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Ziel: In der retrospektiven Studie soll anhand der BI-RADS-Klassifikation die diagnostische Wertigkeit von Mammographie, Mammasonographie und Palpation bei Fibroadenomen unter BerĂŒcksichtigung der Variablen Dichte der Brust, Alter der Patientin, sonographischer GröĂe und Palpierbarkeit des Befundes dargestellt werden. Material und Methoden: Es wurden im interdisziplinĂ€ren Brustzentrum der UFK Greifswald 339 fĂŒr diese Studie verwendbare Fibroadenome diagnostiziert und histologisch gesichert. Die DignitĂ€tsbeurteilung nach BI-RADS wurde in benigne vs. maligne vereinfacht und mit der Histologie verglichen. Die SpezifitĂ€ten wurden in AbhĂ€ngigkeit von den o.g. Variablen getrennt beurteilt. FĂŒr den Chi2-Test wurde ein p-Wert < 0,05 als signifikant angenommen. Die Ăbereinstimmung von Mammographie und Sonographie wurde mit der Kappa-Statistik nach Cohen berechnet. Ergebnisse: Bei den GesamtspezifitĂ€ten von 100% fĂŒr Palpation, 83,9% fĂŒr Mammographie und 88,2% fĂŒr Sonographie zeigten sich auch unter BerĂŒcksichtigung der Variablen deutliche Vorteile der Sonographie gegenĂŒber der Mammographie. Es konnte fĂŒr die Sonographie eine AbhĂ€ngigkeit zwischen DignitĂ€tseinstufung und Alter sowie Palpierbarkeit dargestellt werden (p = 0,001 und p = 0,025). GröĂte Ăbereinstimmungen in der DignitĂ€tseinstufung zeigten Mammographie und Sonographie bei ACR 1 - 2 sowie Befunden > 1,9 cm. Schlussfolgerung: FĂŒr die Diagnostik von Fibroadenomen zeigt die Sonographie auch unter BerĂŒcksichtigung von den Variablen eine höhere SpezifitĂ€t als die Mammographie und sollte daher vor allem bei jĂŒngeren Patientinnen der Vorrang gegeben werden. Bei der Sonographie ist die AbhĂ€ngigkeit bei der DignitĂ€tseinstufung von Alter und Palpierbarkeit des Befundes zu beachten; in angezeigten FĂ€llen sollte somit trotzdem die Mammographie als ergĂ€nzende Methode in ErwĂ€gung gezogen werden.
Einfluss von Paclitaxel und Carboplatin auf das Hitzeschockprotein 27 in Ovarialkarzinomzellen
(2020)
Die hohe MortalitĂ€t und spĂ€te Erstdiagnose im oft fortgeschrittenen Stadium des OvCas unterstreichen die Notwendigkeit der Identifizierung geeigneter Biomarker. HSP27, Schutzfaktor der Zelle vor gefĂ€hrdenden UmwelteinflĂŒssen im gesunden Gewebe, Indikator fĂŒr Tumorprogress und Vermittler von Resistenzen, könnte im Rahmen der Verbesserung diagnostischer und therapeutischer MaĂnahmen genutzt werden. Um einerseits geeignete FrĂŒherkennungsmaĂnamen zu etablieren, andererseits eine mögliche Resistenzbildung zu detektieren und gegen HSP27 gerichtete Therapiemöglichkeiten effizient einsetzen zu können, ist die Charakterisierung des HSP27 Umsatzes von Bedeutung. Die genauen Mechanismen der Resistenzentwicklung, ausgelöst durch Chemotherapie, sind noch nicht vollstĂ€ndig verstanden und wurden in dieser Arbeit in einem Zellkulturmodell untersucht. Dazu wurden die vier Zelllinien OVCAR-3, SK-OV-3, TOV-21G und TOV-112 im Zeitfenster von 120 h mit den mittleren inhibitorischen Konzentrationen der Standardchemotherapeutika Paclitaxel und Carboplatin inkubiert. Nach erreichter Wachstumshemmung konnten die VerĂ€nderungen der intra- und extrazellulĂ€ren HSP27-Konzentrationen mittels Western Blot und ELISA analysiert werden. Es zeigte sich nicht nur ein zellspezifisches, sondern auch ein wirkstoffspezifisches Antwortverhalten der vier Zelllinien. Insgesamt stellte sich im Rahmen einer schnellen Zellantwort im Intrazellularraum eine Tendenz zum Konzentrationsabfall und im Extrazellularraum eine Tendenz zum Konzentrationsanstieg von HSP27 heraus. Womöglich greifen die Medikamente in Regulationen der HSP27 Synthese ein oder fĂŒhren durch Nekrose-induzierte Wirkung zur vermehrten Freisetzung in den Extrazellularraum. Die genauen Freisetzungsmechanismen sind noch unklar. Eine Induktion von HSP27 blieb zumindest im durchgefĂŒhrten Zeitfenster aus. Womöglich tritt diese zu einem spĂ€teren Zeitpunkt ein. Vorliegende Ergebnisse beleuchten das individuelle Antwortverhalten jeder einzelnen Zelllinie auf Ă€uĂere Stimuli in Form von Chemotherapie. ZukĂŒnftige Untersuchungen im OvCa ĂŒber einen beispielsweise lĂ€ngeren Zeitraum sind erforderlich, um die Eignung von HSP27 als Indikator fĂŒr Resistenzbildung weiter zu analysieren und zu bewerten.
Tumorpatienten haben ein erhöhtes Risiko fĂŒr thrombembolische Ereignisse und werden deshalb oft prophylaktisch mit Heparinen behandelt. Klinische Beobachtungen zeigen, dass Heparine bei Tumorpatienten positive Effekte haben, die ĂŒber die klassische antikoagulatorische Wirkung hinaus gehen und möglicherweise einen davon unabhĂ€ngigen Ăberlebensvorteil bieten. Die genauen Mechanismen sind nicht vollstĂ€ndig geklĂ€rt. Diskutiert werden gĂŒnstige EinflĂŒsse der Heparine auf die Tumorzellen selbst, auf das umgebende Tumormikromilieu oder auch auf die Metastasierung.
Diese Arbeit untersucht, ob Heparine allein oder in Kombination mit dem Chemotherapeutikum Paclitaxel (PTX) einen direkten Einfluss auf das Ăberleben und das Wachstum humaner Endometriumkarzinomzellen (ECa-Zellen) in vitro haben. Des Weiteren wird ĂŒberprĂŒft, inwieweit diese Substanzen Auswirkungen auf den Zytokinhaushalt der ECa-Zellen haben.
Anhand von VitalitĂ€ts- und ZytotoxizitĂ€tsmessungen zeigte sich, dass Heparine keine VerĂ€nderung der Wachstums- und Ăberlebensraten der untersuchten ECa-Zelllinien in vitro bewirken. Eine Modulation der antimitotischen Wirkung von PTX durch Heparine war nicht nachweisbar. Unter der Behandlung mit PTX kam es bei einigen der untersuchten Zelllinien zu einer signifikant stĂ€rkeren Expression und Sekretion der Zytokine RANTES, MCP-1 und IL-6, wĂ€hrend der Einsatz von unfraktioniertem Heparin (UFH) keinen generalisierbaren Effekt auf den Zytokinhaushalt der ECa-Zellen erbrachte. Die Kombinationsbehandlung aus PTX und UFH zeigte lediglich bei RL95-2-Zellen eine synergistische Wirkung bei der Zunahme der RANTES-Sekretion.
Um eine genauere Bewertung dieser in vitro beobachteten Effekte zu ermöglichen, sollten weitere Untersuchungen zur Rolle von RANTES, MCP-1 und IL-6 im Tumormikromilieu des Endometriumkarzinom angestrebt werden. Auch wenn sich kein verallgemeinbarer Effekt von Heparinen auf den Zytokinhaushalt der untersuchten ECa-Zellen zeigte, sind einzelne modulatorische EinflĂŒsse denkbar, weil die individuellen Merkmale von Tumorzellen und deren Umgebungscharakteristika eine Vielzahl von Interaktionsmöglichkeiten bieten.
Die Plazenta als funktionstĂŒchtiges Organ ist fĂŒr einen unkomplizierten Schwangerschaftsverlauf sowie die Geburt eines gesunden Kindes unabdingbar. WĂ€hrend der Organogenese ist die korrekte Differenzierung der einzelnen Trophoblast-Subpopulationen zu villösen oder extravillösen Zytotrophoblasten und Synzytiotrophoblasten sowie eine ungestörte Vaskulogenese und Angiogenese der Plazenta enorm wichtig. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei das Gleichgewicht von Wachstumsfaktoren, Hormonen und Zytokinen. Störungen der Entwicklungsprozesse können weit reichende Folgen wie z.B. PrĂ€eklampsie, Schwangerschaftsdiabetes, intrauterine Wachstumsretardierung bis hin zum Abort haben. Das in dieser Arbeit untersuchte Protein CXCL12 gehört zur Familie der chemotaktischen Zytokine und wird deshalb den Chemokinen zugeordent. Seine Wirkung entfaltet CXCL12 ĂŒber seinen spezifischen G-Protein-gekoppelten Rezeptor CXCR4. Um die Rolle des CXCL12/CXCR4-Systems wĂ€hrend der plazentaren Entwicklung besser zu verstehen, erfolgten im Rahmen dieser Arbeit mittels immunhistochemischer Methoden zunĂ€chst Expressions- und Kolokalisationsstudien von CXCL12 und CXCR4 mit spezifischen plazentaren Markern. Hierbei zeigte sich in der frĂŒhen Schwangerschaft wĂ€hrend der Proliferationsphase eine starke CXCR4-Expression in allen Trophoblast-Subpopulationen, insbesondere in Zytotrophoblasten, welche im Verlauf der Plazentareifung abnimmt. CXCL12 hingegen ist wĂ€hrend der gesamten Schwangerschaft in allen plazentaren Trophoblast-Subpopulationen sowie z. T. in Assoziation mit BlutgefĂ€Ăen nachweisbar. Mittels Fusions-Assays und Proliferationsstudien in Explantat- und Zellkulturen wurde in dieser Arbeit die Rolle des CXCL12/CXCR4-Systems in der Plazenta ex vivo und in vitro weiterfĂŒhrend charakterisiert. Um den natĂŒrlichen Bedingungen wĂ€hrend der Plazentaentwicklung möglichst genau zu entsprechen, erfolgten die Experimente bei unterschiedlichen SauerstoffpatialdrĂŒcken (pO2). Es konnte ein eindeutiger pro-proliferativer Effekt von CXCL12 auf Trophoblasten nachgewiesen werden. Des Weiteren fördert CXCL12 die synzytiale Fusion, wobei die Fusion vom Zytotrophoblasten zum Synzytium erst durch Kontakt zum mĂŒtterlichen Blut und damit steigendem pO2 (etwa ab der 10. SSW) intensiv durch CXCL12 stimuliert wird. Die Ergebnisse dieser Arbeit weisen zudem auf einen möglichen Zusammenhang mit der Ătiologie der PrĂ€eklampsie hin. Durch eine mögliche CXCL12-vermittelte Dickenzunahme der Synzytiumschicht könnte die verĂ€nderte Plazentaschranke zu einer Mangelversorgung des Feten beitragen.
In dieser Arbeit wurden die seit dem Jahr 2000 mit der laparoskopischen Sakropexie gemachten Erfahrungen evaluiert. Es zeigt sich, dass diese Operationsmethode konkurrenzfĂ€hig gegenĂŒber den vaginalen und abdominal offenen Eingriffsmethoden hinsichtlich der Erfolgsquote ist. Bei einer sehr geringen Komplikationsrate kommen zusĂ€tzlich die Vorteile des minimal invasiven Vorgehens wie niedrige Infektionsraten,geringer Wundschmerz und eine kurze Krankenhausverweildauer zum tragen. Bei zunehmend Ă€lteren Patientinnen bewĂ€hrt sich eine schonende laparoskopische Operation, was sich mit der hohen Zufriedenheitsrate von ĂŒber 90 % bestĂ€tigen lieĂ. Der Vorteil des laparoskopischen Vorgehens besteht auch darin, dass bei begleitenden Pathologien eine minimal invasive Sanierung bzw. eine Exploration dieser vorgenommen werden kann. Die Selektion der Patientinnen, bei denen ein simultaner Korrektureingriff erfolgt, sollte stets in AbhĂ€ngigkeit des Operationsrisikos und des individuellen Leidensdrucks der Patientinnen erfolgen. Bei gleichzeitig bestehender Harninkontinenz kann die Sakropexie durch Wiederherstellung der anatomischen Lage der Beckenorgane die Symptomatik verbessern oder sogar völlig beheben. Die Patientinnen sollten ĂŒber eine mögliche Beschwerdepersistenz informiert sein, um die Compliance bei einem notwendigen Folgeeingriff zu erhöhen.
Die Ergebnisse nach mikrochirurgischen SterilitĂ€tsoperationen bei 143 Patientinnen an der UniversitĂ€tsfrauenklinik Greifswald zwischen 1987 und 1997 wurden dargestellt. Zu den Operationsverfahren zĂ€hlten mikrochirurgische Tubenoperationen einschlieĂlich Refertilisierung, Myomektomie und Metroplastik. Es resultierten 60 Schwangerschaften entsprechend einer Konzeptionsrate von 42,0 %. Die Lebendgeburtenrate betrug 25,2 %, die Abortrate und Rate an ektopen GraviditĂ€ten 6,3 % respektive 10,5 %.
Uterine Leiomyosarkome, Epidemiologie, Klinik, pathologisch anatomische Befunde und PrimÀrtherapie
(2016)
Das LMS ist das hĂ€ufigste uterine Sarkom. Nach unseren Daten liegt der Alter bei Erstdiagnose zwischen 31 und 90 Jahren (median 52, im Mittel 53,5 Jahre). Das LMS tritt im Vergleich zum LM damit etwa 10-15 Jahre spĂ€ter auf. Wenn man das Menopausealter etwa bei 52-53 Jahren annimmt, befinden sich etwa 50 % der LMS-Patientinnen bereits in der Postmenopause. Es gibt mehrere GrĂŒnde, warum sich eine prĂ€operative LMS-Diagnose schwierig gestaltet. Erstens sind die LMS-Symptome sehr unspezifisch. Mit Blutungsstörungen (33,1 %), Myom-Ă€hnlichen Beschwerden (14,9 %) und Schmerzen (14,3 %) im Vordergrund passt der Bild zu anderen, nicht zwingend malignen, Krankheiten. Zweitens liefert die bei Blutungsstörungen indizierte HSK mit fraktionierter Abrasio im Fall des regelhaft innerhalb des Myometriums entstehenden LMS in 54,5 % falsch negative und nur etwa 25 % richtig positive Ergebnisse. Bei der regulĂ€ren gynĂ€kologischen Untersuchung werden die o.g. Symptome meist nur bestĂ€tigt und in 23,6 % ein vergröĂerter Uterus bzw. ein Uterustumor getastet. Erst eine ausfĂŒhrliche sonographische AbklĂ€rung unter BerĂŒcksichtigung sonographischer Charakteristika von uterinen LMS kann behilflich sein. In der von uns untersuchten Gruppe wurde im Ultraschall in 77,2 % ein auffĂ€lliger Tumor bzw. suspektes Myom beschrieben. Mittels einer CT kann keine spezifische Diagnose gestellt werden. Sie eignet sich am besten einer Ausbreitungsdiagnostik. Die Aussage ĂŒber den Nutzen von MRT ist bei einer Fallzahl von 6 Befunden sehr eingeschrĂ€nkt. Das LM ist die wichtigste Differentialdiagnose beim Verdacht auf ein LMS. In insgesamt 72,3 % aller analysierten FĂ€lle war das LMS ein Tumor mit einer mittleren GröĂe von 9,1 cm. In 41 von 148 FĂ€llen (27,7 %) wurden neben einem LMS ein oder mehrere LM diagnostiziert. Obwohl die LM keine Vorstufen des LMS darstellen und die Inzidenz der LMS in keinem Zusammenhang mit der der LM steht, fanden sich in unserer Kohorte in 6 FĂ€llen Hinweise auf einen pathogenetischen Zusammenhang zwischen diesen zwei EntitĂ€ten. Nur in 14,6 % wird prĂ€operativ die Verdachtsdiagnose LMS richtig gestellt. Vorrangig aus diesem Grund werden die LMS in 50,6 % der FĂ€lle unter der Diagnose eines Myoms bzw. Uterus myomatosus operiert. Die Folge ist zwangslĂ€ufig eine fĂŒr LMS inadĂ€quate operative Therapie. Diese Ergebnisse zeigen, dass bei jedem neu aufgetretenen LM und bei jedem LM mit auffĂ€lligem Wachstum nach Risikofaktoren fĂŒr ein LMS gesucht werden bzw. eine exakte Anamnese erhoben werden muss. Die LMS-Prognose ist insgesamt schlecht und hĂ€ngt von mehreren Faktoren ab. Laut unseren Daten wird die Erstdiagnose vor allem im Stadium I (68,9 %) und im Stadium IV (14,2 %) gestellt (FIGO Stadieneinteilung ab 2009). Eine primĂ€re Metastasierung liegt bei ca. 18 % der Patientinnen vor. Sonst betrĂ€gt Zeit bis zum Auftreten der ersten Metastasen weniger als 1 Monat bis maximal 10 Jahre, die meisten Tumoren metastasieren jedoch in den ersten 18. Monaten nach der primĂ€ren Operation. Die Prognose hĂ€ngt von der Korrektheit der primĂ€ren Operation, der TumorgröĂe und dem Alter der Patientinnen ab. Bei 27,7 % der adĂ€quat operierten und bei 28,3 % der inadĂ€quat operierten Patientinnen kam zu einem Progress. Dabei fiel auf, dass in der Gruppe mit adĂ€quater Operation die Tumoren primĂ€r gröĂer und die Frauen Ă€lter waren. Aufgrund dieser Befunde errechnete sich nach dem Prognosescore nach Zivanovic eine primĂ€r schlechtere Prognose fĂŒr diese TumorentitĂ€t. TatsĂ€chlich war diese, wenn auch nur im Trend besser als nach einer inadĂ€quaten Operation. Diese Daten lassen einen ungĂŒnstigen prognostischen Einfluss inadĂ€quater Operationen auf die Prognose vermuten. Nach adĂ€quater Therapie wurden mit zunehmenden Abstand zur Operation die Metastasen bzw. Rezidive zudem deutlich seltener (ĂŒber 5 Jahre 0,00 %). Anhand unserer Daten fanden sich die LMS-Metastasen mehrheitlich in der Lunge (41,2 %), in dem Darm (13,7 %) und in der Leber (11,8 %). Alle uterinen Tumoren, die in irgendeiner Weise auf ein LMS im Besonderen bzw. auf ein uterines Sarkom im Allgemeinen verdĂ€chtig sind, sollen ohne Tumor- bzw. Uterusverletzung mittels totaler HE operiert werden. In dem von uns untersuchten Material wurden insgesamt 101 von 147 Patientinnen (68,7 %) vom Umfang (!) her mittels totaler abdominaler bzw. laparoskopische HE adĂ€quat operiert. Trotzdem erfolgte auch in diesen FĂ€llen in etwa 15 % ein Morcellement. ZusĂ€tzliche operative MaĂnahmen wie eine Adnexektomie, eine LNE und eine Omentektomie sind bei auf den Uterus begrenzten LMS nicht indiziert. In unserer Gruppe wurden sie trotzdem in 63,9 %, 29,1 % und 20,9 % aller operierten Patientinnen durchgefĂŒhrt. Bei der Ovarektomie muss aber bedacht werden, dass sich ein groĂer Teil der Frauen in der Postmenopause befunden hat. Zusammenfassend besteht das gröĂte Problem fĂŒr die exakte operative Therapie eines LMS darin, diesen Tumor prĂ€operativ zu erkennen. Laut der vorliegenden Analyse ist in 72,7 % die primĂ€re Operationsindikation nicht korrekt. Die meisten LMS sind somit intraoperative Zufallsbefunde. Um diese unbefriedigende Situation zu Ă€ndern, wurde von Seiten des DKSM ein entsprechendes diagnostisches FlieĂschema vorgeschlagen. Diese Arbeit ist in Rahmen der âPromotions- und Forschungsgruppe genitale Sarkomeâ des DKSM entstanden (http://www.medizin.uni-greifswald.de/gyn/dksm/).
