unterkiefers operativ entfernt. Die sensiblen und sensorischen Qualitäten des N. lingualis wurden postoperativ durch eine neurologische Untersuchung objektiviert. Bei allen Patienten wurden verschiedene klinische und radiologische Befunde sowie Parameter zur Operationstechnik und Anästhesie erfasst. Bei dem beschriebenen Operationsverfahren waren keine Funktionseinschränkungen des N. lingualis temporärer oder permanenter Art nachweisbar.
Die bevölkerungsrepräsentative Querschnittsstudie SHIP wurde von Oktober 1997 bis Mai 2001 in Vorpommern mit 4310 Probanden durchgeführt, wobei Daten von Probanden im Alter von 25-74 Jahren (n= 2520 für den OK und n= 1936 für den UK) im Hinblick auf die Lückengebisssituation und der prothetischen Versorgung ausgewertet wurden. Es erfolgte eine Einteilung der Lückengebisse auf Kieferebene in 5 Gruppen, um die prothetische Versorgung in Beziehung zur Anzahl und zur Verteilung der vorhandenen Zähne zu bringen und um die Qualität und Quantität der Versorgung zu beurteilen. Basierend auf einem anerkannten epidemiologischen Konzept wurde innerhalb der Gruppeneinteilung die Zielvariable "unzureichend versorgt" definiert und unter Einbeziehung verschiedener Variablen aus der Zahnmedizin, der Medizin, der Psychologie und Soziologie ein epidemiologisches Modell entwickelt, welches anhand logistischer Regression unter Verwendung von Wechselwirkungen Faktoren der Fallgruppe überprüft wurde. Es lässt sich feststellen, dass die Wahl der prothetischen Versorgung vor allem von der Topographie und der Anzahl der vorhandenen Zähne abhängt. Der Grad der prothetischen Versorgung ist nur in Wechselwirkung mit anderen Faktoren altersabhängig. Das Alter allein nimmt keinen Einfluss, jedoch sind soziodemographische und psychosoziale Variablen (Einkommen, Schulbildung, Freundesanzahl, Depressionen, Alkoholkonsum, BMI) signifikant assoziiert mit der Qualität und Quantität des Zahnersatzes.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine real-time PCR für den direkten quantitativen Nachweis der t(8;21)-Translokation an mRNA, isoliert aus den Zellen des peripheren Blutes oder Knochenmarks, zu etablieren. An peripheren Blut- und Knochenmarksproben von Patienten mit t(8;21)-positiver akuter myeloischer Leukämie wurde AML1-ETO mRNA in Relation zur Kontroll-mRNA Porphobilinogen Deaminase (PBGD) quantitativ bestimmt. Die quantitative Analyse beider Gene wurden in einem einzelnen Röhrchen simultan unter Verwendung spezifischer Primer und zwei verschieden fluoreszenzmarkierter Oligonukleotidsonden, die mit unterschiedlichen Reporter-Farbstoffen gekennzeichnet waren, durchgeführt. Es wurde ermittelt, bis in welchen Grenzbereich der simultane Nachweis beider mRNA's möglich ist. Insgesamt konnten 36 periphere Blutproben von vier Patienten analysiert werden. Femer sollte ein Beitrag zu den Fragen geliefert werden, ob Patienten in Langzeitremission PCR-negative Ergebnisse aurweisen, mit welcher Empfindlichkeit diese erkannt werden können und ob sich aus diesen Untersuchungen prognostische Aussagen ergeben.
