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Lipohypertrophien (LHT) sind VerĂ€nderungen des subkutanen Fettgewebes, die durch die Langzeitanwendung von Insulin bei ca. 40 % der Patienten entstehen. Sie waren bisher von fraglicher klinischer Relevanz und teilweise schwierig zu diagnostizieren. Die Veröffentlichungen im Rahmen dieser kumulativen Dissertation untersuchten die pharmakotherapeutische Bedeutung von Lipohypertrophien und untersuchten erstmals die Thermographie als diagnostische Option fuÌr LHT. Dabei zeigte sich im euglykĂ€mischen Clamp-Versuch eine signifikant reduzierte BioverfuÌgbarkeit des Insulins nach Injektion in LHT von 78-80 % im Vergleich zur Applikation in gesundes Gewebe. Zwei der dreizehn Probanden zeigten keine Insulinwirkung. Die intraindividuelle VariabilitĂ€t war signifikant höher in LHT als im gesunden Gewebe. Bei der erstmaligen systematischen Untersuchung von LHT mit einer hochwertigen WĂ€rmebildkamera zeigte sich eine mĂ€Ăige diagnostische GuÌte, verglichen mit den ebenfalls teilweise schwierigen Methoden der Inspektion, Palpation und des Ultraschalls. Insbesondere in der Kontrollgruppe war eine klare Abgrenzung von gesundem Gewebe schwierig. Aufgrund der Beeinflussung der Sicherheit, EffektivitĂ€t und der Effizienz der Pharmakotherapie durch LHT, sollten diese als Injektionsort vermieden werden. Diese Arbeit konnte den Nutzen der Thermographie als diagnostische Option bei LHT zwar nicht klar beweisen, jedoch diesen auch nicht ausschlieĂen.
The term diabetes mellitus comprises a group of metabolic diseases all distinguished by their main characteristic hyperglycaemia. With a steadily increasing prevalence diabetes displays an enormous burden for patients and health systems and is therefore of special interest for research. The development of the two main types of diabetes, type 1 and type 2, is closely linked to the formation of reactive species, especially hydrogen peroxide, inside different compartments of pancreatic beta cells. However, these cells are especially vulnerable towards oxidative stress mediated by hydrogen peroxide due to a low expression of antioxidative enzymes.
The main aims of the present thesis were to analyse the intracellular generation and to enable the site-specific detection of hydrogen peroxide to evaluate its role in the delicate equilibrium between redox signalling and oxidative stress under certain pathophysiological conditions, and moreover to monitor its movement through compartments and subcellular membranes of insulin-producing cells. Additionally, a new methodology for an artificial site-specific generation of hydrogen peroxide inside living cells was developed.
Das Renin-Angiotensin-System (RAS) ist ein Hormonsystem, das ĂŒber die Bindung von Angiotensin-Peptiden an ihre spezifischen Rezeptoren vielfĂ€ltige physiologische Prozesse beeinflussen kann. In den letzten Jahren gelangte die alternative Angiotensin-Converting-Enzym 2 (ACE2)/Angiotensin (Ang)-(1-7)/Mas-Rezeptor-Achse des RAS aufgrund ihrer protektiven Rolle bei pathophysiologischen ZustĂ€nden in den Fokus der Forschung. Wenig untersucht war bislang die Relevanz der lokalen ACE2/Ang-(1-7)/Mas-Achse fĂŒr die Funktion von Langerhans-Inseln, besonders in Hinblick auf die Produktion und Sekretion von Insulin. Daher sollte im Rahmen der vorliegenden Arbeit der Einfluss des Mas-Rezeptors und seines Liganden Ang-(1-7) auf die ÎČ-Zell-Funktion bestimmt und verantwortliche molekulare Mechanismen aufgeklĂ€rt werden. Dazu wurden isolierte Langerhans-Inseln von Wildtyp (WT) und Mas-defizienten MĂ€usen genutzt, die zunĂ€chst umfassend hinsichtlich der Expression der Komponenten der ACE2/Ang-(1-7)/Mas-Achse charakterisiert wurden. Dann wurde der Einfluss des Ang-(1-7) sowie der Ang-(1-7)-Antagonisten D-Ala7-Ang-(1-7) (A779) und D-Pro7-Ang-(1-7) (D-Pro) auf die Insulinproduktion und Glucose-stimulierte Insulinsekretion (GSIS) bestimmt. Isolierte Inseln von Mas-defizienten MĂ€usen zeigten im Vergleich zu WT-Inseln eine signifikant reduzierte GSIS. Entsprechend bewirkte in WT-Inseln die Inkubation mit A779 und D-Pro eine Reduktion der GSIS, wohingegen der Mas-Ligand Ang-(1-7) diese signifikant steigern konnte. Diese Befunde unterstreichen die Bedeutung der ACE2/Ang-(1-7)/Mas-Achse fĂŒr die Modulation der Insulinsekretion in Langerhans-Inseln.
Unter Verwendung pharmakologischer Hemmstoffe wurden zugrunde liegende Signal-Transduktionswege untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sprechen fĂŒr die Beteiligung von cyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP) an der Mas-abhĂ€ngigen Regulation der Insulinsekretion. Ergebnisse weiterfĂŒhrender Experimente machen wahrscheinlich, dass diese Ang-(1-7)-stimulierte Insulinsekretion hauptsĂ€chlich ĂŒber das exchange protein directly activated by cAMP 2 (EPAC2) verlĂ€uft. Auch nach Langzeit-Applikation von Ang-(1-7) in vivo zeigte sich ein stimulierender Effekt von Ang-(1-7) auf die GSIS von WT-Inseln. Es wurden auch Hinweise auf Mas-Rezeptor-unabhĂ€ngige Ang-(1-7)-Wirkungen erhalten, die Gegenstand weiterfĂŒhrender Untersuchungen sind. Der Einfluss von Ang-(1-7) und A779 auf die Glucosetoleranz in vivo war dagegen marginal.
Um weitere Signalwege und Komponenten zu identifizieren, die an der Mas-abhĂ€ngigen Regulation der GSIS beteiligt sind, wurde eine Massenspektrometrie-basierte Proteomanalyse von Langerhans-Inseln aus WT- und Mas-defizienten MĂ€usen ohne und unter Einwirkung von Ang-(1-7) und A779 durchgefĂŒhrt. Die Kandidaten mit signifikanten MengenĂ€nderungen wurden anschlieĂend ĂŒber die IngenuityÂź Pathway Analyse (IPA) in molekulare Netzwerke und funktionelle Kategorien eingeordnet. Die stĂ€rkste Beeinflussung konnte bei den funktionellen Kategorien Zelltod und ZellĂŒberleben, gastrointestinale Erkrankungen, Erkrankungen des endokrinen Systems, Stoffwechselerkrankungen und Zellzyklus festgestellt werden.
Die Sekretions-Maschinerie wurde als ein wahrscheinlicher Angriffspunkt der Ang-(1-7)/Mas-vermittelten Signale in den Langerhans-Inseln identifiziert, da einige regulierte Proteine sekretionsassoziierte Signalwege, vesikelassoziierte Faktoren, Komponenten des Endoplasmatischen Retikulums und des Golgi-Apparates sowie Regulatoren des Zytoskeletts betreffen oder als potenziell ĂŒbergeordnete Regulatoren vorhergesagt werden konnten. Als eines der interessantesten Proteine wurde dabei das Golgi-reassembly stacking protein 2 (GORASP2) identifiziert, das fĂŒr die akkurate Golgi-Stapelung in der Zelle verantwortlich ist und auch in die unkonventionelle Proteinsekretion involviert ist. Eine Mas-Rezeptor-abhĂ€ngige Beeinflussung von GORASP2 und damit der Insulinsekretion erscheint möglich und sollte in weiterfĂŒhrenden Analysen verifiziert und hinsichtlich der molekularen Prozesse detailliert untersucht werden.
Die vorgelegten Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die ACE2/Ang-(1-7)/Mas-Achse des RAS sowohl in vitro als auch in vivo einen positiven Einfluss auf die ÎČ-Zell-Funktion ausĂŒbt. Inwieweit sich daraus neue Ansatzpunkte fĂŒr die Behandlung von Erkrankungen mit gestörter ÎČ-Zell-Funktion ergeben können, mĂŒssen Folgeuntersuchungen zeigen. Denkbar wĂ€re die Steigerung der GSIS bei Typ-2-Diabetes mellitus mittels stabilen Ang-(1-7)-Agonisten. Diese Möglichkeit zeigt die Wichtigkeit zur weiteren Erforschung der ACE2/Ang-(1-7)/Mas-Achse in Langerhans-Inseln und ihrer genauen Wirkungen auf die Funktion von ÎČ-Zellen.
Der Einfluà von Glucose und DocosahexaensÀure auf das Proteom von BRIN-BD11-Insulinomazellen
(2017)
In der vorliegenden Forschungsarbeit wurde untersucht, zu welchen VerĂ€nderungen es im Proteom der pankreatischen ÎČ-Zelle durch Erzeugung von HyperglykĂ€mie und/oder HyperlipidĂ€mie kommt, die z.B. im Rahmen des Metabolischen Syndroms auftreten können.
FĂŒr die Experimente wurde die Zelllinie BRIN BD11 verwendet. Eine Behandlung erfolgte vergleichend mit Glucose (25 mM) und/oder DocosahexaensĂ€ure (DHA 0,1 mM) fĂŒr 24 Stunden.
Das Proteom der BRIN-BD11 Zellen wurde mit Hilfe von 2D Differenzial-Fluoreszenz-Gelelektrophorese (DIGE) analysiert und die Proteine unter Verwendung der Massenspektrometrie identifiziert. Es konnten insgesamt 1101 Proteine in 1487 detektierten Spots bestimmt werden. Darunter stellten sich 90 Spots unter den oben genannten Stimulationen als signifikant reguliert dar. Aus diesen wurden 63 regulierte Proteine identifiziert, die sich verschiedenen Bereichen des Stoffwechsels zuordnen lassen, u.a. dem Glucosestoffwechsel, der Atmungskette, katabolen Prozessen oder den Reparatur- und Schutzmechanismen.
Eine Ingenuity Pathway Analyse anhand der regulierten Proteine ergab Zuordnungen zu 3 Netzwerken:
1 NukleinsĂ€uremetabolismus, Lipidmetabolismus und Biochemie kleiner MolekĂŒle,
2 DNA -Replikation, -Rekombination und -Reparatur, NukleinsĂ€uremetabolismus und Biochemie kleiner MolekĂŒle,
3 Kohlenhydratmetabolismus, molekularer Transport und Biochemie kleiner MolekĂŒle.
Weiterhin konnte eine funktionelle Einteilung sowie die Verteilung der Proteine nach Zellkompartimenten dargestellt werden.
Eine Verifizierung der Ergebnisse mittels RT-qPCR erfolgte fĂŒr Cathepsin D, Endoplasmic reticulum lipid raft-associated protein 2, Melanocyte proliferating gene 1, Glutamat-Cystein-Ligase sowie fĂŒr die Thioredoxin-Reduktase und das Dihydropyrimidinase-related protein 2. Desweiteren wurden Western Blot Analysen zu Thioredoxin-Reduktase und das Dihydropyrimidinase-related protein 2 durchgefĂŒhrt.
Die Ergebnisse weisen auf eine Regulation im Sinne einer Kompensation der Stressoren hin, die durch gesteigerte Expression/AktivitĂ€t antioxidativer Systeme wie Glutathion und Thioredoxin erklĂ€rbar wĂ€ren. Zudem konnte ein Proteommuster der BRIN BD11 Zellen erstellt werden und bildet mit der massenspekrometrischen Identifizierung der Proteine eine Grundlage fĂŒr weitere Untersuchungen an der Zelllinie.
