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Diese zweistufige Studie kombiniert (i) eine systematische Suche zur Identifikation von Wiederbelebungs-Apps, eine Beurteilung auf Leitlinienadhärenz und Evaluation der Nutzerfreundlichkeit, mit (ii) einer Kohortenstudie zur Messung des Einflusses einer App auf Qualitätsparameter der Laienreanimation. Es wurde von der Hypothese ausgegangen, dass eine leitlinienadhärente, benutzerfreundliche App, die medizinische Laien in Echtzeit zu Wiederbelebungsmaßnahmen anleitet, die Reanimationsqualität verbessert.
In der ersten Stufe konnte die systematische App-Suche von 16 Stichworten zum Thema Wiederbelebung 3.890 Treffer erzielen und so die Nebenhypothese belegen, dass sich in den gängigen Stores eine Vielzahl von Apps zum Thema Reanimation befindet. Nach Anwendung definierter Ausschlusskriterien konnten 34 Apps identifiziert werden, von denen sich nur 5 als leitlinienadhärent herausstellten. Dies bestätigt die Vermutung, dass wenige, der auf dem Markt verfügbaren Apps zur Echtzeit-Anleitung einer Herzdruckmassage, konform mit den Europäischen Leitlinien zur Wiederbelebung sind. Es wurden 2 Apps wegen technischer Probleme ausgeschlossen. Weiterführend ergab die Testung auf Nutzerfreundlichkeit mittels der System Usability Scale, dass nur 1 von 3 Apps eine überdurchschnittliche Nutzerfreundlichkeit aufwies. Die geringe Rate an Benutzerfreundlichkeit wurde vorher vermutet. Die App mit der größten Benutzerfreundlichkeit wurde in der zweiten Stufe durch ein Reanimationsszenario mit 2-minütiger Kompressionszeit auf ihren Einfluss auf Qualitätsparameter in der Laienreanimation getestet. Dabei wurden 3 Studienarme gebildet: 1. Kontrollgruppe (n=74), 2. fakultative App-Nutzer (n=65) und 3. obligate App-Nutzer (n=61). Die Ergebnisse der Szenarien zeigen, dass sich entgegen der Erwartung die Hands-Off-Zeit durch das Nutzen der App signifikant verlängerte. Gleichzeitig war, wie vermutet, die Anzahl der Kompressionen mit korrekter Kompressionstiefe und korrekter Kompressionsfrequenz in der obligaten App-Gruppe signifikant höher. Die Hypothese, dass die App von den Nutzern als hilfreich empfunden wurde, konnte bestätigt werden.
Eine Priorisierung zwischen der Hands-Off-Zeit und wichtigen anderen Qualitätsparametern, wie Kompressionstiefe und Kompressionsrate ist nicht möglich, weshalb die primäre Hypothese nicht uneingeschränkt bestätigt werden kann. Aus dieser Studie ergibt sich der Bedarf zur Einführung einer systematischen Qualitätskontrolle von gesundheitsbezogenen Apps und weiterer Studien über den Einfluss solcher untersuchten Apps auf die Qualitätsparameter der Laienreanimation.
Background
Telephone-Cardiopulmonary Resuscitation (T-CPR) significantly increases rate of bystander resuscitation and improves patient outcomes after out-of-hospital cardiac arrest (OHCA). Nevertheless, securing correct execution of instructions remains a difficulty. ERC Guidelines 2021 recommend standardised instructions with continuous evaluation. Yet, there are no explicit recommendations on a standardised wording of T-CPR in the German language. We investigated, whether a modified wording regarding check for breathing in a German T-CPR protocol improved performance of T-CPR.
Methods
A simulation study with 48 OHCA scenarios was conducted. In a non-randomised trial study lay rescuers were instructed using the real-life-CPR protocol of the regional dispatch centre and as the intervention a modified T-CPR protocol, including specific check for breathing (head tilt-chin lift instructions). Resuscitation parameters were assessed with a manikin and video recordings.
Results
Check for breathing was performed by 64.3% (n = 14) of the lay rescuers with original wording and by 92.6% (n = 27) in the group with modified wording (p = 0.035). In the original wording group the head tilt-chin manoeuvre was executed by 0.0% of the lay rescuers compared to 70.3% in the group with modified wording (p < 0.001). The average duration of check for breathing was 1 ± 1 s in the original wording group and 4 ± 2 s in the group with modified wording (p < 0.001). Other instructions (e.g. check for consciousness and removal of clothing) were well performed and did not differ significantly between groups. Quality of chest compression did not differ significantly between groups, with the exception of mean chest compression depth, which was slightly deeper in the modified wording group.
Conclusion
Correct check for breathing seems to be a problem for lay rescuers, which can be decreased by describing the assessment in more detail. Hence, T-CPR protocols should provide standardised explicit instructions on how to perform airway assessment. Each protocol should be evaluated for practicability.