Entwicklung eines Scores zur präoperativen Diagnostik und Dignitätseinschätzung von Ovarialtumoren
(2003)
Es sind bereits viele Scores zur präoperativen Diagnostik von Ovarialtumoren entwickelt worden. Die vorliegende Arbeit stellt einen neuentwickelten Score zur präoperativen Einschätzung derselben für Frauen im Alter von über 45 Jahren dar. Es werden die Daten von 330 Patientinnen ausgewertet, die aufgrund eines Ovarialtumors in Greifswald operiert wurden. Ausgewertet und auf Signifikanz geprüft werden: Alter, MP-Status, Hormontherapie, Blutungsstörungen, Beschwerden, bimanueller Tastbefund, Tumormarker CA125, sonographische Merkmale. Die im Zusammenspiel aussagekräftigsten (signifikanten) Merkmale werden in den Score aufgenommen. Dazu gehören : Blutungstörungen, bimanueller Tastbefund, CA 125, die sonographischen Merkmale, ausgeschlossen ist die sonographische Größe. Der Maximalwert des Scores beträgt 20 Punkte. Der Cut off ist bei 5 festgesetzt. 0-1 Punkte- mit hoher Sicherheit, 2-4 Punkte- wahrscheinlich benigner Tumor: Rat zur LSK; 5-7 Punkte- eher, ab größer 7 Punkten sicher maligner Tumor: Rat zur Laparotomie. Der Score erreicht eine Spezifität von 96,0%, eine Sensitivität von 93,1%, einen positiv prädiktiven Vorhersage wert von 91% und ein neg. präd. Vorhersage wert von 97%. Eine Kontrollgruppe von 68 Patientinnen erreicht eine Sensitivität von 89% und eine Spezifität von 96%.
Zur Biomechanik des Fingers unter Berücksichtigung der Krümmungsinkongruenz der Gelenkflächen
(2003)
In der Fachliteratur beriicksichtigte Fingermodelle modellieren die Fingergelenke bzgl. Flexion/Extension (iblicherweise als Scharniere mit ortsfesten Achsen (drei Freiheitsgrade pro Finger). In der vorliegenden Arbeit wird aufgezeigt, dass dieses prinzipiell falsch ist und dass die bei alien Gelenken vorliegende Inkongruenz der Gelenkflachenkrummung die Grundlage jeglicher Fingermodellierung bilden muss. Daraus resultiert, dass der Gelenkkette des Fingers physikalisch prinzipiell sechs Freiheitsgrade zukommen. Da die Lagen der Phalangen durch sechs Muskelkrafte eingestellt werden, kann das Problem der Fingerpositionierung prinzipiell geschlossen gelost werden. Der Autor beschreibt die fur die Fingerbewegung relevanten Anteile der Anatomic des menschlichen Fingers und mathematisiert sie fur Flexion/Extension mit Hilfe der Vektorgeometrie. Daraus ergeben sich Gleichungssysteme fur die bei der Betrachtung des Fingers bedeutsamen Gleichgewichtslagen, die von einem dazu entwickelten Computerprogramm aufgestellt und numerisch gelost werden. Mogliche Gleichgewichtslagen und die dazu notwendigen Muskelkrafte werden berechnet. Die rechnerischen Losungen werden interpretiert. Im Gegensatz zu den meisten in der Literatur beriicksichtigten quantitativen Fingermodellen konnen mit diesem Fingermodell Phanomene wie z.B. das Krankheitsbild des knochernen Strecksehnenausrisses oder die Ruheposition der Finger erklart werden. Es wird aufgezeigt, dass einige anatomische Daten empfmdlich auf Veranderungen reagieren und dass dieses z.B. bei rekonstruierenden Operationen unbedingt beriicksichtigt werden sollte. AuBerdem decken sich die rechnerischen Ergebnisse mit denen experimenteller Untersuchungen.
Die diabetische Retinopathie gehört zu den häufigsten Erblindungsursachen in Europa. Eine möglichst konsequente, normoglykämische StoffWechseleinstellung kann das Auftreten und d.ie Progression der Netzhautveränderungen verzögern. An erner Population von 758 Patienten (249 Typ l und 509 Typ 2 Diabetikern) untersuchten wir in einer retrospektiven Follow-up-Studic die Prävalenzen der diabetischen Retinopathie in Abhängigkeit vom Manifestationsalter und anderer assoziierender Faktoren, wie Hypertonie, Hyperlipidämie und Hyperglykämie, die zwischen 1989-1997 im Fachkrankenhaus für Diabetes in Karlsburg mit einem Manifestationsalter zwischen 30-60 Jahren stationär behandelt wurden. Wir fanden bei einer mittleren Diabetesdauer von 16 Jahren eine Prävalenz der Retinopathie von 62% (Typ l Diabetikern mit 56% und Typ 2 Diabetikern mit 65%) Davon hatten 84% eine präproliferative und 16% eine proliferative Retinopathie. Die Diabetesdauer und das Manifestationsalter erwiesen sich als Risikofaktoren für das Auftreten der Retinopathie. Alle Formen der Mikroangio- und Neuropathie waren bei Typ 2 Diabetikern signifikant höher präsent.
