Refine
Year of publication
Document Type
- Doctoral Thesis (2035)
- Article (21)
- Book (5)
- Final Thesis (2)
- Habilitation (1)
Language
- German (2064) (remove)
Keywords
- Sepsis (60)
- Epidemiologie (25)
- PrÀvention (25)
- SHIP (24)
- Diabetes mellitus (23)
- Ratte (23)
- Staphylococcus aureus (23)
- - (21)
- LebensqualitÀt (20)
- Mikrozirkulation (19)
Institute
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Innere Medizin (111)
- Institut fĂŒr Hygiene und Umweltmedizin (108)
- Klinik fĂŒr AnĂ€sthesiologie und Intensivmedizin (87)
- Institut fĂŒr Diagnostische Radiologie (82)
- Institut fĂŒr Pharmakologie (76)
- Abteilung fĂŒr Mikrobiologie und Molekularbiologie (70)
- Institut fĂŒr Community Medicine (70)
- Institut fĂŒr Pharmazie (70)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr OrthopĂ€die und OrthopĂ€dische Chirurgie (66)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Frauenheilkunde u. Geburtshilfe (65)
- Institut fĂŒr Anatomie und Zellbiologie (64)
- Poliklinik fĂŒr Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie (60)
- Poliklinik fĂŒr KieferorthopĂ€die, PrĂ€ventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde (57)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Augenheilkunde (56)
- Institut fĂŒr Chemie und Biochemie (55)
- Klinik fĂŒr Psychiatrie und Psychotherapie (52)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Kinder- und Jugendmedizin (51)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Chirurgie Abt. fĂŒr Viszeral-, Thorax- und GefĂ€Ăchirurgie (50)
- Institut fĂŒr Psychologie (48)
- Institut fĂŒr Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (45)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Chirurgie Abt. fĂŒr Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (42)
- Poliklinik fĂŒr zahnĂ€rztliche Prothetik und Werkstoffkunde (36)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Operationen (34)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten (33)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Innere Medizin Abt. Gastroenterologie, Endokrinologie und ErnĂ€hrungsmedizin (32)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Neurologie (32)
- Institut fĂŒr Medizinische Psychologie (31)
- Zoologisches Institut und Museum (29)
- Institut fĂŒr Physik (28)
- Institut fĂŒr Med. Biochemie u. Molekularbiologie (27)
- Institut fĂŒr Physiologie (25)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Hautkrankheiten (24)
- Institut fĂŒr Geographie und Geologie (23)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Urologie (23)
- Friedrich-Loeffler-Institut fĂŒr Medizinische Mikrobiologie (20)
- Institut fĂŒr Mathematik und Informatik (20)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Neurochirurgie (20)
- Wirtschaftswissenschaften (20)
- Institut fĂŒr Immunologie u. Transfusionsmedizin - Abteilung Immunologie (19)
- Institut fĂŒr Immunologie u. Transfusionsmedizin - Abteilung Transfusionsmedizin (19)
- Institut fĂŒr Mikrobiologie - Abteilung fĂŒr Genetik & Biochemie (19)
- Institut fĂŒr Pathologie (19)
- Institut fĂŒr Pathophysiologie (16)
- Institut fĂŒr Rechtsmedizin (16)
- Institut fĂŒr Epidemiologie u. Sozialmedizin (15)
- Rechtswissenschaften (15)
- Institut fĂŒr Botanik und Landschaftsökologie & Botanischer Garten (12)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Kinderchirurgie (12)
- Caspar-David-Friedrich-Institut (10)
- Historisches Institut (10)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Innere Medizin Abt. Nephrologie, Hochdruckkrankheiten und Dialyse (10)
- Institut fĂŒr Philosophie (9)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Chirurgie (9)
- Institut fĂŒr Geschichte der Medizin (bis 2014) (8)
- Arbeitsgruppe "Funktionelle Genomforschung" (7)
- Institut fĂŒr Baltistik (6)
- InterfakultĂ€res Institut fĂŒr Genetik und Funktionelle Genomforschung (6)
- Institut fĂŒr Deutsche Philologie (5)
- Institut fĂŒr Erziehungswissenschaft (5)
- Institut fĂŒr Humangenetik (5)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Nuklearmedizin (5)
- Klinik fĂŒr Herz-, Thorax- und GefĂ€Ăchirurgie - Klinikum Karlsburg (4)
- Institut fĂŒr Anglistik/Amerikanistik (3)
- Institut fĂŒr Biometrie und Medizinische Informatik (3)
- Institut fĂŒr Fennistik und Skandinavistik (3)
- Philosophische FakultÀt (3)
- Institut fĂŒr Ethik und Geschichte der Medizin (2)
- Theologie (2)
- Institut fĂŒr Altertumswissenschaften (1)
- Institut fĂŒr Politik- und Kommunikationswissenschaft (1)
- Institut fĂŒr Slawistik (1)
- Klinik und Poliklinik fĂŒr Strahlentherapie (1)
- Romanistik am Institut fĂŒr Fremdsprachliche Philologien (1)
Das Fach Rechtsmedizin unterlag in den letzten Jahren gewissen Fehlentwicklungen. Ganze Institute zu schlieĂen und die Versorgung der Gebiete mit rechtsmedizinischen Dienstleistungen aus der Ferne zu betreiben, ist als nicht tragbar einzustufen. Als theoretischer Hintergrund fĂŒr diese Arbeit wurde sich der betriebswirtschaftlichen Krisentheorie bedient. Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, ursĂ€chliche Faktoren fĂŒr die derzeitige Entwicklung des Faches und des Institutes fĂŒr Rechtsmedizin Greifswald aufzuzeigen. Die betriebswirtschaftliche Krise des Institutes fĂŒr Rechtsmedizin Greifswald hat folgende Ursachen: Die abgegrenzten Versorgungsgebiete und damit die Festsetzung der Institute zu regionalen Monopolen, haben sich als nicht optimal herausgestellt. Aufgrund eines annĂ€hernd gleichen QualitĂ€tsstandards mĂŒssen die Institute unabhĂ€ngig von ihrer VersorgungsgröĂe eine festgelegte Anzahl an Personal und an GerĂ€ten vorhalten. Das fĂŒhrt dazu, dass die kleineren Institute aufgrund ihrer Versorgungsgebiete nur unwirtschaftlich arbeiten können. Private Anbieter im Dienstleistungsbereich der Forensischen Labore dringen in die monopolisierten MĂ€rkte der jeweiligen Standorte ein und bieten ihre Dienstleistungen kostengĂŒnstig an. Sie können durch die beschriebene Markterweiterung Economies of Scale erzielen. Ein weiterer Krisenfaktor ist in der Zusammensetzung der Kundenstruktur zu sehen. Bisher werden von der Rechtsmedizin in hohem MaĂ nur öffentliche Auftraggeber bedient. Der Markt mit Privatkunden kann als nahezu unerschlossen definiert werden. In einem nĂ€chsten Schritt wurde auf die Dienstleistungserstellung unter BerĂŒcksichtigung des Distanzreibungseffektes eingegangen. Die Laborbereiche haben sich als standortungebunden herausgestellt. Die Inanspruchnahme der Leistungen der Labore ist weitestgehend unabhĂ€ngig vom Standort. Hingegen ist der Bereich der Forensischen Medizin als standortgebunden zu betrachten, da der Kunde in den Dienstleistungserstellungsprozess direkt eingebunden werden muss. Auf die standortgebundenen Dienstleistungen wirkt der Distanzreibungseffekt, da mit der Entfernung vom Institut die Inanspruchnahme der Dienstleistungen abnimmt. Als Empfehlung aus den Erkenntnissen des Distanzreibungseffektes ist zu sagen, dass zusĂ€tzliche AuĂenstellen gegrĂŒndetwerden sollten, vor allem in FlĂ€chenlĂ€ndern wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpommern oder Brandenburg. In diesen LĂ€ndern stehen groĂe VersorgungsrĂ€ume einer geringen Anzahl an Einwohnern gegenĂŒber. Aufgrund der groĂen Distanzen mĂŒssen die Rechtsmediziner direkt vor Ort erreichbar sein und ihre Dienstleistungen den verschiedenen Kundenkreisen anbieten. Hier sei der Aufbau von Opferambulanzen (körperliche Untersuchungen) und Besichtigungen von Leichen (Leichenschau) erwĂ€hnt. Die weiteren Punkte kritische Personalausstattung, VergĂŒtungsstruktur, Leasingkosten und Cherry Picking sollen an dieser Stelle nur erwĂ€hnt werden. Die Krisensymptome Ă€uĂern sich im Anstieg der Fixkosten, der Abnahme der AuftrĂ€ge und einem negativen Betriebsergebnis der Forensischen Labore. Anhand der identifizierten Krisenursachen konnten im Anschluss auf Grundlage der generischen Wettbewerbsstrategien sogenannte KrisenbewĂ€ltigungsstrategien entwickelt werden. Die wichtigsten Modelle bestehen in der gezielten GrĂŒndung von AuĂenstellen in rechtsmedizinisch unterversorgten Regionen, der Erlaubnis von Fusionen mit anderen UniversitĂ€ts- bzw. Landesinstituten und der GrĂŒndung von strategischen Allianzen. Die verschiedenen Modelle bergen jeweils Vor- und Nachteile gegenĂŒber dem Status Quo. Als Ergebnis ist jedoch festzuhalten, dass der Erhalt der universitĂ€ren Institute Vorrang vor deren SchlieĂung haben sollte. Nur so kann die Vielfalt in der Forschung und das hohe Niveau in der Lehre, der Facharztweiterbildung und der Dienstleistungserbringung der deutschen Rechtsmedizin erhalten bleiben. Es besteht jedoch der Bedarf, sich mit den vorgestellten betriebswirtschaftlichen Modellen auseinanderzusetzen, damit in Zukunft eine effiziente Dienstleistungserbringung unter Ausnutzung der eingesetzten Faktoren möglich ist. Aus diesem Grund sind die Nachteile, die sich durch die Modelle fĂŒr die Rechtsmedizin gegenĂŒber dem Status Quo im Einzelnen ergeben, zu prĂŒfen.
Kernziel der Studie war die ĂberprĂŒfung konventionell im teiljustierbaren Artikulator hergestellter Arbeiten mit Hilfe der FGP(Functinally generated Path) - Methode nach Anton Griesbeck. Es wurden 29 FĂ€lle aus dem klinischen Studentenkurs der Zahnmedizinischen FakultĂ€t der UniversitĂ€t Greifswald untersucht. In 26 von 29 FĂ€llen gelang mit dem FGP â Verfahren die ĂberprĂŒfung und Korrektur vertikaler Interferenzen von Zahnersatz aus dem teiljustierbaren Artikulator, so dass dieser interferenzfrei eingegliedert werden konnte. Der PrĂ€zisionsvertikulator bietet mit Metallanschlag und Feinmessuhr eine gute Alternative zum teiljustierbaren Artikulator. Die untergeordnete Untersuchung von Materialwahl/InterferenzstĂ€rke und Geschlecht/InterferenzstĂ€rke zeigte keinen signifikanten Zusammenhang. Die Vermutung, dass sich im teiljustierbaren Artikulator vor allem distal Suprakontakte lokalisieren konnte nicht bestĂ€tigt werden. Die Ausrichtung der Suprakontakte zeigte sich in Ober- und Unterkiefer entlang der tragenden Höcker.
Ein in Zahnarztpraxen prĂ€sentes Problem ist die mikrobielle Kontamination des Wassers durch Biofilmbildung in den wasserfĂŒhrenden Leitungen der ZE. Die Studie basiert auf dem Aspekt, dass die derzeitigen Dekontaminationsanlagen mit Zudosierung von Oxygenal keine sichere Wirkung in Bezug auf die Einhaltung der Trinkwasser Verordnung garantieren können. Deshalb wurde ein neues Verfahren auf der Basis von anodischer Oxidation unter Praxisbedingungen geprĂŒft. Der Einfluss einer regelmĂ€Ăigen permanenten Desinfektion mit zusĂ€tzlicher sog. StoĂdesinfektion wurde bei mehreren kontaminierten ZE (Behandlung 1, 2 und 3) und dem Auslass im Patienten-WC mit dem neuen Produkt POTOCLEANÂź ĂŒber 7 Monate geprĂŒft. RegelmĂ€Ăig wurden die mikrobielle Kontamination, Chlor- und Redoxwerte gemessen. An ZE 1 und 2 (ca. 13 Jahre alt) ergab sich Folgendes: Durch die mehrstĂŒndigen StoĂdesinfektionen (3 Termine) lieĂ sich die GKZ fĂŒr eine kurze Zeitperiode (<7 d) senken; diese Wirkung persistierte lediglich bis zur folgenden Messung nach einer Woche. Daraufhin stiegen die Werte trotz permanenter Niedrigdosierung (1 mg/l) von POTOCLEANÂź wieder an. Durch die starke Chlorzehrung bei vergleichsweise geringen zugefĂŒhrten Chlormengen wurden niedrige Gesamtchlor-Werte bei den Routinemessungen erfasst. Das Redoxpotential zeigt Ă€hnliche Tendenz, da auch der elektrochemische Wert durch die nur geringe Natriumhypochloritwirksamkeit niedrig gehalten wurde. WĂ€hrend bzw. kurz nach den StoĂdesinfektionen fand insgesamt ein Anstieg der Werte statt, der durch die höhere Menge POTOCLEANÂź bedingt ist. Sobald sich aber die Mikroorganismen bei den folgenden geringen POTOCLEANÂź Mengen regenerieren, sinken die Gesamtchlor- und Redoxwerte wieder, da die Chlorzehrung steigt. ZE 3 stellt durch ihren vorteilhaften Bau (Vermeidung von Wasserstagnation etc.) und die allgemein geringere (auch altersbedingte) mikrobielle Kontamination ein durch Desinfektionsmittel wesentlich einfacher zu behandelndes Objekt dar. SpĂ€testens nach der ersten StoĂdesinfektion lagen alle mikrobiellen Werte nachhaltig bei 0. Wichtige Einflussfaktoren waren das Alter und die damit in Zusammenhang stehende Konstruktion von zwei der drei ZE (Behandlung 1 und 2) bzw. von dem Wasserhahn des Patienten-WC und die damit verbundene BiofilmausprĂ€gung zu Beginn des Projekts.
Die hier vorliegende Dissertation befasst sich mit der Frage, ob es möglich ist eine diffuse Makulopathie, wie sie im Rahmen einer diabetischen Retinopathie auftreten kann, mit einer panretinalen Photokoagulation zu therapieren. Mit Hilfe einer ausfĂŒhrlichen Literaturrecherche wurden im ersten Teil der Arbeit mehrere Veröffentlichungen, welche sich mit panretinaler Lasertherapie befassen, untereinander verglichen. Ziel war es fĂŒr die verschiedenen Laserparameter Konfigurationen zu finden, mit denen die Resorption eines bestehenden Makulaödems gefördert wird. Die gröĂten Unterschiede, welche sich innerhalb der betrachteten Arbeiten bezĂŒglich einer Ădemzunahme zeigten, bezogen sich auf die Reihenfolge der Lasersitzungen. Um eine Ădemreduktion zu erzielen wird empfohlen, primĂ€r die mittlere Netzhautperipherie zu koagulieren um danach am hinteren Augenpol fortzufahren, wobei ein Abstand von mehr als zwei Papillendurchmesser zur Fovea von Bedeutung ist. So kann die eingangs hypoxische Netzhaut durch GefĂ€Ăanpassungen die Laser-induzierte inflammatorische Situation besser abfangen. BerĂŒcksichtigt werden sollte dabei, dass durch eine panretinale Laserkoagulation keine fokalen NetzhautverĂ€nderungen im Bereich der Makula beeinflusst werden können. Eine vorherige Netzhautdickenbestimmung mit Hilfe einer Optical Coherence Tomography erlaubt es diffuse Ădeme mit einer schlechten Prognose zu differenzieren. Da sich die in der Literaturrecherche gefundenen Parameter kaum von denen in der Augenklinik Greifswald unterscheiden, wurden im weiteren Verlauf der Studie die Daten von Diabetespatienten mit einem diffusen Makulaödem untersucht, welche von Juni 2008 bis Mai 2012 in der Laserabteilung der Klinik und Poliklinik fĂŒr Augenheilkunde in Greifswald behandelt wurden. Die Ergebnisse dieser Auswertung fĂŒhren einerseits zu der Empfehlung Patienten mit einer nicht-proliferativen diabetischen Retinopathie und einer diffusen Makulopathie vor einer panretinalen Photokoagulation einer GRID-Laserkoagulation zur Netzhautdickenreduktion zuzufĂŒhren. Andererseits wird eine prospektive Patientenstudie empfohlen, die weitere Untersuchungsparameter berĂŒcksichtigt um eine bessere Kontrolle der gefunden Ausschlusskriterien zu gewĂ€hrleisten.
Aktuelle Daten beweisen, dass ein Schlaganfall Immunalterationen induziert. Auf der einen Seite beinhaltet dies eine lokale Inflammation, die zu einem sekundĂ€ren Wachstum der zerebralen LĂ€sion fĂŒhrt und auf der anderen Seite eine systemische Immunsuppression, die das Risiko einer postischĂ€mischen Infektion steigert. Granulozyten und Monozyten als erste Barriere des Immunsystems sind von diesen Immunalterationen betroffen. Wie in der vorliegenden Arbeit gezeigt, sind antimikrobielle Funktionen, wie der oxidative Burst und die NETs-Bildung, signifikant supprimiert. Das diese defekten Abwehrmechnismen mit einer gesteigerten Empfindlichkeit gegenĂŒber Schlaganfall assoziierten Infektionen (SAI) verbunden sind, ist wahrscheinlich. Aufgrund des geringen Einflusses einer prĂ€ventiven Antibiotikatherapie auf das neurologische Outcome von Schlaganfallpatienten, scheint es notwendig zu sein, nicht nur SAI, sondern insbesondere die Immunalterationen zu therapieren. Stresshormone sind in der Induktion der Immunalterationen vielfach diskutiert. Eine inhibitorische Wirkung auf die Phagozytenfunktion konnte in den hier dargestellten in vitro Experimenten dargestellt werden. Eine eindeutige protektive Wirkung durch Betablocker konnte bisher nicht gezeigt werden. Auch unklar bleibt die Rolle des parasympathischen Nervensystems im Rahmen einer SAI bei Schlaganfallpatienten. Regulatorische T-Zellen hemmen ĂŒber verschiedene Mechanismen proinflammatorische Immunantworten. Hintergrund der hier dargelegten Daten war es, den Einfluss der Treg auf die systemische Immunsuppression nach Schlaganfall zu begreifen. Aufgrund der reduzierten Treg mit verminderter SuppressionsaktivitĂ€t ist es unwahrscheinlich, dass diese eine tragende Funktion in der Immunsuppression spielen. Unklar ist jedoch, ob Treg eine protektive oder eine, durch nicht-immunologische PhĂ€nomene vermittelte, schĂ€digende Rolle in der Infarktregion spielen. Grundlage fĂŒr immunmodulatorische Therapien sollte die AbwĂ€gung von pro- und antiinflammatorischen Reaktionen nach Schlaganfall sein.
