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Mit vermehrter Anwendung von Mammographie und Mammasonographie steigt die Anzahl nonpalpabler Mammabefunde. Die zur Auffindung nötigen Markierungen dieser Befunde geschehen mit Hilfe der sonographischen und mammographischen Methode, beide sollen in dieser Arbeit miteinander verglichen werden. Untersucht wurden 741 Drahtmarkierungen bei 668 Patientinnen im Zeitraum vom 11. Mai 1994 bis zum 16. Dezember 2004. 284 Befunde wurden mammographisch, 418 Fälle sonographisch, 39 Befunde durch beide Methoden markiert. Die präoperative Sonographie war der Mammographie bei nonpalpablen Befunden bezüglich Sensitivität (69,9% vs. 62,7%), Spezifität (76,2% vs. 74,2%) und Effizienz (74,9% vs. 71,8%) überlegen. Durch Kombination beider Methoden konnte die Sensitivität auf 81,5% gesteigert werden, was jedoch eine Verminderung von Spezifität 63,5%) und Effizienz (67,1%) bedingte. Die erfolgreiche Entfernung der Befunde wurde auf Grund der Anzahl der vollständigen Präparatsonographien bzw. –mammographien, der Anzahl der im Gesunden entfernten Befunde sowie der Anzahl der Zweitoperationen beurteilt. Die Anzahl der vollständigen Präparatsonographien betrug 92,0%, die der vollständigen Präparatmammographien 79,7%. Bei den sonographisch markierten Befunden konnten 4,1% aller Läsionen nicht im Gesunden entfernt werden (nur maligne Befunde betrachtet 19,3%). Bei mammographisch markierten Befunden war die Rate der nicht im Gesunden entfernten Läsionen mit 8,1 % signifikant höher. Allein für die malignen Befunde betrachtet traf dies mit 36,5% ebenfalls zu. Mit zunehmender Tumorgröße stiegen bei beiden Methoden die Anzahl der nicht im Gesunden entfernten Befunde. Zweitoperationen waren bei den sonographischen Befunden in 5,5% nötig (nur maligne Befunde betrachtet in 24,1%). Bei den mammographisch markierten Läsionen waren mit 12,3% signifikant mehr Zweitoperationen notwendig (nur maligne Befunde betrachtet in 46,2%). Die in den S3-Leitlinien geforderte Platzierung des Drahtes in über 90% in < als 1cm zum Herd konnte durch die sonographische Markierungsmethode erfüllt werden (98,7% aller Markierungen < 1cm vom Herd entfernt), bei den mammographisch markierten Befunden gelang dies mit 87,5% nicht. Hinsichtlich der geforderten 95% als vollständig erkannten Präparatsonographien bzw. –mammographien konnte bei beiden Methoden kein Erfolg verzeichnet werden (94,2% vollständig eingestufte Präparatsonographien, 79,7% vollständig eingestufte Präparatmammographien). Für die Drahtmarkierung mit anschließender Präparatsonographie bzw. –mammographie wurde ein neuer Dokumentationsbogen vorgestellt. Der sonographischen Methode sollte, falls der Befund eindeutig sonographisch darstellbar ist, der Vorzug gegeben werden, da dieses Verfahren eine höhere Erfolgsrate sowie eine geringe Rate an Nebenwirkungen aufweist. Weiterhin entfällt die Strahlenbelastung und schmerzhafte Kompression der Brust wodurch die Akzeptanz der Methode steigt. Weiterhin entfallen durch die Markierung des Befundes direkt im Operationssaal Komplikationen wie die Drahtdislokation. Außerdem ist durch die Markierung in Echtzeit eine bessere Akkuratheit der Markierung und Kontrolle der richtigen Lage des Drahtes möglich. Zur Auffindung von Mikrokalk bleibt die mammographische Markierungsmethode jedoch die Methode der Wahl. Wenn möglich sollte der Markierungsdraht den Befund penetrieren, wenigstens jedoch in <1cm Entfernung vom Herd liegen. In diesen Fällen war die Anzahl der Nachresektionen signifikant geringer. Die Durchführung einer intraoperativen Präparatsono- bzw. -mammographie wird weiterhin befürwortet, da bei als vollständig anerkannten Präparaten vor allem bei der Präparatsonographie eine signifikant geringere Rate an Zweitoperationen vorlag.
