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The role of large-scale fluctuation structures in electrostatic
drift-wave-type plasma turbulence is highlighted. In particular,
well-defined laboratory experiments allow one to study the
dynamics of drift wave mode structures as well as `eddies' in
drift wave turbulence. In the present paper we discuss the
mutual relationships between observations made in linear
magnetic geometry, purely toroidal geometry and magnetic
confinement. The simplest structure, a saturated, nonlinear
drift mode, is the starting point for a Ruelle-Takens-Newhouse
transition route to chaos and weakly developed turbulence. Both
spectral and phase space analysis are applied to characterize in
detail the transition scenario, which is enforced due to an
increased drive by the plasma equilibrium state. In addition to
direct multi-probe observation, statistical approaches are most
revealing for the systematic study of the spatiotemporal
dynamics in fully developed drift wave turbulence. In
particular, the propagation of large-scale `eddy' structures is
traced by conditional statistics methods. Finally, the control
of drift wave turbulence by spatiotemporal synchronization is
discussed.
In den Jahren 1990 bis 2000 kam es im Einzugsbereich des Institutes für Rechtsmedizin der Universität Greifswald zu einer hohen Anzahl von Tötungsdelikten in Verbindung mit Fußtritten. Das führte zu der Frage, ob sich der Fußtritt in seiner Gefährlichkeit für Leben und Gesundheit des Opfers objektivieren läßt. In der vorliegenden Arbeit ist daraufhin eine Versuchsreihe von 56 Fußtritten gegen den Kopf und den Thorax eines am Boden liegenden Crashtestdummys durchgeführt worden. Die dabei auf den Dummy einwirkenden Beschleunigungskräfte, Halskräfte, Halsdrehmomente und Brustintrusionen wurden gemessen. Es zeigt sich, dass in vielen Fällen die Belastbarkeitsgrenzen für die einzelnen Körperregionen überschritten werden und Beschleunigungskräfte auf den Dummy einwirken, wie sie aus der Verkehrssicherheitstechnik bei PKW-Crashversuchen mit 50 km/h bekannt sind. Hohe Messergebnisse erreichten nicht nur die Probanden mit schwerem Schuhwerk (Arbeitsschuhe), sondern auch die mit leichten Schuhen (Straßenschuhe).
Niedermolekulare Heparine (LMWH) stellen zur Zeit das Mittel der Wahl bei der Thromboseprohylaxe nach chirurgischen Eingriffen in der Orthopädie dar. Bedingt durch unterschiedliche physikalische und chemische Eigenschaften sind LMWH nicht einfach gegeneinander austauschbar. Ein direkter Vergleich niedermolekularer Heparine ist nur unter gleichem Studiendesign im Rahmen einer Evidenz-basierenden Medizin möglich. Die niedermolekularen Heparine Enoxaparin, Certoparin und Dalteparin zeigen keinen signifikanten Unterschied in der Prophylaxe von thrombembolischen Komplikationen bei orthopädischen Hochrisikopatienten. Patientengruppen unter Anwendung von Certoparin weisen einen höheren , jedoch nicht signifikanten Anteil an Komplikationen gegenüber der Gesamtpopulation auf. Daher sollte als Entscheidungskriterium in der Präparateauswahl die offizielle Empfehlung von Präparaten mit 4.000 - 5.000 Anti-Xa-Einheiten beachtet werden. Adipöse Patienten haben ein massiv erhöhtes Risiko (23 fach) im Rahmen einer Gelenkoperation thrombembilische Komplikationen zu erleiden.
Zu beobachten ist, dass zu Beginn einer Spielsaison und auch häufig während der laufenden Spielzeit Vereinsvorstände und Manager professioneller Sport-Teams Spielerkader grundlegend restrukturieren. Kritiker betonen, dass gerade das langfristige Zusammenspiel der sportlichen Akteure als eine Voraussetzung für sportlichen Erfolg anzusehen ist. Um die aus personalökonomischer Sicht zentrale Frage nach dem Einfluss von Stabilität und Instabilität eines Spielerkaders auf den sportlichen Erfolg zu untersuchen, wird auf die theoretischen Erklärungsansätze der Personalökonomie als Instrumente wirtschaftswissenschaftlicher Forschung zurückgegriffen. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf modernen Arbeitsmarkttheorien (Humankapitaltheorie, Theorie der internen Arbeitsmärkte und Matching-Theorie). Zur empirischen Analyse der Personal- und Rekrutierungspolitik der Vereine bieten sich spezifische Daten aus der Fussball-Bundesliga an, die für den Zeitraum von 1963/64 bis 1994/95 vorliegen und eine Separierung des Einflusses von Qualitäts- und Stabilitätsfaktoren in den Spielerkadern erlauben. Darüber hinaus liegen mit den Angaben von mehr als 3000 Spielern die erforderlichen Kriterien (z.B. Länderspieleinsätze, erzielte Tore, etc.) vor, um mittels geeigneter Analyseverfahren der Frage nachgehen zu können, welche Faktoren sich für eine langfristige Beschäftigungsdauer in der Bundesliga verantwortlich zeigen.