Ziel der Arbeit war es die Bedeutung des Ăbergewichts und der Adipositas fĂŒr die Entstehung von Parodontalerkrankungen unter BerĂŒcksichtigung bekannter Risikofaktoren abzuschĂ€tzen. Im Rahmen einer bevölkerungsreprĂ€sentativen, randomisierten Querschnittsstudie (SHIP-0) in Nord- und Ostvorpommern wurden 4310 MĂ€nner und Frauen im Alter von 20 bis 79 Jahren untersucht. Das Körpergewicht, die KörpergröĂe, der Taillen- und HĂŒftumfang, die EntzĂŒndungsparameter high-sensitive-CRP, Fibrinogen-Cl und Leukozytenzahl sowie der Plaque- und Blutungsindex, die Taschentiefe, der Attachmenverlust und die Zahnzahl wurden erhoben. Unter BerĂŒcksichtigung des Alters und Geschlechts wurden anhand der anthropometrischen Parameter spezifischer BMI- und WHR-Quartile gebildet, welche zur Charakterisierung der Konstitution dienten. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante AbbhĂ€ngigkeit der Parodontitisparameter Plaque- , Blutungs-Index, Taschentiefe, Attachmenverlust und Zahnzahl von den Konstitutionsparametern. Ein Anstieg des Parodontitisrisikos vom 1. zum 4. spezifischen BMI- bzw. WHR-Quartil in Form einer Dosis-Wirkungsbeziehung konnte nachgewiesen werden. Das höchste Parodontitisrisiko besaĂen adipöse Probanden. Die höchsten EntzĂŒndungsmarker wiesen adipöse, parodontal erkrankte SHIP-Teilnehmer auf. Erhöhte Spiegel von EntzĂŒndungsmarkern korrelierten mit vergröĂerten Attachmentverlusten. EntzĂŒndungsmarker modifizieren die Beziehung zwischen der Konstitution und dem Parodontitisrisiko. Die parodontale Destruktion wird vermutlich durch eine subklinische chronische Inflammation hervorgerufen. Diese wird durch Adipokine unterhalten, welche infolge eines gesteigerten Fettgewebsmetabolismus verstĂ€rkt sezerniert werden.
Der Ansatz von âSpace Syntaxâ - einem nunmehr etablierten Werkzeug weltweiter Analyse- und Planungspraxis - geht in seinen Theorien und Methoden von der Annahme aus, dass durch Architektur definierte rĂ€umliche Anordnungen als Produkte gemeinschaftlichen Handelns aufzufassen und insofern sowohl Bedingung als auch Ausdruck sozioökonomischer VerhĂ€ltnisse seien. Die Strukturen rĂ€umlicher Anordnungen als Modell analytisch zu fassen und als Ausdruck sozioökonomischer VerhĂ€ltnisse zu beschreiben, ist der Anspruch dieses metatheoretischen Ansatzes, der Architektur, Soziologie und Anthropologie zusammenfĂŒhrt. Obgleich die Grundlagen in den 70er Jahren am University College in London entwickelt und 1984 von Bill Hillier und Julienne Hanson in dem Werk "The social logic of space" zur Diskussion gestellt wurden, beschrĂ€nkt sich die bisherige Kritik zumeist auf anwendungsbezogene Aspekte. Der Fokus der vorliegenden kritischen Studie konzentriert sich auf die theoretischen Grundlagen von âSpace Syntaxâ im Allgemeinen. Sie untersucht sowohl die Analysemethoden des Ansatzes als auch die daran gebundene Konzeption der Wechselwirkungen zwischen Raum und Gesellschaft. So ergibt sich eine Bestandsaufnahme, die die Grenzen und Möglichkeiten einer sozialen Logik des Raumes wissenschaftstheoretisch auslotet. Da die Wechselwirkungen zwischen Raumauffassung und GesellschaftsverstĂ€ndnis von vornherein durch die Methoden der Analysen selbst determiniert sind, werden zunĂ€chst die soziologischen und anthropologischen Implikationen der Analysemethoden identifiziert, um nachfolgend zu erörtern, inwieweit sie in den entsprechenden theoretischen Grundlegungen von âSpace Syntaxâ kohĂ€rent berĂŒcksichtigt werden. Es zeigt sich, dass die Analysemethoden auf zwei verschiedenen, indes nicht hinreichend distinkt verwendeten Raumauffassungen beruhen und einen eingeschrĂ€nkten Architekturbegriff bedingen. Zudem erweisen sich die Abstraktionsregeln des Ăbergangs vom âerlebtenâ Raum zum âmathematischenâ Raum insbesondere bei externen rĂ€umlichen Konfigurationen als unzureichend. Die Ergebnisse bezĂŒglich der Wechselwirkungen zwischen Raum und Gesellschaft deuten insgesamt darauf hin, dass die theoretischen Bezugnahmen nicht hinreichen, um eine allgemeine soziale Logik des Raumes zu rechtfertigen. Insbesondere die unzulĂ€ssige rĂ€umliche Interpretation der Durkheimâschen Unterscheidung zwischen mechanischer und organischer SolidaritĂ€t sowie die Tatsache, dass die Deutung der Ergebnisse keinem allgemeinen normativen Horizont im Sinne einer klar identifizierbaren Konzeption von Gesellschaft unterliegt, dieser vielmehr von den jeweiligen UntersuchungsgegenstĂ€nden und Agenten abhĂ€ngt, verweist auf eine grundlegende methodisch-strukturelle Problemlage. Um dieser zu begegnen, wĂ€re es möglich, zunĂ€chst den Anspruch der universellen Anwendbarkeit aufzugeben und sich auf ausgesuchte Anwendungsbereiche zu beschrĂ€nken, die den soziologischen und anthropologischen Implikationen weitestgehend entsprechen, und des Weiteren die theoretischen Grundlagen so zu erweitern, dass sich die speziellen Situationen der UntersuchungsgegenstĂ€nde hinsichtlich konkreter Wechselwirkungen zwischen Raum und Gesellschaft adĂ€quat berĂŒcksichtigen lassen.
Ăber die Selbstmedikation mit LokalanĂ€sthetika durch Glaukompatienten bei der Teletonometrie
(2007)
Hintergrund: Die Selbsttonometrie als eine die augenĂ€rztliche Betreuung ergĂ€nzende Messung des Augeninnendrucks mit Hilfe eines automatischen Tonometers durch den Glaukompatienten selbst wird zukĂŒnftig weiter an Bedeutung gewinnen. So lange das MessgerĂ€tesystem im Kontaktverfahren mit der AugenoberflĂ€che arbeiten muss, gehört die Applikation eines OberflĂ€chenanĂ€sthetikums durch den Glaukompatienten im hĂ€uslichen Bereich zu den Vorraussetzungen eines erfolgreichen Messvorgangs. Bislang sind diesbezĂŒglich keine schwerwiegenden Probleme im Rahmen dieser kontrollierten Selbstmedikation bekannt geworden. Trotzdem gehen KostentrĂ€ger im Gesundheitswesen unverĂ€ndert von einer hohen GefĂ€hrdung der Patientengesundheit durch die Applikation von LokalanĂ€sthetika wĂ€hrend der Selbsttonometrie aus. Da klinische Studien der Versorgungsforschung hierzu fehlen, haben wir daher die topische VertrĂ€glichkeit eines LokalanĂ€sthetikums im Rahmen der Selbsttonometrie mit einem modifizierten Tonometer Ocuton S evaluiert. Material und Methoden: Es beteiligten sich 100 Glaukompatienten jeweils 1 Jahr an einer prospektiven klinischen Studie der Versorgungsforschung. Das Telemonitorung umfasste dabei ĂŒber mindestens 6 Monate die regelmĂ€Ăige Selbsttonometrie. Hierzu wurden von den Probanden jeweils vor der Augendruckmessung mit einem modifizierten Selbsttonometer Ocuton S Proparakain-POSÂź 0,5% Augentropfen (Proxymetacain-HCl) appliziert. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden die Angaben zur lokalen VertrĂ€glichkeit des LokalanĂ€sthetikums analysiert. Die IntensitĂ€t der subjektiven Symptome TrĂ€nenfluss, DruckgefĂŒhl, Brennen, FremdkörpergefĂŒhl, Schleimbildung, Juckreiz und Schmerzen wurde jeweils auf einer visuellen Analogskala erfasst. Ergebnisse: Die Angaben von 83 Glaukompatienten ĂŒber die lokale VertrĂ€glichkeit von Proxymetacain-HCl-Augentropfen konnten einer abschlieĂenden Auswertung unterzogen werden. Aus verschiedenen GrĂŒnden waren von 17 Probanden keine Informationen zu gewinnen. Ursachen hierfĂŒr waren Ablehnung des AusfĂŒllens der Standardfragebögen, Abbruch der Teilnahme sowie bei zwei Probanden das Auftreten einer allergischen Reaktion und Umstellung auf ein anderes LokalanĂ€sthetikum. Bei allen anderen Probanden erfolgte die Applikation ohne wesentliche lokale oder gar systemische Begleitsymptome oder Nebenwirkungen. Unmittelbar nach der Tropfung trat bei 36,1% der Probanden eine geringe BindehauthyperĂ€mie auf. Diese bildete sich bei 20,4% der Patienten innerhalb 1 h zurĂŒck. 91,5% der befragten Glaukompatienten beurteilten die Einzelsymptome auf der visuellen Analogskala im Bereich von keiner bis mittlerer IntensitĂ€t. Am schwerwiegendsten kamen laut subjektiver Bewertung die Symptome âBrennenâ mit einem Maximalwert von 94 sowie âTrĂ€nenflussâ mit 96 zur AusprĂ€gung. FĂŒr das Symptom Schleimbildung wurde die geringste IntensitĂ€t ermittelt. Mit 72,3% lag die Beurteilung dieses Symptoms auf der visuellen Analogskala zwischen 0 und 10. Die weiteren Begleiterscheinungen Juckreiz, Druck- und FremdkörpergefĂŒhl unterschieden sich in der subjektiven EinschĂ€tzung kaum. Schlussfolgerung: Die Selbstmedikation mit LokalanĂ€sthetika kann im Rahmen der Selbsttonometrie bei ungeschĂ€digter AugenoberflĂ€che durch den Glaukompatienten vorgenommen werden, ohne das ein erhöhtes Gefahrenpotenzial vorliegt. Die Anwendung setzt allerdings voraus, dass die Routinekontrollen beim Augenarzt im Umfang der Empfehlungen durch die Fachgesellschaften wahrgenommen werden. Betreuungskonzepte, welche die Selbsttonometrie in die augenĂ€rztliche Regelversorgung integrieren und den komplexen Anforderungen an ein modernes Glaukommanagement genĂŒgen, sollten deshalb vermehrt Anwendung finden.
Die dem Leben zugrundeliegenden Prozesse sind hochkomplex. Sie werden zu einem GroĂteil durch Proteine umgesetzt. Diese spielen eine tragende Rolle fĂŒr die morphologische Struktur und Vielfalt sowie SpezifitĂ€t der FĂ€higkeiten der verschiedenen Zelltypen. Jedoch wirken Proteine nicht isoliert fĂŒr sich allein sondern indem sie miteinander oder mit anderen MolekĂŒlen in der Zelle (DNA, Metabolite, Signalstoffe etc.) wechselwirken. GerĂ€t dieses Geflecht von aufeinander abgestimmten Wechselwirkungen aus dem Gleichgewicht, kann das eine Ursache fĂŒr Erkrankungen sein. Die Kenntnis ĂŒber fehlregulierte Interaktionen kann dabei helfen, die betreffende Krankheit besser zu verstehen und gegen sie zu intervenieren. Die vorliegende Dissertation beschĂ€ftigt sich mit der Identifizierung von solch differentiell regulierten Interaktionen. Im Rahmen der Arbeit wurde eine Methode mit dem Namen ExprEssence entwickelt, welche diejenigen Interaktionen in einem Protein-Protein-Interaktionsnetzwerk identifiziert, die sich zwischen zwei verglichenen ZustĂ€nden (z.B. krank versus gesund) am stĂ€rksten unterscheiden. Ziel ist es, das Netzwerk auf die wesentlichen Unterschiede zwischen den zwei untersuchten ZustĂ€nden zu reduzieren. Hierzu werden Genexpressions- oder Proteomdaten der beiden ZustĂ€nde in das bereits bestehende Netzwerk integriert. Aus diesen Daten wird die StĂ€rke/HĂ€ufigkeit des Auftretens der einzelnen Interaktionen des Netzwerks geschĂ€tzt. Die Interaktionen, deren InteraktionsstĂ€rken sich zwischen den betrachteten ZustĂ€nden am stĂ€rksten unterscheiden, werden beibehalten â die restlichen Interaktionen werden verworfen. Dies ergibt ein verkleinertes Subnetzwerk, das aus jenen Interaktionen besteht, die am stĂ€rksten differentiell reguliert sind. Diese Interaktionen und ihre Proteine sind Kandidaten fĂŒr eine ErklĂ€rung der biologischen Unterschiede der betrachteten ZustĂ€nde auf molekularem Niveau. Die Methode wurde auf verschiedene biologische Fragestellungen angewandt und mit anderen Ă€hnlichen Methoden verglichen. Bei der Untersuchung der Unterschiede zwischen Erfolg und Misserfolg einer chemotherapeutischen Brustkrebstherapie konnte beispielsweise gezeigt werden, dass das mit ExprEssence erstellte Subnetzwerk einen stĂ€rkeren Bezug zu den bereits bekannten Therapieerfolg-relevanten Mechanismen aufweist als die Methoden, mit denen ExprEssence verglichen wurde. Weiterhin wurde im Subnetzwerk eine möglicherweise fĂŒr den Therapieerfolg relevante Interaktion identifiziert, die in diesem Zusammenhang bisher nicht betrachtet wurde. Deren Bedeutung konnte in der experimentellen Nachverfolgung weiter untermauert werden. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bildete die Untersuchung des Interaktoms eines spezialisierten Zelltyps der Niere â des Podozyten. Dieser Zelltyp ist essentiell fĂŒr die Filtrationskompetenz der Niere. Ein Interaktionsnetzwerk mit spezifisch fĂŒr den Podozyten relevanten Interaktion gib es bisher nicht. Daher wurde ein Podozyten-spezifisches Protein-Protein-Interaktionsnetzwerk aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen zusammengestellt und öffentlich verfĂŒgbar gemacht. Genexpressionsdaten vielfĂ€ltiger Art, beispielsweise von Podozyten in verschiedenen Entwicklungsstadien oder in Zellkultur, wurden in das Netzwerk integriert und mit ExprEssence analysiert. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass die Dedifferenzierung von in Kultur gehaltenen Podozyten nicht dem Umkehrweg der zuvor durchlaufenen Differenzierung entspricht. Neben ExprEssence wurde weitere Software entwickelt, die die Anwendbarkeit von ExprEssence erweitert â MovieMaker und ExprEsSector. Mit MovieMaker werden die ĂbergĂ€nge zwischen den betrachteten ZustĂ€nden nachvollziehbarer visualisiert. ExprEsSector bildet die Vereinigungs- und Schnittmengen-Netzwerke von ExprEssence-Subnetzwerken. So können beispielsweise verschiedenen Krankheiten gemeinsame VerĂ€nderungen vom Normalzustand identifiziert werden. Ist fĂŒr eine Krankheit bereits ein Therapieansatz vorhanden, der auf eine fehlregulierte Interaktion einwirkt, und ist diese Interaktion auch in der anderen Krankheit gleichartig differentiell reguliert, kann geprĂŒft werden, ob diese Therapie auf die zweite Krankheit ĂŒbertragen werden kann. Neben der Vorstellung und Diskussion der erzielten Ergebnisse, wird auch auf methodisch bedingte Nachteile eingegangen. Es werden Strategien aufgezeigt, wie die negativen EinflĂŒsse möglichst minimiert werden können oder wie sie bei der Bewertung der Ergebnisse zu berĂŒcksichtigen sind. In Anbetracht der immer schneller ansteigenden Menge biologischer Daten ist es eine wesentliche Herausforderung geworden, aus diesen die essentiellen Informationen zu extrahieren. Der integrative Ansatz der VerknĂŒpfung von Informationen verschiedener Quellen wurde mit ExprEssence und den Erweiterungen MovieMaker und ExprEsSector in einem Konzept zur Identifizierung zustandsrelevanter molekularer Mechanismen in intuitiv leicht erfassbarer Form umgesetzt.
Die vorliegende Arbeit beschĂ€ftigt sich mit der VerknĂŒpfung von Moderatoren des Akkulturationsprozesses und psychischer Gesundheit auf Grundlage des Modells von Berry. Im Vordergrund steht die grundsĂ€tzliche Frage, wie sich die Moderatoren auf die psychische Verfassung des Migranten auswirken am Beispiel von SpĂ€taussiedlern in Mecklenburg-Vorpommern.
DurchgefĂŒhrt wurde eine Querschnittsstudie per zweisprachigem Fragebogen. Es kamen die Module Brief Symptom Inventory-53, GieĂener Beschwerdebogen-24, Trierer Inventar zum chronischen Stress-12 und die Leipziger Kurzskala des Sense of Coherence Scale (SOC-9) zum Einsatz.
Die befragten SpĂ€taussiedler weisen im Durchschnitt in vielen Skalen ĂŒberwertige
Belastungen auf. Höhere Werte an Integration korrelieren positiv mit höheren Skalenwerten der psychischen Gesundheit. Die Betrachtung der Akkulturationsstrategien unter den SpÀtaussiedlern zeigte die Strategie der
Integration als die am hÀufigsten gewÀhlte, am stÀrksten war jedoch die Marginalisierung mit psychischer Gesundheit assoziiert.
Insbesondere die gefundenen ZusammenhÀnge zwischen beruflicher Integration
und Parametern der psychischen Gesundheit sind bemerkenswert. Denkbar wĂ€re, dass das GewĂ€hren einer PrĂ€ferenz fĂŒr eine der beiden Kulturen zu einer psychischen Dysbalance fĂŒhrt. Insbesondere im Bereich der Akkulturationsstrategien von SpĂ€taussiedlern sieht der Autor weiteren Forschungsbedarf.
