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Hintergrund
Die stetig steigende Anzahl von akademischen Veröffentlichungen macht es zunehmend schwierig, Publikationen zu identifizieren, welche die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse reprÀsentieren und es ermöglichen, auf dem neuesten Stand der Forschung und evidenzbasierter Behandlungsempfehlungen zu bleiben.
Ziel
Ziel dieser Studie war es, die Suchstrategien und AuswahlprĂ€ferenzen zu untersuchen, die verschiedene akademisch tĂ€tigen ZahnĂ€rzte bei der Auswahl der fĂŒnf bedeutendsten Publikationen aus dem Jahres 2016 im Fachgebiet der Kinderzahnheilkunde verwendeten.
Design
Die fĂŒnf an der Studie teilnehmenden ZahnĂ€rzte wurden gebeten, ohne untereinander darĂŒber zu kommunizieren, die Datenbanken PubMed, Google Scholar und Livivo zu durchsuchen. Zudem sollten sie dabei ihre individuelle Suchstrategie dokumentieren. Die Aus-wahlkriterien wurden anschlieĂend gemÀà einer 10-Punkte-Checkliste evaluiert. Der Evidenzlevel der identifizierten Publikationen wurde anschlieĂend gemÀà ihrer Publikationsart bewertet.
Ergebnisse
Alle Studienteilnehmer wĂ€hlten unterschiedliche Publikationen ohne Ăberschneidungen aus. Alle von ihnen ausgewĂ€hlten Publikationen waren Zeitschriftenartikel. Neunzehn Artikel wurden in der Datenbank PubMed identifiziert, jeweils drei Artikel wurden in Google Scholar und Livivo gefunden. Die Relevanz des Artikels fĂŒr die klinische Entscheidungsfindung war das wichtigste Kriterium bei der Auswahl durch die Teilnehmer.
Fazit
Die persönlichen Interessen und Fachgebiete der Kliniker beeinflussten die Auswahl der Zeitschriftenartikel in erheblichem MaĂe. Dies könnte die interindividuelle VariabilitĂ€t der diagnostischen und therapeutischen AnsĂ€tze erklĂ€ren, die bei ZahnĂ€rzten beobachtet wer-den kann, und trĂ€gt wahrscheinlich zu einer Verbreiterung des Wissenspools bei. Dies wird jedoch richtigerweise durch evidenzbasierte Behandlungsempfehlungen komplementiert, was die QualitĂ€t der Behandlung ĂŒberregional sicherstellt.
In dieser Studie wurde erstmals MRT-basiert mittels Feature-Tracking die Assoziation der linksventrikulĂ€ren Wandbewegungsparameter Strain, Strain Rate, Velocity und Displacement mit den kardiovaskulĂ€ren Risikofaktoren erhöhter BMI, Diabetes mellitus und arterielle Hypertonie an einer groĂen bevölkerungsbasierten Stichprobe untersucht. In Umfang und Betrachtung vergleichbare Studien gibt es derzeit nicht.
Die Analyse wurde mit Hilfe der 2D CPA MR Software Version 1.0 des Unternehmens TomTec an CINE-MRT-Bildsequenzen aus SHIP-2 und SHIP-Trend durchgefĂŒhrt. Die Bestimmung der Wandbewegungsparameter erfolgte im 2 CH und 4 CH fĂŒr die longitudinale und transversale Herzachse sowie in der SAX fĂŒr die circumferentielle und radiale Herzachse. Es konnten folgende signifikante Unterschiede der Wandbewegungsparameter festgestellt werden (p †0.05).
FĂŒr Probanden mit einem BMI > 25 kg/m2 wurden gegenĂŒber solchen mit einem BMI †25 kg/m2 signifikant erhöhte Werte bezĂŒglich der radialen Velocity in der SAX sowie des longitudinalen Displacement im 2 CH gemessen. Weiterhin zeigten sich die jeweils longitudinalen und transversalen Parameter des Strain, der Strain Rate, der Velocity und des Displacement im 4 CH signifikant erhöht bei Vorliegen eines BMI > 25 kg/m2 im Vergleich zu einem BMI †25 kg/m2.
FĂŒr den Diabetes mellitus konnte hinsichtlich des Strain, der Strain Rate, der Velocity und des Displacement kein unabhĂ€ngig signifikanter Unterschied zwischen den Vergleichsgruppen nachgewiesen werden.
BezĂŒglich der arteriellen Hypertonie bestanden gegenĂŒber der Vergleichsgruppe ohne arterielle Hypertonie im 4 CH fĂŒr alle Parameter abgesehen von der transversalen Strain Rate signifikant erhöhte Werte. Dies galt mit Ausnahme der radialen Strain Rate und circumferentiellen Velocity auch fĂŒr die SAX. Im 2 CH zeigten sich nur die longitudinale Velocity sowie das longitudinale Displacement signifikant erhöht in der Gruppe der Hypertoniker gegenĂŒber den Nicht-Hypertonikern.
Somit konnten in dieser Studie erstmals mittels Feature-Tracking in der SAX sowie dem 2 CH und 4 CH signifikante EinflĂŒsse eines steigenden BMI beziehungsweise einer arteriellen Hypertonie auf die linksventrikulĂ€ren Wandbewegungsparameter Strain, Strain Rate, Velocity und Displacement nachgewiesen werden.
Adipositas und Osteoporose stellen immer gröĂer werdende Herausforderungen fĂŒr
das Gesundheitssystem dar. Beide Erkrankungen gehen mit erheblichen negativen
Auswirkungen fĂŒr die Betroffenen einher. Ăbergewicht ist mit der Entstehung von
Diabetes mellitus, sowie einer Erhöhung des Blutdrucks und dem Auftreten eines
inflammatorischen PhÀnotyps assoziiert. Wiederrum ist die Plasmakonzentration des
Adipokins Chemerin bei ĂŒbergewichtigen oder adipösen Patienten erhöht. Kleinere
Beobachtungsstudien zeigen, dass erhöhtes Plasmachemerin zudem mit einem
Verlust an Knochensubstanz in Verbindung steht. Die Ergebnisse vorheriger Studien
zu diesem Thema waren jedoch durch ihre kleine Teilnehmerzahl, ihr Studiendesign
oder ihre ausschlieĂlich weibliche Kohorte nicht auf die Allgemeinbevölkerung
ĂŒbertragbar. Dies ist daher die erste populationsbasierte Studie, die den potentiellen
Zusammenhang zwischen Chemerin und der KnochenqualitÀt in der
Allgemeinbevölkerung untersucht hat. Zudem wurde der Einfluss des Body-MassIndex (BMI) auf den genannten Zusammenhang berĂŒcksichtigt.
FĂŒr diese Arbeit wurden Daten von 3583 Teilnehmern der Study of Health in
Pomerania (SHIP)âTrend untersucht. Die Probanden wurden nach Geschlecht und
BMI-Gruppen in normalgewichtig (BMI<25 kg/mÂČ), ĂŒbergewichtig (BMI 25-29 kg/mÂČ)
und adipös (â„30 kg/mÂČ) eingeteilt. Die Plasmachemerinkonzentration wurde im EDTAPlasma der Probanden bestimmt. Die Messung der KnochenqualitĂ€t erfolgte mittels
quantitativen Ultraschalls (QUS) an der Ferse.
Die statistischen Analysen (lineare und logistische Regressionsmodelle) zeigten bei
adipösen Probanden einen signifikanten inversen Zusammenhang zwischen
Chemerin und der Knochenfestigkeit (BreitbandultraschallabschwÀchung bei
MÀnnern, Schallgeschwindigkeit und Steifigkeitsindex bei Frauen) sowie eine erhöhte
Chance fĂŒr ein mittleres oder hohes QUS-basiertes Frakturrisiko. Bei normal- und
ĂŒbergewichtigen Probanden gab es keinen Hinweis auf signifikante Assoziationen
zwischen den untersuchten Parametern. Chemerin hat somit bei adipösen MÀnnern
und Frauen einen negativen Einfluss auf die Knochenfestigkeit.