Ziel der Untersuchung ist der objektive Nachweis emotionellen Stresses und seines Verlaufs während einer konservierenden Zahnbehandlung. Teilergebnisse werden mit 2 gleichgelagerten Studien verglichen. Es werden für 74 Probanden, durch vom Institut für Stressforschung in Berlin entwickelte Voruntersuchungen, individuelle Parameter für den Umgang mit Stress festgelegt. In der nachfolgenden Zahnbehandlung erfolgen die Messung der Zahnfleischtaschen, die Zahnsteinentfernung mittels zweier verschiedener Instrumente (Schall bzw. Ultraschall), ein Sensibilitätstest und eine Politur. Während der gesamten Behandlungszeit werden kontinuierlich Blutdruck, Muskelaktivität (EMG) und Hautwiderstand gemessen. Zur Auswertung werden Korrelationskoeffizienten zwischen den Datenreihen bestimmt, um die Synchronisation dieser Parameter über den gesamten Verlauf zu prüfen. Es zeigt sich, dass positiver Zuspruch, Motivation und Anleitung durch den Behandler einfache und effektive Möglichkeiten sind, um eine Entspannung der Patienten zu ermöglichen. Verschiedene Stressregulationstypen haben starken Einfluss auf das Verhalten der Patienten während der Behandlung. Die meisten Patienten zeigen bereits vor Behandlungsbeginn eine hohe Anspannung, die trotz mehrfacher Pausen zwischen den verschiedenen Behandlungsphasen und einem, nach eigenen Angaben der Probanden, nahezu schmerzlosen Prozedere, im Laufe der Behandlung weiter ansteigt. Die typische klinische Umgebung beeinflusst das Wohlbefinden der Patienten stark. Schlussfolgerungen zur Optimierung einer ganzheitlichen Behandlungsweise und zur Verbesserung des Arzt-Patienten-Verhältnisses sind möglich.
Von allen Arten Enzym-katalysierter Reaktionen in der organisch-chemischen Synthese gestaltet sich der Einsatz von Hydrolasen am einfachsten, da diese ein breites Substratspektrum aufweisen, keine Kofaktoren benötigen und eine hohe Stabilität unter Prozessbedingungen besitzen. In der Arbeit wird anhand von Modellverbindungen (sekundären Alkoholen) die Entwicklung und Validierung von Testsystemen aufgezeigt, die es ermöglichen, aus dem stetig wachsenden Angebot kommerziell erhältlicher Biokatalysatoren schnell und zuverlässig aktive und enantioselektive Hydrolasen zu identifizieren. Die Charakterisierung ausgewählter Enzyme unter technischen Bedingungen zeigt oft, dass deren Eigenschaften für die Etablierung rentabler Prozesse nur unzureichend sind. Durch Substrat- bzw. Medien-Engineering, Immobilisierung und Optimierung der Enzyme durch gerichtete Evolution kann die Effizienz der biokatalytischen Umsetzungen insbesonders hinsichtlich der Stereoselektivität gesteigert werden. Die Generierung einer Mutantenbibliothek erfolgt nach der klassischen Methode der gerichteten Evolution durch error-prone PCR. Bei der Durchmusterung der Mutantenbibliothek nach stereoselektiveren Enzymvarianten kommt ein neu entwickeltes Hochdurchsatz-Testsystem zum Einsatz. Das Testformat basiert dabei auf der Hydrolase-katalysierten Spaltung von Acetat-Estern mit nachfolgender Bestimmung der freigesetzten Essigsäure in einer gekoppelten enzymatischen Nachweisreaktion.