Lungenkrebs ist die weltweit hĂ€ufigste Ursache eines krebsassoziierten Todes und nimmt weiter stetig in seiner PrĂ€valenz zu. Das Versagen der Standard-Chemotherapie ist besonders im fortgeschrittenen Stadium fĂŒr viele TodesfĂ€lle verantwortlich. Neue Therapiewege werden daher dringend benötigt. Auch die Behandlung von Medulloblastomen stellt sich gerade bei erkrankten Kindern unter 3 Jahren als schwierig dar, auch weil durch die oftmals sehr intensiven Therapieregime mit schwerwiegenden SpĂ€tfolgen gerechnet werden muss. Es muĂ dementsprechend ebenso fĂŒr diese Erkrankung nach innovativen BehandlungsansĂ€tzen gesucht werden. TRAIL verkörpert solch einen neuen, vielversprechenden Ansatz, da es in der Lage ist selektiv in Tumorzellen eine Apoptose zu bewirken. In ersten klinischen Studien hat es bereits seine gute VertrĂ€glichkeit bewiesen. Jedoch sind in zahlreichen Tumoren Resistenzen gegenĂŒber TRAIL gefunden worden, welche die therapeutische Nutzung einschrĂ€nken könnten. Die Proteinkinase C-Familie wurde schon mehrfach mit einer TRAIL-Resistenz in Verbindung gebracht. In dieser Arbeit wurde daher die TRAIL-Resistenz von A549 Lungenkarzinom- und DAOY Medulloblastomzellen in Hinblick auf ihre Beeinflussbarkeit durch die Proteinkinase C (PKC) untersucht. Sowohl in A549, als auch in DAOY Zellen, die zuvor noch nicht in diesem Zusammenhang untersucht wurden, konnte durch eine Inhibition der PKC die TRAIL-Resistenz durchbrochen werden. NPC 15437, ein PKC-Inhibitor, der vor allem die neuen Isoformen der PKC hemmt, verstĂ€rkte sehr deutlich den TRAIL-induzierten Zelltod und den Verlust des mitochondrialen Membranpotentials in beiden Zelllinien, ohne selbst wesentlich eine Apoptose auszulösen. Durch den pan-Caspase-Inhibitor z-VAD-fmk war dieser Effekt komplett unterdrĂŒckbar. AnschlieĂend wurde versucht die verantwortliche PKC-Isoform zu bestimmen. Die Vorbehandlung mit Phorbol-12-myristat-13-acetat (PMA), Phorbol-12,13-didecanoat (PDD), sowie 12-Deoxyphorbol-13-phenylacetat-20-acetat (dPPA) verminderte den TRAIL-sensibilisierenden Effekt von NPC 15437 signifikant um etwa die HĂ€lfte, wĂ€hrend die Vorbehandlung mit Phorbol-13-monoacetat (PA) und Phorbol-12-monomyristat (PMM) keine Wirkung zeigte. Gö6976 und der membrangĂ€ngige PKCα/ÎČ-spezifische Peptidinhibitor myr-Ï-PKC waren zudem nicht in der Lage eine Sensibilisierung fĂŒr TRAIL zu bewirken. Es ergab sich daraus die Vermutung, dass PKCΔ eine herausragende Funktion in der TRAIL-Resistenz der Zelllinien ausĂŒbt. Der Einsatz von gegen PKCΔ gerichteter siRNA bestĂ€tigte dies und der membrangĂ€ngige Peptidinhibitor myr-PKCΔ-V1-2 erfĂŒllte von allen getesteten Substanzen am besten die Funktion eines TRAIL-WirkungsverstĂ€rkers. AuĂerdem wurde durch Western Blot-Analysen eine mögliche Rolle von cFLIP/CFLAR fĂŒr die TRAIL-Resistenz von A549 und DAOY Zellen weitestgehend ausgeschlossen. Die vorliegende Arbeit stellt die Proteinkinase C(Δ) als einen wichtigen Resistenzfaktor der TRAIL-induzierten Apoptose heraus und zeigt wie deren Hemmung die zukĂŒnftige Krebstherapie verbessern könnte.
Fragestellung: Mit Hilfe dieser Studie soll der natĂŒrliche VerhaltensĂ€nderungsprozess zum Beenden des Rauchens bei Frauen post partum lĂ€ngsschnittlich untersucht werden. Ein gesonderter Vergleich erfolgt fĂŒr Erstschwangere (Primigravidae) und Frauen mit mehr als einer Schwangerschaft (Multigravidae). Grundlage der Analyse stellen die Stadien der Bereitschaft zur Beendigung des Rauchens (keine Absicht, Absichtsbildung, Vorbereitung der Abstinenz, Beendigung des Rauchverhaltens, Aufrechterhaltung der Abstinenz) gemÀà dem Transtheoretischen Modell der intentionalen VerhaltensĂ€nderung dar. Methodik: Auf Entbindungsstationen von 6 KrankenhĂ€usern in Mecklenburg-Vorpommern wurden alle Frauen daraufhin gescreent, ob sie vor oder wĂ€hrend der Schwangerschaft geraucht hatten. Von den Frauen, die das bejahten, nahmen 871 (77%) an der Studie teil. 642 Frauen wurden 4-6 Wochen post partum (T0) mittels eines Fragebogens einem Stadium der Ănderungsmotivation zugeordnet. Die Nachbefragungen fanden sechs (T1), zwölf (T2) und achtzehn Monate (T3) spĂ€ter statt. Neben der deskriptiven Analyse wurde als statistisches Verfahren zur Bestimmung eines geeigneten theoretischen Modells fĂŒr die Stadienbewegungen die Latent Transition Analysis eingesetzt. Ergebnisse: Primigravidae rauchten vier bis sechs Wochen nach der Geburt weniger Zigaretten (p<0.01) und waren weniger schwer nikotinabhĂ€ngig (p<0.05) als Multigravidae. Es bestanden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Ănderungsmotivation zwischen Erstschwangeren und Frauen mit mehr als einer Schwangerschaft (p>0.05). Zwischen zwei aufeinanderfolgenden Untersuchungszeitpunkten blieben 59,1% (T0/T1), 72,3% (T1/T2) und 67,9% (T2/T3) der befragten Frauen im gleichen Stadium der Ănderungsmotivation. Sechs Monate nach der Entbindung (T1) fanden die meisten RĂŒckfĂ€lle in frĂŒhere Stadien statt (31,5% der Stadienbewegungen). Bis ein Jahr post partum traten zwischen den Stadien, neben VorwĂ€rtsbewegungen ĂŒber ein Stadium, RĂŒckwĂ€rtsbewegungen auf, auch ĂŒber mehrere Stadien hinweg. Schlussfolgerungen: Die Erfahrung einer ersten Schwangerschaft fĂŒhrt bei Frauen post partum nicht zwangslĂ€ufig zu einer höheren Abstinenzrate im Vergleich zu Multigravidae. Ăber den 18-Monatszeitraum betrachtet, finden, ohne eine Intervention post partum, kaum Ănderungen der Absicht zu Abstinenz statt.
Late-onset Sepsis (LOS) betrifft bis zu 25% der Neugeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht (VLBWI; GG < 1500 Gramm) ab dem 4. Lebenstag. LOS ist eine hĂ€ufige Ursache neonataler MorbiditĂ€t und MortalitĂ€t sowie von verlĂ€ngerten Krankenhausaufenthalten. Die frĂŒhe Diagnose und rechtzeitige Behandlung sind fĂŒr die Vermeidung von schweren und lebensbedrohlichen Komplikationen entscheidend. Aufgrund der geringen SpezifitĂ€t frĂŒher Sepsissymptome ist eine frĂŒhzeitige Diagnostik schwierig. Diese prospektive Studie untersuchte die Eignung pro- und antiinflammatorischer Zytokine ((Interleukin-(IL)-1-Rezeptorantagonist-(RA), IL-1α, IL-1ÎČ, IL-18, Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (M-CSF), IL-6, IL-8, IL-10, Interferon-gamma-induziertes Protein 10 (IP-10) und Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (GM-CSF)) im Urin von VLBWI (Gestationsalter < 32 Schwangerschaftswochen und/oder GG < 1500 g) fĂŒr die frĂŒhzeitige Diagnostik einer LOS. Der verwendete Multiplex-Assay erlaubt die schnelle und sensitive Messung multipler Zytokine in einem geringen Probenvolumen. In die Studie wurden 165 VLBWI, die auf der Neugeborenenintensivstation in Greifswald oder Kaunas (Litauen) zwischen Oktober 2007 und September 2009 behandelt wurden, eingeschlossen. Vom 4. bis zum 18. Lebenstag wurden tĂ€glich Urinproben gesammelt. Anhand eines Sepsis-Scores wurden die FrĂŒhgeborenen in eine Sepsis-Gruppe (n = 39), Nicht-Sepsis-Gruppe (n = 86) und nicht-klassifizierte Gruppe (n = 40) eingeteilt. In die Analyse gingen die Daten von n = 32 FrĂŒhgeborenen der Sepsis-Gruppe und n = 8 FrĂŒhgeborenen der Nicht-Sepsis-Gruppe ein. Alle untersuchten Zytokine (auĂer IL-1α und GM-CSF) traten in der Sepsis-Gruppe in signifikant höherer Konzentration auf. Es gab eine deutliche Korrelation zwischen der I/T (Immature to Total Neutrophil) Ratio und der IL-1ÎČ-Konzentration im Urin. Weiter korrelierten IL-1ÎČ und IL-6 mit dem CRP-(C-reaktives Protein)-Wert. FĂŒr IL-1RA (p = 0,002) und IL-18 (p = 0,019) lagen signifikante Unterschiede zwischen der Basiskonzentration und der Konzentration am Sepsistag vor. IL-6 (p = 0,03) und IL-1RA (p = 0,03) zeigten signifikant höhere Konzentrationsanstiege in der Sepsis-Gruppe verglichen mit der Nicht-Sepsis-Gruppe. Die ROC-(Receiver Operating Characteristic)-Analyse identifizierte IL-6 (AUC-(Area under the ROC-curve)-Wert 0,72) als das Zytokin, das eine LOS in den drei Tagen vor und am Tag der klinischen Diagnosestellung am sichersten detektiert. Weitere Untersuchungen mĂŒssen klĂ€ren, ob eine kombinierte Bestimmung von Zytokinen im Urin FrĂŒhgeborener es ermöglicht, erstens eine LOS vor Beginn der klinischen Symptomatik zu identifizieren und zweitens somit eine frĂŒhere Antibiotikatherapie das Outcome von LOS bei VLBWI verbessern kann.
Die anatomischen Beziehungen der A. maxillaris in der Fossa infratemporalis wurden untersucht. Der mittlere vertikale Abstand zwischen Karotisgabel und dem Abgang der A. maxillaris betrug 63,6 mm. Der Mittelwert der extrakraniellen LĂ€nge der A. meningea betrug 15,1 mm. Eine Verlaufstypisierung der A. maxillaris wurde entwickelt. Die vertikalen und horizontalen AbstĂ€nde der A. maxillaris zum Foramen mandibulae wurden ermittelt. Der kleinste gemessene vertikale Abstand war 4,8 mm, der kleinste horizontale 1,1 mm. In unserem Untersuchungsgut war ein proximaler Abgang der A. alveolaris inferior am hĂ€ufigsten (59%), gefolgt von einem proximalen Abgang der A. meningea media (26%). Der Mittelwert des Durchmessers der A. maxillaris am Abgang betrug 3,8 mm. Der gröĂte gemessene Durchmesser betrug 5,5 mm. Die A. maxillaris ist ein groĂlumiges, variabel verlaufendes GefÀà mit mehreren ArterienabgĂ€ngen. Wir fanden die meisten ArterienabgĂ€nge kranial und dorsal des Foramen mandibulae. Dies ist insofern von Bedeutung, als bei der LokalanĂ€sthesie am Foramen mandibulae oberhalb des vermuteten Foramens injiziert wird, um ein Absinken des LokalanĂ€sthetikums an den Zielpunkt und eine sichere Schmerzausschaltung zu gewĂ€hrleisten. Die oben genannten Ergebnisse legen eine direkte Punktion der A. maxillaris als Ursache positiver Aspirationsproben bei der MandibularisanĂ€sthesie nahe. Gelangt ein Bolus eines LokalanĂ€sthetikums proximal des Abgangs der A. meningea media in die A. maxillaris, so bewirkt der Vasokonstriktorzusatz eine IschĂ€mie distal der Injektionsstelle. Bei Individuen, deren Retina ĂŒber die A. meningea media versorgt wird, kann es hierbei zu ischĂ€mischen NetzhautlĂ€sionen kommen. Des weiteren kann ein Bolus eines fĂ€lschlich in die A. maxillaris injizierten LokalanĂ€sthetikums schnell und in groĂer Menge ĂŒber die A. meningea media in der A. centralis retinae anfluten, um dort toxische Wirkungen hervorzurufen.
Zwang und ImpulsivitÀt
(2009)
HINTERGRUND: Unterschiedliche Studien weisen auf einen Zusammenhang zwi-schen ImpulsivitĂ€t und der Entstehung der Zwangserkrankung hin. Dabei kann sich der Zusammenhang zwischen Zwang und ImpulsivitĂ€t auf verschiedene Art und Weise gestalten. Es ist vorstellbar, dass Zwangssymptome bei ĂberschĂ€tzung der eigenen ImpulsivitĂ€t entstehen. AuĂerdem könnten Zwangssymptome Kompensa-tionsmechanismen darstellen, um einen hohen impulsiven Antrieb unter Kontrolle zu halten. SchlieĂlich ist es möglich, dass sowohl zwanghaftes als auch impulsives Verhalten auf dem Boden gleicher neurobiologischer Fehlfunktionen entsteht. So werden bei der Zwangserkrankung gestörte kognitive und behaviorale Inhibitions-mechanismen vermutet. METHODEN: In der Fall-/ Kontrollstudie werden 18 Zwangserkrankte mit 22 ge-sunden Kontrollprobanden, 23 Patienten mit Depression und 21 Patienten mit An-derer Angsterkrankung verglichen. Es wird untersucht, ob sich Zwangserkrankte durch gestörte behaviorale bzw. kognitive Inhibitionsmechanismen und ein erhöh-tes kognitives Tempo auszeichnen und ob die ĂberschĂ€tzung der eigenen Impulsivi-tĂ€t ein Merkmal der Zwangserkrankung darstellt. Zur Messung der objektiven Im-pulsivitĂ€t werden der Matching-Familiar-Figures-Test, zwei Go/ No-Go-Aufgaben und der Farbe-Wort-Interferenz-Test nach Stroop, zur Messung der subjektiven ImpulsivitĂ€t die Barratt Impulsiveness Scale-11 verwendet. Die statistischen Analy-sen werden mit Hilfe der ANOVA, der linearen Regressionsanalyse, der Berechnung des Korrelationskoeffizienten nach Pearson und des Chi-Quadrat-Tests durchge-fĂŒhrt. ERGEBNISSE: Zwangserkrankte weisen keine kĂŒrzeren Reaktionszeiten im MFF-Test, in den Go/ No-Go-Aufgaben oder eine lĂ€ngere Bearbeitungszeit im FWI-Test nach Stroop auf. Sie zeigen keine höheren Punktwerte in der BIS-11. Auch die in der Gruppe der Zwangserkrankten durchgefĂŒhrten Korrelationsberech-nungen zeigen keinen Zusammenhang zwischen Zwang und ImpulsivitĂ€t. Ăber die gesamte Stichprobe gemessen erreichen Probanden, die sich hoch impulsiv einschĂ€t-zen, aber niedrige objektive Messwerte zeigen, die stĂ€rkste AusprĂ€gung von Zwangssymptomatik. AuĂerdem besteht bei ihnen eine positive Korrelation zwi-schen Zwangssymptomatik und subjektiven ImpulsivitĂ€tswerten. Zwangserkrankte zeichnen sich zusĂ€tzlich durch eine erhöhte Fehlerzahl im MFF-Test und eine lĂ€n-gere Bearbeitungszeit im Farbwörterlesen des FWI-Test nach Stroop aus. FAZIT: Zwangserkrankte weisen keine höheren objektiven ImpulsivitĂ€tswerte auf. Sie zeigen keine beeintrĂ€chtigten behavioralen oder kognitiven Inhibitionsmecha-nismen. Trotzdem ist ImpulsivitĂ€t bei Zwangserkrankten nicht auszuschlieĂen, da impulsives Verhalten situationsabhĂ€ngig und abhĂ€ngig von Emotion und Motivation ist. AuĂerdem sind die objektiven Messverfahren kritisch zu betrachten. Die Mess-werte der gesamten Stichprobe deuten auf einen Zusammenhang zwischen Zwang und ImpulsivitĂ€t hin. Bei der Ausbildung subklinischer Zwangssymptomatik schei-nen Zwang und ImpulsivitĂ€t Gegenpole darzustellen. Auch scheint die ĂberschĂ€t-zung der eigenen ImpulsivitĂ€t eine Rolle zu spielen. In zukĂŒnftigen Studien sollte die HeterogenitĂ€t der Zwangserkrankung untersucht werden. Eine impulsive Sub-gruppe der Zwangserkrankung ist vorstellbar.
Eine prospektive epidemiologisch- klinische Studie der kraniomandibulĂ€ren Dysfunktion in Korrelation zu orthopĂ€dischen Erkrankungen der WirbelsĂ€ule, Schultergelenke, des Beckens und der Gelenke der unteren ExtremitĂ€ten ergab folgende Ergebnisse: 47% der Patienten leiden an pathologischen VerĂ€nderungen des Bewegungsapparates. Geschlechtsspezifisch gibt es kaum Unterschiede. 11% der Patienten leiden an orthopĂ€dischen Erkrankungen als auch an CMD. Der Anteil der Frauen ist mehr als doppelt so hoch wie der der MĂ€nner. 6% der Patienten leiden an CMD ohne orthopĂ€dische Erkrankungen, kein Geschlechterunterschied. Patienten ohne körperliche AktivitĂ€ten haben ein höheres Risiko, an CMD zu erkranken. Bruxismus steht als Symptom bei allen CMD- Patienten an erster Stelle. Die Mehrheit der Patienten litt vor Eintritt der CMD bereits an einer oder mehreren orthopĂ€dischen Erkrankungen. Die Osteopathie spielt fĂŒr Diagnostik und Therapie der CMD keine Rolle.