Zusammenfassend lÀsst sich festhalten, dass dies die erste Studie ist, die an einem
groĂen Studienkollektiv den Zusammenhang zwischen Plasmachemerin und der
KnochenqualitĂ€t in AbhĂ€ngigkeit vom BMI statistisch umfassend geprĂŒft hat. Es
wurden verschiedene Hypothesen zum pathophysiologischen Zusammenhang
zwischen Chemerin und den QUS-Parametern diskutiert. Eine abschlieĂende
ErklÀrung kann mit den vorhandenen Daten aber nicht geliefert werden. Um den
klinischen und therapeutischen Nutzen fĂŒr den Patienten genauer herauszuarbeiten
als auch zur Findung neuer Therapie- und Diagnosekonzepte, sollten weitere Studien
folgen.
BezĂŒglich der Behandlung chronischer SL-Bandrupturen mit nicht mehr nahtfĂ€higen Bandresten besteht noch immer kein Konsens in der Literatur. Durch fehlende adĂ€quate Behandlung der Verletzung kommt es langfristig zu schmerzhaften Arthrosen, die mit einer erheblichen FunktionseinschrĂ€nkung des Handgelenks einhergehen. Es konnte sich bisher noch kein therapeutisches Verfahren etablieren, welches sicher den Beginn oder das Fortschreiten von Arthrose langfristig verhindert.
Innerhalb der ĂŒber die Jahre vorgestellten Methoden, zĂ€hlt die 3LT-Rekonstruktion mittlerweile zu den gebrĂ€uchlichsten Verfahren.
Die bereits veröffentlichte modifizierte 3LT-Bandrekonstruktion nach Garcia-Elias wurde in der vorliegenden Arbeit um die Rekonstruktion des dorsalen capsuloscapholunÀre Septums (DCSS) nach Mathoulin et al. erweitert.
Ziel der vorliegenden Studie war es den therapeutischen Nutzen der modifizierten 3LT zu untersuchen und zudem den Einfluss des Verletzungsalters zum Zeitpunkt der operativen Versorgung zu berĂŒcksichtigen.
FĂŒr diese Untersuchung wurden 31 Patienten aus Berlin und Brandenburg (3 Frauen und 28 MĂ€nner), die im Zeitraum von Januar 2014 bis Januar 2017 mit einer Verletzung des SL-Bandes detektiert und mittels der genannten Methode operativ behandelt wurden, erfasst. Die Verletzung der Patienten lag zum Zeitpunkt der Untersuchung mindestens 1 Jahr zurĂŒck. Hierdurch sollte gewĂ€hrleistet werden, dass die Ergebnisse unabhĂ€ngig vom Versorgungszeitpunkt gewertet werden konnten. Im Rahmen der Nachuntersuchung wurde die FunktionalitĂ€t des Handgelenks bezĂŒglich BewegungsausmaĂ und Griffkraft erfasst und im Vergleich zur gesunden Gegenseite ausgewertet. Zudem werteten wir mit Hilfe von Fragebögen die postoperative subjektive Zufriedenheit aus. Des Weiteren wurden Röntgenaufnahme im dorsopalmaren und im lateralen Strahlengang angefertigt. Diese wurden ausgewertet und mit prĂ€operativen Aufnahmen sowie mit Aufnahmen, die ein Tag vor Entfernung der K-DrĂ€hte durchgefĂŒhrt wurden, verglichen. Ziel war es das AusmaĂ des Widerauftretens der SL-Diastase und die Flexion des Skaphoids im Verlauf zu beurteilen. In der statistischen Auswertung analysierten wir den Zusammenhang der erfassten Daten nach stattgehabter modifizierter 3LT-Rekonstruktion in AbhĂ€ngigkeit vom Versorgungszeitpunkt in Bezug auf den Verletzungszeitpunkt.
Wir konnten signifikante Verbesserung der Schmerzen erreichen und eine bessere Funktion der Hand im Alltag herstellen, jedoch einhergehend mit einer Reduzierung des BewegungsausmaĂes und der Griffkraft. Die radiographischen Ergebnisse zeigten, dass mittel- bis langfristig mit einem Wiederauftreten von karpaler Fehlstellung auf Grund fortschreitender Bandlockerung und mit einhergehenden degenerativen VerĂ€nderungen zu rechnen ist. DarĂŒber hinaus konnte keine signifikante Korrelation zwischen dem Verletzungsalter und der objektiv klinischen Funktionsparameter, der subjektiven EinschĂ€tzung durch die Patienten oder der radiologischen Daten erzielt werden.
Die kurz- bis mittelfristigen Ergebnisse der SL-Bandrekonstruktion in unserer Studie waren generell vielversprechend und mit denen anderer Autoren vergleichbar. Unsere Ergebnisse Ă€hneln den Studien der anderen Autoren in Bezug auf Bewegungsumfang, Griffkraft, Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen wir jedoch dem langfristigen Nutzen der modifizierten 3LT-Technik, bezogen auf das Auftreten von Arthrose kritisch gegenĂŒber. Um eine abschlieĂende EinschĂ€tzung der langfristigen Wirksamkeit der 3LT-Methode treffen zu können, braucht es zukĂŒnftig Studien mit einem lĂ€ngeren Nachbeobachtungszeitraum. DarĂŒber hinaus sind Studien mit gröĂeren Fallzahlen notwendig, um statistische Unsicherheiten zu minimieren.
Das VerhÀltnis zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung und Alexithymie
(2020)
Hintergrund:
Die Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung ist eine spezielle Form der Selbststigmatisierung
bei adipösen und ĂŒbergewichtigen Personen. In vorherigen Studien wurde
diese Form der Selbststigmatisierung in Zusammenhang mit einigen psychiatrischen
Erkrankungen, aber auch mit einer schlechteren selbstberichteten physischen und psychischen
Gesundheit und einem niedrigeren Selbstbewusstsein beschrieben. Das Konstrukt
der Alexithymie beschreibt die UnfĂ€higkeit eigene GefĂŒhle und Emotionen zu
identifizieren und zu beschreiben, besonders wenn sie positiven Ursprungs sind. Die vorliegende
Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener
Stigmatisierung und Alexithymie. AuĂerdem werden Psychopathologien des
Essverhaltens genauer beleuchtet. Insbesondere wird auf die Impulskontrolle, die interozeptive
Wahrnehmung, den Perfektionismus und das Misstrauen eingegangen.
Methode:
Es wurde mittels Selbstbeurteilungsfragebögen die Internalisierung gewichtsbezogener
Selbststigmatisierung (WBIS), Alexithymie (TAS-20), Depressionen (BDI II) und Psychopathologien
des Essverhaltens, dabei insbesondere die interozeptive Wahrnehmung,
Misstrauen, Perfektionismus und Impulskontrolle (EDI II) bei allen ĂŒbergewichtigen und
adipösen Patienten abgefragt, die sich zu einer stationÀren Behandlung in der Klinik
und Poliklinik fĂŒr Psychiatrie und Psychotherapie der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald
in einem Zeitraum von Mai 2015 bis Februar 2019 entschlossen haben. Nach Anwendung
unserer Ausschlusskriterien verblieben 103 Patienten (73 Frauen, 30 MĂ€nner), die
an unserer Studie teilnahmen und deren Selbstbeurteilungsfragebögen ausgewertet und
analysiert wurden. Die Datenerhebung erfolgte zu Beginn des stationÀren Aufenthaltes.
Ergebnisse:
ZunÀchst wurden die Patienten in zwei Gruppen aufgrund ihres Gesamtergebnisses bei
der TAS- 20 eingeteilt. Mittels Kruskal- Wallis- Test zeigte sich bei den alexithymen
Patienten ein signifikant höherer Wert bezĂŒglich der Internalisierung gewichtsbezogener
Stigmatisierung, als in der nicht alexithymen Gruppe. Auch die Psychopathologien
bezĂŒglich des Essverhaltens waren bei den alexithymen Patienten signifikant erhöht. Im
Anschluss wurden Korrelations- und Regressionsanalysen durchgefĂŒhrt, um die ZusammenhĂ€nge
weitergehend zu analysieren. Dabei stellte sich heraus, dass die signifikanten
ZusammenhÀnge zwischen der Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung sich
aufheben, sobald wir fĂŒr Depressionen kontrollierten. Dieses PhĂ€nomen zeigte sich auch
bei den Subskalen âSchwierigkeiten GefĂŒhle zu erkennenâ und âzu beschreibenâ. Interaktionseffekte
zwischen dem Gesamtergebnis der TAS- 20 und Depressionen waren nicht
vorhanden. BezĂŒglich der Psychopathologien im Essverhalten und der Internalisierung
gewichtsbezogener Selbststigmatisierung zeigten sich stark signifikante ZusammenhÀnge
in den Regressionsanalysen. Auch in den Subskalen interozeptive Wahrnehmung,
Perfektionismus und Impulskontrolle war dies der Fall.
