Refine
Year of publication
- 2016 (2) (remove)
Language
- German (2) (remove)
Keywords
- Mikrozirkulation (2) (remove)
Mechanische Beatmung als lebensnotwendige intensivmedizinische MaĂnahme kann die intestinale Mikrozirkulation schĂ€digen und einen beatmungsassoziierten Lungenschaden verursachen. Der Einfluss von Pressure Support Ventilation (PSV) versus kontrolliert mechanischer Beatmung (CMV) auf die intestinale Mikrozirkulation, den alveolĂ€ren Lungenschaden, den Gasaustausch und die Zytokinaktivierung in der bronchoalveolĂ€ren Lavage (BAL) bei experimenteller Sepsis und experimenteller LungenschĂ€digung wurde untersucht. 60 mĂ€nnliche Sprague-Dawley Ratten wurden je einer Kontrollgruppe, einer SĂ€uregruppe oder einer Sepsisgruppe randomisiert zugeteilt. 15 Stunden vor Beginn der Experimente wurde bei 20 Tieren zur Induktion einer experimentellen Sepsis die Colon Ascendens Stent Peritonitis (CASP) - Operation unter sterilen Bedingungen durchgefĂŒhrt. 20 Tiere dienten als Kontrolltiere und bei 20 Tieren wurde ein Lungenschaden mittels intratrachealer Applikation von 2,5 ml/kg HCL pH 1,25 induziert. Pro Versuchsreihe wurde je eine Gruppe mit 10 Tieren druckunterstĂŒtzt (PSV) und die andere Gruppe volumenkontrolliert (CMV) beatmet. Die HĂ€modynamik und der Gasaustausch wurden ĂŒberwacht. Mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie im Bereich des terminalen Ileums wurden die LeukozytenadhĂ€renz (n/mm2) und die funktionelle Kapillardichte (mm/mm2) analysiert. Nach der Tötung der Versuchstiere mittels KCl erfolgte die Autopsie mit Entnahme der BAL zur Zytokinbestimmung und Gewinnung von Gewebeproben fĂŒr die Bestimmung des alveolĂ€ren Lungenschadens. Bei den CASP-Tieren zeigte sich eine signifikante EinschrĂ€nkung der intestinalen Mikrozirkulation, jedoch ohne Entwicklung eines indirekten Lungenschadens. Tiere mit SĂ€ure-induzierter LungenschĂ€digung zeigten eine steigende Elastance und einen signifikanten Abfall des Oxygenierungsindex, der jedoch stets bei Werten oberhalb 300 mmHg lag. Trotz der nur milden Reduktion des Oxygenierungsindex bei den Tieren der SĂ€uregruppe kam es zu einer Ă€hnlich ausgeprĂ€gten SchĂ€digung der intestinalen Mikrozirkulation wie bei den Sepsistieren. Im Vergleich zur PSV zeigte sich fĂŒr die CMV ein protektiver Effekt auf das Ventilations-Perfusion-VerhĂ€ltnis. Bei Tieren der SĂ€uregruppe lieĂen sich unter kontrollierter Beatmung niedrigere Zytokinkonzentrationen in der bronchoalveolĂ€ren Lavage nachweisen. Die erhaltene Spontanatmung (PSV) zeigte einen positiven Effekt bezogen auf die Dehnbarkeit des Lungengewebes. ZusĂ€tzlich zeigte sich ein Trend zu einer milderen AusprĂ€gung des alveolĂ€ren Lungenschadens. Verglichen mit CMV, konnte bei Tieren mit PSV eine niedrigere LeukozytenadhĂ€renz und eine bessere funktionelle Kapillardichte in der Intravitalmikroskopie gezeigt werden. Unsere Arbeit konnte einen protektiven Effekt der erhaltenen Spontanatmung (PSV) auf die intestinale Mikrozirkulation nachweisen. Weiterhin zeigte sich, dass bereits ein mildes Aspirationstrauma die intestinale Mikrozirkulation schwerwiegend schĂ€digen kann, was den Stellenwert der PrĂ€vention von Aspirationsgeschehen im klinischen Alltag verdeutlicht.
Hintergrund: In dieser Arbeit wurde die AltersabhĂ€ngigkeit der GefĂ€Ăreaktion bei der dynamischen GefĂ€Ăuntersuchung (DVA) retinaler Arterien und Venen in einem gesunden Probandenkollektiv untersucht. Die bereits erprobte statische GefĂ€Ăuntersuchung (SVA) diente dabei als Vergleichsmethode. ZukĂŒnftig sollen die in dieser Studie gewonnenen Daten als Referenz-Normal-Werte fĂŒr die Bewertung hinsichtlich pathologischer VerĂ€nderungen der DVA-Reaktionsmuster gelten. Methode: Die dynamischen und statischen GefĂ€Ăanalysen wurden mit dem "Retinal vessel analyzer" (RVA) der Firma IMEDOS (Jena/ Germany) an insgesamt 52 gesunden Probanden zwischen 20-78 Jahren (44,28 ± 16,42) durchgefĂŒhrt. Die Stimulation bei der DVA-Messung erfolgte durch dreimaliges Flickerlicht (12,5 Hz) ĂŒber je 20 Sekunden. Ergebnis: FĂŒr die statische GefĂ€Ăuntersuchung ergab sich fĂŒr alle drei MessgröĂen eine signifikante AltersabhĂ€ngigkeit mit "Central retinal arterial equivalent" (CRAE) (227,98 ±16,77) (p=0,017), "Central retinal venous equivalent" (CRVE) (265,41 ±16,034) (p=0,049) und einem unkorrigierten AV-Quotient (AVR) (0,90 ±0,05) (p=0,005). FĂŒr die DVA Untersuchung zeigte sich eine statistisch signifikante AltersabhĂ€ngigkeit fĂŒr die arterielle Konstriktion (-2,63 ±1,66) (p<0,001), die arterielle Gesamtreaktionsstrecke (6,17 ±2,49) (p=0,002), die arterielle Konstriktionsgeschwindigkeit (0,17 ±0,12) (p<0,001) und die venöse Dilatationsgeschwindigkeit (0,24 ±0,09) (p=0,046). Bei der arteriellen Dilatationsgeschwindigkeit (p=0,104) und der venösen Dilatationsstrecke (p=0,199) war nur eine tendenzielle Einflussnahme des Alters zu erkennen. Bedingt durch die repetitiv durchgefĂŒhrten Blutdruckmessungen konnte als Nebeneffekt ein signifikanter Blutdruckabfall im Sinne einer Normalisierung hin zum Ruhewert ĂŒber die ca. zweistĂŒndige Voruntersuchung von Ankunft (94,23 ±10,46) bis zum Beginn der DVA Messungen (89,03 ±7,40) (p<0,001) gezeigt werden. Schlussfolgerung: Sowohl bei der statischen als auch bei der dynamischen GefĂ€Ăanalyse muĂ die AltersabhĂ€ngigkeit der gewonnenen Ergebnisse berĂŒcksichtigt werden. Die Einflussnahme aktueller kardiovaskulĂ€rer StellgröĂen wie z.B. dem Blutdruck auf die Ergebnisse der Messung ist anerkannte Tatsache. Die signifikante VerĂ€nderung der gemessenen Blutdruckwerte wĂ€hrend der Probandenuntersuchung belegt somit die Notwendigkeit einer Miterfassung dieser Werte. Die in dieser Arbeit gewonnen Daten können nun fĂŒr weitere Studien bezĂŒglich pathologischer VerĂ€nderung als Referenzwerte dienen.