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Eine prospektive epidemiologisch- klinische Studie der kraniomandibulĂ€ren Dysfunktion in Korrelation zu orthopĂ€dischen Erkrankungen der WirbelsĂ€ule, Schultergelenke, des Beckens und der Gelenke der unteren ExtremitĂ€ten ergab folgende Ergebnisse: 47% der Patienten leiden an pathologischen VerĂ€nderungen des Bewegungsapparates. Geschlechtsspezifisch gibt es kaum Unterschiede. 11% der Patienten leiden an orthopĂ€dischen Erkrankungen als auch an CMD. Der Anteil der Frauen ist mehr als doppelt so hoch wie der der MĂ€nner. 6% der Patienten leiden an CMD ohne orthopĂ€dische Erkrankungen, kein Geschlechterunterschied. Patienten ohne körperliche AktivitĂ€ten haben ein höheres Risiko, an CMD zu erkranken. Bruxismus steht als Symptom bei allen CMD- Patienten an erster Stelle. Die Mehrheit der Patienten litt vor Eintritt der CMD bereits an einer oder mehreren orthopĂ€dischen Erkrankungen. Die Osteopathie spielt fĂŒr Diagnostik und Therapie der CMD keine Rolle.
Die biomechanische Funktion der Hand ist bis heute noch weitgehend ungelöst, wie auch die EntschlĂŒsselung der Hand nach dem Prinzip der D-Ketten bisher lediglich fĂŒr die Interphalangealgelenke und das MCP gelungen ist. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass sich die Ausrichtung der D-Ketten in der Hand durch Betrachtung von anatomischen Abbildungen in der Literatur, MRT-Aufnahmen und einem Ge-samtabdruck der Hand orientierend ableiten lassen. Mit den gefundenen D-Ketten ist eine allgemeine Verschaltung derselben nach den GesetzmĂ€Ăigkeiten der Getriebe-lehre in der horizontalen Schnittebene möglich. Daraus resultiert fĂŒr die gesamte Hand ein biomechanisches Flechtwerk von geometrischen Einheitskörpern mit einer Verschaltung von 2 bis 8 Gelenken in Form einer insgesamt molekĂŒlĂ€hnlichen Struk-tur. Erweiternd zu den bestehenden StabilitĂ€tskonzepten der Handwurzel, ist der Pha-lanx II und in Fortsetzung Metakarpale II, Trapezoideum, Skaphoid, Lunatum und Triquetrum eine Grundfunktion als kraftĂŒbertragendes Gewölbe zuzuordnen. Modell-versuche mit diesem Grundgewölbe der Hand zeigen physikalische StabilitĂ€t und geben GewölbeverĂ€nderungen bei Lastaufnahmen wieder und verdeutlichen Auswir-kungen von symmetrischen wie asymmetrischen Krafteinleitungen und von Bandrup-turen, wie sie klinisch stattfinden könnten. Verdeutlichen die Versuche dieser Arbeit mögliche Wege der EntschlĂŒsselung der biomechanischen Anordnung und Funktion der Hand in der Horizontalen, so wird hiermit auch auf die Möglichkeit verwiesen, wie im nĂ€chsten Schritt die Funktion der Hand rĂ€umlich abgeleitet und entschlĂŒsselt werden könnte.
Zielsetzung dieser Arbeit war die Herausarbeitung der morphologischen Besonderheiten und wirksamer Faktoren bei der Entwicklung des Sinus maxillaris von SpalttrĂ€gern beiderlei Geschlechts im Vergleich zu einer Referenzgruppe von NichtspalttrĂ€gern. DafuÌr wurde retrospektiv ein heterogenes Spaltkollektiv von 22 FĂ€llen kombinierter Lippen-Kiefer-Gaumen-Defekte, einer Lippen-Kiefer-Spalte und einer isolierten Gaumenspalte untersucht. Durch Altersanpassung wurde das Durchschnittsalter der Spaltgruppe von 9,27 auf 12 Jahre angehoben und so an das der Referenzgruppe (14,44 Jahre) angeglichen. Es wurden 23 Variablen der SchĂ€delbasis und des GesichtsschĂ€dels an eingescannten Fernröntgenseitenbildern und dreidimensionalen Rekonstruktionen von Oberkiefergipsmodellen digital vermessen. Der Mittelwertwertbestimmung, Korrelations- und Regressionsanalyse vorausgehend wurde durch eine Faktorenanalyse auf Basis der Interkorrelationen eine Gruppierung in die topographischen Areale Gaumen und Epipharynx â Sinus maxillaris â SchĂ€delbasisknickung und posteriorer GesichtschĂ€del erreicht, die unter Hinzunahme weiterer Variablen zu den jeweiligen Faktoren maximale Varianz aufklĂ€ren konnte. Die signifikant niedrigen Mittelwerte nahezu aller GaumenmaĂe am Gipsmodell und FRS geben dabei das Bild eines in anterioposteriorer Richtung verkuÌrzten Schmalkiefers, der durch einen möglicherweise weiter posterioren Einbau den posterior angrenzenden, signifikant verkleinerten Epipharynx einengt. Die signifikant verkuÌrzte Obergesichtshöhe macht das vertikale Entwicklungsdefizit der Spaltmaxilla erkennbar. Zahlreiche korrelative Beziehungen zu SchĂ€delmaĂen bei Ă€hnlichem linearen Wachstumsmuster wie in der Referenzgruppe markieren die starke Einbindung des Spaltgaumens in den uÌbrigen SchĂ€del. Die gemessenen FlĂ€chen des Sinus maxillaris scheinen sich beim SpalttrĂ€ger nur hinsichtlich der signifikant geringeren GröĂe, nicht aber in Bezug auf die Integration in den SchĂ€del zu unterscheiden. Diese ist in beiden Gruppen auf den korrelativen Bezug zur verkleinerten vorderen SchĂ€delbasislĂ€nge beschrĂ€nkt. Auch in der linearen Regressionsanalyse Ă€hnelt das Wachstumsmuster dem der Referenzgruppe. Die gesamte und vordere SchĂ€delbasislĂ€nge der Spaltgruppe zeigte sich signifikant, die hintere SchĂ€delbasislĂ€nge (KlivuslĂ€nge) nichtsignifikant kuÌrzer als die der Referenzgruppe. Es lĂ€sst sich kein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Abknickung der SchĂ€delbasis Spalt- und NichtspalttrĂ€gern bestĂ€tigen. Die im signifikant gröĂeren Basionwinkel ausgedruÌckte clockwise rotation der Gaumenebene zur Klivusebene als MaĂ fuÌr eine verkuÌrzte hintere Obergesichtshöhe ist möglicherweise bedeutsam fuÌr die Ausdehnung und das Wachstum des Sinus maxillaris. Insgesamt erscheint die SchĂ€delbasis sagittal verkuÌrzt, aber ohne Wachstumsdefizite. Die Relationen zu uÌbrigen SchĂ€delstrukturen wie dem Obergesicht, dem Sinus maxillaris und dem Gaumen sind grundsĂ€tzlich gegeben. Die mit der Faktorenanalyse gebildeten topographischen DomĂ€nen des Gesamtdatensatzes reduzierten sich im Gruppenvergleich auf den nasomaxillĂ€ren Komplex und damit auf das primĂ€r von der Spaltbildung beeinflusste Gebiet. Im Ergebnis der abschlieĂenden Diskriminanzanalyse stellten sich nach Altersanpassung die SchluÌsselvariablen GaumenlĂ€nge, FlĂ€che des Sinus maxillaris und des Epipharynx am FRS sowie die zweidimensionale Gaumenbreite auf Höhe des 1. PrĂ€molaren am Gipsmodell als so bedeutend fuÌr die Zuordnung SpalttrĂ€ger/NichtspalttrĂ€ger dar, dass sich uÌber sie anhand der Diskriminanzfunktion ein unbekannter Fall eindeutig zuordnen lieĂe. Zur ĂberpruÌfung der in den Falldaten enthaltenen InformationsqualitĂ€t wurde die vorhergesagte mit der tatsĂ€chlichen Gruppenzugehörigkeit verglichen und dabei in der Spaltgruppe keine Abweichung sichtbar. Um zukuÌnftig Aussagen uÌber den Einfluss der einzelnen Spaltformen, GeschlechtsspezifitĂ€ten und verschiedener Behandlungskonzepte auf die AusprĂ€gung und Morphologie des Sinus maxillaris in allen Dimensionen sowie den Einfluss der KörpergröĂe auf die beschriebenen MaĂe der SchĂ€delbasis und des nasomaxillĂ€ren Komplexes beim SpalttrĂ€ger treffen zu können, sollten in longitudinalen Studien unter Verwendung dreidimensionaler bildgebender Verfahren möglichst groĂe Spaltkollektive mit einer altersangepassten Referenzgruppe untersucht werden.
