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Chronische zentrale Trommelfellperforationen, deren PrÀvalenz und prÀdisponierende Faktoren
(2006)
Ziel dieser Studie war es, die HÀufigkeit chronischer zentraler Trommelfellperforationen in einer erwachsenen Population (n=1000) in Deutschland festzustellen. ZusÀtzlich sollten Risikofaktoren bestimmt werden, die zur Entstehung chronischer zentraler Trommelfellperforationen beitragen könnten. Es fanden sich 9 Personen mit einer chronischen zentralen Trommelfellperforation (1 Patient mit einer beidseitigen). Nach Altersstandardisierung (auf die neue europÀische Normalpopulation) ergab sich eine PrÀvalenz von 0,45 %.
Die t(14;18)-Translokation ist eine zufĂ€llig und spontan auftretende Aberration, die bei Ver-wendung hoch sensitiver PCR-Methoden in ĂŒber 60 % aller gesunden Menschen detektiert werden kann. Diese Translokation wird darĂŒber hinaus als initiales Ereignis in der Pathogene-se des follikulĂ€ren Lymphoms angesehen. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob eine Assozia-tion zwischen dem Alter und der PrĂ€valenz und Frequenz zirkulierender t(14;18)-positiver Zellen bei gesunden Personen besteht. Dazu wurden ĂŒber 700 gesunde Menschen mit Hilfe der quantitativen real-time PCR auf die PrĂ€valenz und Frequenz t(14;18)-positiver B-Zellen untersucht. Im peripheren Blut von Kindern bis 9 Jahren konnten keine zirkulierenden t(14;18)-positive Zellen nachgewiesen werden. Ab dem zehnten Lebensjahr steigt die PrĂ€valenz bis zum vier-zigsten Lebensjahr signifikant auf 65 % an und weist eine starke Korrelation mit dem Alter auf. Die mediane PrĂ€valenz der zirkulierenden t(14;18)-positiven Zellen aller getesteter ge-sunder Personen betrug 46 % (327 von 715). Nur 4,3 % (31 von 715) der untersuchten Perso-nen hatten mehr als eine t(14;18)-positive Zelle pro 25000 PBMNC (> 40 / 106) und waren bis auf eine Ausnahme ĂŒber 40 Jahre alt. Untersucht wurden auĂerdem Tonsillen, Knochenmark, Lymphknoten und Milz von gesunden Probanden im Alter zwischen 0 bis 32 Jahren. In allen untersuchten lymphatischen Gewebsproben von Neugeborenen konnten keine t(14;18)-positive Zellen detektiert werden. Bei gesunden Personen im Alter zwischen 17 und 32 Jahren wurden t(14;18)-positive Zellen mit den höchsten Frequenzen in den Tonsillen und der Milz nachgewiesen und nur zwei Knochenmarksproben enthielten t(14;18)-positive Zellen. Diese Ergebnisse werden das VerstĂ€ndnis ĂŒber die Relevanz von t(14;18)-positiven Zellen in gesunden Menschen als ein Risiko-Marker im Bezug auf die Entwicklung zu einer Vorstufe zum Lymphom weiter verbessern.
PrĂ€valenz von Fernmetastasen bei primĂ€rem Mammakarzinom Daniela MĂŒller, 2009 Abstract. Hintergrund. Aufgrund der ansteigenden Inzidenz nach EinfĂŒhrung der Screening Mammografie muss sowohl die PrĂ€valenz von Fernmetastasen untersucht, als auch die Notwendigkeit des routinemĂ€Ăigen Staging beim primĂ€ren Mammakarzinom neu ĂŒberprĂŒft werden. Methoden und Patienten. Diese retrospektive Arbeit untersuchte die Daten von 466 Patientinnnen mit der Erstdiagnose eines primĂ€ren Mammakarzinoms im Zeitraum 2003 bis 2006. Ergebnisse. Fernmetastasen zeigten sich in 22 (4.8%) FĂ€llen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, keine dieser Patientinnen wies eine TumorgröĂe â€1 cm auf und der prozentuale Anteil der Fernmetastasen stieg mit der lokalen Ausdehnung (pT1 1.4%; pT2 7.9%; pT3 14.3%; pT4 23.1%; p<0.001) und dem Nodalstatus an (pN0 1.7%; pN1 3.8%; pN2 21.7%; pN3 17.6%; p<0.001) Zusammenfassung. Die Indikation fĂŒr Oberbauchsonografie, Knochenszintigrafie und die Röntgen Untersuchung des Thorax sollte auf Patientinnen mit einer TumorgröĂe >2 cm, or >1 cm mit Lymphknoteninvasion (N1-3) beschrĂ€nkt werden.
Ziel des SHIP_1-assoziierten Projektes âCVI-Diagnostikâ ist es Informationen zur derzeitigen HĂ€ufigkeit und AusprĂ€gung der Varikose und chronisch venöser Beinerkrankungen der vorpommerschen Bevölkerung zu geben. Untersucht wurden dabei in den Jahren 2002-2006 1792 freiwillig teilnehmende BĂŒrger im Alter von 25-86 Jahren. Untersuchungsort der 842 teilnehmenden MĂ€nner (mittleres Alter 53,5 Jahre) und 950 Frauen (mittleres Alter 51,3) war die Haut-Poliklinik. Die Erhebung unterteilte sich in einen standardisierten Fragebogen, einer körperlichen Untersuchung und einer standardisierten Duplexsonographie von Probanden mit klinischen Symptomen einer CVI. Ausgehend von ihrer phlebologischen Anamnese gaben jede 3. Frau (32,0%) und jeder 4. Mann (24,1%) ein Krampfaderleiden an. Von Beinbeschwerden im Alltag betroffen sind anamnestisch beinahe ein Drittel, was 22,5% der mĂ€nnlichen und 37,7% der weiblichen Teilnehmer betrifft. CEAP-Klassifikationssystem: Keinerlei klinischen Anzeichen einer CVI zeigten 39,1 (n=701) der Probanden. Teleangiektasien und/oder retikulĂ€re Varizen waren bei 25,9% (n=465) des Kollektivs sichtbar. Eine fortgeschrittene CVI der CEAP-Stadien C4-C6 hatten 6,8% (124) Teilnehmer. Von einem Krampfaderleiden (C2) sind 20,6% (n=370) Personen betroffen, 18,2% der MĂ€nner und 22,8% der Frauen. Bei 7,5% (n=134) der Teilnehmer lag zum Untersuchungszeitpunkt ein eindrĂŒckbares prĂ€tibiales Ădem (C3) vor, was 8,8% (n=84) der Frauen und 5,9% (n=50) der MĂ€nner zutrifft. Fortgeschrittene Zeichen der CVI (C4) wie die corona phlebectatica paraplantaris, die Siderosklerose oder das Ekzem konnte bei 5,6% (n=100) Probanden diagnostiziert werden. Die PrĂ€valenz eines abgeheilten Ulcus cruris venosum (C5) lag insgesamt bei 0,9% (n=16); 1,1% (n=10) Frauen und 0,7% (n=6) MĂ€nner. An einem floriden UnterschenkelgeschwĂŒr litten zu dieser Zeit 0,3% (n=6) der freiwilligen Teilnehmer. Um die SensitivitĂ€t der Resultate gegenĂŒber