Diskussion:
Patienten, die Schwierigkeiten beim Erkennen und Beschreiben der eigenen GefĂŒhle
haben, neigen verstÀrkt zur Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung. Dies
unterstreicht die Vermutung, dass alexithyme Patienten durchaus GefĂŒhle wahrnehmen
können; vornehmlich die negativen Emotionen dringen in ihr Bewusstsein. Patienten, die
verstÀrkt gewichtsbezogene Stigmatisierung internalisieren, weisen vermehrt Psychopathologien
im Essverhalten auf. Sie haben eine schlechtere interozeptive Wahrnehmung,
neigen zu perfektionistischen PersönlichkeitszĂŒgen und weisen Schwierigkeiten bei der
Impulskontrolle auf. Durch BerĂŒcksichtigung dieser Defizite im Therapiekonzept können
möglicherweise gröĂere und lang anhaltendere Behandlungserfolge erzielt werden. Der
erhebliche Einfluss von Depressionen auf die Internalisierung gewichtsbezogener Stigmatisierung
im Zusammenhang mit Alexithymie Bedarf weiterer Untersuchungen, um
mögliche Moderator- oder Mediatoreffekte herausfinden zu können.
Zusammenfassung:
Die akute Pankreatitis ist eine der hĂ€ufigsten nicht-malignen Erkrankungen bei hospitalisierten Patienten, der verschiedenste pathophysiologische Prozesse zugrunde liegen. WĂ€hrend sie in den meisten FĂ€llen komplikationslos ausheilt, wird jedoch in ca. 10 â 20 % der FĂ€lle eine schwere Verlaufsform mit Ausbildung von Nekrosen und hĂ€ufig auch weiteren lokalen und systemischen Komplikationen beobachtet. Zu diesen gehört beispielsweise eine sekundĂ€re Infektion der Pankreasnekrosen, wobei sowohl bakterielle als auch fungale Krankheitserreger auftreten können. Obwohl einzelne PrĂ€diktoren fĂŒr einen schweren Verlauf der akuten Pankreatitis identifiziert werden konnten, erlaubt die bisherige Datenlage jedoch noch keine sichere Identifikation der infizierten Nekrose.
Ziel dieser Arbeit ist daher die Identifikation von klinischen und paraklinischen Variablen, die als mögliche PrĂ€diktoren der infizierten Pankreasnekrose dienen können. Des Weiteren soll untersucht werden, inwieweit eine infizierte Nekrose die Krankenhausverweildauer sowie die extrapankreatischen Komplikationen und die MortalitĂ€t beeinflussen. Hierzu wurden die Befunde von insgesamt 127 Patienten mit akuter nekrotisierender Pankreatitis ĂŒber den Zeitraum von 2012 â 2018 retrospektiv aufgearbeitet. Bei 51 Patienten lieĂ sich eine infizierte Nekrose nachweisen, bei 21 Patienten war die Nekrose steril und bei 55 Patienten wurde die Nekrose wiederum weder punktiert noch drainiert.
Es fand sich ein signifikanter Zusammenhang der EntzĂŒndungsparameter Leukozyten, CRP und PCT sowie der Nierenretentionswerte Kreatinin und Harnstoff mit dem Vorhandensein einer infizierten Pankreasnekrose. Auch eine kompromittierte Blutgerinnung, ein verminderter Serumalbuminspiegel sowie ein reduzierter HĂ€matokrit wurden deutlich hĂ€ufiger bei der inifizierten nekrotisierenden Pankreatitis beobachtet. Bei den Vitalparametern fand sich eine Assoziation zwischen erhöhter Herzfrequenz und erniedrigtem mittleren arteriellen Blutdruck. Begleitend war eine infizierte Nekrose deutlich hĂ€ufiger mit einem respiratorischen und/oder renalen Organversagen vergesellschaftet.
Die Krankenhausverweildauer war bei Patienten mit infizierter Nekrose um beinahe das Dreifache verlÀngert, wobei die Verweildauer bei Nachweis grampositiver Bakterien im Punktat am lÀngsten war. Ein signifikanter Einfluss auf die MortalitÀt konnte bei infizierter Pankreasnekrose nicht beobachtet werden.
Diese Ergebnisse zeigen, dass anhand von einfach zu erhebenden klinischen und laborchemischen Routineparametern die Identifikation einer Pankreasnekrose vorhergesehen werden kann. Welche Bedeutung einzelne BakterienstÀmme auf den Verlauf der akuten nekrotisierenden Pankreatitis und ihre Komplikationen haben, muss in weiteren Analysen untersucht werden.
Zusammenfassung
Kaltes atmosphĂ€risches Plasma (CAP) ist eine mögliche neue Therapieoption fĂŒr das hochaggressive Glioblastoma multiforme. Bisher konnte die Wirksamkeit der Behandlung von Glioblastomzellen mit CAP sowohl in vitro, als auch in vivo bestĂ€tigt und reaktive Sauerstoffspezies (ROS) als ein wichtiger Mediator der CAP-Wirkung identifiziert werden. Sowohl die zytotoxische Wirkung von CAP auf Glioblastomzellen, als auch eine positive Korrelation der Behandlungsdauer mit der StĂ€rke der CAP-Wirkung konnten wir bestĂ€tigen. Mit dem Ziel einer molekularen Charakterisierung der zugrundeliegenden VorgĂ€nge innerhalb der Zellen untersuchten wir die VerĂ€nderung des Expressions- und Aktivierungsmusters relevanter Proteine zentraler Wachstums- und Apoptosewege, sowie der microRNA-1 in den humanen Glioblastomzelllinien U87-MG und LN-18 unter Behandlung mit CAP.
Die Kinase ERK1/2, der Zellzyklusregulator p21 und das Hitzeschockprotein Hsp90 sind zentrale Effektoren der Tumorprogression. Obgleich die CAP-Behandlung leichte Ănderungen der Expressionsraten dieser Proteine zeigte, kann ohne weitere Untersuchungen nicht von der Beteiligung dieser Faktoren ausgegangen werden. Ein Einfluss auf die Zellproliferation ist jedoch denkbar.
Im Falle der proliferativen Kinase AKT1 konnte eine Induktion in beiden untersuchten Glioblastomzellinien nachgewiesen werden. Diese könnte möglicherweise eine zytoprotektive Antwort auf den CAP-vermittelten Redox-Stress darstellen und wĂ€re demnach als eine Resistenz gegenĂŒber der CAP-Behandlung anzusehen. Im Gegensatz dazu stellt die Induktion der tumorsuppressiven MikroRNA miR-1, im Einklang mit in der Literatur beschriebener Inhibition des Zellwachstums bei Induktion, einen Wirkmechanismus des CAP dar.
Insgesamt kommt es in den Glioblastomzellen nach der Behandlung mit CAP zu einer VerĂ€nderung verschiedener Signalkaskaden. Insbesondere die vermutlich protektive Wirkung der Kinase AKT1, sowie die wirkungs-verstĂ€rkenden Effekte von miR-1 könnten eine entscheidende Rolle bei der Wirkung von CAP auf Glioblastomzellen darstellen. WeiterfĂŒhrende Untersuchungen insbesondere dieser Mediatoren und deren Interaktionen könnten zu einem tieferen VerstĂ€ndnis der Wirkungsweise von CAP auf die Zelle beitragen und die Entwicklung dieser neuen und innovativen Behandlungsmethode vorantreiben.
Ziel dieser Arbeit war es, die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die
Blutversorgung in Mecklenburg-Vorpommern (MV) zu analysieren. Dabei sollten
Grundlagen fĂŒr die Entwicklung von gesundheitspolitischen Strategien geschaffen
werden, um einem Defizit in der Versorgung entgegenwirken zu können.
Durch eine prospektive Longitudinalstudie mit Daten zu allen Vollblutspendern und
EmpfÀngern von Erythrozytenkonzentraten (EK) in MV in den Jahren 2005, 2010 und
2015 wird die Versorgungskette vollstÀndig abgebildet. Derartige Informationen liegen
zum jetzigen Zeitpunkt fĂŒr kein anderes Bundesland vor.