Das Ziel der Studie war es, die Auswirkungen kaufunktioneller Reize in Form von Dysgnathien auf die Morphologie der Kieferhöhle zu untersuchen. HierfĂŒr wurden die Fernröntgenseitenaufnahmen von 96 Patienten beiderlei Geschlechts im Alter zwischen neun und 19 Jahren, die entweder eine Angle-Klasse-I- oder Angle-Klasse-II- Okklusion aufwiesen, mit anatomischen und kieferorthopĂ€dischen Methoden retrospektiv untersucht. Das Material wurde dabei eingeteilt nach (1) der Angle-Klasse, (2) der basal sagittalen Kieferrelation (skelettale Klassen), sowie (3) dem Prognathiegrad des Mittelgesichtes. Es wurden weiterhin Korrelationsanalysen sowie Clusteranalysen mit der Ward-Methode durchgefĂŒhrt. Die Ergebnisse zeigten (1) keine Unterschiede der KieferhöhlenflĂ€che zwischen Patienten mit Angle-Klasse I und Angle-Klasse II. Das VerhĂ€ltnis von Kieferhöhlen- und der von uns definierten GesichtsschĂ€delflĂ€che (= Sinus Ratio) war jedoch bei den Angle-Klasse-II-FĂ€llen kleiner. Es zeigte sich kein Geschlechtsdimorphismus der KieferhöhlenflĂ€che abgesehen von einer gröĂeren Sinus Ratio bei den weiblichen Patienten innerhalb der Angle-Klasse-II-Gruppe. (2) Bei den Patienten mit basal sagittal distaler Relation (skelettale Klasse II) fanden wir eine gröĂere KieferhöhlenflĂ€che als bei denen mit neutraler Lage (skelettale Klasse I). Das VerhĂ€ltnis zur GesichtsschĂ€delgröĂe (Sinus Ratio) war hier jedoch unverĂ€ndert. (3) Ein prognatheres Mittelgesicht ist verbunden mit einer gröĂeren KieferhöhlenflĂ€che in der Sagittalebene. Korrelationen der KieferhöhlenmaĂe mit verschiedenen Dysgnathieparametern sind nachweisbar. Diese stehen jedoch meist im Zusammenhang mit einer VerĂ€nderung von GröĂe und Position der Maxilla und des GesichtsschĂ€dels in toto. Von daher deuten unsere Untersuchungsergebnisse nicht auf eine funktionelle GröĂenanpassung des Sinus maxillaris - unabhĂ€ngig vom Mittelgesicht - hin.
Mit dieser Modellstudie wird ein Zusammenhang hergestellt zwischen rituellen Handlungen und VerĂ€nderungen am orofazialen System. Hierzu wurde Material zweier afrikanischer Völker (Himba-Namibia und Surma-Ăthiopien) untersucht. Es wurde festgestellt, dass exogene EinflĂŒsse in Form dieser Riten einen starken Einfluss auf das Wachstum und die Adaptation des SchĂ€dels haben.
Ziel der Studie war es, den Einfluss der Gebissanomalie des Schmalkiefers auf die morphologische AusprĂ€gung des Sinus maxillaris zu untersuchen. Weiterhin sollten ausgewĂ€hlte SchĂ€delmaĂe in die Untersuchungen mit einbezogen werden. Anhand einer Modellanalyse wurden aus dem Patientenkollektiv der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die, PrĂ€ventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde der UniversitĂ€tsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-UniversitĂ€t Greifswald 34 Patienten als SchmalkieferfĂ€lle und 16 Patienten als ReferenzgruppenfĂ€lle klassifiziert. Die weitere Untersuchung dieser Patienten erfolgte an digitalisierten Fernröntgenseitenbildern. Nach Bestimmung von FlĂ€chen-, LĂ€ngen- und WinkelmaĂen des SchĂ€dels wurden diese auf Unterschiede zwischen den zwei Patientengruppen untersucht. Ebenfalls erfolgte eine Korrelations- und lineare Regressionsanalyse um ZusammenhĂ€nge der erhobenen Messdaten aufzuklĂ€ren. ZusĂ€tzlich wurden die beobachteten ZusammenhĂ€nge auf Unterschiede zwischen der Schmalkiefer- und Referenzgruppe untersucht. AbschlieĂend wurde eine Datenreduktion mittels Faktorenanalyse durchgefĂŒhrt, um gruppen- und geschlechtsspezifische Merkmale zu erarbeiten. Es stellte sich heraus, dass der Sinus maxillaris bei den Schmalkieferpatienten signifikant kleiner ausgeprĂ€gt war als bei der Referenzgruppe. Die enge anatomische Nachbarschaft der Strukturen des oberen Zahnbogens mit dem Sinus maxillaris begĂŒnstigt unserer Ansicht nach den Einfluss der Zahnbogenbreite auf den Sinus maxillaris. Andere von uns erhobenen FlĂ€chen-, LĂ€ngen und WinkelmaĂe zeigten sich von der Anomalie des Schmalkiefers in der Median-Sagittal-Ebene unverĂ€ndert. Wir gehen davon aus, dass der Einfluss dieser Dysgnathie auf den GesichtsschĂ€del gering ist. Korrelationen zwischen den einzelnen Messdaten lieĂen sich bei der Nasenhöhle, der SchĂ€delbasislĂ€nge, der GesichtsschĂ€dellĂ€nge und den WinkelmaĂen, SchĂ€delbasiswinkel und Gesichtskyphosenwinkel, beobachten. Diese ZusammenhĂ€nge waren von der Dysgnathie des Schmalkiefers weitgehend unbeeinflusst. Die NasenhöhlengröĂe war gröĂtenteils beeinflusst von der GesamtgröĂe des GesichtsschĂ€dels. Weiterhin konnten wir eine altersabhĂ€ngige VergröĂerung der Gaumenhöhe und der GesichtsschĂ€delflĂ€che nachweisen. ZusĂ€tzlich zeigten unsere Untersuchungen, dass die Anteriore obere Gesichtshöhe, ihr Wachstum schon etwas frĂŒher beendete als die Mittlere Gesichtshöhe. Hauptmerkmale zur Charakterisierung der Patienten lieĂen sich im Rahmen einer Faktorenanalyse zwischen den weiblichen und mĂ€nnlichen Patienten herausarbeiten. Ausschlaggebende Merkmale beider Geschlechter waren die Nasenhöhle, GesichtsschĂ€delflĂ€che und Anteriore obere Gesichtshöhe. Weibliche Patienten waren zusĂ€tzlich durch die Mittlere Gesichtshöhe und GesichtsschĂ€dellĂ€nge zu beschreiben. Bei mĂ€nnlichen Patienten spielte die FlĂ€che des Sinus maxillaris und die SchĂ€delbasislĂ€nge eine gröĂere Rolle als bei weiblichen Patienten. ZusĂ€tzlich konnte bei den mĂ€nnlichen Patienten noch ein zweiter Hauptmerkmalskomplex erarbeitet werden. Dieser beinhaltete die WinkelmaĂe, die Kieferbreitensumme und die GesichtsschĂ€dellĂ€nge. Die Ergebnisse regen weiterfĂŒhrende longitudinale Studien an, die den Entstehungsmechanismus eines schmalen Oberkiefers begrĂŒnden. Dabei sollte auf möglichst dreidimensionale Bildgebung Wert gelegt werden.