Die prospektive Studie beschäftigt sich mit den Auswirkungen epilepsiechirurgischer Eingriffe auf medizinischer, neuropsychologischer und psychosozialer/sozioökonomischer Ebene. Ziel war es, Prädiktoren für ein insgesamt gutes Outcome zu identifizieren. Einbezogen wurden insgesamt 43 Patienten mit fokalen Epilepsien, von denen 35 operiert werden konnten. Die Datenerhebung erfolgte jeweils zur prächirurgischen Diagnostik (t1) und zum 12-Monats-follow-up (t2). Verwendet wurden weitgehend standardisierte Verfahren wie kognitive Leistungstests, Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung von Persönlichkeitseigenschaften, klinisch-psychologischer Parameter und Lebensqualität sowie ein strukturiertes Interview für psychosoziale Aspekte. Zu t1 unterschieden sich operierte und konservativ weiterbehandelte Patienten nicht voneinander. Kognitive Beeinträchtigungen betrafen hauptsächlich das Gedächtnis, gut ein Drittel der Patienten war davon betroffen. Psychische Beeinträchtigungen fanden sich insgesamt bei etwa 50% in Form eines erhöhten Angstniveaus, bei 25% als Depression. Etwa die Hälfte der Patienten war arbeitslos oder epilepsiebedingt berentet. Versuche zur beruflichen Rehabilitation gab es nur für jeden zweiten dieser Patienten. Etwa 40% aller Patienten schätzten ihre Lebensqualität insgesamt als eher schlecht ein. Zu t2 hatten sich die operierten Patienten hinsichtlich ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit insgesamt eher verbessert. Auch das Ausmaß emotional-affektiver Beeinträchtigungen war deutlich geringer. Bei den konservativ weiterbehandelten Patienten fanden sich solche positiven Veränderungen nicht. Nur noch 20% der operierten, dagegen etwa 40% der konservativ behandelten Patienten beurteilten ihre Lebensqualität als eher schlecht. Hinsichtlich der Erwerbssituation fanden sich Verschlechterungen nur in der Gruppe operierter Patienten. Besonders auffällig war eine Verschiebung von der Arbeitslosigkeit hin zur Berentung. Nicht Anfallsfreiheit, sondern die Berufstätigkeit zu t1 sowie Verbesserungen in kognitiven Bereichen und die Abwesenheit emotional-affektiver Beeinträchtigungen zu t2 erwiesen sich als stärkste Prädiktoren für eine gute postoperative Lebensqualität.
Es wurden 138 Patientinnen nachuntersucht, bei denen zwischen 1995 und 1999 eine beidseitige nach Ribeiro modifizierte Mammareduktionsplastik durchgeführt worden war. Neben Aspekten der Operation und des postoperativen Verlaufes wurden vor allem individuelle Risikofaktoren für das Auftreten von Komplikationen, Parameter des Operationsergebnisses sowie die anonyme Bewertung der Patientinnen betrachtet und mit einschlägigen statistischen Methoden überprüft. Das durchschnittliche Gesamtreduktionsgewicht betrug 1589 Gramm. Zwei Zufallsbefunde eines DCIS vom low-risk-Typ unterstreichen die Forderungen nach obligater präoperativer Diagnostik und histopathologischer Aufarbeitung der Resektate. Die Adipositas ist eine Ursache der Makromastie. Bei der Operation waren nur 21,9% der Patientinnen normalgewichtig. Neben einem höheren Gesamtreduktionsgewicht ist mit der Adipositas bzw. erhöhten BMI-Werten auch ein signifikant häufigeres Auftreten von partiellen Mamillennekrosen, verlängerter antibiotischer Behandlung und Bürzelbildung verbunden. Weitere Risikofaktoren wie Nikotinabusus, Arterieller Hypertonus oder Diabetes mellitus beeinflussten das Komplikationsgeschehen nicht signifikant. Es traten keine lebensbedrohlichen Komplikationen auf. Die Komplikationsrate von 18,1% lag im Bereich der Literaturangaben. Auch in dieser Untersuchung fällt das Patientinnenurteil deutlich besser aus, als man es aufgrund der objektiven Parameter erwarten würde. 98,6% der Frauen würden sich unter gleichen Umständen erneut operieren lassen. Eine Überlegenheit der untersuchten Methode konnte nicht herausgearbeitet werden. Neben der Operation der Makromastie stellt das Beherrschen von verschiedenen Techniken der Mammareduktion auch für die brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms eine wichtige Voraussetzung dar.
