Refine
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (45)
Language
- German (45) (remove)
Has Fulltext
- yes (45)
Is part of the Bibliography
- no (45)
Keywords
- Okklusion (5)
- Zahnmedizin (5)
- occlusion (4)
- CEREC-System (3)
- CAD-CAM (2)
- Computertomographie (2)
- Dentalkeramik (2)
- Doppelkrone (2)
- Elongation (2)
- Evaluation (2)
Institute
- Poliklinik für zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde (45) (remove)
Die Okklusion ist in der Zahnmedizin der Kontakt zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers. Mit der Entwicklung der digitalen Zahnmedizin ist es wichtig die Okklusion digital zu erfassen und analysieren zu können. In dieser Arbeit werden verschiedene neu entwickelte Verfahren vorgestellt und mathematisch beschrieben, um die Okklusion in der Statik und Dynamik zu visualisieren und zu quantifizieren. Ein zweidimensionales Verfahren (GEDAS II, Greifswald Digital Analyzing System) ermöglicht den Einsatz in Studien (SHIP, Study of Health in Pomerania) und liefert quantitative Informationen über Zahnkontakte von Patienten. Detailliertere Informationen sind mit dreidimensionalen Scans von Zahnreihen oder Bissregistraten möglich. Es kann die Morphologie untersucht werden. Zur Unterstützung von digital erstelltem Zahnersatz bei der Herstellung werden virtuelle Artikulatoren benötigt. Hierfür wird eine Methode vorgestellt, welche die realdynamische Bewegung des Unterkiefers mit der Okklusion verbindet. Dazu werden 3D-Scans der Zahnreihen mit elektronischen Bewegungsaufzeichnungen gekoppelt. Mit dieser Methode (3D-VAS, 3D-Virtual Articulation System) ist es möglich nicht nur Kieferbewegungen sondern auch richtige Kaubewegungen zu registrieren. Im Ergebnis können Kontakte in der Dynamik betrachtet werden und es werden Ideen zur Einbindung in CAD/CAM-Prozesse vorgestellt. In der digitalen Welt lassen sich nicht nur die Kontakte, sondern auch der okklusale Freiraum erfassen. Anhand von fünf Fallbeispielen aus SHIP wird gezeigt, wie unterschiedlich die Okklusion bei verschiedenen Befunden und wie effektiv das Kauen auf der linken und rechten Seite sein kann. All diese Methoden zur Erfassung der oralen Physiologie sind ein Beitrag, um computergestützt die Qualität des Zahnersatzes zu verbessern. Und zum anderen hilft es Zahnärzten und Patienten in der Kommunikation, wenn die Patientensituation umfassender aufgezeichnet und visualisiert werden kann.
Anhand einer kleinen, prospektiven Patientenstudie zeigt diese Dissertation die Praxistauglichkeit chairside-gefertigter vollkeramischer Seitenzahnbrücken. Es werden monolithisch hergestellte Brücken aus transluzentem Zirkonoxid (TZI) und aus Zirkonoxidgerüst und Silikatkeramischer Verblendung zusammen gesetze Multilayerbrücken verglichen. Beide Brücken werden abdruckfrei, durch den Behandler, in der Zahnarztpraxis hergestellt. Dabei kommt das Cerec System der Firma Sirona mit der Blue Cam, der Cerec AC Maschine und der Inlab Software > 3.8 zum Einsatz. Parameter wie die Passgenauigkeit am Patienten, die Funktionalität und die Ästhetik der Brücken, aber auch die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens zeigen die Praktikabilität der Herstellung. Ziel ist es zu verdeutlichen, wieweit die Herstellung dieser Brücken mit den im betrachteten Zeitraum der Jahre 2013/2014 auf dem Markt befindlichen Materialien und Möglichkeiten für den Zahnarzt und seine Patienten sinnvoll, erfolgversprechend und wirtschaftlich ist.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Balkwill-Winkel mit einem Ultraschallmesssystem bestimmt und auf eventuelle Größenunterschiede bzw. Veränderungen untersucht. Die Registrierung der dafür benötigten Punkte wurde mit dem Jaw-Motion-Analyser nach einem standardisierten Messprotokoll vorgenommen. Alle Studienteilnehmer waren ohne Stützzonenverlust und zum Zeitpunkt der Untersuchung zwischen 20 und 60 Jahre alt. Ausgewertet wurden die Daten von 158 weiblichen und 104 männlichen Probanden. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen. Aufgrund einer studienbedingten Abweichung von der definierten Okklusionsebene kam es zu vergrößerten Balkwill-Winkeln. Nach rechnerischer Korrektur dieser Abwandlung ergab sich ein mittlerer Winkel-Wert von rund 23 Grad. Aus der Untersuchung der Balkwill-Winkel-Mittelwerte getrennt nach Geschlechtern resultierte ein um 0,2 Grad kleinerer Winkel in der Gruppe der Frauen. Dieser Unterschied war nicht signifikant. Eine Assoziation zwischen dem Lebensalter und der Größe des Balkwill-Winkels konnte im untersuchten Patientenkollektiv nicht festgestellt werden.
In computerbasierten Systemen lässt sich die Adjustierung der statischen Okklusion automatisieren. Die Cerec 3D-Software ermöglicht es, vorgeformte Kauflächen einer Datenbank zu entnehmen und sie dem Antagonisten anzupassen. Bei dieser Anpassung ("Settling") "rüttelt" sich die CAD-Kaufläche als Ganzes oder jeder einzelne Höcker in die Kaufläche des Antagonisten hinein, bis eine stabile Okklusion erreicht ist. Zwei Kauflächenformen wurden verglichen: Vita Physiodens© und Lee Culp©. Aus der Anzahl, Qualität und Lage der okklusalen Kontakte wurde für 35 Modellfälle (25 Molaren, 10 Prämolaren) Ergebnisse hergeleitet. Bezüglich des "Settlings" der gesamten Kaufläche gab es keine Unterschiede zwischen den zwei Kauflächenformen, beim "Höckersettling" der Molaren schnitt der Vita Physiodens© besser ab. Beim Vergleich des 1. mit dem 3. Settling-Vorgang treten in vielen Fällen beim "Settling" einzelner Höcker insgesamt signifikante Verbesserungen beim 3.Mal auf, beim Settling-Vorgang der gesamten Kaufläche in deutlich weniger Fällen. Insbesondere verbessert sich die Lee Culp©-Zahnokklusion nach dem 3. Settling-Vorgang einzelner Höcker. Beide Settlingvarianten sollten deswegen sinnvollerweise miteinander kombiniert werden.