ZusammenhĂ€nge zwischen Adipositas und maternalen Erkrankungen in der Schwangerschaft unter BerĂŒcksichtigung ausgewĂ€hlter EinflussgröĂen (Körpergewicht, Körperhöhe, Alter, Kinderzahl, Herkunftsland, TĂ€tigkeit, Familienstatus, Vergleich zwischen neuen und alten BundeslĂ€ndern) der MĂŒtter fĂŒr den Body-Mass-Index
Hintergrund: Viele impfprĂ€ventable Erkrankungen in der Bevölkerung der BRD weisen eine zu niedrige Durchimpfungsrate auf, um im Falle einer Infektion eine Weiterverbreitung effektiv zu verhindern [4]. Bisher sind ĂŒberwiegend die EinflĂŒsse untersucht worden, die dazu fĂŒhren, dass Eltern sich gegen Impfungen entscheiden [84]. Unser Ziel war es, die regionale Ă€rztliche Impfeinstellung und die Durchimpfungsraten der Impfungen Tetanus, Polio, Pertussis, Hepatitis B und Masern zu vergleichen und auf regionale Unterschiede zu untersuchen. Des Weiteren sollte ein möglicher Zusammenhang zwischen stĂ€dtischer bzw. lĂ€ndlicher Infrastruktur der Praxiseinzugsgebiete und der Ă€rztlichen Impfeinstellung und Durchimpfungsrate analysiert werden. Zuletzt sollen die nach Meinung der Ărzte fĂŒr unzureichende Durchimpfungsraten verantwortlichen Ursachen untersucht werden. Methoden: Die Erfassung der Ă€rztlichen Impfeinstellung erfolgte als reprĂ€sentative Querschnittsstudie. HierfĂŒr wurden 50% aller niedergelassenen PĂ€diater 10% aller niedergelassenen Allgemeinmediziner aus ganz Deutschland randomisiert und mit einem pseudonymisierten Fragebogen angeschrieben. Insgesamt konnten 2010 PĂ€diater (Responseproportion 63,65%) sowie 1712 Allgemeinmediziner (Responseproportion 38,56%) in die Studie eingeschlossen werden. FĂŒr den geographischen Vergleich wurden die Durchimpfungsraten der betrachteten Impfungen auf Landkreisebene, die Anzahl der auf Landkreisebene eingeschulten Kinder sowie die Zahl der zum 31.12.2006 als niedergelassen gemeldeten PĂ€diater und Allgemeinmediziner verwendet. Zur Quantifizierung der Ă€rztlichen Impfeinstellung wurden drei Scores erstellt, in die fĂŒr jeden befragten Arzt die Einhaltung der STIKO-Empfehlungen, das Impfverhalten bei den eigenen Kindern sowie die Positionierung zu verschiedenen Aussagen zum Thema Impfungen einflossen. AnschlieĂend erfolgte die Zusammenfassung in einem Gesamtscore. Unterschiede in der HĂ€ufigkeitsverteilung wurden mittels Chi-Quadrat-Test auf statistische Signifikanz ĂŒberprĂŒft. Bei metrischen Werten wurden der Mittelwert und die Spannweite angegeben, fĂŒr die Testung von Unterschieden wurde der Wilcoxon-Test verwendet. Das Signifikanzniveau bei allen Tests wurde auf α=0,05 (zweiseitig) festgelegt. Zur Beurteilung des Einflusses einzelner Faktoren auf die Durchimpfungsraten wurde ein lineares Regressionsmodell mit den Durchimpfungsraten als abhĂ€ngige Variable erstellt. Berechnungen erfolgten mit Hilfe der Statistik Software SAS (Version 9.1, SAS Institute USA). FĂŒr die regionale Betrachtung der Impfeinstellung wurden die deutschen BundeslĂ€nder in Untersuchungsregionen auf Grundlage der bestehenden Landkreise (Stand 2006) eingeteilt. Bei unzureichender ReprĂ€sentierung eines solchen Landkreises durch Studienteilnehmer erfolgte nach unabhĂ€ngigen objektiven Kriterien (Entfernungen der Verwaltungssitze) die Zusammenfassung mit einem oder mehreren der angrenzenden Landkreise zu einer Untersuchungsregion. Ergebnisse: Im linearen Regressionsmodell stellt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der regionalen Ă€rztlichen Impfeinstellung und den Durchimpfungsraten fĂŒr alle betrachteten Impfungen dar. Dieser ist je nach betrachteter Impfung unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt. D.h. eine kritischere Ă€rztliche Impfeinstellung ist mit einer niedrigeren Durchimpfungsrate vergesellschaftet. FĂŒr die lĂ€ndliche bzw. stĂ€dtische Infrastruktur einer Region, dargestellt anhand der Einschulungen/kmÂČ, ist bei den meisten Impfungen kein signifikanter Zusammenhang mit den Durchimpfungsraten festzustellen. Eine bei der Masernimpfung bestimmte Verringerung der Durchimpfungsrate um 0,16% je eingeschultem Kind/kmÂČ (p=0,048) ist aufgrund der in Deutschland vorhandenen Einschulungsdichten vernachlĂ€ssigbar. AuffĂ€llig ist der Zusammenhang zwischen der Lokalisation einer Untersuchungsregion in einem bestimmten Bundesland und der Durchimpfungsrate. Dabei gibt es einen Ost-West Unterschied mit niedrigeren Durchimpfungsraten in den alten LĂ€ndern (im Vergleich zum Referenzbundesland Mecklenburg-Vorpommern: Tetanus: Maximum: keine Unterschiede gröĂer -5% (Unterschied zu Hessen durch Unterschiede in der Erfassung der Durchimpfungsrate bedingt), Polio: keine Unterschiede gröĂer -5%,Pertussis: Maximum -5.86% in Bayern, p<0.0001; Hepatitis B: Maximum -12.55% in Bayern, p<0.0001; Masern: Maximum -20.20% in Berlin, p=0.0002). Nach Meinung der befragten Ărzte ist die Hauptursache fĂŒr unzureichende Durchimpfungsraten die Angst des Patienten vor Nebenwirkungen gefolgt von mangelnder AufklĂ€rung durch die Ărzte. Schlussfolgerung: Der Zusammenhang von regionaler Durchimpfungsrate und Ă€rztlicher Impfeinstellung scheint mit Bevölkerungsassoziierte Variablen ĂŒberlagert zu sein. Zur Verbesserung der Durchimpfungsraten ist eine vermehrte AufklĂ€rung von Ărzten und Bevölkerung nötig, insbesondere im Studium, in Schulen, bei der Hebammenausbildung und in den Medien.
RĂŒckenschmerzen sind eine hĂ€ufige Erkrankung mit weitreichenden sozialen und gesundheitsökonomischen Folgen fĂŒr unsere Gesellschaft. Die AbhĂ€ngigkeit dieser Diagnose von Indikatoren des sozialen Status und die Annahme, dass sozial privilegiertere Schichten seltener von Dorsopathien betroffen sind, sind bekannte Thesen. Welcher Indikator der sozialen Schicht der Beste ist, um Vorhersagen treffen zu können und welche Unterschiede des sozialen RĂŒckenschmerzgefĂ€lles zwischen Ost- und Westdeutschland 2004 zu verzeichnen waren, waren zwei Kernpunkte dieser Arbeit. Zur statistischen Untersuchung der Daten wurden der ChiÂČ-Test auf UnabhĂ€ngigkeit sowie logistische Regressionsanalysen durchgefĂŒhrt. Es konnte in allen Tests gezeigt werden, dass sozial benachteiligte Personen signifikant hĂ€ufiger unter schwergradigen RĂŒckenschmerzen leiden, was sowohl vom Bildungsniveau aber auch vom Einkommen und der beruflichen Position vorhergesagt wurde. Der Schichtindikator "Bildungsniveau" hatte in den bivariaten Analysen jedoch den stĂ€rksten Einfluss auf die Assoziation zu RĂŒckenschmerzen. Innerhalb der Drei- und Zwölf-Monats- sowie der LebenszeitprĂ€valenz ergab sich kein solch eindeutiger Trend. Es zeigte sich, dass die LebenszeitprĂ€valenz - mit ĂŒber 80% - in allen Alterskategorien auf etwa dem gleich hohen Niveau liegt und dass diese hohe PrĂ€valenz in jungen Jahren zum gröĂten Teil von leichtgradigen RĂŒckenschmerzen verursacht wird. Es konnte dargelegt werden, dass die schwergradigen RĂŒckenschmerzen altersabhĂ€ngig sind und auĂerdem die Tatsache bestĂ€tigt werden, dass ihr Anteil seit Jahrzehnten die 15%-Marke nicht ĂŒberschritten hat. Im Ost-West-Vergleich wurden Ă€hnlich hohe PrĂ€valenzen von etwa 35% fĂŒr die PunktprĂ€valenz, etwa 65% fĂŒr die Drei-Monats-PrĂ€valenz, knapp unter 80% fĂŒr die Zwölf-Monats-PrĂ€valenz und knapp ĂŒber 80% schlieĂlich fĂŒr die LebenszeitprĂ€valenz gefunden. Die soziale Lage schien in den Analysen der LĂŒbecker Daten zunĂ€chst einen stĂ€rkeren Einfluss auf RĂŒckenschmerzen zu haben als in denen Greifswalds. Bei der ĂberprĂŒfung von Interaktionseffekten hinsichtlich der Stichprobenherkunft erwies sich diese allerdings als irrelevant, wonach im Vergleich der beiden Standorte von keinem ein erhöhtes Risiko auf RĂŒckenschmerzen ausgeht. Eine Assoziation zum Sozialstatus ist jedoch auch hier zweifelsohne vorhanden. Die gefundenen Ergebnisse verdeutlichen, dass die soziale Schichtzugehörigkeit in einem engen Zusammenhang mit bestimmten RĂŒckenschmerzausprĂ€gungen steht, diese jedoch wahrscheinlich nicht verursacht. Das Erkennen dieser Risikoindikatoren und das entsprechende Handeln sind wichtige Bestandteile eines besseren Umgangs mit dieser Diagnose und einer zielfĂŒhrenden Therapie.
Ziel: In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen der Ober- und Unterkieferzahnbogenausdehnung in transversalen und longitudinalen Dimensionen und der fazialen Morphologie untersucht. Die differenzierte MerkmalsausprĂ€gung von Gesicht und Zahnbogen zwischen den mĂ€nnlichen und weiblichen Probanden fand ebenfalls Beachtung. Es wurden folgende fĂŒnf Hypothesen untersucht: (1): Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Oberkieferzahnbogenbreite und der Jochbogenbreite sowie der kranialen Breite. (2): Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der Zahnbogenbreite im Unterkiefer und dem Interkondylarabstand. (3): Die GröĂe des Overjets wird durch die Zunahme der Zahnbogenbreite im Oberkiefer und/ oder durch die Abnahme der Zahnbogenbreite im Unterkiefer beeinflusst. (4): Die AusprĂ€gung der Gesichtshöhe steht in einer positiven Relation zum Overbite. (5): Bei MĂ€nnern sind die Dimensionen in der fazialen Morphologie sowie in der Ausdehnung der Zahnbögen stĂ€rker ausgeprĂ€gt als bei Frauen. Methode: Zur Untersuchung wurden von 70 MĂ€nnern und 91 Frauen (Alter: 20-55Jahre) im Rahmen der Study of Health in Pomerania Ganzkörpermagnetresonanztomografieaufnahmen und Dentalmodelle von Ober- und Unterkiefer angefertigt und vermessen. FĂŒr die ersten 4 Hypothesen wurde mit linearen Regressionsmodellen gerechnet, die fĂŒr Alter und Geschlecht adjustiert wurden. Die Hypothese 5 lieĂ sich mit der Berechnung der Mittelwerte und den zugehörigen Standardabweichungen anhand von Zweistichproben-t-Tests untersuchen. Ergebnisse: (1): Es wurde ein signifikanter positiver Zusammenhang zwischen der Jochbogenbreite sowie der kranialen Breite und allen gemessenen Distanzen der Zahnbogenbreite im Oberkiefer ersichtlich. Trend: Je weiter posterior die betrachtete Distanz liegt, desto mehr scheint sie von der Jochbogenbreite und der kranialen Weite beeinflusst zu werden. (2): Zwischen dem Interkondylarabstand und der Unterkieferzahnbogenbreite wurde mit wenigen Ausnahmen keine signifikante Relation deutlich. (3): Eine Verringerung der sagittalen Frontzahnstufe ging mit einer Zunahme der vorderen Oberkieferzahnbogenbreite einher. (4): Die AusprĂ€gung der Overbites wurde von der unteren und totalen Gesichtshöhe signifikant negativ beeinflusst. (5): Alle Distanzen zur Beschreibung der Zahnbogen- und Gesichtsdimensionen prĂ€gten sich bei den mĂ€nnlichen Probanden signifikant gröĂer aus als bei den Frauen (Ausnahmen: ZahnbogenlĂ€ngen des Unterkiefers, Overbite, Overjet). Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie lassen auf einen möglichen gegenseitigen Einfluss von Zahnbogendimensionen und der Gesichtsmorphologie schlieĂen. Besonders im Bereich der KieferorthopĂ€die und der Ă€sthetischen Chirurgie kann das Wissen um solcher ZusammenhĂ€nge helfen die Notwendigkeit einer Behandlung einzustufen, den richtigen Zeitpunkt des Behandlungsbeginns sowie die Dauer der Behandlung zu bestimmen und mögliche Erfolge bereits vor Behandlungsbeginn abzuschĂ€tzen.
Die Verteilung der Angiotensin I-Converting Enzym (ACE) I/D, der Angiotensinogen T174M und M235T, sowie der Angiotensin II-Typl-Rezeptor A1166C Genpolymorphismen wurde bei 185 Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz unterschiedlicher Genese (Glomerulonephritis n=62, interstitielle Nephritis n=44, zystische Nierenerkrankungen n=22, diabetische Nephropathie n=30, andere/unklare n=31) untersucht. Der Krankheitsverlauf wurde retrospektiv im Durchschnitt ĂŒber 4,2±0,3 Jahre (min 0,75 / max 22 Jahre) auf der Grundlage der Serumkreatininkonzentrationen verfolgt und die Gesamtpopulation in zwei Gruppen mit langsamer (n=92) bzw. rascher Progredienz (n=93) der Nierenerkrankung unterteilt. Die Genotypisierung erfolgte in allen FĂ€llen mittels Standardtechniken. Der ACE DD Genotyp war signifikant hĂ€ufiger bei Patienten mit zystischen Nierenerkrankungen, bei Patienten mit interstitieller Nephritis dagegen seltener nachweisbar. In einer Subgruppenanalyse hinsichtlich der Progredienz der Nierenerkrankung scheint lediglich der ACE ID und II Genotyp bei Patienten mit interstitieller Nephritis mit einem langsamen Krankheitsverlauf assoziiert. In der Analyse aller Patienten zeigten sich keinerlei Unterschiede hinsichtlich der HĂ€ufigkeitsverteilung der untersuchten Genpolymorphismen in Gruppen rasch und langsam verlaufender Niereninsuffizienz. Diese Arbeit unterstĂŒtzt folglich nicht die Hypothese, dass die Genpolymorphismen des RAS die Progression chronischer Nierenerkrankungen beeinfussen.
Zusammenfassung: In AbhĂ€ngigkeit vom zeitlichen Verlauf, der segmentalen Lage sowie der Kontrast-mittelphase in CT und MRT wurden PerfusionsverĂ€nderungen im Sinne von lĂ€sionalen, perilĂ€sionalen, keilförmigen, segmentalen, lobĂ€ren und subkapsulĂ€ren Hyperperfusionen beurteilt. Dabei wurden primĂ€r hyperperfundierte Herde, wie HCC und hyperperfundierte Metastasen berĂŒcksichtigt. Des Weiteren wurden Blutungen, die radiologisch nachweisbar waren, dokumentiert. Vor der Thermoablation war bei 37,8% der Patienten eine Hyperperfusion sichtbar. Am Tag der Intervention Ă€nderte sich die Hyperperfusionsrate kaum (36,6%). Es traten vor allem fokal eingeblutete, klein-keilförmige und perilĂ€sionale Hyperperfusionen auf. Einen Monat nach Intervention zeichnete sich ein markanter Anstieg an Hyperperfusionen ab. Bei 66,2% aller Patienten konnten nun auch gröĂere hyperperfundierte Areale (lobĂ€re, groĂ-keilförmige und segmentale VerĂ€nderungen) nachgewiesen werden. Nach 6 Monaten ging die Hyperperfusionsrate langsam zurĂŒck. 59,3% der Patienten zeigten z.T. gröĂere hyperperfundierte Bereiche (lobĂ€re, subkapsulĂ€re, keilförmige Hyperperfusionen). Ein weiterer leichter RĂŒckgang an Gesamthyperperfusionen zeigte sich 1 Jahr nach Intervention (55,6%). Dabei handelt es sich gröĂtenteils um kleinere betroffene Areale (perilĂ€sionale, segmentale Hyperperfusionen). In AbhĂ€ngigkeit der Kontrastmittelphase konnten wesentlich hĂ€ufiger in der arteriellen Phase hepatische Hyperperfusionen nachgewiesen werden, als in nativen oder portalvenösen Phasen (87,9% arteriell zu 12,1% nativ in MRT und 86,2% arteriell zu 12,3% nativ und 1,5% in der portalvenösen Phase im CT). AbhĂ€ngig von der segmentalen Lage stellte sich heraus, dass mehr hyper-perfundierte Areale bei zentral gelegenen Tumoren auftraten (76,4%), als bei peripher therapierten Herden (70,8%). Die hyperperfundierten Areale waren bei zentralen Tumoren jedoch hĂ€ufig gröĂer (lobĂ€r: 17,6% zentral vs. 7,7% peripher; keilförmig: 23,5% zentral vs. 13,8% peripher). Es traten in 19,5% der behandelten Patienten im Verlauf radiologisch nachweisbare Blutungen auf. Es gab 13 fokale Blutungen, von denen 12 Herde primĂ€r hyperperfundiert, in zentraler oder in unmittelbar subkapsulĂ€rer Lage waren. 6 von 10 nicht primĂ€r hyperperfundierten Herde zeigten postinterventionell eine Hyperperfusion. ZusĂ€tzlich traten 4 subkapsulĂ€re Blutungen auf. Bei einem dieser Patienten wurde ein lĂ€sional hyperperfundierter Herd im Rahmen einer wiederholten LITT behandelt. Hier kam es zu einem Kapselriss mit abdomineller Blutung. 2 weitere subkapsulĂ€re Blutungen traten bei perilĂ€sionalen Hyperperfusionen auf. Um zu eruieren, ob eine radiologisch sichtbare Hyperperfusion auch einer Hyper-vaskularisation entspricht, wurde ein Gewebeblock retrospektiv histopathologisch untersucht. In der Nekrosezone ohne vitale Tumorzellen fand eine vermehrte GefĂ€Ă- neubildung statt. AuĂerdem konnte eine CD34-Ăberexpression als Indikator fĂŒr eine GefĂ€Ăproliferationen gefunden werden. Da insgesamt 19,5% Blutungskomplikationen bei insgesamt 73,2% hyperperfundierten Perfusionen auftraten, ist ein eindeutiger Zusammenhang zwischen PerfusionsĂ€nderungen nach Thermoablationen im CT und MRT nicht nachgewiesen. Unter BerĂŒcksichtigung der Ergebnisse anderer internationaler Arbeitsgruppen und der Auswertung eigener Daten sind Blutungen sind bei primĂ€r hyperperfundierten Malignomen, zentraler Lage sowie kapselnaher Lage am hĂ€ufigsten, aber sie treten auch bei sekundĂ€r hyperperfundierten Tumoren auf.
Die Dissertation basiert auf einem Probandengut des assoziierten Projektbereiches (ASSPro) der Study of Health in Pomerania (SHIP0). Okklusale Faktoren waren signifikant mit artikulĂ€ren Dysfunktionssymptomen assoziiert: SĂŒtzzonenverlust mit reziprokem Kiefergelenkknacken; fehlender Seitzahnkontakt oder invertierte Oberkieferfront mit Druckdolenzen des Kiefergelenks. FĂŒr Frauen konnte ein erhöhtes Risiko fĂŒr reziprokes Kiefergelenkknacken und Druckdolenzen des Kiefergelenks ermittelt werden. Ein kausaler Zusammenhang okklusaler Störungen und Anzeichen einer CMD scheint nicht zu bestehen.