Bisher sind Teildarstellungen der Mundgesundheit bei Kindern im Alter von 5 – 6 Jahren entstanden. Daher wird im Rahmen des Forschungsverbundes Community Medicine der Ernst- Moritz- Arndt Universität Greifswald eine komplexe repräsentative Erhebung, die sich mit dem Gesundheitszustand in der 1. Dentition befasst, durchgeführt. Die gesetzlich vorgeschriebene medizinische Eingangsuntersuchung wird für den Schuljahrgang 1995 der Stadt Greifswald mit einer zahnmedizinischen Querschnittsstudie an 521 Kindern im Durchschnittsalter von 5,9 Jahren kombiniert. Als wesentliche Mundgesundheitsparameter in der Milchgebissphase werden angesehen: - Kariesprävalenz - Kariessanierungsgrad - Zahnverlustrate - Plaquebefall und Gingivazustand - Dysgnathien einschließlich definierter Dysgnathiesymptome - Orofaziale Dysfunktionen und Parafunktionen Es bestehen Beziehungen zwischen der Gebissmorphologie einerseits und der Weichteilfunktion und Sprachlautbildung andererseits. Eine erhöhte Kariesintensität läst sich im engstehenden, lückenlosen und dysgnathen Milchgebiss nachweisen. Das engstehende Milchgebiss stellt sich als Hochrisikogruppe hinsichtlich der Dysgnathieprävalenz und der kieferorthopädischen Behandlungsbedürftigkeit dar. Die Diskrepanz zwischen notwendigen und tatsächlich durchgeführten kieferorthopädischen Frühbehandlungen ist groß und der Sanierungsgrad der Milchgebisskaries ist schlecht.
Die Akustische Rhinometrie (AR) ermöglicht die graphische Darstellung von Querschnittsflächen der Nase in Abhängigkeit von ihrer Distanz zum Ostium externum. Es können morphologische Aussagen über die Binnenstruktur der Nase getroffen werden. Für Ungenauigkeiten im hinteren Verlauf der AR-Kurve wird in der Literatur ein Einfluss der Nasennebenhöhlen (NNH) diskutiert. An einem Kästchenmodell, zwei verschiedenen Nasenmodellen, einem Kadaver sowie an Probanden wurde systematisch der Einfluss der NNH auf die Messergebnisse der AR untersucht. Hierfür wurden an den Modellen Nebenhöhlen mit unterschiedlichen Volumina angebracht. Die Öffnungen zwischen Nase und NNH differierten in Durchmesser und Länge. Am Kadaver und an den Probanden wurde nach Punktion des Sinus maxillaris dessen Volumen durch Füllung mit Flüssigkeit systematisch verringert. Modelle, Kadaver und Probanden wurden mit AR vermessen. Im Kästchenmodell zeigt sich ein volumenabhängiger Einfluss auf die akustische Querschnittsflächenmessung im hinteren Kurvenbereich. Dieser Effekt wird mit steigender Länge und abnehmendem Durchmesser der Öffnung zur „Nebenhöhle" geringer. Bei Simulation einer Nasenmuschel wird der Effekt weiter limitiert. Im Nasenmodell kann kein Einfluss der Nebenhöhlen auf die AR nachgewiesen werden. Die Untersuchungen am Kadaver und an Patienten bestätigen, dass das Volumen der NNH keinen signifikanten Einfluss auf das Messergebnis der AR hat. Mit der AR ist eine Messung der Querschnittsflächen in der Nase bis etwa 5 cm vom Ostium extemum möglich. Die falsch zu groß gemessenen Flächen im posterioren Anteil sind durch einen Einfluss der NNH nicht zu erklären. Hierfür muss nach Unzulänglichkeiten der Meßmethode gefahndet werden.
Immunadsorption (IA) und nachfolgende Immunglobulin (Ig)-Substitution stellen eine ergänzende Therapie für Patienten mit dilatativer Kardiomyopathie (DCM) dar. Dieser Therapieansatz verbessert nicht nur die Pumpfunktion sondern beeinflußt den Entzündungsprozess als mögliche Ursache der ventrikulären Dysfunktion bei der DCM. In die Studie wurden 25 Patienten mit einer Ejektionsfraktion (EF) < 30%, NYHA III-IV unter einer stabilen Medikation eingeschlossen. Davon wurden 12 randomisiert einer IA mit nachfolgender Ig-Substitution in monatlichen Abständen über drei Monate zugeführt. Vor und nach IA wurden rechtsventrikuläre Biopsien entnommen, ebenso bei 13 Patienten (Kontrolle) ohne IA. Es wurden anti-CD 3, -CD 4, -CD 8, -LCA und HLA-Klasse II- Antikörper verwendet. Zwei unabhängige Untersucher zählten die immunpositiven Zellen und bestimmten den Fibrosegrad sowie die HLA-Klasse II-Expression. IA und IgG-Substitution verbessern signifikant die linksventrikuläre EF und reduzieren den ß-Rezeptor-Autoantikörper. Im Vergleich zum Ausgangsbefund und zur Kontrolle wurde die Zahl CD 3-, CD 4-, CD 8- und LCA-positiver Zellen signifikant vermindert. Parallel zur Zahl der Entzündungszellen nimmt die HLA- Klasse Il-Expression ab. In beiden Gruppen wurde keine Veränderung des Fibrosegrades im Beobachtungszeitraum gesehen. IA und nachfolgende Ig-Substitution mildern den entzündlichen myokardialen Prozess bei der DCM.