Zusammenfassung Ziel: Die Bestimmung der zentrischen Kondylenposition ist ein wesentlicher Bestandteil bei verschiedenen komplexen zahnärztlichen Versorgungs-maßnahmen. Dazu werden in der wissenschaftlichen Literatur verschiedene Methoden beschrieben und in der vorliegenden Arbeit diskutiert. Hauptziele eigener Untersuchungen waren die Erfassung von möglichen Vorteilen und Grenzen entsprechender computergestützter Verfahren und die Bewertung möglicher Fehler in der Prozesskette von der Registrierung bis zur Inkorporation eines Therapiemittels. Dazu sollten die Untersuchungen dem Praxisalltag entsprechend an behandlungsbedürftigen Patienten durchgeführt und die Ergebnisse mit denen, aus Studien an stomatognath gesunden, vollbezahnten Probanden verglichen werden. Material und Methoden: Die Untersuchungen erfolgten in 2 Schritten (Teile A und B) an 21 Patienten. Bei allen Patienten stimmte die zentrische Relation nicht mit der habituellen Okklusion überein. Es wurde im Teil A eine relative, direkte, modellunabhängige Kondylenpostionsanalyse nach Bestimmung der zentrischen Kondylenposition mittels verschiedener Methoden durchgeführt. Die Messungen erfolgten mit dem Software Modul „EPA-Elektronische UK-Positionsanalyse der UK-Lage“ des ARCUSdigma II (Fa.KaVo, Biberach, Germany). Als Referenzregistrat wurde ein Zentrikregistrat auf Kunststoffplattenbasis nach unforcierter einhändiger Führung (modifiziert nach LAURITZEN) genutzt. Zum Vergleich dienten Registrate die mittels der Module: „Geführte Zentrik“ und „Gotischer Bogen“ des ARCUSdigma II und nach einer IPR-Vermessung hergestellt wurden. Im Teil B wurde die relative, direkte, modellunabhängige Kondylenpositionsanalyse nach laborseitiger identischer Umsetzung der Registrate und Herstellung von „Positionierungsschienen“ durchgeführt. Alle Messungen wurden dreimal mit gesteigerter Kaukraft wiederholt. Vorab wurde mit dem Modul „Elektromyographie“ des ARCUSdigma II der Muskeltonus überprüft und zur Patienteninstruktion genutzt. Die Messergebnisse wurden deskriptiv, grafisch, metrisch, tabellarisch und statistisch ausgewertet. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Im Ergebnis zeigten sich im Teil A der Untersuchungen Abweichungen zum Referenzregistrat nur bei der IPR-Vermessung in der transversalen Achse und am linken Kiefergelenk in der Vertikalen für die Messung mittels des Moduls “Gotischer Bogen“. Alle anderen Messungen zeigen statistisch eine symmetrische Verteilung. Für den Teil B zeigten sich signifikante Abweichungen bei jeder angewandten Methode an mindestens einem Kiefergelenk. Der Vergleich beider Untersuchungsreihen zueinander ergab in mindestens einer Raumachse signifikante Abweichungen bei allen überprüften Methoden. Es ist davon auszugehen, dass sich im Zuge der Prozesskette die Bedingungen zur Bewertung der zentrischen Kondylenposition ändern können. Diese sind als behandlungsrelevant anzusehen. Die verwendete Messmethodik lässt aber keine zuverlässigen Aussagen zur Reliabilität einzelner Verfahren zu. Vorteile computergestützter Methoden liegen u.a. in der Visualisierung, Echtzeitkontrolle und Kombination verschiedener diagnostischer und therapeutischer Module. Aufwand (Kosten, Zeit, Technik) und patientenindividuelle Bedingungen begrenzen die Möglichkeiten dieser Systeme. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz eines Verfahrens zur Bestimmung der zentrischen Kondylenposition sind neben subjektiven Faktoren der klinische Ausgangszustand und der Stand der erforderlichen Vorbehandlungen. Die direkte, modellunabhängige elektronische Kondylenpositionsanalyse unterstützt dazu die Qualitätssicherung bei der Bestimmung der zentrischen Kondylenposition.
In der vorliegenden in-vitro Untersuchung wurden molare Kunststoffprothesenzähne verschiedener Produktreihen und Materialzusammensetzungen in zwei verschiedenen Methoden auf deren Verschleißanfälligkeit getestet und untereinander verglichen.
Bei den Produktreihen handelte es sich um Condyloform® II NFC+ (Nanohybridkomposit), Pala Premium 8 (PMMA mit anorganischen Füllkörpern), artegral® HD (PMMA mit anorganischen Füllkörpern), Veracia (mikrogefüllter Hybridkomposit) und VITA PHYSIODENS® Prothesenzähne (inhomogener Mikrofüllerkomposit). In einem ersten Vorversuch (Vv1) wurden bei diesen die Schichtstärken der Schmelz-, Dentin-, Basis- und Halsschichten mittels Sägemikrotom und Lichtmikroskop ermittelt, um die geeignetsten Stellen für den später erfolgenden Verschleißtest zu definieren. In einem zweiten Vorversuch (Vv2) wurde die Durchführbarkeit der für den Hauptversuch (Hv) gewählten Parameter getestet. Im Hv wurden je Produktreihe 28 Probekörper getestet. Nach der Probenherstellung und einer Wasserlagerung von sieben Tagen in entionisiertem Wasser bei 37 °C wurden 14 Zahnhälften pro Produktreihe paarweise direkt einer Kausimulation (Zusatzbelastung 50 N, 120.000 Zyklen) unterzogen (Methode KS). Als Antagonist dienten Steatitantagonisten (Durchmesser 6 mm). Die jeweils anderen 14 Zahnhälften wurden vor der Kausimulation paarweise in einem externen Temperaturwechselgerät (1.200 Zyklen 5 °C/ 55 °C je 2 min) bearbeitet (Methode TCKS). Anschließend wurden die beanspruchten Proben mittels Laserscanner digitalisiert und das Verschleißvolumen an Hand einer Software vermessen. Auch erfolgte eine Auswertung der Intra-Rater-Reliabilität und der Inter-Rater-Reliabilität. Die Reliabilität der Messungen wurde anhand eines Bland-Altman-Diagramms in Kombination mit dem Intraklassenkorrelationskoeffizient (ICC) bestimmt. Der Vergleich der Verschleißvolumina der Produktreihen bei den beiden verschiedenen Methoden erfolgte anhand von Varianzanalysen mit einem Signifikanzniveau von 0,05.
In Vv1 und Vv2 wurde festgestellt, dass die Pala Premium 8 Zähne aufgrund ihrer Schichtung und den gewählten Parametern nicht für den Hv in Frage kamen, da eine reproduzierbare Verschleißprüfung am Objekt nicht möglich ist. Bei den restlichen Produktreihen wurde der für Verschleißuntersuchungen am besten in Frage kommende Bereich definiert als die Fläche, die bei einer Teilung der Zähne in sagittaler Richtung (von bukkal nach lingual) durch den mesio- bzw. distobukkalen Höcker verläuft.
Bei den VITA PHYSIODENS® Posterior Zähnen konnte gezeigt werden, dass thermische Wechselbelastung vor Kausimulation das Verschleißverhalten der Produktreihen statistisch signifikant beeinflusst (P = 0,004).
Bei der Methode KS konnten statistisch höchst signifikante Unterschiede zwischen den Produktreihen ermittelt werden (P < 0,001). Hierbei erwiesen sich die artegral® HD Zähne gegenüber den Condyloform® II NFC+ (P < 0,001) und Veracia Zähnen (P = 0,003) statistisch signifikant verschleißbeständiger. Ebenso verhielten sich die VITA PHYSIODENS® Posterior Zähne gegenüber den Condyloform® II NFC+ (P = 0,035).
Auch nach der Methode TCKS konnten statistisch höchst signifikante Unterschiede im Verschleißverhalten der Produktreihen festgestellt werden (P < 0,001). Die artegral® HD Zähne zeigten sich gegenüber den Condyloform® II NFC+ (P = 0,004), Veracia (P = 0,037) und VITA PHYSIODENS® Posterior Zähnen (P < 0,001) statistisch signifikant verschleißbeständiger. Die Reliabilität der Messungen ist als exzellent zu bewerten (ICC = 0,998 bis 1,000).