Problemstellung Nach dem Einzug in ein Verwaltungsgebäude traten nach ca. 8 Wochen in rekonstruierten Räumen sowie in Räumen der neugebauten Gebäudeteile Geruchsbelästigungen auf. Die Angestellten klagten über Befindlichkeitsstörungen, insbesondere über Schleimhautreizungen, Hautrötungen, Kopfschmerzen und Atembeschwerden. Auf Grund dieser Beschwerden wurden Raumluftmessungen veranlasst. Die Bewertung der Belastungen mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC's) in der Raumluft bereitet Schwierigkeiten, da es sich hier um eine Vielzahl chemisch zum Teil unterschiedlicher Verbindungen handelt und bis heute hinsichtlich der Belastung mit VOC's verschiedene Empfehlungen herausgegeben wurden, aber keine rechtsverbindlichen Grenzwerte existieren. Für die Beurteilung der Meßergebnisse wurde das Richtwertkonzept der ad-hoc-Arbeitsgruppe der Innenraumlufthygiene-Kommission des UBA (IRK) und der Arbeitsgemeinschaft oberer Landesgesundheitsbehörde (AOLG) zu Grunde gelegt. Methodik Zur Klärung der Frage, ob zwischen der Raumluftbelastung in den Arbeitsräumen des Verwaltungsgebäudes und den bei den Angestellten aufgetretenen Befindlichkeitsstörungen und gesundheitlichen Beschwerden ein Zusammenhang besteht, wurden standardisierte Befragungen mittels eines Fragebogens der Raumnutzer und im Vergleich mit einer Kontrollgruppe durchgeführt. Um die Inimissionssituation in den Arbeitsräumen beurteilen zu können, wurden qualitative und quantitative Messungen der Innenraumluft vorgenommen. Ergebnisse 2 Monate nach Bezug des Gebäudes wurden VOC-Gesamtkonzentrationen von 1700 nachgewiesen, nach 42 Monaten war die Belastung durch verschiedene Sanierungsmaßnahmen und intensives Lüften auf ca. 700 \i/m3 zurückgegangen. Bei der Betrachtung der Raumluftergebnisse konnte festgestellt werden, dass die Emission der Schadstoffe in dem Zeitraum von 3,5 Jahren nur langsam abnahm und sich das Schadstoffprofil (Aldehyderhöhung) zwischenzeitlich veränderte. Die Ergebnisse der umweltmedizinischen Befragungen korrellieren mit den Messergebnissen der umwelthygienischen Untersuchungen. Schlußfolgerungen Aufgrund der anhaltenden gesundheitlichen Beschwerden, die sich in Einzelbefunden und bei den Fragebogenaktionen zeigten, ist es erforderlich, durch geeignete Maßnahmen die Innenraumluft zu verbessern und den Gesundheitszustand der Betroffenen weiter zu kontrollieren. Insbesondere sind weiterführende Untersuchungen der Personen auf allergische Reaktionen und Entwicklung eines Belastungsasthmas notwendig. Für eine erfolgreiche Sanierung muss eine gezielte Materialauswahl und eine Bewertung deren Prüfzertifikate und - berichte erfolgen.