Die bisherige pharmakologische Therapie von Opioid-induzierter Obstipation in der Schmerztherapie ist limitiert. Opioidrezeptorantagonisten könnten hier Abhilfe schaffen, in dem sie kausal in die Problematik eingreifen und somit zu einer besseren LebensqualitĂ€t bei vielen schmerzgeplagten Patienten fĂŒhren. In klinischen Studien konnte eine Reduktion von intestinalen Transitzeiten nach subkutaner Methylnaltrexon-Gabe (MNTX) beobachtet werden. Auch orale Applikationsformen sowohl von MNTX als auch von Naloxon (NLX) stellten sich teilweise als wirksam dar. Daher war es das Ziel dieser Dissertation die Wirksamkeit hinsichtlich der PrĂ€vention einer Opioid-induzierten Obstipation von subkutaner und oraler Applikation von MNTX nach einmaliger Gabe miteinander zu vergleichen, sowie nach wiederholten Gaben die daraus resultierende effektivste Darreichungsform dem retardiert-freisetzenden NLX gegenĂŒberzustellen. Dazu fĂŒhrten wir zwei kontrollierte, randomisierte, doppelblinde klinische Studien in gesunden Probanden durch. Die Obstipation wurde mit Loperamid (LOP) induziert. Die orozökale Transitzeit (OCT) und die Kolon-Transitzeit (CTT) wurden mit Hilfe von Sulfasalazin/ Sulfapyridin und röntgendichten Markern gemessen. Durch die LC-MS/MS-Methode konnten die Wirkstoffe bzw. deren Metaboliten in den KörperflĂŒssigkeiten ermittelt werden und nachfolgend pharmakokinetische Parameter erhoben werden. In der single-dose-Studie konnten wir zeigen, dass retardiert freisetzendes MNTX (MNTX-ER) signifikant die LOP-induzierte Verzögerung im Intestinaltrakt antagonisiert. Subkutanes Methylnaltrexon (MNTX-SC) und schnell freisetzendes Methylnaltrexon (MNTX-IR) hatten keinen signifikanten Einfluss auf die OCT, CTT oder Gesamt-Darm-Transitzeit (WGT). (Publikation 1) Nach der mehrmaligen Applikation von MNTX-ER bzw. NLX-ER in der multiple-dose-Studie Studie konnte NLX-ER eine signifikante Reduktion der durch LOP verlĂ€ngerten WGT herbeifĂŒhren, wĂ€hrend MNTX-ER keinen nennenswerten Effekt erzielte. LOP verursachte nur kurzzeitig eine Erhöhung der Darmtransitzeiten. Es erfolgte nach der zweiten Applikation ein Gewöhnungseffekt. (Publikation 2) Aus diesem Grund erscheint LOP nicht geeignet eine anhaltende Obstipation zu induzieren. Die Toleranzentwicklung und auch die Entstehung der Obstipation bei Opioidtherapie lassen noch viele Fragen offen. Weitere Studien sowohl auf zellulĂ€rer Ebene als auch in der klinischen Anwendung werden folgen mĂŒssen um in diese komplexe Thematik mehr Licht zu bringen.
Das Speichelperoxidase-System nimmt in der Gruppe der unspezifischen Abwehr eine besondere Stellung ein, indem es das orale Mikrobiom reguliert. Damit ist das Speichelperoxidase-System eine gute Grundlage fĂŒr die Entwicklung eines sicheren und wirkungsvollen Mundpflegeproduktes. Die erstmals 1943 aus der Kuhmilch isolierte Lactoperoxidase weist in Struktur und ReaktivitĂ€t eine hohe Ăhnlichkeit zur Speichelperoxidase auf. Beide Peroxidasen vermitteln die Oxidation von Thiocyanat (SCNË) in das antibakteriell sehr effektive Hypothiocyanit (OSCNË), wobei Wasserstoffperoxid (HâOâ) als Sauerstoffdonator fungiert.
Im Rahmen des Verbundforschungsprojekts âLarge Protection of Oral Healthâ wurden Mundhygienelutschdragees als ErgĂ€nzung zur mechanischen Zahnreinigung entwickelt und getestet.
Zur Untersuchung der Wirksamkeit der entwickelten LPO-Dragees wurde eine randomisierte, doppelt verblindete Studie im 4-fach Cross-over Design angewendet. Alle Probanden benutzten zeitlich versetzt zwei Lutschdragees, die LPO und SCNË mit unterschiedlichen HâOâ Gehalten (Dragee B: 0,083 % und Dragee C: 0,04 %) enthielten, ein Placebo-Dragee als Negativkontrolle und eine handelsĂŒbliche MundspĂŒllösung (ListerineÂź Total Care, Johnson & Johnson, Germany) als Positivkontrolle in zufĂ€lliger Reihenfolge. Das Placebo und die zwei Lutschdragee-Varianten waren hinsichtlich Aussehen, Geschmack und der Darreichungsform nicht voneinander zu unterscheiden. Zwischen den Anwendungen der verschiedenen PrĂ€parate lag eine Wash-out-Phase von jeweils 10 Tagen.
Ziel der Studie war, die Auswirkungen der entwickelten Lutschdragees auf die Plaqueneubildung, S. mutans, Lactobacillen und die Gesamtkeimzahl zu untersuchen. ZusĂ€tzlich wurden folgende chemische Parameter ionenchromatographisch bestimmt: Thiocyanat (SCNË), Hypothiocyanit (OSCNË), Nitrat (NOâË) und Nitrit (NOâË).
Beide PrĂŒfdragees fĂŒhrten im Vergleich zum Placebo zu einer statistisch signifikanten Hemmung der Plaqueneubildung, die aber unter der der Positivkontrolle lag. Dragee B hatte eine gröĂere statistisch signifikante Hemmung von S. mutans gegenĂŒber Dragee C und dem Placebo. Bei den Lactobacillen zeigte das Dragee C eine statistisch signifikant bessere Wirkung als die Positivkontrolle, Dragee B und dem Placebo. Sowohl die Test-Dragees als auch beide Kontrollen hatten keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die Gesamtkeimzahl.
Im Speichel war ein erhöhter SCNË Gehalt bei der Anwendung der PrĂŒfdragees festzustellen, was vermutlich mit dem SCNË Gehalt des Dragees im Zusammenhang steht. Hingegen wurde keine Erhöhung des hochreaktiven OSCNË zum Zeitpunkt der Messung am 5. Tag beobachtet. Das Nitrat/Nitrit VerhĂ€ltnis deutet daraufhin, dass die Anzahl der kardiovaskulĂ€r positiv einzustufenden nitratreduzierenden Bakterien durch Dragee B statistisch signifikant höher war als bei der Anwendung von ListerineÂź.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass durch die Anwendung eines Lutschdragees mit den Komponenten des Lactoperoxidase-Systems bezĂŒglich der Hemmung der Plaqueneubildung und der Proliferation von kariogenen Keimen ein Nutzen fĂŒr den Anwender zu erzielen ist und die gewĂ€hlte Applikationsform sich gut in Alltag integrieren lĂ€sst.
Zusammenfassung Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine komplexe und sehr heterogene Erkrankung mit vielfĂ€ltigen klinischen PhĂ€notypen. Die Belastungsintoleranz als ein Kardinalsymptom der COPD resultiert aus individuell unterschiedlichen Störungen der Ventilation, des Gasaustausches, der Zirkulation und der Muskelfunktion. Die KomplexitĂ€t der COPD kann mit den spirometrischen Ruhemessungen nicht adĂ€quat abgebildet werden. Die Spiroergometrie gilt als Goldstandard fĂŒr die Evaluation der körperlichen Belastbarkeit und der Ursachen von Belastungslimitierungen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchungen war es zu beurteilen, ob die Spiroergometrie relevante funktionelle und prognostische Informationen bei Patienten mit mittelschwerer, schwerer und sehr schwerer COPD liefern kann. 64 COPD-Patienten der Stadien II, III und IV der GOLD-Klassifikation wurden mittels Spirometrie, Bodyplethysmographie, Messung der DiffusionskapazitĂ€t mit der single breath-Methode, Blutgasanalyse, MMRC-Dyspnoeskala, Echokardiographie, 6-Minuten-Gehtest und Spiroergometrie (symptomlimitierte Fahrradbelastung) mit dem Rampenprotokoll der SHIP-Studie (Koch et al. 2009) untersucht. Alle Untersuchungen wurden auf der Grundlage gĂŒltiger nationaler und internationaler Leitlinien durchgefĂŒhrt. Die Spiroergometrie erlaubte bei allen Patienten eine valide Erfassung der Belastbarkeit und der belastungslimitierenden Mechanismen. Es wurden keine Kriterien registriert, die einen Belastungsabbruch vor Eintreten einer Ausbelastungssituation erforderlich machten. Bei jedem Patienten wurden ein oder mehrere definierte Ausbelastungskriterien objektiviert: Sehr starke Luftnot/muskulĂ€re Erschöpfung (CR10-Borg-Skala â„ 8) bei 96,9 %, erschöpfte Atemreserve (BR < 20 % MVV35) bei 84,4 %, CO2-AtemĂ€quivalent > 38 bei 35,9 %, Sauerstoffpulsplateau bei 23,4 %, erschöpfte Herzfrequenzreserve bei 18,8 % und Gas-austauschquotient â„ 1,11 bei 12,5 %. Die Spitzensauerstoffaufnahme in Bezug zum Sollwert (peak VO2 % Soll) nahm signifikant mit zunehmendem Schweregrad der COPD ab (p < 0,001). Daneben war eine ausgeprĂ€gte VariabilitĂ€t der peak VO2 % Soll-Werte bei gegebenem Grad der Atemwegsobstruktion zu beobachten. Mit Hilfe des âLudwigshafen-Schemasâ (Löllgen et al. 2010) und des mBODE-Index (Cote et al. 2008) konnten klinisch und prognostisch bedeutsame Unterschiede der Spitzensauerstoffaufnahme innerhalb aller GOLD-Stadien nachgewiesen werden. Die gleiche prognostische VariabilitĂ€t fand sich bei GOLD III- und IV-Patienten bei Verwendung des klassischen BODE-Index (Celli et al. 2004). DarĂŒber hinaus erlaubte die Spiroergometrie eine subtile funktionelle Charakterisierung aller COPD-Patienten. Es konnte eine ganze Reihe verschiedener atemfunktioneller Muster verifiziert werden: - Exspiratorische Flusslimitation mit oder ohne ventilatorische Limitation (Atem-reserve < 20 % MVV35) - Exspiratorische Flusslimitierung mit oder ohne dynamische LungenĂŒberblĂ€hung - Nachweis oder Ausschluss einer Gasaustauschstörung - Sauerstoffaufnahmestörung mit oder ohne arterielle HypoxĂ€mie - Kombinierte Sauerstoffaufnahme- und Kohlendioxidabgabestörung - Nachweis einer Atemeffizienzstörung - Ventilations-/Perfusionsstörung in PH-Konstellation (VE/VCO2 an AT > 40 und PETCO2 an AT < 30 mmHg) - Erniedrigter Sauerstoffpuls mit oder ohne frĂŒhzeitiges Sauerstoffpulsplateau Schlussfolgerungen: In einer pneumologischen Praxis können COPD-Patienten der GOLD-Stadien II, III und IV sicher und effektiv mittels Spiroergometrie untersucht werden. Die Spiroergometrie ermöglicht die Bestimmung der körperlichen Belastbarkeit als Marker des Schweregrades und der mortalitĂ€tsbezogenen Prognose des COPD-Patienten sowie die Charakterisierung individueller atemfunktioneller Muster unter Belastung. Diese Informationen können dazu beitragen, die Patienten verschiedenen klinischen und prognostischen Subgruppen zuzuordnen und damit das Management der COPD individueller und effektiver zu gestalten.
Hintergrund: Benetzungsstörungen des Auges werden klinisch aufgrund unspezifischer Symptome oft spĂ€t diagnostiziert. Ein Nachweis der funktionellen Degeneration auf zellulĂ€rer Ebene ist von Interesse. Die IPZ (Impressionszytologie) ist ein erprobtes Verfahren zur Darstellung des Bindehautepithels . Die Anwendung des RLSM (Rostocker LASER Scanning Mikroskop) zeigte gute Ergebnisse bei der konfokalen in Vivo Darstellung der Kornea. Durch den Vergleich mit der bekannten Darstellung der IPZ sollte der NormalbefĂŒnd des Bindehautepithels im konfokalen Bild des RLSM definiert werden. Material und Methoden: 102 impressionszytologische Proben von 23 augengesunden Probanden wurden mit in Vivo Aufnahmen des Bindehautepithels anhand fĂŒnf morphologischer Parameter verglichen. ZusĂ€tzlich wurden tiefere Epithelschichten konfokal dargestellt, um Ausblicke auf die in Vivo Mikroarchitektur des Epithels geben zu können. Ergebnisse: Die Darstellung der Bindehaut in Vivo ist mit dem RLSM möglich. Morphologische Merkmale von Einzelzellen und Zellverband, Becherzellen, freies Muzin, Zellgrenzen und Kerne sind beurteilbar. Anhand der Ergebnisse war die Definition des morphologischen Normalbefundes der Bindehaut im RLSM Bild möglich. Die Interpretation von Abbildungen tieferer Epithelschichten bedarf weiterer Untersuchungen. Schlussfolgerungen: Mit dem RLSM ist die in Vivo Darstellung des Bindehautepithels möglich. Aufgrund der erhaltenen Ergebnisse ist der Einsatz zur Diagnostik degenerativer Bindehauterkrankungen möglich.
Hintergrund: Es wurde untersucht, ob die Streifenmeniskometrie zur Diagnostik eines trockenen Auges geeignet ist. AuĂerdem wurde geprĂŒft, ob sich Hinweise auf eine Beeinflussung des Messverfahrens infolge von lidkantenparallelen Bindehautfalten (LIPCOF) bzw. einer Meibom-DrĂŒsen-Dysfunktion (MDD) ergeben.
Material und Methodik: Die Stichprobe umfasst 391 Augen von 201 Probanden (85 mĂ€nnlich, 116 weiblich) zwischen 18 und 81 Jahren (Altersdurchschnitt 53,17 ± 16,52 Jahre). Es wurden drei Gruppen konzipiert. 54 Augen mit einer diagnostizierten Keratokonjunktivitis sicca (KCS) und 122 Augen mit einer nur mild ausgeprĂ€gten KCS wurden 225 gesunden Augen gegenĂŒbergestellt. Jedes Auge wurde mittels Streifenmeniskometrie, Schirmer-1-Test, Jones-Test, OCT-Meniskometrie (TrĂ€nenmeniskushöhe - TMH, TrĂ€nenmeniskusweite - TMW, TrĂ€nenmeniskusquerschnittsflĂ€che - TMA) und dem Fragebogen Ocular Surface Disease Index (OSDI) untersucht. AuĂerdem wurden Hinweise auf eine MDD in Form von charakteristischen LidkantenverĂ€nderungen und das Vorhandensein von LIPCOF mittels optischer KohĂ€renztomografie (OCT) erfasst.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Streifenmeniskometrie, des Schirmer-1-Tests, des Jones-Tests sowie der OCT-Meniskometrie (TMH, TMW und TMA) waren bei den KCS-Patienten im Vergleich zu den augengesunden Kontrollprobanden signifikant kleiner (p < ,001). Der OSDI-Score bei den KCS-Patienten war signifikant gröĂer als in der Kontrollgruppe (p < ,001). Zwischen der Streifenmeniskometrie und dem AusprĂ€gungsgrad der KCS besteht eine signifikante Korrelation (r = -,396, p < ,001). Die SensitivitĂ€t der Streifenmeniskometrie liegt in einem vertretbaren Bereich zwischen 0,79 und 0,89. Die SpezifitĂ€t im Bereich zwischen 0,42 und 0,5 ist jedoch unbefriedigend. Die Streifenmeniskometrie korrelierte mit allen angewandten Untersuchungsverfahren signifikant (p < ,001) auf ĂŒberwiegend mittlerer Stufe. Zur Diagnostik eines trockenen Auges bei einer bestehenden MDD ist die Streifenmeniskometrie ungeeignet. Hinweise auf eine Beeinflussung durch LIPCOF zeigten sich nur fĂŒr die OCT-Meniskometrie.
Schlussfolgerung: Es konnte eine KorrelationsvaliditÀt der Streifenmeniskometrie zum Schirmer-1-Test, Jones-Test, OSDI und zur OCT-Meniskometrie festgestellt werden. Die Vorteile des Verfahrens liegen im geringen technischen und zeitlichen Aufwand. Bei nur minimaler Bindehautreizung ist es eine sehr patientenfreundliche Untersuchungsmethode. Nachteilig ist die niedrige SpezifitÀt aufgrund derer die Streifenmeniskometrie stets mit anderen Testverfahren kombiniert werden sollte.
In der vorliegenden Arbeit wurde die Topographie der Harder-DrĂŒse anhand von 20 adulten Köpfen von Tupaia belangeri bezĂŒglich eines eventuellen Geschlechtsdimorphismus untersucht. Dazu wurden von allen Tupaiaköpfen MRT-Schichtaufnahmen in einem 7 Tesla ClinScan Kernspintomograph angefertigt. Mit Hilfe der Software WinSurfÂź 4.0 konnten die Volumina der Harder-DrĂŒsen und der Bulbi oculi berechnet sowie 3D-Rekonstruktionen angefertigt werden. DarĂŒber hinaus wurden verschiedene Orbita- und SchĂ€delmaĂe ermittelt. Mit Hilfe von Korrelationsanalysen wurden potenzielle ZusammenhĂ€nge zwischen den verschiedenen GröĂen und der GröĂe der Harder-DrĂŒse sowie des Bulbus oculi untersucht. Die Harder-DrĂŒse von Tupaia belangeri befindet sich medial und posterior des Bulbus oculi und ist im retrobulbĂ€ren Gewebe der Orbita eingebettet. Zudem wird sie von Fettgewebe oder einem orbitalen Sinus venosus umgeben. Die konvexe Seite der Harder-DrĂŒse liegt der medialen Orbitawand an und die konkave Seite bedeckt den Bulbus oculi. Die Harder-DrĂŒse verjĂŒngt sich von ventral nach dorsal und erinnert in der dorsalen Ansicht an eine Pyramide mit dreieckiger GrundflĂ€che. Die Harder-DrĂŒsen der mĂ€nnlichen Tupaia belangeri sind doppelt so groĂ wie die der weiblichen Tiere. Die Harder-DrĂŒse der mĂ€nnlichen Tiere dehnt sich hinter dem Bulbus oculi bis zum N. opticus aus. Bei den weiblichen Tieren zeigt sich dagegen keine Beziehung zum N. opticus. Der M. rectus ventralis, einer der Ă€uĂeren Augenmuskeln, hinterlĂ€sst an der Unterseite der Harder-DrĂŒse von Tupaia belangeri eine Impression. Bei weiblichen Tieren ist diese Impression weniger stark ausgeprĂ€gt. Unterhalb des M. rectus ventralis nimmt die Harder-DrĂŒse fast vollstĂ€ndig den hinteren Teil der Orbita ein und hat hier ihre gröĂte Ausdehnung. Die Korrelationsanalyse ergab statistisch signifikante ZusammenhĂ€nge zwischen dem Volumen der Harder-DrĂŒse und einigen LĂ€ngenmaĂen der Orbita sowie mit der Jochbogenbreite. Korrelationen zwischen dem Volumen der Harder-DrĂŒse und weiteren SchĂ€delmaĂen, zwischen den Volumina der Harder-DrĂŒse und der Bulbus oculi und zwischen dem Volumen der Bulbus oculi und den OrbitamaĂen konnten nicht festgestellt werden. Die vorliegende Arbeit liefert erstmalig eine detaillierte topographische Beschreibung der Harder-DrĂŒse bei Tupaia belangeri mit Hilfe bildgebender Verfahren. Die beobachteten und nachgewiesenen Geschlechtsunterschiede in Form, Ausdehnung und GröĂe der Harder-DrĂŒse belegen zudem, dass das 7-Tesla Kleintier-MRT hervorragend geeignet ist makroskopische Strukturen der Harder-DrĂŒse in hoher PrĂ€zision darzustellen. Damit erschlieĂen sich neue Untersuchungsmöglichkeiten, um weitere detaillierte Einblicke in die Kopforgane der Tupaia zerstörungsfrei zu erhalten. Der damit zu erwartende Erkenntniszuwachs ist von besonderer Bedeutung, um die Stellung der Tupaia als Schwesterngruppe der Primaten wieder stĂ€rker in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen zu rĂŒcken.