Die Immobilisation von Muskulatur ging bisher immer mit einer Athropie des Muskels und somit mit einer verringerten Vaskularisierung und Durchblutung einher. Allerdings wurden diese Ergebnisse durch eine Denervierung des Muskels erzielt, oder ĂŒber eine Unterbrechung der Reizleitung am synaptischen Spalt mit z. B. Tetrodotoxin. Dadurch konnte ĂŒberhaupt keine Kontraktion der betroffenen Muskulatur stattfinden. Bei der Immobilisation von Muskulatur mit dem osteoinduktiven Knochenersatzmaterial P3HB bleibt die Muskulatur innerviert und durchblutet, es kann eine isotone Kontraktion stattfinden. Dadurch kommt es zu mehreren, sich ĂŒberlagernden VorgĂ€ngen im Muskel. Die Muskulatur reagiert auf die Krafteinwirkung des osteoinduktiven Implantates, der Knochenersatz selbst und die Stimulation des Muskels ĂŒber die Motoneuronen haben einen Einfluss auf die VerĂ€nderungen des umliegenden Gewebes und auf dessen Durchblutung. Die Myosine sind die Hauptkomponenten des kontraktilen Apparates der Muskulatur. Sie reagieren auf Beanspruchung bzw. mechanische Kraft in einer Umwandlung ihrer Myosin-Heavy-Chain- (MHC-) Komposition, einer sogenannten Shift der Muskelfasern. Diese Umwandlung geht mit einer VerĂ€nderung des metabolischen Profils, von der anaeroben hin zur aeroben Energiegewinnung oder umgekehrt, einher. Es kommt zu einer VerĂ€nderung der Mitochondrien- und Kapillardichte. Die Muskulatur kann folglich auf Ă€ussere EinflĂŒsse mit einer Reorganisation bzw. Anpassung ihrer Struktur reagieren VerĂ€nderungen in der Genexpression in den Zellen eines Organismus gehen immer mit einer VerĂ€nderung des mRNA-Gehaltes einher. Dies ist ein Mechanismus, mit dem Organismen auf UmwelteinflĂŒsse reagieren und sich phĂ€notypisch adaptieren. Mit der in dieser Arbeit durchgefĂŒhrten Quantifizierung der mRNA wurde folglich die Anpassung der Myosine des m. latissimus dorsi an das implantierte Knochenersatzmaterial untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche, langfristige Verschiebung der Muskelfasertypen auch hinsichtlich eines erhöhten regenerativen Potentials. Der Versuchsaufbau und das Tiermodell bringen neue zu berĂŒcksichtigende Parameter und Fragestellungen in die gegebene Thematik mit ein. Die experimentelle Arbeit schafft eine Basis fĂŒr weitere Versuche mit Ă€hnlicher Thematik bzw. vergleichbaren Tiermodellen.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, durch den Vergleich von zwei unterschiedlichen Systemen in der Kariesentfernung, die möglichen Vor- und Nachteile zwischen diesen Systemen zu ermitteln. Verglichen wurden die konventionellen Hartmetallrosenbohrer mit neuentwickelten kunststoffbeschichteten SmartPrepâą Bohrern. Als Vergleichsparameter sollten die verbliebene Restkaries nach der Exkavation (Schliff- und Zahnebene), die benötigte Zeit des kompletten Exkavationsvorgangs sowie eine AbschĂ€tzung der wirtschaftlichen Nutzung dienen. FĂŒr die Untersuchung wurden 30 extrahierte, permanente menschliche ZĂ€hne mit Dentinkaries und möglichst gleichen Defekten verwendet. Diese wurden in zwei Gruppen mit jeweils 15 ZĂ€hnen aufgeteilt. Zur Optimierung und Schaffung möglichst gleicher Bedingungen, wurde unbedingt darauf geachtet, dass auch die Kariesentfernung mit den konventionellen Rosenbohrern nach der Gebrauchsanweisung der SmartPrepâą Instrumente erfolgte. Im Gegensatz zur klassischen Vorgehensweise begann die Kariesexkavation im Zentrum der KavitĂ€ten. Ein zĂŒgiges ĂŒberkappen und verschlieĂen bei Pulpenexposition wĂ€re hier nicht möglich gewesen. Nach der Kariesentfernung wurde bei beiden Systemen die Behandlung bei ausreichender SondierungshĂ€rte beendet. Im Anschluss daran wurden die ZĂ€hne eingebettet und DĂŒnnschliffprĂ€parate von 400 mm Dicke angefertigt. Diese PrĂ€parate wurden dann mit einem Kariesdedektor angefĂ€rbt und 60 Sekunden spĂ€ter mit Wasser abgespĂŒlt. Mit Hilfe des Auflichtmikroskops wurden die PrĂ€parate mit einer Videokamera als Standbilder in das PC-Programm AnalySIS ĂŒbertragen. Danach wurden die angefĂ€rbten FlĂ€chen und die LĂ€ngen der behandelten KavitĂ€tenrĂ€nder beider Versuchsgruppen vermessen und miteinander ins VerhĂ€ltnis gesetzt. Daraus konnte die Tiefe der verbliebenen Restkaries ermittelt werden. Bewertet wurden die maximale und die durchschnittliche LĂ€nge, FlĂ€che und Tiefe der Restdentinkaries auf Schliff- und auf Zahnebene. Alle ermittelten Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Systemen. Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Verwendung von Hartmetallrosenbohrern primĂ€r gĂŒnstiger. Das schonendere Verfahren in Bezug auf eine mögliche Ăberexkavation lag aber im SmartPrepâą System.