dem Drop Out von SHIP_0 zu SHIP_1 zu ĂŒberprĂŒfen, wurden die Ergebnisse mit Gewichten wiederholt berechnet, mit der Erkenntnis, dass die nichtgewichteten Daten den Schweregrad der venösen Erkrankungen leicht unterschĂ€tzen. Analysen möglicher Risikofaktoren des multifaktoriellen Krankheitsgeschehens der chronischen Veneninsuffizienz ergaben in dieser Erhebung folgende Ergebnisse. Mit zunehmendem Alter tritt die Varikose signifikant hĂ€ufiger auf (p < 0.001), gleiches konnte beim weibliche Geschlecht fĂŒr die PrĂ€valenz der CVI festgestellt werden (p = 0.003). Der Verdacht, dass das weibliche Geschlecht hĂ€ufiger von einer Varikose und CVI betroffen ist, als das mĂ€nnliche Geschlecht konnte in dieser Erhebung ebenfalls erhĂ€rtet werden (p = 0.016). Gleiches gilt fĂŒr die Menschen die in Bezug auf Venenerkrankungen familiĂ€r disponiert sind (p = >10-12). Nach Auswertung der Ergebnisse steigt mit der Zunahme des Körpergewichtes die Anzahl der chronisch venös erkrankten Personen (p = 9.5*10-18). FĂŒr die in der internationalen Literatur diskutierten Einflussfaktoren âRauchenâ und âSchwangerschaftenâ konnten keine AbhĂ€ngigkeiten zur Varikose -oder CVI-PrĂ€valenz erwiesen werden. Therapie: Jeder 9. (10,7%) Teilnehmer gab an Erfahrungen mit medizinischen Kompressionstherapien zu haben. Dies betraf 6,2% der MĂ€nner und 14,6% der Frauen zu. Die Inanspruchnahme von spezifischen invasiv-venösen Eingriffen wie dem Venenstripping oder der Sklerosierung lag bei lediglich 8,0%. Dies trifft auf 4,7% der MĂ€nner und 10,8% der Frauen zu. Die erhobenen Daten der vorpommerschen Bevölkerung bestĂ€tigen die bisherig hohe PrĂ€valenz chronischer Beinvenenerkrankungen, hohe Erkrankungsschwergrade (C4, C5) finden sich in der SHIP-Studie hĂ€ufiger als in der Bonner Venenstudie, obwohl das Stadium gesunder Beine (C0) in Vorpommern (39,1%) hĂ€ufiger vertreten ist (Bonn: 9,6%). Komplikationen (Phlebitis, Thrombose) venöser Erkrankungen traten tendenziell hĂ€ufiger als in anderen innerdeutschen Studien (Bonn) auf. ErklĂ€rbar ist dies möglicherweise durch die deutliche geringere Inanspruchnahme venenspezifischer Therapien in Vorpommern gegenĂŒber der Bonner Venenstudie.
Ziel dieser Studie war, die PrĂ€valenz von Borrelia burgdorferi sensu lato (s. l.) in Ixodes ricinus (I. ricinus) Zecken in WĂ€ldern nahe Greifswald zu ermitteln und die europĂ€ischen Borrelia burgdorferi sensu lato species B. burgdorferi sensu stricto, B. afzelii, B. garinii (OspA Typen 3 bis 7), B. valaisiana und B. lusitaniae zu differenzieren. Die Zecken wurden zwischen April und Oktober 2003 in 2 Sammelgebieten (Nymphen und Adulte) und zwischen April und August 2004 in einem Sammelgebiet (nur Adulte) gefangen. Insgesamt wurden 689 Adulte (355 Weibchen, 334 MĂ€nnchen) und 825 Nymphen der Spezies I. ricinus gesammelt. Adulte wurden bei DNA â Extraktion und PCR einzeln aufgearbeitet, bei den Nymphen waren je 5 Individuen zu einem Pool zusammengefasst. Es kamen verschiedene PCR Protokolle zur Anwendung, es wurde eine heminested PCR mit anschlieĂender Restriktionsenzymanalyse, die eine Differenzierung der Genospezies erlaubte, gewĂ€hlt. Im Jahr 2003 betrug die Infektionsrate adulter I. ricinus Zecken 14,9 %. Borrelien â DNA wurde in 16,8 % der Weibchen und in 12,9 % der MĂ€nnchen nachgewiesen. 5,7 % der Nymphen waren positiv (Berechnung nach de Boer et al. 1993). Die mittleren Infektionsraten der zwei Sammelgebiete unterschieden sich signifikant voneinander (7,1 % bzw. 19,2 %, p= 0,005). Im Jahr 2004 unterschieden sich die Infektionsraten weiblicher und mĂ€nnlicher Zecken signifikant voneinander (p= 0,024): Die mittlere Infektionsrate betrug 19,9 %, wobei 25,4 % der Weibchen und 14,1 % der MĂ€nnchen infiziert waren. Im Jahr 2003 war B. garinii OspA Typ 6 die hĂ€ufigste Genospezies (63,9 %), gefolgt von B. afzelii (16,7 %) und B. valaisiana (11,1 %). B. garinii OspA Typ 4 und 5 und B. burgdorferi sensu stricto traten selten auf (1,4 %, 1,4 % und 5,5 %). Im Gegensatz dazu dominierte B. burgdorferi sensu stricto im Jahr 2004 (38,6 %) aufgrund der hohen PrĂ€valenz von 65,2 % im August. 34,1 % aller Zecken waren mit B. garinii OspA Typ 6 infiziert. B. afzelii wurde in 11,4 %, B. valaisiana in 9,1 % nachgewiesen. Doppelinfektionen traten in 2,8 % (2003) und 2,3 % (2004) der Zecken auf. In Ostvorpommern wurden alle o. g. humanpathogenen Spezies und OspA â Typen auĂer B. lusitaniae und B. garinii OspA Typ 3 und 7 nachgewiesen. Die ermittelten Infektionsraten stimmen mit den Ergebnissen Ă€hnlicher epidemiologischer Studien in benachbarten Regionen in Polen ĂŒberein (Stanczak et al. 2000; Bukowska 2002). Am hĂ€ufigsten trat B. garinii OspA Typ 6 auf, auĂer im August 2004, wo B. burgdorferi sensu stricto die dominante Spezies war (65,2 %). Diese hohe Infektionsrate mit B. burgdorferi sensu stricto geht einher mit den Ergebnissen einer Untersuchung durch Bukowska in Westpommern 2000 â 2001. Mischinfektionen waren selten. Nur zwei von 70 positiv getesteten Zecken im Jahr 2003 (2,8 %) waren mit zwei verschiedenen OspA â Typen der B. garinii Gruppe doppelinfiziert. Im Jahr 2004 zeigte nur eine der 43 positiv getesteten Zecken (2,3 %) eine Doppelinfektion, ebenfalls mit zwei verschiedenen B. garinii OspA â Typen. Untersuchungen zum Vorkommern von Borrelia burgdorferi sensu lato in Zecken durch Borrelien â DNA â Nachweis mittels PCR und Differenzierung der einzelnen StĂ€mme wurden bislang vor allem im SĂŒden Deutschlands durchgefĂŒhrt. Epidemiologische Studien zur HĂ€ufigkeit und Verteilung der verschiedenen Borrelienspezies in den verschiedenen Regionen Europas ist fĂŒr die prospektive Entwicklung von Vakzinen und mikrobiologischen Testsystemen von entscheidender Bedeutung.