Die hier vorliegende Studie befasst sich mit der Topografie der Fossa pterygopalatina des Menschen unter BerĂŒcksichtigung alters- und geschlechtsspezifischer Unterschiede. Die Studie basiert auf der Untersuchung von insgesamt 114 DVT-DatensĂ€tzen erwachsener Probanden beiderlei Geschlechts. Basierend auf den RohdatensĂ€tzen wurden mit Hilfe der NewTom 3G Software (QR NNT Version 2.11 Professional ©) axiale und sagittale Schnitte der DVT-Aufnahmen mit einer Schichtdicke von 0,5 mm erstellt. Nach Festlegung geeigneter Messebenen und Tangenten wurden verschiedene Strecken- und Winkelmessungen vorgenommen, um die Lage der Fossa pterygopalatina im Raum besser beschreiben zu können. Im Mittelpunkt dieser Studie standen die AbstĂ€nde verschiedener Strukturen der Fossa pterygopalatina zur Median-Sagittal-Ebene und zum anteriorsten Knochenpunkt. Zur Beurteilung des Geschlechtsdimorphismus wurden die Messdaten einem t-Test unterzogen. Um eventuelle Unterschiede zwischen den Altersgruppen aufzeigen zu können, wurde eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) durchgefĂŒhrt. ZusĂ€tzlich wurde eine Korrelations- und Regressionsanalyse auch unter BerĂŒcksichtigung verschiedener GesichtsschĂ€delmaĂe durchgefĂŒhrt und zur Beurteilung von Seitenunterschieden ein Symmetriequotient bestimmt. Mit Hilfe der vorgenommenen Abstandsmessungen der Fossa pterygopalatina zu definierten Knochenpunkten lĂ€sst sich die Topografie der Fossa nĂ€her beschreiben. In Bezug auf die Medianebene des Kopfes liegt das Foramen rotundum am weitesten lateral. Etwas weiter medial vom Foramen rotundum projiziert sich der Canalis palatinus major, gefolgt vom Foramen sphenopalatinum. Am weitesten medial liegt der Canalis pterygoideus. Die AbstĂ€nde der Strukturen der Fossa pterygopalatina zu anterioren Knochenpunkten zeigen, dass sich der Eingang der Fossa in den Canalis palatinus major auf den Bereich der fazialen Kieferhöhlenwand projiziert. Das Foramen sphenopalatinum und der Canalis pterygoideus hingegen projizieren sich auf den Processus frontalis der Maxilla. Das Foramen rotundum projiziert sich auf den Ăbergang zwischen dem medialen und inferioren Margo orbitalis. FĂŒr einen GroĂteil der in dieser Studie erhobenen Parameter konnten wir einen signifikanten Geschlechtsdimorphismus zugunsten der mĂ€nnlichen Probanden nachweisen. FĂŒr die erhobenen Höhenparameter ist der Geschlechtsdimorphismus stets stĂ€rker ausgeprĂ€gt als fĂŒr die Abstandsmessungen der Fossa pterygopalatina zur Median-Sagittal-Ebene und zum anteriorsten Knochenpunkt. Zwischen den verschiedenen Altersgruppen konnten fĂŒr keine Parameter signifikante Unterschiede festgestellt werden. Die durchgefĂŒhrte Korrelationsanalyse weist auf zahlreiche ZusammenhĂ€nge zwischen den in dieser Studie ermittelten Abstandsmessungen der Fossa pterygopalatina und verschiedenen SchĂ€delmaĂen hin. Die Regressionsanalyse deutet auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Distanz des Foramen rotundum zum anteriorsten Knochenpunkt und der SchĂ€delbasislĂ€nge hin. Inwieweit dieser Zusammenhang auch fĂŒr andere Populationen gilt, sollte in weiterfĂŒhrenden Studien untersucht werden. Mit Hilfe der hier vorliegenden Daten ist es möglich, ausgehend von definierten und tastbaren Knochenpunkten am GesichtsschĂ€del, die Position der einzelnen Foramina und KanĂ€le der Fossa pterygopalatina von diesen Knochenpunkten direkt abzuschĂ€tzen. Damit können diese Untersuchungsergebnisse ein Hilfsmittel fĂŒr die intraoperative Orientierung darstellen. Da fĂŒr die in dieser Studie erhobenen Parameter eine annĂ€hernde Symmetriegleichheit nachgewiesen werden konnte, können zukĂŒnftig die Ergebnisse der rechten und linken Fossa pterygopalatina gleichrangig betrachtet werden. Die hier vorliegende Studie erlaubt eine Aussage ĂŒber die Topografie der Fossa pterygopalatina des Menschen in Bezug auf die Raumebenen. Zudem liefert sie Grundlagen fĂŒr weitere vergleichende Studien an anderen menschlichen Populationen und nicht-menschlichen Primaten.
Der TRPM7-Kanal ist ubiquitĂ€r exprimiert (Montell et al., 2005) und an multiplen physiologischen und pathologischen Prozessen beteiligt (Monteilh-Zoller et al., 2003). Durch TRPM7-Knockdown mittels siRNA wurde in dieser Arbeit versucht, die Bedeutung des Ionenkanals fĂŒr die DifferenzierungsfĂ€higkeit von kultivierten Muskelzellen zu untersuchen. In Vorversuchen erfolgte die Etablierung der siRNA-Transfektionstechnik mit HEK293-Zellen nach zwei unterschiedlichen Protokollen. ZunĂ€chst konnte der TRPC6-Knockdown an TRPC6 ĂŒberexprimierenden HEK293-Zellen gezeigt werden. Das Vorgehen wurde anschlieĂend auf den zu untersuchenden Kanal TRPM7 in C57Bl-Zellen ĂŒbertragen. Dazu musste die Methodik wiederholt abgewandelt werden, um möglichst viele vitale und transfizierte Zellen zu erhalten. Als Kontrollen dienten untransfizierte Zellen, mit unspezifischer siRNA-transfizierte Zellen und mit HiPerFect, dem Transfektionsreagenz, behandelte Zellen. Letztendlich konnte eine ausreichende Anzahl der transfizierten Zellen bezĂŒglich ihrer Proliferation und Differenzierung anhand von zwei Differenzierungsmarkern, dem Ryanodinrezeptor 1 und dem SCN4A, untersucht werden. Dabei zeigten sich die folgenden Ergebnisse: Ein bis zwei Tage nach der Transfektion mit spezifischer siRNA zeigte sich eine verminderte Expression des TRPM7 in Muskelzellkulturen von ca. 50% im Vergleich zu den Kontrollen. Die Differenzierung der siRNA-transfizierten Zellen zeigte sich mikroskopisch deutlich eingeschrĂ€nkt. Die Hemmung der TRPM7-Expression verlangsamte die Proliferation und Differenzierung der kultivierten Muskelzellen. Die beschriebenen Auswirkungen lieĂen sich aber nicht nur bei den siRNA-transfizierten Zellen, sondern teilweise auch bei Einsatz des HiPerFectes ohne zusĂ€tzliche siRNA erkennen. Die untransfizierten Zellen differenzierten â wie erwartet â am besten. Die Differenzierung der transfizierten Zellen war nicht abhĂ€ngig von der Menge der siRNA. Die muskelspezifischen Marker, der Ryanodinrezeptor 1 und der spannungsgesteuerte Na+-Kanal SCN4A, waren nach siRNA-Anwendung gegen den TRPM7 tendenziell vermindert. Es zeigte sich jedoch auch eine Reduktion der Differenzierungsmarker in den transfizierten Kontrollgruppen. Zusammenfassend scheint der TRPM7 fĂŒr Zellproliferation und Differenzierung von Muskelzellen relevant zu sein. Die C57Bl-Zellen reagierten allerdings recht sensitiv auf Transfektionen, so dass diesbezĂŒglich nur eine eingeschrĂ€nkte Aussage getroffen werden kann. Wegen seiner ubiquitĂ€ren Expression, seiner Beteiligung an diversen physiologischen und pathophysiologischen Prozessen und seiner bedeutenden Rolle fĂŒr die Mg2+-Homöostase bleibt der TRPM7 ein höchst interessanter und relevanter Ionenkanal.
Der TRPC6 Kanal ist Teil einer Familie nicht selektiver KationenkanĂ€le, den Transient-Receptor-Potential-Canonical KanĂ€len. Der TRPC6 Kanal ist durch Diacylglycerol (DAG), ein Spaltprodukt der Phospholipase C, aktivierbar. Durch den Kinaseinhibitor ML-9 kann er inaktiviert werden. In der Skelettmuskulatur von Wildtyp-MĂ€usen und Dystrophin-defizienten mdx-MĂ€usen wird der TRPC6 Kanal stark exprimiert. Eine Beteiligung des TRPC6-Kanals am Store-Operated-Calcium-Entry (SOCE) wurde ebenso diskutiert wie ein Vorliegen als Rezeptor-gesteuerter Ionenkanal (ROC). In dieser Arbeit wurde der Kalziumeinstrom des Sarkolemms mit Hilfe der Mangan-Quench-Technik an MĂ€useskelettmuskelzellen untersucht. Der TRPC6 Kanal wurde mittels ML-9 inhibiert mit dem Ziel einen möglichen Einfluss auf den Kalziumeinstrom in die Skelettmuskelzellen der MĂ€use zu untersuchen. Dies geschah sowohl in Ruhe als auch nach Entleerung der intrazellulĂ€ren Kalziumspeicher. Es konnte nachgewiesen werden, dass der TRPC6 Kanal nicht zum Ruhekalziumeinstrom in der Skelettmuskulatur beitrĂ€gt. Er ist dort zwar hoch exprimiert, jedoch unter Ruhebedingungen nicht aktiv. Da der Kanal durch DAG und auch Hyperforin aktivierbar ist, spricht dies fĂŒr ein Vorliegen als Rezeptor-gesteuerter Kanal in Skelettmuskelzellen. Durch die Anwendung des SERCA-Inhibitors Thapsigargin konnte der SOCE sowohl in Wildtyp- als auch mdx-Skelettmuskelzellen dargestellt werden. Nach Vorinkubation mit Thapsigargin zeigte sich jeweils ca. eine Verdoppelung der Quenchraten im Vergleich zu den Ruhebedingungen. Auch nach Entleerung der Kalziumspeicher blieb der TRPC6 Kanal inaktiv. Der TRPC6-Kanal ist am SOCE-Mechanismus, zumindest in MĂ€useskelettmuskelzellen, nicht beteiligt. Eine Beteiligung anderer Mitglieder der TRPC-Familie bleibt jedoch denkbar. FĂŒr eine mögliche Beteiligung des Kanals am pathologisch erhöhten Kalziumeinstrom des Sarkolemms, wie sie im Rahmen der Pathogenese der Duchenne-Muskeldystrophie diskutiert wird, konnten in dieser Arbeit keine Hinweise gefunden werden. Hinsichtlich der getesteten Parameter unterschieden sich die Muskelfasern von Wildtyp-MĂ€usen nicht von den Zellen Dystrophin-defizienter mdx-MĂ€use.
Die vor kurzem veröffentlichten âThird International Consensus Definitions for Sepsis and Septic Shockâ verdeutlichen die unverĂ€nderte AktualitĂ€t und Relevanz der Sepsis und des septischen Schocks. Patienten mit septischem Schock besitzen eine Krankenhaussterblichkeit von 40 %. Die dritthĂ€ufigste Ursache einer Sepsis ist eine abdominelle Infektion. Aufgrund des oft lebensbedrohlichen Verlaufs insbesondere bei alten, multi-morbiden, vorerkrankten oder immunsupprimierten Patienten ist es von enormer Bedeu-tung, die Pathogenese bzw. mögliche medikamentöse Therapiepfade zu erforschen.
Das Endocannabinoidsystem besteht aus den Cannabinoidrezeptoren (CB1 und CB2) deren endogenen Liganden, sog. Endocannabinoiden (hauptsĂ€chlich Anandamid und 2-arachidonoylglycerol) und entsprechenden Enzymen fĂŒr Transport und Abbau der Endocannabinoide. Das Ziel unserer Arbeit war es, am Tiermodell die Rolle des Endocannabinoid-Systems in der Sepsis zu untersuchen, um mögliche neue Therapieoptionen fĂŒr die Sepsis entwickeln zu können.
Endocannabinoide können hypo- sowie hypertensive Effekte auslösen. In dem von uns gewÀhlten Versuchsmodell (CASP) wurde nach Aktivierung des CB1- bzw. CB2-Rezeptors kein signifikanter Einfluss auf die HÀmodynamik beobachtet.
Es zeigte sich in unseren Ergebnissen eine signifikante Minderung der LeukozytenadhÀrenz sowohl bei der Aktivierung des CB1-Rezeptors durch ACEA (2,5 mg/kg KG) als auch durch die Aktivierung des CB2-Rezeptors durch HU308 (10 mg/kg KG). In allen CASP-Gruppen zeigte sich eine signifikante Verringerung der FCD zum Zeitpunkt der Intravitalmikroskopie. Nach Gabe des CB1-Agonisten ACEA bzw. des CB2-Agonisten HU308 waren im Wesentlichen keine signifikanten Effekte im Vergleich zur unbehandelten CASP-Gruppe zu beobachten.
Zusammenfassend lÀsst sich feststellen, dass das Endocannabinoid-System ein anti-inflammatorisches Behandlungspotential in der Sepsis aufweist. Ein akuter Einfluss auf Makro- oder Mikrozirkulation konnte in unseren Pilotexperimenten nicht beobachtet werden. Die anti-inflammatorischen Effekte der CB1- bzw. CB2-Aktivierung lassen jedoch langfristig Verbesserungen auch dieser Parameter erwarten und sollten daher in weiteren Studien untersucht werden.
Zur Reproduzierbarkeit von Augeninnendruckmessungen am Tiermodell mittels Ocular Response Analyzer
(2016)
Hintergrund: FĂŒr die Bestimmung des intraokularen Drucks stehen verschiedene Messprinzipien zur VerfĂŒgung. Alle Messmethoden, die von auĂen den Augeninnendruck (IOD) ermitteln, werden durch individuell variierende biomechanische Gewebeeigenschaften der HH beeinflusst. Die berĂŒhrungslose Luft-Puls-Tonometrie gilt als ein von der Hornhaut-dicke weniger abhĂ€ngiges Verfahren, welches den Intraokulardruck jedoch im Vergleich zur Goldmann-Applanationstonometrie (GAT) eher ĂŒberschĂ€tzen soll. Vor diesem Hintergrund wurden die ReliabilitĂ€t und der Einfluss des IOD auf die korneale Hysterese (CH) und den kornealen Resistenzfaktor (CRF) des Ocular Response Analy-zer (ORA) an einem tierexperimentellen Augenmodell untersucht. Methodik: Die Kontrolleinheit eines neu entwickelten biomechanischen Augenmodells (IAM) wurde fĂŒr das Experiment am ORA an 10 Bulbi junger Schweine genutzt, um die ORA- Parameter IOPg (analog GAT), IOPcc (korrigierter IOD), CH und CRF zu ermitteln. Die Steuerungseinheit regelte in 5-mmHg-Schritten den wahren IOD zwischen 10 und 40 mmHg mithilfe von 2 Schrittmotoren ĂŒber ein bidirektionales System. Nach der Ult-raschallpachymetrie wurden die Bulbi anhand der zentralen Hornhautdicke (CCT) in zwei Gruppen (Gruppe 1 CCTâ€1450 ÎŒm, Gruppe 2 CCT>1450 ÎŒm) unterteilt. Bei stu-fenweiser Erhöhung und Absenkung (jeweils immer 5 mmHg) des wahren Intraokulard-ruckes (Istdruck) wurden die ORA-Parameter ermittelt. Ergebnisse: Die Differenz IOPg/Istdruck verhielt sich stets negativ und nahm mit steigendem Druck zu. Besonders groĂ war die Differenz bei den Schweinebulbi der Gruppe 1. Der IOPcc stand im niedrigen Druckbereich bis ca. 15 mmHg in einem positiven VerhĂ€ltnis zum Istdruck. Mit steigendem IOD wurde die Differenz zum Istdruck negativ. Die VerhĂ€lt-nisĂ€nderung war im Vergleich zum Kurvenverlauf des IOPg konstant. Die HornhĂ€ute der Gruppe 2 waren fehleranfĂ€lliger. Die Differenz IOPg/Istdruck betrug im Median in der Gruppe 1 -7,9 mmHg und in der Gruppe 2 -7,0 mmHg. Der IOPcc wurde in geringe-rem MaĂe von der zentralen Hornhautdicke beeinflusst. Die Differenz war in der Grup-pe 1 im Median bei -1,8 mmHg und in der Gruppe 2 bei -2,8 mmHg. Die CH war mit einem Mittelwert von 5,5±2,7 mmHg in der Gruppe 1 und 7,1±2,1 mmHg (Gruppe 2) bei allen Drucklagen konstant. Schlussfolgerung: Die Untersuchungen am tierexperimentellen Augenmodell (IAM) zeigen, dass der IOPcc in einem Bereich zwischen 10 und 25 mmHg den wahren intrakameralen vor-herrschenden Druck misst. In diesem âphysiologischen Bereichâ kann der ORA einen wichtigen diagnostischen Nutzen fĂŒr die âZieldruckbereichâ-Einstellung zahlreicher Glaukompatienten haben. Bei höheren Druckwerten sind Abweichungen zu beobachten. Die CH in der Gruppe 2 ist gröĂer, jedoch in beiden Gruppen ĂŒber den gesamten Druckverlauf ohne signifikante Abweichung. Die CH ist demnach ein IOD- und CCT-unabhĂ€ngiger Faktor. Das gemessene Verhalten der CH steht im Widerspruch zu den bislang in der Literatur veröffentlichten Daten. Die in dieser Arbeit dargestellten Ergeb-nisse zeigen die Bedeutung zusĂ€tzlicher, noch nicht identifizierter Einflussfaktoren auf die CH. Umfangreichere Evaluierungen des ORA wĂ€ren daher zur Analyse systemati-scher Abweichungen hilfreich, um dementsprechend die Software des ORA optimieren zu können.