Es konnte gezeigt werden, dass die demographischen VerÀnderungen durch eine
Abnahme der Spenderzahlen zu einem ausgeprĂ€gten RĂŒckgang der Vollblutspenden
gefĂŒhrt haben (-18,0%). Dies wird verstĂ€rkt durch einen RĂŒckgang der Spendebereitschaft
um -10,6% insbesondere bei den <30-JĂ€hrigen. Gleichzeitig konnte trotz
alternder Bevölkerung auch der Blutbedarf dank des medizinischen Fortschritts um
13,5% reduziert werden. Dennoch deckten bereits im Jahr 2015 die gewonnenen
Blutspenden nur noch knapp den Blutbedarf der Patienten. Die durchgefĂŒhrten Vorausberechnungen
fĂŒr 2030 lassen erwarten, dass es mit einem Defizit von circa
18.000 EK zu erheblichen Versorgungsproblemen im Bundesland kommen wird,
wenn Spendebereitschaft und Transfusionsbedarf auf dem Niveau von 2015 verbleiben.
Die demographische Situation Mecklenburg-Vorpommerns ist denen der westlichen
BundeslÀnder Deutschlands circa 10 Jahre voraus. Damit nimmt Mecklenburg-
Vorpommern als Modellregion eine Vorreiterrolle bezĂŒglich der BewĂ€ltigung der
damit einhergehenden Herausforderungen fĂŒr die Blutversorgung ein. Um den Blutbedarf
der Patienten langfristig und ĂŒberregional decken zu können, wird in Zukunft
eine noch engere interdisziplinÀre Kooperation von Blutspendediensten, KrankenhÀusern
und Gesundheitspolitik sowohl auf Landes- als auch Bundesebene notwendig
sein.
Das Gallenblasenkarzinom ist der hĂ€ufigste maligne Tumor des biliĂ€ren Systems und hat eine auĂerordentlich schlechte Prognose. In der hier vorliegenden Arbeit wurden verschiedene Aspekte der Krankheitsschwere und des Krankheitsverlaufs von 42 Patienten im Rahmen einer Einzel-Zentrums-Studie retrospektiv analysiert.
Durch Anwendung der Kaplan-Meier-Methodik wurden die Ăberlebensraten der verschiedenen Patientengruppen berechnet. Mit Hilfe des âGemeinsamen Krebsregisters der LĂ€nder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und ThĂŒringenâ wurden die Anzahl Patienten und die AusprĂ€gung der Erkrankung unserer Studiengruppe mit den Daten des Registers verglichen, um eine Aussage ĂŒber die Verteilung der Erkrankung und der Erkrankungsschwere der untersuchten Studiengruppe treffen zu können.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen oder Lebermetastasen zu einer deutlich schlechteren Ăberlebensrate von im Mittel 8.9 Monaten fĂŒhrt, im Gegensatz zu 47.2 Monaten in der Gruppe ohne aufgetretene Metastasen. Das mittlere GesamtĂŒberleben der Patienten innerhalb dieser Dissertation lag bei 9.1 Monaten. Weiterhin wurde das Gallenblasenkarzinom als Erkrankung des alten Menschen charakterisiert: In unserer Untersuchung lag das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bei 68.1 Jahren. Bei der Betrachtung der Geschlechterverteilung zeigte sich, dass die Mehrheit mit der von einem Gallenblasenkarzinom betroffenen Patienten mit einer Anzahl von 37 weiblich war.
Betrachtet man das Tumorstadium, so hatten 64% der operativ behandelten Patienten fortgeschrittene Tumore in den Stadien T3 und T4. Dementsprechend dem hĂ€ufig asymptomatischen Verlauf frĂŒher Erkrankungsstadien zeigten Patienten mit einem Zufallsbefund Gallenblasenkarzinom signifikant hĂ€ufiger niedrigere Tumorstadien (T1 und T2). DarĂŒber hinaus zeigte sich bei diesen Patienten eine signifikant geringere Anzahl von Metastasen. Demzufolge hatten Patienten mit dem Zufallsbefund Gallenblasenkrebs einen signifikant besseren klinischen Verlauf.
Insgesamt war die Inzidenz des Gallenblasenkarzinoms im Bereich Vorpommern nicht höher als statistisch in dieser lÀndlich geprÀgten Region zu erwarten ist.
Es konnte in der vorliegenden Arbeit auch gezeigt werden, dass das T-Stadium, das M- und das R-Stadium unabhÀngige prognostische Faktoren des Gallenblasenkarzinoms darstellen.
Der wichtigste prognostische Faktor ist die R0-Resektion, die bei 87.9% der in dieser Kohorte untersuchten Patienten durchgefĂŒhrt werden konnte, und die einzige Möglichkeit fĂŒr eine potentiell vollstĂ€ndige Genesung darstellt.
Diese Tatsachen zeigen, dass dringend effektivere Screening-AnsĂ€tze zur möglichst frĂŒhen Erkennung von Gallenblasenkarzinomen notwendig sind. ZusĂ€tzlich sind zur Verifizierung der vorgestellten Daten weitere Untersuchungen im Rahmen von Multicenterstudien oder groĂen retrospektiven Studien unerlĂ€sslich.
Untersuchungen zur Wirkung von miRNAs stehen im Fokus der aktuellen Forschungen, besonders aufgrund ihrer wichtigen regulatorischen Funktion bei der Biosynthese von Proteinen. Durch die Korrelation mit der Karzinomentwicklung und den Tumorstadien rĂŒcken miRNAs als prognostische Biomarker in den Vordergrund.
Mit dieser Arbeit wurden der Einfluss der miR-4417 als pro- oder antionkogen wirkende miRNA auf das Prostatakarzinom und dessen Auswirkungen auf die Proteinbiosynthese untersucht. Hierzu wurde die miR-4417 mittels Transfektion in 4 verschiedenen Prostatakarzinom- Zelllinien ĂŒberexprimiert. Die Quantifizierung erfolgte unter Anwendung der sogenannten stem loop RT-qPCR. Die modulierten Proteommuster der Zelllinien wurden quantitativ und qualitativ verglichen. Dabei fanden gelbasierte und gelfreie Methoden unter Beachtung statistischer Kriterien Verwendung. Bei der Analyse der 2D-Gele wurden ca. 1600 Spots detektiert und quantifiziert. Zellspezifisch ergaben sich zwischen 40 und 60 differentielle Expressionen. Mithilfe der Massenspektrometrie wurden die Peptide nach tryptischem Verdau analysiert und die Proteine identifiziert. Die Verifizierungen von ausgewĂ€hlten, differenziell exprimierten Proteinen wurden mittels Westernblot durchgefĂŒhrt.
Die Expression des Androgenrezeptors war unter miR-4417 Einfluss in den beiden kastrationsresistenten Zelllinien gemindert, ebenso wie die Isoform 1 des Tumorproteins D52. Dies lĂ€sst eine antionkogene Wirkung der miR-4417 vermuten. Im Gegensatz dazu war die Expression von Peroxiredoxin 3 erhöht. Da dieses Protein zu einer Resistenz von Zellen gegen die H2O2 induzierte Apoptose fĂŒhrt und somit Krebszellen einen Ăberlebensvorteil verschafft, besteht in diesem Zusammenhang der Verdacht auf einen proonkogenen Effekt der miR-4417. Auch bei weiteren untersuchten Proteinen wie dem Voltage-dependent anion-selective channel protein 1 oder dem Poly(U)-binding-splicing factor PUF60 ergaben sich zum Teil gegensĂ€tzliche Expressionen. In weiteren Untersuchungen könnte geklĂ€rt werden, ob die pro- oder antionkogenen Eigenschaften dieser miRNA ĂŒberwiegen oder ob möglicherweise bestimmte Einflussfaktoren bestehen, die dazu fĂŒhren. Eventuell existieren der miR-4417 vorgeschaltete Regulationsmechanismen, die dessen gewebespezifische Wirkung beeinflussen.
Insgesamt ist mithilfe dieser Arbeit deutlich geworden, dass die miR-4417 eine bedeutende regulatorische Rolle in Bezug auf die Progression des Prostatakarzinoms einnimmt und somit einen wichtigen Ansatzpunkt fĂŒr die weitere Krebsforschung darstellten könnte. Eine miRNA getriggerte Krebstherapie könnte auf Basis umfangreicher Forschungsdaten als alternative Methode Anwendung finden.