Im 19. Jahrhundert etablierte sich die Geburtshilfe und wurde Teil der universitĂ€ren Ausbildung. Durch das Wirken Professor Berndts an der UniversitĂ€t Greifswald und das unter seiner Leitung stehende geburtshĂŒlfliches Institut, wurde die Geburtshilfe Teil der studentischen Lehre. So entstand die Dissertation Schoemanns ĂŒber den ersten dokumentierten Kaiserschnitt bei der Patientin Kraetzer in Greifswald im Jahre 1841. Neben der geschichtlichen Entwicklung und einer Zusammenfassung des damaligen Wissensstandes ist darin die Indikation, DurchfĂŒhrung der Operation sowie die Nachbehandlung enthalten. Der Kaiserschnitt war in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine seltene Operation. Es bestanden bereits Statistiken zur MortalitĂ€t. Diese waren jedoch unzuverlĂ€ssig, weil weder die Dauer des Geburtsstillstandes noch bestehende Vorerkrankungen berĂŒcksichtigt wurden. Die Auswertung war meist interessenbedingt den jeweiligen Lehrmeinungen angepasst. Dazu kamen oft nur gelungene Operationen zur Veröffentlichung. Als unbedingte Indikation galt die absolute Beckenenge, wenn andere operative alternative Methoden nicht mehr angewandt werden konnten. Die praktische DurchfĂŒhrung war durch Berichte bekannt und blieb seit dem 18. Jahrhundert praktisch unverĂ€ndert. Die Uterusnaht wurde zwar erprobt, war aber nicht ĂŒblich. Da der Kaiserschnitt eine sehr seltene Operation war, gab es bei den einzelnen Operateuren kaum praktische Erfahrungen. Bedingt durch die hohe MortalitĂ€t war ein Erfolg sehr ungewiss; dabei dennoch juristische Konsequenzen möglich. Ebenso unsicher war auch die Schnittentbindung an der Toten oder Sterbenden, da sichere Todeszeichen nicht abgewartet werden konnten. Schon seit dem 18. Jahrhundert gab es heftige Diskussionen um die ethische Vertretbarkeit des Kaiserschnitt. Die immer wieder gestellten Fragen nach dem Sinn der Operation; ob das Leben des Kindes dem Leben der Mutter vorzuziehen wĂ€re und ob ein einfaches Zuwarten besser als ein so gefahrvoller Eingriff wĂ€re, lieĂen sich in der vorantiseptischen Zeit nicht beantworten. Bei der Patientin Kraetzer war die unbedingte Indikation zum Kaiserschnitt gegeben. Der Grund war die absolute Beckenenge, bedingt durch Pseudoachondroplasie. Keine andere alternative Operationsmethode wĂ€re möglich gewesen. Ohne die Operation wĂ€ren zweifelsfrei Mutter und Kind verstorben. Durch die Hebamme wurde Professor Berndt unverzĂŒglich nach Wehenbeginn informiert, sodass der Kaiserschnitt rechtzeitig vorgenommen werden konnte. Dieser war ein erfahrener Operateur. Die Mutter hatte, bis auf das Minderwachstum, keinerlei Vorerkrankungen. Postoperativ erfolgte die Nachbehandlung in der Klinik des Professor Berndt nach dem Wissensstand der Zeit. Dieser Kaiserschnitt war notwendig und berechtigt. Schoemann beendete seine Dissertation mit den Worten: âAm 10. Mai konnte die Mutter als völlig geheilt entlassen werden. Das Kind ist gesund und krĂ€ftig.â.
Hintergrund: Die Duktoskopie bei pathologischer Mamillensekretion nimmt in der medizinischen Literatur einen immer höheren Stellenwert in der Diagnostik intraduktaler Befunde ein. Im Rahmen einer Multicenterstudie wurde die Wertigkeit dieser Technik gegenĂŒber den Standardverfahren verglichen. Material und Methoden: Zwischen 09/2006 und 05/2009 wurde im Rahmen einer prospektiven Multicenterstudie in 7 teilnehmenden deutschen Brustzentren 214 Patientinnen eingeschlossen, die alle eine selektive Duktektomie nach Duktoskopie bei pathologischer Milchgangssekretion erhielten. Die Duktoskopie wurde gegenĂŒber der Standardverfahren Mammasonografie, Mammografie, MRT, Galaktografie, Mamillenabstrich und SpĂŒlzytologie evaluiert. Die histologischen und bildgebenden Ergebnisse wurden verglichen und der Zytologie und dem Mamillenabstrich gegenĂŒbergestellt. Ergebnisse: Die Sonografie erreichte mit 82,9% die höchste SensitivitĂ€t, gefolgt von MRT (82,5%), Galaktografie (81,3%), Duktoskopie (71,2%), SpĂŒlzytologie (57,8%), Mammografie (57,1%) und Mamillenabstrich (22,8%). Die höchste SpezifitĂ€t zeigte der Mamillenabstrich (85,5%), gefolgt von SpĂŒlzytologie (85,2%), Duktoskopie (49,4%), Galaktografie (44,4%), Mammografie (33,3%), Sonografie (17,9%) und MRT (11,8%). Schlussfolgerung: Die Duktoskopie ist derzeit als einziges diagnostisches Verfahren in der Lage intraduktale LĂ€sionen intraoperativ direkt zu visualisieren. SensitivitĂ€t und SpezifitĂ€t sind gleichwertig gegenĂŒber den Standarddiagnostiken. Die Technik erlaubt gegenĂŒber der unselektiven Milchgangsexstirpation nach Urban eine selektive Duktektomie. Somit stellt die Duktoskopie eine Erweiterung des Spektrums diagnostisch-interventioneller Methoden dar.
Einleitung: Die Hysterektomie (HE) gehört zu den Standardeingriffen in der GynĂ€kologie und ist einer der am hĂ€ufigsten durchgefĂŒhrten Operationen weltweit. Es existieren drei verschiedene Methoden der GebĂ€rmutterentfernung: die vaginale, die laparoskopische und die abdominale HE. Das geeignete Verfahren der HE bei Patientinnen mit einem groĂen Uterus wird immer noch kontrovers diskutiert. Ein groĂes Uterusgewicht wird hĂ€ufig als Kontraindikation fĂŒr ein laparoskopisches OP-Verfahren gewertet. Ziel dieser Arbeit war es zu ĂŒberprĂŒfen, ob die laparoskopisch assistierte suprazervikale Hysterektomie (LASH) auch bei Patientinnen mit einem groĂen Uterus (Uterusgewicht von ≥ 500 g) ein geeignetes Verfahren darstellt. Material und Methoden: Im Zeitraum vom 27. Juni 1998 bis zum 31. Juli 2012 erhielten insgesamt 9077 Patientinnen in der MIC-Klinik in Berlin eine LASH, hiervon hatten 693 Patientinnen (7,6 %) ein Uterusgewicht von ≥ 500 g. Die Daten wurden retrospektiv aus den Patientenakten erhoben und ausgewertet. Indikation zur LASH waren ein Uterus myomatosus mit Beschwerden bzw. Wachstumstendenz oder therapieresistente dysfunktionelle Blutungsstörungen. Ausgeschlossen wurden Patientinnen mit einem malignen Befund. Erfasst wurden Alter, BMI, ASA Klassifikation, ParitĂ€t, Voroperationen, OP-Indikation, intraoperative Zusatzeingriffe, OP-Dauer, MorcellatorgröĂe, Uterusgewicht, Histologie, Operateur, intra- und postoperative Komplikationen, stationĂ€re Aufenthaltsdauer sowie die Konversionsrate. Alle statistischen Parameter wurden mit Hilfe von Windows-Excel (Microsoft 2010) und SPSS-Version 20.0 (SPSS Inc., Chicago, USA) ausgewertet. Ergebnisse: Die LASH-Patientinnen hatten ein mittleres Alter von 46,7 ± 5,3 Jahren (27-76) und ein BMI von 25,6 ± 4,7 kg/m2 (13,3-45,2). Die mittlere OP-Dauer betrug 110,3 ± 38,5 Minuten (42-310) und das mittlere Uterusgewicht lag bei 722,4 ± 263,1 g (500-2665) bei einer mittleren stationĂ€ren Aufenthaltsdauer von 2,5 ± 0,6 Tagen (2-7). Bei 42% der Patientinnen erfolgte eine reine LASH. Die Konversionsrate lag bei 3,8 %. Die Komplikationsrate lag bei 5,0 %, 1,7 % intraoperative und 3,3 % postoperative Komplikationen. Schlussfolgerung: Die LASH ist auch bei Patientinnen mit einem sehr groĂen Uterus (≥ 500 g) ein geeignetes Verfahren, welches erfolgreich und sicher durchzufĂŒhren ist. Weitere groĂe prospektive Studien sind notwendig, um die Ergebnisse der vorliegenden Studie zu bestĂ€tigen.
Beim Endometriumkarzinom (EC) bieten sich gemÀà aktueller Leitlinie (AWMF) wenige Möglichkeiten einer Chemotherapie. Tumormarker und targeted therapy rĂŒcken daher in den Fokus. In diesem Zuge erlangen molekulare Signalkaskaden und deren Modulatoren einen wachsenden Stellenwert. Die PI3-Kinase/AKT-Signalkaskade mit ihrem Regulator MikroRNA 21 (miR-21) ist in vielen TumorentitĂ€ten von Mutationen betroffen und bietet dabei verschiedene Angriffspunkte. Ziel dieser Arbeit war es, die Signalkaskade im EC darzustellen und die regulatorische Rolle von miR-21 nĂ€her zu charakterisieren.
Um eine möglichst umfassende Aussage bezĂŒglich der TumorentitĂ€t EC zu treffen, wurde je eine Zelllinie vom prognostisch gĂŒnstigen Typ I und ungĂŒnstigen Typ II nach der Klassifikation von Bokhman (1983) ausgewĂ€hlt. Die Zelllinien wurden hinsichtlich der Morphologie und ihrer molekularen Eigenschaften charakterisiert. Mittels Transfektion von pmiR-21 wurde in den EC-Zellen miR 21 ĂŒberexprimiert und die Proteinexpressionen der PI3K/AKT-Signalkaskade nach 6 96 h mittels Gelelektrophorese und anschlieĂendem Western Blot analysiert. In der Zelllinie MFE 296 kam es zu den erwartenden VerĂ€nderungen der Signalkaskade. Die Expression der Phosphatase PTEN wurde inhibiert und der Zellzyklus enthemmt. Die Zelllinie MFE 280 zeigte keine VerĂ€nderungen nach Transfektion. Ursachen sind vermutlich die unterschiedliche PTEN-AktivitĂ€t aufgrund von Mutationen und andere Regulationsmechanismen. miR-21 greift neben der direkten Inhibition von PTEN posttranskriptionell indirekt in die StabilitĂ€t des Proteins ein. p85α, die regulatorische Untereinheit der PI3K, ist ein weiteres Target von miR-21. Neben der Interaktion mit den katalytischen Untereinheiten kann p85α Dimere mit PTEN bilden und dessen Ubiquitinierung reduzieren. Die Wirkmechanismen von miR-21 sind vielfĂ€ltig und die genauen ZusammenhĂ€nge bisher nicht komplett verstanden.
Diese Arbeit stellt die unterschiedliche Gewichtung von miR-21-Modulationen auf die PI3K/AKT-Signalkaskade in den beiden EC-Typen dar. miR-21 kann im EC-Typ-I als Marker fungieren. AuĂerdem wurden einige Möglichkeiten der targeted therapy in der PI3K/AKT-Signalkaskade angedeutet. Um diese Aussage und die therapeutischen Konsequenzen in den klinischen Alltag zu integrieren, bedarf es weiterfĂŒhrender Arbeiten.
Etwa 1% der Frauen mit Kinderwunsch leidet an habituellen Aborten. Die Ursachen zur Genese habitueller Aborte sind vielfĂ€ltig und bei etwa 50 % aller FĂ€lle verbleibt sie unklar (ESHRE Capri Workshop Group, 2008). Im peripheren Blut betroffener Frauen ist ein erhöhtes Th-1/Th-2 ZellverhĂ€ltnis nachweisbar (Raghupathy et al., 2000). Dieser Umstand lĂ€sst eine Implikation immunologischer und inflammatorischer Prozesse in dieses Krankheitsgeschehen vermuten. Unfraktioniertes Heparin und niedermolekulare Heparine (NMHs) â Substanzen der klassischen Thromboseprophylaxe â kommen immer hĂ€ufiger in der Behandlung von habituellen Aborten mit und ohne angeborener Gerinnungsstörung zum Einsatz (Rai et al., 1997). Es gibt Hinweise darauf, dass der Benefit von Heparin dabei nicht durch seine antikoagulatorische Wirkung hervorgerufen wird, sondern auf seinen antiinflammatorischen und somit auch immunmodulatorischen Eigenschaften beruht (Young, 2008). Vor diesem Hintergrund wurden die in der vorliegenden Arbeit dargestellten in vitro Experimente durchgefĂŒhrt. Die dabei eingesetzten humanen endometrialen Stromazellen stammten aus HysterektomieprĂ€paraten. Durch die Quantifizierung von IGF-1, cAMP sowie den Dezidualisierungsmarkern IGFBP-1 und PRL konnten wir zeigen, dass unfraktioniertes Heparin und NMHs einen zeit- und dosisabhĂ€ngigen Effekt auf den Dezidualisierungsprozess in vitro ausĂŒben (Fluhr et al., 2010). In weiteren Experimenten verglichen wir die beobachteten Heparineffekte mit denjenigen heparinĂ€hnlicher Substanzen. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Effekte von Heparin auf die Dezidualisierung von ESCs unabhĂ€ngig von dessen antikoagulatorischer Wirkung sind. Sie beruhen vielmehr auf dessen Molekulargewicht und der Menge an negativer Ladung (Fluhr et al., 2011a). Die Signalwege der beiden inflammatorischen Zytokine IFN-Îł und TNF-α können durch Heparin in mechanistisch unterschiedlicher Weise beeinflusst werden. Heparin interferiert mit IFN-Îł bei der Bindung an seinen Rezeptor und verhindert dadurch die Expression des IFN-Îł induzierten Gens IRF-1 (Fluhr et al., 2011b). Weiterhin hemmt Heparin die Expression der beiden TNF-α induzierten Zytokine IL-6 und IL-8, indem es mit dem NF-ÎșB Signalweg im Zellkern interferiert (Spratte et al., unveröffentlichte Daten). Trotz immenser Verbesserungen auf dem Gebiet der Kinderwunschbehandlung in den letzten Jahren, bleibt die Behandlung von Frauen mit habituellen Aborten eine Ă€rztliche Herausforderung. Besonders weil die Datenlage zum Einsatz von Heparin bei Implantationsstörungen und habituellen Aborten nicht eindeutig ist (Badawy et al., 2008; Clark et al., 2010). Auf dem Gebiet der Grundlagenforschung mĂŒssen deshalb neue Erkenntnisse gewonnen werden, welche die Basis fĂŒr weitere klinische Studien mit standardisierten Bedingungen und somit vergleichbaren Ergebnissen darstellen.
WHO und UNICEF empfehlen, dass alle SĂ€uglinge in den ersten sechs Lebensmonaten ausschlieĂlich gestillt werden sollten. Es sollte herausgefunden werden, welche Einflussfaktoren das begĂŒnstigen. Die prospektive Stillstudie dauerte von Dezember 2005 bis Juni 2007. Die erste persönliche Befragung fand auf der Entbindungsstation der UniversitĂ€ts- Frauenklinik Greifswald statt. Nach sechs Wochen und sechs Monaten erfolgten Telefonbefragungen. Am Ende lagen von 258 Mutter-Kind-Paaren vollstĂ€ndige DatensĂ€tze vor. Die RĂŒcklaufquote betrug 91 Prozent. Nach sechs Monaten stillten 13 Prozent ausschlieĂlich. Es wurden viele Einflussfaktoren gefunden, die das lĂ€ngere ausschlieĂliche Stillen begĂŒnstigten (z. B. Stillberatung, hoher Bildungsstand, Umfeld, PartnerunterstĂŒtzung).
Einleitung: Die PeriduralanĂ€sthesie gilt als Goldstandard in der geburtshilflichen AnĂ€sthesie. Sie stellt unter den möglichen Schmerztherapien sub partu das sicherste und effektivste Verfahren fĂŒr Mutter und Kind dar. Trotzdem werden immer wieder Fragen diskutiert, ob es unter PDA zu einer signifikant erhöhten Rate an instrumentellen und operativen Entbindungen und zu einer signifikanten VerlĂ€ngerung der Geburtsdauer kommt. Methoden: In unserer Studie wurden Patientinnen mit einer PDA, mit alternativer Medikation (Vergleichsgruppe: Buscopan, Spasmo Cibalgin, Tramal) und Patientinnen ohne Medikamenteneinsatz ( Kontrollgruppe) unter der Geburt verglichen hinsichtlich Geburtsmodus, Geburtsdauer, Blutverlust, Plazentalösungsstörungen, Episiotomierate, stattgefundenem vorzeitigen Blasensprungs, Fetal Outcome und Notwendigkeit wehenfördender Medikation. Unsere retrospektive Analyse umfasste1952 Geburten der Jahre 1997-2001. Die erhobenen Daten wurden untereinander hinsichtlich der StörgröĂe âAlterâ 1:4 gematcht und mit Hilfe des Chi- Quadrat- und des Wilcoxon- Tests ausgewertet. Ergebnisse: Unsere Studie zeigt, dass sich der kĂŒrzeste Geburtsverlauf, die höchste Rate an Spontanentbindungen, die niedrigste Komplikationsrate und ein optimales fetal outcome bei Patientinnen ohne Medikation unter der Geburt nachweisen lĂ€sst. Unter PDA stellten wir bei Erst- und ZweitgebĂ€renden eine signifikante VerlĂ€ngerung der Geburtsdauer und eine signifikant erhöhte Rate an instrumentellen und operativen Entbindungen fest. Eine negative Beeinflussung des Neugeborenen unter PDA konnte ausgeschlossen werden. Ebenfalls konnten wir ausschlieĂen, dass es unter PDA zu einer Erhöhung der Menge des Blutverlustes, zu Plazentalösungsstörungen oder zu einer signifikant erhöhten Rate an Episiotomien kommt. Patientinnen mit PDA wiesen signifikant hĂ€ufiger einen vorzeitigen Blasensprung auf und es kam signifikant hĂ€ufiger zum Einsatz wehenfördender Medikation. Diskussion: Bewirkt die PDA eine motorische und sensorische Blockade mit folgender VerlĂ€ngerung der Geburtsdauer und einer Zunahme an operativen Schnittentbindungen oder bestimmt ein bereits bestehender protrahierter Geburtsverlauf das Management der Analgesie und nicht die Analgesie den Geburtsverlauf?