Bakterien, die in einem Biofilm organisiert sind, weisen eine um ein Vielfaches höhere Resistenz gegenüber antimikrobiellen Substanzen auf als planktonisch gelöste Zellen. Der häufigste beim Menschen vorkommende Biofilm ist die dentale Plaque. Als Keim zur Herstellung eines Biofilms wurde Streptococcus sanguis benutzt. Dieser bildete nach 48 h aerober Bebrütung bei 37 °C einen sichtbaren Biofilm auf Hydroxylapatit-Plättchen, die zur Imitation der Zahnoberfläche in einer Wachstumskammer mit kontinuierlicher Flusskultur-Technik aufgehängt waren. Zur Überprüfung der Funktionalität des Modells wurde die Wirksamkeit von drei Antiseptika getestet. Die HA-Plättchen wurden aseptisch aus der Wachstumskammer entnommen und jeweils in verschiedene Reagenzröhrchen mit Chlorhexidin (0,1% oder 1,0%), PVP-Iod (1,5% oder 7,5%) sowie Octenidindihydrochlorid (0,05% oder 0,1%) gegeben. Die Einwirkzeit jeder Konzentration betrug 5 min oder 30 min. Proben aus der Bakteriensuspension der Wachstumskammer wurden entsprechend behandelt. Ein zugefügtes spezifisches Neutralisationsmittel beendete die Wirkung der Antiseptika. Es lag eine signifikante Differenz zwischen der antimikrobiellen Aktivität gegen Bakterien in gelöster Form und solchen in Biofilmen vor. Beste Reduktionsfaktoren konnten mit Chlorhexidin (1,0%, 30 min), sowohl in Bezug auf Biofilme (3,97 log) als auch auf planktonische Zellen (= 5,58 log), ermittelt werden. Bei jeder der getesteten Substanzen zeigte sich eine klare Dosis-Zeit-Wirkungs-Beziehung. Es wurde daher geschlussfolgert, dass das entwickelte Modell in der Lage ist, schnell und kosteneffektiv die Aktivität antimikrobieller Substanzen gegen als Biofilm gewachsene Bakterien darzustellen.
Bestimmung der Remineralisationsgeschwindigkeit mit Hilfe eines standardisierten, optischen Messinstrumentes Die Abschätzung des individuellen Kariesrisikos ist bei einer niedrigen Kariesprävalenz von großer Bedeutung, da nur so eine wirksame und gesundheitsökonomisch vertretbare Individualprophylaxe durchgeführt werden kann. Nach einer Pilotstudie, in der die Reproduzierbarkeit eines Kolorimeters geprüft wurde, wurde in einer klinischen Querschnittsstudie bei 35 Kindern, im Alter von 3 bis 11 Jahren, der Zahnstatus erhoben und an einem zugänglichen Milchzahn eine artifizielle Demineralisation mit einem 37%igen Phosphorsäuregel erzeugt. Nach der Anfärbung mit Methylenblau wurden die Rot-, Grün-und Blau-Werte mit dem Kolorimeter registriert. Je intensiver bzw. dunkler die Anfärbung der Demineralisation war, desto niedriger fielen die Farbwerte aus. Nach 24 Stunden wurden das Anfärben und die Messung wiederholt und damit die Remineralisation indirekt bestimmt. Nach 2 Jahren wurde der Zahnstatus nachkontrolliert und der Karieszuwachs berechnet. Die statistische Auswertung der Gerätetestungen zeigte, dass die nach einer artifiziellen Demineralisation erzielten Messwerte mit der gleichzeitig festgestellten Anzahl von kariösen Initialläsionen an Milch- (p = 0,015; r = 0,408) sowie bleibenden Zähnen (p = 0,045, r = 0,368) korrelieren. Die Remineralisationsgeschwindigkeit innerhalb von 24 Stunden korrelierte signifikant mit der Anzahl von kariösen Initialläsionen an permanenten Zähnen. Es konnten stärkere Korrelationen für die alleinige, einzeitige Messung der Resistenz gegen die artifizielle Demineralisation mit der Kariesinzidenz gefunden wurden. Diese übertrafen sogar die Vorhersagekraft von bisherigem Kariesbefall und Initialläsionen, die als die validesten Prädiktoren angesehen werden.