Die miRNAs sind an der Regulation der Genexpression und somit an der zellulÀren Proteinbiosynthese beteiligt. Die Expressionsmuster von miRNAs unterscheiden sich sowohl bei Entwicklung als auch bei verschiedenen Stadien von Tumoren, sodass sie zu interessanten Kandidaten als prognostische Biomarker werden können.
In der vorliegenden Arbeit stand die Ăberexpression der miR-3687 im Vordergrund. Ihre Rolle als pro- oder antionkogen agierende miRNA sollte untersucht werden. Mithilfe der Transfektion prostataspezifischer kastrationssensibler sowie kastrationsresistenter Zelllinien konnte eine Ăberexpression der miR-3687 in Prostatagewebe simuliert werden. Um den Erfolg der Zelltransfektion zu quantifizieren, wurde die stem â loop RT-qPCR etabliert.
Mittels Massenspektrometrie konnten die differentiell exprimierten Proteine analysiert werden. Zur Anwendung kamen 2 verschiedenen Verfahren, gelfrei sowie gelbasiert. Dabei ergaben sich deutliche zellspezifische Unterschiede. Im gelbasierten Ansatz wurden beispielsweise fĂŒr PC-3 Zellen ca. 1685 Proteine, im gelfreien Ansatz bis zu 543 Proteine (bei min. 2 Peptide count) detektiert, die anhand statistischer Parameter ausgewĂ€hlt wurden.
Ăber Western Blot Experimente erfolgte die Verifizierung interessanter Proteine. Hierbei konnte gezeigt werden, dass PC-3 Zellen miR-3687 reguliert die kleine Isoform des Androgenrezeptors exprimieren. Insbesondere das Protein Vimentin zeigte unter miR-3687 Einfluss in den beiden kastrationssensiblen Zelllinien eine Expressionsminderung. Da es sich bei diesem Protein um einen Marker fĂŒr den epithelial mesenchymalen Ăbergang handelt, könnte die Ăberexpression der miR-3687 der Metastasierung von Krebszellen entgegenwirken und so einen neuen Therapieansatz darstellen.
Hinweise auf einen antionkogenen Effekt ergeben die verminderte Expression des Androgenrezeptors in den kastrationsresistenten Zelllinien, die signifikant verminderte Expression des Tumorproteins D52-IF1 sowie die verminderte Expression des Proteins ÎČ3-Tubulin in allen Zelllinien.
In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass eine Vielzahl an Proteinen durch miR-3687 reguliert werden. Bei weiterer Untersuchung der miR-3687 könnte geklĂ€rt werden, ob dessen Ăberexpression allgemein im Gewebe oder nur in ausgewĂ€hlten Zelllinien antionkogene Wirkungen aufweist und damit tumorsupprimierend wirkt, sodass sich daraus eine spezifische Therapie, beispielsweise nur fĂŒr das kastrationsresistente Stadium des Prostatakarzinoms, ergeben könnte.
Zielstellung: In dieser prospektiven Arbeit ĂŒberprĂŒften wir, ob ein sequenzbasierter Softwarealgorithmus zur GerĂ€uschreduktion in der Magnetresonanztomographie (MRT) einen Einfluss auf die BildqualitĂ€t und das Signal-zu-RauschverhĂ€ltnis (SNR) besitzt.
Material und Methoden: EinunddreiĂig Patienten, 18 MĂ€nner, 13 Frauen, Durchschnittsalter 58,3 ± 14,5 Jahren, unterzogen sich einer indizierten, kranialen MRT-Bildgebung. Das Sequenzprotokoll schloss FLAIR-Sequenzen ein, welche mit identischen Scanparametern jeweils mit und ohne Anwendung des Softwarealgorithmus Quiet Suite (QS) (Siemens Healthcare) angefertigt wurden. Mit Hilfe eines SchalldruckpegelmessgerĂ€tes (Testo, Typ 815) wurden die maximalen LautstĂ€rkepegel fĂŒr beide Sequenzen im Untersuchungsraum ermittelt. Es erfolgte die subjektive Beurteilung der BildqualitĂ€t auf einer FĂŒnf-Punkte-Skala (1 sehr gut - 5 inadĂ€quat) durch zwei Radiologen unabhĂ€ngig voneinander. Separat wurde das SNR fĂŒr die graue Hirnsubstanz, weiĂe Hirnsubstanz und den Liquor fĂŒr beide Sequenzen ermittelt. ZusĂ€tzlich erfolgte die Auswertung von Detektionsraten pathologischer LĂ€sionen innerhalb der weiĂen Hirnsubstanz jeweils mit und ohne Verwendung von QS. Die statistische Analyse mit dem Vergleich beider Sequenzen erfolgte mittels Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung von QS die Schalldruckpegelspitzen signifikant reduziert (83,5 ± 7,3 dB(A) versus 81,5 ± 7,5 dB(A) mit QS, p †0,017). Hinsichtlich der Beurteilung der subjektiven BildqualitĂ€t wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Befundern ermittelt (Befunder 1: 2,03/2,07, p = 0,730; Befunder 2: 1,98/2,10, p = 0,362). QS fĂŒhrte fĂŒr ausgewĂ€hlte Bereiche zu einem Anstieg des SNR (graue Substanz, p †0,001; weiĂe Substanz p = 0,006). Die Detektionsraten von suspekten LĂ€sionen innerhalb der weiĂen Substanz zeigten keine signifikanten Unterschiede unter Verwendung von QS (Befunder 1, p = 0,944; Befunder 2, p = 0,952).
Schlussfolgerungen: Sequenzbasierte Softwarealgorithmen, wie QS, besitzen das Potential die Schalldruckpegelspitzen in der MRT signifikant zu reduzieren ohne die subjektive BildqualitÀt zu kompromittieren oder die diagnostische Genauigkeit zu gefÀhrden.
Im Rahmen eines assoziierten Projektes zur Study of Health in Pomerania wurde die Lage des Auges in der Orbita bestimmt. Wir arbeiteten dabei mit der Probandenkohorte SHIP-Trend. Insgesamt standen MRT-DatensĂ€tze von 2152 Probanden zu VerfĂŒgung. Die Daten lagen im DICOM-Format vor. FĂŒr die Bildauswertung nutzten wir den DICOM-Betrachter OsiriX (v3.9.2, 32-bit). Da eine groĂe AchsenlĂ€nge des Sehorgans einen Exophthalmus vortĂ€uschen kann, bestimmten wir neben der Lage des Bulbus oculi jeweils auch die BulbusachsenlĂ€nge. Die Messung der BulbusachsenlĂ€nge erfolgte ebenfalls anhand der MRT-Aufnahmen. AnschlieĂend konnten die Messwerte auf eine Assoziation mit diversen weiteren gesundheitsbezogenen Parametern ĂŒberprĂŒft werden. Die transversale T1-gewichtete MRT-Serie mit einer VoxelgröĂe von 1mm x 1mm x 1mm erwies sich fĂŒr die Datenerhebung als am besten geeignet. Die Messungen wurden an derjenigen Bildebene durchgefĂŒhrt, in der das Auge die gröĂte Ausdehnung aufwies und sowohl der Hornhautscheitel als auch der Sehnervenkopf am Bulbus oculi dargestellt waren. Da es sich bei geschlossenen Augenlidern oftmals schwierig gestaltete, den Ă€uĂeren Rand der Hornhaut auf den radiologischen Schnittbildern zweifelsfrei zu erkennen, nutzten wir die RĂŒckseite der Kornea als Bezugspunkt fĂŒr unsere Messungen. Die BulbusachsenlĂ€nge war durch eine Strecke definiert, die von der RĂŒckseite der Kornea bis zum KrĂŒmmungsmittelpunkt am posterioren Pol des Bulbus oculi reichte. FĂŒr die Lageermittlung des Sehorgans wurden zwei verschiedenen Vorgehensweisen angewandt. ZunĂ€chst fĂŒhrten wir eine Verbindungslinie zwischen den seitlichen Begrenzungen beider Augenhöhlen (interzygomatische Linie) ein. Die vordere Exophthalmometrie beschrieb die Lage des Augapfels durch den senkrechten Abstand der interzygomatischen Linie von der RĂŒckseite der Hornhaut. Die Messstrecke musste dabei auf Höhe des Hornhautapex liegen. Die hintere Exophthalmometrie war durch eine Strecke definiert, die sich zwischen der interzygomatischen Linie und dem posterioren Augenpol ausdehnte.