Die Modulation TNFalpha-induzierter Chemokine in humanen endometrialen Stromazellen durch Heparine
(2015)
Die GrĂŒnde ungewollter Kinderlosigkeit können sehr vielschichtig sein und reichen im weiblichen Organismus von allgemeinen Risikofaktoren (z.B. Lebensalter) ĂŒber anatomische Fehlbildungen, bis hin zu Autoimmunerkrankungen des Gerinnungssystems. DarĂŒber hinaus können funktionelle Störungen im Hormonhaushalt oder im Immunsystem einen erfolgreichen Schwangerschaftsverlauf behindern. Trotz rasanter Fortschritte in der Kinderwunschbehandlung bleiben nach wie vor viele Paare kinderlos - ohne genau geklĂ€rte Ursache. Wie Forschungen belegen, liegt Schwangerschaftskomplikationen hĂ€ufig ein Immunmilieu zugrunde, in welchem proinflammatorische Mediatoren ĂŒberwiegen. Nachweislich bestehen erhöhte Werte von TNF -alpha, einem typischen Vermittler von EntzĂŒndungsreaktionen. An diesem Punkt stellen Heparine einen interessanten Therapieansatz dar, weil sie neben ihrer typischen, antikoagulatorischen Wirkung insbesondere auch antiinflammatorische Effekte vermitteln. In der vorliegenden Arbeit wurde in einem in vitro-Modell mit kultivierten endometrialen Stromazellen (ESC) untersucht, inwiefern Heparine die Produktion proinflam-matorischer Zytokine beeinflussen. FĂŒr die Experimente wurden folgende Zytokine gewĂ€hlt, welche nachweislich im Endometrium vorkommen und durch TNF -alpha in ihrer Produktion gesteigert werden: IL-8, RANTES, GRO- alpha, ENA-78, IL-15, MCP-1, SDF-1 -alpha. Die Ergebnisse zeigten, dass unfraktioniertes Heparin (UFH) und niedermolekulare Heparine (LMWH) die TNF -alpha-vermittelten Effekte der Zytokinproduktion modulieren. Dabei bestand hĂ€ufig eine Korrelation zwischen dem AusmaĂ der Heparinwirkung und der MolekĂŒlgröĂe des jeweils verwendeten Heparins: Je gröĂer das MolekĂŒl, desto stĂ€rker war der Effekt und umgekehrt. Ein alleiniger Effekt von Heparinen bei Fehlen von TNF -alpha zeigte sich nicht. Dies wurde zudem durch die Untersuchung verschiedener Signalwege (NF-kB, Erk, Akt) bestĂ€tigt. Im Einzelnen stellte sich der Einfluss von Heparinen, abhĂ€ngig vom betrachteten Zytokin, sehr differenziert dar: In vier der sieben untersuchten FĂ€lle wurde die durch TNF -alpha-induzierte Zytokinproduktion gesteigert (RANTES, ENA-78, IL-15, MCP-1). In einem Fall (IL-8) senkten Heparine die Expressionsraten und bei wiederum einem Zytokin (SDF-1 -alpha) hatten Heparine keinen Einfluss auf TNF- alpha-vermittelte Effekte. Insgesamt kann angenommen werden, dass Heparine das Potential haben, durch ihre antiinflammatorischen Eigenschaften die Zytokinproduktion im endometrialen Stroma moderat so zu verĂ€ndern, dass gĂŒnstigere immunologische Bedingungen fĂŒr die Implantation sowie fĂŒr Wachstum und Entwicklung des Embryos geschaffen werden. Eine derartige Immunmodulation stellt einen sinnvollen Therapieansatz in der Kinderwunschbehandlung dar.
Postoperative Therapien, rezidivfreies Intervall und GesamtĂŒberleben von uterinen Adenosarkomen
(2018)
Uterine Adenosarkome (AS) sind eine sehr seltene Variante der uterinen Sarkome. Sie bestehen aus einer benignen, epithelialen und einer malignen, mesenchymalen Komponente. Ein wichtiges histopathologisches Merkmal ist das sarcomatous overgrowth (SO), welches bei den fĂŒr gewöhnlich low-grade Tumoren mit einer aggressiveren Verlaufsform assoziiert ist. Aktuell existieren fĂŒr Deutschland praktisch keine Daten zu wirksamen Therapieregimen und zum LangzeitĂŒberleben.
In diese Studie konnten 53 AS, eine fĂŒr diese EntitĂ€t hohe Fallzahl, aus der Bundesrepublik Deutschland eingebunden werden. Die Datenerhebung erfolgte gemischt retro- und prospektiv ĂŒber neun Jahre. Mittels der Kaplan-Meier-Methode und des multivariaten Cox-Regression-Modells wurden mögliche Prognosefaktoren fĂŒr das rezidivfreie Intervall (RFI) und das GesamtĂŒberleben (OS) identifiziert. Zum Vergleich der einzelnen Ăberlebenskurven wurde der log-Rank-Test verwendet. Das Signifikanzniveau aller Tests lag bei p=0,005.
Von den 53 beobachteten AS konnten 33 (62,3%) als AS ohne SO und 20 (37,7%) als AS mit SO (AS-SO) diagnostiziert werden. Unser medianes Follow-up betrĂ€gt 19 Monate (Spanne 1-144 Monate). Insgesamt verstarben elf Frauen (20,8%), wobei in neun FĂ€llen das AS todesursĂ€chlich war. Es wurde ein medianes OS von 68 Monaten bzw. ein tumorspezifisches Ăberleben von 34 Monaten ermittelt. Das SO ist sowohl hinsichtlich des OS (p=0,195) als auch des tumorspezifischen GesamtĂŒberlebens (p=0,083) mit einer schlechteren Prognose assoziiert. WĂ€hrend das 1- und 2- JahresĂŒberleben beider Gruppen sehr Ă€hnlich liegt, ist das LangzeitĂŒberleben nach fĂŒnf Jahren fĂŒr AS-SO drastisch reduziert, sodass insbesondere hier eine lange Nachbeobachtungszeit erforderlich ist.
Insgesamt entwickelten 15 Frauen (28,3%) nach median 79 Monaten (95%-KI) ein Rezidiv, welches einer Rezidivrate von 27,3% (n=9) fĂŒr AS ohne SO und 30% (n=6) fĂŒr AS-SO entspricht. Zudem kann nĂ€herungsweise ein negativer Einfluss fĂŒr das Vorliegen eines SO auf das RFI registriert werden (p=0,098).
Eine R1/2-Resektion und eine G3-Klassifizierung sind mit einem signifikant schlechteren Outcome (RFI und OS) verbunden. Zudem zeigen AS mit einem Ki67-Proliferationsindex â„ 30 einen Trend frĂŒher Rezidive zu entwickeln (p=0,164). Prognostisch vorteilhaft, mit lĂ€ngerem RFI und OS, ist das Fehlen eines Lymphknotenbefalls zu werten. Jedoch fĂŒhrt eine systematische Lymphonodektomie nicht zu einem Ăberlebensvorteil. Im Gegenteil: Die Lymphonodektomie fĂŒhrt sogar zu einem 5,6-fach höheren Sterberisiko als ein Unterlassen der selbigen. Eine BSO erbringt ebenfalls keinen Ăberlebensvorteil.
Zusammenfassend ist die Therapie der Wahl die totale Hysterektomie. Eine R0-Resektion ist bei ausgedehnten AS anzustreben. Eine Lymphonodektomie bzw. bilaterale Salpingoophorektomie hingegen erbringen keinen prognostischen Vorteil. GrundsĂ€tzlich fĂŒhrt die generelle Anwendung einer postoperativen Therapie zu keiner Verbesserung des RFI und OS. Bei ausgeprĂ€gtem postoperativen Therapiewunsch oder fortgeschrittenen Stadien kann am ehesten eine Radiotherapie zur Reduktion von Lokalrezidiven angewendet werden.
Sieben (n=7/15; 46,6%) Frauen mit einem Rezidiv verstarben (medianes Ăberleben 64 Monate), wobei auch hier das prognostisch schlechtere AS-SO mit einem kĂŒrzeren Ăberleben einhergeht. Prozentual wurden mehr Fernmetastasen (60,9%) gegenĂŒber Lokalrezidiven (39,1%) registriert, wobei am hĂ€ufigsten eine Fernmetastasierung in die Lunge stattfand. Die Rezidivlokalisation zeigt keinen Einfluss auf das Outcome der Frauen. Analog zur PrimĂ€rtherapie ist das maximale Tumordebulking mit einer Resektion aller Tumorherde die beste Rezidivtherapie. Multimodale Therapiekonzepte, die ein maximales Tumordebulking beinhalten, erzielen Ă€hnlich gute Ergebnisse. Chemotherapeutika waren nur in EinzelfĂ€llen wirksam und haben insgesamt den gleichen Effekt wie eine reine Beobachtung. HĂ€ufig musste eine Chemotherapie aufgrund der ToxizitĂ€t und starken Nebenwirkungen, bei meist unter Therapie progredienter Krankheit, abgebrochen werden. Die lĂ€ngste partielle Remission konnte mit einer Kombination aus Carboplatin und Paclitaxel bei einer Patientin mit AS ohne SO fĂŒr 13 Monate erreicht werden.
ZukĂŒnftig werden noch gröĂere Studien benötigt um konsequente Therapiestrategien, insbesondere postoperative Therapien nach inadĂ€quat erfolgter Operation, zur Verbesserung des OS und des RFI abzuleiten oder zu entwickeln. Um auch verlĂ€sslichere Aussagen bezĂŒglich des Rezidivverhaltens und âtherapie machen zu können, muss ein langes Follow-up möglichst vieler Frauen gewĂ€hrleistet werden. Insbesondere sollte auch ein stadienabhĂ€ngige Betrachtung der einzelnen Therapieverfahren erfolgen, um einen besseren Vergleich zu ermöglichen.
Klinische Studien haben gezeigt, dass Heparin das Ăberleben von Karzinompatienten unabhĂ€ngig von seiner antikoagulatorischen Wirkung verlĂ€ngern konnte. Aufgrund seiner Eigenschaften wie die stark negative Ladung ist eine Interaktion mit vielen MolekĂŒlen möglich. Zytokine, zumeist positiv geladen, spielen eine wichtige Rolle im Tumormikromilieu. Sie können die Proliferation, die Invasion sowie das Ăberleben von Tumorzellen fördern. Die Tumorprogression wird bspw. durch die Zytokine IL-8, RANTES, MCP-1 und HGF verstĂ€rkt. FĂŒr diese MolekĂŒle ist eine Bindung bzw. Interaktion mit Heparin beschrieben. Ebenfalls werden IL-8, RANTES und MCP-1 vermehrt von endometrialen Adenokarzinomzellen sezerniert, wohingegen HGF vorwiegend von Stromazellen freigesetzt wird. In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von Heparin auf die Spontanproliferation, Zytokinsekretion und Invasion von humanen endometrialen Adenokarzinomzelllinien untersucht. Die fĂŒnf unterschiedlich differenzierten humanen endometrialen Adenokarzinomzelllinien AN3 CA, ECC-1, HEC-1-A, KLE sowie RL95-2 wurden mit verschiedenen Dosen unfraktioniertem Heparin inkubiert. Es erfolgte die Bestimmung der relativen Zellzahl mit Hilfe des VitalitĂ€tsassays CellTiterBlueÂź, der Zytokinsekretion mittels ELISA sowie der Zytokinexpression mithilfe der real-time RT-PCR. Ebenfalls wurde der Einfluss von verschiedenen niedermolekularen Heparinen und Fondaparinux auf die Zytokinsekretion mittels ELISA untersucht. Des Weiteren wurde das Invasionsverhalten der Zelllinien gegenĂŒber Heparin und Zytokinen im Invasionsassay ermittelt. Der Einfluss von TNF alpha, IL-6 und Heparin auf die HGF-mRNA in endometrialen Stromazellen wurde mittels real time RT- PCR bestimmt. Die Experimente wurden meist sowohl unter Normoxie (21 % Sauerstoff) als auch unter Hypoxie (1 % Sauerstoff) durchgefĂŒhrt. Heparin hat einen geringen Einfluss auf die Spontanproliferation, der abhĂ€ngig von der Zelllinie, Heparinkonzentration sowie Dauer der Inkubationszeit war. Ebenfalls beeinflusste es die Zytokinsekretion auf Protein- und Genebene zelllinien- sowie zytokinspezifisch. Bei RL95-2, HEC-1-A und AN3 CA kam es zu einer dosisabhĂ€ngigen Hochregulation der RANTES Sekretion, wohingegen bei KLE eine Abnahme der MCP-1 und IL-8-Sekretion schon bei der geringsten Dosis nachweisbar war. Diese Effekte waren sowohl unter Normoxie als auch Hypoxie gleichermaĂen nachweisbar. Die niedermolekularen Heparine sowie Fondaparinux beeinflussten ebenfalls die Zytokinsekretion. In AbhĂ€ngigkeit von der jeweiligen Zelllinie, der verwendeten Dosis und der Sauerstoffkonzentration zeigte sich eine Hoch-, eine Herunterregulation oder gar keine Beeinflussung des entsprechenden Zytokins. HGF erhöhte die InvasivitĂ€t von KLE sowie unter Hypoxie von HEC-1-A. Die Kombination von HGF und Heparin erhöhte die Anzahl der invadierten Zellen bei HEC-1-A und RL95-2 im Vergleich zu unbehandelten Zellen. TNF alpha und IL-6 konnten die HGF-Sekretion in endometrialen Stromazellen teilweise erhöhen, wohingegen Heparin alleine keinen Einfluss hatte. Dahingegen konnte Heparin den durch TNF alpha und IL-6 erhöhten HGF mRNA-Gehalt in endometrialen Stromazellen auf das Ausgangsniveau wieder absenken. Heparin konnte sowohl die Spontanproliferation, die Zytokinsekretion und die InvasivitĂ€t endometrialer Adenokarzinomzelllinien zelllinienspezifisch modulieren. Ebenfalls konnte es den mRNA-Gehalt endometrialer Stromazellen regulieren. Dadurch kann Heparin das Tumormikromilieu beeinflussen und so in wichtige Prozesse der Karzinogenese wie Wachstum sowie Metastasierung eingreifen. Da dem umliegende Gewebe wie karzinomassoziierte Fibroblasten und Makrophagen eine wesentliche Rolle in der Tumorprogression zukommt, mĂŒssen weitere Untersuchungen in Kokulturexperimenten erfolgen, um die Bedeutung von Heparin auf das Tumormikromilieu besser zu verstehen. Diese Beobachtung zeigt die FĂ€higkeit Heparins neben seiner Rolle als Antikoagulanz in wichtige Prozesse der Tumorinitiation und âprogression einzugreifen und macht somit seine Anwendung in weiteren Gebieten neben der Antikoagulation vorstellbar.
Das Endometriumkarzinom ist das hĂ€ufigste Karzinom des weiblichen Genitaltraktes und steht an 6. Stelle aller malignen Tumoren der Frau. Bei einer global gesehen guten Prognose gibt es eine Subgruppe, die aufgrund verschiedener prognostischer Faktoren, zum Beispiel den Differenzierungsgrad, durch signifikant schlechtere Ăberlebensraten charakterisiert ist. Hinsichtlich des aktuellen Forschungsstandes gibt es Hinweise, dass eine adjuvante Radiochemotherapie das Ăberleben dieser Patientinnen verbessern kann. Wir fĂŒhrten eine Phase-II-Studie zur sequentiellen Radiochemotherapie beim High-risk-Endometriumkarzinom durch, um ToxizitĂ€t, TolerabilitĂ€t und LebensqualitĂ€t der Patientinnen unter der Behandlung zu evaluieren. SekundĂ€r sollten Ăberlebensdaten ermittelt werden. Im Zeitraum von Dezember 2004 bis Mai 2008 konnten wir 35 Patientinnen mit der Diagnose High-risk-Endometriumkarzinom aus acht deutschen Studienzentren in die Studie einschliessen. Das adjuvante Therapieprotokoll umfasste vier Zyklen einer Chemotherapie mit Carboplatin AUC 5 und Paclitaxel 175 mg/mÂČ gefolgt von einer perkutan pelvinen Radiatio mit 45 Gy (1,8 Gy/d; d1-5) sowie einer Brachytherapie mit 15 Gy (3x5 Gy). Optional waren eine paraaortale Bestrahlung und ein vaginaler Strahlenboost. Daten zur LebensqualitĂ€t wurden mittels QLQ-C30 nach EORTC erhoben. Die Nachbeobachtungszeit betrug 24 Monaten. Das mediane Alter unserer Studienpopulation betrug 65 Jahre. In der Mehrzahl der FĂ€lle stellten wir die Diagnose endometrioides Endometriumkarzinom. BezĂŒglich der schweren hĂ€matologischen ToxizitĂ€ten stand die Leukopenie im Vordergrund. Bei den schweren nicht-hĂ€matologischen Nebenwirkungen sind Alopezie, Schmerz und Obstipation zu nennen. Insgesamt erreichte die LebensqualitĂ€t nach dem dritten Zyklus der systemischen Therapie ihren Tiefpunkt. Die aktuelle mediane Nachbeobachtungszeit liegt bei 21 Monaten, zwei Patientinnen sind âLost to Follow Upâ. Das mediane rezidivfreie Ăberleben betrĂ€gt 18 Monate und das mediane GesamtĂŒberleben 21 Monate. Unser Therapieregimen ist durch ein moderates ToxizitĂ€tsprofil und gute LebensqualitĂ€t gekennzeichnet. Eine weitere Evaluation erscheint viel versprechend.