Die auf PMMA mit anorganischen Füllkörpern beruhende Produktreihe in der vorliegenden Studie war bei beiden Methoden teils deskriptiv und teils statistisch signifikant verschleißbeständiger als die verwendeten Kompositzähne. Ob diese Ergebnisse den Verschleißunterschied der verwendeten Produktreihen in Patientensituationen wiedergeben, müsste in folgenden in-vivo Untersuchungen ermittelt werden.
In der modernen Zahnheilkunde nehmen Kronen und Brücken zum ästhetischen Zahnersatz eine zentrale Stellung ein. Im Verlauf der letzten Jahre konnte eine ästhetische Verbesserung der keramischen Verblendungen erreicht werden. Die keramischen Systeme sind bezüglich der angestrebten Sintertemperatur empfindlicher geworden. Dies hatte zur Folge, dass eine präzise Steuerung des Sinterzyklusses zur Herstellung keramischer Verblendungen erforderlich wurde. Die qualitativ hochwertige Sinterung ist in allen untersuchten Sinteröfen möglich. Eine optimale Positionierung des Sintergutes in der Brennkammer ist 1-2 cm über dem Schamotteträger in tangentialer Positionierung anzustreben. Der technische Temperaturgradient kann durch die Positionierung der Sinterobjekte weitestgehend an der Oberfläche der keramischen Sinterobjekte reduziert werden. Schwere zu sinternde Objekte (großspannige Brücken) stören das Temperaturgefälle. Eine kontinuierliche Kontrolle und Kalibrierung der Sinteröfen ist in der Anwendung in der zahnärztlichen Praxis unerlässlich. Die Hersteller der Sinteröfen sollten die Steuerung der Sinterprozesse weiter optimieren und die Temperaturbestimmung in unmittelbarer Nähe der zu sinternden Objekte vornehmen.
Der demographische Alterungsprozess der Gesellschaft verschärft die Probleme der sozialen Sicherungssysteme. Gesundheitsreformdiskussionen und begrenzte finanzielle Ressourcen intensivieren den Bedarf an epidemiologischen Daten über den zahnmedizinischen Status. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob es Unterschiede im Zahnstatus älterer Menschen in zwei europäischen Ländern, Großbritannien und Deutschland, gibt und zu welchem Ausmaß verschiedene Historien fachlicher Überzeugung und professionellen Handelns sowie differente Versorgungssysteme sich im Zahnstatus reflektieren können. Bevölkerungsrepräsentative Stichproben zweier epidemiologischer Querschnittsstudien von Erwachsenen im Alter von 65-80 Jahren wurden evaluiert. Die finale Stichprobe aus Großbritannien umfasste 518 Probanden der „National Diet and Nutrition Survey - people aged 65 years and over“ (NDNS; Alter: 72,6 ± 4,4 Jahre). Der Stichprobenumfang aus Vorpommern in Nordost-Deutschland betrug 982 Probanden, basierend auf der „Study of Health in Pomerania“ (SHIP-0; Alter: 72,1 ± 4,4 Jahre). Die Datenbasis beruht auf einer zahnmedizinischen Untersuchung sowie einem Interview. Die Datenanalyse erfolgte durch Berechnung von Häufigkeitsverteilungen auf Zahn- und Personenebene. Zusätzlich wurden die Probanden auf Kieferebene unter Berücksichtigung der Anzahl und der topographischen Verteilung der vorhandenen Zähne in sechs Gruppen klassifiziert und die Häufigkeiten der Art der prothetischen Versorgung bestimmt. Voruntersuchungen hinsichtlich der Anzahl der Zähne beweisen die Repräsentativität der SHIP-0-Daten für den Osten Deutschlands. Die Prävalenz für Zahnlosigkeit ist in Großbritannien (46,3%) höher als in Nordost-Deutschland (37,9%, p=0,002). Der Anteil der Zahnlosen aus dem Häufigkeitsmuster der Anzahl vorhandener Zähne herausgenommen, wird annähernd eine Normalverteilung der Zahnzahl für die britische Stichprobe und eine rechtsschiefe Verteilung für die deutsche Stichprobe deutlich. Britische Bezahnte haben mit einem Median von 17 Zähnen (IQR=11) signifikant mehr natürliche Zähne als die Population Vorpommerns (Median=10 Zähne, IQR=13, p<0,001). Probanden mit einem stark reduzierten Restgebiss von 1-3 Zähnen (Gruppe 2) zeigen den größten Unterschied in der Prävalenz bezüglich der Anzahl und der Lokalisation der Zähne im Stichprobenvergleich (p<0,001). Der am häufigsten verbleibende Zahntyp ist sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer der Eckzahn; erste und dritte Molaren sind die am häufigsten fehlenden Zähne in beiden Geschlechtern und Ländern. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Populationen ist die signifikant höhere Prävalenz unterer Schneidezähne im Vergleich zu unteren Eckzähnen in der britischen Stichprobe. In beiden Ländern tragen mehr als 90% der zahnlosen Probanden eine totale Prothese im Oberkiefer und im Unterkiefer. Bezahnte mit 1-3 Zähnen in einem Kiefer als auch die Situation einer großen Zwischenlücke und Freiendlücken sind in Großbritannien eher durch Kunststoffprothesen oder nicht versorgt. In der deutschen Stichprobe überwiegen in diesen Lückengebisssituationen klammerverankerte Modellgussprothesen und Doppelkronen- oder Geschiebeprothesen. Kombinierter Zahnersatz ist in der britischen Stichprobe nicht vorhanden. Kleine Lücken im Front- und Seitenzahnbereich sind bei den deutschen Probanden mehrheitlich durch Brücken versorgt. In Großbritannien hingegen bleiben kleine Lücken im Seitenzahnbereich häufig unversorgt, im Frontzahnbereich werden sie oftmals durch Kunststoffprothesen ersetzt. Das Vorhaben, Unterschiede im Zahnstatus im Hinblick auf die gegebenen Rahmenbedingungen erklären zu wollen, kann im Ansatz realisiert werden, da zahnärztliche Leistungen in Gesundheitssysteme eingebettet sind, deren komplexe Strukturen über lange Zeiträume gewachsen sind. Doch die vergleichenden Analysen zwischen beiden europäischen Staaten belegen, dass durch den Einfluss der unterschiedlichen politischen, sozialen und kulturellen Bedingungen die Populationen in höherem Alter deutliche Unterschiede hinsichtlich Zahnzahl und prothetischem Status aufweisen.
