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Depressive Störungen führen zu den größten individuellen und sozialgesellschaftlichen Kosten weltweit. In der vorliegenden Arbeit, basierend auf der epidemiologischen bevölkerungsrepräsentativen SHIP-LEGENDE Studie, betrachteten wir den Einfluss kritischer Lebensereignisse bezüglich Anzahl, Zeitpunkt des Eintretens und subjektiver sowie objektivierter Bewertung als Risikovariablen und sozialer Unterstützung als potentiell protektivem Faktor auf das Auftreten von Depressivität im Lebensverlauf. Unser Ziel war es, auf dieser Grundlage ätiologische Modelle und adäquate therapeutische Interventionsstrategien zu prüfen und weiterzuentwickeln. Die Stralsunder Ereignisliste (SEL) konnte dabei als ein potentielles Standardverfahren zur Erfassung kritischer Lebensereignisse erprobt und im Weiteren validiert werden. Herausragend ist bei diesem strukturierten Interviewverfahren insbesondere die Bezugnahme auf subjektive und objektive Bewertungen von Lebensereignissen und die zeitliche Einordnung der Lebensereignisse.
Kindliche Traumata und komplexe Posttraumatische Belastungsstörung bei forensischen Patienten
(2007)
Bei forensischen Patienten handelt es sich um eine Population, bei der gehäuft kindliche Traumatisierungen (sexuelle, körperliche, emotionale Misshandlungen bzw Vernachlässigungen) zu finden sind. Diese können zu Persönlichkeitsveränderungen wie der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (cPTSD) führen. In der hier vorliegenden Studie wurde die Prävalenz dieser Störung an einer Stichprobe von 32 Patienten im Maßregelvollzug erhoben. Zum Einsatz kamen das Interview zur komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung, ein Expertenrating zu kindlichen Traumata und andere psychologische Verfahren. Die Lebenszeitprävalenz für die cPTSD betrug in der untersuchten Gruppe 50%. Die Auftrittshäufigkeit kindlicher Misshandlungen bzw. Vernachlässigungen belief sich auf rund 88% .