In der prĂ€ventiven Gesundheitsvorsorge bei Vorschulkindern stellt der ZahnĂ€rztliche Kinderpass in Mecklenburg-Vorpommern nach der EinfĂŒhrung im Jahr 2004 eine Möglichkeit zu einer lĂŒckenlosen Dokumentation der Zahnkarriere und dadurch zur Verbesserung der Mundzahngesundheit bei den Kleinstpatienten dar. In einer Querstudie wurden im Februar 2009 alle ZahnĂ€rzte in MV anhand eines Fragebogens zu diesem Sachverhalt befragt. Ein Anteil von 17,86% aller angeschriebenen Praxen lieĂ sich zur Teilnahme bewegen. Der Analyse der Umfrageergebnisse lagen Daten mit hoher AussagequalitĂ€t zugrunde, denn darin waren nahezu alle ZahnĂ€rzte mit der Fachrichtung oder dem Schwerpunkt âKinderheilkundeâ erfasst. Durch hohe ReprĂ€sentativitĂ€t der Umfrageergebnisse fĂŒr das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern konnten in der Promotionsarbeit LösungsvorschlĂ€ge zielorientiert erarbeiten werden. Die Studie offenbarte insgesamt eine positive Resonanz bei der betroffenen Patientengruppe. Die Eltern, die insgesamt ein gutes MitfĂŒhrungsverhalten aufweisen (57,7% bringen in zu mehr als 75% der Arztbesuche mit), messen dem ZahnĂ€rztlichen Kinderpass eine hohe Bedeutung bei (86,5% stufen ihn als wichtig bis hilfreich ein). Diese Umfragewerte sind sehr wichtig fĂŒr die prĂ€ventive Vorsorge. Nahezu jeder dritte Behandler (72,1%) gibt an, dass sich die Mitarbeit der Kleinpatienten durch den Kinderpasseinsatz verbessert hat und 61,4% sehen einen erkennbaren Fortschritt bei der Mundgesundheit. Auch das Konsultationsverhalten hat sich verbessert (57,2%). 81,4% der ZahnĂ€rzte setzen das Gesundheitsheft bei jeder Kleinkindbehandlung oder zumindest hĂ€ufig ein und nutzen dabei den bereitgestellten Befunddokumentationsteil (90,3%). 92,2% der behandelnden ZahnĂ€rzte werten den ZahnĂ€rztlichen Kinderpass als eine sinnvolle Methode zur prĂ€ventiven Vorsorge. Sowohl ZahnĂ€rzte als auch ihre Patienten sind vom Nutzen des eingefĂŒhrten ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses ĂŒberzeugt sind und bescheinigen eine erkennbare Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinkindern durch seine Verwendung. Diese positiven Effekte begrenzen sich leider nur auf die Gruppe der Eltern und ZahnĂ€rzte, die den Kinderpass auch tatsĂ€chlich mitfĂŒhren und nutzen. Der gegenwĂ€rtig niedrige Nutzungsgrad des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses ist nicht konzeptionell verursacht, sondern vielmehr durch die StrukturschwĂ€che des Gesundheitssystems auf dem Gebiet der PrĂ€vention sowie einer starken Interessensgruppenbildung bedingt. Bei einem Nutzungsgrad von etwas mehr als 20% kann eine optimale Versorgung des Milchgebisses nicht gewĂ€hrleistet werden. Das kann durch verschiedene MaĂnahmen verbessert werden. Z.B. eine zielgerichtete Informationspolitik der ZahnĂ€rztekammer zum Thema ZahnĂ€rztlicher Kinderpass. GrundsĂ€tzlich ist auch eine generelle Zuordnung der Kinderzahnbehandlung zu einer festgelegten Behandlergruppe nach dem Vorbild der KieferorthopĂ€die oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie denkbar. Ein weiteres Verbesserungspotential bietet die interdisziplinĂ€re Nutzung und die Verteilung des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses. 66,5% der Befragten erkennen noch keine besondere Bedeutung des zahnĂ€rztlichen Kinderpasses fĂŒr GynĂ€kologen, PĂ€diatern oder Hebammen. Sie gehören aufgrund des intensiven Kontakts zu den Eltern in der Initialphase der Kleinstkindbehandlung zu der prĂ€destinierten AufklĂ€rungs- und Verteilungsquellen. Durch geeignete MotivationsmaĂnahmen (z.B. Boni- oder Budgeterweiterung) kann die Verbreitung des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses an dieser Stelle sehr schnell gesteigert werden. Die Einbeziehung der HausĂ€rzte in den AufklĂ€rungs- und Verteilungsprozess verspricht eine weitere Optimierung. Durch solche MaĂnahmen wĂ€re die benötigte interdisziplinĂ€re Arbeit verschiedener FachĂ€rzte ermöglicht, die fĂŒr die optimale Versorgung des Milchgebisses notwendig ist. Ein weiterer Ansatzpunkt liegt in der Motivationssteigerung und AufklĂ€rung der Patienten. Hier wĂ€re die Verwendung klassischer Bonusmodelle bei den Krankenkassen und ein fachĂŒbergreifender Kinder-Gesundheitspass, das die Vielzahl existierender Gesundheitshefte vereint, denkbar. Dies wĂŒrde zum einen zur Entwirrung bei der Verwendung einer Vielzahl existierender GesundheitspĂ€sse in Deutschland sowohl bei Patienten als auch bei Ărzten fĂŒhren und darĂŒber hinaus zum besseren Informationsaustausch unter verschiedenen Fachgebieten beitragen. Der ZahnĂ€rztliche Kinderpass ist in seiner Struktur ein hervorragendes Instrument fĂŒr die Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinstkindern. Das nĂ€chste Ziel soll eine deutliche Erhöhung des Nutzungsgrades sein.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der PrĂ€valenzanalyse des Down Syndroms in einem deutschen populationsbasierten Fehlbildungsregister (Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt). Erstmalig fĂŒr Deutschland werden dabei auch die EinflĂŒsse der PrĂ€nataldiagnostik und des mĂŒtterlichen Alters, einzeln sowie kombiniert, genauer betrachtet.Anhand der Daten vom Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt (1995-2010), des statistischen Bundesamtes (1990-2010), des statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt (1995-2010) sowie der KassenĂ€rztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern (1999-2009) und Sachsen-Anhalt (2005-2009) wurden PrĂ€valenzen des Down Syndroms, maternale Altersstrukturen in Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Inanspruchnahme verschiedener Formen prĂ€nataler Diagnostik und die EinflĂŒsse des mĂŒtterlichen Alters sowie einer prĂ€natalen Diagnose auf den Ausgang der Schwangerschaft untersucht. Im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ist das mĂŒtterliche Alter in 95,5% der FĂ€lle (386 von 404) angeben, fĂŒr 9,7% der FĂ€lle (39 von 404) fehlen Angaben zur prĂ€natalen Diagnostik. Die Daten des statistischen Bundesamtes zum mĂŒtterlichen Alter sind, bis auf 213 FĂ€lle mit unbekanntem Alter bis 1998, vollstĂ€ndig (99,9%). Wie erwartet zeigte sich ein Anstieg des mĂŒtterlichen Durchschnittsalters in Deutschland von 28,1 Jahren (1990) auf 30,5 Jahre (2010) mit einem Anstieg des Anteils der MĂŒtter ab 35 Jahren um 14% (1990: 9,9%, 2010: 23,9%). Dies lieĂ sich, in geringerem AusmaĂ, auch in den beiden BundeslĂ€ndern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nachweisen. Damit einhergehend stieg die erwartete PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:762 (1995) auf 1:543 (2010). Dies findet sich auch in der PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Geborene mit einem Anstieg von 1:591 (1995-1998) auf 1:581 (2007-2010). Gleichzeitig sank jedoch die PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:1134 (1995-1998) auf 1:1338 (2007-2010). Analog