Refine
Keywords
- SterilitÀt <Hygiene> (1) (remove)
Institute
- Institut fĂŒr Hygiene und Umweltmedizin (1) (remove)
Ausgehend von der historischen Entwicklung der HĂ€ndedesinfektion und der HĂ€ndedesinfektionsmittelprĂŒfung wurden drei Methoden der chirurgischen HĂ€ndedesinfektion (waschen und desinfizieren, nur desinfizieren und desinfizieren und einbĂŒrsten des Desinfektionsmittels in den Nagelpfalz) und drei Mittel (Ethanol 79%, Propan-1-ol 60%, Propan-2-ol 60%) untersucht. Es erfolgte eine Bestimmung der Keimzahlreduktion im Sofort- und Langzeitwert sowie eine Analyse des Handschuhsaftes. Zum Vergleich wurde die undesinfizierte Hand geprĂŒft. Des weiteren wurde das Vorkommen aerober Sporenbildner registriert und die Wirksamkeit der Waschung zur Sporenlastreduktion untersucht. In Vorversuchen wurden die Kolonisationsdichte auf dem Fingerendglied bestimmt, verschiedene nichtalkoholische Antiseptika charakterisiert und Faktoren, die mit der HĂ€ndedesinfektion in Wechselwirken treten können, diskutiert. Die reine Alkoholanwendung und die reine Alkoholanwendung mit EinbĂŒrsten zeigten sich als mindestens genauso effektiv wie die Standardmethode bzw. waren ihr teilweise signifikant ĂŒberlegen. FĂŒr die Desinfektionsmittel ergab sich, dass das bei der geprĂŒften Konzentration von 60Vol% gering wirksame Propan-2-ol, aber auch der in seiner Wirksamkeit mit Propan-1-ol vergleichbare 79%ige Ethanol durch die Auslassung der Waschung und dem EinbĂŒrsten besonders gewannen. Bei den desinfizierten HĂ€nden fanden sich hĂ€ufiger Sporenbildner als bei den undesinfizierten HĂ€nden. Die Alkoholkonzentration im Handschuhsaft war nach Desinfektion und 3 h Tragen 12fach höher als bei der undesinfizierten Hand. Mit der Waschung lieĂ sich an der artifiziell kontaminieren Hand eine signifikante Sporenlastreduktion erzielen. Als Resultat der Untersuchungen wird eine VerĂ€nderung der Standardmethode empfohlen. Waschung und Desinfektion sollten zeitlich und rĂ€umlich getrennt und bei hochaseptischen Eingriffen das Desinfektionsmittel in die Nagelfalze eingebĂŒrstet werden. Auf diese Weise soll die sporenlastsenkende Wirkung der Waschung mit der verbesserten Keimreduktion der Desinfektion ohne unmittelbar vorher durchgefĂŒhrte Waschung verbunden werden. Unter der Annahme der Störung der IntegritĂ€t der Epidermis unter dem Okklusionseffekt des Handschuhes und der gefundenen Alkoholkonzentration wird auf die Bedeutung der sorgfĂ€ltigen Trocknung der Hand nach der Desinfektion hingewiesen.