Eine korrekte Bestimmung der Zahnfarbe ist eine wesentliche Voraussetzung fĂŒr Ă€sthetisch ansprechende Zahnrestaurationen. In der vorliegenden Arbeit wird ein Ăberblick ĂŒber die verschiedenen ZahnverfĂ€rbungen, ihre Ursachen und Behandlungsmethoden gegeben. Weiterhin wurden zwei grundsĂ€tzlich verschiedene Methoden, die visuelle und die elektronische Messung, zur Bestimmung der Zahnfarbe einander gegenĂŒber gestellt. Die Reproduzierbarkeit sowie die Ăbereinstimmung der elektronischen Zahnfarbbestimmung wurden mit der visuellen Zahnfarbbestimmung unter klinischen Bedingungen anhand einer Bleichtherapie beurteilt. Ein weiteres Ziel der Studie bestand darin, die FarbverĂ€nderungen nach einer Bleichtherapie zu dokumentieren. Die Bestimmung der Zahnfarbe kann visuell mittels Farbringen oder elektronisch mit Hilfe von FarbmessgerĂ€ten erfolgen. In der vorliegenden Studie wurde die Zahnfarbe bei 35 freiwilligen Probanden ab dem 18. Lebensjahr, welche sich einer Bleachingtherapie unterzogen, an den ZĂ€hnen 14 bis 24 bestimmt. Die elektronischen (2D- und 3D-System) und visuellen (2D- und 3D-System) Messungen, erfolgten je zweimal vor dem Bleichen, zweimal 14 Tage und zweimal sechs Monate nach dem Bleichen. Als elektronisches MessgerĂ€t wurde das Spektrophotometer Shade InspectorÂź, welches lichtunabhĂ€ngig nach dem Spektralphotometerprinzip arbeitet, verwendet, visuell kamen der Vitapan ClassicalÂź Farbring und der Vitapan 3D-MasterÂź Farbring zum Einsatz. Die Ergebnisse zeigten, dass die Reproduzierbarkeit fĂŒr das 3D-System bei der elektronischen Messung höher war, als bei der visuellen Methode (Intraclass correlation der Farbhelligkeit: 0,77 [95% Konfidenzintervall: 0,74-0,79] bzw. 0,52 [95% Konfidenzintervall: 0,47-0,57]; Kappa-Wert des Farbtons: 0,45 [95%- Konfidenzintervall: 0,39-0,50] bzw. 0,01 [95%-Konfidenzintervall: - 0,08-0,10]). FĂŒr die Variable âFarbintensitĂ€tâ ergab sich sowohl fĂŒr die elektronische als auch fĂŒr die visuelle Messung eine Reproduzierbarkeit von mindestens 0,65 (Intraclass correlation coefficient, ICC). FĂŒr das 2D-System ergaben sich hinsichtlich der Variablen âFarbhelligkeitâ Intraclass-correlations von mindestens 0,75 elektronisch und visuell. FĂŒr die Variable âFarbtonâ ergaben sich schwache Ăbereinstimmungen (Kappa < 0,40). Die schwache Reproduzierbarkeit fĂŒr den âFarbtonâ kann als ungenauere Farbbestimmung beim 2D-System im Vergleich zum 3D-System interpretiert werden. AuĂerdem konnte gezeigt werden, dass die Ăbereinstimmung zwischen elektronischer und visueller Farbmessung befriedigend bis nicht vorhanden war. BezĂŒglich der FarbverĂ€nderungen nach der Bleichtherapie konnten wir nachweisen, dass sich im Beobachtungszeitraum zwischen 14 Tagen und sechs Monaten nach der Therapie keine bzw. nur unwesentliche FarbverĂ€nderungen in der Farbhelligkeit, der FarbintensitĂ€t und des Farbtons ergaben (elektronische Messung, 3D-System). Insgesamt stellen wir fest, dass die Zahnfarbbestimmung sehr komplex ist. Aufgrund des fehlenden Goldstandards können die Messergebnisse nicht ĂŒberprĂŒft werden. Die visuelle Farbmessung sollte am besten mit dem Vitapan 3D-MasterÂź durchgefĂŒhrt werden, da hier eine höhere Treffsicherheit im Gegensatz zum Vitapan ClassicalÂź Farbring gewĂ€hrleistet ist. Die digitale Farbmessung ist eine sinnvolle UnterstĂŒtzung zur Dokumentation der visuellen Farbbestimmung. Sie ist aber unseren Ergebnissen zu Folge zur alleinigen Farbnahme nicht geeignet, dazu wĂ€re eine technische Weiterentwicklung notwendig.
In der prĂ€ventiven Gesundheitsvorsorge bei Vorschulkindern stellt der ZahnĂ€rztliche Kinderpass in Mecklenburg-Vorpommern nach der EinfĂŒhrung im Jahr 2004 eine Möglichkeit zu einer lĂŒckenlosen Dokumentation der Zahnkarriere und dadurch zur Verbesserung der Mundzahngesundheit bei den Kleinstpatienten dar. In einer Querstudie wurden im Februar 2009 alle ZahnĂ€rzte in MV anhand eines Fragebogens zu diesem Sachverhalt befragt. Ein Anteil von 17,86% aller angeschriebenen Praxen lieĂ sich zur Teilnahme bewegen. Der Analyse der Umfrageergebnisse lagen Daten mit hoher AussagequalitĂ€t zugrunde, denn darin waren nahezu alle ZahnĂ€rzte mit der Fachrichtung oder dem Schwerpunkt âKinderheilkundeâ erfasst. Durch hohe ReprĂ€sentativitĂ€t der Umfrageergebnisse fĂŒr das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern konnten in der Promotionsarbeit LösungsvorschlĂ€ge zielorientiert erarbeiten werden. Die Studie offenbarte insgesamt eine positive Resonanz bei der betroffenen Patientengruppe. Die Eltern, die insgesamt ein gutes MitfĂŒhrungsverhalten aufweisen (57,7% bringen in zu mehr als 75% der Arztbesuche mit), messen dem ZahnĂ€rztlichen Kinderpass eine hohe Bedeutung bei (86,5% stufen ihn als wichtig bis hilfreich ein). Diese Umfragewerte sind sehr wichtig fĂŒr die prĂ€ventive Vorsorge. Nahezu jeder dritte Behandler (72,1%) gibt an, dass sich die Mitarbeit der Kleinpatienten durch den Kinderpasseinsatz verbessert hat und 61,4% sehen einen erkennbaren Fortschritt bei der Mundgesundheit. Auch das Konsultationsverhalten hat sich verbessert (57,2%). 81,4% der ZahnĂ€rzte setzen das Gesundheitsheft bei jeder Kleinkindbehandlung oder zumindest hĂ€ufig ein und nutzen dabei den bereitgestellten Befunddokumentationsteil (90,3%). 92,2% der behandelnden ZahnĂ€rzte werten den ZahnĂ€rztlichen Kinderpass als eine sinnvolle Methode zur prĂ€ventiven Vorsorge. Sowohl ZahnĂ€rzte als auch ihre Patienten sind vom Nutzen des eingefĂŒhrten ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses ĂŒberzeugt sind und bescheinigen eine erkennbare Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinkindern durch seine Verwendung. Diese positiven Effekte begrenzen sich leider nur auf die Gruppe der Eltern und ZahnĂ€rzte, die den Kinderpass auch tatsĂ€chlich mitfĂŒhren und nutzen. Der gegenwĂ€rtig niedrige Nutzungsgrad des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses ist nicht konzeptionell verursacht, sondern vielmehr durch die StrukturschwĂ€che des Gesundheitssystems auf dem Gebiet der PrĂ€vention sowie einer starken Interessensgruppenbildung bedingt. Bei einem Nutzungsgrad von etwas mehr als 20% kann eine optimale Versorgung des Milchgebisses nicht gewĂ€hrleistet werden. Das kann durch verschiedene MaĂnahmen verbessert werden. Z.B. eine zielgerichtete Informationspolitik der ZahnĂ€rztekammer zum Thema ZahnĂ€rztlicher Kinderpass. GrundsĂ€tzlich ist auch eine generelle Zuordnung der Kinderzahnbehandlung zu einer festgelegten Behandlergruppe nach dem Vorbild der KieferorthopĂ€die oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie denkbar. Ein weiteres Verbesserungspotential bietet die interdisziplinĂ€re Nutzung und die Verteilung des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses. 66,5% der Befragten erkennen noch keine besondere Bedeutung des zahnĂ€rztlichen Kinderpasses fĂŒr GynĂ€kologen, PĂ€diatern oder Hebammen. Sie gehören aufgrund des intensiven Kontakts zu den Eltern in der Initialphase der Kleinstkindbehandlung zu der prĂ€destinierten AufklĂ€rungs- und Verteilungsquellen. Durch geeignete MotivationsmaĂnahmen (z.B. Boni- oder Budgeterweiterung) kann die Verbreitung des ZahnĂ€rztlichen Kinderpasses an dieser Stelle sehr schnell gesteigert werden. Die Einbeziehung der HausĂ€rzte in den AufklĂ€rungs- und Verteilungsprozess verspricht eine weitere Optimierung. Durch solche MaĂnahmen wĂ€re die benötigte interdisziplinĂ€re Arbeit verschiedener FachĂ€rzte ermöglicht, die fĂŒr die optimale Versorgung des Milchgebisses notwendig ist. Ein weiterer Ansatzpunkt liegt in der Motivationssteigerung und AufklĂ€rung der Patienten. Hier wĂ€re die Verwendung klassischer Bonusmodelle bei den Krankenkassen und ein fachĂŒbergreifender Kinder-Gesundheitspass, das die Vielzahl existierender Gesundheitshefte vereint, denkbar. Dies wĂŒrde zum einen zur Entwirrung bei der Verwendung einer Vielzahl existierender GesundheitspĂ€sse in Deutschland sowohl bei Patienten als auch bei Ărzten fĂŒhren und darĂŒber hinaus zum besseren Informationsaustausch unter verschiedenen Fachgebieten beitragen. Der ZahnĂ€rztliche Kinderpass ist in seiner Struktur ein hervorragendes Instrument fĂŒr die Verbesserung der Mundgesundheit bei Kleinstkindern. Das nĂ€chste Ziel soll eine deutliche Erhöhung des Nutzungsgrades sein.