TGF-Ă ist ein pleiotrophes MolekĂŒl das nicht nur im Immunsystem eine wesentliche Funktion in der Aufrechterhaltung immunologischer Toleranz besitzt, sondern auch Differenzierung und Expansion in vielen Geweben reguliert. Von TGF-Ă sind drei Isoformen beschrieben, die alle an den gleichen Rezeptor binden. Dieser TGF-Ă Rezeptor I kann fĂŒr sich allein zwar TGF-Ă binden, aber kein Signal in die Zelle ĂŒbermitteln. HierfĂŒr ist der TGF-Ă Rezeptor II erforderlichlich. Die Arbeitsgruppe von Prof. Yeh beschĂ€ftigt sich intensiv mit der Entwicklung des fetalen humanen Ovars. Zum Zeitpunkt der von mir durchgefĂŒhrten Untersuchungen war nicht bekannt ob und wenn ja in welchen Reifestadien TGF-Ă an der Regulation der Entwicklung von fetalen Ovarien beteiligt ist. Ziel dieser Studie war es daher die Translation und Expression der TGF-Ă Isoformen und der TGF-Ă Rezeptoren I und II im fetalen humanen Ovar zu untersuchen. Die Transkription wurden mittels rtPCR untersucht und die Proteinexpression mittels Immunhistochemie nachgewiesen. Ich konnte zu allen untersuchten Zeitpunkten eine Expression der TGF-Ă Isoformen und ihrer Rezeptoren nachweisen. Die Immunhistochemie zeigte darĂŒber hinaus, dass die Verteilung in den Zelltypen (Oozyten und Granulosazellen) in Geweben des ersten und des zweiten Trimenons unterschiedlich reguliert ist. Im zweiten Trimenon zeigte sich, im Vergleich mit jĂŒngeren Ovarien, eine insgesamt höhere FĂ€rbeintensitĂ€t sowie eine Bevorzugung der Oozyten fĂŒr alle hier untersuchten Proteine. Diese Ergebnisse stĂŒtzen unsere ursprĂŒngliche Hypothese, dass TGF-Ă in der untersuchten Entwicklungsperiode auch im Ovar eine Bedeutung besitzt. In einem zweiten Teil der Untersuchungen wurde die Expression von TGF-Ă und seiner Rezeptoren in der reifen humanen Placenta untersucht. Es war bekannt, dass TGF-Ă exprimiert wird, ob auch die fĂŒr die biologische Wirkung erforderlichen TGF-Ă RI und RII vorhanden sind, war jedoch nicht bekannt. Hier konnte im Rahmen meiner Arbeit die Expression aller TGF-Ă Isoformen als auch der Rezeptoren nachgewiesen werden. SpĂ€tere Arbeiten konnten die von uns gefundenen Ergebnisse im Wesentlichen bestĂ€tigen. Zusammenfassend zeigen die hier vorgelegten Daten, dass TGF-Ă zu kritischen Zeitpunkten der fetalen Ovarentwicklung exprimiert wird. Ob sich hier Ansatzpunkte ergeben um Krankheitsbilder deren Ursprung in der fetalen Entwicklungsperiode vermutet werden, wie z. B. das Polycystische Ovar besser zu verstehen, mĂŒssen zukĂŒnftige Untersuchungen zeigen.
GegenwĂ€rtig gilt eine prĂ€operative Differenzierung zwischen Leiomyomen (LM), den LM-Varianten/STUMP und den uterinen Sarkomen, insbesondere den Leiomyosarkomen (LMS) und low-grade endometriale Stromasarkomen als schwierig. Konsekutiv wird ein hoher Anteil von uterinen Sarkomen unter der Indikation von LM inadĂ€quat operiert. Die Zielsetzung dieser Studie bestand darin anhand eines gröĂeren Patientinnenkollektivs histologisch gesicherte regelhafte LM anamnestisch, klinisch und paraklinisch zu charakterisieren. Des Weiteren wurden die in diesem Rahmen gefundenen LM-Varianten/STUMP und uterine Sarkome gesondert analysiert. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden mit den unter weitgehend identischen Erhebungs- bzw. Analyseverfahren erhobenen LM-Daten von Krichbaum aus MĂŒnster und den durch weitere Promovenden der Promotions- und Forschungsgruppe fĂŒr genitale Sarkome (PFGS) rekrutierten Sarkomdaten verglichen. Diese Daten sollten als Basis fĂŒr die Errechnung eines durch das DKSM (Deutsche klinisches Kompetenzzentrum fĂŒr genitale Sarkome und Mischtumoren) entwickelten Sarkom-Scores dienen. ZusĂ€tzlich erfolgte eine Analyse verschiedener Laborwerte (LDH, Neutrophilen/Lymphozyten-Ratio: NLR, Lymphozyten/Monozyten-Ratio: LMR) und der Ultraschallbefunde einschlieĂlich der Dopplersonographien. Insgesamt sollten Charakteristika gefunden werden, die zur Diskriminierung von LM und uterinen Sarkomen geeignet sind. Es wurden insgesamt 526 vollstĂ€ndige DatensĂ€tze von LM-Operationen, die im Zeitraum von Dezember 2015 bis Oktober 2016 in der Frauenklinik des Krankenhauses Sachsenhausen/Frankfurt durchgefĂŒhrt worden sind, prospektiv erfasst. Es wurden 470 FĂ€lle mit histologisch gesicherten, regulĂ€ren LM, sowie 36 zellreiche LM, 4 mitotisch aktive LM, 5 LM mit bizarren Kernen und 1 Lipoleiomyom, 1 Angioleiomyom und 1 myxoides LM in dieser Arbeit ausgewertet. ZusĂ€tzlich wurden 8 uterine Sarkome (3 LMS, 3 low grade endometriale Stromasarkome, 1 undifferenziertes uterines Sarkom und 1 Adenosarkom) analysiert. Von den 526 Patientinnen wurden 521 (470 LM, 46 LM-Varianten und 5 uterine Sarkome) unter der Diagnose LM aufgenommen und operiert. Bei den Parametern Alter, TumorgröĂe, Menopausestatus, intermenstruelle Blutung, auffĂ€llige Sonographie, schnelles Tumorwachstum und SolitĂ€rtumor zeigte sich ein hochsignifikanter Unterschied (p < 0,001) zwischen den LM-Pat. der vorliegenden Promotion und von Krichbaum auf der einen und den 236 LMS der Promovenden der PFGS auf der anderen Seite. Es ergaben sich Hinweise, dass LMS eine höhere LDH und NLR sowie eine niedrigere LMR aufweisen. Erhöhte LDH-Werte sowie eine erhöhte NLR und eine erniedrigte LMR kamen auch bei den LM vor. So wiesen die Patientinnen mit einer TumorgröĂe > 5 cm, aber auch mit stark degenerativ verĂ€nderten LM signifikant höhere LDH-Werte, als Frauen mit einer TumorgröĂe †5 cm (p = 0,04334) und LM ohne degenerative VerĂ€nderungen (p= 0,0052) auf. Die NLR von Frauen â„ 35 Jahre war signifikant höher, als bei denen mit < 35 Jahren (p = 1,4 x 10-5) und die LMR war bei â„ 35 Jahren signifikant niedriger, als bei den Frauen < 35 Jahren (p = 0,0007). Bei der Thrombozytenzahl ergaben sich gleichfalls Hinweise, dass LMS (n = 3; Mittelwert: 398 Tsd/ÎŒl) und LM (n = 469; Mittelwert: 279,42 Tsd/ÎŒl) unterschiedlich hohe Werte aufweisen. Aufgrund der geringen Fallzahl der Sarkome lieĂen sich die Ergebnisse statistisch nicht sichern. Die Sonographie ist die wichtigste diagnostische Untersuchung zur Unterscheidung zwischen LM und LMS. 9,79 % der LM und 82,63 % der LMS des DKSM wiesen einen auffĂ€lligen Sonographiebefund auf. Dopplersonographisch lieĂen sich bei den uterinen Sarkomen bzw. LMS wegen der niedrigen Zahl der uterinen Sarkome lediglich Trends erkennen. Die uterinen Sarkome zeigten eine eher zentrale Durchblutung und ein LMS (1 von 2 Pat.) hatte eine stĂ€rker ausgeprĂ€gte Durchblutung, wĂ€hrend die LM (n = 290) eher peripher (81,03 %) und weniger stark durchblutet waren. Nur 5,17 % der LM zeigten eine auffallend starke Durchblutung. Im Rahmen dieser Studie wurde der RI zentral und peripher im Tumor und in der A. uterina gemessen. Der zentrale RI der uterinen Sarkome (4 Messwerte) lag mit einem Mittelwert von 0,43 unter dem der LM (162 Messwerte) mit 0,58. Bei den LMS (2 Messwerte) wurden mit einem mittleren RI zentral von 0,35 sehr niedrige Werte gemessen. Zum Teil wiesen auch LM einen niedrigen RI auf. Der RI zentral (p = 0,0002) und der RI peripher (p= 1,59 x 10-7) waren bei LM mit einer TumorgröĂe > 5 cm hochsignifikant niedriger, als bei einer TumorgröĂe †5 cm. Dies traf bei dem RI der A. uterina nicht zu (p= 0,3805). Auch der RI zentral (p = 0,0411) und der RI peripher (p = 1,74 x 10-5) der solitĂ€ren LM war signifikant niedriger, als der RI, der im gröĂten Tumor bei multiplen LM gemessen wurde. Die Daten dieser Analyse mit 470 LM und die Daten der Promotion Krichbaum mit 199 LM wurden direkt fĂŒr die Berechnung des prĂ€operativen LMS-Risiko-Scores verwendet. Letztere erfolgte unter HinzufĂŒgung der LMS-Daten des DKSM im Institut fĂŒr Bioinformatik der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald. Dieser Score wurde zwischenzeitlich zur Publikation eingereicht.
Moulagen sind plastische Abformungen von Krankheitserscheinungen, die direkt am Patienten entstanden sind. An fĂŒnf Einrichtungen der Medizinischen FakultĂ€t der Greifswalder UniversitĂ€t existieren insgesamt 104 Moulagen von sechs verschiedenen MoulagenkĂŒnstlern, die zu den bekanntesten Moulageuren Europas zĂ€hlten (C. Henning, J. Baretta, A. Kröner, F. Kolbow, M. Sommer, E. HĂ€ger) und Abformungen aus dem Deutschen Hygienemuseum Dresden (DHMD). Das Spektrum der Wachsarbeiten reicht von Moulagen aus dem 19.Jahrhundert bis zu Moulagen aus dem DHMD, die in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden. Moulagen wurden in Greifswald in den Fachbereichen Dermatologie, GynĂ€kologie, PĂ€diatrie, Mikrobiologie, Ophthalmologie und in der Ausbildung von Krankenschwestern und Hebammen eingesetzt. Besonders fĂŒr das Fach Dermatologie wurden zahlreiche Aspekte ausgearbeitet, die die Moulage als Lehrmittel in einen geschichtlichen Kontext zu anderen Lehrmitteln (z.B. Fotografie, Graphik, PrĂ€parat), Lehrmethoden (Vorlesungen, Demonstrationen), Lehrinhalten (z.B. Geschlechtskrankheiten, Kinderkrankheiten, Berufskrankheiten), Lehrern ( z.B. PEIPER, SCHĂNFELD), der Forschung (z.B. Impfreaktionen) oder zum sozialen Umfeld stellen. Mit dem Maler und Zeichner EMIL HĂGER kann die UniversitĂ€t Greifswald auf einen eigenen Wachsbildner verweisen, dessen plastisches und wissenschaftlich-zeichnerisches Werk erstmals erwĂ€hnt, untersucht und prĂ€sentiert wurde. Die Arbeit beinhaltet die vollstĂ€ndige fotographische Dokumentation der in Greifswald befindlichen Moulagen.
Hintergrund: Die Untersuchung der Wertigkeit der Duktoskopie, bei einem bestimmten Patientenkollektiv mit pathologischer Mamillensekretion, und diese mit der Standarddiagnostik zu vergleichen. Das Hauptziel ist es, die Korrelation zwischen den Befunden der Standarddiagnostiken und den histopathologischen Befunden der entnommenen MilchgÀnge zu untersuchen.
Methoden: Es wurde eine nationale prospektive Multicenterstudie vom September 2006 bis zum Mai 2009 bei 214 Patientinnen mit pathologischer Mamillensekretion durchgefĂŒhrt. Alle Frauen wurden duktoskopiert mit anschlieĂend gezielter Milchgangsexstirpation. Die Ergebnisse der histopathologischen Befunde gelten als Referenzkriterium. Die einzelnen diagnostischen Verfahren wurden anhand der SensitivitĂ€t, SpezifitĂ€t und Effizienz verglichen bezĂŒglich der Erkennung von intraduktalen malignen LĂ€sionen.
Ergebnisse: Die Duktoskopie besitzt die höchste SensitivitĂ€t von 100%, gefolgt von der Galaktografie (81,3%), SpĂŒlzytologie (50%), Abstrich (33,3%), Mammografie (18,2%), MRT (16,7%) und Sonografie (9,1%). Ăber die höchste SpezifitĂ€t verfĂŒgt die SpĂŒlzytologie mit 97,1%, gefolgt vom Abstrich (96,9%), Mammografie (91,7%), Sonografie (86,1%), MRT (85,4%), Duktoskopie (74,6%) und der Galaktografie (44,4%).
Schlussfolgerung: Die Duktoskopie ist ein minimalinvasives Verfahren und weist zur Erkennung von intraduktalen AuffÀlligkeiten bei pathologischer Mamillensekretion eine deutlich höhere SensitivitÀt auf als die Standarddiagnostiken. Eine Kombination von verschiedenen diagnostischen Verfahren ist aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht aussagekrÀftig.
Fragestellung: Besteht eine Korrelation zwischen dem MIB-1 Markierungsindex und der 5-Jahres-Ăberlebensrate bei Patientinnen mit einem Karzinom der Zervix uteri? Gibt es eine Beziehung zwischen dem MIB-1 Index und dem Alter der Patientinnen, FIGO-Stadium, LK-Status, Lymph- und BlutgefĂ€ĂeinbrĂŒchen, Differenzierungsgrad, Tumorvolumen und Invasionstiefe? Ferner wurden o.g. Faktoren auf ihre prognostische Relevanz ĂŒberprĂŒft. Material und Methoden: 69 PrĂ€parate in Formalin fixiert und in Paraffin eingebettet, immunhistochem. Untersuchungen nach der APAAP-Methode. Resultate: Es besteht kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen MIB-1 Index, der 5-Jahres-Ăberlebensrate und o.g. Faktoren.
EinfĂŒhrung: HĂ€usliche Gewalt stellt ein hohes Risiko fĂŒr die Gesundheit schwangerer Frauen und ihrer ungeborenen Kinder dar. In Mexiko ist die Datenlage zur PrĂ€valenz unzureichend und eine UnterschĂ€tzung des Problems wahrscheinlich. Ziel der Studie war es, die PrĂ€valenz hĂ€uslicher Gewalt gegen schwangere Frauen und die soziodemografischen Risikofaktoren fĂŒr hĂ€usliche Gewalt gegen schwangere Frauen zu bestimmen.
Material und Methoden: 311 Frauen wurden in der prĂ€natalen Versorgung an der UniversitĂ€tsklinik "Dr. JosĂ© GonzĂĄlez Eleuterio" von Juli bis Dezember 2011 interviewt. Das âAbuse Assessment Screenâ wurde verwendet. Die soziodemografischen und gesundheitlichen Faktoren der Frauen wurden erhoben, Querverweistabellen erstellt und das relative Risiko fĂŒr hĂ€usliche Gewalt mit Konfidenzintervallen von 95% fĂŒr jede Variable berechnet.
Ergebnisse: Die PrĂ€valenz von hĂ€uslicher Gewalt betrug 13%. 3% wurden wĂ€hrend der Schwangerschaft und 5% im Jahr vor der Befragung körperlich verletzt. Hohe Stresswahrnehmung, Unzufriedenheit mit der Schwangerschaft, negative Empfindung des Lebens mit dem Partner und der Betreuung durch die Familie wĂ€hrend der Schwangerschaft, Rauchen, Alkohol- und Drogenkonsum der Frauen, das Miterleben von hĂ€uslicher Gewalt zwischen ihren Eltern wĂ€hrend der Kindheit und Drogenkonsum des Partners sind Faktoren, die das Risiko fĂŒr die schwangere Frauen, Opfer hĂ€uslicher Gewalt zu werden, signifikant erhöhen. Schutzfaktoren sind die Zufriedenheit der Frauen mit der Schwangerschaft und eine positive Wahrnehmung des Zusammenlebens mit dem Partner.
Schlussfolgerungen: Die Studie bestĂ€tigt die hohe PrĂ€valenz hĂ€uslicher Gewalt gegen schwangere Frauen in Mexiko. Dies ist mit erheblichen gesundheitlichen Folgen fĂŒr die Frauen und ihre ungeborenen Kinder verbunden. Die Studie ist ein weiterer Beweis fĂŒr die Notwendigkeit des Screenings bezĂŒglich hĂ€uslicher Gewalt wĂ€hrend der Schwangerschaft. Grundlegende Komponenten dabei sind Kenntnis ĂŒber Risikofaktoren hĂ€uslicher Gewalt, SensibilitĂ€t und Kompetenz des Fachpersonals. Es bedarf weiterer Untersuchungen in Mexiko, um den Aufbau von Interventionsprogrammen im öffentlichen Gesundheitswesen mit Vernetzung zu staatlichen Einrichtungen voranzutreiben, mit dem Ziel, eine adĂ€quate gesundheitliche Versorgung sowie soziale und rechtliche UnterstĂŒtzung der schwangeren Frauen mit hĂ€uslicher Gewalterfahrung zu ereichen.
In der vorliegenden Arbeit wurde anhand der Krankenunterlage von 241 Patientinnen retrospektiv untersucht, inwieweit die bei prĂ€operativ vorgenommener diagnostischer Abrasio erhobenen Befunde mit den endgĂŒltigen Ergebnissen beim Endometriumkarzinom im Zeitraum von 1998 und 2010 miteinander korrelieren.
Es sind bereits viele Scores zur prĂ€operativen Diagnostik von Ovarialtumoren entwickelt worden. Die vorliegende Arbeit stellt einen neuentwickelten Score zur prĂ€operativen EinschĂ€tzung derselben fĂŒr Frauen im Alter von ĂŒber 45 Jahren dar. Es werden die Daten von 330 Patientinnen ausgewertet, die aufgrund eines Ovarialtumors in Greifswald operiert wurden. Ausgewertet und auf Signifikanz geprĂŒft werden: Alter, MP-Status, Hormontherapie, Blutungsstörungen, Beschwerden, bimanueller Tastbefund, Tumormarker CA125, sonographische Merkmale. Die im Zusammenspiel aussagekrĂ€ftigsten (signifikanten) Merkmale werden in den Score aufgenommen. Dazu gehören : Blutungstörungen, bimanueller Tastbefund, CA 125, die sonographischen Merkmale, ausgeschlossen ist die sonographische GröĂe. Der Maximalwert des Scores betrĂ€gt 20 Punkte. Der Cut off ist bei 5 festgesetzt. 0-1 Punkte- mit hoher Sicherheit, 2-4 Punkte- wahrscheinlich benigner Tumor: Rat zur LSK; 5-7 Punkte- eher, ab gröĂer 7 Punkten sicher maligner Tumor: Rat zur Laparotomie. Der Score erreicht eine SpezifitĂ€t von 96,0%, eine SensitivitĂ€t von 93,1%, einen positiv prĂ€diktiven Vorhersage wert von 91% und ein neg. prĂ€d. Vorhersage wert von 97%. Eine Kontrollgruppe von 68 Patientinnen erreicht eine SensitivitĂ€t von 89% und eine SpezifitĂ€t von 96%.