The present experimental work investigates plasma turbulence in the edge region of magnetized high-temperature plasmas. A main topic is the turbulent dynamics parallel to the magnetic field, where hitherto only a small data basis existed, especially for very long scale lengths in the order of ten of meters. A second point of special interest is the coupling of the dynamics parallel and perpendicular to the magnetic field. This anisotropic turbulent dynamics is investigated by two different approaches. Firstly, spatially and temporally high-resolution measurements of fluctuating plasma parameters are investigated by means of two-point correlation analysis. Secondly, the propagation of signals externally imposed into the turbulent plasma background is studied. For both approaches, Langmuir probe arrays were utilized for diagnostic purposes. The main findings can be summarized as follows: Greatly elongated fluctuation structures exist in plasma edge turbulence. The structures are aligned along the confining magnetic field (k|| = 0). The correlation degree of fluctuations for a short connection length of 0.75m is greater than 80%. For much longer connection lengths of 23m and 66m, the correlation degree is reduced to approximately 40%. A conceptual interpretation of these observations is the coexistence of two different fluctuation components. One component has a correlation length parallel to the magnetic field below 20m and the other component a correlation length greater than 70m. Sine signals in the frequency range 1-100 kHz were injected into the turbulent plasma background. The propagation parallel and perpendicular to the magnetic field of the signals was studied. In poloidal direction, an asymmetry is observed, that can be explained by a copropagation of the signal with the background E × B-rotation of the plasma. The signal propagation parallel to the magnetic field shows no such asymmetry. As an advanced approach, spatio-temporal wave patters were injected into the edge plasma. The waves launched that way can be seen as test waves' in a turbulent background. The coupling strength of the imposed wave patterns to the background turbulence relies on the match of the imposed waves to the dynamics of turbulent structures. If the propagation direction of the imposed waves is parallel to the propagation direction of the background plasma, improved coupling is observed. This finding underlines the importance of the background plasma rotation for future attempts of controlling the plasma edge turbulence. Further optimization of frequency and wave vector of the imposed waves is probably a promising approach for achieving a significant and systematic influence of turbulence. Taking into account the present experimental state-of-the-art, for a deeper insight into the mechanism of the plasma edge turbulence of magnetized high-temperature plasmas a joint effort of numerical modeling and experimental results is a valuable approach. Such a cooperation should cover the explanation of the correlation observations as well as the experiments on signal injection into background turbulence. A quantitative comparison between the results presented in this work and a dedicated numerical drift wave simulation would be a significant step forward to a better understanding of plasma edge turbulence.
In der vorliegenden Studie wurden 70 Patienten mit der Diagnose einer Zwangsstörung und 65 Verwandte ersten Grades anhand des halbstrukturierten, DSM-IV-basierenden Interviews SADS-LA-IV exploriert. Besondere Aufmerksamkeit wurde zeitlichen Zusammenhängen von Symptomen und Störungen gewidmet. Unter den Patienten bestanden hohe komorbide Lebenszeitdiagnosen für affektive Störungen und Angststörungen. Es konnten anhand der psychiatrischen Erstmanifestation zwei Verlaufsformen der Zwangsstörung differenziert werden, die sich in Prädisposition, lebenszeitlichem Verlauf und der Bindung zum Formenkreis der Angststörungen unterschieden. Ein Teil der Patienten hatte eine hohe Vulnerabilität für Angststörungen. Hier war die Erstmanifestation einer psychiatrischen Störung eine spezifische oder soziale Phobie mit Beginn im Schulalter. Das Alter bei Beginn der Zwangsstörung war bei diesem Teil der Patienten höher als im Durchschnitt. Im Gegensatz dazu zeigten Patienten, die zuerst an einer Zwangsstörung erkrankten, ein niedrigeres Alter bei Beginn der Zwangsstörung und eine deutlich niedrigere Bereitschaft, weitere Angststörungen zu entwickeln: die durchschnittliche Anzahl der Angststörungen pro Person lag signifikant unter der der übrigen Patienten.