Hintergrund: Bereits 1997 untersuchte Oliveira den Gehörgang in Hinblick auf seine VerĂ€nderlichkeit. Er stellte fest, dass sich der Kanal aufgrund der anatomischen NĂ€he zum Condylus bei Unterkieferöffnung weitet und somit ein direkter Zusammenhang des stomatognathen Systems und der Gehörgangsmorphologie existiert. Inwiefern nicht nur die Mundöffnung, sondern auch andere funktionelle Parameter des stomatognathen Systems, wie einseitiges Kauen, die Bisslage oder die craniomandibulĂ€re Dysfunktion Auswirkungen auf die Morphologie des Meatus acusticus externus haben, galt es mit dieser explorativen Untersuchung herauszufinden. Material und Methode: Dazu wurden 50 CMD-Patienten einer kieferorthopĂ€dischen Praxis in Hinblick auf ihre bevorzugte Mastikationsseite, Bisslage und CMD-Symptome untersucht und anschlieĂend AbdrĂŒcke ihrer GehörgĂ€nge genommen. Die AbdrĂŒcke wurden eingescannt und mittels zweier unterschiedlicher digitaler Messmethoden verglichen. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass entgegen der anfĂ€nglichen Vermutung kein Zusammenhang zwischen einseitigem Kauen und verĂ€nderter Morphologie des ipsilateralen Gehörgangs besteht (p > 0,3). Auch Bisslageanomalien in der vertikalen und transversalen Ebene, zeigten in der untersuchten Gruppe keine Auswirkung auf die Morphologie des Meatus. Es ist jedoch eine signifikante Differenz in den Gehörgangshöhen beider Seiten zwischen den Patientengruppen mit unterschiedlich starker DistalbissausprĂ€gung auf der Kauseite zu erkennen (p = 0,041). Desweiteren war in diesem Fall auch die kontralaterale Seite, bzw. die Höhe des Meatus acusticus externus der Nichtkauseite, bei Patienten mit 1 PrĂ€molarenbreite Distalbiss auf der Kauseite um 3,31 mm kleiner als bei den Patienten mit einem weniger starken Distalbiss (p = 0,011). Die geometrische Morphometrie unterstĂŒtzt dieses Ergebnis. So wies die ZentroidgröĂe der Nichtkauseite eine Differenz zwischen der Patientengruppe mit einer Ÿ PrĂ€molarenbreite Distalbiss auf der Kauseite und der Patientengruppe mit einer ganzen PrĂ€molarenbreite Distalbiss auf der Kauseite auf (p = 0,048). Die craniomandibulĂ€re Dysfunktion stellte ebenfalls statistisch signifikante ZusammenhĂ€nge mit der Morphologie der GehörgĂ€nge dar. So waren die Gehörgangsbreiten auf der Kauseite (p = 0,013) und auf der Nichtkauseite (p = 0,028) bei Vorhandensein von Knack- und ReibegerĂ€uschen auf der Nichtkauseite nachweislich weniger breit, als die GehörgĂ€nge der Patienten ohne entsprechende CMD-Symptome. Ăhnliches galt fĂŒr Schmerzen in der auriculocondylĂ€ren Region. Hier war die Gehörgangshöhe der Nichtkauseite bei Vorhandensein von Ohr- und Kiefergelenkschmerzen auf der Nichtkauseite signifikant kleiner als die Gehörgangshöhe bei Schmerzabwesenheit (p=0,034), was sich durch die geometrische Morphometrie bestĂ€tigen lieĂ. AuffĂ€llig war, dass lediglich CMD-Beschwerden der Nichtkauseite im Zusammenhang mit einer verĂ€nderten Meatusmorphologie stehen, was möglicherweise einer zu geringen Probandenanzahl zuzuschreiben ist. Es muss bedacht werden, dass es sich hier um eine explorative Pilotstudie handelt und kleinere EinschrĂ€nkungen aufgrund des eher hypothesenbildenden Charakters zu akzeptieren sind. FĂŒr die Aufstellung allgemeingĂŒltiger Thesen, ist es zu empfehlen, den entsprechenden Abschnitt der Untersuchung in einem gröĂeren Rahmen zu wiederholen. Schlussfolgerung: AbschlieĂend lĂ€sst sich sagen, dass der Einfluss des stomatognathen Systems auf die Meatusmorphologie nicht verallgemeinert werden kann. Die Studie zeigt jedoch, dass craniomandibulĂ€r bedingte Schmerzen, KiefergelenkgerĂ€usche und auch die kieferorthopĂ€dische Situation des Patienten in Zusammenhang mit der MeatusgröĂe stehen und somit eine verstĂ€rkte Zusammenarbeit der KieferorthopĂ€den und der auf CMD- spezialisierten ZahnĂ€rzte mit den HNO-Ărzten empfehlenswert ist. Desweiteren sollte das in Deutschland geltende Schema zur Einstufung des kieferorthopĂ€dischen Behandlungsbedarfs (KIG), welches die Behandlungskosten einer reinen Distalbisstherapie bisher nicht ĂŒbernimmt, den aktuellen Forschungsergebnissen angepasst werden.