Angesichts der zu beachtenden Risiken bei der Anwendung von Chlorhexidin ist die Erprobung weiterer Mundhöhlenantiseptika als notwendig anzusehen. Chlorhexidin wirkt u. a. mutagen, indiziert für experimentell nach 14 d reversible prämaligne Alterationen. In der vorliegenden Studie wurde eine 0,12%ige Polihexamid (Lavasept®)- Mundspüllösung mit einem Placebo, einer 0,12%igen Chlorhexidin-Mundspüllösung sowie mit der kommerziellen Mundspüllung Listerine® verglichen. Der in vivo antibakterielle Effekt wurde durch Aufnahme der Bakterienmenge von der Zahnoberfläche (Zahn 36) und der Mukosa 4 h nach der ersten Mundspülung und 5 d später, d.h. 12 h nach der letzten Mundspülung. Für die Untersuchung wurden 16 freiwillige gesunde Versuchspersonen rekrutiert. Die ermittelten Daten wurden anhand von ANOVA mit Bonferroni-Korrekturen für multiple Vergleiche analysiert (Signifikanzniveau a = 0,05). Lavasept war in der Plaquehemmung signifikant wirksamer als Placebo. Es gab keinen signifikanten Unterschied zu Chlorhexidin und Listerine. In der Bakterienreduktion auf der Mukosa war Lavasept nach 4 h und 5 d signifikant wirksamer als Listerine und Placebo. Chlorhidin war hier allen 3 anderen Mundspülungen überlegen. Auf der Zahnoberfläche zeigte Lavasept in der Kurzzeitwirkung tendenziell die antiseptische Wirksamkeit von Chlorhexidin. Lavasept war nach 4 h und 5 d auf der Zahnoberfläche signifikant wirksamer in der Bakterienreduktion als Listerine und Placebo. Übereinstimmend mit vorherigen Studien (Rosin et al. 2001) konnte gezeigt werden, dass Lavasept die Bakterienrekolonisation behindert und die orale Bakterienmenge reduziert. Die vorliegenden Ergebnisse lassen es aussichtsreich erscheinen, den Einfluss von Polihexamid (Lavasept®) als Mundspülung in der Prävention plaque-assoziierter Erkrankungen auch bei bereits etablierter Plaque zu untersuchen.
K-ras Mutationen werden in 50% allen kollektalen Kanzinome gefunden. Daher etablierten wir ein real-time PCR spezifisch für K-ras Mutationen in den codons 12 und 13. Paraffineingebettete, formulin fixiertes Gewebe und Lymphknoten wurden analysiert durch diese Technik. Wir fanden 7 von 22 Tumoren (32%) mit K-ras Mutationen, aber nur 5 Lymphknoten von 137 waren fraglich positiv für diese Mutation.
Die vorliegende Studie untersucht Furchtreaktionen, die bei steigender Erkennbarkeit relevanter Reize auftreten. Sie basiert auf den Ergebnissen zahlreicher Untersuchungen zur affektiven Modulation physiologischer Reaktionssyteme. 12 Spinnenphobiker, 10 Schlangenphobiker, 12 Blutphobiker und 11 Kontrollpersonen nahmen an der Untersuchung teil. Während der Betrachtung affektiven Bildmaterials wurden Herzrate, Hautleitwertreaktionen, die Muskelaktivität des levator labii und die Schreckreflexreaktionen auf applizierte Schreckreize aufgezeichnet. Das Stimulusmaterial bestand aus phobischem, angenehmem, unangenehmem und neutralem Bildmaterial.Im Mittelpunkt der Studie steht die Untersuchung unterschiedlicher Furchtreaktionen, die in Annäherung an einen Furchtreiz auftreten. Zur Variation der Nähe zur Bedrohung wurde die Erkennbarkeit der Reize im Verlauf der Untersuchung kontinuierlich gesteigert, indem ein bestimmter Prozentsatz zum Zielreiz gehöriger Bildpunkte vor einen Hintergrund mit farbigem Rauschen eingeblendet wurde. Weiterhin wurde die Frage untersucht, ob bereits vor einer bewußten Erkennung der präsentierten Reize unterscheidbare physiologische Reaktionen zwischen den Bildkategorien auftreten. Die Ergebnisse zeigen, daß die Kaskade defensiven Verhaltens auch im Humanbereich beobachtbar ist. Vor der bewußten Erkennung der Bildreize wurden keine differenzierten physiologischen Reaktionen gefunden.