Im Rahmen der Karlsburger Typ-1-Diabetes-Risikostudie wurden 11.986 Schulkinder in einem kombinierten Screening auf die diabetes-assoziierten Autoantikörper (AAk) GADA, IAA und IA-2A mittels Radioliganden-Bindungsassays untersucht, AAk-positive Probanden HLA-DQB1 genotypisiert und hinsichtlich der Entwicklung eines Typ-1-Diabetes mellitus (T1DM) ĂŒber fast 20 Jahre beobachtet. Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass ein Screening auf diese biochemisch definierten AAk das T1DM-Risiko in der Allgemeinbevölkerung ebenso gut differenzieren kann, wie dies bereits in anderen Studien bei Probanden mit einer genetischen PrĂ€disposition beschrieben wurde. Die starke positive Assoziation der AAk mit immungenetischen diabetes-assoziierten Risikomarkern (HLA-DQB1*0302 und/oder *02) konnte in der vorliegenden Studie auch fĂŒr die Allgemeinbevölkerung bestĂ€tigt werden. PositivitĂ€t fĂŒr multiple diabetes-assoziierte AAk hatte das gröĂte kumulative T1DM-Risiko und ist vergleichbar mit Ergebnissen von Studien bei erstgradigen Verwandten. Die Ergebnisse konnten auĂerdem zeigen, dass Studien, welche Probanden aufgrund genetischer Vorselektion rekrutierten, eine substantielle Anzahl der im Rahmen der Karlsburger Typ-1-Diabetes-Risikostudie manifestierten Kinder ĂŒbersehen hĂ€tten. Diabetes-assoziierte HLA-DQB1-Allele hatten zwar eine hohe SensitivitĂ€t, aber nur eine geringe SpezifitĂ€t zur Identifizierung von spĂ€teren Diabetikern in dieser Kohorte. Das AAk-Screening mit Nachweis von multipler AAk-PositivitĂ€t war somit mit hoher SensitivitĂ€t und SpezifitĂ€t zur Identifizierung von Diabetikern der Analyse der HLA-DQB1-Risikoallele bei AAk-positiven Probanden ĂŒberlegen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein kombiniertes Populationsscreening auf die diabetes-assoziierten Autoantikörper geeignet ist, um Probanden aus der Allgemeinbevölkerung mit höchstem T1DM-Risiko fĂŒr PrĂ€ventionsprogramme zu identifizieren. Dies könnte, sobald sichere und effektive Strategien zur PrĂ€vention des T1DM zur VerfĂŒgung stehen, zum Beispiel im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen im Kleinkindalter flĂ€chendeckend realisiert werden.
Neben dem Langzeitparameter HbA1c steht mit der GlukosevariabilitĂ€t ein Beurteilungsparameter fĂŒr die kurzfristige Stoffwechseleinstellung des Patienten zur VerfĂŒgung. Mit DIABETIVA bot die ehemalige TAUNUS BKK im Rahmen eines IV-Vertrages einen Beitrag zur Diabetestherapieoptimierung an. Unter Nutzung von Selbstkontrolldaten und kontinuierlichem 72-Stunden-Glukosemonitoring (CGM) konnten mit dem EntscheidungsunterstĂŒtzungssystem KADISÂźTherapieoptionen in-silico entsprechend den DDG-Leitlinien personalisiert simuliert und die abgeleiteten, individuellen Empfehlungen dem behandelnden Arzt zur VerfĂŒgung gestellt werden. Ziel der Anwendungsbeobachtung war es, den Einfluss der KADISÂź-Anwendung auf die GlukosevariabilitĂ€t von CGM-Profilen zu prĂŒfen. Zur Quantifizierung der GlukosevariabilitĂ€t in CGM-Profilen wurden die Parameter mittlere Sensorglukose (MSG), MAGE, Standardabweichung (SD), IQR, Range der Sensorglukose und MODD (MeanOf Daily Differences) sowie die Zeit ober- und unterhalb des Zielbereiches von 3,9â8,9 mmol/l bestimmt. Die ĂŒber die jeweils drei gemessenen CGM-Einzelprofiltage gemittelten Parameter wurden als Mittelwert±SD bzw. Median (Interquartilbereich) dargestellt. 869 Patienten waren im DIABETIVA-Programm eingeschrieben. Bei 250 Patienten lagen drei auswertbare CGM (Untersuchungsbeginn, nach zwölf und 24 Monaten) und jeweilige KADISÂź-Therapieempfehlungen vor. Bei durchgĂ€ngiger Umsetzung der KADISÂź-Empfehlung verminderten sich die MSG nach zwei Jahren von 7,7±1,7 auf 7,3±1,2 mmol/l (p<0,01) und der Range von 7,5±2,9 auf 6,6±2,4 mmol/l (p<0,05), ebenfalls SD (p<0,05), MAGE (p<0,01) und MODD (p<0,05). Daneben verringerten sich die Zeiten im hyperglykĂ€mischen (p<0,001) und hypoglykĂ€mischen Bereich (p<0,001). Die Vergleichsgruppe, welche die KADISÂź-VorschlĂ€ge nicht umsetzte, wies in allen Parametern Tendenzen zur Verschlechterung auf, die aber nicht signifikant waren. Bei Umsetzung der KADISÂź-basierten Empfehlungen verringerten sich die GlukosevariabilitĂ€t und die Zeit im hyperglykĂ€mischen Bereich bei den Teilnehmern des DIABETIVA-Programms signifikant.
SHIP-Trend ist eine eigenstĂ€ndige populationsbasierte, epidemiologische Kohortenstudie im Rahmen der âStudy of Health in Pomeraniaâ (SHIP). 4.420 Probanden aus dem Raum Vorpommern wurden hierfĂŒr einer umfangreichen körperlichen Untersuchung inklusive einer Fundusfotografie unterzogen. Von 3.218 Probanden lagen im Ergebnis digital auswertbare Fundusfotografien in der erforderlichen hohen AbbildungsqualitĂ€t vor. Mit den darauf spezialisierten Computerprogrammen âVisualis 2.62â und âVesselMap 3â von IMEDOS Systems UG, Jena konnte eine Auswertung dieser Fundusfotografien erfolgen. Anhand der ermittelten Ergebnisse zur statischen Analyse der NetzhautgefĂ€Ăe des Sehorgans sollte der Einfluss des Diabetes mellitus auf die retinale Mikrostrombahn analysiert werden. Mittels der speziellen Software konnte fĂŒr jede digitale Fundusfotografie bei der statischen GefĂ€Ăanalyse (SVA) das ArterienĂ€quivalent (CRAE), das VenenĂ€quivalent (CRVE) sowie die arterio-venöse Ratio (AVR) bestimmt werden. Diese Parameter wurden an Hand der auf der Fundusfotografie markierten Arterien und Venen - nach den von Parr und Hubbard erstmalig vorgestellten Formeln - berechnet. FĂŒr die untersuchte Population konnte nachgewiesen werden, dass MĂ€nner im Vergleich zu Frauen statistisch signifikant hĂ€ufiger eine niedrige AVR aufweisen. Dabei steigt im höheren Alter die AVR an und das CRVE nimmt ab. Einen statistisch signifikanten Einfluss des Alters auf das CRAE konnten in der untersuchten Kohorte nicht beobachtet werden. DemgegenĂŒber zeigte sich eine deutliche AbhĂ€ngigkeit aller drei Messwerte von der vorherrschenden systolischen und diastolischen Blutdrucksituation. Die AVR, das Arterien- und das VenenĂ€quivalent nehmen mit steigendem Blutdruck ab. Das CRAE lĂ€sst jedoch eine deutlich stĂ€rkere Reduktion als das CRVE erkennen, daraus resultiert eine geringe aber statistisch signifikante Reduktion der AVR. In der Kohorte der Probanden mit einer den QualitĂ€tsanforderungen entsprechenden Fundusfotografie lag die PrĂ€valenz fĂŒr Diabetes mellitus bei 7,1 %. FĂŒr die Gesamtkohorte SHIP-Trend wurde ein höherer Wert mit 9,01% festgestellt. FĂŒr das Probandenkollektiv, welches in die statische GefĂ€Ăanalyse der retinalen Mikrostrombahn eingeschlossen wurde, konnte kein statistisch signifikanter Einfluss des anamnestischen Vorhandenseins eines Diabetes mellitus auf die AVR, das CRAE oder CRVE nachgewiesen werden (p= 0,54; 0,938; 0,673). Es lieĂ sich allerdings ein statistisch signifikanter Einfluss des HbA1c-Wertes auf das CRAE und das CRVE feststellen (p= 0,007). Mit einem höheren HbA1c-Wert konnten wir einen statistisch signifikanten Anstieg des Arterien- und VenenĂ€quivalentes ermitteln, aber keinen Einfluss auf die AVR (p= 0,856). FĂŒr die Interpretation der Ergebnisse ist von Bedeutung, dass im Rahmen einer populationsbasierten Kohortenstudie der Anteil von Teilnehmern selbst mit hĂ€ufigen Volkskrankheiten naturgemÀà begrenzt ist. Von den 4.420 Probanden gaben 351 im Interview an, an Diabetes mellitus erkrankt zu sein. Davon waren von 119 Probanden keine auswertbaren Fundusfotografien zu bekommen. Es verblieben damit 232 Diabetiker fĂŒr die weiteren Analysen. Pathologische HbA1c-Werte von â„ 6,5% fand man bei 149 Probanden der 3.218 Probanden mit auswertbaren Fundusfotografien. Schwere GefĂ€ĂverĂ€nderungen an der Netzhaut konnten bei 13 Teilnehmern objektiviert werden. AuĂerdem reagiert der menschliche Organismus auf verschiedenste Ă€uĂere und innere Einflussfaktoren mit einem begrenzten Reaktionsmuster. Das heiĂt auch andere Einflussfaktoren wirken sich auf die evaluierten Parameter der retinalen Mikrostrombahn aus. Im Rahmen der statistischen Datenanalyse konnte beispielsweise ein signifikanter Einfluss des aktiven Rauchens auf das Arterien- und VenenĂ€quivalent im Sinne einer Steigerung des Ăquivalents beobachtet werden. FĂŒr das VenenĂ€quivalent war dies selbst fĂŒr den anamnestisch erhobenen Faktor âfrĂŒherer Raucherâ noch statistisch signifikant. Diese Ergebnisse zeigen, dass der HbA1c-Wert einen statistisch signifikanten Einfluss auf das CRAE und das CRVE hat. Entgegen unserer Vermutungen konnten wir keinen Einfluss auf die AVR nachweisen. Mit erhöhtem HbA1c-Wert zeigte sich eine Erweiterung der Arteriolen und Venolen. Jedoch setzen die Berechnungen voraus, dass die GefĂ€Ăe gleichmĂ€Ăig rund sind. Ovale GefĂ€Ădurchmesser lassen sich nicht anhand der Fundusaufnahmen in allen Ausdehnungsrichtungen beurteilen. Unter diesem Vorbehalt sind die vorliegenden Resultate zu betrachten. Die Methode der statischen GefĂ€Ăanalyse macht es möglich, das AusmaĂ der GefĂ€ĂverĂ€nderungen durch Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie und Rauchen auch in gröĂeren Kohortenstudien nichtinvasiv zu beurteilen.