Die Zahl von Parodontitispatienten steigt jĂ€hrlich an. AuĂerdem wurden vermehrt Implantate insertiert, die analog zur Parodontitis von Periimplantitis betroffen sind. UrsĂ€chlich fĂŒr beide Erkrankungen sind Biofilme. Es gibt keine befriedigenden Methoden zur Biofilmentfernung, die auĂerdem eine wundheilungsfördernde OberflĂ€che erzeugen. Daher werden neue Behandlungsmethoden benötigt. In dieser Arbeit wurde drei Biofilmmodelle mit C. albicans, S. mutans und Speichelmikroorganismen mit drei verschiedenen Plasmaquellen (kINPen09, Hohlelektroden-DBD, Volumen-DBD) sowie zwei verschiedenen Gasmischungen (Argon und Argon+1% O2) jeweils 1, 2, 5 und 10 min mit Plasma behandelt. Als Positivkontrolle wurde Chlorhexidin mitgefĂŒhrt. AuĂerdem wurden verschiedene Titanbearbeitungsformen (maschiniert, diamantbearbeitet, pulverbestrahlt sowie geĂ€tzt und gestrahlt) mit Argon+1%O2-Plasma mittels kINPen09 behandelt. AnschlieĂend wurden die Elementzusammensetzung, der Kontaktwinkel sowie die Ausbreitung von osteoblastenartigen Zellen MG-63 auf diesen OberflĂ€chen bestimmt. SLactive􀂓 wurde hierbei als Positivkontrolle verwendet. Um eine potentielle Anwendung in der Parodontologie zu prĂŒfen, wurden diese Untersuchungen auch auf Dentin durchgefĂŒhrt. Alle Plasmaquellen und âparameter wirkten antimikrobiell. Die Zerstörung der Zellen wurde im Rasterelektronenmikroskop deutlich. Hierbei reduzierte die Volumen-DBD die Koloniebildenden Einheiten um circa 5 log-Stufen und wies damit die höchste antimikrobielle Wirksamkeit auf. Sauerstoffzumischung fĂŒhrte nur bei der Hohlelektroden-DBD zu einer erhöhten antimikrobiellen Wirksamkeit. Die Plasmabehandlung reduzierte die Kontaktwinkel auf allen OberflĂ€chen teilweise bis in den superhydrophilen Bereich. EDX-Analysen zeigten eine Reduktion der Masseprozent von Kohlenstoff sowie eine Erhöhung des Sauerstoffgehalts aller OberflĂ€chen nach Plasmabehandlung. Die Ausbreitung der Osteoblasten war auf den plasmabehandelten OberflĂ€chen signifikant höher als auf den unbehandelten OberflĂ€chen und konnte sogar die Werte der hydrophilen SLactive􀂓-OberflĂ€che ĂŒbersteigen. Diese Effekte konnten sowohl auf Titan als auch auf Dentin nachgewiesen werden. Da Plasma antimikrobiell wirkt und, wie in weiterfĂŒhrenden Versuchen gezeigt werden konnte, auch Biofilm entfernt, eignet es sich zur Therapie der Periimplantitis und Parodontitis. AuĂerdem wird die OberflĂ€che biokompatibler, wodurch die Wundheilung gefördert werden könnte. Da Plasma weitere wundheilungsstimulierende Faktoren beinhaltet, stellt es in Zukunft eine Erfolg versprechende Therapieoption fĂŒr die Behandlung von Parodontitis und Periimplantits dar.
Das Magnet Force System⹠ist ein kieferorthopÀdischer Apparat zur Korrektur von Okklusionsstörungen. Die Untersuchung von solchen Patienten in der Computertomografie (CT) ist wegen möglicher Artefaktbildung unter UmstÀnden nicht möglich. Material und Methode: Es wird die Artefaktbildung des Magnet Force System in situ an 4 anatomischen PrÀparaten in der CT untersucht. Die Artefaktbildung wird deskriptiv hinsichtlich der BefundqualitÀt der Bilder beschrieben. Ergebnisse: Die CT ist bei Patienten mit magnetischen Attachements ein geeignetes Bildgebungsverfahren. Der Einfluss weiterer Fremdkörper (Osteosynthese, sanierte ZÀhne) ist nicht eindeutig vorherzusagen. Die Entwicklung neuer Bildgebungsverfahren, Abdecktechniken und verbesserter Rekonstruktionsalgorithmen können einen Fortschritt bewirken.
Im Rahmen dieser Dissertation wurden 100 kieferorthopĂ€dische Bögen von Patienten gesammelt, die sich in der regulĂ€ren orthodontischen Behandlung auf der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die befanden. Ziel war es, prospektiv die Verteilung der Hauptelemente (Ti, Ni, Si, Cr, Al, Mn, Fe) in kieferorthopĂ€dischen Bögen wĂ€hrend der Therapie innerhalb dieser klinischen Kohorte zu analysieren, da speichelsimultane Lösungen mit den intraoralen Bedingungen nicht kongruent sind (Eliades 2002). Weiterhin wurden die ZusammenhĂ€nge zwischen VerteilungsverĂ€nderungen, Tragedauer, zusĂ€tzlich verwendeter Apparaturen, unterschiedlichen Bracketsystemen, weiteren intraoral befindlichen Apparaturen, sowie ZahnfĂŒllungen und der Mundhygiene untersucht, da diese Parameter die Korrosion zunehmend beeinflussen können (Eliades 2005). Ob die orthodontischen Legierungen diesen, an sie gestellten Anforderungen standhalten können, galt es herauszufinden. (Bourauel 1998) Es wurden Daten von 50 Stahl- und 50 Nickel-Titan-Bögen (Forestadent Bernhardt Förster GmbH, Pforzheim) von 100 Patienten, die sich in kieferorthopĂ€discher Behandlung in der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald befanden, prospektiv ausgewertet. ZusĂ€tzlich zur Liegedauer der Bögen, wurden Anzahl und Art der FĂŒllungen, weitere Apparaturen, verschiedene Bracketsysteme und der Plaqueindex erfasst. Diese Parameter wurden der oberflĂ€chennahen VerteilungsverĂ€nderung von Nickel, Chrom und Titan mittels einer energiedispersiven Röntgenpektroskopie (EDX) der Bögen gegenĂŒbergestellt. Die OberflĂ€che wurde im REM subjektiv beurteilt. Normalverteilte Daten wurden mittels des t-Test fĂŒr verbundene Stichproben und nicht normalverteilte Werte mit dem u-Test untersucht (p †0,05). Die mittlere Liegedauer der Bögen lag bei 62 Tagen. 70% der Bögen hatten keinen FĂŒllungskontakt. Jeder Patient hatte im Mittel 3,2 BĂ€nder und 48% der Kinder wurden mit selbstlegierenden Brackets behandelt. Es wurden 22 TPA's und 5 LLA's verwendet. Die EDX-Analyse der oberflĂ€chennahen Verteilung der Hauptelemente bei gebrauchten Bögen ergab im Vergleich vom Ausgangs- zum Endzustand keine signifikante Unterschiede in der Stoffzusammensetzung der Einzelelemente. Im VerhĂ€ltnis zur Zeit zeigte sowohl bei Stahl- als auch bei Nickel-Titan-Legierungen kein Element signifikante Unterschiede in der quantitativen Zusammensetzung. Die Mundhygiene scheint ebenfalls keinen signifikanten Einfluss auf die VerĂ€nderungen kieferorthopĂ€discher Legierungen zu haben. Erhöhte Plaqueindices die durch eine mangelnde Mundhygiene wĂ€hrend der kieferorthopĂ€dischen Therapie entstehen und eine verlĂ€ngerte Tragedauer der orthodontischen Bögen erhöhen demnach das Risiko der Ionenabgabe aus diesen Legierungen nicht signifikant. Weiterhin konnten auch andere intraoral befindliche Apparaturen, wie Transpalatinalbögen etc. keinen signifikanten Einfluss auf die elementare Zusammensetzung bei Stahl- und Nickel-Titan-Legierungen zeigen. Auch verschiedene Brackettypen zeigten keine signifikanten VerĂ€nderungen bei der Zusammensetzung kieferorthopĂ€discher Bögen. Sowohl Kunststoff- als auch AmalgamfĂŒllungen scheinen keinen signifikanten Einfluss auf das Abnutzungsverhalten von Stahl- und Nickel-Titan-DrĂ€hten zu haben. Dennoch konnten visuelle OberflĂ€chenverĂ€nderungen in vielen Proben beobachtet werden.