Das Medium Internet hat zu einem tiefgreifenden Wandel im Verbraucherverhalten geführt. Preis- und Wettbewerbstransparenz für die Kunden sind stark angestiegen. Eine langfristige Bindung der Kunden an das Unternehmen ist deshalb für den E-Commerce von zentraler Bedeutung. Die vorliegende Arbeit untersucht in zwei getrennten Studien, welche Determinanten dem Kaufverhalten im Internet einerseits und der Loyalität von Kunden andererseits zugrunde liegen. Dazu wird in einer empirischen Längsschnittstudie ein E-Commerce-Kaufverhaltensmodell überprüft, das eine Anwendung der Theorie des geplanten Verhaltens (theory of planned behavior = TOPB) von Ajzen auf den Einkauf im Internet darstellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die reine Übertragung der TOPB keinen ausreichenden Erklärungsrahmen für das Kaufverhalten im Internet liefert. In einer zweiten Studie wird ein E-Commerce-Kundenloyalitätsmodell entwickelt, das anhand zweier unabhängiger Stichproben einer Online-Befragung überprüft wird. Darin werden die Globalzufriedenheit, die Verbundenheit der Kunden gegenüber dem Anbieter, die Sicherheitsbedenken gegenüber der Website des Anbieters und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle der Kunden als Determinanten der Kundenloyalität angenommen. Zudem werden die Einzelzufriedenheiten hinsichtlich der Stärke ihres Einflusses auf die Globalzufriedenheit untersucht. Es zeigt sich, dass die Globalzufriedenheit der Kunden den stärksten und über beide Stichproben hinweg stabilen Einfluss auf die Kundenloyalität ausübt. Die Globalzufriedenheit ihrerseits wird am stärksten determiniert durch die Zufriedenheit mit der Schnelligkeit der Lieferung und der Benutzerfreundlichkeit der Website.
ATP-abhängige Transporter spielen eine wichtige Rolle beim Transport von endogenen und exogenen Stoffen durch Zellmembranen. Die ATP-Transporter ABCG2 und MRP5 wurden in Medikamenten-resistenten Tumorzelllinien entdeckt. Später konnten sie auch in gesundem Gewebe nachgewiesen werden. Sie transportieren ganz unterschiedliche Stoffe, die keiner einheitlichen Gruppe angehören. ABCG2 transportiert unter anderem Medikamente, die in der Therapie maligner Erkrankungen eingesetzt werden und eine ausgesprochene Kardiotoxizität besitzen. MRP5 transportiert als Substrat zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP), welches bei der Relaxation glatter Muskelzellen kardialer Gefäße eine große Rolle spielt. In der vorliegenden Arbeit wurde die Expression von ABCG2 und MRP5 an 15 Proben humanen Ventrikelmyokards und 52 Proben humanen Vorhofgewebes von Patienten mit koronarer Herzkrankheit untersucht. Von den 15 Proben humanen Ventrikelmyokards waren fünf von Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM), fünf von Patienten mit ischämischer Kardiomyopathie (ICM) und fünf von herzgesunden Patienten. Mittels realtime- RT-PCR wurde ABCG2- bzw. MRP5-mRNA in allen Proben nachgewiesen. Zum einen wurde mittels ausgewählter Primer eine ABCG2- bzw. MRP5-cDNA-Sequenz auf dem TaqMan® von Applied Biosystems vervielfältigt und anschließend statistisch ausgewertet. Zum anderen wurde ABCG2 bzw. MRP5 mit den monoklonalen Antikörpern BXP-21 bzw. AFM immunhistochemisch dargestellt. ABCG2 wurde außerdem mittels Immunfluoreszenz dargestellt. Die Expression von ABCG2 und MRP5 konnte in allen Proben humanen Herzgewebes mittels real-time PCR und Immunhistochemie / Immunfluoreszenz gezeigt werden. Hinsichtlich der Expression konnte für die mRNA von ABCG2 eine signifikante Erhöhung (p = 0,05) bei DCM und ICM gegenüber gesundem Gewebe gezeigt werden. Die im Rahmen dieser Arbeit vorgelegten Ergebnisse weisen auf eine mögliche Beteiligung der ATP-Transporter ABCG2 und MRP5 an Transportprozessen am Herzen hin. Die Interaktionen von Pharmaka und die individuell unterschiedlichen Wirkungen am Herzen bei der Pharmakotherapie können durch diese Arbeit besser verstanden werden.