Hintergrund: Die KörperlĂ€nge wird maĂgeblich vom Wachstum der WirbelsĂ€ule bestimmt. Bei Untersuchungen an der WirbelsĂ€ule von BB.4Sd1- und BB.4Sd2- Ratten wurden KörperlĂ€ngenunterschiede festgestellt, obwohl phĂ€notypische Differenzen der StĂ€mme nicht zu erwarten sind, da beide RattenstĂ€mme kongen sind. Hypothese: Es sind GröĂendifferenzen der Wirbelparameter zwischen den StĂ€mmen BB.4Sd1 und BB.4Sd2 vorhanden, die durch das Knochenwachstum beeinflusst werden. Methoden und Material: Es wurden 28 Tiere untersucht: 10 Tiere des Stammes BB.4Sd1 (D1) (5f/5m), 7 Tiere des Stammes BB.4Sd2 (D2) (3f/4m) sowie 11 Tiere des Stammes BB/OK (6f/5m) als Kontrollgruppe. Die Tiere wurden am Ende ihrer 32. Lebenswoche nach Bestimmung metabolischer Blutparameter (Insulin, Leptin, Triglyzeride, Gesamtcholesterin) getötet. Nach dem Wiegen erfolgte die Entnahme der WirbelsĂ€ulen in toto und nach der Mazeration die Messung von je 12 Parametern an 6 Lendenwirbeln jedes Tieres. Ergebnisse: Die Lendenwirbel L1-L6 zeigten innerhalb des Stammes und des Geschlechts Ă€hnliche GröĂenverhĂ€ltnisse zueinander. Zwischen den StĂ€mmen wurden signifikante GröĂenunterschiede (p < 0,05) ermittelt. FĂŒr die Mittelwerte aller Parameter gilt mit Ausnahme der SpinalkanalmaĂe (keine signifikanten Unterschiede zwischen den StĂ€mmen) BB.4Sd2 > BB.4Sd1 > BB/OK. Diskussion: FĂŒr die festgestellten phĂ€notypischen Unterschiede können genetische Varianten oder Mutationen in dem Genabschnitt verantwortlich sein, der beide StĂ€mme vom Ursprungsstamm BB/OK unterscheidet. In der Arbeit wird der Einfluss der in diesem Abschnitt vorhandenen Gene Crhr2 und Ghrhr und der das Körperfett beeinflussenden Gene Npy oder Repin1 auf das Wachstum, insbesondere vermittelt durch das Wachstumshormon GH, diskutiert. Fazit: Die Hypothese eines WirbelgröĂenunterschieds zwischen den kongenen RattenstĂ€mmen BB.4Sd1 und BB.4Sd2 wurde bestĂ€tigt. Da genetische Ursachen wahrscheinlich sind, ist eine Sequenzierung und Expressionsanalyse der Gene des ĂŒbertragenen Abschnittes beider StĂ€mme im nĂ€chsten Schritt notwendig. Die Analyse der Mechanismen hat wegen der Analogie der Wachstumssteuerung bei Mensch und Ratte klinische Bedeutung.
An interesting subclass of the SLs are Cers, the simplest SLs. Cers are assigned a special role within SLs because of their involvement in many cellular and biophysical processes.In literature Cers are describe to modulate many events in signaling including apoptosis. Besides its role as second messenger and therefore the involvement in many signal cascades, Cers are also known to be essential in physical modifications and structural alternations of membranes. Such regulatory functions on membrane formation are e.g. domain formation with other lipids (i.g. SM and Chol), phase separation with sterols (Chol), vesicular trafficking, fusion, membrane curvature fluidity and thickness and the induction of membrane leakiness. In contrast to phospholipids, Cers can move from one side of the membrane leaflet to the other, due to their strong hydrophobicity. This movement is called flip-flop or as transbilayer movement and is controversially discussed. Consequently, no exact value has been reported about the flip-flop property of Cers, which probably plays an important role during the transmission of an extra cellular signal through the membrane.In order to probe the biophysical properties of ceramides, a synthetic access to 1-thioceramides (1-SHCer) analogues with different N-acyl chain length has been developed in this study. With 1SHCer the flip-flop was investigated on pre-formed liposomes and the data indicated a very rapid flip-flop of Cers with a half time t1/2 <10s in raft- and non-raft like membrane models. Furthermore, the acyl chain length exhibited no measurable impact on the speed of the flip-flop. Utilizing the same probes the importance of hydrogen bond donor and acceptor properties of Cers upon interaction with sphingomyelin in the presence or absence of cholesterol (Chol) has been probed. Performed fluorescent quenching experiments (P.Slotte) proposed the following relative preference in interaction with pSM:pSM:DAGs > pSM:Cer > pSM:Chol > pSM: 1-pCerSH.Most strikingly, the importance of the 1-OH H-bond acceptor functionality to replace Chol around and above the melting temperature of pSM has been demonstrated. Recently, an unusual subclass of SLs, named 1-deoxysphingoids have come to the foreground, as biomarker for metabolic disorders. 1-doxSA is physiologically generated (10-40nM) due to substrate promiscuity of SPT and shown to be elevated in patients with metabolic disorders. In this study an organic synthetic access to fluorescent DSB derivatives was established, featuring a fluorescent moiety at the lipid tail, such as FITC 26. Comprehensive fluorescent studies of 26 revealed an unusual subcellular distribution. Exogenous 1-doxSA analogues, such as FB1 and 1-doxSA-FITC, enter via specific entry points. During the next few hours these lipids accumulate within the cytosol prior to N-acylation by CerS. Upon N-acylation, the newly formed 1-doxdhCer and its analogues insert into the ER membrane.The fluorescent probe and most likely FB1 analogues accumulate within the late endosomal and lysosomal system, probably via a direct connection with the ER. Analysis of the lipid metabolism of unlabeled 1-doxSA and FB1 revealed a strikingly similar behavior, pointing towards a common pharmacological effect. Complete consumption of TG within 24h in epithelia cells combined with GO analysis of 1-doxSA interacting lipids indicates significant modulation of fatty acid degradation, pointing towards regulation of the energy metabolism. This is in good agreement with the observed induction of autophagy. Together, this rapid and similar metabolic change of both 1-doxSA and FB1, points toward direct 1-doxSA head-group related lipid-protein interaction and less toward the influence of FB1 on CerS activity. This work suggests the biological significance of 1-doxSA as a primary nutrient sensor to maintain nutrient homeostasis and its role in the pathophysiology of metabolic diseases.
Zur Evaluation eines Gewichtsreduktionsprogramms als Therapiemöglichkeit fĂŒr Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 wurde bei Diabetikern mit Ăbergewicht die VerĂ€nderungen der Körperzusammensetzung und der Stoffwechseleinstellung untersucht. 22 Frauen und 14 MĂ€nner (58,5 Jahre, 34,1 kg/mÂČ) nahmen an dem 15-wöchigen Gewichtsreduktionsprogramm teil, welches zunĂ€chst eine sechswöchige niedrig-kalorische Phase mit Formula-Nahrung beinhaltete. In den folgenden Wochen wurden herkömmliche Lebensmittel langsam in den Speiseplan aufgenommen und die Energieaufnahme auf etwa 1200 kcal gesteigert. Eine bioelektrische Impedanzanalyse zur Erfassung der Körperzusammensetzung sowie eine Magnetresonanztomographie zur Erfassung des Fettgehaltes der Bauchorgane und der Fettgewebe wurden vor dem Programm sowie nach sechs und 15 Wochen durchgefĂŒhrt. Blutparameter wurden sowohl vor als auch nach dem Programm erfasst. Das mittlere Gewicht der Diabetiker sank in 15 Wochen um 12 %, dabei war auch unter einer Insulintherapie eine vergleichbare Gewichtsreduktion möglich. Zwar sank unter dem Programm auch die Muskelmasse, dennoch reduzierte sich vor allem das Leberfett um 67,0 %. ZusĂ€tzlich reduzierten sich das viszerale und subkutane Fettgewebe, wobei die Reduktion des viszeralen Fettgewebes mit 41,5 % deutlich höher ausfiel. Das Gewichtsreduktionsprogramm fĂŒhrte zu einer Verbesserung der Stoffwechsellage, da der HbA1c-Wert um insgesamt 0,8 % von 7,3 % auf 6,5 % fiel. Des Weiteren wurde eine Verbesserung von Laborparametern wie Transaminasen, Triglyceride und Gesamt-Cholesterin sowie Vitamin-D-Werte, Geschlechtshormone und IGF-1 beobachtet. Die verbesserte Stoffwechsellage hatte eine Reduktion der Medikamenten-Therapie zur Folge, die ohne das Auftreten einer HypoglykĂ€mie umgesetzt werden konnte. Teilnehmer mit einer Insulintherapie schrĂ€nkten die Insulineinheiten pro kg Körpergewicht von 0,63 auf 0,39 ein. ZusĂ€tzlich konnte die Therapie mit oralen Antidiabetika in vielen FĂ€llen beendet oder reduziert werden. Ein strukturiertes Gewichtsreduktionsprogramm mit Formula-Nahrung stellt eine erfolgreiche und nicht-invasive Therapiemöglichkeit fĂŒr ĂŒbergewichtige Diabetiker mit und ohne Insulintherapie dar.
Einleitung: Es gibt derzeit zwei anerkannte Therapieoptionen des Typ-1-Diabetes mellitus bei Kindern und Jugendlichen. Diese sind die konventionelle Injektionstherapie und die subkutane Insulinpumpentherapie. Ziel dieser Arbeit ist der Vergleich dieser beiden Therapieformen hinsichtlich der Therapiesicherheit und der EffektivitĂ€t der metabolischen Einstellung bei Kindern und Jugendlichen in stationĂ€rer Rehabilitationsbehandlung. Patienten und Methoden: Eingeschlossen in diese Untersuchung wurden alle Kinder und Jugendlichen (n = 901, 52 % MĂ€dchen, Alter 11,5 ± 4,0 Jahre, Diabetesdauer 4,0 ± 3,6 Jahre, HbA1c 8,61 ± 2,12 %), die im Zeitraum zwischen dem 01.04.2004 und dem 31.10.2010 in Rehabilitationsbehandlung im Inselklinikum Heringsdorf aufgenommen waren. Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Aufnahme werden 707 Patienten mit intensivierter Injektionstherapie und 194 mittels Insulinpumpe behandelt. 10 % der Kinder (n = 92) waren im Vorschulalter (< 6 Jahre), 26 % (n = 232) im Grundschulalter (â„ 6 < 11 Jahre), 49 % (n = 443) im PubertĂ€tsalter (â„ 11 < 16 Jahre) und 15 % (n = 134) waren postpubertĂ€r (â„ 16 Jahre). Kinder und Jugendliche mit CSII hatten eine lĂ€ngere Diabetesdauer (5,3 ± 3,7 vs. 3,6 ± 3,5 Jahre, p < 0,01) bei vergleichbarem HbA1c (8,35 ± 1,71 vs. 8,72 ± 2,26 %, p = 0,09), niedrigeren postprandialen Blutglukosewerten (10,0 ± 3,0 vs. 12,2 ± 3,3 mmol/l, p = 0,03), einer vergleichbaren mittleren Blutglukoseschwankungsamplitude (9,8 ± 3,2 vs. 9,4 ± 3,4 mmol/l, p = 0,22) und einer höheren Zahl von Blutglukoseselbstkontrollen (45,4 ± 13,3 ± 38,2 ± 11,5 Selbstkontrollen/Woche, p < 0,01). In der multivariaten Analyse ergab sich die Blutglukoseschwankungsamplitude als wichtigster mit dem HbA1c assoziierter Parameter (ICT-Gruppe R-square = 0,372, Ă = 0,184, p < 0,01, CSII-Gruppe: R-square = 0,313, Ă = 0,241, p < 0,01). Das Auftreten an HypoglykĂ€mien in der ICT-Gruppe (R-square = 0,09) ist assoziiert mit der Anzahl an Blutglukoseselbstkontrollen (ÎČ=0,17, p<0,01), dem HbA1c (ÎČ= - 0,12, p<0,01), der Blutglukoseschwankungsamplitude (ÎČ=0,08, p=0,04) sowie der Diabetesdauer (ÎČ= -0,1, p<0,01). Dementgegen besteht in der CSII-Gruppe (R-square = 0,06) eine negative Assoziation mit der Diabetesdauer (ÎČ= - 0,251, p<0,01). Schlussfolgerungen: Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes mellitus werden besonders hĂ€ufig im PubertĂ€tsalter zur stationĂ€ren Rehabilitation eingewiesen. Gerade hier benötigen viele Jugendliche zur optimalen Stoffwechseleinstellung und psychosozialen Teilhabe besondere UnterstĂŒtzung (Empowerment, strukturierte Behandlung und Schulung). In Zusammenschau aller Altersgruppen zeigen die untersuchten metabolischen Parameter zwischen beiden Therapiegruppen einen vergleichbaren Therapieerfolg (HbA1c und Blutglukoseschwankungsamplitude) und keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Therapiesicherheit (Anzahl an HypoglykĂ€mien). Hinsichtlich zukĂŒnftiger Ansatzpunkte fĂŒr eine weitere Verbesserung der metabolischen Kontrolle wĂ€re eine Verringerung der Blutglukoseschwankungsamplitude ein lohnenswertes Ziel.