Vergleich des Kontaktflächenmusters zwischen virtuellen und gefrästen Cerec-3D-Vollkeramikkronen
(2007)
Zielstellung: Es war zu untersuchen, ob mit dem CEREC-3D-System gefräste Vollkeramikkronen mit ihren virtuell erstellten Kronen in Hinblick auf ihr Kontaktflächenmuster übereinstimmen. Die Übereinstimmung sollte hinsichtlich der Parameter Anzahl, Größe, Lage und Form der Kontaktflächen bestimmt werden. Material und Methode: In 28 Gipsmodellen wurden jeweils mindestens ein zweiter Prämolar und ein erster Molar jeweils im Ober- und im Unterkiefer für eine Kronenherstellung vorbereitet (Präparation). Insgesamt wurden 50 Zähne präpariert. Anschließend wurden mit Hilfe des CEREC-3D-Systems Kronen konstruiert. Es erfolgte die frästechnische Überführung der Kronenkonstruktionen und Eingliederung in den Modellfall. Im Bereich der Kronen wurden Silikon-Bissregistrate in statischer Okklusion angefertigt, deren Kontaktpunktmuster mit dem der virtuell konstruierten Kronen verglichen wurde. Ergebnisse: Es ergab sich eine Übereinstimmung von 77,6% in bezug auf die Anzahl der Kontaktpunkte, 75,8% hinsichtlich der Lokalisation, 63% in der Größe und 64,8% bezüglich der Form. Es ließ sich als Tendenz erkennen, dass Oberkieferzähne bessere Ergebnisse liefern als Unterkieferzähne, sowie Molaren bessere als Prämolaren. Schlussfolgerung: Die Erkenntnisse der Arbeit zeigen, dass sich mit der CEREC-3D-Technologie ästhetisch anspruchsvolle, vollkeramische Kronen mit funktionell akzeptabler Okklusion erzielen lassen, die dem virtuellen Design in klinisch relevantem Bereich entspricht. Der Behandler kann sich in hohem Maße darauf verlassen, dass CEREC-3D mit großer Genauigkeit umsetzt, was er zuvor am Bildschirm konstruiert hat.
Ziel dieser Studie war es den Massenverlust und die damit verbundene Ionenabgabe bei gelöteten und lasergefügten Dentallegierungen zu bestimmen. Verwendet wurden 2 hochgoldhaltige Legierungen (Orplid H und Orplid Keramik 4), eine NiCr-Legierung (Remanium CS) und eine CoCr-Legierung (Remanium 2000). Von jeder Legierung wurden 21 Probekörper angefertigt, wobei 7 unbehandelt waren (Kontrollgruppe), 7 wurden gelötet und 7 lasergefügt. Diese wurden jeweils für 7 Tage bei 37°C in Kunstspeichel gelagert. Dieser wurde mittels Atomabsorptionsspektroskopie bzw. mittels induktiv verbundener Plasmaemissionsspektroskopie untersucht. Bei allen Legierungen zeigte die Kontrollgruppe die besten Ergebnisse. Die lasergefügten Probekörper von Orplid H und REM CS verdoppelten ihre Korrosionsrate, Orplid Keramik 4 und REM 2000 verloren den 8-fachen Wert. Die gelöteten Legierungen zeigten die schlechtesten Ergebnisse. Obwohl bereits die hochgoldhaltigen Legierungen einen 10-fachen Massenverlust erreichten, steigerte REM CS sein Korrosionsrate um das 37-fache, dicht gefolgt von REM 2000. Die Kunstspeichelanalyse ergab, dass nur die Nichtedelmetalle in Lösung gingen. Die Hauptbestandteile der NEM-Legierungen (Ni und CO), sowie die Nebenbestandteile der EM-Legierungen (Cu- Zn) waren die Haupttriebkraft für die Korrosion. Die höchsten Ionenkonzentrationen konnten bei den gelöteten Proben gemessen werden, den Spitzenwert erzielte REM CS. Aufgrund der geringen Korrosionsrate ist die Biokompatibilität bei den lasergefügten Proben gesteigert. Durch die punktförmige Erhitzung beim Laserfügen kann das feinkörnige Metallgefüge erhalten bleiben und somit eine gute Zugfestigkeit ermöglichen.
Zusammenfassung Entsprechend der Fragestellung der vorliegenden Arbeit war es Ziel, den Metall-Keramik- Verbund von vier Titankeramik-Systemen mit denen konventionell erprobter Metall- Keramiksysteme (NE- und hochgoldhaltiger Legierungen) unter Berücksichtigung unterschiedlicher Oberflächenkonditionierungen mittels ISO-Biegetest nach DIN 9693 (1990) zu vergleichen, um darzustellen, ob die Haltbarkeit nach keramischer Verblendung genauso sicher zu bewerten ist, wie von den Nichtedelmetall- und Edelmetall-Systemen bekannt. Es wurden zu diesem Zweck gegossene Probekörper in den Abmessungen 0,4 x 5 x 30 mm aus Reintitan Grad 1 (Dentaurum, Ispringen) entsprechend des ISO-Biegetestes erstellt und mit den Verblendkeramiken Vita- (VITA, Bad Säckingen), Duceratin- (Ducera, Rosbach), Tibond- (Detrey, Dreieich) sowie Tyspar-Titankeramik (Jeneric Pentron Deutschland, Kusterdingen) nach Herstellerangaben verblendet. Als Vergleichssysteme kamen die Legierungen Wiron 88, Wiron 99 (beide BEGO, Bremen) und D egudent U (DeguDent, Hanau) mit den Verblendkeramiken Vita VMK 68 und Vita Omega (beide VITA, Bad Säckingen) zum Einsatz. Als Oberflächenkonditionierungen pro Metall-Keramik-System mit je 10 Testkörpern kamen Sandstrahlungen mit 50 μm, 125 μm und 250μm, eine nur plangeschliffene Oberfläche mit einer 1200er Metallografie-Nassschleifscheibe (NSS), eine mit Rocatec (3M-ESPE, Seefeld) und eine mit 250 μm sandgestrahlte und mit Silicoater MD (Heraeus-Kulzer, Haunau) vorbereitete Oberfläche zur Anwendung. 1.) Die untersuchten Titan-Keramik-Systeme haben den Test nach ISO 9693 nicht bestanden. Wurde die Auswertung mit dem REM statt im Lichtmikroskop durchgeführt, stiegen die Bedeckungsgrade erheblich, führten aber nur bei der Kombination Duceratin-Titan (MKK 2) zum Bestehen des Testes mit mehr als 50 % Bedeckungsgrad im mittleren Probendrittel. 2.) Die getesteten Titan-Keramik-Systeme erreichten in der lichtmikroskopischen Auswertung signifikant nicht die Bedeckungsgrade von konventionellen und bewährten Metall-Keramik- Systemen auf NEM- (MKK 5 – MKK 7) und EM-Basis (MKK 8 – MKK9). 3.) Der Einfluss konventioneller Konditionierungsverfahren (Sandstrahlen) der Metalloberfläche war bei lichtmikroskopischer Auswertung signifikant gegenüber Oberflächenvorbereitungen mit „Silicoater MD“, „Rocatec“ und „1200er NSS“ auf die Keramikbedeckung bei den Titanverblendsystemen (MKK 1 bis MKK 4) und den NEM- Systemen (MKK 5 – MKK 7). Erfolgte die Auswertung im REM war auch bei der Kombination Duceratin-Titan (MKK 2) eine Bedeckung zwischen ca. 70 bis 80 % für „Silicoater MD“ und „Rocatec“, bei den NEM-Systemen (MKK 5 – MKK 7) ein Bedeck- ungsgrad zwischen ca. 90 bis 100 % zu messen. Die EM-Systeme (MKK 8 – MKK9) zeigen im LiMi eine signifikant niedrigere Bedeckung, sind in der REM-Auswertung jedoch unbeeinflusst. 4.) Tribochemisch anorganische Strahlbeschichtung (Rocatec) und organisch silikatische Konditionierung (z.B. Silicoater MD) verschlechtern den Metall-Keramikverbund; außer bei NE- und NEM-Legierungen signifikant und sind daher abzulehnen. 5.) Eine alleinige lichtmikroskopische Auswertung der abgescherten Oberflächen erbringt keine sichere Aussage über den realen Bedeckungsgrad und die Bruchcharakteristik. Von der LiMi-Auswertung des Bedeckungsgrades indirekt ohne metrische Werte auf den Verbund zu schließen, muss unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten abgelehnt werden. 6.) Der ISO-Biegetest war von seiner Durchführung zwar in Bezug auf die Probekörperherstellung standardisierbar, nicht aber in allen Einzelheiten der Testdurchführung, was Druck, Biegegeschwindigkeit und Einfluss des E-Moduls betrifft. Der Verbund Metall-Keramik wurde über den Bedeckungsgrad definiert, somit ist kein Rückschluss auf die Verbundqualität möglich. Eine lichtmikroskopische Auswertung der verbliebenen Keramikbedeckung erbrachte signifikant schlechtere Werte als die REM- Auswertung. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Titan-Keramik-Systeme den originären Biegetest nach alter ISO-Norm nicht bestehen und damit im Widerspruch zu anderen Tests, z.B. Schwickerath-Test aus aktueller Norm und der täglichen Praxis stehen. Mit unter 10 % Keramikbedeckung auf den Verbundflächen besteht ein signifikanter Unterschied zu den konventionellen NE- und NEM-Legierungen.