internationaler Angaben entschieden sich 90,9% der Schwangeren gegen ein Kind mit Down Syndrom, wenn es prĂ€natal bekannt war. 79,8% der Lebendgeborenen mit Down Syndrom waren prĂ€natal unbekannt. Allerdings zeigte sich in den letzten Jahren, dass sich Frauen, vor allem Schwangere ab 35 Jahre, zunehmend bewusst fĂŒr ein Kind mit Down Syndrom entscheiden (1995-1998: 3,9%; 2007-2010: 10,5%). Es zeigte sich eine Zunahme der Inanspruchnahme invasiver prĂ€nataler Diagnostik in der Normalbevölkerung und in der Gruppe Schwangerer mit Feten mit Down Syndrom, hier vor allem jene, welche jĂŒnger als 35 Jahre alt waren. EinschrĂ€nkend ist zu sagen, dass es sich bei den verwendeten Daten zur PrĂ€nataldiagnostik, um sehr spezielle Daten handelt. So sind die Daten der KassenĂ€rztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nur abrechenbare FĂ€lle zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen und jene FĂ€lle des Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ausschlieĂlich Frauen, deren Feten eine Pathologie aufwiesen. Des Weiteren erfolgt die Meldung im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt freiwillig und die Erfassungsbögen sind den aktuellen Entwicklungen des prĂ€natalen Screenings nicht angepasst. Der angestrebte Vergleich der beiden BundeslĂ€nder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt gestaltete sich aufgrund verschiedener dezentraler Erfassungsinstrumente und Weitergabepolitik als schwierig und nicht voll umsetzbar. Die PrĂ€valenz des Down Syndroms stieg bezogen auf die Geborenen leicht an, bezogen auf die Lebendgeborenen sank sie jedoch. Dies konnte man mithilfe der Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt gut analysieren. Lider ist eine solche Fehlbildungserfassung in Deutschland nur gering, regional und auf freiwilliger Basis verbreitet. Die vermutete Ursache der PrĂ€valenzentwicklung in mĂŒtterlichem Alter und PrĂ€nataldiagnostik konnte bedingt gefunden werden, da die erhobenen Daten zur Inanspruchnahme der PrĂ€nataldiagnostik aufgrund ihrer SelektivitĂ€t als AnnĂ€herung an die RealitĂ€t zu betrachten sind. Zur genaueren Bearbeitung dieser Fragestellungen wĂ€re es notwendig eine gröĂere reprĂ€sentative Population unter Miteinbeziehung regionaler, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte zu untersuchen.
Zielstellung des SHIP_1 assoziierten Projektes âMelanomscreeningâ war die Erfassung der HĂ€ufigkeit und AusprĂ€gung von melanozytĂ€ren Naevi, lichtbedingten Zeichen der Hautalterung und tumorösen HautschĂ€den innerhalb eines groĂen Probandengutes aus der Normalbevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns. Die Basiserhebung der SHIP ist eine Querschnittuntersuchung, die eine zufĂ€llig erhobene Bevölkerungsstichprobe, stratifiziert nach den Altersklassen zwischen 20 und 79 Jahren aus den StĂ€dten Greifswald, Stralsund und Anklam sowie 29 umgebenden Gemeinden, untersucht. In der assoziierten Studie âMelanomscreeningâ des FĂŒnf-Jahres-Follow-ups SHIP_1 wurden in den Jahren von 2002 bis 2006 insgesamt 2040 freiwillige Teilnehmer in der Haut-Poliklinik der Ernst-Moritz-Arndt UniversitĂ€t Greifswald begrĂŒĂt. Die Informationen der 971 MĂ€nner und 1069 Frauen im Alter zwischen 25 und 85 Jahren wurden zunĂ€chst in einem dermatologischen Fragebogen erfasst, woraufhin sich eine klinische Untersuchung des Probanden durch einen Ă€rztlichen Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik fĂŒr Hautkrankheiten anschloss. Um Verzerrungen aufgrund des Drop-Outs von SHIP_0 zu SHIP_1 zu vermeiden und die Vergleichbarkeit bis zum assoziierten Projekt herzustellen, wurden die Ergebnisse mit einer Gewichtungsvariable erneut berechnet und kontinuierlich den Daten des âMelanomscreeningsâ gegenĂŒber gestellt. Zeichen der UV-Licht-bedingten Hautalterung konnten in Form von Elastose bei 64,2% der Teilnehmer festgestellt werden, Cutis rhomboidalis nuchae in 56,0% der FĂ€lle und Erythrosis interfollicularis bei 60,6% der Probanden. Insgesamt wurden in der untersuchten Population des Melanomscreenings die LichtschĂ€den im Schnitt um 2% im Vergleich zur SHIP_0 Erhebung unterschĂ€tzt (Elastose: 66,8%; Cutis r.n.: 58,8%; Erythrosis: 63,2%). Gewöhnliche Naevuszellnaevi fanden sich bei 85,5% der Untersuchten (gewichtet: 84,1%). Am hĂ€ufigsten wurde in 51,8% der FĂ€lle bis zu zehn NZN festgestellt, in der SHIP_0 Population lag dieser Anteil leicht höher bei 52,3%. Bei acht Prozent der teilnehmenden BĂŒrger lieĂen sich atypische Naevi ermitteln, in der Gewichtung wurde erkennbar, dass die PrĂ€valenz dieser HautverĂ€nderungen im âMelanomscreeningâ um 0,3% ĂŒberschĂ€tzt wurde. PrĂ€kanzerosen in Form einer aktinischen Keratose lag bei 5,3% der Probanden (n=108) vor, der gewichtete Anteil belief sich auf 6,1%. Solare Lentigines wurden bei 43,6% der Screening-Teilnehmer diagnostiziert (SHIP_0: 44,3%), pigmentierte Verruca seborrhoica zeigten sich in 24,5% der FĂ€lle (SHIP_0: 26,5%) und Epheliden wurden bei 38,6% der Probanden gesehen (gewichtet: 37,6%). Hautbefund bösartiger Tumore: Ein Basalzellkarzinom zeigten 36 Teilnehmer (1,8%), die PrĂ€valenz dieses Tumors wurde im âMelanomscreeningâ im Vergleich zur SHIP_0 Untersuchung kaum unterschĂ€tzt (1,9%). Das spinozellulĂ€re Karzinom konnte bei 0,2% der FĂ€lle erkannt werden (keine Abweichung im Vergleich zu SHIP_0), ein malignes Melanom wurde ausschlieĂlich bei einem Teilnehmer registriert. Analysen möglicher Risikofaktoren der in dieser Erhebung untersuchten Hautbefunde, ergaben folgende Ergebnisse. Alle Zeichen der lichtbedingten Hautalterung konnten signifikant hĂ€ufiger bei MĂ€nnern als bei Frauen nachgewiesen werden. Diese Assoziation trifft auch fĂŒr die aktinische Keratose zu (p < 0,001). Zudem nahm mit steigendem Alter die PrĂ€valenz dieser Erkrankungen deutlich zu. Es konnte zudem ein signifikant hĂ€ufigeres Auftreten von Basalzellkarzinomen bei Patienten mit aktinischer Keratose (p < 0,001) und den LichtschĂ€den Elastose (p = 0,001), Cutis rhomboidalis nuchae (p < 0,001) und Erythrosis interfollicularis (p = 0,007) festgestellt werden. Deutlich hĂ€ufiger traten auch Plattenepithelkarzinome bei Patienten mit aktinischer Keratose auf (p = 0,016). Die erhobenen Daten der untersuchten Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns untermauern die hohe PrĂ€valenz solarer HautschĂ€den, beispielsweise sind starke AusprĂ€gungen des Lichtschadens Elastose im SHIP_1 assoziierten Projekt âMelanomscreeningâ (6,5%) hĂ€ufiger als in der Augsburger KORA-Studie (1,9%). Zudem konnte die aktinische Keratose öfter bei Probanden der SHIP-Studie (5,3%) erkannt werden als beim Patientengut der Augsburger Untersuchung (2,8%). BegrĂŒndbar ist dies möglicherweise durch die berufliche Struktur der Region, gekennzeichnet durch die Arbeit auf der See und in der Landwirtschaft, besonders, da es sich bei Mecklenburg-Vorpommern um ein FlĂ€chenland handelt, dessen LandesflĂ€che zu fast 64% agrarisch genutzt wird.