Insgesamt konnten die Messdaten von 1808 Probanden in die darauffolgende statistische Analyse ĂŒbernommen werden. Das Durchschnittsalter betrug 51,5 Jahre. In der vorderen Exophthalmometrie unterschieden sich die Mittelwerte beider Geschlechter signifikant (m.: r.: 16,4mm, l.: 16,3mm/w.: r.: 15,2mm, l.: 15,0mm). Auch bei der hinteren Exophthalmometrie ergaben sich geschlechtsspezifische Unterschiede (m.: rechts: 6,7mm, links: 6,8mm / w.: rechts: 7,3mm, links 7,4mm). Zwischen dem rechten und linken Auge war fĂŒr keinen Parameter ein statistisch signifikanter Unterschied zu beobachten. DemgegenĂŒber beeinflusst die BulbusachsenlĂ€nge das Hervorstehen der Augen sehr wohl (p<0,001). Um einen Pseudoexophthalmus zukĂŒnftig sicher von einem Exophthalmus mit Krankheitswert unterscheiden zu können, fĂŒhrten wir einen Quotient aus dem Ergebnis der vorderen Exophthalmometrie und der BulbusachsenlĂ€nge eines Auges ein (Quotient Ex/Al). DarĂŒber hinaus besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem BMI eines Menschen und der individuellen Position des Auges innerhalb der Orbita. Studienteilnehmer mit einem BMI >30kg/mÂČ wiesen im Vergleich zu Studienteilnehmern mit einem BMI <25kg/mÂČ im Mittel eine rund 2 mm höhere Protrusion des Bulbus oculi auf. Mit dem gewĂ€hlten Auswertungsalgorithmus konnte erstmals veranschaulicht werden, dass der Einfluss des BMI unabhĂ€ngig von der BulbusachsenlĂ€nge, dem Alter und Geschlecht besteht. Ebenso fand sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Taillen- bzw. HĂŒftumfang und der Augenposition. Steigt der Taillen- bzw. HĂŒftumfang um einen Zentimeter geht das mit einer Vorverlagerung des Bulbus oculi um 0,05 Millimeter einher. Die KörpergröĂe hatte innerhalb unserer Untersuchung keine Auswirkung auf die Position des Augapfels. Vielmehr war die KörpergröĂe mit der BulbusachsenlĂ€nge der Probanden assoziiert. Die Zunahme der KörpergröĂe um einen Zentimeter ging mit einer rund 0,03 mm höheren AchsenlĂ€nge des Sehorgans einher. Innerhalb der Kohorte war eine gewisse AltersabhĂ€ngigkeit der BulbusachsenlĂ€nge zu beobachten. Im hohen Probandenalter nahm die AchsenlĂ€nge ab (0,008 mm/Jahr). Auch die Exophthalmometrie lieĂ Alterskorrelationen erkennen. Das Hervorstehen der Augen nahm bis zu einem Probandenalter von 50 Jahren zu, um anschlieĂend auf einem Plateau zu verweilen. Als besondere Beobachtung fĂ€llt jedoch auf, dass die Resultate der hinteren Exophthalmometrie bei den ĂŒber 70-JĂ€hrigen wieder ansteigen, wĂ€hrend die Ergebnisse der vorderen Exophthalmometrie nahezu unverĂ€ndert bleiben. Die statistische Analyse konnte keinen signifikanten Zusammenhang zwischen SchilddrĂŒsenparametern und der Lage des Sehorgans aufzeigen. FĂŒr diesen Zweck wurden Interviewdaten, Sonografiebefunde der SchilddrĂŒse sowie die TSH- und Anti-TPO-Konzentration im Blutplasma ausgewertet.
Klimawandel, Ănderungen der Landnutzung und Habitatzerstörung sowie die Globalisierung tragen zu einer zunehmenden Ausbreitung von bekannten und noch unbekannten Viren bei, die eine Gefahr fĂŒr Mensch und Tier darstellen können. Um potenziell gefĂ€hrliche Viren frĂŒhzeitig zu entdecken, kann das in dieser Arbeit vorgestellte Protokoll fĂŒr einen pan-viralen DNA-Microarray-gestĂŒtzten (PVM) Virusnachweis verwendet werden, der optional mit einer Hochdurchsatzsequenzierung gekoppelt werden kann.
FĂŒr die Etablierung des PVM-Protokolls wurde die LeistungsfĂ€higkeit von drei Probenbearbeitungs- und Datenauswertungsmethoden beim Nachweis von zwei Modellviren, einem DNA-Virus und einem RNA-Virus, verglichen. FĂŒr die Kopplung mit dem PVM wurden verschiedene Systeme fĂŒr die Hochdurchsatzsequenzierung verwendet.
Das Ziel der Arbeit war die Etablierung eines optimierten PVM-Protokolls fĂŒr einen robusten, breiten Virusnachweis, welcher einzeln oder in Kombination mit einer Hochdurchsatzsequenzierung als Teil einer mehrstufigen Analysepipeline verwendet werden kann.
Beim Nachweis beider Modellviren wies die Library-basierte Probenbearbeitungs- und Datenauswertungsmethode Limma die höchste SensitivitĂ€t auf. In der darauf folgenden Validierung konnten alle Viren, unabhĂ€ngig von ihrer Genomorganisation und KomplexitĂ€t der Probenmaterialien, korrekt identifiziert werden. In zwei publizierten Studien konnte der Nachweis der zum Zeitpunkt der Untersuchung noch unbekannten BBLV und SqAdV-1 gezeigt werden. Durch die RĂŒckgewinnung von Virus-spezifischen NukleinsĂ€uren vom PVM und der anschlieĂenden Sequenzierung
mittels Hochdurchsatzsequenzierung konnte das SqAdV-1 im Rahmen einer mehrstufigen Analysepipeline vollstĂ€ndig identifiziert, annotiert und taxonomisch eingeordnet werden. Durch die Kombination von PVM und Hochdurchsatzsequenzierung wurden fĂŒr sechs Viren eine Virus-spezifische Anreicherung und ein damit verbundener Gewinn an Sequenzinformation erreicht. Die Library-basierte Probenbearbeitung mit Limma erlaubte einen robusten und sensitiven Virusnachweis; deshalb wurden beide Methoden fĂŒr das PVM-Protokoll ausgewĂ€hlt. Die FĂ€higkeit des hier etablierten PVM-Protokolls, Viren unabhĂ€ngig von der Genomorganisation und in komplexen Probenmaterialien zu identifizieren, zeigt dessen Gleichwertigkeit mit bereits etablierten PVM-Systemen. Die Verwendung des PVM-Protokolls in einer mehrstufigen Analysepipeline erlaubt auch die Identifikation von bisher unbekannten Viren. Der durch die Kombination mit einer Hochdurchsatzsequenzierung erreichte Gewinn an Sequenzinformation ermöglicht eine Identifizierung und detailliertere Charakterisierung von Viren.
Der PVM stellt einzeln und in Verbindung mit einem Hochdurchsatzsequenzierungs- System ein wertvolles Werkzeug fĂŒr die Virusdiagnostik dar, dessen Anwendung den Zeitaufwand fĂŒr die Virusidentifizierung deutlich reduzieren kann.
Der Vergleich der TodesfĂ€lle im StraĂenverkehr in der Bundesrepublik Deutschland der Jahre 1970 (21.332 FĂ€lle) und 2015 (3459 FĂ€lle) belegt einen RĂŒckgang der Verkehrstoten um nahezu 84 % bei deutlich gestiegenem Kraftfahrzeugbestand. Trotz sinkender Zahlen an Verkehrstoten sind die rechtsmedizinische Untersuchung charakteristischer Verletzungsmuster sowie die Beurteilung der KausalitĂ€tsfrage zwischen Unfallereignis und Tod essenziell und gehören zu den Routineaufgaben der Rechtsmedizin. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die tödlichen StraĂenverkehrsunfĂ€lle aus dem Obduktionsgut des Instituts fĂŒr Rechtsmedizin Greifswald der Jahre 2006 - 2015 in einer retrospektiven Analyse auszuwerten und zu beschreiben. Einbezogen wurden dabei PKW-, LKW,- FuĂgĂ€nger-, Kraftrad- und FahrradunfĂ€lle sowie ein Kutschunfall. Neben der Frage des Kausalzusammenhangs zwischen dem Unfall und dem Todeseintritt wurde ein besonderes Augenmerk auf die Erkenntnisse aus der Obduktion zur Rekonstruktion des Unfallherganges gelegt.