Zusammenfassung: In der Studie werden die Positionen des Unterkiefers zum Oberkiefer nach zwei sehr unterschiedlichen Methoden der zentrischen Registrierung 1. eines handkontrollierten Registrates nach der modifizierten Lauritzentechnik 2. eines elektronischen Stützstiftregistrates = Intraoral Prozess Registration (IPR , Dental Balance GmbH, Potsdam, Deutschland) untereinander und mit der Position verglichen, die 15 gesunde Probanden gewohnheitsmäßig im Schlussbiss einnehmen. Weiterhin sollte überprüft werden, wie groß die Abweichungen der Unterkiefermodellpositionen sind, wenn mit den gleichen Methoden die Registrierungen wiederholt werden (Reliabilität). Die Unterkiefermodelle wurden nach scharnierachsbezüglichem Einbau der Oberkiefermodelle mit den Registraten zugeordnet und im elektronischen Condylen-Positions-Messinstrument (eCPM ) vermessen und mit der habituellen Interkuspidationsposition verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte mit SPSS 21 für Windows (SPSS Inc., Chicago, Illinois, USA). Zur Auswertung der Reliabilität und für den Vergleich beider Methoden wurde die Intraklassen Korrelation (ICC) gewählt. An beiden Messtagen wurden bei den Hand- bzw. der IPR -Vermessungen keine Übereinstimmung mit der habituellen Interkuspidationsposition (Nullpunkt) ermittelt. Die Registrate streuten bei beiden Methoden in allen Raumrichtungen um den Nullpunkt. Am 1. Messtag betrugen die Mittelwerte ± Standardabweichung der Differenzen zwischen zentrischer und Interkuspidationsposition beim Handregistrat 0,11 ± 0,7 mm rechts bzw. -0,01 ± 0,57 mm links in der Sagittalen, -0,13 ± 0,29 mm in der Transversalen und -0,29 ± 0,5 mm rechts bzw. -0,15 ± 0,65 mm links in der Vertikalen. Die Mittelwerte ± Standardabweichung der Differenzen zwischen zentrischer Position und Interkuspidationsposition beim IPR -Registrat betrugen 0,36 ± 0,74 mm rechts bzw. 0 ± 0,4 mm links in der Sagittalen, 0,17 ± 0,37 mm in der Transversalen und -0,19 ± 0,48 mm rechts bzw. -0,07 ± 0,38 mm links in der Vertikalen. Am 2. Messtag war die Streuung der Messwerte geringer als am 1. Messtag, was möglicherweise auf einen Trainingseffekt der Probanden zurückgeführt werden kann. Die ICC bei der Handregistrierung zeigte eine mäßige Übereinstimmung zwischen 1. und 2. Messung für den rechten Kondylus in allen drei Raumrichtungen (ICC=0,537 sagittal, 0,523 horizontal, 0,533 vertikal). Beim linken Kondylus war die Übereinstimmung vertikal gering (0,295), horizontal mäßig (0,523) und sagittal sehr gut (0,845). Die Reliabilität der Ergebnisse bei der IPR -Vermessung ist an beiden Messtagen für beide Seiten in den drei Raumrichtungen als gering einzuschätzen (0,232 links sagittal, 0,396 links/rechts horizontal, 0,236 links vertikal und 0,251 rechts sagittal). Allein der rechte Kondylus zeigt in vertikaler Richtung eine gute Übereinstimmung (0,653). Im Vergleich beider Registrierverfahren miteinander wurde am 1. Tag der Registrierung beim linken Kondylus sagittal (0,366) und horizontal (0,329) eine geringe und vertikal (-0,225) keine Übereinstimmung ermittelt. Der rechte Kondylus zeigt sagittal (-0,223) keine, horizontal (0,329) eine geringe und vertikal (0,539) eine mäßige Übereinstimmung. Am 2. Messtag gab es in horizontaler (-0,037) und vertikaler Richtung (links -0,055 und rechts -0,149) für beide Seiten keine Übereinstimmung. Der linke Scharnierachspunkt zeigt sagittal (0,295) eine geringe und der rechte eine sehr geringe Übereinstimmung (0,183). In dieser Studie wird die neue Qualität der IPR -Vermessung im Gegensatz zu vorherigen Softwareversionen und Handhabungen deutlich. Noch bei THEDERAN (2000) gibt es eine deutliche ventrocaudale Verlagerungstendenz bei der IPR - Vermessung im Gegensatz zum Checkbiss-Registrat, Letzteres ähnelt in der Ausführung unserem Handregistrat (Abb. 37). THEDERAN hat seinerzeit den IPR -V erschlüsselungspunkt mit der Softwareversion 1.81 über einen mathematischen Algorithmus bestimmt, wohingegen in dieser Studie mit der Softwareversion 6.0 allein der Behandler den IPR -Punkt individuell festlegt. Eine Verlagerungstendenz in eine bestimmte Richtung ist hier nicht mehr nachweisbar. Beide Methoden scheinen für den täglichen Einsatz in der Praxis geeignet. Vorteile des handkontrollierten Registrates sind der geringe apparative Aufwand, der geringe Zeitaufwand und die geringeren Kosten im Vergleich zum IPR -Registrat. Die Vorteile einer IPR -Vermessung liegen in den visuellen Kontrollmöglichkeiten, die der Behandler während der Registrierung in Echtzeit hat. Nachträgliches Auswerten, Vergrößerungen der aufgezeichneten Bewegungsbahnen, Speichermöglichkeiten und objektive Vergleichsmöglichkeiten mit anderen IPR -Messungen sind ebenfalls vorteilhaft.
Mit dem Laserstrahl können dentale Legierungen dauerhaft verbunden werden. Die Verbindung zeichnet sich durch gute mechanische Werte und eine hervorragende Biokompatibilität aus. Der auftretende Verzug, der durch die Kontraktion der verflüssigten Legierung im Bereich der Schweißnaht bedingt ist, kann durch die Variation der Laserparameter Spannung und Pulsdauer nicht entscheidend beeinflusst werden. Eine Wärmebehandlung eines lasergefügten Werkstückes übt keinen signifikanten Einfluß auf den Verzug aus. Die Einstellung der Laserparameter muß individuell an die Schweißaufgabe angepasst werden.