Die Ergebnisse dieser explorativen Studie zeigen, dass Schmerzerfahrungen bei Jugendlichen in der Region Vorpommern allgemein hĂ€ufig sind und dabei am hĂ€ufigsten die Schmerzlokalisationen Kopf-, Bauch-, RĂŒcken- und Menstruationsschmerzen benannt werden. Es zeigt sich eine signifikant höhere PrĂ€valenz von Schmerzen auf Seiten des weiblichen Geschlechts, bei der die PrĂ€valenz im Altersverlauf zunimmt. Es sind daher gröĂere Anstrengungen notwendig, um die möglichen Ursachen genauer analysieren zu können und daraus resultierend bessere AnsĂ€tze fĂŒr die PrĂ€vention von Schmerzen bei Jugendlichenn zu entwickeln. Effektivere Behandlungsstrategien und rechtzeitige AufklĂ€rungskampagnen bei Kindern und Eltern ĂŒber Entstehungsmechanismen und Triggerfaktoren von Schmerzen könnten einer Chronifizierung der SchmerzzustĂ€nde im Erwachsenenalter entgegen wirken. Dadurch kann ein erheblicher Beitrag zur Senkung sozioökonomischer Kosten durch Schmerzen geleistet werden. Aufgrund der vielen biologischen, morphologischen und psychosozialen VerĂ€nderungen wĂ€hrend des Jugendalters muss diesem Altersabschnitt eine SchlĂŒsselrolle in der Ătiopathogenese von Schmerzen eingerĂ€umt werden. Daher sind gerade hier genaue Kenntnisse ĂŒber die Verbreitung von Schmerzen und den Altersverlauf bei Kindern und Jugendlichen unter BerĂŒcksichtigung der Faktoren, die im Verlauf des Jugendalters wirken, fĂŒr das VerstĂ€ndis chronischer Schmerzen von zentraler Bedeutung.
Due to the wide range of reported prevalence of Molar-Incisor-Hypomineralisation (MIH) found in regional studies, the aim of this study was to determine the prevalence of MIH in school children at different areas in Germany and to compare the findings to other studies. In the compulsory dental school examination, the first permanent molars, permanent incisors and second primary molars were examined for the presence of MIH according to EAPD criteria (Lygidakis et al., 2010; Weerheijm et al., 2003) in 2395 children attending 2nd to 4th grade (mean age 8.1 ±0.8 years, range 7- 10 years) in four regions in Germany. Examinations were performed by five calibrated examiners (Kappa> 0.9) on clean teeth after brushing. The MIH prevalence at the four regions differed considerably (DĂŒsseldorf 14.6 %, Hamburg 14.0 %, Heidelberg 6.0 %, Greifswald 4.3%) with a mean prevalence of 10.1 % (10.7 % boys, 9.5 % girls, Ï2-test: p= 0.57). The caries prevalence was low in general, but children with MIH exhibited statistically significantly higher caries experience in the primary and permanent dentition (MIH group: dmft 2.0 ±2.5; DMFT 0.2 ±0.6; other children: dmft 1.5 ±2.2; DMFT 0.1 ±0.5; t-test: p= 0.001 and p< 0.001, respectively). The mean number of permanent teeth affected by MIH was 2.8 (±1.7). 12.0 % of the children with MIH also had at least one affected primary molar which resulted in a statistically significant correlation for MIH in primary and permanent teeth (p< 0.01, Spearmans correlation). Most of the affected teeth had demarcated opacities (81.2 %), but more than half of the affected children showed at least one tooth with a severe form of MIH characterized by breakdown of the tooth, atypical restorations or pain during brushing or eating. In conclusion, MIH is a clinically and epidemiologically relevant problem in German school children. The prevalence which is highly varying in different regions requires more research on the aetiology of MIH. The high rate of severe forms is of clinical concern. The findings of the present study stress the need for educating present and future dentists and pediatric specialists in MIH, as well as for developing public health policies for the prevention and adequate treatment of MIH.
The aim of this study is to develop an easily applicable prediction model for high coronal caries increment in adults (20-79 years) from a representative sample (N=2,565) to identify a high risk-group for specific caries prevention. The data from SHIP-0 (1997-2001) and the 5-year follow-up SHIP-1 (2002-2006) is used for analyses. The oral health examination was conducted according to WHO criteria [1997]. The drop-out analysis reveals that drop-outs are significantly older, have a lower school education, are more frequently current smokers, but have a better self-perception of their teeth. The majority of the study-population (76%) has caries incidence in this 5-year period. Caries increment shows a polarized distribution, as the high caries increment group (â„9 surfaces in half-mouth, 11.4% of the sample) comprise 40% of the total increment. The variables male gender, age â„40 years, lower school education or lower income, current smoking, pain-associated dental visit, baseline caries experience and a non-satisfying self-perception of teeth show a statistically significant influence on high caries increment. The prediction model allows a fair to good prediction on an epidemiological level for men (AUC=0.75). The factors smoking, school education and pain-associated visit only have a significant impact on the prediction of high caries increment in men. Due to very high caries prevalence and increment a population-based prevention in adults should be optimized first, before risk-group specific preventive programmes might be implemented.
