Das primĂ€re Ziel dieser Studie war der wissenschaftliche QualitĂ€tsnachweis von GefĂ€ĂverschlĂŒssen mit einem 5mm-KlammernahtgerĂ€t mit neuartigen D-Form-Klammern.
Die Messung des BerstungsdrĂŒcke stellt eine wissenschaftlich etablierte Methode zum QualitĂ€tsnachweis von chirurgischen VerschlĂŒssen und Anastomosen unabhĂ€ngig von der Methode (Ligatur, Hochenergie-Versiegelung, Clip-Ligatur oder Klammernaht) dar. Hierzu findet sich in der medizinischen Literatur eine Vielzahl an experimentellen Versuchsaufbauten, denen allen ein ausgeprĂ€gter Untersucher-abhĂ€ngiger Bias inhĂ€rent ist, da der Druck von einem Untersucher visuell erfasst wurde. Neben diesem Bias wurde bis anhin der Berstungsdruck als komplettes AufreiĂen der VerschluĂstelle definiert wurde, was nicht auf die chirurgische Praxis anwendbar ist.
Aus diesem Grund haben wir einen experimentellen Aufbau entwickelt, der es erlaubt, den Berstungsdruck vollautomatisch und Untersucher-unabhĂ€ngig zu erfassen. Zudem wurde der Berstungsdruck nicht als komplettes Bersten der Klammernaht sondern als erstes Auftreten einer interventionspflichtigen Leckage definiert. Die so gemessenen BerstungsdrĂŒcke sind somit auf die chirurgische Praxis anwendbar.
Mit diesem in dieser Studie validierten Versuchsaufbau wurde in der Phase 2 die BerstungsdrĂŒcke von konventionelle 12mm KlammernahtgerĂ€ten mit denen von neu entwickelten 5mm KlammernahtgerĂ€ten an bovinen und porcinen Karotiden sowie an porcinen Jugularisvenen verglichen.
In Phase 1 wurden der Versuchsaufbau und die vollautomatische Erfassung des Berstungsdruckes validiert. Nach Durchtrennung von 15 GefĂ€Ăsegmenten mit insgesamt 30 Messpunkten wurde der Berstungsdruck sowohl automatisch durch das System wie auch durch 2 unabhĂ€ngige Versucher visuell ermittelt. Die Analyse statistisch relevante Korrelation zwischen den automatisch ermittelten und den Untersucher-ermittelten BerstungsdrĂŒcken.
Da dieses System vollstĂ€ndig Computer-basiert ist, lĂ€sst sich ein individueller Untersucher-abhĂ€ngiger Bias vollstĂ€ndig ausschlieĂen.
In Phase 2 erfolgte die vergleichende Berstungsdruckmessung zwischen einem 5 mm-KlammernahtgerĂ€t mit neuartigen D-Form-Klammern und einem herkömmlichen 12mm messendem KlammernahtgerĂ€t mit bekannten D-Form-Klammern. Die Messung wurde an je 15 porcinen Karotiden, 15 bovinen Karotiden sowie an 15 porcinen Jugularvenen durchgefĂŒhrt. Dies ergab insgesamt 90-Messpunkte pro KlammernahtgerĂ€t.
Der Vergleich der Ergebnisse der Berstungsdruckmessungen zeigt, dass kein statistisch signifikanter Unterschied der BerstungsdrĂŒcke zwischen D-Form- und B-Form-KlammernahtgerĂ€ten besteht.
SchlieĂlich konnte in Phase 3 gezeigt werden, dass weder der bestehende intravaskulĂ€re Druck noch eine zusĂ€tzliche Spannung einen Einfluss auf die Ergebnisse der Berstungsdruckmessungen haben.
Basierend auf diesen Ergebnissen konnte gezeigt werden, dass die neuartigen, 5mm D-Form-KlammernahtgerĂ€te eine sichere und effektive Methode zur GefĂ€Ădurchtrennung bieten.
Dadurch tun sich hier groĂe Möglichkeiten zur weiteren Miniaturisierung der ZugĂ€nge in der endoskopischen Chirurgie auf.
Insbesondere in minimal-invasiven Thoraxchirurgie, bei der die OperationszugĂ€nge in den IntercostalrĂ€umen angelegt werden, kann diese Miniaturisierung zu einer weiteren Verminderung des operativen Traumas und der postoperativen Schmerzen fĂŒhren.