Von insgesamt 1 887 Obduktionen im Untersuchungszeitraum entfielen 163 FĂ€lle auf tödlich verunglĂŒckte StraĂenverkehrsteilnehmer, wovon in 157 FĂ€llen ein Kausalzusammenhang zwischen Unfallereignis und Tod nachgewiesen werden konnte. Deren statistische Auswertung ergab fĂŒr das Gesamtkollektiv 58 (â 36,94 %) weibliche und 99 (â 63,06 %) mĂ€nnliche Todesopfer. Weibliche Verkehrstote waren gegenĂŒber den mĂ€nnlichen in nahezu allen Unfallgruppen unterreprĂ€sentiert. Die meisten Personen starben in der Altersklasse der 20- bis 24-JĂ€hrigen (Anzahl n = 21). Weibliche Personen verstarben durchschnittlich mit ungefĂ€hr 61 Jahren, mĂ€nnliche mit etwa 46 Jahren, bei einer fĂŒr beide Geschlechter mittleren Ăberlebenszeit von 2,35 Tagen (n = 157 â 1; ein stark abweichender Wert wurde nicht berĂŒcksichtigt). 123 Personen starben inner-halb des ersten Tages an den Unfallfolgen. Unter allen Untersuchten verunglĂŒckten die meisten bei Tageslicht und trockener Fahrbahn (n = 59). Die Hauptunfallmonate waren August (n = 17) und Dezember (n = 17). In 61 FĂ€llen waren die Getöteten selbst die Unfallverursacher. Von den auf Alkohol hin untersuchten 126 Getöteten waren 35 Personen alkoholisiert (ab 0,21 â° bis 2,9 â° Blutalkoholkonzentration). 50 der 157 Unfallopfer wurden auf Medikamente und weitere toxische Substanzen gescreent. Von 18 positiv getesteten Personen musste bei 8 aufgrund der jeweils bei der Obduktion fest-gestellten Blutkonzentration von einer BewusstseinsbeeintrĂ€chtigung zum Unfallzeit-punkt ausgegangen werden. Mit ungefĂ€hr 42,68 % waren PKW-UnfĂ€lle mit 67 Getöteten unter allen untersuchten Unfallarten am hĂ€ufigsten vertreten. Die Haupttodesursache im Gesamtkollektiv war das Polytrauma (n = 67), gefolgt vom SchĂ€delhirntrauma (n = 51). Prozentual am hĂ€ufigsten verstarben mit etwa 46,67 % Kraftradfahrer an den Folgen eines Polytraumas (n = 7). Mit 55 % starben Fahrradfahrer prozentual am hĂ€ufigsten aufgrund eines SchĂ€delhirntraumas (n = 11). Durch die Obduktionen der Leichname konnte die Rechtsmedizin innerhalb des untersuchten Kollektivs vor allem in den Unfallgruppen der PKW-, FuĂgĂ€nger-, Kraftrad- und FahrradunfĂ€lle entscheidende BeitrĂ€ge zur Rekonstruktion und KlĂ€rung rechtsrelevanter Fragen liefern. Hier zeigten sich vor allem Gurtmarken der PKW-Insassen, Verletzungen, die auf die Geh-richtungen der FuĂgĂ€nger schlieĂen lieĂen, Zeichen von Ăberrollen und/oder Ăberfahren der FuĂgĂ€nger sowie SchĂ€delhirntraumata der Kraftrad- und Fahrradfahrer als besonders relevant.
Thrombozyten reagieren auf Infektionen, unter anderem auf die mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV). Dabei zeigt sich eine erhöhte Rate an kardiovaskulĂ€ren und thrombotischen Ereignissen. Die medikamentöse Therapie hemmt unter anderem die reverse Transkriptase der HI-Viren. Allerdings wirken diese Arzneimittel auch auf die humanen Thrombozyten. Diese besitzen eine endogene reverse Transkriptase. Eine solche ist in den BlutplĂ€ttchen in Form von Long Interspersed Nuclear Element 1 (LINE-1) RibonukleinsĂ€ure (RNA) als Grundlage fĂŒr die Translation vorhanden. Auch die entsprechenden Proteine sind als Open Reading Frame 1 (ORF1) und Open Reading Frame 2 (ORF2) - Proteine nachweisbar. Diese kodieren unter anderem fĂŒr eine Endonuklease, Chaperone und reverse Transkriptase. Letztgenannte ist in den BlutplĂ€ttchen auch aktiv. Folglich sind humane Thrombozyten in der Lage RNA in DesoxyribonukleinsĂ€ure (DNA) umzuschreiben. Dem Dogma der Molekularbiologie folgend, besitzen Zellen ohne Nucleus keine DNA. Auf Grund des Vorhandenseins einer endogenen reversen Transkriptase in humanen Thrombozyten konnte erstmals DNA in Form von Gewebsthromboplastin und Urokinase-Typ Plasminogen Aktivator Rezeptor (uPAR) nachgewiesen werden.
Diese wissenschaftliche Abschlussarbeit umfasst einen historisch-philologischen Kommentar der vita Othonis von Gaius Suetonius Tranquillus. Auf die Einleitung, in welcher die wesentliches Angaben zu Suetons Werk und Leben genannt und die Intentionen der Arbeit dargelegt werden, folgt der lateinische Text sowie eine eigene Ăbersetzung gemÀà der jĂŒngsten textkritischen Edition von Roland A. Kaster. Der eigentliche Kommentar ist in Form eines Lemmakommentars gestaltet, wobei zu den einzelnen Paragraphen zunĂ€chst Fragen der Textkritik oder Ăbersetzungsschwierigkeiten diskutiert werden. AnschlieĂend wird unter BerĂŒcksichtigung antiker literarischer Parallelzeugnisse, numismatischer sowie epigraphischer Evidenz und SekundĂ€rliteratur deren historischer Aussagewert untersucht, Suetons Angaben verstĂ€ndlicher gemacht und gegebenenfalls korrigiert.
Statistisch gesehen erkrankt weltweit alle 3 Sekunden ein Mensch an Demenz, allein in Deutschland betrĂ€gt die jĂ€hrliche Inzidenz 300.000 FĂ€lle. Demenzerkrankungen sind aufgrund des demographischen Wandels schon jetzt eine Herausforderung fĂŒr das Gesundheitswesen, welches zusĂ€tzlich noch durch einen Mangel an Ărztenachwuchs in der PrimĂ€rversorgung verschĂ€rft wird. Ein prominenter Ărztemangel ist statistisch schwer nachzuweisen, jedoch gibt es ernst zu nehmende Hinweise wie er schon heute beispielweise durch das PhĂ€nomen der sogenannten âOver-utilizerâ auftritt. Eine weitere Herausforderung ist, dass Demenz in der Ă€lteren Bevölkerung unterdiagnostiziert ist. Allgemein ist ĂŒber die QuantitĂ€t der Kooperation zwischen niedergelassenen Haus- und FachĂ€rzten in der Demenzdiagnostik und Therapie wie in der S3-Leitlinie empfohlen, wenig bekannt.
Es besteht der Bedarf an Versorgungsforschung mit PrimĂ€rdaten ĂŒber das Thema Diagnostik und Differentialdiagnostik in der PrimĂ€rversorgung.
Das Ziel der vorliegenden kumulativen Dissertationsschrift ist es, hier einen empirischen Beitrag zu leisten. Unter anderem wurde analysiert wie hoch die Inanspruchnahme niedergelassener FachÀrzte durch hausÀrztlich versorgte Menschen mit mindestens einem V.a. Demenz ist und welche Faktoren damit assoziiert sind. Es wurde auch untersucht ob und wie sich die S3-Empfehlungen zur leitliniengerechten Diagnostik der Demenz bei der Behandlung der Probanden widerspiegeln.
Aus eigenem Interesse lag ein weiterer Fokus auf der PrĂŒfung von ZusammenhĂ€ngen zwischen experimentellen Scores zur cMRT-Analyse und den in der Versorgung gebrĂ€uchlichen kognitiven Kurztests von beteiligten Probanden.