Shuntkriterien in der Karotis- Chirurgie auf der Basis somatosensorisch evozierter Potentiale (SSEP), die in der aktuellen Literatur veröffentlicht werden unterscheiden sich beträchtlich, erscheinen willkürlich festgelegt und teilweise konträr. Diese Studie untersucht die Validität von SSEP- Signalen im Vergleich zu klinisch- neurologischer Examinierung des Patienten unter der Operation. Wir untersuchten prospektiv 102 Patienten (Pts), die unter Regionalanaesthesie des Plexus cervicalis an der A. carotis operiert wurden. 11 Pts schieden auf Grund technischer Schwierigkeiten des SSEP aus. Die 50%ige Reduktion der kortikalen Primärantwort als Schwellenwert der zerebralen Minderdurchblutung war mit einer Sensitivität von 87% und einer Spezifität von 66% behaftet, der Totalverlust der kortikalen Primärantwort mit einer Sensitivität von 85% und einer Spezifität von 89%. Die Verlängerung der zentralen Überleitzeit um mehr als 20% ergab eine Sensitivität von 87% bei einer Spezifität von 40%, der Need-to- Shunt- Index ergab eine Sensitivität von 85% bei enier Spezifität von 88%. Diese Untersuchung zeigt eine wesentlich geringere Validität für die Detektion kritischer zerebraler Perfusionsminderungen als frühere Untersuchungen, so dass ihre Anwendung kontrovers diskutiert bleibt.
The main objective of this work is to contribute to the understanding of the grafting of nitrogen and amino surface functional groups on polymers by means of plasmas containing nitrogen and hydrogen. For this purpose, many aspects of plasma surface modification were studied. In the frame of this work, a new, UHV-sealed plasma reactor system was put into operation. The system is special for its clean reaction environment and the possibility to perform quasi in situ XPS measurements. A comparison of the UHV system to a fine vacuum reactor showed that a clean reaction environment is mandatory for reproducible plasma processing and efficient nitrogen and amino functionalisation. A key motivation for the present work was the observation that the non-coating plasma processes reported in literature fail to graft primary amino groups on polymer surfaces with densities that significantly exceed 3 - 4% NH2/C. In order to investigate this phenomenon in detail, this work followed two experimental tracks: On the one hand, a broad systematic study of plasma processing parameters was performed. On the other, the surface diagnostics methods used for the quantification of amino groups were critically reviewed. For this, a numerical algorithm was developed to reconstruct the element depth profile from angle-resolved XPS data. In the scope of the process parameter study, cw and pulsed microwave (MW) plasma excitation was compared to radio-frequency (RF) excitation. The home-built MW source was studied and optimised with respect to ignition behaviour and power efficiency. The performance of the MW and RF plasmas in polymer surface modifications was studied in various gas mixtures containing NH3 and H,, or N2 and H,. Also the differences of glow and afterglow processing of polymers were investigated. Large variations of the nitrogen and primary amino grafting efficiencies were obtained. They triggered a number of new ideas for the underlying reaction mechanisms. Special attendance was devoted to the selectivity of the functionalisation processes for primary amino groups. Nitrogen-containing discharges that were rich in hydrogen achieved selectivities up to 100%. The upper limit of 3 - 4% amino groups on the surface, however, was not passed. Angle-resolved XPS measurements revealed a systematic problem for the definition of a surface density, which is capable of explaining the upper limit for amino groups. It is either due to a limited labelling depth of amino groups by the applied TFBA derivatisation reaction, or to a limited functionalisation depth of the plasma process. One very efficient nitrogen-grafting plasma process that was developed on polystyrene was applied to seven other unfluorinated polymers. The similarity of the resulting functionalisation demonstrated a good transfer-ability of plasma surface functionalisation processes. Plasma treatments of polymer surfaces, especially in hydrogen-containing gases, are known to be generally followed by uncontrollable oxidation phenomena. The properties of plasma-functionalised polymer surfaces were therefore studied in conjunction with ageing effects. Quasi in situ XPS analysis allowed to distinguish the influence of oxygen contamination during the plasma process from post-process oxidation due to contact of plasma-treated samples to atmospheric oxygen. The surface modification experiments were accompanied by several gas phase diagnostic techniques. In the scope of this work, the UHV reactor system was equipped with optical emission spectroscopy (OES), two-photon absorption laser-induced fluorescence (TALIF), and tunable diode laser absorption spectroscopy (TDLAS). A separate plasma source was setup to perform an absolute quantification of the vacuum-ultra-violet (VUV) emission intensity of hydrogen-containing MW-excited plasmas. The techniques were evaluated with respect to their contribution to an understanding of the plasma processing of polymers. The rich experimental data allowed to suggest new reaction mechanisms for the grafting of nitrogen- and amino functional groups. Surface passivation experiments in H, plasmas of nitrogen-functionalised surfaces initiated a re-evaluation and an extension of the mechanism of selective etching [1]. Together with two other new reaction mechanisms, a hypothetical reaction scheme was suggested. It was studied by the help of two numerical models for heterogenous reactions of radicals with the surface. In order to avoid the complexity of the fragmentation process of NH,, the models were restricted to discharges in N, and H9. Despite the sparse information on the composition of the gas phase, the data of two experimental series showed a very particular phenomenology that allowed a first test of the model. The test supports the newly-suggested reaction mechanisms. Especially the role of NH2 attachment to open reaction sites for the grafting of amino groups was emphasised. A more stringent test of the model is left to future experiments with extended gas phase diagnostic means.