Type 2 diabetes mellitus is one of the most challenging health problems for the next decades. The impact of type 2 diabetes mellitus on health care systems is largely driven by the increasing prevalence, the management of the disease and subsequent comorbidities, even in people with prediabetes or undiagnosed type 2 diabetes mellitus. An early detection of high risk groups is necessary to identify and modify risk factors such as obesity, physical inactivity or cigarette smoking which showed regional disparities in their distribution within a country. This leads to the assumption that there might be regional disparities regarding the prevalence and incidence of type 2 diabetes mellitus as well. For Germany as for other countries, comparable data on possible regional disparities in the prevalence and incidence of type 2 diabetes mellitus are missing. The aim of the present dissertation is to estimate the prevalence and incidence of type 2 diabetes mellitus on regional level within Germany, and to estimate the smoking prevalence as a modifiable risk factor in individuals with type 2 diabetes mellitus using data from the Diabetes Collaborative Research of Epidemiologic Studies consortium (DIAB CORE) within the Competence Net Diabetes in Germany. Well comparable data of five regional studies and one nationwide reference study are included: the Study of Health in Pomerania (SHIP); the Cardiovascular Disease, Living and Ageing in Halle Study (CARLA); the Dortmund Health Study (DHS); the Heinz Nixdorf Recall Study (HNR); the Cooperative Health Research in the Region of Augsburg Study (KORA); and the German National Health Interview and Examination Survey 1998 (GNHIES 98). First, the prevalence of type 2 diabetes mellitus was estimated. Data from five regional population-based studies and one nationwide study conducted between 1997 and 2006 with participants aged 45 to 74 years were analyzed. Type 2 diabetes mellitus prevalence estimates based on self-reports (standardized to the German population for the regional studies, reference date 2007/12/31) were compared. Of 11,688 participants of the regional studies, 1,008 had a known type 2 diabetes mellitus, corresponding to a prevalence of 8.6% (95% confidence interval [CI] 8.1% 9.1%). The standardized prevalence was highest in the East with 12.0% (95% CI 10.3% 13.7%) and lowest in the South of Germany with 5.8% (95% CI 4.9% 6.7%).Second, the incidence of type 2 diabetes mellitus was estimated. Data from participants (baseline age 45 to 74 years) from five regional population-based studies were included. The incidence rates per 1,000 person-years (95% CI) and the cumulative incidence (95% CI) from regional studies were directly standardized to the German population (reference date 2007/12/31) and weighted by inverse probability weights for losses to follow-up. Of 8,787 participants, 521 (5.9%) developed type 2 diabetes mellitus corresponding to an incidence rate of 11.8 per 1,000 person-years (95% CI 10.8 12.9). The incidence of known type 2 diabetes mellitus showed regional disparities within Germany. The incidence was highest in the East and lowest in the South of Germany with 16.9 (95% CI 13.3 21.8) vs. 9.0 (95% CI 7.4 11.1) per 1,000 person-years, respectively. Third, the smoking prevalence in participants aged 20 to 79 years with type 2 diabetes mellitus in the regional SHIP and the nationwide GNHIES 98 was estimated. Prevalence estimates of cigarette smoking were calculated using weights reflecting the European adult population (reference date 2005/12/31). The overall prevalence of current smoking was lower among participants with type 2 diabetes mellitus than among participants without type 2 diabetes mellitus (17.3% vs. 38.0% in SHIP and 24.7% vs. 32.1% in GNHIES 98). In both studies, the prevalence of current smoking was highest in men aged 20 to 39 years, in particular among men with type 2 diabetes mellitus. To conclude, considerable disparities in prevalence and incidence of type 2 diabetes mellitus indicate the need for interventions on the regional level within Germany. Former smoking was more prevalent among both men and women with type 2 diabetes mellitus in comparison to current and non-smoking. This finding probably reflects behavioural changes secondary to the disease onset and medical counselling. The finding that men aged 20 to 39 years with type 2 diabetes mellitus were more often current smokers than men without type 2 diabetes mellitus underpins the importance of smoking as one of the main modifiable risk factors for type 2 diabetes mellitus.
Der Diabetes mellitus ist eines der groĂen Gesundheitsprobleme der westlichen Industrienationen. Laut der Internationalen Diabetes Föderation (IDF) ist Deutschland mit 12 Prozent das Land mit der höchsten DiabetesprĂ€valenz in Europa. FĂŒr das Gesundheitssystem stellen die Erkrankung und vor allem die daraus resultierenden Begleiterkrankungen einen erheblichen Kostenfaktor dar. Studien zur TherapiequalitĂ€t belegen, dass ein GroĂteil der Diabetiker dauerhaft zu hohe Blutzuckerwerte hat. Oftmals stellt sich in der Behandlung des Diabetes das Problem der regelmĂ€Ăigen Therapiekontrolle. Dieses Problem wird sich vor allem in lĂ€ndlichen RĂ€umen mit mangelnder hausĂ€rztlicher Versorgung und im Hinblick auf die demographische Entwicklung weiter verschĂ€rfen. Ein allgemeiner Lösungsansatz zur Entlastung der HausĂ€rzte wurde mit dem AGnES-Konzept (Arzt-entlastende Gemeinde-nahe E-Health gestĂŒtzte, Systemische Intervention) entwickelt. ZusĂ€tzlich qualifizierte AGnES-FachkrĂ€fte ĂŒbernahmen in Delegation des Hausarztes Hausbesuche und fĂŒhrten ein standardisiertes Monitoring und indikationsbezogene Vitalwertmessungen durch. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Blutzuckereinstellung, die antidiabetische Arzneimitteltherapie und die arzneimittelbezogenen Probleme einer alten, multimorbiden und in seiner MobilitĂ€t eingeschrĂ€nkten Patientengruppe. In der Follow-up Untersuchung werden Effekte des AGnES-Konzepts beschrieben. Insgesamt befanden sich 355 Patienten (Alter MW=79) mit gemessenen Plasmaglukosewerten (Grenzwerte: prĂ€prandiale Messung: 90-130 mg/dl; postprandiale Messung: <180 mg/dl nach ADA Guidelines 2005) und Informationen ĂŒber den zeitlichen Abstand zur letzten Mahlzeit sowie einer Zustimmung zur Basisanamnese sowie einem vollstĂ€ndig vorliegenden Medikamentendatensatz in der Baseline-Analyse. Zur AbschĂ€tzung der Interventionseffekte wurde die gleiche Patientenkohorte im Durchschnitt nach 273 Tagen erneut standardisiert befragt sowie ein zweiter Plasmaglukosewert analysiert. Im Zeitraum dazwischen erhielten die Patienten eine Evaluation durch die behandelnden HausĂ€rzte sowie eine pharmazeutische Betreuung durch die beteiligten Apotheken. Im Follow-up erfĂŒllten 195 Patienten die Einschlusskriterien. Unter den 355 Patienten hatten 67,9% zum Baseline-Zeitpunkt bereits die Diagnose Diabetes mellitus, 32,1% hatten sie nicht. Es zeigte sich, dass 28,5% aller Patienten die Grenzwerte nicht einhielten. Bei den Patienten mit Diagnose Diabetes mellitus waren es 35,3% wĂ€hrend es bei den Patienten ohne Diagnose Diabetes 14,1% waren. Die antidiabetische Arzneimitteltherapie der Patienten mit Diagnose Diabetes mellitus zeigte, dass insgesamt 35,7% eine Monotherapie (Insulin oder orales Antidiabetikum), 29,4% eine Kombinationstherapie und 34,9% keine Arzneimittel erhielten. Bei den Patienten, die die Grenzwerte einhielten, hatten 19,9% eine Kombinationstherapie, bei denen die sie nicht einhielten waren es 47,1%. Im Follow-up hielten noch 27,7% aller Patienten die Grenzwerte nicht ein, bei denen mit Diagnose waren es 34,7%, bei denen ohne 7,8%. Im Vergleich zur Baseline Untersuchung hatte es eine leichte Verbesserung gegeben, diese war im McNemar-Test fĂŒr verbundene Stichproben jedoch fĂŒr keine der Gruppen signifikant. Bei der antidiabetischen Arzneimitteltherapie zeigten sich VerĂ€nderungen in der bevorzugten Therapieart. Die Kombinationstherapie von Insulinen und oralen Antidiabetika reduzierte sich von 19,4% auf 13,9%, gleichzeitig stieg der Anteil an Insulinmonotherapie von 9,7% auf 13,9%. Insgesamt stieg der Anteil von Insulinen an allen Blutzucker senkenden Arzneimitteln leicht von 48% auf 51,2% an, wĂ€hrend der Anteil von Sulfonylharnstoffen von 21,4% auf 18,2% fiel. Der Anteil an Diabetikern ohne antidiabetische Arzneimitteltherapie liegt in der Baseline sowie im Follow-up bei ca. 30%. Im Mittelwert haben die Patienten 7,6 weitere Medikamente eingenommen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass es Optimierungsbedarf bei der Blutzuckereinstellung von Ă€lteren multimorbiden Hausbesuchspatienten gibt. Die Interventionseffekte zeigten keine signifikanten Ergebnisse. Bei der insgesamt hohen Anzahl an eingenommenen Medikamenten ist es eine groĂe Herausforderung, die möglichen Effekte auf den Blutzuckerspiegel sowie die möglichen Interaktionen abzuschĂ€tzen. Hierbei kann die kontinuierliche Betreuung durch die beteiligten Apotheker, sowie die regelmĂ€Ăigen Blutzuckermessungen durch die AGnES-FachkrĂ€fte sowie die Anpassung der Arzneimittel durch die HausĂ€rzte eine Hilfe sein.
Die hier vorliegende Dissertation befasst sich mit der Frage, ob es möglich ist eine diffuse Makulopathie, wie sie im Rahmen einer diabetischen Retinopathie auftreten kann, mit einer panretinalen Photokoagulation zu therapieren. Mit Hilfe einer ausfĂŒhrlichen Literaturrecherche wurden im ersten Teil der Arbeit mehrere Veröffentlichungen, welche sich mit panretinaler Lasertherapie befassen, untereinander verglichen. Ziel war es fĂŒr die verschiedenen Laserparameter Konfigurationen zu finden, mit denen die Resorption eines bestehenden Makulaödems gefördert wird. Die gröĂten Unterschiede, welche sich innerhalb der betrachteten Arbeiten bezĂŒglich einer Ădemzunahme zeigten, bezogen sich auf die Reihenfolge der Lasersitzungen. Um eine Ădemreduktion zu erzielen wird empfohlen, primĂ€r die mittlere Netzhautperipherie zu koagulieren um danach am hinteren Augenpol fortzufahren, wobei ein Abstand von mehr als zwei Papillendurchmesser zur Fovea von Bedeutung ist. So kann die eingangs hypoxische Netzhaut durch GefĂ€Ăanpassungen die Laser-induzierte inflammatorische Situation besser abfangen. BerĂŒcksichtigt werden sollte dabei, dass durch eine panretinale Laserkoagulation keine fokalen NetzhautverĂ€nderungen im Bereich der Makula beeinflusst werden können. Eine vorherige Netzhautdickenbestimmung mit Hilfe einer Optical Coherence Tomography erlaubt es diffuse Ădeme mit einer schlechten Prognose zu differenzieren. Da sich die in der Literaturrecherche gefundenen Parameter kaum von denen in der Augenklinik Greifswald unterscheiden, wurden im weiteren Verlauf der Studie die Daten von Diabetespatienten mit einem diffusen Makulaödem untersucht, welche von Juni 2008 bis Mai 2012 in der Laserabteilung der Klinik und Poliklinik fĂŒr Augenheilkunde in Greifswald behandelt wurden. Die Ergebnisse dieser Auswertung fĂŒhren einerseits zu der Empfehlung Patienten mit einer nicht-proliferativen diabetischen Retinopathie und einer diffusen Makulopathie vor einer panretinalen Photokoagulation einer GRID-Laserkoagulation zur Netzhautdickenreduktion zuzufĂŒhren. Andererseits wird eine prospektive Patientenstudie empfohlen, die weitere Untersuchungsparameter berĂŒcksichtigt um eine bessere Kontrolle der gefunden Ausschlusskriterien zu gewĂ€hrleisten.