With improvements in breast imaging, mammography, ultrasound and minimally invasive interventions, the detection of early breast cancer, non-invasive cancers, lesions of uncertain malignant potential, and benign lesions has increased. However, with the improved diagnostic capabilities comes a substantial risk of false-positive benign lesions and vice versa false-negative malignant lesions. A statement is provided on the manifestation, imaging, and diagnostic verification of isolated benign breast tumours that have a frequent manifestation, in addition to general therapy management recommendations. Histological evaluation of benign breast tumours is the most reliable diagnostic method. According to the S3 guideline and information gained from analysis of the literature, preference is to be given to core biopsy for each type of tumour as the preferred diagnostic method. An indication for open biopsy is also to be established should the tumour increase in size in the follow-up interval, after recurring discrepancies in the vacuum biopsy results, or at the request of the patient. As an alternative, minimally invasive procedures such as therapeutic vacuum biopsy, cryoablation or high-intensity focused ultrasound are also becoming possible alternatives in definitive surgical management. The newer minimally invasive methods show an adequate degree of accuracy and hardly any restrictions in terms of post-interventional cosmetics so that current requirements of extensive breast imaging can be thoroughly met.
For the normal development of pregnancy, a balance between immune tolerance and defense is crucial. However, the mechanisms mediating such a balance are not fully understood. CD83 is a transmembrane protein whose expression has been linked to anti-inflammatory functions of T and B cells. The soluble form of CD83, released by cleavage of the membrane-bound protein, has strong anti-inflammatory properties and was successfully tested in different mouse models. It is assumed that this molecule contributes to the establishment of immune tolerance. Therefore, we postulated that the expression of CD83 is crucial for immune tolerance during pregnancy in mice. Here, we demonstrated that the membrane-bound form of CD83 was upregulated in T and B cells during allogeneic murine pregnancies. An upregulation was also evident in the main splenic B cell subtypes: marginal zone, follicular zone, and transitional B cells. We also showed that there was an augmentation in the number of CD83+ cells toward the end of pregnancy within splenic B and CD4+ T cells, while CD83+ dendritic cells were reduced in spleen and inguinal lymph nodes of pregnant mice. Additionally, B lymphocytes in late-pregnancy presented a markedly higher sensitivity to LPS in terms of CD83 expression and sCD83 release. Progesterone induced a dosis-dependent upregulation of CD83 on T cells. Our data suggest that the regulation of CD83 expression represents a novel pathway of fetal tolerance and protection against inflammatory threats during pregnancy.
Zusammenfassung: Zielstellung der Arbeit war es, historische Behandlungsergebnisse des an der UniversitĂ€tsfrauenklinik der Ernst-Moritz-Arndt-UniversitĂ€t Greifswald abdominal operierten Endometriumkarzinoms der Jahre 1986-1999, in AbhĂ€ngigkeit von der Lymphonodektomie, auszuwerten und vorzustellen. Die gewonnen Ergebnisse weisen auf die guten Behandlungsbedingungen hin, welche sich durch die Umsetzung modernster Therapieerkenntnisse auszeichnete, sie sind auch ein Ergebnis der umfassenden poliklinischen Nachbetreuung. FĂŒr die Auswertung standen die Daten von n=190 Patientinnen zur VerfĂŒgung, welche im Zeitraum zwischen dem 17.04.1986 und dem 15.12.1999 an der UniversitĂ€tsfrauenklinik behandelt worden sind. Bei n=143 dieser Patientinnen wurden zusammen mit der Operation eine unterschiedlich groĂe Anzahl von Lymphknoten aus der pelvinen Region entnommen und histologisch aufgearbeitet. Diese Patientinnen bilden eine Behandlungsgruppe, welche als âGruppe mit Lymphonodektomieâ bezeichnet wird. Die verbliebenen n=47 Patientinnen wurden operativ behandelt, ohne die DurchfĂŒhrung einer Lymphonodektomie, und bilden eine Behandlungsgruppe, welche als âGruppe ohne Lymphonodektomieâ charakterisiert wird. Die Mehrzahl der Patientinnen beider Gruppen erhielten auĂerdem eine adjuvante Therapie. Der operativ-klinische Verlauf und die Nachsorge wurden fĂŒr die vorliegende Arbeit nach Kriterienkatalogen aufgeschlĂŒsselt. Allgemein-statistische ZusammenhĂ€nge, prognostische Faktoren und die VerlĂ€ufe fĂŒr das Ăberleben sowie die rezidivfreien Intervalle in ihrer Beziehung zueinander dargestellt. FĂŒr die Letztgenannten fand die Methode nach Kaplan-Meier Anwendung. Als ein Resultat zeigt sich, dass die DurchfĂŒhrung der Lymphonodektomie im historischen Behandlungskonzept die Prognosen der betroffenen Patientinnen nur teilweise verbessern konnten. Ursachen hierfĂŒr sind darin zu sehen, dass die Pat mit durchgefĂŒhrter Lymphonodektomie per se ein höheres Risiko fĂŒr eine Lymphknoten-Metastasierung und damit eine schlechtere Prognose aufweisen - abgesehen von Hoch-Risiko-FĂ€llen der Behandlungsgruppe ohne Lymphonodektomie -. Andererseits spiegelt sich in den vorliegenden Ergebnissen auch das historische Behandlungskonzept wider, wie u.a. die unterschiedliche Anwendung adjuvanter Therapieverfahren. Die HomogenitĂ€t der Gruppen und damit die Vergleichbarkeit der Ergebnisse wirkte sich nachteilig aus. Weiterhin ist festzustellen, dass das Auftreten von Lymphknoten-Metastasen bzw. spĂ€teren Rezidiven bei den Pat in direktem Zusammenhang mit negativen prognostischen Faktoren steht, wie: endometrioides Grad 3-Karzinom, nonendometrioides Karzinom, Stadium II, Alter >60 Jahre, Myometriuminfiltration >50%, Tumordurchmesser >2cm, Tumorfreie Distanz bis zur Serosa <1cm, Befall der Adnexe, Lymph- und/oder BlutgefĂ€Ăeinbruch. AbschlieĂend sei festgestellt, dass die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit die Notwendigkeit der EinfĂŒhrung eines neuen Behandlungskonzepts, welches klare Richtlinien fĂŒr die DurchfĂŒhrung einer LNE beinhaltet, bestĂ€tigen.
Uterine Leiomyosarkome (LMS) sind eine RaritĂ€t und dementsprechend ist fĂŒr eine CT- und MRT-Bildgebung kaum Datenmaterial verfĂŒgbar.
GynĂ€kologen haben als âradiologische Laienâ groĂe Probleme, vorliegende Bilder selbst zu interpretieren bzw. die physikalischen Befundbeschreibungen einem morphologischen Befund oder einer Diagnose zuzuordnen. Das Ziel dieser Arbeit bestand daher darin, erstmals anhand eines gröĂeren Patientinnenkollektivs zusĂ€tzlich aus den Daten zur Indikation einer CT/MRT beim LMS Informationen zu gewinnen, die es auch dem nichtradiologischen Anwender ermöglichen aufgrund von typischen Befunden uterine LMS selbst besser zu erkennen.
Ausgewertet wurden 235 LMS - BeratungsfĂ€lle des Deutschen klinischen Kompetenzzentrums fĂŒr genitale Sarkome und Mischtumore an der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald, bei denen eine CT- oder MRT- Untersuchung dokumentiert war, aus einem Zeitraum von August 2009 bis MĂ€rz 2017.
Eine prĂ€operative CT (n = 69) bzw. MRT (n= 12) wurde nur selten angewendet. Die hĂ€ufige klinische Fehldiagnose als LM (65,7 %) fĂŒhrte dazu, dass in 81,4 % bzw. 92,9 % der FĂ€lle keine prĂ€operative CT bzw. MRT und somit keine weiterfĂŒhrende bildgebende Diagnostik erfolgt ist. In der prĂ€operativen CT bzw. MRT wurde in nur 14 % bzw. 18,2 % der FĂ€lle der V. a. ein Sarkom gestellt. Diese Daten sind fĂŒr den klinisch praktizierenden Arzt unbefriedigend. Die CT diente bei einem prĂ€operativ bereits bekanntem LMS jedoch vorrangig der Ausbreitungsdiagnostik, mit der zu diesem Zeitpunkt in 17,6 % bereits Metastasen erkannt wurden.
Am hĂ€ufigsten (17,5 %) wurde in der CT von den Radiologen eine nicht nĂ€her bezeichnete Raumforderung/tumoröse LĂ€sion beschrieben. In 10,5 % der FĂ€lle wurden ein auffĂ€lliges Myom bzw. ein âinfizierter Uterus myomatosusâ oder ein âzentral nekrotisierendes Myomâ angefĂŒhrt. Differentialdiagnosen zu einem in der CT-Untersuchung gesehenen Tumor lagen in 12,3 % der FĂ€lle vor. Vermutet wurden dabei vom Ovar ausgehende Tumoren, wie Fibrome oder Granulosazelltumore. Aber auch ein Zervixkarzinom, ein Uterussarkom ohne nĂ€here Bezeichnung, eine fokale Adenomyosis uteri, ein Endometriumkarzinom und ein Korpuskarzinom wurden als Differentialdiagnose in Betracht gezogen.
In den 12 FĂ€llen der MRT lauteten die Befunde je einmal âV.a. Sarkom,â âtumoröse LĂ€sion bzw. Raumforderungâ, âauffĂ€lliges Myomâ bzw. âunauffĂ€lliges Myomâ. Der Verdacht auf ein anderes Malignom, in diesem Fall auf ein Ovarialkarzinom, ergab sich in einem Fall. Als Differentialdiagnose wurde in einem Fall ein Tumor, der vom Ovar ausgeht, wie z.B. ein Fibrom oder ein Granulosazelltumor, betrachtet.
Bei der Auswertung der Ăbereinstimmung der tatsĂ€chlichen TumorgröĂe aus dem pathologisch-anatomischen Befund mit der TumorgröĂe in der Bildgebung fĂ€llt auf, dass die TumorgröĂe in der HĂ€lfte der FĂ€lle in der CT gröĂer beschrieben wird, wĂ€hrend sie in der MRT zu gleichen Anteilen (je 37,5 %) gröĂer und kleiner als im pathologisch-anatomischen Befund angegeben wird. Eine Ăbereinstimmung hinsichtlich der zystischen Anteile im Tumor und dem pathologisch-anatomischen Befund lag nur in der CT vor. Hingegen zeigt sich in allen FĂ€llen eine Ăbereinstimmung zwischen den in der Bildgebung beschriebenen zentralen Nekrosen und dem pathologisch-anatomischen Befund.
Aufgrund der postoperativen Zufallsdiagnose LMS und der konsekutiven Staging- bzw. Nachsorgeuntersuchungen wurde eine CT (136 FĂ€lle) bzw. eine MRT (29 FĂ€lle) postoperativ deutlich hĂ€ufiger angewendet. Bei einer unmittelbar postoperativ durchgefĂŒhrten CT lagen in nur 5,1 % der FĂ€lle Metastasen vor, wĂ€hrend bei einer CT, die ĂŒber einen Monat nach der Operation stattgefunden hat, bereits bei 41,7 % der Patientinnen Metastasen mehrheitlich in der Lunge nachgewiesen werden konnten. In allen 34 (25 %) CT und 11 (37,9 %) MRT, die unter der Indikation âRezidivdiagnostikâ durchgefĂŒhrt wurden, zeigte sich in der Bildgebung tatsĂ€chlich ein Rezidiv. Pelvine Rezidive waren dabei in der CT mit 67,6 % und in der MRT mit 72,7 % die hĂ€ufigste Lokalisation.
Zusammenfassend sprechen nach den eigenen Daten und der berĂŒcksichtigten Fachliteratur folgende Kriterien fĂŒr ein LMS: MRT - irregulĂ€re und schlecht definierte Tumorgrenzen, eine hohe SignalintensitĂ€t in der T2W in Kombination mit hyperintensen Abschnitten in der T1W sowie Zeichen von Zysten und/oder Nekrosen. CT - groĂe unregelmĂ€Ăig begrenzte Tumoren mit unterschiedlichen DensitĂ€ten im Sinne von Nekrosen und/oder Zysten und/oder Einblutungen. Die Aussagekraft der CT hinsichtlich der TumorentitĂ€t ist sehr begrenzt.
Da die analysierten diagnostischen Aussagen zur CT- und MRT-Bildgebung fĂŒr den Anwender unbefriedigend waren, sollte daher die interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit zwischen Radiologen und GynĂ€kologen verbessert werden. Voraussetzung dafĂŒr ist, dass dem Radiologen ausreichend anamnestisches und diagnostisches Material (einschlieĂlich Laborwerte z.B.: LDH) mit gezielter Fragestellung zur VerfĂŒgung gestellt und ihm zusĂ€tzlich nach der Enddiagnose der genaue morphologische Befund ĂŒbermittelt wird.
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PrĂ€valenz von Fernmetastasen bei primĂ€rem Mammakarzinom Daniela MĂŒller, 2009 Abstract. Hintergrund. Aufgrund der ansteigenden Inzidenz nach EinfĂŒhrung der Screening Mammografie muss sowohl die PrĂ€valenz von Fernmetastasen untersucht, als auch die Notwendigkeit des routinemĂ€Ăigen Staging beim primĂ€ren Mammakarzinom neu ĂŒberprĂŒft werden. Methoden und Patienten. Diese retrospektive Arbeit untersuchte die Daten von 466 Patientinnnen mit der Erstdiagnose eines primĂ€ren Mammakarzinoms im Zeitraum 2003 bis 2006. Ergebnisse. Fernmetastasen zeigten sich in 22 (4.8%) FĂ€llen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, keine dieser Patientinnen wies eine TumorgröĂe â€1 cm auf und der prozentuale Anteil der Fernmetastasen stieg mit der lokalen Ausdehnung (pT1 1.4%; pT2 7.9%; pT3 14.3%; pT4 23.1%; p<0.001) und dem Nodalstatus an (pN0 1.7%; pN1 3.8%; pN2 21.7%; pN3 17.6%; p<0.001) Zusammenfassung. Die Indikation fĂŒr Oberbauchsonografie, Knochenszintigrafie und die Röntgen Untersuchung des Thorax sollte auf Patientinnen mit einer TumorgröĂe >2 cm, or >1 cm mit Lymphknoteninvasion (N1-3) beschrĂ€nkt werden.
Die prĂ€operative Differenzierung zwischen Leiomyosarkomen (LMS) und Leiomyomen (LM) hat sich durch die EinfĂŒhrung eines LMS-Scores vereinfacht. Dennoch wird gegenwĂ€rtig ein hoher LMS-Anteil fĂ€lschlicherweise unter der Diagnose LM inadĂ€quat operiert, wodurch sich die Prognose der betroffenen Patientinnen verschlechtert.
Das Ziel der Dissertation war die Analyse der Eignung verschiedener Laborparameter (Lactatdehydrogenase (LDH), Thrombozyten, Neutrophile Granulozyten/Lymphozyten-Ratio (NLR), Lymphozyten/Monozyten-Ratio (LMR), Thrombozyten/Lymphozyten-Ratio (TLR), kumulativer Wert (LDH + TLR + (NLR * 100) fĂŒr die Differenzierung von LMS und LM bzw. als Prognoseparameter. Dazu wurden die prĂ€operativen Daten von 65 LMS-Patientinnen des Deutsches klinisches Kompetenzzentrum fĂŒr genitale Sarkome und Mischtumoren (DKSM) (2008â2018) retrospektiv ausgewertet und mit den Daten von LM-Patientinnen, die ebenfalls am DKSM erhoben worden waren, verglichen.
Bei LMS-Patientinnen lag der LDH-Wert im Mittel bei 378,55 U/l: 56,3 % wiesen erhöhte LDH-Werte â„ 250 U/l und 43,7 % > 300 U/l auf. LDH-Werte â„ 250 U/l waren tendenziell mit einem schlechteren Ăberleben verbunden. Die LDH-Werte der LMS- und LM-Patientinnen waren signifikant verschieden. Eine LDH â„ 270 U/l wies mit einer SpezifitĂ€t von 96 % und einer SensitivitĂ€t von 54 % auf das Vorliegen eines LMS hin. LMS-Patienten (Mittelwert: 335,53 Tsd./”l) zeigten signifikant höhere Thrombozyten-Zahlen als LM-Patientinnen. Werte > 400 tsd./”l waren tendenziell mit einem schlechteren Ăberleben verbunden. LMS-Patientinnen (Mittelwert: 4,05) zeigten signifikant höhere NLR-Werte als LM-Patientinnen. NLR-Werte > 3 waren mit einem verkĂŒrzten Ăberleben assoziiert und traten bei LMS-Patientinnen signifikant hĂ€ufiger auf als bei LM-Patientinnen. Laut den vorliegenden Daten ist der in der Literatur angegebene NLR-cut-off-Wert von â„ 2,1 auf > 4 (SensitivitĂ€t 30,8 %, SpezifitĂ€t 96 %) zu erhöhen. Der mittlere LMR-Wert von LSM-Patientinnen (2,86) unterschied sich signifikant von dem LMR-Wert der LM-Patientinnen. Das Gleiche galt fĂŒr den TLR mit einem Mittelwert von 225,85 bei LMS-Patientinnen. Ein TLR-cut-off-Wert von 270 war in der Lage zwischen einem LMS und LM zu diskriminieren (SpezifitĂ€t: 95 %, SensitivitĂ€t: 39 %) Ein cut-off-Wert der kumulativen Laborbefunde (LDH + TLR + (NLR * 100)) von 950 unterschied mit einer SpezifitĂ€t von 97 % und einer SensitivitĂ€t von 50 % zwischen einem LMS und LM.
Damit belegt die vorliegende Studie, dass eine prÀoperative Laborwerte-Diagnostik in Zusammenschau mit den Sarkom-Risiko-Scores der Promotions- und Forschungsgruppe genitale Sarkome (PFGS) die Unterscheidung zwischen LMS und LM verbessert.
During mammalian pregnancy, highly specialized mechanisms of immune tolerance are triggered in order to allow the semi-allogeneic fetus to grow within the maternal uterus in harmony with the maternal immune system. Among other mechanisms, changes in the endocrine status have been proposed to be at least part of the machinery responsible for the induction of immune tolerance during pregnancy. Indeed, pregnancy-associated hormones, estradiol, progesterone, and human chorionic gonadotropin are known to confer immune suppressive capacity to innate as well as adaptive immune cells. Regulatory B cells, a subpopulation of B lymphocytes with strong immunosuppressive functions, were shown to expand during pregnancy. Furthermore, it is well-known that some women suffering from multiple sclerosis, significantly improve their symptoms during pregnancy and this was attributed to the effect of female sex hormones. Accordingly, estradiol protects mice from developing experimental autoimmune encephalomyelitis by triggering the expansion and activation of regulatory B cells. In this review, we discuss different mechanisms associated with the development, activation, and function of regulatory B cells with a special focus on those involving pregnancy-associated hormones.