Hintergrund: Die Testung der pulmonalen Vasodilatationsreserve spielt eine zentrale Rolle im Hinblick auf die Diagnostik und Therapie der primären pulmonalen Hypertonie (PPH). Im Vordergrund steht dabei die Einschätzung, ob es sich um eine Vasokonstriktion oder um „fixierte" pulmonalvaskuläre Veränderungen handelt. Die systemischen Nebenwirkungen zwingen unter der intravenösen und teilweise auch bei der inhalativen Technik während der Dosissteigerung zum Abbruch der Testungen, in einigen Fällen noch bevor sich ausreichende pulmonalvasodilatative Effekte einstellen. Die in dieser genutzte Methode der selektiven Testung erlaubt maximale Konzentrationen an Vasodilatantien in einer pulmonalen Segmentarterie. Methoden und Resultate: In der durchgeführten Studie wurden 74 Patienten (48 ± 12 Jahre, 49 Frauen, 25 Männer, durchschnittlicher Pulmonalarterienmitteldruck [PAP] 59 ± 13 mmHg ) mit PPH durch inhalative Testung mit Prostazyklin, 28 Patienten zusätzlich durch systemische Testung untersucht. Für 11 der 74 getesteten Patienten liegen Messergebnisse der selektiven Testung für den direkten Vergleich mit der inhalativen Testung vor. Während in der Untergruppe der 11 Patienten unter inhalativer Testung die Responderkriterien einer 20%igen Abnahme von PAP und pulmonalvaskulären Widerstandes (PVR) 3 von 11 Patienten erfüllten, erreichten unter selektiver Testung 10 von 11 Patienten Steigerungen der Blutflussgeschwindigkeit von mehr als 20%, wobei 6 von 11 Patienten Steigerungen von tiber 50% erzielten. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass das pulmonale Gefäßendothel über eine bedeutende stimulierbare Vasodilatationsreserve verfügt, die mit den bisher üblichen Test-verfahren nicht aufgedeckt wird und die mit Hilfe der selektiven Testung erfasst werden kann.
Bei der Aufnahme von Arzneimitteln in Zellen spielen Transportprozesse eine große Rolle. Das ATP-abhängige Transportprotein P-Glykoprotein vermittelt häufig Resistenzen gegenüber Arzneimitteln. Zunächst wurde dieser Effekt in P-Glykoprotein-überexprimierenden Tumoren entdeckt. Auch viele gesunde Gewebe enthalten P-Glykoprotein. Einige der Substanzen, die von P-Glykoprotein transportiert werden, sind vielverwendete Medikamente bei der Therapie von Herzerkrankungen. Die individuelle Expressionhöhe von P-Glykoprotein im Herzen könnte für das unterschiedliche Ansprechen von Patienten auf von P-Glykoprotein transportierte Medikamente verantwortlich sein. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Expression von P-Glykoprotein an 15 humanen Herzgewebeproben untersucht. Verwendet wurde die Methode der RT-PCR und die immunhistochemische Darstellung des Proteins. Die Expression von P-Glykoprotein in humanem Herzmuskelgewebe konnte an allen Proben gezeigt werden. Immunhistochemisch ist P-Glykoprotein in den Endothelzellen der Arteriolen und Kapillaren lokalisiert worden. Hinsichtlich der Expression bei verschiedenen Krankheiten konnte bei Patienten mit einer dilatativen Kardiomyopathie eine signifikante Verminderung (p = 0,05) beobachtet werden. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen eine Beteiligung des Herzens an Transportprozessen. Intrakardiale Konzentrationen vieler Substanzen können abhängig von der individuellen P-Glykoprotein-Expression beeinflusst werden