Zusammenfassung Ziel: Oberflächeneigenschaften im Mikro- und Nanometerbereich, die Löslichkeit, Effekte der Abbauprodukte und die sich verändernde Oberflächenmorphologie, spielen eine bedeutende Rolle in der Einheilung von Implantaten in den Knochen. So beeinflussen diese Oberflächeneigenschaften maßgeblich die Zellzahlen, das Überleben, die Verbreitung und Morphologie von Vorläuferzellen. Es war Ziel dieser Studie, das Wachstumsverhalten von Vorläuferzellen auf verschiedenen Oberflächendekorationen, wie sie auf dentalen Implantaten zum Einsatz kommen, zu untersuchen. Es sollte anhand verschiedener Parameter bestimmt werden, wie das Zellwachstum von der Oberflächenbeschaffenheit abhängt. Die so gewonnenen Ergebnisse können eine Aussage über die Biokompatibilität der getesteten Oberflächendekorationen liefern. Material und Methoden: Es wurden DUOTex-Oberflächen, Bonit- und Kalziumsilikat (CaSi) Oberflächendekorationen, sowie abgebaute Bonit-Oberflächendekorationen genutzt. Darauf wurden vor- und nicht vordifferenzierte ((+) DAG USSCs und (-) DAG USSCs) humane Nabelschnurblutstammzellen (USSC) kultiviert. Zur Bestimmung der Oberflächentopographien im Nanometerbereich, sowie der Ra Werte, wurde mit dem AFM (Atomic-Force-Microscope) und dem REM (Rasterelektronenmikroskop) gearbeitet. Durch Messungen der Fluoreszenzfarbstoffbindung an die Nukleinsäure, sind die Zellzahlen nach 24 h, sowie 7, 14 und 28 Tagen bestimmt worden. Die Werte für abgegebenes Ca2+ der Oberflächen, wurden mittels einer Farbkomplexbildung und der Messung ihrer Intensität erhoben. Mit dem REM wurden die Morphologie und die Verbreitung der USSCs untersucht. Ergebnisse: Die Ra Werte betrugen: DUOTex = 0,537 µm, CaSi = 0,669 µm, Bonit abgebaut = 0,865 µm, Bonit = 1,234 µm. Die lateralen Abstände der Oberflächen im Nanometerbereich betrugen: DUOTex = 41-57 nm, CaSi 113-158 nm, Bonit > = 160 nm. Zwischen den Tagen 1, 7, 14 und 28 wurden unterschiedlich starke Erhöhungen (p<0,05) der mittleren Zellzahlen für die (+) DAG USSCs oder (-) DAG USSCs auf den verschiedenen Oberflächen beobachtet. Die höchsten mittleren Zellzahlen für (+) DAG USSCs und (-) DAG USSCs an den Tagen 1, 7, 14 und 28 wurden auf den DUOTex Oberflächen, sowie CaSi Oberflächendekorationen gefunden. Es konnten Unterschiede (p<0,05) in den mittleren Zellzahlen, vergleichend zwischen (+) DAG USSCs und (-) DAG USSCs auf der jeweiligen Oberflächenart an den Tagen 1, 7, 14 und 28 beobachtet werden. Für eine Kultivierungszeit von 24 h war der Zusammenhang zwischen der Zellzahl und Ra für die (-) DAG USSCs statistisch signifikant (p<0,001) und wurde durch folgende Funktion beschrieben: Zellzahl = 2285,6 • Ra-2+4506,6. Nach sieben Tagen, in der Proliferationsphase, war der Zusammenhang zwischen der Zellzahl der (-) DAG USSCs und Ra ebenfalls statistisch signifikant (p<0,001) und wurde durch die Funktion: Zellzahl = 8817,0 • Ra-2+ 13035,3 beschrieben. Nach dem Abbau der Bonit-Oberflächendekoration wurden gegenüber nicht vorbehandelten Bonit-Oberflächendekorationen nach 24 h und 7 Tagen höhere mittlere Zellzahlen bei (+) DAG USSCs beobachtet (p<0,05). Zusätzlich konnte ein signifikanter Anstieg der Zellzahlen (p<0,05), verglichen von Tag 1 zu Tag 7, für (+) DAG USSCs und (-) DAG USSCs nachgewiesen werden. Die Messung der Ca2+ Ionen ergab, dass die Bonit- und CaSi Oberflächendekorationen Ca2+ in das Nährmedium abgaben. Die CaSi Oberflächendekoration näherte sich einem Ca2+ Level, vergleichbar der DUOTex Oberfläche. Für die Bonit-Oberflächendekoration konnte ein Rückgang des Ca2+ im Nährmedium beobachtet werden. Die Ausbreitung, sowie Form der (+) DAG USSCs und (-) DAG USSCs waren ähnlich, wurden aber abhängig von der Wachstumsunterlage unterschiedlich schnell erreicht. Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass die USSCs sensitiv auf Beschaffenheit im Mikro- und Nanometerbereich, sowie die Degradation von Oberflächen reagieren. Oberflächen mit geringen Ra Werten, sowie kleinen lateralen Abständen im Nanometerbereich, haben sich günstig auf die Zellzahlen der USSCs ausgewirkt. Durch Veränderungen von abbaubaren Oberflächen wurden ebenfalls die Zellzahlen der USSCs deutlich erhöht. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass die Vordifferenzierung der USSCs Einfluss auf das Wachstumsverhalten hatte.
Untersuchung von 183 Bundeswehrsoldaten, die alle eine unversorgte Schaltlücke im Seitenzahnbereich aufweisen. Es sollte überprüft werden, ob unversorgte Schaltlücken einen Einfluss auf die mundbezogene Lebensqualität haben. Diese wurde anhand des OHIP G 14 Fragebogens ermittelt. Zusätzlich haben die Probanden 17 Fragen aus dem zahnärztlichen Interview der SHIP Studie beantwortet. Die Probanden wurden entsprechend der Lokalisation der Lücke in 8 Gruppen unterteilt, die Modelle sind mit einem Cementographen vermessen worden. Referenzwert war die gesunde, kontralaterale Seite des jeweiligen Probanden. Das mundbezogene Verhalten von Probanden mit Ein- und Mehrzahnverlust war nicht unterschiedlich. Die Mundbezogene Lebensqualität war bei persistierender Seitenzahnlücke nicht reduziert. Es konnte keine Korrelation zwischen Grad der Lückenverengung und OHIP Score festgestellt werden. Es waren Zahnstellungsveränderungen vorhanden, auch Elongationen, Kippungen und Funktionsstörungen
Zur Verwendung von Miniimplantaten (MI) als strategische Pfeiler zur Optimierung des Halts und der Stabilität von herausnehmbarem Zahnersatz existieren aktuell nur wenige Veröffentlichungen. Daher wurde eine prospektive randomisierte Studie initiiert, um die klinische Performance von MI als zusätzliche Pfeiler zur Abstützung von Teilprothesen nach verschiedenen Belastungsprotokollen über einen mittelfristigen Zeitraum von drei Jahren zu vergleichen. Der primäre Endpunkt ist der Knochenabbau an den MI. Die vorliegende Arbeit dient der Ermittlung von longitudinalen Veränderungen der Festigkeit und der Überlebensraten von MI und Zähnen im Gruppenvergleich, der Prüfung möglicher Korrelationen zwischen Eindrehmomenten, Periotest- und Osstell-Werten sowie zur Abschätzung der Vorhersagekraft von den erhobenen Festigkeitswerten für Implantatverluste.