Im Rahmen dieser Studie wurde die Ursache der Ătiopathogenese zervikaler Defekte auf der Basis von Schlifffacetten, welche aufgrund von Parafunktionen entstehen, an extrahierten menschlichen, permanenten ZĂ€hnen untersucht. Die Untersuchungsgruppen setzen sich aus 2693 ZĂ€hnen mit Schlifffacetten unterschiedlichen Grades (Grad 0-3), 224 ZĂ€hnen mit Schlifffacetten unterschiedlichen Grades sowie keilförmige Defekte, 168 ZĂ€hnen mit Schlifffacetten unterschiedlichen Grades sowie muldenförmige Defekte und 57 ZĂ€hnen mit Schlifffacetten unterschiedlichen Grades sowie zervikale Restaurationen zusammen. Signifikant ist der Zusammenhang zwischen Schlifffacetten und zervikalen Defekten, indem mit zunehmendem Schweregrad der Schlifffacetten (Grad 0-3) der prozentuale Anteil der zervikalen Defekte zunimmt. Des weiteren sind sowohl zwischen Zahntypen und Schlifffacetten als auch zwischen Zahntypen und zervikalen Defekten deutliche ZusammenhĂ€nge festzustellen. Die Ergebnisse hinsichtlich der Kiefer (Ober- und Unterkiefer) sowie der Quadranten zeigen keine Signifikanz. Die Ergebnisse dieser Untersuchung bestĂ€tigen ZusammenhĂ€nge zwischen der Entstehung zervikaler Defekte in Verbindung mit dem Vorhandensein von Schlifffacetten, welche als Ursache von Parafunktionen in Erscheinung treten.
Das Anliegen dieser Studie war es, die mögliche Interaktion zwischen Okulomotorik und orofacialem System zu untersuchen.Der Einfluss der dentalen Okklusion auf das muskuloskelettale System wurde durch viele Publikationen eingehend untersucht. Wir stellten uns die Frage nach Auswirkungen der Okklusion und KaumuskelaktivitĂ€t auf die Ă€uĂeren Augenmuskeln.
ZunĂ€chst konnte durch die Literaturrecherche ein intensiver Austausch zwischen diesen funktionell und anatomisch eng verknĂŒpften Kompartimenten dargestellt werden. Die durchgefĂŒhrten optometrischen Tests zeigten signifikante Ănderungen wĂ€hrend der Messungen mit Bissmanipulation durch Zinnfolien im Vergleich zu denen ohne Intervention. Es wurde der Konvergenznahpunkt und die Fusionsbreite in der Horizontalen bei 100 Probanden bestimmt. Die Ergebnisse legen eine Wechselwirkung zwischen Augenbewegung und Kaumuskulatur nahe. FĂŒr weiterfĂŒhrende Studien wĂ€re eine interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit mit Optometristen empfehlenswert.
Ziel der vorliegenden Studie sollte es sein, die elektromyographische KaumuskelaktivitĂ€t in der Nivellierungsphase mit einer Multibracket-Apparatur zu untersuchen. Die Teilnehmer stammten aus dem aktuellen Patientengut der Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die, bei denen routinemĂ€Ăig eine Multibracket-Apparatur eingesetzt werden sollte. Alle Patienten erhielten das gleiche Bracketsystem mit einer identischen Bogenfolge wĂ€hrend des Untersuchungszeitraumes. Vor jedem Bogenwechsel sowie zwei Tage danach wurden im Abstand von vier bis sechs Wochen EMG-Messungen der Kaumuskulatur (beidseits der Mm. masseter sowie der Mm. temporales) durchgefĂŒhrt. Jeder Patient wurde insgesamt sieben Mal untersucht. Gemessen wurde in Ruhelage, beim AufbeiĂen auf die ZĂ€hne sowie auf Watte, je dreimal. ZusĂ€tzlich wurde ein ErmĂŒdungstest durchgefĂŒhrt. Die individuelle Schmerzempfindung wurde parallel mittels visueller Analogskala erfasst. Als Behandler ist man bestrebt, den durch die Multibracket-Apparatur entstandenen Diskomfort soweit wie möglich zu reduzieren, um die kieferorthopĂ€dische Behandlung als ein positives Ereignis erscheinen zu lassen. Das neu gewonnene Wissen um die objektiven elektromyographischen Aufzeichnungen und die subjektive Schmerzsymptomatik soll einen Beitrag hierzu leisten. So sollte man z.B. bei zu starker Schmerzsymptomatik ĂŒber eine reduzierte BogenstĂ€rke nachdenken. Die gewonnenen Ergebnisse der vorliegenden Studie sollen zur kritischen Hinterfragung anregen, um eine kieferorthopĂ€dische Behandlung so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Gerade die Kaumuskulatur rĂŒckt in der kieferorthopĂ€dischen Betrachtung oft in den Hintergrund. Dabei ergibt sich erst durch sie ein harmonisches Zusammenspiel der kieferorthopĂ€dischen Befunde. Die Untersuchung belegt einen Einfluss der kieferorthopĂ€dischen Behandlung in der Nivellierungsphase auf die MuskelaktivitĂ€t. Die KaumuskelaktivitĂ€ten differieren zu verschiedenen Messzeitpunkten und die Muskelgruppen erholen sich nach vier bis sechs Wochen wieder und stellen sich am Ende der Nivellierungsphase ausgeglichen und nicht reduziert im Vergleich zum Anfangsbefund dar. Es kann durch die Untersuchung keine eindeutige Aussage getroffen werden, warum sich die MuskelaktivitĂ€t am Ende der Nivellierungsphase wieder den Ausgangswerten annĂ€hert. Das Ergebnis passt jedoch gut zu der von anderen Studien vertretenen These, dass stabile OkklusionsverhĂ€ltnisse als Ergebnis eines positiven kieferorthopĂ€dischen Behandlungsergebnisses eine gute Muskelfunktion hervorrufen.