Neben akut auftretenden Krankheiten können chronische Erkrankungen den Verlauf einer Schwangerschaft beeinflussen und gleichsam Effekte bis hin zur Geburt zeigen. Das Thema Schwangerschaft und Erkrankung ist somit sowohl fĂŒr die mĂŒtterliche Gesundheit als auch fĂŒr das kindliche Outcome von Bedeutung. Hinsichtlich dieser Thematik scheinen wĂ€hrend der Schwangerschaft akut auftretende Erkrankungen insgesamt besser untersucht zu sein als chronische Krankheiten. Da sich sowohl bezĂŒglich der PrĂ€valenzen als auch im versorgungsmedizinischen Bereich unterschiedliche Literaturangaben finden, sollten insbesondere chronische Erkrankungen bei Schwangeren im Fokus dieser Arbeit stehen. Im Rahmen der SNiP-Studie wurden n=5330 Frauen hinsichtlich chronischer Erkrankungen und ihres Geburtsoutcomes untersucht. Bezogen auf die angegebenen Krankheiten und die pathologischen Befunde wurde eine Kodierung nach ICD-10 vorgenommen. WĂ€hrend der Schwangerschaft eingenommene Medikamente wurden nach dem ATC-Index sowie nach der Roten Liste kodiert. Beide Vergleichsgruppen (chronisch kranke vs. nicht chronisch kranke SNiP-Teilnehmerinnen) wurden nochmals nach GraviditĂ€t und ParitĂ€t unterteilt. Die Vergleiche zwischen chronisch Kranken und nicht chronisch Kranken erfolgten mittels statistischen Signifikanztests. Populationsbasiert konnten n(k)=1141 Frauen als chronisch krank identifiziert werden (21,4%) und n(g)=4189 Frauen als nicht chronisch krank (78,6%). Am hĂ€ufigsten traten in der SNiP-Studie Allergien (PrĂ€valenz 11,3%), Asthma bronchiale (2,7%) und SchilddrĂŒsenerkrankungen (2,3%) auf. Weiterhin zeigten Hauterkrankungen (2,2%), Hypertonien (1,1%) und MigrĂ€ne (1,5%) hohe PrĂ€valenzen. Chronisch kranke Frauen waren durchschnittlich zwei Tage lĂ€nger stationĂ€r im Schwangerschaftsverlauf (p<0,01). Dagegen traten Infektionen und vaginale Blutungen wĂ€hrend der Schwangerschaft signifikant hĂ€ufiger in der gesunden Gruppe auf (p<0,05). Der Hauptgeburtsmodus war in beiden Gruppen die Spontangeburt, wobei chronisch kranke Frauen jedoch signifikant hĂ€ufiger per Sectio entbunden wurden (p<0,01) und hĂ€ufiger eine Lungenreifeinduktion (p<0,01) erhielten. Jede 10. Frau aus dieser Gruppe brachte ein frĂŒhgeborenes Kind (vor der vollendeten 37. SSW) zur Welt, wohingegen bei den gesunden Frauen nur jede 13. Frau betroffen war (p<0,05). Kinder chronisch kranker Frauen waren signifikant kleiner bezĂŒglich KörperlĂ€nge und Kopfumfang und mussten hĂ€ufiger stationĂ€r aufgenommen werden (p<0,01). Die vorliegende Analyse ist die erste populationsbasierte Studie, in der die PrĂ€valenzen aller auftretenden chronischen Erkrankungen erfasst wurden. Jede fĂŒnfte schwangere Frau im Studiengebiet Ostvorpommern leidet demnach an mindestens einer chronischen Erkrankung. Eine herabgesetzte FertilitĂ€t chronisch kranker Frauen im gebĂ€rfĂ€higen Alter konnte mit den Daten der SNiP-Studie nicht belegt werden. Ebenso konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Vergleichsgruppen bezĂŒglich Familienstand, ethnischer Herkunft, Schwangerschaftsplanung, akut in der Schwangerschaft auftretender Erkrankungen, Geburtsgewicht, 5-Minuten-Apgar, Base Excess, erweiterte NeugeborenenerstversorgungsmaĂnahmen, Fruchtwasser- sowie PlazentaauffĂ€lligkeiten festgestellt werden. Allerdings scheint das perinatale Outcome dennoch schlechter fĂŒr Kinder chronisch kranker Frauen aufgrund der Vielzahl genannter signifikanter Unterschiede zu sein. Die leitliniengerechte medikamentöse Behandlung wĂ€hrend der Schwangerschaft fand bei den chronisch kranken Teilnehmerinnen der SNiP-Studie nur in einem unzureichenden MaĂe statt, was verschiedene Ursachen haben kann. Die Einnahme frei im Handel erhĂ€ltlicher PrĂ€parate ist hingegen als relativ gut zu bewerten, ebenso wie die Compliance hinsichtlich anderer schwangerschaftsabhĂ€ngiger Bereiche. Mit dieser Auswertung der SNiP-Studie konnten die PrĂ€valenzen chronischer Erkrankungen bei Frauen im gebĂ€rfĂ€higen Alter populationsbasiert in der Region Ostvorpommern gut dargestellt werden. FĂŒr deren Validierung mĂŒsste ein Selektionsbias vermieden und objektive Aussagen mittels Standarddiagnostiken erhalten werden. Prinzipiell wĂ€ren gröĂere StichprobenumfĂ€nge von Vorteil. Nur so werden derartige Studien zukĂŒnftig objektiv, valide und vergleichbar. Auch wenn der FertilitĂ€tsindex ein gutes MaĂ zur Beschreibung der Fruchtbarkeit ist, bedarf es weiterer differenzierter Untersuchungen fĂŒr einzelne chronische Erkrankungen. Er muss ergĂ€nzt werden durch andere Parameter, die die Grundlage fĂŒr FertilitĂ€tsberechnungen darstellen und sollte Einflussfaktoren wie den Nikotinkonsum berĂŒcksichtigen. In den vorliegenden Analysen ist der Einfluss chronischer Erkrankungen auf eine eingetretene Schwangerschaft und deren Ausgang insgesamt geringer als vermutet. Dieser Sachverhalt sollte fĂŒr einzelne Erkrankungen ĂŒberprĂŒft und ggf. widerlegt werden. ZukĂŒnftig sind weitere intensivierte Forschungsarbeiten zum Thema chronische Erkrankung und Schwangerschaft notwendig, um ebenso gute Grundlagen wie im Bereich akuter Erkrankungen fĂŒr Diagnostik und Therapie zu erhalten. ZunĂ€chst sollten die vorliegenden Ergebnisse anhand der SNiP-Studie jedoch versorgungsepidemiologische Beachtung finden. Demnach sind mehr Leitlinien fĂŒr chronisch kranke Schwangere nötig und es bedarf der Kontrolle von leitliniengerechtem Handeln in den einzelnen Arztpraxen und Kliniken. Hinzu kommt der Abbau von Verunsicherungen bei Schwangeren in Bezug auf medikamentöse Therapien wĂ€hrend der Schwangerschaft. Durch mehr integrierte interdisziplinĂ€re Konferenzen können Probleme rechtzeitig erkannt und gemeinsam Lösungen gefunden werden. Hierbei sind Praxen der lĂ€ndlichen Regionen eindeutig benachteiligt. KostenĂŒbernahmen und AufklĂ€rungskampagnen könnten zumindest fĂŒr eine Steigerung des Konsums frei im Handel erhĂ€ltlicher PrĂ€parate sorgen.
GroĂe epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Patienten mit einem Diabetes mellitus oder einem metabolischen Syndrom ein erhöhtes Risiko fĂŒr die Entstehung eines HepatozellulĂ€ren Karzinoms (HCC) besitzen. In einem in der Arbeitsgruppe von F. Dombrowski entwickelten Tiermodell konnte gezeigt werden, dass eine dauerhaft erhöhte Insulin- und Glukosekonzentration nach niedrig-dosierter portal-embolischer Pankreasinseltransplantation in diabetischen Ratten einen karzinogenen Effekt auf die Hepatozyten ausĂŒbt. Da der Signalweg ĂŒber die Proteinkinase AKT und seine EffektormolekĂŒle wie mTOR (mammalian target of Rapamycin) einerseits in der humanen Hepatokarzinogenese aktiviert ist, andererseits aber auch einen typischen intrazellulĂ€ren Mediatorweg des Insulinsignals darstellt, war das Ziel dieser Arbeit, die funktionelle Bedeutung einer AKT/mTOR-Aktivierung in diesem Tiermodell mittels Western Blot und Immunhistochemie zu charakterisieren. AKT und seine EffektormolekĂŒle (mTOR, NFkB, Bcl-2) sind dabei bereits in den frĂŒhesten PrĂ€neoplasien verstĂ€rkt exprimiert, durch AKT in ihrer Funktion negativ-regulierte EffektormolekĂŒle (FOXO1, 4EBP1 und BAD) werden hingegen inhibiert. Diese Effekte nehmen im Verlauf der Karzinogenese vom Stadium der PrĂ€neoplasien zu den HCC deutlich zu. Daher lĂ€sst sich schlussfolgern, dass in der Insulin-induzierten Hepatokarzinogenese nach Pankreasinseltransplantation in diabetischen Ratten der AKT/mTOR-Signalweg als intrazellulĂ€rer Mediator des Insulinsignals von Beginn an aktiviert ist und an der Entstehung der PrĂ€neoplasien und der nachfolgenden Transformation in hepatozellulĂ€re Tumoren eine wesentliche Bedeutung haben dĂŒrfte. Die AKT/mTOR Aktivierung ist ferner fĂŒr die Induktion des lipogenen PhĂ€notyps und die Heraufregulation der lipogenen Enzyme FASN, ACAC, ACLY, Ă€hnlich wie beim HCC des Menschen und im Mausmodell, verantwortlich. Zum einen bietet dieses Modell somit auf molekularer Ebene ErklĂ€rungsansĂ€tze fĂŒr die epidemiologisch gesicherte aber bisher pathogenetisch nicht verstandene Entstehung des HCC beim Menschen mit hyperinsulinĂ€mischen Diabetes mellitus. Zum anderen bleibt darĂŒber hinaus abzuwarten, inwieweit sich durch Hemmung dieses onkogenen Signalwegs AnsĂ€tze fĂŒr die Therapie des HCC bei Patienten mit dereguliertem Insulinstoffwechsel ergeben könnten.