Hintergrund: Bisher wurde kaum untersucht, welche Faktoren im Zusammenhang mit guter bzw. schlechter Interdentalhygiene stehen. Vorhandene Studien zeigen, dass das Transtheoretische Modell der VerhaltensĂ€nderung (TTM) fĂŒr das Interdentalhygieneverhalten anwendbar ist. Die bisherigen epidemiologischen Studienergebnisse zum TTM weisen je nach Erhebungsort und Studienmethodik groĂe Schwankungen auf, wobei es fĂŒr den deutschsprachigen Raum kaum aussagekrĂ€ftige Daten gibt. Ziel: Im Rahmen dieser Studie sollen PrĂ€valenzschĂ€tzungen zur Interdentalhygiene bei zahnĂ€rztlichen Patienten erfolgen sowie Einflussfaktoren, die mit dieser in Zusammenhang stehen, identifiziert werden. Weiterhin sollen entsprechend dem TTM die Stadien der VerhaltensĂ€nderung sowie weitere motivationale Faktoren beschrieben und geprĂŒft werden, wie Patienten einer proaktiven Thematisierung der Interdentalhygiene gegenĂŒber stehen. Methode: Ăber einen Zeitraum von zwei Wochen wurde jeder konsekutive Patient in 10 zufĂ€llig ausgewĂ€hlten Greifswalder Zahnarztpraxen (Teilnahmerate 83,3%) registriert. Von den 1087 eligiblen Patienten im Alter von 18-70 Jahren wurden 906 mittels standardisiertem Fragebogen untersucht. Zum Vergleich der PrĂ€valenzdaten mit der Allgemeinbevölkerung im Erhebungsgebiet wurden Daten der Study of Health in Pomerania (SHIP) aufbereitet. Die Assoziationsanalysen erfolgten mittels multinomialer logistischer Regressionsmodelle. Ergebnisse: TĂ€glich reinigen 30,3% der Befragten ihre ZahnzwischenrĂ€ume, etwa 43,6% gelegentlich, die ĂŒbrigen 26% nutzen gar keine Zahnseide bzw. ZahnzwischenraumbĂŒrsten. Positiv mit der Interdentalhygiene assoziiert sind das weibliche Geschlecht, steigendes Lebensalter, das Leben in einer festen Partnerschaft, höhere Schulbildung, eine in der Vergangenheit vom Zahnarzt festgestellte ZahnfleischentzĂŒndung, die Inanspruchnahme professioneller Zahnreinigungen sowie die zahnĂ€rztliche Empfehlung und Einweisung in den Gebrauch von Zahnseide oder ZahnzwischenraumbĂŒrsten. Hohe Schulbildung war positiv mit gelegentlicher, aber negativ mit tĂ€glicher Interdentalhygiene assoziiert. Auf die Stadien der VerhaltensĂ€nderung teilen sich die Probanden folgendermaĂen auf: Absichtslosigkeit 13,2%, Absichtsbildung 26,4%, Vorbereitung 12,7%, Handlung 13,9%, Aufrechterhaltung 33,9%. Die Selbstwirksamkeitserwartung und die Entscheidungsbalance steigen mit dem Stadium der VerhaltensĂ€nderung signifikant an. Mit 83% erwartet die Mehrheit der Befragten mindestens gelegentlich vom Zahnarzt auf die Reinigung der ZahnzwischenrĂ€ume angesprochen zu werden. Nur 2% lehnen dies gĂ€nzlich ab. Schlussfolgerung: Verglichen mit bisherigen Untersuchungen zeigen die Ergebnisse bei zahnĂ€rztlichen Patienten einen höheren Anteil, welcher zumindest gelegentlich die ZahnzwischenrĂ€ume reinigt. Die leitliniengerechte tĂ€gliche Interdentalhygiene praktiziert jedoch nur die Minderheit der Patienten. Aufgrund des erhöhten Risikos fĂŒr junge MĂ€nner aus geringeren Bildungsschichten fĂŒr unzureichende Interdentalhygiene sollten diese gezielt in Interventionsprogramme einbezogen werden. Personen höherer Bildungsschichten sollten besonders auf die Notwendigkeit der Interdentalraumreinigung im Rahmen der tĂ€glichen Mundpflege hingewiesen werden. Die zahnĂ€rztliche Empfehlung und Einweisung in die Nutzung von Zahnseide und ZahnzwischenraumbĂŒrsten spielen bei der Motivation zur tĂ€glichen Interdentalhygiene eine entscheidende Rolle. AuĂerdem erwarten Patienten eine proaktive Ansprache dieses Themas vom Zahnarzt, wobei eine stadiengerechte InterdentalhygieneaufklĂ€rung sinnvoll erscheint.
The Institute of German Dentists [Institut der Deutschen ZahnĂ€rzte (IDZ)] conducted four national cross-sectional surveys of oral health in the German resident population [German Oral Health Studies, "Deutsche Mundgesundheitsstudien", (DMS)]: in 1989 (DMS I, only West Germany), 1992 (DMS II, only East Germany), 1997 (DMS III), and 2005 (DMS IV). In this study, the first two surveys (1989/92) were merged to achieve comparability with the last two studies. The Studies of Health in Pomerania (SHIP) are two independent regional cross-sectional population-based studies conducted during 1997-2001 (SHIP-0) and 2008-2012 (SHIP-Trend) in northeast Germany. In this thesis, we addressed three main questions: First, we aimed to explore the relative contributions of clinical oral health variables assessing caries, periodontal status, and prosthetic status to self-perceived oral health by means of an age-specific approach in DMS IV. Second, we aimed to assess the changes of dental health in West and East Germany between 1989 and 2005 in DMS I-IV. Third, we aimed to evaluate the changes of periodontal status and number of teeth within the last decade based on data from the DMS and the SHIP studies. To explore the associations of self-perceived oral health with clinical oral health variables, we developed separate multinomial logistic regression models for adults and seniors in DMS IV by using stepwise methods. To assess the changes of dental health in West and East Germany between 1989 and 2005, we applied regression models and assessed associations between region, survey year, their interactions and variables assessing dental disease status (number of missing, filled, decayed and sound teeth, the DMFT-index and the probability of having â€20 teeth), adjusting for potential risk factors for caries. To assess changes of periodontal status in Germany, prevalences, percentages and numbers of teeth affected were defined. In summary, the number of unreplaced teeth showed the strongest association with self-perceived oral health in adults and was the second variable to enter the model for seniors during the stepwise selection process. Between 1997 and 2005, the number of missing teeth considerably decreased in DMS but East Germans had consistently more missing teeth than West Germans in each survey year. Further, during the last decade, the periodontal status significantly improved in SHIP and in West German adults, which might translate into a even higher tooth retention in the future.
Bereits Hippokrates war sich der Gefahr der Sepsis bewusst. Damals noch ein Todesurteil, fordern die Sepsis-Patienten noch heute das medizinische Personal der KrankenhÀuser. Hohe Sterblichkeiten, Fallzahlen und Kosten stellen immense Herausforderungen dar. Umso wichtiger sind gute Forschungsergebnisse, um die Sterblichkeit zu senken und die KrankheitsverlÀufe nachhaltig zu beeinflussen. 2007 konnte erstmalig eine hohe PrÀvalenz der schweren Sepsis und des septischen Schockes in Deutschland gezeigt werden. Da die Inzidenz nur geschÀtzt wurde, startete das Kompetenznetz Sepsis im Jahr 2013 die INSEP-Studie.