Die Ventrikulostomie und die AquĂ€duktoplastie sind endoskopische Verfahren zur Wiederherstellung der Liquorzirkulation beim Verschlusshydrozephalus durch AquĂ€duktstenose. Bei der AquĂ€duktoplastie wird im Gegensatz zur Ventrikulostomie der physiologische Liquorfluss durch den AquĂ€dukt wiederhergestellt. WĂ€hrend die initialen Ergebnisse der AquĂ€duktoplastie vielversprechend waren, zeigte sich im Langzeitverlauf eine unerwartet hohe Restenoserate von ca. 50 %. Die Ursachen hierfĂŒr sind weitgehend unklar. Da der Liquorfluss ein möglicher Faktor in der Pathophysiologie der Restenose sein könnte, war das Ziel dieser Arbeit die Untersuchung des Liquorflusses nach endoskopischer AquĂ€duktoplastie (EAP) und endoskopischer Ventrikulostomie (ETV) bei Patienten, die wegen eines Hydrozephalus durch AquĂ€duktstenose operiert wurden. Mit Hilfe der Phasen-Kontrast-MRT wurde bei Patienten, die wegen eines Hydrozephalus durch AquĂ€duktstenose ventrikulostomiert (ETV-Gruppe, n=8), aquĂ€duktoplastiert (EAP-Gruppe, n=8) oder sowohl ventrikulostomiert als auch aquĂ€duktoplastiert (ETV/EAP-Gruppe, n=6) wurden, der Liquorfluss durch den AquĂ€dukt bzw. die Ventrikulostomie analysiert. AuĂerdem wurde zum Vergleich der aquĂ€duktale Liquorfluss bei gesunden Probanden (n=14) gemessen. Es wurden eine qualitative Flussanalyse in sagittaler Schichtung und eine quantitative Analyse in axialer Schichtung durchgefĂŒhrt. Der Vergleich der aquĂ€duktalen LiquorflĂŒsse bei gesunden Probanden und bei Patienten nach EAP zeigte, dass die AquĂ€duktoplastie zunĂ€chst einen normalen Liquorfluss wiederherstellt. Vergleicht man jedoch den Liquorfluss durch die Ventrikulostomie nach ETV mit dem Fluss durch den AquĂ€dukt nach EAP, findet man einen signifikant höheren Fluss durch die Ventrikulostomie. Dieser Unterschied bestand sowohl beim Vergleich der ETV-Gruppe mit der EAP-Gruppe als auch beim Vergleich innerhalb der ETV/EAP-Gruppe. Es gab keinen Unterschied im aquĂ€duktalen Liquorfluss beim Vergleich der EAP-Gruppe mit der ETV/EAP-Gruppe. Und es gab keinen Unterschied beim Vergleich des Liquorflusses durch das Ventrikulostoma beim Vergleich der ETV-Gruppe mit der ETV/EAP-Gruppe. Bei 50 % der aquĂ€duktoplastierten AquĂ€dukte wurde eine Restenose nach 46 Monaten (Zeitspanne 18 â 126 Monate) festgestellt. Im Gegensatz dazu blieben alle Ventrikulostomien innerhalb eines mittleren Nachbeobachtungszeitraums von 110 Monaten offen, auch wenn ein Patient nach 66 Monaten wegen eines Normaldruckhydrozephalus mit einem ventrikuloperitonealen Shunt versorgt werden musste. Die hohe Restenoserate nach endoskopischer AquĂ€duktoplastie beim Verschlusshydrozephalus durch AquĂ€duktstenose ist enttĂ€uschend. Die Ursachen dieser Restenose sind sicher multifaktoriell und derzeit wenig verstanden. Ein wesentlicher Faktor könnte der geringe aquĂ€duktale Liquorfluss sein, der hĂ€ufig unzureichend ist, das Lumen offen zu halten. Der signifikant höhere Liquorfluss durch die Ventrikulostomie könnte zumindest teilweise die geringere Re-Verschlussrate des Ventrikulostomas nach ETV im Vergleich zur hohen Restenoserate der AquĂ€dukte nach EAP erklĂ€ren.