Die Okklusion ist in der Zahnmedizin der Kontakt zwischen den ZĂ€hnen des Ober- und Unterkiefers. Mit der Entwicklung der digitalen Zahnmedizin ist es wichtig die Okklusion digital zu erfassen und analysieren zu können. In dieser Arbeit werden verschiedene neu entwickelte Verfahren vorgestellt und mathematisch beschrieben, um die Okklusion in der Statik und Dynamik zu visualisieren und zu quantifizieren. Ein zweidimensionales Verfahren (GEDAS II, Greifswald Digital Analyzing System) ermöglicht den Einsatz in Studien (SHIP, Study of Health in Pomerania) und liefert quantitative Informationen ĂŒber Zahnkontakte von Patienten. Detailliertere Informationen sind mit dreidimensionalen Scans von Zahnreihen oder Bissregistraten möglich. Es kann die Morphologie untersucht werden. Zur UnterstĂŒtzung von digital erstelltem Zahnersatz bei der Herstellung werden virtuelle Artikulatoren benötigt. HierfĂŒr wird eine Methode vorgestellt, welche die realdynamische Bewegung des Unterkiefers mit der Okklusion verbindet. Dazu werden 3D-Scans der Zahnreihen mit elektronischen Bewegungsaufzeichnungen gekoppelt. Mit dieser Methode (3D-VAS, 3D-Virtual Articulation System) ist es möglich nicht nur Kieferbewegungen sondern auch richtige Kaubewegungen zu registrieren. Im Ergebnis können Kontakte in der Dynamik betrachtet werden und es werden Ideen zur Einbindung in CAD/CAM-Prozesse vorgestellt. In der digitalen Welt lassen sich nicht nur die Kontakte, sondern auch der okklusale Freiraum erfassen. Anhand von fĂŒnf Fallbeispielen aus SHIP wird gezeigt, wie unterschiedlich die Okklusion bei verschiedenen Befunden und wie effektiv das Kauen auf der linken und rechten Seite sein kann. All diese Methoden zur Erfassung der oralen Physiologie sind ein Beitrag, um computergestĂŒtzt die QualitĂ€t des Zahnersatzes zu verbessern. Und zum anderen hilft es ZahnĂ€rzten und Patienten in der Kommunikation, wenn die Patientensituation umfassender aufgezeichnet und visualisiert werden kann.
Die prospektive Studie beschĂ€ftigt sich mit den Auswirkungen epilepsiechirurgischer Eingriffe auf medizinischer, neuropsychologischer und psychosozialer/sozioökonomischer Ebene. Ziel war es, PrĂ€diktoren fĂŒr ein insgesamt gutes Outcome zu identifizieren. Einbezogen wurden insgesamt 43 Patienten mit fokalen Epilepsien, von denen 35 operiert werden konnten. Die Datenerhebung erfolgte jeweils zur prĂ€chirurgischen Diagnostik (t1) und zum 12-Monats-follow-up (t2). Verwendet wurden weitgehend standardisierte Verfahren wie kognitive Leistungstests, Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung von Persönlichkeitseigenschaften, klinisch-psychologischer Parameter und LebensqualitĂ€t sowie ein strukturiertes Interview fĂŒr psychosoziale Aspekte. Zu t1 unterschieden sich operierte und konservativ weiterbehandelte Patienten nicht voneinander. Kognitive BeeintrĂ€chtigungen betrafen hauptsĂ€chlich das GedĂ€chtnis, gut ein Drittel der Patienten war davon betroffen. Psychische BeeintrĂ€chtigungen fanden sich insgesamt bei etwa 50% in Form eines erhöhten Angstniveaus, bei 25% als Depression. Etwa die HĂ€lfte der Patienten war arbeitslos oder epilepsiebedingt berentet. Versuche zur beruflichen Rehabilitation gab es nur fĂŒr jeden zweiten dieser Patienten. Etwa 40% aller Patienten schĂ€tzten ihre LebensqualitĂ€t insgesamt als eher schlecht ein. Zu t2 hatten sich die operierten Patienten hinsichtlich ihrer kognitiven LeistungsfĂ€higkeit insgesamt eher verbessert. Auch das AusmaĂ emotional-affektiver BeeintrĂ€chtigungen war deutlich geringer. Bei den konservativ weiterbehandelten Patienten fanden sich solche positiven VerĂ€nderungen nicht. Nur noch 20% der operierten, dagegen etwa 40% der konservativ behandelten Patienten beurteilten ihre LebensqualitĂ€t als eher schlecht. Hinsichtlich der Erwerbssituation fanden sich Verschlechterungen nur in der Gruppe operierter Patienten. Besonders auffĂ€llig war eine Verschiebung von der Arbeitslosigkeit hin zur Berentung. Nicht Anfallsfreiheit, sondern die BerufstĂ€tigkeit zu t1 sowie Verbesserungen in kognitiven Bereichen und die Abwesenheit emotional-affektiver BeeintrĂ€chtigungen zu t2 erwiesen sich als stĂ€rkste PrĂ€diktoren fĂŒr eine gute postoperative LebensqualitĂ€t.
Zysten oder solide Raumforderungen der Kieferknochen werden hÀufig als
Zufallsbefunde entdeckt oder das zumeist symptomarme Wachstum einer
Kieferzyste veranlasst viele Patienten erst bei Anzeichen einer akuten Symptomatik den Zahnarzt aufzusuchen. Dies fĂŒhrt dazu, dass Raumforderungen, wie z.B. Kieferzysten zum Teil erst in einem spĂ€ten klinischen Stadium gesehen werden. Die PrĂ€valenz der Raumforderungen und Kieferzysten wird in der Literatur sehr unterschiedlich angegeben. Methodische- oder Bevölkerungsunterschiede könnten hierzu beitragen. Ziel dieser Untersuchung war es, dass Auftreten und die HĂ€ufigkeit von Raumforderungen in Vorpommern bevölkerungsreprĂ€sentativ, standardisiert mit einem MRT zu erfassen und mit anderen Studien zu vergleichen. Die vorliegende Studie basiert auf DatensĂ€tzen des SHIP-MRT-Projektes der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald von 2448 Probanden beiderlei Geschlechts. Als Grundlage dienten drei MRT-Bildserien, welche in axialer, koronarer und sagittaler Ausrichtung von jedem Teilnehmer vorlagen. Diese Bildserien wurden von zwei unabhĂ€ngigen Observern gesichtet und die Befundungen in einer Webmaske eingetragen. Aus der Kohorte von SHIP 2 stammten 821 Probanden und 1627 Probanden kamen aus der 2008 gezogenen SHIP Trend Kohorte. Es wurden insgesamt 1340 Raumforderungen bei einem Patientengut von 2448 Probanden beobachtet wurden. Davon wurden 887 Raumforderungen in der SHIP Trend und 453 Raumforderungen in der SHIP 2 Studie befundet. Es wurden in der SHIP Trend Studie 524 Raumforderungen bei den MĂ€nnern und 363 Raumforderungen bei den Frauen festgestellt. In der SHIP 2 Studie wurden 235 Raumforderungen bei den mĂ€nnlichen Probanden und 218 Raumforderungen bei den weiblichen Probanden beobachtet. Des Weiteren wurden in der SHIP Trend Studie 432 Raumforderungen bei mĂ€nnlichen Probanden und 311 Raumforderungen bei den weiblichen Probanden im Oberkiefer befundet. Im Unterkiefer wiesen 92 MĂ€nner und 52 Frauen pathologische VerĂ€nderungen auf. In der SHIP 2 Studie zeigte sich ebenfalls, dass mehr Raumforderungen im Oberkiefer als im Unterkiefer vorkommen. Es wurden fĂŒnfmal mehr Raumforderungen im Oberkiefer im Vergleich zum Unterkiefer befundet. Hinsichtlich der altersabhĂ€ngigen PrĂ€valenz zeigte sich eine Zunahme der Raumforderungen im Oberkiefer in der SHIP Trend Studie bis zum 59. Lebensjahr. Die 21- bis 29-JĂ€hrigen wiesen die geringsten Vorkommen auf. Im Unterkiefer konnte in der SHIP Trend Studie ebenfalls ein Anstieg der Anzahl der
Raumforderungen bis zum 59. Lebensjahr beobachtet werden. Die SHIP-2 Studie zeigte im Oberkiefer eine Zunahme bis zum 69. Lebensjahr. Die höchste PrÀvalenz ist zwischen dem 60. und 69. Lebensjahr mit 120 Raumforderungen im Oberkiefer. Im Unterkiefer stellt sich ein Anstieg bis zum 49. Lebensjahr mit 15 Raumforderungen dar. Als anatomische Besonderheiten wurden 14 nasopalatinale Zysten, eine solide
Raumforderungen im vorderen Nasenboden, eine zystisch sublinguale
Raumforderungen und eine zystische Raumforderungen im Bereich der Tonsilla palatina als Zufallsbefunde beobachtet.
Zusammenfassend lĂ€sst sich sagen, dass jeder zweite Proband der vorliegenden Studie eine Raumforderung aufweist, dies entspricht einem Vorkommen von 55,4%. Es wurden mehr Raumforderungen im Oberkiefer (51,04% SHIP Trend; 51,55% SHIP 2) als im Unterkiefer (10,87% SHIP Trend; 7,55% SHIP2) gefunden. Bei Vergleichen mit der Literatur besteht Ăbereinstimmung darĂŒber, dass mehr mĂ€nnliche Probanden betroffen sind als weibliche (1,44:1 SHIP-Trend; 1,1:1 SHIP-
2). Fraglich ist jedoch noch, ob es geschlechtsspezifische Faktoren gibt, welche die Zystenentwicklung bei MĂ€nnern begĂŒnstigen. In Folgestudien sollte aufgezeigt werden, ob Assoziationen zum Geschlecht, dentalen EngstĂ€nden, zur Kieferform oder zu Erkrankungen (Kieferhöhlenpathologien, Parodontitis, entzĂŒndliche Erkrankungen) bestehen.
Die Aufmerksamkeit und diagnostischen MaĂnahmen hinsichtlich hypothalamo-hypophysĂ€rer Funktionsstörungen bei Patienten nach SAB und SHT, Bestrahlung des Neurokraniums oder neurochirurgischen Eingriffen haben deutlich zugenommen. DarĂŒber hinaus wurde beobachtet, dass Patienten, die intrakraniell nicht unmittelbar an der Hypophyse operiert werden, hypophysĂ€re Dysfunktionen entwickeln können. Ziel dieser Studie war es, weitere Erfahrungen mit Funktionsstörungen des Hypophysenvorderlappens (HVL) vor und nach intrakraniellen, hypophysenfernen Operationen zu sammeln sowie nach ZusammenhĂ€ngen zu Operationslokalisation und etwaigen perioperativen Einflussfaktoren zu suchen. HierfĂŒr konnten insgesamt 42 Patienten (mittleres Alter 53 Jahren) vor und nach intrakranieller, hypophysenferner Operation endokrinologisch untersucht werden. Dabei erfolgte prĂ€operativ in der Klinik fĂŒr Neurochirurgie der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald die Bestimmung der Basalwerte fĂŒr Kortisol, TSH, fT3, fT4, Testosteron, Prolaktin, IGF-1 sowie ein Low dose ACTH Test. Postoperativ wurden die Patienten in der Klinik fĂŒr Innere Medizin A mit Hilfe der Basalwerte sowie dynamischer Hypophysenfunktionstests (Low dose ACTH Test, IHT, CRH-Test, GHRH-Arginin-Test) auf eine HVL-Insuffizienz untersucht. Die prĂ€operativen Untersuchungsergebnisse lieferten bei nahezu 36% der Patienten den V.a. eine Hypophysenfunktionsstörung. Insgesamt waren 57% der Patienten postoperativ von einer BeeintrĂ€chtigung der HVL-Funktion betroffen. Eine solitĂ€re HVL-Insuffizienz lag bei 35,7% der Patienten vor. Mehr als eine Hormonachse war bei 21,4% der Patienten beeintrĂ€chtigt. Am hĂ€ufigsten war die kortikotrope Hormonachse, gefolgt von der somatotropen und gonadotropen HVL-Achse betroffen. Es ergaben sich Hinweise, dass auch Patienten, die in entfernten Regionen zur Hypophyse operiert werden, klinisch relevante Hormonstörungen entwickeln können. Limitationen der vorgelegten Arbeit sind die begrenzte Fallzahl, die heterogenen Erkrankungen und die nicht konstante Verwendung der Testverfahren. Dennoch zeigen sich postoperativ Ă€hnliche Ergebnisse wie in vorherigen Untersuchungen und stĂŒtzen die Forderung nach mehr Aufmerksamkeit fĂŒr postoperative hypophysĂ€re Defizite auch nach hypophysenfernen intrakraniellen Eingriffen. Weiterhin ergibt sich aufgrund der prĂ€operativ erhobenen Befunde die Notwendigkeit fĂŒr gröĂere Studien, um die Indikation fĂŒr eine prĂ€operative endokrinologische Diagnostik besser evaluieren und dessen Ursachen bestimmen zu können.
Anhand einer kleinen, prospektiven Patientenstudie zeigt diese Dissertation die Praxistauglichkeit chairside-gefertigter vollkeramischer SeitenzahnbrĂŒcken. Es werden monolithisch hergestellte BrĂŒcken aus transluzentem Zirkonoxid (TZI) und aus ZirkonoxidgerĂŒst und Silikatkeramischer Verblendung zusammen gesetze MultilayerbrĂŒcken verglichen. Beide BrĂŒcken werden abdruckfrei, durch den Behandler, in der Zahnarztpraxis hergestellt. Dabei kommt das Cerec System der Firma Sirona mit der Blue Cam, der Cerec AC Maschine und der Inlab Software > 3.8 zum Einsatz. Parameter wie die Passgenauigkeit am Patienten, die FunktionalitĂ€t und die Ăsthetik der BrĂŒcken, aber auch die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens zeigen die PraktikabilitĂ€t der Herstellung. Ziel ist es zu verdeutlichen, wieweit die Herstellung dieser BrĂŒcken mit den im betrachteten Zeitraum der Jahre 2013/2014 auf dem Markt befindlichen Materialien und Möglichkeiten fĂŒr den Zahnarzt und seine Patienten sinnvoll, erfolgversprechend und wirtschaftlich ist.
Auf der Grundlage koronaler CT - Aufnahmen von 52 Schimpansen-schĂ€deln (Pan troglodytes) beiderlei Geschlechts und unterschiedlichen Altersstufen wurde das postnatale Wachstum und die Morphologie des Gaumens untersucht. Die zur Auswertung benötigten SchĂ€del- und GaumenmaĂe wurden, wenn möglich, direkt vom SchĂ€del bzw. durch Messungen an den Röntgenaufnahmen gewonnen. Da das biologische Alter der Tiere zum Zeitpunkt ihres Todes nicht bekannt war, wurden sie entsprechend der Dentition drei postnatalen Altersstufen zugeordnet. Die WachstumsvorgĂ€nge des Gaumens wurden in Relation zu verschiedenen SchĂ€delmaĂen anhand von Korrelations- und einfach linearen Regressionsanalysen (Modell I und Modell II) untersucht sowie auf der Basis von Gaumenhöhenindex und Gaumenindex beschrieben. Ein Vergleich der GaumenlĂ€nge, -breite, -höhe und -volumen zwischen den Geschlechtern zeigte keine signifikanten Unterschiede. Um ein genaueres Bild von Gestalt und GröĂe des Gaumens zu erhalten, wurde er in koronalen CT - Aufnahmen markiert, sein Volumen errechnet und ein 3D - Modell rekonstruiert. Die morphologische Analyse der 3D - Gaumen-modelle unterstreicht die prinzipielle Ăbereinstimmung der Gaumen-morphologie weiblicher und mĂ€nnlicher Schimpansen. Bei den weiblichen Schimpansen besteht zwischen Gaumenhöhe und SchĂ€delbasislĂ€nge kein statistischer Zusammenhang. Alle anderen Merkmalspaarungen zwischen Gaumen (LĂ€nge, Breite, Höhe und Volumen) und SchĂ€del (SchĂ€delbasislĂ€nge und GesamtschĂ€dellĂ€nge) korrelieren bei beiden Geschlechtern. Die Regressionsanalysen der korrelierenden Paare ergaben signifikante lineare AbhĂ€ngigkeits-verhĂ€ltnisse. Ein Vergleich der Regressionsgeraden von mĂ€nnlichen und weiblichen Schimpansen zeigte, dass sich deren Anstiege nicht voneinander unterscheiden. Das lĂ€sst vermuten, dass sich die GaumenmaĂe beider Geschlechter nach einem Ă€hnlichen Wachstumsmuster verĂ€ndern. In der postnatalen Entwicklung ist das LĂ€ngenwachstum des Gaumens am stĂ€rksten, gefolgt von der Gaumenhöhe und der -breite. WĂ€hrend die LĂ€ngenzunahme kontinuierlich erfolgt, ist das Wachstumsverhalten von Gaumenbreite und -höhe nicht einheitlich, sondern variiert in den verschiedenen Altersstufen. UnabhĂ€ngig vom Geschlecht und Alter sind die Gaumen aller Schimpansen orthostaphylin (mittelhochgaumig) und ultraleptostaphylin (extrem schmalgaumig). Das Gaumengewölbe weist eine charakteristische Form auf. Der vordere Abschnitt des Gaumens, der der PrĂ€maxilla entspricht, hat eine flache Wölbung. Zur Region der Milchmolaren bzw. der PrĂ€molaren geht diese in eine hohe Bogenform ĂŒber. Distal der 2. Milchmolaren, das entspricht der Region der permanenten Molaren, flacht der Gaumen kranial zu einem trapezoiden Profil ab. Eine ausgeprĂ€gte Steilheit der AlveolarfortsĂ€tze kann neben dem trapezoiden auch einen rechteckigen Querschnitt zur Folge haben. Mit dem Durchbruch der 2. und 3. permanenten Molaren verlagert sich dieses trapezoide Gewölbeprofil zugunsten der hohen Bogenform immer weiter nach distal. Posterior endet der freie Rand des knöchernen Gaumens wieder in eine flache Wölbung. Weiterhin wurde bei 7 mĂ€nnlichen und 3 weiblichen Schimpansen im adulten Alter, also bei 19% aller untersuchten Gaumen, ein Torus palatinus in unterschiedlicher AusprĂ€gung gefunden. Ein Vergleich zwischen Pan troglodytes und Macaca fuscata ergab hinsichtlich des Gaumenvolumens unterschiedliche Wachstumsmuster, was darauf hindeutet, dass die adulte EndgröĂe auf unterschiedlichem Wege erreicht wird. Ohne beim Schimpansengaumen auf geschlechtliche Unterschiede zu stoĂen, wurde sein Wachstum im VerhĂ€ltnis zum SchĂ€del durch lineare Modelle beschrieben. Bei den weiblichen Schimpansen kann jedoch die Entwicklung der Gaumenhöhe in Bezug zur SchĂ€delbasislĂ€nge nicht durch ein lineares Modell erklĂ€rt werden. Die Aussagekraft dieses Ergebnisses und mögliche Faktoren sowie der Einfluss des beim Schimpanen auftretenden Recessus palatinus auf das Gaumenwachstum sollten nĂ€her untersucht werden.