Diese Arbeit beschĂ€ftigt sich mit Daten aus Mecklenburg-Vorpommern. Am 4. November 2013 litten 20,1 % der beobachteten Patienten an einer schweren Sepsis oder einem septischen Schock. Diese Daten reihen sich im Vergleich zu internationalen Daten im Mittelfeld ein und zeigen einen Anstieg gegenĂŒber den deutschen Daten von 2007. Die Inzidenz wĂ€hrend der Studiendauer betrug zwischen 268 und 288 / 100 000 Einwohner, liegt damit ĂŒber vergleichbaren prospektiven Daten und entspricht etwa retrospektiven Daten. Eine Studie deutscher Abrechnungsdaten zeigte, dass nur 50,7 % der Patienten mit schwerer Sepsis und 74,3 % der Patienten mit septischem Schock auf Intensivstationen behandelt wurden, sodass die wahre Inzidenz bei etwa 500 \ 100 000 Einwohner liegen mĂŒsste. WĂ€hrend ihres Krankenhausaufenthalts verstarben 37,6 % der beobachteten Patienten mit einer schweren Sepsis oder einem septischen Schock, 42 % im Zeitraum von 90 Tagen. Die entspricht etwa 1800 Patienten pro Jahr. Basierend auf diesen Daten mĂŒssten die schwere Sepsis und der septische Schock als die Haupttodesursache in Mecklenburg-Vorpommern angesehen werden.
Die in dieser Arbeit durchgefĂŒhrten Berechnungen offenbaren einige Probleme in Bezug auf ReprĂ€sentativitĂ€t und Ăbertragbarkeit. Dennoch erlauben sie die Grundannahme, dass die schwere Sepsis sowohl in der Inzidenz als auch in der absoluten Sterblichkeit in offiziellen Statistiken deutlich unterschĂ€tzt wird und verdeutlichen damit die Dringlichkeit weiterer Analysen.
Der hohe Anteil an inadĂ€quat unter der Diagnose Leiomyom des Uterus operierten uterinen Sarkomen ist hauptsĂ€chlich der mangelnden Datenlage zu den uterinen Sarkomen und der schwierigen prĂ€operativen Abgrenzung zu den regelhaften Leiomyomen oder dessen Varianten geschuldet. Die mit einer Morcellation eines uterinen Sarkoms einhergehende Prognoseverschlechterung sollte vermieden werden. Die Zielsetzung der vorliegenden Promotion bestand darin, Charakteristika von regelhaften Leiomyomen des Uterus an einem gröĂeren Patientinnenkollektiv anamnestisch, klinisch und paraklinisch zu definieren. DarĂŒber hinaus wurden die zufĂ€llig gefundenen Leiomyomvarianten gesondert betrachtet. Weiterhin erfolgte eine Analyse verschiedener Laborparameter, die laut Literatur zur prĂ€operativen Abgrenzung von benignen und malignen Tumoren geeignet sein sollen. HierfĂŒr wurden LDH-Werte, die neutrophilen Granulozyten/Lymphozyten-Ratio (NLR) und die Lymphozyten/Monozyten-Ratio (LMR) bei Patienten mit regelhaften Leiomyomen analysiert. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden anschlieĂend mit der Promotion von Köller und Riechmann verglichen, die unter Ă€hnlichen Erhebungs- und Auswertungsbedingungen Leiomyomdaten gesammelt haben. Die bereits abgeschlossene Promotion von Dennis und Lehr mit 3786 Patientinnen diente als Basis fĂŒr die Formulierung der zu erhebenden Variablen. Da diese Arbeit im Rahmen der Promotions- und Forschungsgruppe fĂŒr genitale Sarkome (PFGS) des Deutschen klinischen Kompetenzzentrums fĂŒr genitale Sarkome und Mischtumore (DKSM) entstanden ist, wurden zum einen die hier gewonnen Daten dem DKSM zur weiteren Auswertung zur VerfĂŒgung gestellt, zum anderen wurden die innerhalb der PFGS erhobenen Leiomyosarkom- Daten wiederum mit den eigenen Leiomyomdaten verglichen. Zweck der Leiomyom- Charakterisierung war es also, mögliche Determinanten der prĂ€operativen Differenzierung zwischen Leiomyomen und uterinen Sarkomen zu definieren.
ZunĂ€chst wurden im Rahmen dieser Arbeit von Mai 2011 bis November 2014 alle Patientinnen mit der Operationsdiagnose uterines Leiomyom und der Operationsmethode suprazervicale laparoskopische Hysterektomie, die in der gynĂ€kologischen, ambulant operativen Einrichtung GynVelen operiert wurden, retrospektiv ausgewertet. Als die PFGS begann, die oben genannten Laborwerte bei Leiomyomen und uterinen Sarkomen zu analysieren, wurden je 50 DatensĂ€tze im Zeitraum von Februar bis November 2016 (GynVelen) und von Januar bis April 2016 (GynMĂŒnster) prospektiv ausgewertet. Insgesamt konnten 199 regelhafte Leiomyome, 96 zellreiche Leiomyome, 4 mitotisch aktive Leiomyome, 2 Lipoleiomyome, 1 Leiomyom mit bizarren Kernen und 1 glattmuskulĂ€rer Tumor mit unsicherem malignen Potential (STUMP) erfasst werden.
Signifikante Unterschiede zwischen den regelhaften Leiomyomen und dessen Varianten konnten nicht festgestellt werden. So waren die Patientinnen mit regelhaften Leiomyomen (n=199) im Mittel 44,9 Jahre alt und zeigten eine mittlere TumorgröĂe von 4,53 cm, wĂ€hrend diese Werte bei den zellreichen Leiomyomen bei 44,56 Jahre und 4,84cm lagen. Die regelhaften Leiomyome waren in 46,22 % der FĂ€lle ein solitĂ€rer Tumor, wĂ€hrend die zellreichen Leiomyome mit 53,12 % mehrfach als solitĂ€rer Tumor vorlagen. Die solitĂ€ren, zellreichen Leiomyome waren mit im Mittel 1 cm signifikant (p=0,023) gröĂer als die multiplen, zellreichen Leiomyome. Die regelhaften, solitĂ€ren Leiomyome waren ebenfalls gröĂer als die multiplen (4,99 cm zu 4,19 cm), hier konnte ebenso eine Signifikanz festgestellt werden (p=0,007).
Die EntitĂ€t des zellreichen Leiomyoms trat in dem dieser Arbeit zugrunde liegendem Patientinnenkollektiv deutlich hĂ€ufiger auf als in den vergleichbaren Gruppen anderer Promotionsarbeiten der PFGS. Dieses Ergebnis wurde dem zustĂ€ndigen pathologischen Institut mitgeteilt sowie mögliche Ursachen anschlieĂend erörtert.