Beim Typ-1 Diabetes handelt es sich um eine multifaktorielle Autoimmunerkrankung, die auf dem Zusammenspiel genetischer, immunologischer und umweltbedingter Faktoren beruht. Hilfreich bei der Identifizierung krankheitsassoziierter Genloci sind diverse Tiermodelle, bei denen durch Kreuzungsstudien kongene Linien mit spontanen Rekombinationen im Bereich diabetes-suszeptibler oder diabetes-resistenter Genloci entstehen. Ein âProduktâ solcher Kreuzungen ist die homozygote BB.6S m Rattenlinie, die obwohl TrĂ€ger der diabetogenen Iddm1 und Iddm2 Genloci, nur eine T1D-Inzidenz von 10 % aufwies. Ursache fĂŒr den diabetes-protektive Effekt war der alleinige chromosomale Austausch des diabetogenen Iddm4 Bereiches auf Chromosomen 6 der BB/OK Ratte durch den einer mĂ€nnlichen, diabetes-resistenten SH Ratte. Innerhalb dieser Arbeit sollten daher folgende Fragestellungen geklĂ€rt werden. 1. Ist die Iddm4 vermittelte Reduktion der Diabetesinzidenz auf die Expression eines oder mehrere potentieller diabetes-protektiver Gene zurĂŒckzufĂŒhren? 2. Wird das T1D Risiko durch den in diesem Bereich liegenden Imprintinglokus Dlk1-Dio3 beeinflusst? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde eine zweite kongene Rattenlinie generiert. Die BB.6S f Linie, deren Iddm4 Genlocus von weiblichen SH Ratten abstammte, zeichnete sich wie die BB.6S m durch eine massive Reduktion der T1D Inzidenz aus. Nur 13 % der BB.6S f Ratten entwickelten einen T1D. Bei der Analyse der Expression von Strukturgenen konnten keine einheitlichen Muster zwischen BB.6S m und BB.6S f Ratten im Bezug zu BB/OK Ratten detektiert werden. Erst die Analyse des Expressionsmusters von mikroRNAs, deren Gene im Iddm4 Bereich und hier insbesondere im Dlk1-Dio3 Gencluster lokalisiert sind, ergaben sich Hinweise auf die mikroRNAs mir-337, mir-345 und mir-299 als potenzielle Kandidaten fĂŒr einen T1D Schutz. Im zweiten Teil der Arbeit sollte geklĂ€rt werden, ob die T1D Inzidenz durch genomische PrĂ€gung der Gene des Dlk1-Dio3 Imprintingclusters beeinflusst wird: So sind auf dem vĂ€terlich vererbten Allel unter anderem die Gene Dlk1, Rtl1 und Dio3 aktiviert, wĂ€hrend bei mĂŒtterlicher Abstammung Gtl2 und mikroRNAs exprimiert werden. Zur KlĂ€rung dieser Fragestellung wurden heterozygote F1 Hybride aus den Kreuzungen (BB/OK x BB.6S m) und (BB.6S m x BB/OK) generiert. Die phĂ€notypischen Daten belegen, dass die heterozygoten Tiere in der Regel eine höhere T1D Inzidenz aufwiesen, die zusĂ€tzlich in AbhĂ€ngigkeit vom Geschlecht der Nachkommen und dem Vererbungsmuster zwischen 21 und 74 % variierte. Generell waren weibliche Nachkommen besser vor einem T1D geschĂŒtzt als mĂ€nnlichen Nachkommen. AuĂerdem zeigte sich, dass die T1D Inzidenz niedriger war, wenn das SHR Allels vĂ€terlicherseits vererbt wurde. Diese Sachverhalte deuten einerseits auf eine Interaktion des Iddm4 Bereichs von Chromosom 6 mit dem biallelischen X-Chromosom hin. Eine weitere Analyse der Dlk1 Expression belegt, dass es beim Fehlen des paternalen SHR Allels ĂŒberraschenderweise zu einer biallelischen Expression des Dlk1 Genes kommt. Dieser Effekt ist assoziiert mit dem Verlust der Iddm4 vermittelten T1D Protektion. Die Daten der vorliegenden Arbeit lassen zusammenfassend drei Aussagen zu. I. Es konnte unter Einsatz der beiden kongenen BB.6S Rattenlinien kein Gen identifiziert werden, das den durch den Iddm4 Bereich der SH Ratte vermittelten Diabetesschutz bewirkt. II. Die Diabetesinzidenz wird offensichtlich durch Interaktion zwischen Chromosom 6 und dem biallelischen X-Chromosom beeinflusst. III. Hier konnte erstmals tierexperimentell bestĂ€tigt werden, dass die Manifestation eines T1D durch Imprinting geprĂ€gt wird.
Die bedeutende Rolle eines insulinomimetischen Stoffwechsel- und Signalmilieus in glykogenotischen hepatozellulĂ€ren PrĂ€neoplasien konnte in zwei etablierten Rattenmodellen der Zirrhose-unabhĂ€ngigen Hepatokarzinogenese unlĂ€ngst belegt werden. Trotz des Einwirkens unterschiedlicher Karzinogene verlĂ€uft dieser Prozess sowohl im Modell der niedrigdosierten intrahepatischen Pankreasinseltransplantation in diabetischen Ratten als auch im chemischen Modell mit nicht-diabetischen Ratten nach N-Nitrosomorpholin (NNM)-Exposition nach der typischen glykogenotisch-basophilen Entwicklungssequenz mit ausgeprĂ€gten Ăhnlichkeiten bezĂŒglich Morphologie und molekularbiologischen VerĂ€nderungen. Welche Bedeutung insulinomimetische Mechanismen wĂ€hrend der weiteren Karzinogenese in diesen Modellen noch haben und welche zusĂ€tzlichen pathogenetischen Faktoren hinzukommen, ist bisher weitgehend unbekannt und soll durch eine globale Genexpressionsanalyse nĂ€her beleuchtet werden. Dazu wurden verschiedene morphologische Karzinogenesestadien von Ratten aus dem Inseltransplantations- und NNM-Modell mit Hilfe der komparativen cDNA-Mikroarray-Technik auf intraindividuelle ExpressionsverĂ€nderungen mehrerer tausend Gene untersucht. Neben glykogenotischen PrĂ€neoplasien, weiter fortgeschrittenen gemischtzelligen PrĂ€neoplasien und hepatozellulĂ€ren Karzinomen (HCC) aus dem Transplantationsmodell Streptozotocin (Stz)-diabetischer Ratten sowie glykogenotischen PrĂ€neoplasien und HCC aus dem NNM-Modell befand sich auch eine Gruppe autoimmun-diabetischer Ratten mit glykogenotischen PrĂ€neoplasien nach Inseltransplantation unter den Versuchstieren. Mit Hilfe dieser Versuchsgruppe sollten potentiell relevante Unterschiede der ExpressionsverĂ€nderungen zwischen den glykogenotischen PrĂ€neoplasien der verwandten Transplantationsmodelle aufgedeckt werden, welche auf die einmalige Stz-Applikation im klassischen Transplantationsmodell zurĂŒckzufĂŒhren sein könnten. Die ExpressionverĂ€nderungen betreffen in beiden Modellen mehrere hundert Gene aus zahlreichen zellulĂ€ren Prozessen, wobei insgesamt (2512 versus 1717) und bei GegenĂŒberstellung der korrespondierenden Stadien im klassischen Inseltransplantationsmodell stets mehr Gene alteriert sind als im NNM-Modell. Am geringsten ist die Zahl alterierter Gene in den glykogenotischen PrĂ€neoplasien der autoimmun-diabetischen Ratten. Die in allen Versuchsgruppen prozentual am stĂ€rksten von den ExpressionsverĂ€nderungen betroffenen Gene stammen von intrazellulĂ€ren Signalmediatoren, Transkriptionsregulatoren und Membranrezeptoren. Aus dem Bereich des Grundstoffmetabolismus sind Lipid- und Kohlenhydratstoffwechsel am stĂ€rksten betroffen. Insgesamt gibt es bezĂŒglich der alterierten Zellprozesse keine wesentlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Versuchsgruppen. Die ExpressionsverĂ€nderungen nehmen bis zur Vervierfachung im Karzinomstadium im Verlauf der Karzinogenese in beiden Modellen zu (kumulativer Effekt). Unter den alterierten Genen finden sich neben solchen des Glukose-Turnovers und der Insulin-Signaltransduktion zahlreiche weitere Karzinogenese-assoziierte Gene, darunter lipogene Mediatoren, mehrere Wachstumsfaktoren (ErbB-, FGF- und Annexin-Familie), Mediatoren der Angiogenese, Apoptoseregulation und der intrazellulĂ€ren Signaltransduktion, onkogene Transkriptionsfaktoren, DNA-Reparaturgene sowie einige bekannte Protoonko- und Tumorsuppressorgene. Die ExpressionsverĂ€nderungen sprechen auch fĂŒr eine Rolle von insulinomimetischen Mechanismen in der spĂ€ten experimentellen Hepatokarzinogenese, wobei diese eher durch andere Karzinogenese-assoziierte PhĂ€nomene als durch direkte Insulinrezeptor-SignalĂŒbertragung aufrechterhalten werden könnten. So lieĂen sich einige ExpressionsverĂ€nderungen des Glukosestoffwechsels zum Beispiel mit Hilfe des Warburgeffekts oder als Hypoxie-induziert erklĂ€ren. DarĂŒber hinaus liefern vorliegende Ergebnisse Anhaltspunkte fĂŒr weitere pathogenetisch relevante Mechanismen wĂ€hrend der Karzinogeneseprogression in den untersuchten Modellen. Dazu gehören unter anderem der wachstumsfördernde Einfluss von ĂŒberexprimierten Wachstumsfaktoren der ErbB-Familie und lipogenen Mediatoren aber auch die Dysregulation des intrazellulĂ€ren Signalkaskadennetzwerks und des programmierten Zelltods. Die Alteration derselben zellulĂ€ren Prozesse im Transplantations- und NNM-Modell bestĂ€tigt eine groĂe Ăbereinstimmung im Verlauf der Karzinogenese in beiden Modellen auf Transkriptionsebene. Insgesamt sind die Alterationen im Stz-Modell stĂ€rker ausgeprĂ€gt. Sowohl die Anzeichen fĂŒr mögliche vorĂŒbergehende Stz-induzierte GenexpressionsverĂ€nderungen in den klarzelligen PrĂ€neoplasien als auch Ursache und tatsĂ€chliche kausalpathogenetische Bedeutung der hier nachgewiesenen ExpressionsverĂ€nderungen mĂŒssen durch weitere Untersuchungen validiert und gezielter analysiert werden.
Eine hĂ€ufige Ursache von HypoglykĂ€mien bei insulinbehandelten Diabetespatienten ist die fehlende oder unzureichende vorausschauende Anpassung der Insulindosierung an erhöhte körperliche AktivitĂ€ten. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die erforderliche Reduktion der Insulindosierung vorhersagbar zu ermitteln, um dem einzelnen Patienten geeignete Empfehlungen geben zu können. Grundlage der durchgefĂŒhrten Untersuchungen war eine vorausgegangene klinisch-experimentelle Studie im Institut fĂŒr Diabetes âGerhardt Katschâ Karlsburg, die gezeigt hatte, dass es im aeroben Belastungsbereich bezĂŒglich der Blutglukosekontrolle ein InsulindosisĂ€quivalent fĂŒr körperliche AktivitĂ€ten (IDE) gibt. Dieses kann in IE sc. applizierten Kurzzeitinsulins pro Wh ausgedrĂŒckt werden und ist eine belastungsabhĂ€ngige Funktion der Steady-state-Herzfrequenz (SSHF). Mittels eines aus den dabei angefallenen Daten entwickelten, publizierten und zur Anwendung patentierten Nomogramms können die IDE definierter AktivitĂ€ten anhand der im Ergometerstufentest gemessenen Belastungsherzfrequenz bestimmt werden. Die hier beschriebene nichtinterventionelle klinisch-diagnostische Beobachtungsstudie wurde an 63 Kindern mit Typ 1 Diabetes (Alter 8-18 J., Diabetesdauer 0,5 - 14 J.) wĂ€hrend einer 3-wöchigen stationĂ€ren Reha-MaĂnahme durchgefĂŒhrt. ZunĂ€chst wurden in Fahrradergometerstufentests die IDE als reproduzierbare leistungsbezogene individuelle Kennziffer in IE KurzzeitinsulinĂ€quivalent pro 50 Wh identifiziert. Die SSHF ist dabei auch der Ausweis der Fitness (körperlicher Trainingszustand), wenn sie mit einem, ebenfalls im Rahmen der Studie ermittelten, geschlechts- und altersbezogenen Erwartungswert folgendermaĂen verglichen wird: (gemessene SSHF â Erwartungswert) ± SD entspricht durchschnittlicher Fitness, darunter liegende Werte weisen ĂŒberdurchschnittliche Fitness aus, darĂŒber liegende Werte reprĂ€sentieren eine unterdurchschnittliche Fitness. Insgesamt betragen die IDE im Mittel 2,6 IE/50 Wh (4,3 IE/50 Wh bei ĂŒberdurchschnittlicher, 2,7 IE/50 Wh bei durchschnittlicher und 0,6 IE/50 Wh bei unterdurchschnittlicher Fitness). Der Hauptteil der Studie war ein Feldtest mit 24 h - Herzfrequenz(HF)-Monitoring bei Protokollierung der körperlichen AktivitĂ€ten in 15 min-Intervallen. Aus den HF-Profilen wurden mittels der zuvor im Ergometertest ermittelten leistungsbezogenen SSHF individuell die scheinbaren zirkadianen körperlichen Belastungsprofile âWh = f(t)â und daraus anhand des Nomogramms die entsprechenden IDE- Profile âIE KurzzeitinsulinĂ€quivalente = f(t)â ermittelt. Patienten mit durchschnittlicher Fitness entwickeln bei mĂ€Ăig belastenden körperlichen AktivitĂ€ten (z.B. Wandern, Gymnastik, Hausarbeit) IDE-AktivitĂ€ten von 0,5â1,0 IE/h, bei mittlerer Belastung (z.B. Fitnesstraining, Reiten, GelĂ€nde- und Ballspiele) 1,0â2,0 IE/h und bei starker Belastung (z.B. Jogging, Radfahren, Schwimmen, Tanzen) 1,5-2,5 IE/h. FĂŒr Patienten mit ĂŒberdurchschnittlicher Fitness betragen diese Werte 1,0â1,5, 1,5â2,5 und 2,5â4,0 IE/h. FĂŒr Patienten mit unterdurchschnittlicher Fitness liegen sie durchschnittlich bei 0,1, 0,2 bzw. 0,3 IE/h und sind somit bei klinischen Empfehlungen im Allgemeinen zu vernachlĂ€ssigen. Durchschnittlich entfallen unter den betrachteten TagesablĂ€ufen in diesen 3 Fitnessgruppen 30%, 25% und 5% der tĂ€glichen Gesamtinsulinwirkung in der Blutglukosekontrolle auf die Auswirkung körperlicher AktivitĂ€ten. Die vorgelegten Daten können bereits jetzt als Beratungs- und Schulungsgrundlage zur vorbeugenden Insulindosisreduktion vor ĂŒberdurchschnittlichen körperlichen Belastungen dienen. VorlĂ€ufige Studien zur Anwendung der IDE im Blutglukosemanagement, welche die Machbarkeit, Akzeptanz und den möglichen Nutzen zeigen, sind zu vertiefen.