Introduction: For a successful pregnancy, a set of physiological requirements has to be fulfilled. The mother has to provide enough nutrients and the proper anatomical environment for the developing fetus and protect him and herself against pathogens. The cells of the im-mune system constantly monitor the organism in search for pathogens and mount a response to eradicate the threat. The favourable outcome of an immune response re-lays on the capacity of those cells to recognize structures that shouldnât be present in the organism and the speed or strength at which the cells react. During pregnancy, however, a fetus is able to establish a firm contact with the endometrium of the mother and then grow for an extended period of time. This âexception to the ruleâ hides behind a set of fine-tuned regulations of the immune responses which are not completely un-derstood. Though many cell types have been extensively investigated in the past dec-ades, B cells play yet enigmatic roles. The aim of this work is to uncover the events occurring within the B cell development during pregnancy and to study the role of certain subtypes in healthy pregnancy and pregnancy miscarriage. Methods: For all experiments, 8-weeks-old female mice either non-pregnant, having normal preg-nancies or miscarriage were used. Organs were removed and cells isolated using standard protocols. The analysis of the population distribution was performed by Flow Cytometry. For in vitro experiments, specific cell subsets were isolated using MACS Cell Separation. Bio-plex method was used for the assessment of Immunoglobulin isotypes in serum, while CBA Array was the method used to measure cytokine levels in the supernatant of cell cultures. Statistical analysis was done using GraphPad Prism software. Results: Pregnancy had a strong impact on the murine B cell development. The restructuration of the B cell compartment could be appreciated already from the bone marrow progeni-tors, reduced in pregnant mice. Peripheral subsets drastically adapted their develop-mental pathways, with a drift towards the generation of marginal zone B cells. B cells also showed functional adaptations to gravidity, as evidenced by the changes in the immunoglobulin production and immunomodulatory capacity. Conclusions: For the first time a deep investigation of the consequences of pregnancy on the B cell development was performed, covering several aspects of B cell functionality. This work shows that B lymphocyte compartment is remodelled during pregnancy. Aberration of this process may lead to pregnancy complications including miscarriage.
Untersuchungen zum EinfluĂ des Menopausenalters auf Klinik und Pathologie des Endometriumkarzinoms
(2000)
Untersuchungen ĂŒber die Einteilung des Endometriumkarzinoms in zwei Subtypen, basierend auf dem Erkrankungsalter in Bezug auf die Menopause. Es wurden Charakteristiken zu Klinik, Paraklinik, Histopathologie und der Tumormarkern p53, CEA und CA 125 erforscht. Es wurden 254 zwischen 1991-1997 an der Frauenklinik therapierte Endometriumkarzinome ausgewertet. FĂŒr beide Subtypen kannten typische Klassifizierungen evaluiert werden. Typ l mit einem perimenopausalen Erkrankungszeitpunkt stellte steh als meist Adenokarzinom im Stadium l mit seltener myometrialer Infiltration oder Lymphknötenmetastasen dar, Typ II als Karzinom der Postmenopause waren höhermaligne, höhergradige Tumoren mit hĂ€ufig tiefer Infiltration oder Absiedlung in die Lymphknoten. Tumormarker wurden bei beiden Typen selten beobachtet.
Das uterine Karzinosarkom ist eine hochmaligne Erkrankung des weiblichen Genitale. Insbesondere in Europa existieren nur wenige Studien, die dieses Krankheitsbild umfassend hinsichtlich der Klinik, der PrimĂ€rtherapie, der postoperativen Behandlung und der Ăberlebensdaten beschreiben.
Diese Arbeit ist im Rahmen der ÂŽPromotions- und Forschungsgruppe genitaler SarkomeÂŽ des ÂŽDeutschen klinischen Kompetenzzentrums fĂŒr genitale Sarkome und MischtumorenÂŽ entstanden. In die Studie wurden insgesamt 192 Patientinnen mit einem uterinen Karzinosarkom eingeschlossen. Die Datenauswertung der gemischt retro- und prospektiven Studie erfolgte longitudinal ĂŒber einen Zeitraum von zehn Jahren [04/2006 â 05/2016]. Der Schwerpunkt dieser Promotion lag in der Charakterisierung und der Interpretation von epidemiologischen, klinischen und diagnostischen Befunden sowie von therapeutischen und postoperativen MaĂnahmen mit Bezug auf das progressionsfreie- und das GesamtĂŒberleben.
Zur Erfassung der Rezidiv- bzw. ProgresshĂ€ufigkeit und der adjuvanten Therapie wurde ein Fragebogen [siehe Anhang] an 181 Patientinnen bzw. behandelnde Ărzte versendet, deren Beratung mindestens sechs Monate zuvor erfolgt war. Die Anzahl der RĂŒcksendungen belief sich auf 133, was einer RĂŒcklaufquote von 73,5% [133/181] entspricht. Die SchĂ€tzung der Ăberlebensrate erfolgte mittels des Kaplan-Meier-Modells. Eine statistische Signifikanz wurde unter Anwendung des Log-rank-Tests [univariate Analyse] bei p †0,05 festgelegt.
Das Alter der Frauen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose betrug im Mittel 63,8 Jahre. 85,9% der Patientinnen [165/192] befanden sich in der Postmenopause. Die Berechnungen ergaben, dass jĂŒngere Frauen [< 70 Jahre] ein signifikant geringeres Rezidiv- und Progressrisiko sowie einen spĂ€teren Todeszeitpunkt aufwiesen als Ă€ltere Frauen [â„ 70 Jahre].
Am hĂ€ufigsten stellten sich unspezifische Symptome wie Unterbauchschmerzen und BlutungsauffĂ€lligkeiten dar. In der bildgebenden Diagnostik [Magnetresonanztomografie, Computertomografie, Sonografie] zeigten sich bei nur etwa Dreiviertel der Patientinnen AuffĂ€lligkeiten. Von insgesamt 157 durchgefĂŒhrten fraktionierten Abrasiones wurde primĂ€r nur in 65,0% der FĂ€lle [102/157] die korrekte Diagnose gestellt. Die hĂ€ufigsten Fehldiagnosen waren ein Endometriumkarzinom [36/157; 22,9%] und ein reines Sarkom [12/157; 7,6%].
Das uterine Karzinosarkom hatte im Mittel einen Durchmesser von 6 cm. Eine primĂ€re Fernmetastasierung lag bei 23,4% der FĂ€lle [45/192] vor. Patientinnen mit einem uterinen Karzinosarkom und heterologer Tumorkomponente leben weder signifikant kĂŒrzer, noch treten mögliche Rezidive bzw. Progresse frĂŒher ein.
Insgesamt 2,1% der Karzinosarkome [4/192] wurden mittels einer suprazervikalen Hysterektomie, 49,0% [94/192] mittels einer totalen und 42,2% [81/192] mittels einer radikalen Hysterektomie operiert. Letztere zeigte gegenĂŒber einer totalen Hysterektomie keinen Vorteil betreffs des progressionsfreien- und GesamtĂŒberlebens.
70,3% der Patientinnen [135/192] erhielten eine Lymphadenektomie. Bei durchschnittlich 31 entfernten Lymphknoten stammte der ĂŒberwiegende Anteil [2855/4164; 68,6%] aus dem kleinen Becken. Eine Lymphadenektomie hatte weder einen Einfluss auf das Ăberleben, noch auf das Auftreten möglicher Rezidive bzw. Progresse.
41,1% der Patientinnen [79/192] erhielten eine postoperative Therapie: 31,6% [25/79] eine Chemotherapie, 25,3% [20/79] eine Radiotherapie und 40,5% [32/79] eine Chemoradiotherapie. Nur in zwei FÀllen erfolgte eine zusÀtzliche Hormontherapie.
Etwa ein Drittel der Frauen [66/192; 34,4%] verstarb bis Mai 2016 an den Folgen der Tumorerkrankung. Das durchschnittliche Zeitintervall von der Erstdiagnose bis zum Tod betrug 20,6 Monate. Das mediane GesamtĂŒberleben ĂŒber alle FIGO-Stadien lag bei 28,8 Monaten. Aufgrund der hohen Anzahl an Zensierungen innerhalb der ersten 500 Tage der Nachbeobachtungszeit und des sogenannten ÂŽLost to Follow-UpÂŽ bei den ĂŒberlebenden Patientinnen wird die Berechnung aller Ăberlebensraten vermutlich unterschĂ€tzt. Weder eine alleinige Radio- noch eine alleinige Chemotherapie konnten das GesamtĂŒberleben verbessern oder das Risiko eines Rezidivs bzw. Progresses verringern im Gegensatz zu einer kombinierten Radiochemotherapie. Bei der HĂ€lfte der Patientinnen [96/192; 50%] trat ein Rezidiv oder Progress auf. Das rezidivfreie Intervall betrug durchschnittlich 11,6 Monate. Ein zweites Rezidiv wurde bei 45,8% [44/96], ein drittes bei 29,5% der Frauen [13/44] diagnostiziert.
Die wesentlichen Erkenntnisse der vorliegenden Promotion lauten zusammengefasst:
- Ein Alter â„ 70 Jahren ist mit einem verkĂŒrzten progressionsfreien- und GesamtĂŒberleben verbunden.
- Der prognostische Nutzen einer regionÀren Lymphadenektomie lÀsst sich nicht belegen.
- Eine postoperative Radiochemotherapie ist mit einem signifikant verlĂ€ngerten progressionsfreien- und GesamtĂŒberleben verbunden.
- Im Stadium FIGO I kann eine radikale gegenĂŒber einer totalen Hysterektomie, jeweils mit bilateraler Salpingo-Oophorektomie, keine Verbesserung der Prognose erzielen.
Mittels der vorliegenden Dissertation sollten, anhand eines gröĂeren Patientinnenkollektivs, uterine Leiomyosarkome (LMS) umfassend charakterisiert werden um als Vergleichsmaterial zu regelhaften Leiomyomen (LM) fĂŒr die Errechnung eines prĂ€operativen LMS-Risiko-Scores zu dienen.
Zu diesem Zweck wurden insgesamt 240 LMS-BeratungsfĂ€lle des Deutschen klinischen Kompetenzzentrums fĂŒr genitale Sarkome und Mischtumoren der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald (DKSM) aus dem Zeitraum August 2009 â September 2017 retro- und prospektiv erfasst und analysiert. Von diesen wurden 154 FĂ€lle einer vorangegangenen Promotion (126) des DKSM entnommen. Letztere wurden mit erweiterten bzw. neu hinzugekommenen Kriterien aktualisiert. Um eine vergleichende Auswertung mit LM zu ermöglichen, war es erforderlich, die relevanten Kriterien in ein Schema zu integrieren, das simultan bei den LM-Analysen der anderen Arbeitsgruppen des DKSM zur Anwendung kam.
Das mediane Alter von 52 Jahren und die höchste Inzidenz zwischen 50 â 59 Jahren decken sich mit Angaben aus der Literatur. Der Anteil postmenopausaler Frauen lag mit 60,8 % ĂŒber den ermittelten Werten anderer Autoren.
Die anamnestischen Angaben, wie eine Tamoxifenexposition, eine vorausgegangene medikamentöse Therapie mit Ulipristalacetat (UPA) und vorausgegangene Operationen wegen Varianten des LM und eines STUMP (glattmuskulÀrer Tumor mit unsicherem malignem Potential) spiegeln die Literaturangaben nur bedingt wider. Ein Therapieversagen von UPA bei symptomatischen LM scheint ein Hinweis auf ein uterines Sarkom zu sein. Allerdings wurden in dieser Untersuchung insgesamt nur 8 entsprechende FÀlle gefunden. Eine vorausgegangene Operation wegen Varianten des LM bzw. eines STUMP fand sich nur in 2,1 % der FÀlle.
Betreffs der Blutungsstörungen wurden bei 44 % der prĂ€menopausalen Frauen intermenstruelle Zusatzblutungen und bei 45,2 % Blutungen in der Postmenopause beschrieben. Zudem wurden tumorbezogene Symptome ohne jegliche Blutungsstörungen, wie uterine oder Unterbauchschmerzen, ein vermehrter Harndrang sowie ein DruckgefĂŒhl oder eine Zunahme des Abdominalumfanges in 46,3 % der FĂ€lle beobachtet.
In mehr als der HÀlfte der FÀlle (53,4 %) lag ein schnelles Tumorwachstum vor. Der Wert lag in der Postmenopause sogar bei 55,5 %. In 45,5 % wurde das LMS als weich bzw. auffÀllig weich beschrieben.
In 99,6 % aller FĂ€lle wurde eine diagnostische Sonografie durchgefĂŒhrt. Dabei zeigte sich in 82 % ein als auffĂ€llig bezeichneter Befund.
Der Durchmesser der beobachteten LMS betrug median 9 cm. Am hĂ€ufigsten wiesen die LMS eine GröĂe zwischen 6 â 10 cm auf. Der Anteil der solitĂ€ren LMS (keine zusĂ€tzlichen LM) lag bei 51,7 %. Der mittlere Durchmesser der solitĂ€ren LMS betrug 10,3 cm.
Bei 73 der FĂ€lle (30 %) wurde eine diagnostische Abrasio oder eine direkte Biopsie durchgefĂŒhrt. Unter diesen wurde nur in 38,4 % primĂ€r die richtige Diagnose gestellt. Die Literaturangaben zur Stadienverteilung der LMS decken sich nicht mit eigenen Ergebnissen, nach denen sich 79,6 % der FĂ€lle im Stadium I und nur 0,4 % im Stadium IV befanden. Ebenfalls widersprechen die eigenen Daten den Angaben bezĂŒglich einer Lymphknotenbeteiligung. In insgesamt 80,4 % (n = 189 FĂ€lle) wurde keine Lymphonodektomie (LNE) durchgefĂŒhrt. Insgesamt 10,9 % der LMS mit einer LNE (n = 46 FĂ€lle) wiesen positive Lymphknoten auf.
Die Literaturangaben zur Netz- und Zervixbeteiligung konnten bestÀtigt werden. Von 235 operierten Frauen fand nur in 21 FÀllen (13,2 %) eine Netzresektion statt. In 4 dieser FÀlle war das Netz vom Tumor befallen. In 15,1 % der FÀlle der vorliegenden Arbeit wurde ein Zervixbefall im Sinne einer Infiltration durch einen korporalen Tumor bzw. einer primÀren Lokalisation in der Zervix gefunden.
In insgesamt 67,7 % aller FÀlle wurde das LMS primÀr nicht erkannt und konsekutiv unter der falschen Indikation operiert. In 66,0 % bildete ein LM die Operationsindikation bei der Enddiagnose LMS. Dementsprechend wurden nur 35,7 % der LMS mittels totaler Hysterektomie ohne Uterus- und/oder Tumorverletzung operiert.
In 71,3 % der FĂ€lle lagen Daten zur Mitosenzahl je 10 HPF vor. Der errechnete Mittelwert aller LMS betrug 20,7 M/10 HPF und speziell die der spindelzelligen LMS 21,7 M/10 HPF. Diese Zahlen decken sich mit den Angaben aus der Literatur. Das gilt gleichermaĂen fĂŒr die Expression des Ki67-Antigens (im Mittel 37,2 %). Die 5-Jahres- Ăberlebenswahrscheinlichkeit (Nomogramm Overall Survival Probability nach Zivanovic) lag bei 144 berechenbaren FĂ€llen median bei 48 %. In den vorliegenden FĂ€llen konnten in 8,3 % primĂ€re Fernmetastasen nachgewiesen werden. Diese fanden sich mit 65,1 bzw. 25,3 % am hĂ€ufigsten in der Lunge und/oder der Leber. Eine Ausbreitung in die Knochen sowie in die Knochen plus simultan in jegliche anderweitigen Strukturen lag nur in jeweils 6,0 % vor.
Die gewonnenen Ergebnisse wurden in der Zentrale des DKSM zur Berechnung des LMS-Risiko-Scores mittels Vergleich mit 670 prospektiv analysierten LMS aus 2 weiteren Promotionen verwendet. Der Score ist zwischenzeitlich publiziert worden.
Die Sarkome des endometrialen Stromas sind eine sehr seltene und heterogene Gruppe. Die von 2003 bis 2014 gĂŒltige Unterteilung in endometriale Stromasarkome (ESS) und undifferenzierte endometriale Sarkome (UES) wurde von der WHO im Juni ĂŒberarbeitet. Jetzt erfolgt eine Einteilung in low-grade ESS (LG-ESS), high-grade ESS (HG-ESS) und undifferenzierte uterine Sarkome (UUS). Aufgrund der Seltenheit, der HeterogenitĂ€t und der Wechsel im Klassifizierungssystem ist ĂŒber dieses Thema wenig bekannt. Deswegen besteht das Ziel dieser Arbeit darin, erstmals auf dem Gebiet der BRD in einem gröĂeren Umfang Daten ĂŒber die Epidemiologie, Klinik, PrimĂ€rtherapie und pathologisch-anatomischen Befunde dieser seltenen Tumoren zu gewinnen. Dabei wird hervorgehoben, dass es erforderlich ist, die LG-ESS und HG-ESS/UUS getrennt zu bewerten. Ferner sollen belastbare Informationen gesammelt und ausgewertet werden, die es ermöglichen, die diagnostischen Mittel zu verbessern. SchlieĂlich werden die ZusammenhĂ€nge von Operationsindikation, durchgefĂŒhrtem Operationsverfahren und dem Auftreten von FrĂŒhrezidiven untersucht. Dazu wurden die Krankenakten von 162 LG-ESS- und HG-ESS/UUS-BeratungsfĂ€llen des Deutschen klinischen Kompetenzzentrums fĂŒr genitale Sarkome und Mischtumoren an der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald von 2007 bis Juli 2014 ausgewertet und mit Erscheinen der aktuellen Klassifikation neu bewertet. Nach Analyse der prĂ€operativen Daten ist festzuhalten, dass der GroĂteil der Erkrankten durch unspezifische Symptome auffĂ€llt und leicht durchfĂŒhrbare Routineuntersuchungen wie die Tastuntersuchung und die Sonographie nicht zu einer wegweisenden prĂ€operativen Diagnostik beitragen können. Vielmehr weist die sonographische Untersuchung in der Mehrzahl der FĂ€lle auf ein Leiomyom (LM) als Operationsindikation hin. DemgegenĂŒber zeigt der ĂŒberwiegende Anteil der CT- und MRT-Untersuchungen, die jedoch nur selten zur Anwendung kommen, einen malignitĂ€tsverdĂ€chtigen Prozess an. Eine Abrasio lenkt hĂ€ufig nicht nur den Verdacht auf ein malignes Geschehen, sondern fĂŒhrt in einigen FĂ€llen zur richtigen Diagnosestellung. Allerdings schlieĂt eine benigne Histologie am Abradat ein Sarkom nicht aus. Eine adĂ€quate PrimĂ€rtherapie hĂ€ngt entscheidend von der prĂ€operativen Diagnosestellung ab. Bei den LG-ESS stellt die Fehldiagnose LM mit einem Anteil von 70% die hĂ€ufigste Indikation zur Operation. Das fĂŒhrt dazu, dass 58% der LG-ESS-Patientinnen nicht mit der erfolgversprechendsten PrimĂ€rtherapie behandelt werden. Aber auch die aggressiveren HG-ESS/UUS werden nur in 65% der FĂ€lle unter MalignitĂ€tsverdacht operiert. Da bei den HG-ESS/UUS prĂ€operativ wesentlich seltener der Verdacht auf ein LM gestellt wurde, konnte, im Vergleich zu den an einem LG-ESS Erkrankten, ein gröĂerer Anteil dieser Patientinnen adĂ€quat therapiert werden. Die erstmalig durchgefĂŒhrte Auswertung der Beschreibungen des OP-Situs hat ein unterschiedliches Bild ergeben. Einerseits scheint es bestimmte AuffĂ€lligkeiten zu geben, die den Verdacht auf ein Sarkom lenken können. Andererseits wurden viele Tumoren auch intraoperativ mit einem benignen Prozess verwechselt oder als nicht dokumentationswĂŒrdig angesehen. Die eigentliche Diagnose wird, insbesondere die LG-ESS betreffend, meist als Zufallsbefund am HysterektomieprĂ€parat gestellt. Aber auch die Diagnosefindung am Resektat gestaltet sich mitunter schwierig. HĂ€ufig ist die eigentliche Diagnose erst nach einer Zweitbegutachtung durch einen Experten zustande gekommen. In EinzelfĂ€llen konnte auch nach Konsultation mehrerer Experten keine Diagnose gestellt werden, oder eine Diagnosestellung war erst nach Untersuchung des Rezidivs möglich. Der ĂŒberwiegende Anteil der LG-ESS ist zum Zeitpunkt der Erstdiagnose mit fast 70% noch auf den Uterus beschrĂ€nkt. Auch viele HG-ESS/UUS befinden sich zum Zeitpunkt der Erstdiagnose noch in einem Anfangsstadium; allerdings haben sich beim Vergleich des Anteils der bereits erfolgten Fernmetastasierung deutliche Unterschiede ergeben. Die Auswertung der mittleren gröĂten Tumorausdehnung am Resektat bei Erstdiagnose ergab signifikante Unterschiede zwischen den HG-ESS, den UUS und den meist deutlich kleineren LG-ESS. Im Vergleich zum LG-ESS traten Rezidive bei HG-ESS/UUS-Patientinnen sowohl hĂ€ufiger als auch deutlich frĂŒher auf. Mit einem Anteil von 69% der LG-ESS und 87% der HG-ESS/UUS hatten die meisten Rezidive der zum Zeitpunkt der Erstdiagnose noch auf den Uterus beschrĂ€nkten Tumoren, die Grenzen des kleinen Beckens ĂŒberschritten. Ferner rezidivierten LG-ESS, die zum Zeitpunkt der Erstdiagnose auf den Uterus beschrĂ€nkt waren hĂ€ufiger als bereits fortgeschrittene Erkrankungen. Das lĂ€sst sich durch die hĂ€ufige prĂ€operative Verwechslung mit einem LM und der daraus resultierenden inadĂ€quaten PrimĂ€rtherapie begrĂŒnden, welche in einem signifikanten Zusammenhang zum Auftreten pelviner Rezidive steht. Die Patientinnen mit einem HG-ESS/UUS sterben hĂ€ufiger und frĂŒher, als die an einem LG-ESS erkrankten Frauen.