Ăber den Referenzwert erhöhte LDH-Werte, eine erhöhte NLR sowie eine erniedrigte LMR kamen auch bei Leiomyomen vor. Der LDH-Wert lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 208,77 U/l. Es konnte eine signifikante, positive Korrelation zwischen dem LDH- Wert und der TumorgröĂe bzw. dem Alter bei Operation festgestellt werden. Weiter unterschied sich der LDH-Wert bei einer TumorgröĂe von < 5 cm und â„ 5 cm mit einem p=0,03 signifikant. Bei den zellreichen Leiomyomen war der LDH-Wert mit im Mittel 203,22 U/l sogar etwas niedriger als bei den regelhaften Leiomyomen. Eine Signifikanz bestand jedoch weder im Vergleich mit den regelhaften Leiomyomen noch in Bezug des LDH-Werts auf die TumorgröĂe bzw. das Alter.
Die NLR lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 2,2. 50 % der Leiomyome zeigten eine NLR von >2,05, 25 % eine NLR > 2,61 und 5 % > 4,56. Bei den zellreichen Leiomyomen lag die NLR im Mittel bei 2,3. Hier zeigten 50 % eine NLR von > 2,2, 25 % eine NLR von > 2,55 und 5 % eine NLR von > 4,56. Bei beiden EntitĂ€ten bestand eine positive Korrelation zwischen der NLR und der TumorgröĂe (regelhafte Leiomyome, Korrelationskoeffizient: 0,292, p=0,022; zellreiche Leiomyome, Korrelationskoeffizient: 0,35, p=0,03), bei den zellreichen Leiomyomen konnte darĂŒber hinaus ein hoch signifikanter Unterschied in der NLR bei Tumoren < 5 cm und â„ 5 cm mit einem p=0,009 festgestellt werden.
Die LMR lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 4,8 und bei den zellreichen Leiomyomen bei 4,69. Es wurden jeweils negative Korrelationskoeffizienten bei dem Bezug von der LMR auf das Alter bei Operation bzw. der TumorgröĂe festgestellt, diese waren jedoch nicht signifikant. Allein die LMR bei Patientinnen mit einem regelhaften Leiomyom unterschied sich signifikant zwischen Patientinnen mit einem Alter von < 35 Jahren und â„ 35 Jahren (p=0,043).
In der Auswertung der Leiomyomdaten der vorliegenden Promotion und den Daten von Köller und Riechmann konnte ein signifikanter Unterschied (p<0,001) zwischen den Leiomyomen (Krichbaum, n=199; Köller und Riechmann, n=470) und den Leiomyosarkomen der PFGS des DKSM (n=271) bei den Variablen Alter, TumorgröĂe, SolitĂ€rtumor, Zusatzblutung, Postmenopausestatus, schnelles Tumorwachstum und auffĂ€llige Sonographie festgestellt werden.
Diese Variablen scheinen also zur prÀoperativen Unterscheidung zwischen Leiomyomen und Leiomyosarkomen geeignet zu sein.
Im Ergebnis dieser und der Arbeit von Köller und Riechmann konnte vom DKSM in Zusammenarbeit mit dem Institut fĂŒr Bioinformatik der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald ein zur Publikation eingereichter LMS-Risiko-Score entwickelt werden, der zur Entscheidung ĂŒber eine geeignete Operationsmethode bei vermuteten LM verwendet werden kann.
Ein weiteres wesentliches Ergebnis dieser Arbeit ergibt sich aus den erhobenen Werten der neutrophilen Granulozyten/Lymphozyten-Ratio (NLR) und der Lymphozyten/Monozyten- Ratio (LMR). Die NLR lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 2,2, nur ca. 5 % wiesen eine NLR von â„ 4,5 auf. Der in der Literatur diskutierte NLR-Grenzwert von â„ 2,1 bzw. â„ 2,12 wurde also regelhaft ĂŒberschritten. Eine NLR von â„ 4,5 wird somit als neuer Grenzwert zur ĂberprĂŒfung vorgeschlagen. Die LMR lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 4,8, allerdings unterschritten immerhin noch 14,75% der ermittelten Werte den in der Literatur diskutierten Grenzwert von < 2,85. Da weniger als 5 % der regelhaften LM eine LMR von <2,3 aufwiesen, wird dieser Wert als neuer Grenzwert zur ĂberprĂŒfung empfohlen.
Gutartige knöcherne LĂ€sionen der WirbelsĂ€ule sind hĂ€ufig, es fehlen jedoch genaue SchĂ€tzungen der BevölkerungsprĂ€valenz. Diese Arbeit zielte darauf ab, die ersten bevölkerungsbezogenen PrĂ€valenzschĂ€tzungen bereitzustellen und den Zusammenhang mit RĂŒcken- und Nackenschmerzen zu untersuchen.
Verwendet wurden die Daten aus der bevölkerungsbezogenen Gesundheitsstudie Study of Health in Pomerania (SHIP). Die Ganzkörper-MRT-Untersuchungen wurden am 1,5 Tesla MRT durchgefĂŒhrt. MRT-Bilder der WirbelsĂ€ule in T1-, T2- und TIRM-Wichtung waren von 3.259 Teilnehmern verfĂŒgbar. Die Befundung der spinalen MRT-Bilder erfolgte nach einem standardisierten Protokoll. Die IntraobserverreliabilitĂ€t war gröĂer als der geforderte Kappa- Werte von 0,98. Die Angaben aus dem standardisierten Fragebogen zu RĂŒckenschmerzen umfassten mitunter die SchmerzintensitĂ€t, Dauer der Schmerzen und schmerzbedingte BeeintrĂ€chtigung. Unterschieden wurden die ZeitrĂ€ume der letzten sieben Tage und letzten drei Monate.
1.200 (36,8%) Teilnehmer zeigten mindestens eine knöcherne LĂ€sion (insgesamt 2.080 gefundene LĂ€sionen). Bei einem Probanden wurden bis zu acht knöcherne LĂ€sionen gefunden. OssĂ€re LĂ€sionen waren bei MĂ€nnern weniger hĂ€ufig als bei Frauen (35,5% gegenĂŒber 38,9%; P = 0,06). DarĂŒber hinaus war die PrĂ€valenz knöcherner LĂ€sionen bei L2 bei beiden Geschlechtern am höchsten. Mit dem Alter nahm zudem die PrĂ€valenz knöcherner LĂ€sionen zu. beobachtet. Am hĂ€ufigsten traten HĂ€mangiome (28%) und Lipome (13%) auf. Sklerose (1,7%) und Blastom (0,3%) waren selten. Verschiedene knöcherne LĂ€sionen traten auch hĂ€ufiger in Kombination miteinander auf.
Der Zusammenhang mit RĂŒcken- oder Nackenschmerzen war bei Betrachtung der ossĂ€ren LĂ€sion nach Lokalisation in der WirbelsĂ€ule als auch der Art der EntitĂ€t meist vernachlĂ€ssigbar. OssĂ€re LĂ€sionen sind in der Allgemeinbevölkerung zwar hĂ€ufig, haben jedoch keine klinische Relevanz fĂŒr RĂŒckenschmerzen. Durch diese bevölkerungsbasierten Daten fĂ€llt die Beurteilung der klinischen Relevanz von KnochenlĂ€sionen, die bei MRTs von Patienten beobachtet werden leichter.