Anwendung des Karlsburger Diabetes-Management-System (KADISÂź) unter Studien- und Routinebedingungen
(2009)
Mit der ForschungstĂ€tigkeit der letzten Jahre sollte die Frage beantwortet werden, ob KADISÂź zur unterstĂŒtzenden Beratung von Ărzten bei Optimierung der Stoffwechseleinstellung in der Routine der Diabetikerversorgung geeignet ist. Dazu erfolgte eine stufenweise Testung von KADISÂź in offenen mono- und polyzentrischen Studien, in einer Fall-Kontroll-Studie sowie in einer Anwendungsbeobachtung im Rahmen des DiabetivaÂź-Programms der TAUNUS BKK. Die Ergebnisse der Studien zeigten, dass die Anwendung von KADISÂź-Empfehlungen zu einer signifikanten Verbesserung der Stoffwechseleinstellung fĂŒhrt. Diese Aussage fand in allen Studien durch Senkung des HbA1c-Wertes BestĂ€tigung. In der monozentrischen Studie konnte eine HbA1c-Reduktion um 1,2 % und in der multizentrischen Studie um 0,62 % innerhalb von 3 Monaten erreicht werden. Im DiabetivaÂź-Programm fĂŒhrte der Einsatz von KADISÂź ebenfalls zu einer Absenkung des HbA1c-Wertes. In allen Studien und in der Routine-Anwendung bestand eine AbhĂ€ngigkeit des KADISÂź-Effekts vom Ausgangs-HbA1c. Je höher der Ausgangs-HbA1c desto gröĂer der KADISÂź Effekt. So erreichte in der Fall-Kontroll-Studie die Subgruppe mit einem HbA1c-Ausgangswert >7,5 % unter kombinierter Anwendung von CGMSâą und KADISÂź eine HbA1c-Reduktion von 0,8 %, wĂ€hrend in dieser Subgruppe unter alleiniger CGMSâą-Anwendung nur eine Absenkung von 0,2 % gelang. Das Diabetes-Management mit KADISÂź war vergleichbar erfolgreich bei deutschen und arabischen Menschen mit Diabetes. Der positive KADISÂź-Effekt war sowohl fĂŒr Patienten mit Typ 1 als auch mit Typ 2 Diabetes nachweisbar. So fĂŒhrte die kombinierte Anwendung von CGMSâą und KADISÂź im Vergleich zu CGMSâą alleine zu einer HbA1c-Senkung um 0,62%. Bei Typ 1 Diabetikern gelang eine gröĂere Absenkung des HbA1c-Wertes als bei Typ 2 Diabetikern. Mit Hilfe einer multiplen Regressionsanalyse konnte gezeigt werden, dass Patienten, die von Allgemeinpraktikern betreut werden, am meisten vom Einsatz von KADISÂź Empfehlungen im Sinne einer evidenzbasierten EntscheidungsunterstĂŒtzung profitierten. Generell war der Einsatz von KADISÂź als evidenzbasiertes EntscheidungsunterstĂŒtzungssystem dem CGMSâą-Monitoring allein ĂŒberlegen. Offenbar liefert das CGMSâą- Profil allein nur beschrĂ€nkte Informationen zur Optimierung der StoffwechselfĂŒhrung, wĂ€hrend mittels KADISÂź detaillierte Empfehlungen zur Verbesserung der Blutzuckerkontrolle abgeleitet werden können, die zudem spezifisch fĂŒr die jeweilige individuelle metabolische Situation des Patienten bestmöglich zugeschnitten sind. Die Studien machen ein betrĂ€chtliches Potential von KADISÂź zur Vermeidung von diabetischen SpĂ€tkomplikationen deutlich. Jede Absenkung des HbA1c-Wertes um 1 % fĂŒhrt laut UKPDS zu einer Verminderung diabetesbedingter TodesfĂ€lle um 21 %. Gelingt es, den HbA1c-Wert dauerhaft auf Werte unter 7,5 % abzusenken, reduziert sich deutlich das Risiko fĂŒr Erblindung, Amputation, Nierenversagen und NervenschĂ€den. Selbst wenn eine Verbesserung der Blutzucker-Einstellung erfolgt, nachdem eine diabetesbedingte Komplikation diagnostiziert wurde, kann durch Verbesserung der Stoffwechseleinstellung die Manifestation einer weiteren verzögert oder verhindert werden. AbschlieĂend kann festgestellt werden, dass KADISÂź zur unterstĂŒtzenden Beratung von Ărzten bei der Optimierung der Stoffwechseleinstellung in der Routine der Diabetikerversorgung geeignet ist. DarĂŒber hinaus ist es gelungen, die Forschungsergebnisse in der Praxis unter ambulanten Bedingungen zu bestĂ€tigen. Der erfolgreiche Start des DiabetivaÂź-Programms zeigt, dass das Konzept eines telemedizinisch-gestĂŒtzen Diabetikerbetreuungsnetzwerks mit KADISÂź als evidenzbasiertem EntscheidungsunterstĂŒtzungssystem sehr gut geeignet ist, die StoffwechselfĂŒhrung von Patienten mit Typ 2 Diabetes zu verbessern.
In der vorliegenden Arbeit wurden Typ 2 Diabetiker hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zum LADA analysiert, auĂerdem wurde nach genetischen ZusammenhĂ€ngen von SNPs auf und zwischen den Genen REPIN1 und RARRES2 in Bezug auf BMI und WHR als Facetten des Metabolischen Syndroms untersucht. Dazu wurden 98 Typ 2 Diabetiker einer allgemeinmedizinischen Praxis in LĂŒhmannsdorf, Ostvorpommern sowie eine Kontrollgruppe von 104 normgewichtigen nichtdiabetischen Probanden (BMI<25) geschlechtsspezifisch erfasst, ausgewertet und statistisch verglichen. FĂŒr die genetischen Untersuchungen wurde als Vergleich noch eine Gruppe mit Ă€hnlichem Charakter aus Leipzig hinzugezogen. Bei 3,4 Prozent der insgesamt 98 untersuchten Typ 2 Diabetiker aus OVP wurden GAD-Antikörper als Hinweis fĂŒr eine Zuordnung zum LADA nachgewiesen. Das waren weniger Typ 2 Diabetiker als nach publizierten Studien erwartet (5-10 Prozent). Ăbereinstimmend zeigte sich, dass die Diabetiker beider Populationen mit einem BMI >30 und einer WHR >1 ĂŒbergewichtig bzw. adipös waren. Signifikante Unterschiede wurden jeweils bei einem der fĂŒnf untersuchten SNPs in der Genotypenverteilung zwischen diabetischen und nichtdiabetischen Probanden beider Populationen nachgewiesen. Signifikante Unterschiede zeigten sich auch zwischen den Genotypen und dem BMI bei nichtdiabetischen MĂ€nnern und Frauen aus Leipzig sowie der WHR bei diabetischen Frauen aus Leipzig. Keine signifikanten Unterschiede fanden sich bei den Probanden aus OVP.
Hintergrund: WĂ€hrend seit langem eine Assoziation von Fettleber und Diabetes mellitus Typ 2 bekannt ist, ist der Zusammenhang zwischen Fettleber und Diabetes mellitus Typ 1 bisher nicht ausreichend untersucht. Ziel der Arbeit war es zu zeigen, dass das Risiko fĂŒr Fettleber bei Typ-1 und Typ-2-Diabetikern verschieden ist. Methodik: Die Study of Health in Pomerania (SHIP) ist eine populationsbasierte Querschnittstudie in Vorpommern in deren Rahmen insgesamt 4310 Probanden untersucht wurden. FĂŒr die Analysen standen 4173 Probanden zur VerfĂŒgung. Die Study of Health in Pomerania â Diabetes mellitus Typ 1 (SHIP-DM) wurde als assoziiertes Projekt von SHIP durchgefĂŒhrt. FĂŒr die Studie wurden 241 konsekutive Typ-1-Diabetiker nach einem erweiterten SHIP-Protokoll untersucht. FĂŒr die Analysen standen 219 Probanden zur VerfĂŒgung. Ergebnisse: Die PrĂ€valenz fĂŒr Fettleber lag bei Typ-2-Diabetikern mit 64,5% ĂŒber dem Risiko fĂŒr Typ-1-Diabetiker (20,5%) und dem fĂŒr Nichtdiabetiker (26,4%). Nach Kontrolle fĂŒr potenzielle Confounder lieĂ sich dieser Zusammenhang ebenfalls zeigen. Das unabhĂ€ngige Risiko fĂŒr Fettleber ist bei Typ-2-Diabetes verglichen mit Nichtdiabetikern dreifach erhöht. Das Risiko fĂŒr Fettleber ist bei Diabetes mellitus Typ 1 vergleichbar mit dem Risiko bei Nichtdiabetikern. Bei Typ-1-Diabetikern sind mĂ€nnliches Geschlecht, eine erhöhte Waist-to-Hip-Ratio und erhöhte Serumwerte fĂŒr Cholesterol mit Fettleber assoziiert. Leicht erhöhte Serumwerte fĂŒr HbA1c sind bei Typ-1-Diabetikern invers mit Fettleber assoziiert. Die fĂŒr Typ-1-Diabetiker nachgewiesenen Risikofaktoren lieĂen sich ebenfalls fĂŒr Nichtdiabetiker nachweisen. Bei Typ-2-Diabetikern dagegen ist mĂ€nnliches Geschlecht nicht mit Fettleber assoziiert und leicht erhöhte Serumwerte fĂŒr HbA1c erhöhen das Risiko fĂŒr Fettleber. Diskussion: Die Ergebnisse bestĂ€tigen die Hypothese, dass Diabetes mellitus Typ 1, anders als Typ 2, nicht mit Fettleber assoziiert ist. HierfĂŒr gibt es mehrere mögliche ErklĂ€rungen, die auf der unterschiedlichen Pathophysiologie der beiden Diabetestypen aufbauen. Diese Ergebnisse untermauern unter anderem die These, dass die Fettleber an der Entstehung des Diabetes mellitus Typ 2 beteiligt sein könnte.