Bei 420 Patientinnen mit Mammakarzinom wurden die SensitivitĂ€t, die SpezifitĂ€t, der positive Vorhersagewert, der negative Vorhersagwert und die Effizienz des prĂ€operativen axillĂ€ren Ultraschallbefundes untersucht. Der endgĂŒltige histologische Befund wurde als Referenz verwendet und die Ergebnisse mit dem derzeitigen Stand der Literatur verglichen. Um jede Patientin der fĂŒr sie optimalen chirurgischen Therapie zuzufĂŒhren ist es von groĂer Bedeutung, den axillĂ€ren Lymphknotenstatus prĂ€operativ so genau wie möglich zu beurteilen. Der axillĂ€re Ultraschall ist eine elegante und gut etablierte Methode, um bei Patientinnen mit Mammakarzinom den Nodalstatus festzustellen. Sofern bei der prĂ€operativen Ultraschalldiagnostik Lymphknoten als von Metastasen befallen klassifiziert werden, wird eine ALNE durchgefĂŒhrt. Dies fĂŒhrt bei einer niedrigen SpezifitĂ€t des prĂ€operativen Ultraschalls dazu, dass bei einer gewissen Anzahl von Patientinnen unnötigerweise der gröĂere Eingriff der ALNE durchgefĂŒhrt wird. Ist die SensitivitĂ€t der prĂ€operativen Untersuchung niedrig, so wird einer Anzahl von Patientinnen unnötigerweise eine zweizeitige Operation ( SLNB und ALNE) zugemutet. In der vorliegenden Studie ergab sich eine SensitivitĂ€t des prĂ€operativen Ultraschalls von 53,6% und eine SpezifitĂ€t von 75,5%. Es wurden ein positiver Vorhersagewert von 77,3%, ein negativer Vorhersagewert von 51,3% und eine Effizienz der Methode von 68,5% berechnet. Dabei zeigte sich zu Beginn des Untersuchungszeitraumes im Jahre 2004 eine sehr hohe SensitivitĂ€t von 92% bei einer geringen SpezifitĂ€t von 23%. Im Jahr 2007 hatte sich diese Werte umgekehrt, die SensitivitĂ€t lag bei 19% die SpeziftĂ€t war auf 96% angestiegen. Auch zwischen den einzelnen Untersuchern ergaben sich deutliche Unterschiede in der SensitivitĂ€t und SpezifitĂ€t, wobei die Werte der Untersucher mit höheren Untersuchungszahlen und gröĂerer Erfahrung deutlich nĂ€her an den in der Literatur angegebenen Werten lagen. Um die SensitivitĂ€t und SpezifitĂ€t zu steigern und die Rate an falsch klassifizierten Patientinnen so gering wie möglich zu halten, werden in der Literatur mehrere Alternativen zur alleinigen Sonographie beschrieben. FĂŒr die MRT Untersuchung wird im der Literatur [27, 28, 86] im Durchschnitt eine SensitivitĂ€t von 90% und eine SpezifitĂ€t von 95% beschrieben. FĂŒr das FDG-PET liegen die Werte fĂŒr die SensitivitĂ€t im Durchschnitt bei 80,8% und fĂŒr die SpezifitĂ€t bei 91,7% [29, 30, 87]. Jedoch sind diese Untersuchungen zeit- und kostenintensiv und nicht an jedem Ort verfĂŒgbar. Weitere Methode um die SensitivitĂ€t zu steigern sind die Feinnadel â Aspirations â Zytologie,sowie die ultraschallgestĂŒzte Stanzbiopsie. FĂŒr die FNAZ werden in der Literatur durchschnittlich Werte fĂŒr die SensitivtĂ€t von 83,4% und fĂŒr die SpezifitĂ€t von 100% angegeben [37-39, 45, 92, 93]. FĂŒr die Stanzbiopsie wird eine durchschnittliche SensitivitĂ€t von 76,4% und eine SpezifitĂ€t von 100% angegeben [35, 47, 67, 94]. Beide Methoden stellen eine minimal invasive, nicht sehr zeit- und kostenintensive Methode zur Beurteilung des axillĂ€ren Lymphknotenstatus dar. Auf Grund der vorliegenden Arbeit wurde daher die Feinnadel â Aspirations â Zytologie sowie die Stanzbiopsie in die prĂ€operative Diagnostik von Lymphknotenmetastasen bei Patientinnen mit primĂ€rem Mammakarzinom aufgenommen.
Mit vermehrter Anwendung von Mammographie und Mammasonographie steigt die Anzahl nonpalpabler Mammabefunde. Die zur Auffindung nötigen Markierungen dieser Befunde geschehen mit Hilfe der sonographischen und mammographischen Methode, beide sollen in dieser Arbeit miteinander verglichen werden. Untersucht wurden 741 Drahtmarkierungen bei 668 Patientinnen im Zeitraum vom 11. Mai 1994 bis zum 16. Dezember 2004. 284 Befunde wurden mammographisch, 418 FĂ€lle sonographisch, 39 Befunde durch beide Methoden markiert. Die prĂ€operative Sonographie war der Mammographie bei nonpalpablen Befunden bezĂŒglich SensitivitĂ€t (69,9% vs. 62,7%), SpezifitĂ€t (76,2% vs. 74,2%) und Effizienz (74,9% vs. 71,8%) ĂŒberlegen. Durch Kombination beider Methoden konnte die SensitivitĂ€t auf 81,5% gesteigert werden, was jedoch eine Verminderung von SpezifitĂ€t 63,5%) und Effizienz (67,1%) bedingte. Die erfolgreiche Entfernung der Befunde wurde auf Grund der Anzahl der vollstĂ€ndigen PrĂ€paratsonographien bzw. âmammographien, der Anzahl der im Gesunden entfernten Befunde sowie der Anzahl der Zweitoperationen beurteilt. Die Anzahl der vollstĂ€ndigen PrĂ€paratsonographien betrug 92,0%, die der vollstĂ€ndigen PrĂ€paratmammographien 79,7%. Bei den sonographisch markierten Befunden konnten 4,1% aller LĂ€sionen nicht im Gesunden entfernt werden (nur maligne Befunde betrachtet 19,3%). Bei mammographisch markierten Befunden war die Rate der nicht im Gesunden entfernten LĂ€sionen mit 8,1 % signifikant höher. Allein fĂŒr die malignen Befunde betrachtet traf dies mit 36,5% ebenfalls zu. Mit zunehmender TumorgröĂe stiegen bei beiden Methoden die Anzahl der nicht im Gesunden entfernten Befunde. Zweitoperationen waren bei den sonographischen Befunden in 5,5% nötig (nur maligne Befunde betrachtet in 24,1%). Bei den mammographisch markierten LĂ€sionen waren mit 12,3% signifikant mehr Zweitoperationen notwendig (nur maligne Befunde betrachtet in 46,2%). Die in den S3-Leitlinien geforderte Platzierung des Drahtes in ĂŒber 90% in < als 1cm zum Herd konnte durch die sonographische Markierungsmethode erfĂŒllt werden (98,7% aller Markierungen < 1cm vom Herd entfernt), bei den mammographisch markierten Befunden gelang dies mit 87,5% nicht. Hinsichtlich der geforderten 95% als vollstĂ€ndig erkannten PrĂ€paratsonographien bzw. âmammographien konnte bei beiden Methoden kein Erfolg verzeichnet werden (94,2% vollstĂ€ndig eingestufte PrĂ€paratsonographien, 79,7% vollstĂ€ndig eingestufte PrĂ€paratmammographien). FĂŒr die Drahtmarkierung mit anschlieĂender PrĂ€paratsonographie bzw. âmammographie wurde ein neuer Dokumentationsbogen vorgestellt. Der sonographischen Methode sollte, falls der Befund eindeutig sonographisch darstellbar ist, der Vorzug gegeben werden, da dieses Verfahren eine höhere Erfolgsrate sowie eine geringe Rate an Nebenwirkungen aufweist. Weiterhin entfĂ€llt die Strahlenbelastung und schmerzhafte Kompression der Brust wodurch die Akzeptanz der Methode steigt. Weiterhin entfallen durch die Markierung des Befundes direkt im Operationssaal Komplikationen wie die Drahtdislokation. AuĂerdem ist durch die Markierung in Echtzeit eine bessere Akkuratheit der Markierung und Kontrolle der richtigen Lage des Drahtes möglich. Zur Auffindung von Mikrokalk bleibt die mammographische Markierungsmethode jedoch die Methode der Wahl. Wenn möglich sollte der Markierungsdraht den Befund penetrieren, wenigstens jedoch in <1cm Entfernung vom Herd liegen. In diesen FĂ€llen war die Anzahl der Nachresektionen signifikant geringer. Die DurchfĂŒhrung einer intraoperativen PrĂ€paratsono- bzw. -mammographie wird weiterhin befĂŒrwortet, da bei als vollstĂ€ndig anerkannten PrĂ€paraten vor allem bei der PrĂ€paratsonographie eine signifikant geringere Rate an Zweitoperationen vorlag.
Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen sind mit einer uterinen-vaskulĂ€ren Maladaptation und/oder einem Ungleichgewicht vasokonstriktorischer und vasodilatatorischer Mediatoren im maternalen Kompartiment assoziiert. Eine generalisierte periphere Vasokonstriktion wird peripartal beschrieben. In einer prospektiven Querschnittstudie war zu klĂ€ren, ob und welche funktionellen Alterationen der peripheren Mikrozirkulation mittels Laser-Doppler bereits im 2. Trimenon der GraviditĂ€t bei Frauen mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen erfassbar sind. Bei 312 unausgewĂ€hlten Frauen der Querschnittsstudie wurden in der 21. SSW mittels farbkodierter Doppler-Sonographie in den Strömungsprofilen der Aa. uterinae die Resistance-Indices und Notch-PhĂ€nomene ermittelt. Nach dem Auftreten der Notch-PhĂ€nomene teilten wir die Schwangeren in 3 Gruppen: Gruppe A: kein Notch (n=280); Gruppe B: unilateraler Notch (n=24); Gruppe C: bilateraler Notch (n=8). Mittels Laser-Doppler erfolgte standardisiert die Beurteilung der kutanen Mikrozirkulation am volaren Unterarm. Unter Ruhebedingungen und wĂ€hrend der reaktiven HyperĂ€mie wurden Parameter der Basalzirkulation (integraler Blutfluss, Erythrozytengeschwindigkeit und Erythrozytenkonzentration), Vasomotion und funktionellen ReservekapazitĂ€t der Endstrombahn erfasst. Von den 312 im 2. Trimenon untersuchten Frauen konnten in 254 FĂ€llen die VerlĂ€ufe der weiteren Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts verfolgt werden. In der prospektiven Studie erfolgte die Gruppenzuordnung nach dem spĂ€teren Auftreten hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen: Gruppe 1: normoton (n=228); Gruppe 2: Gestationshypertonie (n=20); Gruppe 3: PrĂ€eklampsie/PfropfprĂ€eklampsie (n=6). In die Auswertung gingen Parameter des maternalen und perinatalen Auskommens ein. Die statistische Bearbeitung erfolgte mit dem Programm SPSS 11.5; Mann- Whitney-Test, bivariate Korrelationsanalyse nach Spearman, p<0,05. In der Querschnittsuntersuchung wiesen Schwangere der Gruppe C kutan geringere integrale Blutflusswerte (p<0,05) und tendenzielle EinschrĂ€nkungen der Erythrozytengeschwindigkeiten unter Ruhebedingungen auf als Frauen der Gruppen A und B. Zwischen den Gruppen A und B fanden sich keine Unterschiede der kutanen Mikrozirkulation. In der prospektiven Studie waren unter Ruhebedingungen und wĂ€hrend reaktiver HyperĂ€mie tendenzielle, nicht aber signifikante EinschrĂ€nkungen der BlutflussmessgröĂen in Gruppen 2 und 3 nachweisbar. Im Gesamtkollektiv ergaben sich signifikante Korrelationen dieser Parameter zu den BMI und den diastolischen Blutdruckwerten im 2. Trimenon. Beziehungen zum maternalen und perinatalen Auskommen ergaben sich nicht. In Gruppe 2 gab es signifikant mehr VLBW-Kinder, in Gruppe 3 zusĂ€tzlich mehr SGA-Kinder, FrĂŒhgeborene, neonatale Verlegungen und Sectionaes. Da signifikante Alterationen des Ruheblutflusses und der funktionellen ReservekapazitĂ€t im 2. Trimenon der GraviditĂ€t vor Manifestation der hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen mittels Laser-Doppler dabei nicht erfasst wurden, ist der Einsatz der Methode im Rahmen eines Screenings bzw. zur Verlaufskontrolle einer prĂ€ventiven Therapie nicht sinnvoll.
Der hohe Anteil an inadĂ€quat unter der Diagnose Leiomyom des Uterus operierten uterinen Sarkomen ist hauptsĂ€chlich der mangelnden Datenlage zu den uterinen Sarkomen und der schwierigen prĂ€operativen Abgrenzung zu den regelhaften Leiomyomen oder dessen Varianten geschuldet. Die mit einer Morcellation eines uterinen Sarkoms einhergehende Prognoseverschlechterung sollte vermieden werden. Die Zielsetzung der vorliegenden Promotion bestand darin, Charakteristika von regelhaften Leiomyomen des Uterus an einem gröĂeren Patientinnenkollektiv anamnestisch, klinisch und paraklinisch zu definieren. DarĂŒber hinaus wurden die zufĂ€llig gefundenen Leiomyomvarianten gesondert betrachtet. Weiterhin erfolgte eine Analyse verschiedener Laborparameter, die laut Literatur zur prĂ€operativen Abgrenzung von benignen und malignen Tumoren geeignet sein sollen. HierfĂŒr wurden LDH-Werte, die neutrophilen Granulozyten/Lymphozyten-Ratio (NLR) und die Lymphozyten/Monozyten-Ratio (LMR) bei Patienten mit regelhaften Leiomyomen analysiert. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden anschlieĂend mit der Promotion von Köller und Riechmann verglichen, die unter Ă€hnlichen Erhebungs- und Auswertungsbedingungen Leiomyomdaten gesammelt haben. Die bereits abgeschlossene Promotion von Dennis und Lehr mit 3786 Patientinnen diente als Basis fĂŒr die Formulierung der zu erhebenden Variablen. Da diese Arbeit im Rahmen der Promotions- und Forschungsgruppe fĂŒr genitale Sarkome (PFGS) des Deutschen klinischen Kompetenzzentrums fĂŒr genitale Sarkome und Mischtumore (DKSM) entstanden ist, wurden zum einen die hier gewonnen Daten dem DKSM zur weiteren Auswertung zur VerfĂŒgung gestellt, zum anderen wurden die innerhalb der PFGS erhobenen Leiomyosarkom- Daten wiederum mit den eigenen Leiomyomdaten verglichen. Zweck der Leiomyom- Charakterisierung war es also, mögliche Determinanten der prĂ€operativen Differenzierung zwischen Leiomyomen und uterinen Sarkomen zu definieren.
ZunĂ€chst wurden im Rahmen dieser Arbeit von Mai 2011 bis November 2014 alle Patientinnen mit der Operationsdiagnose uterines Leiomyom und der Operationsmethode suprazervicale laparoskopische Hysterektomie, die in der gynĂ€kologischen, ambulant operativen Einrichtung GynVelen operiert wurden, retrospektiv ausgewertet. Als die PFGS begann, die oben genannten Laborwerte bei Leiomyomen und uterinen Sarkomen zu analysieren, wurden je 50 DatensĂ€tze im Zeitraum von Februar bis November 2016 (GynVelen) und von Januar bis April 2016 (GynMĂŒnster) prospektiv ausgewertet. Insgesamt konnten 199 regelhafte Leiomyome, 96 zellreiche Leiomyome, 4 mitotisch aktive Leiomyome, 2 Lipoleiomyome, 1 Leiomyom mit bizarren Kernen und 1 glattmuskulĂ€rer Tumor mit unsicherem malignen Potential (STUMP) erfasst werden.
Signifikante Unterschiede zwischen den regelhaften Leiomyomen und dessen Varianten konnten nicht festgestellt werden. So waren die Patientinnen mit regelhaften Leiomyomen (n=199) im Mittel 44,9 Jahre alt und zeigten eine mittlere TumorgröĂe von 4,53 cm, wĂ€hrend diese Werte bei den zellreichen Leiomyomen bei 44,56 Jahre und 4,84cm lagen. Die regelhaften Leiomyome waren in 46,22 % der FĂ€lle ein solitĂ€rer Tumor, wĂ€hrend die zellreichen Leiomyome mit 53,12 % mehrfach als solitĂ€rer Tumor vorlagen. Die solitĂ€ren, zellreichen Leiomyome waren mit im Mittel 1 cm signifikant (p=0,023) gröĂer als die multiplen, zellreichen Leiomyome. Die regelhaften, solitĂ€ren Leiomyome waren ebenfalls gröĂer als die multiplen (4,99 cm zu 4,19 cm), hier konnte ebenso eine Signifikanz festgestellt werden (p=0,007).