Insgesamt wurden 76 Patienten mit 79 Studienkiefern (31 Oberkiefer und 48 Unterkiefer), bei denen die Insertion von 232 MI erfolgte, in die Studie einbezogen. Im Therapiearm A wurden die MI in Abhängigkeit vom finalen Eindrehmoment entweder sofort mit den Matrizen belastet (≥ 35 Ncm) oder vorerst mit einer weichbleibend unterfütterten Prothese versorgt (< 35 Ncm). Im Therapiearm B erfolgte die Belastung mit Matrizen nach vier Monaten so, wie die der MI nach weichbleibender Unterfütterung in Gruppe A.
Die Unterschiede zwischen den Gruppen A und B hinsichtlich der longitudinalen Periotest- und Resonanzfrequenzanalyse (RFA)-Werte und des Überlebens von MI (92 % versus 95 %) und Zähnen (88 % versus 92 %) waren nicht relevant. Die 3-Jahres-Überlebensrate der MI im Unterkiefer (99 %) war signifikant höher als im Oberkiefer (87 %). Die Periotest- und RFA-Werte zeigten eine ausgeprägte negative Korrelation und der vermutete Zusammenhang zwischen steigenden Periotest-Werten und dem Verlustrisiko für diese MI wurde bestätigt. Innerhalb von drei Jahren konnte außerdem eine Zunahme der medianen, mittels Periotest gemessenen Zahnstabilität von 9,5 auf 5,0 in Gruppe A und von 8,0 auf 2,0 in Gruppe B beobachtet werden.
Die Verwendung von strategischen MI zur Stabilisierung herausnehmbarer Teilprothesen, insbesondere bei Patienten mit reduzierter Restbezahnung, stellt unabhängig vom Belastungsmodus eine mittelfristig erfolgreiche Therapieoption als Alternative zu konventionellen Implantaten dar. Die Festigkeitswerte der MI sind niedriger als bei Standarddurchmesser-Implantaten und verändern sich nur wenig in drei Jahren. Steigende Periotest-Werte können Implantatverluste vorhersagen. Die Zahnmobilität nimmt in beiden Gruppen kontinuierlich ab. Weitere Studien zu MI in dieser Indikation sind erforderlich.
Der Zahnverlust, überwiegend bedingt durch Karies und Parodontitis, ist eine der häufigsten Erkrankungen unserer Gesellschaft. Herausnehmbarer Zahnersatz spielt eine große Rolle bei der Wiederherstellung von Kau- und Sprechfunktion, sowie der Ästhetik, daher ist das Ziel dieser Studie, die klinischen Parameter einer rein konuskronengetragenen oder kombiniert konuskronen- und klammergetragenen Prothese zu untersuchen und Folgeleistungen darzustellen. Weiterhin wurde die Zufriedenheit der Patienten mit diesem Zahnersatz in Abhängigkeit von der Art des Zahnersatzes überprüft.
Von April 2011 bis Juni 2012 wurden 24 Frauen und 25 Männer mit einem Durchschnittsalter von 68,9 Jahren untersucht. 43 Ober- und 37 Unterkieferprothesen befanden sich im Mittel 5,1 Jahre in situ. Es wurden 158 Konuskronen und 38 Klammerzähne klinisch untersucht. Dabei wurden Eckzähne und Prämolaren vor allem zur Konuskronenverankerung und Molaren häufig zur Klammerretention verwendet.
Es konnte gezeigt werden, dass im Unterkiefer durchschnittlich weniger Zähne (2,97) zur Retention der Prothesen benötigt werden als im Oberkiefer (3,29). Die Sondierungstiefen waren mesial durchschnittlich am höchsten. Rund 72 % der Pfeilerzähne wiesen einen Lockerungsgrad von 0 – 1 auf. Ein kariöser Defekt im Randbereich der Innenkoni trat selten auf (1,1 %).
Am zufriedensten waren die Teilnehmer mit der Ästhetik und dem Sprechen mit den Prothesen. Am schlechtesten schnitten die Prothesen beim sicheren Halt bzw. der Lagestabilität ab.
In den verfügbaren Patientenakten wurde am häufigsten die Druckstellenentfernung dokumentiert, gefolgt von den Rezementierungen der Primärkronen und der Friktionsverminderung.
Im Durchschnitt wurden bei den rein konuskronengetragenen Prothesen Kosten von insgesamt 344,97 € fällig (Eigenanteil (EA) der Patienten: 112,85 €; Krankenkassen-Anteil (KK): 218,32 €). Die kombiniert konuskronen- und klammergetragenen Konstruktionen waren bei der Instandhaltung etwas teurer: insgesamt 386,21 € (EA: 138,64 €; KK: 282,57 €).
Diese Arbeit kann als Orientierung zur Planung von prothetischen Behandlungsmaßnahmen und zur Aufklärung der Patienten dienen. Es kann abgeschätzt werden, welche Nachsorgeleistungen für den Zahnarzt und ggf. für das Dentallabor, sowie Folgekosten für den Patienten entstehen könnten. Die Analyse der Zufriedenheit mit dem doppelkronengetragenem Zahnersatz in Bezug auf Lage, Stabilität und Ästhetik könnte für Zahnärzte ebenfalls zur Argumentation bei der Beratung zu einer Neuversorgung mittels konuskronengetragenem Zahnersatz hinzugezogen werden.
Weiterhin ist diese Arbeit Grundlage für weiter klinische Studien zur Abschätzung klinischer Parameter in Bezug auf den prothetischen Erhaltungsaufwand und die Patientenzufriedenheit von anderen prothetischen Versorgungskonzepten Zahnersatz und deren Folgekosten.
Ziel der Studie: Die Wirksamkeit der manuellen und maschinellen Reinigung zur Entfernung gereifter Plaque auf herausnehmbaren Teilprothesen sollte untersucht werden.
Material und Methoden: Insgesamt wurden 32 Patienten mit herausnehmbaren bilateralen Freiendsattelprothesen einbezogen. Die Plaque wurde durch eine spezielle Anfärbung visualisliert und von allen Seiten fotografiert. Anhand einer randomisierten Liste wurde ein Sattel vom Patienten manuell mit einer Prothesenzahnbürste und einem Prothesenreinigungsgel gereinigt. Anschließend wurde die komplette Prothese maschinell mithilfe eines Reinigungsgerätes mit rotierenden Nadeln gesäubert. Anfärbung und Fotografie wurden nach jedem Behandlungsschritt wiederholt. Die Plaque-Anteile (% Pixeloberfläche) wurden mit einer speziellen Software gemessen. Als wesentlicher Reinigungseffekt wurde ein Unterschied von 10 % weniger Plaquefläche gegenüber dem Ausgangszustand definiert. Für die statistische Analyse wurden gemischte Modelle verwendet, um die Kovariablen für die Ausgangssituation, einschließlich Plaque und Oberflächen, zu berücksichtigen und alle Zeitpunkte zu erfassen.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Plaquefläche ohne Reinigung war an der Tegumentalfläche höher als an den bukkalen/lingualen Oberflächen (32,8 % [95 % CI: 28,1 % bis 36,4 %] gegenüber 15,3 % [13,1 % bis 17,4 %]). Die manuelle Reinigung war nicht wesentlich besser als keine Reinigung. Der Unterschied betrug lediglich 4,6 % [-0,1 % bis 9,2 %] an der Tegumentalfläche. An den bukkalen/lingualen Flächen fiel der Unterschied noch geringer aus (3,0% [0,1% bis 5,9%]). Die maschinelle Reinigung war deutlich besser als die manuelle Reinigung (16,1 % [12,0 % bis 20,2 %] Unterschied an der Tegumentalfläche und 7,3 % [4,6 % bis 10,0 %] an den bukkalen/lingualen Flächen). Die Kombination aus manueller und maschineller Reinigung (Add-on) war nicht besser als die rein maschinelle Reinigung (-0,2 % [-2,6 % bis 2,1 %] Unterschied an der Tegumentalfläche und 0,7% [-0,7% bis 2,2%] an den bukkalen/lingualen Flächen).