Das Kiefergelenk ist integraler Bestandteil des stomatognathen Systems und besitzt umfangreiche Adaptionsmöglichkeiten auf Ănderungen funktioneller und struktureller Art. Die Fragestellung dieser Studie war daher, die Auswirkung experimentell verĂ€nderter Okklusion auf den Knorpel im posterokranialen Bereich des Condylus mandibulae nach Vorverlagerung des Unterkiefers zu untersuchen. 20 Schweine wurden randomisiert in eine Untersuchungsgruppe und eine Kontrollgruppe ĂĄ 10 Tiere aufgeteilt. Bei der Untersuchungsgruppe erfolgte eine definierte iatrogene Mandibulavorverlagerung in sagittaler Richtung mittels Kunststoffaufbissen fĂŒr 4 Wochen. Sechs fĂŒr den Knorpelmetabolismus relevante Gene wurden ausgewĂ€hlt (Coll1, Coll2, Coll10, MMP8, MMP13, VEGF) und einer Expressionsanalyse mittels RT-PCR unterzogen. Eine differenzielle Regulation der Genexpression im posterokranialen Condylarknorpel konnte nachgewiesen werden. Coll-10 wurde signifikant geringer (p<0.05), wĂ€hrend Coll-2, MMP-8 und VEGF signifikant erhöht exprimiert wurden (p<0,05). Coll-1 und MMP-13 zeigten einen leichten jedoch nicht signifikanten Anstieg. Die untersuchten Gene stehen in nachgewiesenem Zusammenhang mit Wachstumsprozessen und Gewebedifferenzierung, so dass sicherlich vermutet werden kann, dass am wachsenden Organismus der Effekt einer funktionskieferorthopĂ€dischen Therapie nicht rein passiv adaptiv, sondern auch wachstumsbeeinflussend sein kann. Obgleich die Interpretation der Ergebnisse angesichts der noch nicht abschlieĂend aufgeklĂ€rten Funktion der exprimierten Gene vorsichtig erfolgt, kann dennoch ein induzierter geregelter Remodelling-ProzeĂ im posterokranialen Bereich des Kondylarknorpels vermutet werden, der bereits in zahlreichen histologischen und histomorphometrischen Studien ErwĂ€hnung findet.
Inhalt der Arbeit war die experimentelle Knochenverformung an Schweinegaumen (Sus scrofa domesticus), welche ĂŒber Onplants belastet wurden. Das Ziel war es, entsprechende Empfehlungen fĂŒr die Anwendung von Onplants bei jungen Patienten zu geben. In einer Voruntersuchung wurden histologische Schnittbilder des Schweinegaumens hergestellt um den anatomischen und histologischen Aufbau des Gaumens eines Schweins mit jenem des Menschen zu vergleichen. Die Sutura palatina media zeigte bei den Schweinen der Gruppe der âNeugeborenenâ einen noch relativ geraden Verlauf. Mit zunehmendem Alter wurde eine beginnende s-förmige Verwindung erkennbar. Bei den erwachsenen Tieren schlieĂlich ist dieser s-förmige Verlauf stark ausgeprĂ€gt. Dieser Verlauf der Sutur korreliert mit jenem beim Menschen in den entsprechenden Altersabschnitten. FĂŒr die Belastungssimulationen wurden drei Testreihen (Neugeborene, Heranwachsende und Erwachsene) mit je zwei Gruppen (Ein-Punkt- und Zwei-Punkt-Belastung) durchgefĂŒhrt. Jede Gruppe bestand aus 6 bis 13 Tieren. Scheiben mit einem Durchmesser von 3mm, 5mm und 9mm wurden in der ersten Gruppe mittig ĂŒber der Sutura palatina media platziert. In der zweiten Gruppe wurden je zwei 3mm bzw. 5mm im Durchmesser betragende Scheiben beidseits der Gaumennaht platziert. Insgesamt wurden 152 Gaumen einer Belastung unterzogen. Die Verformung wurde mittels eines optischen Dreikoordinaten-MessgerĂ€tes registriert und analysiert. Bei den Jungtieren fĂŒhrte die Ein-Punkt-Belastung im Vergleich zu der Zwei-Punkt-Belastung auf einem signifikant niedrigerem Kraftniveau zur Zerstörung der knöchernen Lamelle. Ăhnliche Resultate wurden bei der VergröĂerung der Scheibe von 3mm auf 5mm registriert. Im Gegensatz dazu zeigten die erwachsenen Tiere stabile Resultate in beiden Versuchsreihen. Generell ermöglichte eine VergröĂerung der AuflageflĂ€che eine höhere Belastung. Die Belastung des Gaumens ĂŒber einen medianen Druckpunkt scheint bei den Erwachsenen ausreichend. WĂ€hrend des Knochenwachstums sollte die Kraft auf zwei paramediane Druckpunkte verteilt werden. Zudem können mit dieser Methode höhere KrĂ€fte appliziert werden und somit ein höherer Verankerungswert fĂŒr die Dentition erreicht werden. Dennoch sind weitere Untersuchungen am Menschen notwendig, um detaillierte Empfehlungen fĂŒr die klinische Anwendung am Menschen geben zu können.
Im Rahmen von Kosteneinsparung und QualitĂ€tssicherung werden auch in der KieferorthopĂ€die immer hĂ€ufiger Indikationssysteme zur Beurteilung der BehandlungsbedĂŒrftigkeit und des Behandlungserfolges herangezogen - wie in Deutschland derzeitig die âKieferorthopĂ€dischen Indikationsgruppen" (KIG). Diese setzen eine objektive Bewertung der ihnen zugrunde liegenden Dysgnathiesymptome voraus. In der vorliegenden Untersuchung sollte erörtert werden, wie gut die Befunde mehrerer Untersucher bei der Erhebung unterschiedlicher Dysgnathiesymptome und die Einstufung in die âKIG" ĂŒbereinstimmen. Bei 180 erwachsenen Probanden (64 mĂ€nnlich, 116 weiblich, im Alter von 20-49 Jahren) aus der populationsbasierten Study of Health in Pomerania (SHIP) wurden von kalibrierten Untersuchern kieferorthopĂ€dische Dysgnathiesymptome klinisch und am Modell erhoben. Die klinische Untersuchung erfolgte durch eine erfahrene KieferorthopĂ€din, die Modellanalyse ebenfalls durch eine kieferorthopĂ€disch erfahrene Untersucherin. FĂŒr einen inter- und intra-individuellen Modelluntersuchervergleich werteten zwei kieferorthopĂ€disch unterschiedlich erfahrene Untersucher 60 der 180 Modelle (29 mĂ€nnlich, 31 weiblich) zusĂ€tzlich aus. Die gefundenen Untersucherunterschiede fielen abhĂ€ngig von dem jeweils erhobenen Symptom unterschiedlich groĂ aus: Engstand bzw. Kontaktpunktabweichung zeigten eine geringe Ăbereinstimmung, wohingegen die Symptome Kreuzbiss, Kopfbiss, Tiefbiss und die sagittale Stufe deutlich bessere Ăbereinstimmungen aufwiesen. Der Vergleich zwischen der klinischen Untersuchung und der Modelluntersuche (kappa-Median 0,47) wies die gröĂten Untersucherunterschiede auf. Im Modelluntersuchervergleich traten bei dem kieferorthopĂ€disch unerfahrenen Untersucher gröĂere Unterschiede (kappa-Median 0,61 und 0,62) auf, als beim Vergleich der kieferorthopĂ€disch erfahrenen Untersucher untereinander (kappa-Median 0,70). Der Intra-Observer Vergleich zeigte die geringsten Untersucherunterschiede (kappa-Median 0,82). Auch bei der Einstufung von Probanden in die KieferorthopĂ€dischen Indikationsgruppen erfolgten unterschiedliche Einteilungen in KIG-FĂ€lle und Non-KIG-FĂ€lle (Beim Vergleich Klinik-Modell wurden 17,6% der Probanden unterschiedlich bewertet) Unterschiedliche Erhebungsmethoden (Klinik/Modell) bei der Erhebung von Dysgnathiesymptomen durch mehrere Untersucher sowie kieferorthopĂ€disch unerfahrene Untersucher können einen ungĂŒnstigen Einfluss auf die UntersucherĂŒbereinstimmung haben.