Die EntitĂ€t des zellreichen Leiomyoms trat in dem dieser Arbeit zugrunde liegendem Patientinnenkollektiv deutlich hĂ€ufiger auf als in den vergleichbaren Gruppen anderer Promotionsarbeiten der PFGS. Dieses Ergebnis wurde dem zustĂ€ndigen pathologischen Institut mitgeteilt sowie mögliche Ursachen anschlieĂend erörtert.
Ăber den Referenzwert erhöhte LDH-Werte, eine erhöhte NLR sowie eine erniedrigte LMR kamen auch bei Leiomyomen vor. Der LDH-Wert lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 208,77 U/l. Es konnte eine signifikante, positive Korrelation zwischen dem LDH- Wert und der TumorgröĂe bzw. dem Alter bei Operation festgestellt werden. Weiter unterschied sich der LDH-Wert bei einer TumorgröĂe von < 5 cm und â„ 5 cm mit einem p=0,03 signifikant. Bei den zellreichen Leiomyomen war der LDH-Wert mit im Mittel 203,22 U/l sogar etwas niedriger als bei den regelhaften Leiomyomen. Eine Signifikanz bestand jedoch weder im Vergleich mit den regelhaften Leiomyomen noch in Bezug des LDH-Werts auf die TumorgröĂe bzw. das Alter.
Die NLR lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 2,2. 50 % der Leiomyome zeigten eine NLR von >2,05, 25 % eine NLR > 2,61 und 5 % > 4,56. Bei den zellreichen Leiomyomen lag die NLR im Mittel bei 2,3. Hier zeigten 50 % eine NLR von > 2,2, 25 % eine NLR von > 2,55 und 5 % eine NLR von > 4,56. Bei beiden EntitĂ€ten bestand eine positive Korrelation zwischen der NLR und der TumorgröĂe (regelhafte Leiomyome, Korrelationskoeffizient: 0,292, p=0,022; zellreiche Leiomyome, Korrelationskoeffizient: 0,35, p=0,03), bei den zellreichen Leiomyomen konnte darĂŒber hinaus ein hoch signifikanter Unterschied in der NLR bei Tumoren < 5 cm und â„ 5 cm mit einem p=0,009 festgestellt werden.
Die LMR lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 4,8 und bei den zellreichen Leiomyomen bei 4,69. Es wurden jeweils negative Korrelationskoeffizienten bei dem Bezug von der LMR auf das Alter bei Operation bzw. der TumorgröĂe festgestellt, diese waren jedoch nicht signifikant. Allein die LMR bei Patientinnen mit einem regelhaften Leiomyom unterschied sich signifikant zwischen Patientinnen mit einem Alter von < 35 Jahren und â„ 35 Jahren (p=0,043).
In der Auswertung der Leiomyomdaten der vorliegenden Promotion und den Daten von Köller und Riechmann konnte ein signifikanter Unterschied (p<0,001) zwischen den Leiomyomen (Krichbaum, n=199; Köller und Riechmann, n=470) und den Leiomyosarkomen der PFGS des DKSM (n=271) bei den Variablen Alter, TumorgröĂe, SolitĂ€rtumor, Zusatzblutung, Postmenopausestatus, schnelles Tumorwachstum und auffĂ€llige Sonographie festgestellt werden.
Diese Variablen scheinen also zur prÀoperativen Unterscheidung zwischen Leiomyomen und Leiomyosarkomen geeignet zu sein.
Im Ergebnis dieser und der Arbeit von Köller und Riechmann konnte vom DKSM in Zusammenarbeit mit dem Institut fĂŒr Bioinformatik der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald ein zur Publikation eingereichter LMS-Risiko-Score entwickelt werden, der zur Entscheidung ĂŒber eine geeignete Operationsmethode bei vermuteten LM verwendet werden kann.
Ein weiteres wesentliches Ergebnis dieser Arbeit ergibt sich aus den erhobenen Werten der neutrophilen Granulozyten/Lymphozyten-Ratio (NLR) und der Lymphozyten/Monozyten- Ratio (LMR). Die NLR lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 2,2, nur ca. 5 % wiesen eine NLR von â„ 4,5 auf. Der in der Literatur diskutierte NLR-Grenzwert von â„ 2,1 bzw. â„ 2,12 wurde also regelhaft ĂŒberschritten. Eine NLR von â„ 4,5 wird somit als neuer Grenzwert zur ĂberprĂŒfung vorgeschlagen. Die LMR lag bei den regelhaften Leiomyomen im Mittel bei 4,8, allerdings unterschritten immerhin noch 14,75% der ermittelten Werte den in der Literatur diskutierten Grenzwert von < 2,85. Da weniger als 5 % der regelhaften LM eine LMR von <2,3 aufwiesen, wird dieser Wert als neuer Grenzwert zur ĂberprĂŒfung empfohlen.
In dieser retrospektiven Studie wurden die Schwangerschafts- und GeburtsverlĂ€ufe von 687 ErstgebĂ€renden mit einer vorherigen frĂŒheren zweizeitigen Interruptio mit denen von ebenfalls 687 Primiparen ohne vorausgegangenen Schwangerschaftsabbruch/Abort verglichen. Dabei lieĂen sich signifikante Unterschiede bei der durchschnittlichen Schwangerschaftsdauer sowie den durchschnittlichen Geburtsgewichten und -körperlĂ€ngen der Neugeborenen zwischen beiden Gruppen feststellen: Kinder von Frauen mit vorheriger Interruptio waren zum Zeitpunkt der Geburt leichter und von geringerer KörperlĂ€nge, die Schwangerschaft endete im Schnitt 2 Tage frĂŒher als in der Kontrollgruppe. Ebenso gebaren Frauen mit vorausgegangenem frĂŒherem Schwangerschaftsabbruch signifikant öfter Kinder, deren Geburtsgewichte unter der l0. Perzentile lagen. Zu Schnittentbindungen kam es in dieser Untersuchung signifikant hĂ€ufiger bei ErstgebĂ€renden ohne vorherige Schwangerschaftsunterbrechung. Keine signifikanten, jedoch tendenzielle Unterschiede zeigten sich bei der FrĂŒhgeborenenrate, den Kindslagen unter der Geburt, den Raten an hypotrophen FrĂŒh- und Neugeborenen sowie beim Auftreten von Plazentastörungen.
Es wurden 138 Patientinnen nachuntersucht, bei denen zwischen 1995 und 1999 eine beidseitige nach Ribeiro modifizierte Mammareduktionsplastik durchgefĂŒhrt worden war. Neben Aspekten der Operation und des postoperativen Verlaufes wurden vor allem individuelle Risikofaktoren fĂŒr das Auftreten von Komplikationen, Parameter des Operationsergebnisses sowie die anonyme Bewertung der Patientinnen betrachtet und mit einschlĂ€gigen statistischen Methoden ĂŒberprĂŒft. Das durchschnittliche Gesamtreduktionsgewicht betrug 1589 Gramm. Zwei Zufallsbefunde eines DCIS vom low-risk-Typ unterstreichen die Forderungen nach obligater prĂ€operativer Diagnostik und histopathologischer Aufarbeitung der Resektate. Die Adipositas ist eine Ursache der Makromastie. Bei der Operation waren nur 21,9% der Patientinnen normalgewichtig. Neben einem höheren Gesamtreduktionsgewicht ist mit der Adipositas bzw. erhöhten BMI-Werten auch ein signifikant hĂ€ufigeres Auftreten von partiellen Mamillennekrosen, verlĂ€ngerter antibiotischer Behandlung und BĂŒrzelbildung verbunden. Weitere Risikofaktoren wie Nikotinabusus, Arterieller Hypertonus oder Diabetes mellitus beeinflussten das Komplikationsgeschehen nicht signifikant. Es traten keine lebensbedrohlichen Komplikationen auf. Die Komplikationsrate von 18,1% lag im Bereich der Literaturangaben. Auch in dieser Untersuchung fĂ€llt das Patientinnenurteil deutlich besser aus, als man es aufgrund der objektiven Parameter erwarten wĂŒrde. 98,6% der Frauen wĂŒrden sich unter gleichen UmstĂ€nden erneut operieren lassen. Eine Ăberlegenheit der untersuchten Methode konnte nicht herausgearbeitet werden. Neben der Operation der Makromastie stellt das Beherrschen von verschiedenen Techniken der Mammareduktion auch fĂŒr die brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms eine wichtige Voraussetzung dar.
Problemstellung. Evaluierung der diagnostischen Wertigkeit der Mammasonographie als Erstuntersuchung im Vergleich zur Mammographie bei asymptomatischen Frauen der Altersgruppe 40-49 Jahre in einer Doppelblindstudie. Material und Methoden. Im Zeitraum vom 30.11.1994 bis 23.01.2003 erhielten 1000 Frauen eine Brustultraschall-Untersuchung. In der Altersgruppe 40-49 Jahre befanden sich 289 Frauen (28,9 %), von denen in 146 FĂ€llen (50,5 %) ein Mammographiebefund vorliegt. Die mammographische Untersuchung fand unter Unkenntnis des mammasonographischen Befundes statt. Bei auffĂ€lligem sonographischen oder mammographischen Befund (BI-RADS 4 oder 5) sollte eine histologische AbklĂ€rung resultieren. Ergebnisse. In zehn FĂ€llen ergab sich ein auffĂ€lliger Befund (BI-RADS 4 oder 5). Zweimal konnte die Diagnose durch die Mammographie, achtmal durch die Sonographie gestellt werden. Eine histologische AbklĂ€rung erfolgte in fĂŒnf FĂ€llen. In zwei dieser FĂ€lle liegt zum Sonographie- ein Mammographiebefund vor. FĂŒr die Mammographie ergibt sich eine m/b-Rate von 1:1 und fĂŒr die Sonographie von 0:2. FĂŒnf sonographisch suspekte FĂ€lle wurden histologisch nicht abgeklĂ€rt. Alle 10 auffĂ€lligen Befunden befanden sich in teilinvolviertem oder involviertem Gewebe, ein Gewebe welches in der Untersuchungsgruppe mit 82,5 % vorherrschte. Schlussfolgerung. Die Mammographie erscheint in dieser Studie durch Detektion eines Karzinoms (LCIS) und der guten m/b-Rate gegenĂŒber der Sonographie als bessere Untersuchungsmethode bei der Beurteilung von teilinvolviertem und involviertem BrustdrĂŒsengewebe. FĂŒr die Sonographie konnte gegenĂŒber der Mammographie in der Altersgruppe 40-49 Jahre bei der Beurteilung von dichtem BrustdrĂŒsengewebe, aufgrund des hohen Anteils von teilinvolviertem und involviertem BrustdrĂŒsengewebe, kein Vorteil herausgestellt werden.
Ein Mangel an spezifischen Symptomen und diagnostischen Möglichkeiten verhindert hĂ€ufig eine frĂŒhe Diagnosestellung und damit eine effektive Therapie des OC. Das Hitzeschockprotein HSP27 ist in die Progression vieler maligner Krebserkrankungen involviert und nachweislich in einer Vielzahl solider Tumoren hochreguliert. HSP27-Serumspiegel korrelieren mit der AggressivitĂ€t und Chemotherapieresistenz des OC. Daher stellt HSP27 einen potentiellen Biomarker fĂŒr die Diagnostik, Prognose und Therapie des OC dar.
Die aktive Sekretion von HSP27 wurde bereits fĂŒr diversen Zelltypen beschrieben und findet auch in Zellen ovariellen Ursprungs statt. Daher wurde die HSP27-Sekretion in dieser Arbeit im Zellkulturmodell mit den Ovarialkarzinomzelllinien OVCAR-3, SK-OV-3 und TOV-21G untersucht. Die Ăberexpression von HSP27 wurde sowohl gentechnisch mittels des DNA-Vektors pHSP27, als auch mittels Hitzeschock-Behandlung simuliert. Western Blot und ELISA Messungen dienten der Bestimmung der intra- und extrazellulĂ€ren HSP27-Konzentration. Die Inhibition des intrazellulĂ€ren Proteintransportes durch das ER wurde durch BFA realisiert. Der Transfektion der Zellen mit dem Vektor pHSP27 folgte eine Steigerung der intrazellulĂ€ren HSP27-Expression. Diese war assoziiert mit signifikant erhöhten extrazellulĂ€ren HSP27-Konzentrationen. Diese Ergebnisse konnten durch die Hitzeschock-Versuche bestĂ€tigt werden. Die Inhibition des ER-abhĂ€ngigen intrazellulĂ€ren Transportmechanismus durch BFA lĂ€sst auf eine aktive Sekretion von HSP27 ĂŒber einen alternativen Mechanismus schlieĂen.
In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass die HSP27-Sekretion in OVCAR-3, SK-OV-3 und TOV-21G Zellen von der intrazellulĂ€ren HSP27-Konzentration abhĂ€ngig, aber unabhĂ€ngig von ER-Transportmechanismen in den Ovarialkarzinomzellen ist. Die Anwesenheit von HSP27 im Serum von Patientinnen deutet darauf hin, dass die HSP27-Sekretion eine Funktion bzgl. der Tumorprogression des OC besitzt. Daher könnte die Konzentration an sekretiertem HSP27 als Biomarker fĂŒr Diagnostik und Therapieverlauf sowie intrazellulĂ€res HSP27 als ZielmolekĂŒl fĂŒr die Therapie des Ovarialkarzinoms von Bedeutung sein.
Die vorliegende Dissertation stellt eine soziologische, historische und gesellschaftspolitische Studie dar, die die Biographien von 735 Promotionen der UniversitĂ€ts-Frauenklinik Greifswald aus dem Zeitraum 1867 bis 1989 auswertet. Die Arbeit befasst sich mit den in den Dissertationen enthaltenen LebenslĂ€ufen und weniger mit deren wissenschaftlichen Inhalten oder dem wissenschaftlichen Profil des Instituts.Es konnte gezeigt werden, dass sich im zeitlichen Verlauf von 122 Jahren neben den historischen Entwicklungen auĂerhalb der UniversitĂ€t auch strukturelle VerĂ€nderungen innerhalb der FakultĂ€t auf die Doktorandenzahlen auswirkten. Der Effekt geschichtlicher Ereignisse lieĂ sich besonders gut am Beispiel der zwei Weltkriege rekonstruieren. Die Umwandlung eines Teils der medizinischen FakultĂ€t in eine militĂ€rmedizinische Sektion im Jahr 1955 fĂŒhrte beispielsweise zur Stagnation der Doktorandenzahlen. Ein weiterer Faktor stellte die EinfĂŒhrung des Diploms fĂŒr Mediziner im Jahr 1967 dar. Aus den Untersuchungen zu den Ordinarien der UniversitĂ€ts-Frauenklinik Greifswald lĂ€sst sich zusammenfassend sagen, dass neben der Dauer der Amtszeit auch die Forschungsmotivation des Klinikdirektors maĂgebend fĂŒr die Zahl der Promovenden war. Durch eine vergleichende Darstellung der Promotions- und Diplomzahlen aus der Frauenklinik mit den Daten aus der Klinik fĂŒr Innere Medizin war es auĂerdem möglich, die vorliegenden Ergebnisse als gĂŒltige historische Quelle zu verifizieren. Eine Rekonstruktion der Forschungsakzente der Direktoren anhand der Promotionstitel erwies sich als nicht möglich. Die Auswertung der inhaltlichen Schwerpunkte der Dissertationen zeigte einen deutlichen Fokus auf die Gebiete âSchwangerschaft und Geburtshilfeâ (ca. 46%) und âTumorenâ (ca. 20%), die gleichzeitig auch die gröĂten Bereiche dieses Faches bilden. Anhand des sich Ă€ndernden Anteils weiblicher Promovenden an der UniversitĂ€ts-Frauenklinik konnten wichtige Eckdaten im Rahmen der Emanzipation der Frau rekonstruiert werden. Um die AllgemeingĂŒltigkeit der Daten zu beweisen wurden die Zahlen fĂŒr den Untersuchungszeitraum mit dem Anteil der weiblichen Promovenden an der Medizinischen Klinik, an der Kinderklinik und mit dem Anteil weiblicher Studierender an der UniversitĂ€t Greifswald verglichen. Insgesamt konnte herausgearbeitet werden, dass die steigende Promovendinnenzahl an der UniversitĂ€ts-Frauenklinik ab 1915 reprĂ€sentativ fĂŒr die stetige Emanzipation der Frau betrachtet werden kann. Die Ergebnisse bestĂ€tigten in diesem Zusammenhang auch die Annahme, dass die Rolle der Mutter ĂŒber eine sehr lange Zeit weniger relevant war als die des Vaters.Mit der Analyse biographischer Daten der Promotionsstudenten wurde klar erkennbar, dass sich im Untersuchungszeitraum die soziale Herkunft der Autoren stark verĂ€nderte. Im Rahmen dieser Untersuchung erwies sich auch die VerdrĂ€ngung des Anteils der Ărztekinder - stellvertretend fĂŒr die Kinder akademischer Herkunft - als aufschlussreich. Aus der Analyse des Alters bei Promotion lieĂ sich nachweisen, dass kriegsbedingt sowie durch die EinfĂŒhrung des Diploms nach 1969 die Studenten spĂ€ter promovierten und damit zum Zeitpunkt der Promotion durchschnittlich Ă€lter waren als ihre Kommilitonen in anderen Epochen. Mit den Resultaten zur Glaubenszugehörigkeit der Promovenden konnte der Nachweis erbracht werden, dass die Bedeutung der Religion mit der zunehmenden SĂ€kularisierung im Verlauf von zwölf Dekaden sank. Ăberstieg anfĂ€nglich die Anzahl an christlich-evangelischen Studenten den Anteil der christlich-katholischen Promovenden, dominierte ab 1916 die Gruppe der Studierenden, die ĂŒberhaupt keine Angabe zur Religion in ihren Biographien machten. Desweiteren nahm die RĂŒckkehr bzw. Zuwanderung katholischer Vertriebener aus den ehemaligen deutschen Siedlungsgebieten in Osteuropa nach 1945 Einfluss auf die Zahlen. Die Auswirkungen der atheistischen Politik der DDR mĂŒndeten u.a. darin, dass zwischen 1957 und 1989 99% der Doktoranden keine Aussage zu ihrer Religion trafen.Aus der Analyse der politischen Stellungsnahmen in ca. 57% der LebenslĂ€ufe lĂ€sst sich ablesen, dass Biographien in den meisten FĂ€llen nicht unabhĂ€ngig vom geschichtlichen Kontext betrachtet werden sollten. Beispielsweise stieg infolge der Einrichtung der militĂ€rmedizinischen Sektion an der UniversitĂ€t Greifswald der Anteil der Promovenden, die der KVP bzw. MMS angehörten, im Jahr 1957 sprunghaft auf 20% an. Zwischen 1958 und 1962 dominierten die MilitĂ€rĂ€rztlichen Promotionsstudenten an der UniversitĂ€ts-Frauenklinik sogar mit prozentualen Anteilen zwischen 64% und 90%. Als interessant erweisen wĂŒrde sich die Analyse der LebenslĂ€ufe einer weiteren Promovendengruppe; vorzugsweise eines nichtmedizinischen Instituts. Dabei könnten einige der vorliegenden Ergebnisse tragfĂ€hige Vergleiche mit anderen Instituten ermöglichen und als Grundlage fĂŒr weiterfĂŒhrende Studien dienen.