Schlussfolgerungen: Die manuelle Reinigung ist unzureichend bei der Entfernung von reifer Prothesenplaque. Die maschinelle Reinigung ist der manuellen Reinigung überlegen, insbesondere an den Tegumentalflächen.
Das Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines Instrumentariums zur Abschätzung der präventiven Ergebnisqualität in einer Zahnarztpraxis auf Basis epidemiologischer Daten (Study of Health in Pomerania, SHIP-0) zum Vergleich altersgruppenspezifischer Zahnverlustkurven. Aus den Praxisakten von vorher definierten Monaten wurden über einen Zeitraum von zwei Jahren Patientengruppen gebildet in denen randomisiert eine Stichprobe je 5-Jahres-Alters- und Geschlechtsstratum gezogen wurde. In sieben Praxen wurden aus der Praxisdokumentation Praxisprofile bezüglich der Zahnzahl der Patienten (20-74 Jahre) erstellt und mit der SHIP-0-Population verglichen. Weiterhin wurde der altersspezifische Zahnverlust der Probanden in den Praxen und bei SHIP-0 mittels der negativ-binomialen Regression modelliert und die angepassten Zahnverlustkurven verglichen, um den Einfluss der Zahnarztpraxis auf den Zahnverlust zu beschreiben. Die Daten von 1497 Praxispatienten und 3990 SHIP-0-Probanden wurden ausgewertet. Die Effektstärke wurde operationalisiert als Inzidenzraten-Ratio (IRR). Die IRR für den Zahnverlust zeigen für alle Zahnarztpraxen einen protektiven Effekt (IRR=0,38-0,68; p<0,001) im Vergleich zu den SHIP-0-Probanden. Anhand des Vergleichs des altersabhängigen Zahnverlustes im Praxisprofil mit einem Referenzprofil aus den bevölkerungsrepräsentativen SHIP-0-Daten kann die grundsätzliche Eignung dieses Instruments für das Qualitätsmanagement und Benchmarking bestätigt werden. Weiterführend sollten die Vergleiche für individuelle patientenseitige Risikofaktoren für Zahnverlust (u.a. sozioökonomischer Status, Rauchstatus) adjustiert und damit das erarbeitete Modell spezifiziert werden.
Qualität rationeller Methoden zur Anfertigung von Zahnersatz bei völliger Zahnlosigkeit Gegenstand dieser Studie war der Vergleich einer rationellen Methode zur Zahnaufstellung gegenüber einer handwerklich aufwändigen individuellen Lösung. Ferner wurde das Okklusionskonzept, die Zufriedenheit des Patienten anhand eines Fragebogens und die Notwendigkeit eines Gesichtsbogens untersucht. Die Studie fand im Zeitraum 2009 bis Anfang 2010 in der Abteilung für zahnärztliche Prothetik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald statt. Es beteiligten sich 12 Patienten unterschiedlichen Alters und Geschlechts an der Untersuchung, denen bereits eine Totalprothese im klinischen Studentenkurs oder von Assistenten der Klinik eingegliedert wurde. In der Testphase wurde den Patienten zwei verschiedene Totalprothesen eingegliedert, die sie jeweils zwei Wochen lang trugen und die anschließend anhand eines Fragebogens bewertet wurden. Die Totalprothesen wurden entweder mittelwertig mit dem System Filou® in Zahn-zu-zwei-Zahn-Beziehung sowie bilaterale Balancierung oder nach der TiF-Methode in Zahn-zu-Zahn-Beziehung samt Balancierung mit Verwendung eines Gesichtsbogens hergestellt. Nach Abschluss der Studie wurden den Patienten alle neu angefertigten Prothesen zur Verfügung gestellt. Aus diesen konnten die Patienten ihre Totalprothese auswählen, mit der sie am besten zurecht kamen. Ein halbes Jahr nach Abschluss der Studie wurden die Patienten gebeten, ihre Lieblingsprothese anzugeben und dazu ebenfalls einen Fragebogen auszufüllen. Die Beurteilungen wurden statistisch ausgewertet und miteinander verglichen. Hinsichtlich des Haltes der UK-Prothese (p=0,09) und des Kippelns der UK-Prothese (p=0,09) wurden tendenzielle Unterschiede für die individuelle Prothese beim Testurteil festgestellt. In der Subskala wurde ebenso die Lagerung statistisch signifikant bei der individuellen Prothese besser bewertet (p=0,05). Dies wirkte sich auf die Bewertungen der anderen Fragen aus. Die individuelle Prothese wurde insgesamt besser bewertet als die Filou-Prothese, jedoch ohne signifikante Unterschiede zu erreichen. Bei der Abschlussbefragung ein halbes Jahr später wurde jedoch der Halt der UK-Prothese nach Filou® tendenziell signifikant stabiler empfunden (p=0,06) als bei der individuellen Prothese. Auch hier waren die Bewertungen für die Filou-Prothese durchwegs besser als für die individuelle Prothese. Des Weiteren wurden zwischen der individuellen Prothese und der Prothese nach Filou® keine signifikanten Unterschiede im Okklusionskonzept und in den Subskalen Zufriedenheit, Ästhetik, Kauvermögen, Sprache und Ausarbeitung festgestellt. Selbst nach Beendigung der Testphase wählten von den 12 Patienten nach freier Verfügung über alle Prothesen fünf Patienten die individuelle und fünf Patienten die Filou-Prothese aus. Dies unterstreicht das Gesamtergebnis, dass keine Unterschiede zwischen der individuellen Prothese und der Prothese nach Filou® festgestellt worden sind. Das Alter und das Geschlecht beeinflussten die Bewertungen nicht. Jedoch scheint es einen Einfluss der Bewertungen der eigenen Prothese und der Anzahl der Prothesen, die der Patient vor der Studie getragen hat, auf die individuelle Prothese zu geben. Für die individuelle Prothese führte die Verwendung eines Gesichtsbogens und somit eine schädelbezügliche Einartikulation der Modelle in einen Artikulator nicht zu einer verbesserten Zufriedenheit durch den Patienten. Daher könnte man künftig bei Neuanfertigung von Totalprothesen auf die Verwendung eines Gesichtsbogens verzichten, wie man es schon im skandinavischen Raum praktiziert. Gegenüber der herkömmlichen Aufstellung wurde eine deutliche Zeitersparnis festgestellt. Andererseits eignet sich das Filou®-System eher für ungeübte Zahntechniker, da ein erfahrener Techniker eine herkömmliche Aufstellung wahrscheinlich in derselben Zeit schaffen würde. Jedenfalls stellt das Filou®-System für Zahntechniker ohne ausreichende Kenntnisse eine wirtschaftliche Alternative zu einer herkömmlichen Aufstellung für das Dental-Labor dar.