Mit der Virtuellen Realität lassen sich komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge in vielen Fällen besser beschreiben und erfassen. Mit dem Virtuellen Artikulator „DentCAM“ wurde eine Software entwickelt, die die Berechnung der statischen und dynamischen Okklusion ermöglichen und visualisieren kann. Untersucht wurde die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit des Virtuellen Artikulators bei seinem Einsatz in der Funktionsdiagnostik.
Vergleichende klinische Untersuchung der elektronischen Registriersysteme GAMMA-CADIAX® und JMA®
(2003)
In dieser Arbeit wurde versucht, methodisch sinnvolle Ansätze für eine klinische Vergleichbarkeit der Registriersysteme GAMMA-CADIAX® und ZEBRIS-JMA® zu finden. Verglichen wurden die Reproduzierbarkeit der einzelnen Geräte sowie die horizontale Kondylenbahnneigung (HKN) und der Bennettwinkel beider Registriersysteme untereinander. Unter anderem wurde eine Messung mit beiden Systemen gleichzeitig am Kopf montiert durchgeführt. Die HKN kann mit beiden Registriersystemen reproduzierbar gemessen werden. Der Bennettwinkel war mit dem JMA® besser reproduzierbar. Der Vergleich der beiden Registriersysteme untereinander zeigte für die HKN eine gute bis sehr gute Vergleichbarkeit und für den Bennettwinkel eine gute Vergleichbarkeit nur bei simultaner Messung. Die beste Übereinstimmung wurde bei gleichzeitiger Montage der Messsysteme gefunden. Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, dass die Messanordnung und das Messsystem einen Einfluss auf das Messergebnis haben. Durch das geringe Gewicht und die einfache Montage des JMA® war es erstmalig möglich, zwei Registriersysteme gleichzeitig am Probanden zu montieren und klinisch zwei Messungen synchron durchzuführen.
Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit den Suiziden und Suizidversuchen, die im Stadt- und Landkreis Greifswald in der Zeit von 1993 bis 1995 begangen wurden. Im Erfassungszeitraum ereigneten sich 73 Suizide und 337 Suizidversuche, die unter Betrachtung der Variablen wie Kreisverteilung, Altersunterschiede, Geschlechtsunterschiede, familiäre Situation, berufliche Tätigkeiten und Arbeitslosigkeit, Handlungszeiten, Tötungsmittel, Motive und Ursachen, psychiatrische Befunde, vorangegangene Suizidhandlungen und Einflüsse familiärer Suizidhandlungen untersucht wurden, hinsichtlich ihrer Besonderheiten dargestellt, in ihrem Zusammenhang ausgewertet und besprochen wurden. Der Aspekt der „Nachwendesuizidalität" findet in mehreren Punkten der Diskussion besondere Berücksichtigung.
Die Heparin-induzierte Thrombozytopenie Typ II ist eine antikörpervermittelte Immunreaktion. Nur ein Teil der HIT-Patienten entwickelt allerdings lebensbedrohliche Komplikationen wie Thrombosen. Faktor V Leiden, die Prothrombin G20210A-Mutation und der Methylentetrahydrofolatreduktase(MTHFR)-C677T-Polymorphismus gelten als genetische Risikofaktoren für die Entstehung von Thrombosen. In der vorliegenden Arbeit wird der Stellenwert der drei Mutationen als mögliche Risikofaktoren für die Entstehung HIT-assoziierter Thrombosen untersucht. In der Gruppe aller untersuchten HIT-Patienten ließ sich keine signifikant erhöhte Inzidenz der Faktor-V-Leiden-Mutation, des Prothrombin G20210A und des MTHFR-C677T-Polymorphismus im Vergleich zu Kontrollgruppen nachweisen. Auch bei den einzelnen Untergruppen der mit thrombembolischen Komplikationen symptomatischen HIT-Patienten zeigte sich kein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen der Mutationen mit venösen oder arteriellen HIT-assoziierten Thrombosen. Diese Ergebnisse deuten daraufhin, daß keine der drei untersuchten Mutationen ein herausragender Risikofaktor für die Manifestation thrombembolischer Komplikationen bei HIT-Patienten darstellt.