Die Analysen basieren auf Daten von Probanden der DelpHi-Studie. In dieser wurden Probanden mithilfe von HausÀrzten unter Anwendung des DemTec rekrutiert. Eingeschlossen wurden Menschen, bei denen aufgrund des Screenings ein Verdacht auf eine Demenz vorlag, diese noch in eigener HÀuslichkeit lebten und die ihre informierte EinverstÀndniserklÀrung abgaben. Bei diesen Probanden wurden die Àrztliche Akte, die Facharztkonsultationen und das Bildmaterial angefordert, sowie weitere persönliche Datenerhebungen eingeleitet.
Aufgrund der Analysen der PrimĂ€rdaten konnte unter anderem die Inanspruchnahme von FachĂ€rzten der Neurologie und Psychiatrie eruiert werden. AbhĂ€ngig von dem Umstand, ob ein Demenzerkrankter bei einem Facharzt vorstellig gewesen war, wurden die Daten der Studienteilnehmer zur Analyse in 2 Gruppen (âGP-onlyâ und âGP+specialistâ) eingeteilt und die beiden Gruppen in ihren Charakteristika miteinander verglichen. Dabei zeigten sich die Variablen âAlterâ, âPartnerschaftsstatusâ, âVorhandensein einer formalen Demenzdiagnose bei Studienbeginnâ als statistisch signifikant.
Es zeigt sich, dass Probanden, die einen Facharzt aufgesucht haben, insgesamt eher jĂŒnger; eher in einer Partnerschaft leben und dass bei ihnen bereits Demenz diagnostiziert wurde. Werden alle untersuchten Variablen in einem Logistischen Regressionsmodell untersucht, so fallen die Variablen âAlterâ und âB-ADLâ statistisch signifikant auf. Das bedeutet, dass wenn das Alter des Patienten um ein Jahr ansteigt, so sinkt die relative Wahrscheinlichkeit, dass ein MmD zu einem Facharzt ĂŒberwiesen wird um 5,2 %. Ebenso stellt sich dar, dass wenn die AlltagsmobilitĂ€t, welche mit dem B-ADL gemessen wurde, um eine Einheit steigt, so erhöht sich die relative Wahrscheinlichkeit, dass ein MmD zum Spezialisten ĂŒberwiesen wird um 15,2 %,
Des Weiteren konnte ein kritischer Blick auf die Anwendung der aktuellen S3-Leitlinie zur Demenz anhand der Auswertung der DelpHi-Studie geworfen werden. Erstmals wurden in diesem Setting das studienbedingt vorhandene Bildmaterial durch etablierte Scores analysiert und zusammen mit den Ergebnissen aus den kognitiven Kurztests ausgewertet. Dabei wurde in dieser Arbeit ein Fokus auf den MTA-Score von Scheltens et al. gelegt, mit dem die Hippocampusatrophie eines Demenzerkrankten in 4 Schweregrade eingeteilt wird. AnschlieĂend wurden diese Ergebnisse mit den ebenfalls vorhandenen Resultaten der kognitiven Tests des MMST gegenĂŒbergestellt, was in fast der HĂ€lfte der FĂ€lle Ambivalenzen auslöste.
Allgemein lĂ€sst sich sagen, dass Frauen und Alleinlebende seltener, JĂŒngere öfter und Patienten mit niedrigerem Funktionsniveau hĂ€ufiger beim FA gewesen sind und erweiterte bildgebende Diagnostik erhalten haben. TatsĂ€chlich bekamen aber weniger als die HĂ€lfte derer, die ĂŒberwiesen wurden ein cMRT als erweiterte Diagnostik verordnet. Insgesamt ist es wĂŒnschenswert die S3-Leitlinie zur Demenz zu stĂ€rken und die Motivation der Fach-, und HausĂ€rzte diese anzuwenden zu steigern, zum Wohle einer umfĂ€nglichen Diagnostik von demenzverdĂ€chtigen oder erkrankten Patienten. Die Ergebnisse konnten der Fachwelt durch die Publikation in internationalen, peer-reviewed Journals zugĂ€nglich gemacht werden.
Die Diagnostik der schweren Sepsis und des septischen Schocks stellt eine Herausforderung dar, denn noch heute kann nur ein Zusammenspiel aus vielen Einzelparametern einen Anhalt fĂŒr eine septische Erkrankung geben. Die Abnahme von Blutkulturen gilt dabei als Goldstandard der Diagnostik einer Sepsis und des septischen Schocks und stellt ein wichtiges Hilfsmittel dar, um Erreger nachweisen zu können. Diese Suche der verursachenden Erreger im Blut dient der adĂ€quaten Therapieeinleitung. Die gezielte Antibiotikawahl kann bei Sepsispatienten das Outcome verbessern, die Krankenhausliegezeit verkĂŒrzen sowie einer Resistenzentwicklung entgegenwirken.
Mit der vorliegenden Arbeit sollten ZusammenhĂ€nge zwischen der Anzahl abgenommener Blutkultursets und der PositivitĂ€tswahrscheinlichkeit bei Patienten mit schwerer Sepsis und septischen Schock unter den heutigen Bedingungen einer Leitlinien-orientierten Diagnostik und Therapie untersucht werden. Damit sollten Empfehlungen bezĂŒglich der Anzahl zu entnehmender Blutkultursets aufgezeigt werden. In einer retrospektiven Datenanalyse wurden die Daten von 590 Patienten der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald mit schwerer Sepsis und septischen Schock und damit 4464 Blutkultursetergebnisse analysiert. Es wurden unterschiedliche Gesichtspunkte aus zwei Gruppen untersucht und miteinander verglichen. Der erste untersuchte Schwerpunkt umfasste alle Blutkulturpaare, die wĂ€hrend der beiden definierten ZeitrĂ€ume entnommen wurden. Letztendlich konnte gezeigt werden, dass fĂŒr beide Zeitgruppen mit der Entnahme von drei Blutkultursets PositivitĂ€tswahrscheinlichkeiten ĂŒber 98% erreicht werden konnten.
Es wurden ebenfalls die PositivitĂ€tsraten fĂŒr verschiedene Keimspezies untersucht. Es konnte bei der ĂŒberwiegenden Anzahl der detektierten Keimspezies die Entnahme von drei Blutkultursets empfohlen werden. Bei einigen Problemkeimen wie z.B. P. aeruginosa sollte im Vorfeld eine AbwĂ€gung fĂŒr die Wahrscheinlichkeit des Keims als ursĂ€chlich fĂŒr die Sepsis erfolgen. Ist die Wahrscheinlichkeit hoch, sollten als praktische Konsequenz vier Blutkulturpaare entnommen werden.
Weiterhin wurden die PositivitĂ€tswahrscheinlichkeiten der verschiedenen PrimĂ€rfokusse verglichen. Hier reichte es in der 2-Stunden-Gruppe aus, zwei Blutkultursets zu entnehmen, um eine ĂŒber 95%ige Nachweisrate von Erregern zu erzielen. Im Vergleich dazu zeigte sich fĂŒr die 24-Stunden-Gruppe, dass dafĂŒr drei Blutkulturpaare notwendig waren. Da der Respirationstrakt und der abdominelle Fokus
fast Dreiviertel aller Fokusse in unserer Studie darstellten, sollte bei diesen PrimĂ€rfokussen die PositivitĂ€tsrate möglichst hoch angestrebt werden. Daher zogen wir das praktische Fazit, dass auch hier unabhĂ€ngig der Zeitgruppe drei Blutkulturen entnommen werden sollten. Somit sollten drei Blutkultursets bei Sepsisverdacht aus einer Punktionsstelle vor dem Beginn einer Antibiotikatherapie entnommen werden. Neben einer deutlichen Zeitersparnis konnten fĂŒr die meisten Mikroorganismen sowie PrimĂ€rfokusse damit maximale PositivitĂ€tswahrscheinlichkeiten erzielt werden. Von einer Entnahme von nur einem Set sollte abgesehen werden. Die Differenzierung bei einem Hautkeimnachweis in einer entnommenen Blutkultur zwischen einer möglichen Kontamination oder einer echten BakteriĂ€mie ist dabei nur bedingt zu interpretieren. FĂŒr noch konkretere Aussagen und zur stetigen Verbesserung unserer Medizin sind weitere Studien mit dieser Thematik entsprechend unabdinglich.