Ziel: In der aktuellen S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms sind nur Palpation und Mammographie explizit als Nachsorgeuntersuchungen gefordert. Die Sonographie findet nur als Zusatzuntersuchung Erwähnung. Bei unklaren Befunden kann ergänzend eine MRT durchgeführt werden. Die Sensitivität von Palpation, Mammographie und Sonographie nach brusterhaltender Therapie (BET) und Radiatio und der Palpation und Sonographie nach Mastektomie als Einzelmethoden und deren Kombinationen wurden analysiert, um zu prüfen, welchen Stellenwert sie haben. Als weiterer Aspekt erfolgte eine Untersuchung des Aussagewertes von Ultraschallkriterien für die Dignitätsvorhersage in der Beurteilung sonographischer Befunde in der Rezidivdiagnostik des Mammakarzinoms. Material und Methoden: In einem Zeitraum von 12 Jahren ist bei Rezidivverdacht nach BET und Radiatio in 27 Fällen eine histologische Sicherung erfolgt (n = 16 benigne: 59,35, n = 11 maligne: 40,7%). Nach Mastektomie wurden 57 Fälle mit histologischer Sicherung ermittel (n = 15 benigne: 26,3%, n = 42 maligne: 73,7%). Präoperativ erfolgte eine palpatorische, sonographische und nach BET eine mammographische Dignitätsbeurteilun (BI-RADS-äquivalent). Mithilfe der Vierfeldertafel wurden Sensitivität, Spezifität, pVHSW, nVHSW und Effizienz ermittelt. Für alle sonographischen Herdbefunde wurde die Häufigkeit von sonographischen Kriterien (Randkontur, Echodensitität, Echostruktur, retrotumorröses Schallverhalten, Komprimierbarkeit, L/T-Quotient, Tumorachse) bei histologisch malignen und benignen Befunden ermittelt und eine Risikoschätzung durch Berrechnung der odds-ratio (OR) vorgenommen. Ergebnisse: Die Sensitivität und Spezifität nach BET und Radiatio betrugen für die Palpation 72,7% und 25%, für die Mammographie 36,4% und 87,5% und für die Sonographie 90,9% und 68,8%. Bei der Kombination von Palpation und Mammographie ergab sich eine Sensitivität von 81,8% und Spezifität von 6,2%. Bei Kombination aller 3 Methoden errechnete sich eine Sensitivität von 100%, was eine Steigerung der Sensitivität durch die Sonographie gegenüber der Kombination Palpation und Mammographie um 18,2% bedeutet. Die Sensitivität und Spezifität nach Mastektomie betrugen für die Palpation 85,7% und 6,7%, für die Sonographie 90,5% und 46,7%. Bei der Kombination von Palpation und Sonographie errechnete sich eine Sensitivität von 100%, was eine Steigerung der Sensitivität durch die Sonographie um 14,3% gegenüber der Palpation als Einzelmethode bedeutet. 5 palpatorisch okkulte Rezidive wurden ausschließlich durch die Sonographie diagnostiziert. Für alle Herdbefunde erzielte die Sonographie eine Sensitivität von 91,1% und Spezifität von 52,9%. Außer für die „waagerechte Tumorachse“ mit einer OR von 0,29 und die „teils echoarme, teils echoreiche Echodensität“ mit einer einer OR von 0,26 fanden sich keine statistisch signifikanten Häufigkeitsverteilungen von sonomorphologischen Merkmalen. Somit konnten keine führenden Malignitäts-und Benignitätskriterien ermittelt werden. Dies erklärt sich vorwiegend durch das gehäufte Auftreten von malignen Kriterien bei benignen Befunden und führte somit zur niedrigen Spezifität der Sonographie. Schlußfolgerung: Die Ergebnisse unserer retrospektiven Untersuchung zeigen in Übereinstimmung mit mehreren anderen Publikationen eine Überlegenheit der Sonographie gegenüber der Palpation und Mammographie in der Rezidivdiagnostik des Mammakarzinoms. Prospektive Multicenterstudien zur Evaluation der Sonographie in der Nachsorge sind notwendig, um mit einem hohen Evidenzgrad eine Empfehlung zur Änderung der derzeitig gültigen S3-Leitlinien abgeben zu können.
Ziel: Evaluation eines Systems, welches den vom Deutschen Brustkrebs-Screening geforderten Workflow unterstützt hinsichtlich Installationsdauer, Systemstabilität sowie Handhabung der Workstation. Material und Methoden: Das evaluierte System der Fa. Image Diagnost besteht aus Befundungs-Workstation, zentralem Server, Dicom-Shuttle zum Bildaustausch über ein digitales Netz und Archivierungsmöglichkeit. Eine speziell an die Bedürfnisse des Mammographie-Screenings angepasste Befundmaske erlaubt die Zuordnung der BIRADS-Kategorien. Das System gleicht anschließend die Ergebnisse von Erst- und Zweitbefunder automatisch ab und leitet divergente Befunde zum programmverantwortlichen Arzt (PVA) und zur Konsensuskonferenz weiter. Zwischen den beiden ca. 100 km voneinander entfernten Mammographie-Standorten wurden die Bilder mittels ISDN bzw. Deutsches Forschungsnetzwerk über einen zentralen Server ausgetauscht. Grundlage war ein funktionierendes telemedizinisches Netzwerk in der Region. Installationsdauer, Standfestigkeit im Betrieb sowie Handhabung der Workstation wurden evaluiert. Da die Evaluation mit kurativen Mammographien erfolgte, wurden zur Vergleichbarkeit mit Screeninggruppen Patientinnenalter und Ergebnis der Befundung nach BIRADS erhoben. Ergebnisse: Das System wurde in 5 Werktagen installiert und lief nach der Installationsphase weit gehend störungsfrei. Mammographie-Geräte zweier unterschiedlicher Hersteller wurden problemlos angeschlossen. Mammographien von 151 Patientinnen wurden zwischen den Standorten ausgetauscht und an beiden Standorten befundet. 57% der Patientinnen stammten aus der Screeningaltergruppe (50–69 Jahre). 9 Untersuchungen wurden als BIRADS 4a, 2 als 4b und 3 als BIRADS 5 klassifiziert. 144/151 Befundungen verliefen störungsfrei; die Bildschirmaufhängung war in 146/151 Sitzungen adäquat. In 26/151 Fällen musste von Hand nachgefenstert werden. Die Vergrößerungsfunktion wurde durchweg als adäquat eingestuft. Positiv ist die sehr kurze Umschaltzeit; technisch können bis zu 100 Mammographien/h befundet werden. Schlussfolgerung: Das evaluierte System ist geeignet, den vom Deutschen Mammographie-Screening-Programm vorgeschriebenen Workflow auch zwischen entfernten Standorten zu unterstützen.