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Einfluss der HÀndehygiene in Verwaltungen auf das Infektionsgeschehen und ökonomische Auswirkungen
(2008)
Ziel der Arbeit war den Einfluss der HĂ€ndedesinfektion auf die Erkrankungsrate und die Fehlzeiten von Erwerbspersonen in einem Setting auĂerhalb von Gesundheitseinrichtungen zu untersuchen. In Vorversuchen konnte bestĂ€tigt werden, dass Papier neben Kundenkontakt ein wichtiger Risikofaktor fĂŒr die Ăbertragung pathogener Erreger ist. Es konnte sowohl die RĂŒckgewinnung von Erregern von experimentell inokuliertem Papier als auch die Ăbertragung von Hand zu Papier zu Hand nachgewiesen werden. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer einjĂ€hrigen prospektiven, kontrollierten, randomisierten Machbarkeitsstudie, an der 134 Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung teilnahmen. Die Testgruppe fĂŒhrte als Intervention mehrmals tĂ€glich die hygienische HĂ€ndedesinfektion am Arbeitsplatz durch. Anhand monatlicher Befragungen wurden die durch ErkĂ€ltungs- und Durchfallerkrankungen bedingten Symptomtage und Fehlzeiten erfasst. In der Testgruppe trat eine signifikante Reduktion sowohl bei den jĂ€hrlichen Gesamtsymptomtagen (p = 0,01) als auch bei den Einzelsymptomen Schnupfen (p = 0,008), Fieber (p = 0,037) und Husten (p = 0,0024) ein. Der gröĂte Einfluss der HĂ€ndedesinfektion ergab sich in den Monaten mit der höchsten saisonalen Inzidenz Dezember, Januar, Februar, MĂ€rz. Es konnte ebenfalls ein Reduktion der Krankheitsepisoden (odds ratioGesamt_res = 1,28; odds ratioSchnupfen = 1,73; odds ratioHalsschmerzen = 1,13; odds ratioFieber = 1,31; odds ratioHusten = 1,30; odds ratioDurchfall = 4,01) belegt werden. In den Randomisierungsgruppen wurde die stĂ€rkste Reduktion der Krankheitsepisoden bei den respiratorischen Symptomen in der Gruppe mit seltenem Kundenkontakt und tĂ€glichem Umgang mit Archivgut (odds ratioGesamt_res(3,1) = 14,34) beobachtet, bei den gastrointestinalen Symptomen in der Gruppe mit hĂ€ufigen Kundenkontakt und tĂ€glichem Umgang mit Archivgut (odds ratioDurchfall(1,1) = 14,63). Ăkonomische Auswirkungen ergaben sich in erster Hinsicht aus dem Einfluss auf die Leistungsminderung beim Weiterarbeiten trotz vorhandener Krankheitssymptome und den damit einher gehenden âon-the-jobâ-ProduktivitĂ€tsverlust. Durch die Studie wurde das Bewusstsein der Probanden fĂŒr die Bedeutung der HĂ€ndehygiene gestĂ€rkt. Sie stellt einen einfach umzusetzenden Ansatz fĂŒr eine kosteneffiziente betriebliche Gesundheitsförderung dar.