Peritoneale AdhĂ€sionen sind eine Herausforderung an die Chirurgie. Zur Prophylaxe eines AdhĂ€sionsrezidivs nach laparoskopischer AdhĂ€siolyse wurde in der Frauenklinik in Berlin, Neukölln eine postoperative kontinuierliche Peritoneale AdhĂ€sionen sind eine Herausforderung an die Chirurgie. Zur Prophylaxe eines AdhĂ€sionsrezidivs nach laparoskopischer AdhĂ€siolyse wurde in der Frauenklinik in Berlin, Neukölln eine postoperative kontinuierliche PeritonealspĂŒlung mit Ringer Lactat als Barriere Methode angewendet. In einer retrospektiven Untersuchung werden aus 36054 Operationen an 29252 Patientinnen insgesamt 201 Patientinnen herausgefiltert, die zweimal eine laparoskopische AdhĂ€siolyse mit oder ohne SpĂŒlung nach der ersten Operation erhielten. Die Behandlungsgruppe mit AdhĂ€siolyse und postoperativer PeritonealspĂŒlung bilden 169 Patientinnen, die Kontrollgruppe mit alleiniger AdhĂ€siolyse 32 Patientinnen. Ein auf dem AdhĂ€sionsscore der American Fertility Society basierender Score wird erstellt und fĂŒr jede Operation prĂ€- und postoperativ erhoben. Anhand des Scores werden weitere Indices zur Beschreibung des Krankheits- bzw. Behandlungsverlaufs errechnet. Durch eine laparoskopische AdhĂ€siolyse können AdhĂ€sionen in einem befriedigenden AusmaĂ beseitigt werden. Eine absolute AdhĂ€sionsfreiheit lĂ€sst sich in 38% (Kontrollgruppe) bzw. in 13,0% (Behandlungsgruppe) herstellen. Im Durchschnitt wird im Rahmen der ersten Operation in der Behandlungsgruppe der AdhĂ€sionsscore um -9,91 Punkte, in der Kontrollgruppe um -5,09 Punkte reduziert. Die Frage, ob eine postoperative kontinuierliche PeritonealspĂŒlung Auswirkungen auf das AusmaĂ eines AdhĂ€sionsrezidivs bzw. von De-Novo-AdhĂ€sionen im Vergleich zu einer Behandlung ohne SpĂŒlung hat, kann in dieser Untersuchung nicht beantwortet werden. Die prĂ€operativen AdhĂ€sonsscores der beiden Gruppen unterscheiden sich signifikant, ein direkter Vergleich ist nicht zulĂ€ssig. Die Möglichkeit des Vergleichs ergibt der Index âRelatives AdhĂ€sionsrezidivâ. Der Median des relativen AdhĂ€sionsrezidivs betrĂ€gt -0,26 (Kontrollgruppe) bzw. -0,33 (Behandlungsgruppe). Ein statistisch signifikanter Unterschied kann nicht festgestellt werden. Bei einigen Patientinnen beider Gruppen zeigt sich ein negativer Wert des AdhĂ€sionsrezidivscores. Eine Spontanremission von AdhĂ€sionen ist unwahrscheinlich, vermutlich handelt es sich um einen Untersucher-Bias. Die Auswertung der AdhĂ€sionsausmaĂe und des AdhĂ€sionsscoreverlaufs in AbhĂ€ngigkeit von der Indikation zur AdhĂ€siolyse bzw. von Nebendiagnosen ist auf Grund kleiner Subkollektive nur eingeschrĂ€nkt auswertbar. Desweiteren finden sich in den Subkollektiven ebenfalls signifikante Unterschiede in den prĂ€operativen AdhĂ€sionsscores. Bei einer gröĂeren Anzahl an Operationen pro Operateur ist die durchschnittliche AdhĂ€sionsscorereduktion sowie der tatsĂ€chliche AdhĂ€siolyseerfolg im Durchschnitt stĂ€rker ausgeprĂ€gt. Es lĂ€sst sich vermuten, dass eine AdhĂ€siolyse durch einen erfahrenen Operateur gröĂere Erfolge in der AdhĂ€sionsscorereduktion verspricht als die AdhĂ€siolyse durch einen Operateur mit weniger Erfahrung. Es kann gezeigt werden, dass Schmerzen durch eine AdhĂ€siolyse vermindert bzw. erfolgreich behandelt werden können. Bei 64% der Frauen der Behandlungsgruppe bzw. 78% der Frauen der Kontrollgruppe wurde eine laparoskopische AdhĂ€siolyse auf Grund von Schmerzen durchgefĂŒhrt. Im Intervall zwischen den Operationen waren 57% der Frauen der Behandlungsgruppe bzw. 53% der Frauen der Kontrollgruppe schmerzfrei, 11% der Frauen bzw. 6% der Frauen hatten weniger Schmerzen. Nur eine Patientin aus der Gruppe mit SpĂŒlung hatte mehr Schmerzen. Durch eine AdhĂ€siolyse können in den meisten FĂ€llen Schmerzen vermindert werden. Einen signifikanten Unterschied zwischen den Ergebnissen der Gruppen gibt es nicht. Es kann im Rahmen dieser Untersuchung keine statistisch gĂŒltige Aussage ĂŒber das zeitliche Verhalten von AdhĂ€sionen bzw. AdhĂ€sionsrezidiven gemacht werden. Die Stratifizierung in Jahresgruppen in der Kontrollgruppe fĂŒhrt zur Bildung zu kleiner Subkollektive, um eine statistisch sichere Aussage machen zu können. Tendenziell sind die Ergebnisse der in Jahre eingeteilten Gruppen Ă€hnlich denen im Gesamtkollektiv, bei dem es zu keinem signifikanten Unterschied zwischen den prĂ€operativen AdhĂ€sionsscores der zweiten Operation kam.