Die vorliegende Studie befasst sich mit dem postnatalen Wachstum der Fossa pterygopalatina (FPP) von Pan troglodytes unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus. Die Untersuchungen erfolgten an 27 SchimpansenschĂ€deln beiderlei Geschlechts, die anhand ihres Dentitionsstatus in drei Altersgruppen eingeteilt wurden. Die Vermessung erfolgte an computertomographischen Schichtaufnahmen. Mit Hilfe der Software WinSurf© 4.0 wurde das Volumen der FPP berechnet und 3D-Rekonstruktionen angefertigt. DarĂŒber hinaus wurden verschiedene lineare MaĂe der FPP und ihrer Verbindungen vermessen. Um eine AbhĂ€ngigkeit des Volumens der FPP von der SchĂ€delmorphologie zu untersuchen, wurden zusĂ€tzlich verschiedene LĂ€ngen-, Höhen- und BreitenmaĂe sowie Winkel der SchĂ€del bestimmt. Es zeigte sich, dass das Volumen der FPP postnatal sowohl bei den mĂ€nnlichen als auch bei den weiblichen Schimpansen zunimmt. Ein signifikanter Unterschied des Volumens wurde sowohl zwischen den infantilen und juvenilen als auch infantilen und adulten Individuen nachgewiesen. Da ein signifikanter Unterschied jedoch nicht zwischen den juvenilen und adulten SchĂ€deln nachgewiesen werden konnte, ist anzunehmen, dass es vor allem innerhalb der Wachstumsphase zum juvenilen Schimpansen zu einer stĂ€rkeren Zunahme des Volumens der FPP kommt. Mittels Korrelationsanalysen konnten signifikante ZusammenhĂ€nge zwischen verschiedenen Ă€uĂeren SchĂ€delmaĂen und dem Volumen der FPP nachgewiesen werden. Ein Zusammenhang zu den vermessenen Winkeln zeigte sich nicht. Auf der Grundlage des Ergebnisses der Korrelationsanalyse erfolgte die Beschreibung des postnatalen Wachstums des Volumens der FPP unter dem Aspekt des Geschlechtsdimorphismus. ErwartungsgemÀà vergröĂerte sich das Volumen der FPP im Beobachtungszeitraum, wobei die mĂ€nnlichen SchĂ€del eine stĂ€rkere Zunahme zeigten. Bei im infantilen Alter gleich groĂen FlĂŒgelgaumengruben entwickelt sich so spĂ€ter in der Ontogenese ein signifikanter Volumenunterschied zu Gunsten der adulten mĂ€nnlichen Schimpansen. Im Vergleich zum Menschen wies die Fossa pterygopalatina des Pan troglodytes eine Reihe morphologischer Besonderheiten auf. Das Foramen sphenopalatinum lag bei infantilen und juvenilen Schimpansen auf Höhe des Corpus ossis sphenoidalis, wodurch die FPP in diesem Bereich relativ tief war. Im Laufe der Ontogenese verlagert sich das Foramen sphenopalatinum nach kaudal, so dass es bei adulten Schimpansen auf Höhe des Processus pterygoideus ossis sphenoidalis lag und die FPP in diesem Bereich deutlich flacher war als bei Jungtieren. Diese Besonderheit ist wahrscheinlich auf ein zunehmendes kraniokaudales Wachstum des Viszerokraniums zurĂŒckzufĂŒhren. Bei infantilen und juvenilen Schimpansen zeigten sich multiple Formvarianten des Foramen sphenopalatinum von hochoval, lĂ€ngsoval und rund, wobei bei adulten Schimpansen nur die, vom Menschen bekannte, hochovale Form nachweisbar war. Die am kranialen Pol der FPP liegenden Strukturen wie Foramen rotundum, Fissura orbitalis inferior sowie die Unterkante der Facies orbitalis der Ala major ossis sphenoidalis verĂ€nderten in den verschiedenen Altersgruppen ihre Lage zueinander. Bei infantilen Schimpansen lag die Fissura orbitalis inferior am weitesten kaudal. Bei juvenilen Tieren befanden sich alle oben genannten Strukturen auf derselben Höhe, wohingegen das Foramen rotundum bei adulten SchĂ€deln deutlich weiter kranial lag. Diese variable Lage der Strukturen der FPP zueinander erschwerte die Definition einer einheitlichen kranialen Begrenzung der FPP. Die multiplen Ăffnungen der FPP in diesem Bereich und die damit fehlende knöcherne Begrenzung erschwerte die Vermessung der FPP am kranialen Pol zusĂ€tzlich. Da die vorliegende Arbeit Möglichkeiten zeigt, die FPP unter standardisierten Bedingungen zu vermessen, trĂ€gt sie Modellcharakter. Sie gibt erstmals einen tieferen Einblick in die Morphologie und das postnatale Wachstum der FPP des Pan troglodytes unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus. Somit leistet sie einen weiteren Beitrag zum VerstĂ€ndnis des komplexen kraniofazialen Wachstums des Schimpansen und liefert Daten fĂŒr weitere Studien an der FPP des Menschen und anderer höherer Primaten.
Zur Pneumatisation des Siebbeinkomplexes beim Schimpansen, Pan troglodytes (Primates, Catarrhini)
(2012)
Zur Vermessung und morphologischen Analyse des Siebbeinlabyrinthes und des Sinus frontalis beim Schimpansen (Pan troglodytes), welcher zu den Primaten gehört, standen ComputertomographiedatensĂ€tze von 21 Köpfen unterschiedlichen postnatalen Alters und beiderlei Geschlechts zur VerfĂŒgung. Die DatensĂ€tze wurden mittels der 3D Rekonstruktionssoftware WinSurfÂź 4.1.0 ausgewertet. Um die gewonnenen Volumina in Bezug zu schĂ€delmorphologischen Eigenschaften setzen zu können sind verschiedene LĂ€ngen-, Breiten-, und HöhenmaĂe des SchĂ€dels ermittelt worden. Des Weiteren wurde der SchĂ€delbasisknickungswinkel bestimmt und das GesichtsschĂ€delvolumen berechnet.
Zur Pneumatisation des Processus alveolaris der Anthropoidea â eine biometrische Studie â
(2014)
In der vorliegenden Arbeit wurde die Pneumatisation des Processus alveolaris maxillae unterschiedlicher Spezies von Catarrhini und Platyrrhini untersucht. Dazu standen 89 computertomographische DatensĂ€tze adulter SchĂ€del mit einer permanenten Dentition beiderlei Geschlechts zur VerfĂŒgung. Der Recessus alveolaris wurde als der Teil der Kieferhöhle definiert, der unter einer gedachten Bezugslinie zum Nasenboden liegt. Anhand der CT-DatensĂ€tze wurde das Volumen des Recessus alveolaris mit der 3D-Rekonstruktionssoftware âWinSurfÂź 4-1-0â (Golden Software Inc., USA) berechnet sowie 3D-Rekonstruktionen zur Beurteilung der Form des Kieferhöhlenbodens angefertigt. DarĂŒber hinaus wurden die SchĂ€del unter vergleichend-anatomischen Gesichtspunkten vermessen. Die Beziehungen der erhobenen Volumina und Messtrecken wurden mit Hilfe von Korrelations- und Regressionsanalysen geprĂŒft. Das Volumen des Recessus alveolaris war bei Altweltaffen gröĂer als bei Neuweltaffen. Der Gorilla zeigte unter den Altweltaffen mit 5,00cmÂł bzw. Alouatta unter den Neuweltaffen mit 0,88cmÂł das gröĂte Volumen der jeweiligen Gruppe. Das kleinste Volumen des Recessus alveolaris besaĂ unter den Neuweltaffen Brachyteles mit 0,03cmÂł und unter den Altweltaffen der Orang-Utan mit 0,53cmÂł. Die tiefste Stelle des Recessus alveolaris lag sowohl bei Altweltaffen als auch bei den Spezies Alouatta und Cebus in der Regel auf Höhe des ersten Molaren. Die Morphologie des Recessus alveolaris zeigte inter- und intraspezifisch eine groĂe Variationsbreite. So stellte sich der Recessus alveolaris beim Menschen und Gorilla als wannenförmig oder unregelmĂ€Ăig dar; bei den Schimpansen, Gibbons und den Neuweltaffen zeigte er eine unregelmĂ€Ăige Form. Die Zahnwurzeln hatten hĂ€ufig direkten Kontakt zum Boden der Kieferhöhle und projizieren sich zum Teil in die Kieferhöhle hinein. In einem Fall des Orang-Utans zeigte sich eine Wannenform, im anderen Fall ein flacher, schmaler Recessus alveolaris, der keinen direkten Kontakt zu den Zahnwurzeln aufwies. Asymmetrien von rechtem und linkem Recessus alveolaris traten sowohl bei Neuweltaffen als auch bei Altweltaffen auf. Diese Asymmetrien wurden als fluktuierend eingestuft. Mit der Korrelationsanalyse konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Volumina von Recessus alveolaris und Sinus maxillaris sowohl bei Alt- als auch Neuweltaffen nachgewiesen werden. Je gröĂer die Kieferhöhle, umso mehr tendierte sie dazu den Processus alveolaris zu pneumatisieren. Die Ausdehnung der Sinus maxillaris in den Processus alveolaris war jedoch bei den Affengruppen unterschiedlich. Dies bestĂ€tigte sich in den unterschiedlichen Anstiegen der Regressionsgeraden. Bei den Altweltaffen wurde das Merkmalspaar von Recessus alveolaris und Sinus maxillaris von der GesichtsschĂ€dellĂ€nge beeinflusst. Obwohl unsere Ergebnisse darauf hindeuten, dass ein groĂes Kieferhöhlenvolumen mit einem groĂen Volumen des Recessus alveolaris in Zusammenhang steht, vermuten wir, dass eine alleinige strukturelle ErklĂ€rung unzureichend ist. Dies begrĂŒnden wir durch die unterschiedlichen Ergebnisse zwischen den Affengruppen und durch den schwachen Zusammenhang zwischen Recessus alveolaris und SchĂ€delmaĂen. Wir nehmen an, dass eine komplexe Interaktion mehrerer Faktoren intrinsischer und extrinsischer Natur fĂŒr die Morphologie und die Pneumatisation des Recessus alveolaris verantwortlich sind. In welchem MaĂ extrinsische Faktoren Einfluss auf die Gestalt des Recessus alveolaris nehmen, sollte anhand weiterer Studien geprĂŒft werden.
Zur Pharmakokinetik des Blasenspasmolytikums Propiverin - Untersuchungen zur DosisabhÀngigkeit
(2005)
PHARMAKOKINETISCHE UNTERSUCHUNGEN ZUR DOSISPROPORTIONALITĂT VON PROPIVERINE Das Medikament Propiverin wird hĂ€ufig in der Behandlung der DetrusorhyperaktivitĂ€t eingesetzt. Die Absorption von Propiverin ist abhĂ€ngig von einer circardialen prĂ€-systemischen Eliminierung, welche gekennzeichnet ist durch Biotransformation und aktivem Transport. Die Konzentrations-Zeit-Kurven des Arzneimittels wurden ermittelt nach der Gabe von oralen Dosen von 10, 15 und 30 mg Propiverinhydrochlorid in Drageeform und 15 mg TrinkflĂŒssigkeit im Vergleich zu 15 mg intravenöser Gabe in Rahmen einer randomisierten, offenen, 5fach change-over Studie an 10 gesunden Probanden ( 4 mĂ€nnliche, 6 weibliche, Alter19-29 Jahre, Körpergewicht: 50-94 kg), um eine DosisproportionalitĂ€t zu untersuchen. Weiterhin wurden die pharmakodynamischen Auswirkungen von Propiverin auf Salivation, Akkommodation und Pupillenreaktion untersucht. Der gemessene Anstieg von AUC und Cmax war proportional zum Anstieg der oralen Dosis. Eine Auswirkung des Arzneimittels auf Akkommodation und Pupillenreaktion waren nicht messbar. Die Salivation wurde nach 8 Stunden in jeder Dosis signifikant beeinflusst. Die Pharmakokinetik des oral applizierten Proiverins in Dosen zwischen 10 und 30 mg ist nicht dosisabhĂ€ngig. Das Arzneimittel ist als sicher und gut vertrĂ€glich einzustufen.
Das Apolipoprotein E wird mit verschiedenen Krankheiten wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Lungenembolie, Diabetes mellitus, Pneumonie, Tumore assoziert. Es interessierte, ob unterschiedliche Apo E-Genotypen, speziell das Apo E4, mit diesen Krankheiten im Zusammenhang stehen, und ob dies im Obduktionsgut seinen Niederschlag findet. Es wurde kein statistisch signifikanter Einfluà der E4-AllelprÀsenz auf das Auftreten von Arteriosklerose, Herzinfarkt gefunden. Dagegen waren die mÀnnlichen E4-AlleltrÀger hÀufiger an Beinvenenthrombosen oder an Lungenembolien erkrankt im Vergleich zu Personen, die dieses Allel nicht hatten.
Murphy und Mitarbeiter (1998) postulierten, dass Estrogene die GABA-Synthese in Interneuronen supprimieren und spekulierten, dass durch diese verminderte GABA-Synthese eine Disinhibition des CA1-Neuronen-Netzwerkes erfolgt. Das Ergebnis einer solchen erhöhten neuronalen Exzitation ist eine Vermehrung von Dorn-Synapsen. Demzufolge wĂ€re Estradiol als prokonvulsiv anzusehen. Dieser Annahme wollten wir mit unseren Experimenten nachgehen. Dazu haben wir zunĂ€chst die GAD-65-Expression nach Estradiol-Applikation untersucht. Wir fanden im Gegensatz zu Murphy nach Gabe von Estradiol, keine Herunterregulation der GABA-Synthese und konnten somit eine prokonvulsive Wirkung von Estradiol nicht bestĂ€tigen. In einem weiteren Experiment haben wir in hippocampalen Slice-Kulturen den GABAA-Rezeptor mit Bicucullin blockiert und damit neuronale Ăbererregung erzeugt. Die Bicucullin-Behandlung der Kulturen fĂŒhrte erwartungsgemÀà zu einem signifikanten Dorn-Synapsen-Verlust, der gleichzeitig aber auch mit einer signifikanten Verminderung der Estradiol-Synthese einherging. Durch die Zugabe des Aromatase-Hemmers Letrozol zu den Kulturen lieĂen sich diese Befunde ebenfalls erzielen. In einem Rescue-Experiment konnten wir mit der Gabe von Estradiol, den durch Bicucullin oder Letrozol induzierten Dorn-Synapsen-Verlust wieder aufheben. Die neuroprotektive Wirkung von 17-ÎČ-Estradiol im Rahmen der Epilepsie ist vermutlich auf die Wiederaufhebung der verminderten Estradiol-Synthese und in der Folge verminderten GABA-Synthese zurĂŒckzufĂŒhren.
Zusammenfassung HINTERGRUND: Die Keratokonjunktivitis sicca, das sogenannte ,trockene Augeâ, ist eine der hĂ€ufigsten Störungen der normalen Homöostase der AugenoberflĂ€che. Die Studie untersucht die Wirkung und VertrĂ€glichkeit eines liposomalen Phospholipid-Augensprays (TEARS AGAINÂź) auf die konjunktivalen Epithelzellen mit Hilfe der impressionszytologischen Technik und weiterer objektiver und subjektiver Parameter. METHODEN: Von MĂ€rz 2008 bis Juni 2008 wurde ĂŒber einen Zeitraum von 3 Monaten eine klinisch prospektive Studie in der Augenklinik der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald mit 31 Probanden (mĂ€nnlich 10; weiblich 21) durchgefĂŒhrt. Dabei wurden folgende objektive Parameter untersucht: Impressionszytologie, Nichtinvasive Break-up-Time (NIBUT), Schirmer-II-Test sowie Spaltlampenbefunde von Lidrand, Hornhaut, Bindehaut, lidkantenparallelen konjunktivalen Falten (LIPCOF) und der TrĂ€nenmeniskus. Weiterhin wurden subjektive Parameter wie Brennen, Juckreiz, Schleimbildung, TrĂ€nenfluss, FremdkörpergefĂŒhl und DruckgefĂŒhl auf einer visuellen Analogskala von 0 bis 10 erfasst, um die lokale VertrĂ€glichkeit und BehandlungseffektivitĂ€t der Medikation wĂ€hrend der Behandlungsphase beurteilen zu können. Die statistische Analyse wurde mit dem Statistikprogramm SPSS Version 16 durchgefĂŒhrt. ERGEBNISSE: Die impressionszytologischen Befunde ergaben keine signifikante VerĂ€nderung bei der Beurteilung der Becherzellzahl, des Kern-Zytoplasma-VerhĂ€ltnisses, der KernverĂ€nderungen und der Beschaffenheit des Zellverbandes. Die weiteren untersuchten objektiven PrĂŒfparameter, wie NIBUT, Schirmer-II-Test und Spaltlampenuntersuchung der Horn- und Bindehaut, des Lidrandes, LIPCOF und des TrĂ€nenmeniskus zeigten alle eine signifikante Besserung. Bei allen untersuchten subjektiven PrĂŒfparametern kam es ebenfalls zu einer signifikanten Besserung nach der Anwendung des liposomalen Augensprays. SCHLUSSFOLGERUNG: Zusammenfassend konnten unter Gabe von liposomalen Phospholipidspray (TEARS AGAINÂź) impressionszytologisch keine morphologischen VerĂ€nderungen des konjunktivalen Epithels erfasst werden. Feststellbar war eine statistisch signifikante Verbesserung der TrĂ€nenfilmaufrisszeit, des Schirmer-II-Tests, der Spaltlampenbiomikroskopie sowie aller subjektiven Parameter. Bei deutlicher Beschwerdelinderung und Besserung des objektiven Lokalbefundes, auch ohne impressionszytologisch nachweisbare Regeneration des Bindehautepithels, ist die Behandlung des trockenen Auges mit liposomalen Augensprays, besonders bei Störungen der Lipidphase des TrĂ€nenfilms, empfehlenswert.