Körper und Körpererleben gewinnen in Bezug auf Psychotherapie und Psychopathologie in letzter Zeit an neuer Bedeutung. Die Begriffe zur Körpererleben gelten als teils synonym und teils unschaft. Eine Konzeptualisierung mit dem Begriff 'Körperbild' als zentralem Baustein erscheint vor dem Hintergrund der Literatur am pragmatischsten. Es wird ein neuer Körperfragebogen vorgestellt, der folgende Konstrukte abbilden soll: (1) Körperausgrenzung, (2) Körperbewusstheit und (3) Körperzufriedenheit/-unzufriedenheit. Nach theoriegeleiteter Itemkonstruktion wurden dem Konzept entsprechend 3 Skalen konstruiert, die Skala 1 'Abgrenzung und Körperpsychotizismus' (AKP), die Skala 2 'Körperausdruck' (KAD) sowie die Skala 3 'Körperunzufriedenheit und Scham' (KUS). Eine Item- und Faktorenanalyse wurde an einer Stichprobe von SchwesternschülerInnen (n=134) und einer PatientInnengruppe (n=512); depressive und Angststörungen) durchgeführt. Es bestätigte sich empirisch das Vorhandensein der o. g. Konstrukte. Reliabilität und Validitätzeigten befriedigende bis gute Ergebnisse. Cronbach's a lag zwischen .76 - .90 in der PatientInnenstichprobe und zwischen .61 - .86 in der Normalstichprobe. Die Berechnung der Split-half Reliabilität fiel für beide Gruppen mindestens zufriedenstellend aus (.75 - .84). Es fanden sich signifikante Zusammenhänge (r=.5) zwischen der Skala KUS und allen SCL-90-R-Subskalen; die Skala KAD wies über r = .5 theoriekonform keine signifikanten Korrelationen mit den SCL-90-R-Subskalen auf. Die Skala KUS korrelierte mit r=.77 mit der Skala "Ablehnende Körperbewertung" des Fragebogens zum Körperbild (FKB-20); bei demzufolge hoher Übereinstimmung bildet letztere jedoch kaum den Aspekt "Scham" ab. Die Frauen der Gesamtstichprobe gaben eine stärkere stärkere Körperunzufriedenheit an als Männer. Der Fragebogen muss einer Retest-Reliabilitätsprüfung unterzogen werden; außerdem sollte seine Eignung als Diagnose- und Verlaufsbeobachtungsinstrumentarium bei Körpertherapien unter Beweis stellen.
Hintergrund: Nosokomiale Infektionen einschließlich postoperativer Wundinfektionen sind eines der gravierendsten Probleme der modernen Medizin. Sie sind assoziiert mit erhöhter Morbidität, Kosten und verlängerten Krankenhausliegezeiten. Material und Methode: Als Teil unseres „safe surgery bundle“ zur Überprüfung der Einhaltung von Basishygienemaßnahmen in der postoperativen Betreuung wurde ein Fragebogen zur Beantwortung durch Patienten erstellt, der Fragen zur Wahrnehmung des Hygienemanagements und zur Aufklärung in Bezug auf postoperative Wundinfektionen enthält. Hierdurch erhält der Patient die Möglichkeit, die Einhaltung ausgewählter Hygienemaßnahmen zum Zeitpunkt der Entlassung zu bewerten. Ergebnisse: Die Auswertung zeigt, dass der Fragebogen Interesse bei den Patienten weckt (Rücklaufquote = 69,3 %, n = 88) und plausible Ergebnisse liefert. Zufrieden stellend sind insbesondere die Angaben zum Hygieneverhalten des Pflegepersonals und der Ärzte. Verbesserungsmöglichkeiten zeigen sich bei der Patienten-Information und der Arbeit des Reinigungsdienstes. Schlussfolgerung: Den detektierten Problemen sollte entgegengewirkt werden. Mangels direkter Vergleichbarkeit mit Angaben aus der Literatur aufgrund fehlender analoger Studien könnte ein auf Grund der Erfahrungen verbesserter Fragebogen in der Zukunft eingesetzt werden, um erreichte Verbesserungen zu erfassen. Eine Ausweitung der Befragung auf andere Kliniken und Stationen wird als sinnvoll erachtet.
Introduction
Primary immunodeficiency disorders (PIDs) are a heterogeneous group of more than 200 rare diseases. Timely diagnosis is of uttermost importance. Therefore, we aimed to develop a diagnostic questionnaire with computerized pattern-recognition in order to support physicians to identify suspicious patient histories.
Materials and methods
Standardized interviews were conducted with guardians of children with PID. The questionnaire based on parental observations was developed using Colaizzis’ framework for content analysis. Answers from 64 PID patients and 62 controls were analyzed by data mining methods in order to make a diagnostic prediction. Performance was evaluated by k-fold stratified cross-validation.
Results
The diagnostic support tool achieved a diagnostic sensitivity of up to 98%. The analysis of 12 interviews revealed 26 main phenomena observed by parents in the pre-diagnostic period. The questions were systematically phrased and selected resulting in a 36-item questionnaire. This was answered by 126 patients with or without PID to evaluate prediction. Item analysis revealed significant questions.
Discussion
Our approach proved suitable for recognizing patterns and thus differentiates between observations of PID patients and control groups. These findings provide the basis for developing a tool supporting physicians to consider a PID with a questionnaire. These data support the notion that patient’s experience is a cornerstone in the diagnostic process.