Die Ursache der Wegenerschen Granulomatose (WG) ist ein multifaktorielles Geschehen auf der Basis exogener und endogener Faktoren. Bei der Entstehung des Morbus Wegener spielen die lokalen Interaktionen zwischen Neutrophilen und Endothelzellen unter Vermittlung von Proteinase 3 (PR3) und Anti-PR3-antinukleären cytoplasmatischen Antikörpern eine zentrale Rolle. Diese retrospektive Case-Control-Studie (jeweils n=30) im Bundesland Mecklenburg/ Vorpommern sollte pathogenetische Faktoren eruieren. Das Faktorenscreening umfaßte anamnestische Daten, die anhand standardisierter Fragebögen erhoben wurden, des weiteren Ig-Seroprävalenzen bzw. DNA-Bestimmungen ausgewählter persistierender Viren (ParvoB19, EBV, CMV, HHV6), intrazellulärer Bakterien (Chlamydien, Mykoplasmen) und Toxoplasmen sowie Haarmineralanalysen hinsichtlich des Cadmiumgehalts. Die Mehrzahl der anamnestischen Daten blieb ohne kausale Bedeutung für die WG. In der WG-Gruppe fanden sich mehr Allergien (n= 10 versus 0, p=0,0011) und kürzliche Tetanusimpfungen (n=4 versus 0, p=0,035). Sämtliche mikrobiologischen Untersuchungen erbrachten keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen. Die 15 Haaranalysen ergaben keine pathologische Cadmiumbelastung der WG-Patienten. Hervorstechendes Ergebnis war die signifikante Überrepräsentanz der Blutgruppe B (31%) in der WG-Gruppe (Kontrollgruppe: 7%, Gesamtbevälkerung: 9%) zu ungunsten der Blutgruppe 0. Denkbare Theorien über die Assoziation der Blutgruppe mit der WG hinsichtlich der Immuntoleranz von mikrobiologischen Organismen, der Blutgruppensekretion und Wertigkeit der Glykosilierung von Blutgruppeneigenschaft und PR3 werden erläutert. Letztendlich scheint die intraindividuelle Verkettung einer Reihe aufgeführter prädisponierender Faktoren eine WG zu bahnen. Eine besondere Rolle scheinen chronische nasale Staphylococcus aureus- Besiedlungen mit Kreuzreaktivität zur PR3 und darauf basierend die Einleitung der Vasculitis durch hohe Zytokinspiegel im Rahmen einer akuten unspezifischen Infektion einzunehmen.
Entwicklung von EGF-beladenen Ca-Alginat-Inserten zur kausalen Behandlung des „trockenen“ Auges
(2003)
Bei ca. 20% der Bevölkerung wird eine Keratocojunktivitis sicca diagnostiziert. Bei dieser Erkrankung der Augenoberfläche besteht ein instabiler Tränenfilm. EGF ist ein bedeutender Faktor für die Ausbildung eines regelrechten Tränenfilms. Da Patienten mit Keratocojunktivitis sicca geringere Konzentrationen an EGF in ihrer Tränenflüssigkeit als gesunde Patienten aufweisen, erscheint eine Substitutionstherapie mit EGF sinnvoll. Dazu wurden in dieser Arbeit sterile, gut verträgliche, EGF-beladene Inserte entwickelt, die, im Bindehautsack appliziert, EGF kontrolliert freisetzen. Um das Freisetzungsverhalten der Inserte zu variieren, wurden Parameter wie z. B die chemische Zusammensetzung der verwendeten Alginate, der Calciumgehalt der Inserte oder der Gehalt an wasserlöslichen Porenbildnern variiert. Die quantitative und qualitative EGF-Analytik erfolgte durch HPLC bzw. HPLC-MS. Weitere Schwerpunkte dieser Arbeit waren die Untersuchung des Erosionsverhaltens der inserte in-vitro und in-vivo, die Beurteilung der Verträglichkeit, sowie erste klinische Studien am Menschen.