Diese Arbeit erlĂ€utert zunĂ€chst einige Grundlagen - Anatomie des Auges, Diabetes mellitus, diabetische Retinopathie - und befasst sich danach mit den funktionellen und morphologischen Ergebnissen von Augen, die aufgrund einer proliferativen diabetischen Retinopathie einer Pars plana Vitrektomie unterzogen wurden. Hierzu werden 124 Augen von 108 Patienten nach dem Diabetes mellitus Typ und dem vorliegenden Retinopathiestadium eingeteilt. Der Ausgangsvisus wird mit dem besten postoperativen Visus und dem Visus bei letzter Kontrolle verglichen. Eine Visusverbesserung gegenĂŒber dem Ausgangsvisus kann beim besten postoperativen Visus bei 63,7 % festgestellt werden. Bei der letzten Kontrolle zeigen 54 % eine Visusverbesserung. AuĂerdem werden die postoperative Netzhautsituation, durchgefĂŒhrte Nachoperationen und aufgetretene Komplikationen betrachtet und in die Auswertung mit einbezogen. Die Netzhaut liegt zum Zeitpunkt der letzten Nachkontrolle bei 70,1 % der FĂ€lle an. An 33,9 % der Augen mussten eine oder mehrer Nachoperationen durchgefĂŒhrt werden. Zwei Augen werden letztendlich enukleiert.
Pretransplant Tolerance Induction Reduces the Islet Mass Required to Reverse Diabetes in NOD Mice
(2007)
Islet transplantation can restore normoglycemia in diabetic patients. However, its application is limited by the high number of islets required to reverse diabetes. As the mass and potency of most human islet preparations are marginal, a large impact on the applicability of islet transplantation is expected from the implementation of strategies that improve engraftment of these islet preparations. The roles of adaptive immunity and immunosuppression on islet engraftment are not well studied. Therefore, the effects of currently used immunosuppression with antilymphocyte serum, tacrolimus and sirolimus on islet engraftment were separated from their impact on immunity and diabetes reversal rates were compared after islet allotransplantation in immunosuppressed and chimeric, non-immunosuppressed NOD mice. Both strategies prevented rejection of islet allografts and reduced the frequency of donor-specific, IFN-gamma-secreting T cells. However, in order to achieve stable diabetes reversal with a probability of about 80% after islet allotransplantation in diabetic NOD mice, a fourfold higher islet mass (400 islets) was required in immunosuppressed recipients, compared with non-immunosuppressed recipients made tolerant pretransplant by induction of mixed hematopoietic chimerism (100 islets). The failure of immunosuppressed mice to become normoglycemic after low-dose islet transplantation primarily resulted from the inhibitory effects of tacrolimus combined with sirolimus on islet engraftment and not from the inhibitory effects of this combination on islet graft function. These data suggest that immunotherapeutic strategies that control adaptive immunity without interfering with islet neovascularization or other processes critical to islet engraftment are likely to improve the success rate of marginal mass human islet allografts.
Das Apolipoprotein E wird mit verschiedenen Krankheiten wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Lungenembolie, Diabetes mellitus, Pneumonie, Tumore assoziert. Es interessierte, ob unterschiedliche Apo E-Genotypen, speziell das Apo E4, mit diesen Krankheiten im Zusammenhang stehen, und ob dies im Obduktionsgut seinen Niederschlag findet. Es wurde kein statistisch signifikanter Einfluà der E4-AllelprÀsenz auf das Auftreten von Arteriosklerose, Herzinfarkt gefunden. Dagegen waren die mÀnnlichen E4-AlleltrÀger hÀufiger an Beinvenenthrombosen oder an Lungenembolien erkrankt im Vergleich zu Personen, die dieses Allel nicht hatten.
Entscheidende Fortschritte in der Pathogenese des Typ 1 Diabetes wurden durch den Einsatz von Modelltieren erzielt, die ebenso wie der Mensch spontan einen Typ 1 Diabetes ausbilden. Eines dieser Modelltiere ist die BB-Ratte (Bio Breeding Ratte). Sie entwickelt ein dem Typ 1 Diabetes des Menschen sehr Ă€hnliches Krankheitsbild mit den typischen Kennzeichen wie Insulitis, Insulinopenie, HyperglycĂ€mie, Ketoseneigung, Polyurie und Polydipsie. Analog zum Menschen sind bei diesen Tieren bestimmte Gene des Haupthisto-kompatibilitĂ€tskomplexes (MHC) fĂŒr die Entwicklung eines Diabetes essentiell und werden als Iddm 1 bezeichnet. Kreuzungsstudien zeigten jedoch, dass nicht nur diese Gene, sondern auch Nicht-MHC-Gene (Iddm-2, Iddm-3, Iddm4 etc.) fĂŒr die Entwicklung verantwortlich sind. Um die Bedeutung der Nicht- MHC- Gene zu prĂŒfen, wurden verschiedene kongene BB.SHR-Linien etabliert, indem chromosomale Segmente mit nachgewiesenen Nicht-MHC-Genen von Diabetes- resistenten SHR-Ratten (spontan hypertensive Ratte) durch wiederholte RĂŒckkreuzung auf die BB-Ratten ausgetauscht wurden. Durch den Austausch von Iddm2 (BB.LL) konnte die Entstehung eines Diabetes verhindert werden, aus dem Austausch von Iddm4 (BB.6S) resultierte eine drastischen Senkung der DiabeteshĂ€ufigkeit im Vergleich zum Parentalstammes (15 vs. 86%) Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, zu klĂ€ren, welche Faktoren auf molekularer Ebene die Destruktion einerseits und anderseits eine Protektion der Ă-Zellen unter Verwendung von Langerhansschen Inseln der kongenen Linien BB.LL, BB.6S und des BB/OK-Parentalstammes in vitro bedingen. Es konnte gezeigt werden, inwieweit Calcium als Mitregulator bei der Freisetzung von Insulin aus den Langerhansschen Inseln und Cytokine als generelle Stressoren die Funktion und die Expression von Schutzproteinen beeinflusst. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass bei Langerhansschen Inseln des BB.LL- und BB.6S- Stammes in Gegenwart einer erhöhten Calciumkonzentration eine Stimulierung der InsulinausschĂŒttung möglich war, wĂ€hrend die des BB/OK Stammes unter den gleichen Bedingungen mit reduzierter InsulinausschĂŒttung reagierten. GleichermaĂen zeigte sich eine höhere Expression der Schutzproteine vor und nach der Inkubation mit Cytokinen zwischen den Linien, wobei eine negative Korrelation zur Diabetesinzidenz nachweisbar war, d.h. eine niedrige Calbindinexpression des BB/OK Stammes korrelierte mit einer hohen Diabetesmanifestation (ca. 86%), wĂ€hrend die Calbindinexpression der Langerhansschen Inseln des BB.6S-Stammes mit einer niedrigen Inzidenz einherging. Auch die Expression von HSP70, einem speziellen protektiven Protein zeigte in den Untersuchungen eine negative Korrelation zur Diabetesmanifestation. Die vorgelegten Befunde lieĂen den Schluss zu, dass molekulare Mechanismen die BB.6S- und BB.LL- Linie vor einer Diabetesmanifestation schĂŒtzen, wĂ€hrend die suszeptiblen BB.OK-Ratten diese protektiven Mechanismen nicht besitzen.
The insulin dependent type 1 diabetes mellitus (IDDM) and the metabolic syndrome are complex human diseases. Both diseases are heterogeneous, genetically inherited and do not follow a simple Mendelian single-locus pattern. The analysis of complex human diseases is complicated both by genetic heterogeneity and by environmental factors. One way to overcome the problem of genetic heterogeneity in humans may be to cluster patients by kinship. It was shown by analysis of maternal lines of type 1 diabetics using mitochondrial DNA that 89% of maternal lines are related to each other. Moreover, an alternative to the genetic differential analysis of complex mammalian diseases is the use of animal models. The availability of inbred animal models closely resembling the human disease is an essential component of genetic investigations in this field, as shown in the results of this work. These findings do not only underscore the utility of the congenic and subcongenic approach in differentially analyzing complex traits, but also show that candidate genes can be identified and that chromosomal exchange can variously influence the phenotype, leading to sub-phenotypes which may be representative for human beings. Furthermore, it will also be possible to locate the syntenic region in the human genome and congenic and subcongenic strains can also be used to study interactions between chromosomal regions and various selected environmental conditions. In this way, it may be possible to learn which region can be influenced by environmental factors and to which extent, an undertaking which will require prospective projects.
HINTERGRUND: Ziel der Studie war es, die BetreuungsqualitĂ€t einer diabetologisch spezialisierten ambulanten Arztpraxis im zeitlichen Verlauf zu untersuchen und Möglichkeiten eines QualitĂ€ssicherungsmonitorings zu evaluieren. - METHODE: ES wurde retrospektiv eine Klientel von 303 nicht selektierten Diabetikern mit Insulintherapie (32,7 % Typ 1) eines Stadtkreise von 91.068 Einwohnern fĂŒr die Jahre 1987, 1990 und 1993 untersucht. - ERGEBNISSE: AusgewĂ€hlte Ergebnisse im Vergleich 1987 zu 1993: Ă€rztliche Konsultationen pro Jahr: 8,0 vs. 7,9. Intensivierte Insulintherapie: 77,8 % vs. 84,8 % (Typ 1) bzw. 2,1 % vs. 2,5 % (Typ 2). Gewichtsbezogene Insulindosis pro Tag: 0,64 vs. 0,65 (Typ 1) bzw. 0,48 vs. 0,58 (Typ 2) IU*kg'1*d"1. Mittlere non-fasting-Blutglukose [mmol/1]: 11,3 vs. 10,1 (Verbesserung um 10,6 %; p < 0,05). Mittleres HbAlc [%]: 9,0 vs. 8,6 (Verbesserung um 4,5 %) untersucht bei 12,2 vs. 94,1 % aller Patienten. Patienten mit GlykohĂ€moglobinwerten im Normbereich: 5 % vs. 21,8 % (Verbesserung um 16,8 %). Mittleres Cholesterol [mmol/1]: 7,0 vs. 6,1 (p < 0,05) untersucht bei 22,1 vs. 94,1 % aller Patienten. Mittlerer arterieller Blutdruck [mmHg]: 156 vs. 149 systolisch bzw. 92 vs. 85 diastolisch (p < 0,05). Mittlerer Body-Mass-Index [kg*(m)~2]: 27,3 vs. 27,9. PrĂ€valenz einer proliferativen Retinopathie: 9,1 vs. 11,1 % beim Typ 1 (untersucht bei 67,7 vs. 84,8 % aller Patienten) bzw. 1,0 vs. 7,5 % beim Typ 2 (untersucht bei 52,2 vs. 80,9 % aller Patienten). PrĂ€valenz einer Nephropathie (Stadien III bis V nach MORGENSON): 27,3 vs. 68,7 % (Typ 1) bzw. 20,6 vs. 70,0 % (Typ 2). PrĂ€valenz von FuĂkomplikationen (Ulzerationen und Amputationen): 2,0 vs. 3,0 % (Typ 1) bzw. 1.5 vs. 1,5 % (Typ2). - SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die BetreuungsqualitĂ€t der untersuchten Arztpraxis war durchgehend Leitlinien-gerecht bezĂŒglich der ProzessqualitĂ€t und akzeptabel bezĂŒglich der meisten Indikatoren der ErgebnisqualitĂ€t. Aufgrund, der gewöhnlichen Inzidenzen der SpĂ€tkomplikationen wie Erblindungen, Nierenversagen, Amputationen, KHK und perinataler Komplikationen, sind signifikante Aussagen nur im Rahmen territorial ĂŒbergreifender Netzwerke mit Benchmarking möglich. SCHLĂSSELWĂRTER: BetreuungsqualitĂ€t, Diabetes mellitus, GlykohĂ€moglobine, HbAlc, SpĂ€tkomplikationen, Retinopathie, Nephropathie, FuĂkomplikationen, Koronare Herzkrankheit, perinatale Komplikationen, St. Vincent Deklaration