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Klinische Untersuchungsparameter zum parodontalen Gesundheitszustand einer Inselpopulation wurden ermittelt und mit Probanden der SHIP-Studie verglichen. Risiken durch Rauchen, Grunderkrankungen und genetische Einflüsse (Polymorphismus der Myeloperoxidase) wurden bewertet. Mit der Übertragung dieser Daten in dentale Nomogramme erfolgte eine alterspezifische Beurteilung des aktuellen parodontalen Erkrankungsstatus. Die Anwendung dentaler Nomogramme für parodontales Screening und für Verlaufskontrollen unter Praxisbedingungen wurde überprüft.
Die Studie vergleicht verschiedene stationäre (familiale und familienähnliche) Betreuungsformen in der Jugendhilfe exemplarisch einem Vergleich. Diese sind: - herkömmliche Pflegeverhältnisse (Dauerpflegeverhältnisse nach § 33 SGB VIII), - Betreuungsverhältnisse in familienähnlichen Kleinsteinrichtungen der Heimerziehung (§ 34 SGB VIII), Pflegeverhältnisse auf der Basis eines Angestelltenverhältnisses (Dauerpflegeverhältnisse nach § 33 Satz 2 SGB VIII, hervorgegangen aus dem Modellprojekt des Vereins zur Förderung des Pflegekinderwesens in Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VFP e.V.): „Professionelle Pflegeperson im Angestelltenverhältnis für besonders entwicklungsbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche"). Sie untersucht die Zweckmäßigkeit und die Sinnhaftigkeit der neuen und der bereits bestehenden Angebotsformen im Bereich der Vollzeitpflege und vergleichbarer Hilfen der Heimerziehung unter Verwendung eines qualitativen Forschungsparadigmas. Die entwickelten Fragestellungen werden durch die kontinuierliche Begleitforschung von Betreuungsverhältnissen über drei Erhebungszeitpunkte hinweg beantwortet. Aus der Analyse heraus werden Möglichkeiten und Grenzen der Betreuungsformen gegenübergestellt und Anregungen bezüglich einer Weiterentwicklung der stationären Hilfen zur Erziehung gegeben
Die Parodontitis stellt eine entzündlich-degenerative Erkrankung aller Bestandteile des Zahnhalteapparates dar. Bis heute sind die Mechanismen des Gewebeabbaus nicht hinreichend geklärt. Ziel dieser Arbeit war es, den Matrixabbau während einer Parodontitis hinsichtlich verschiedener Marker des pathogenetischen Ablaufs und Apoptose zu charakterisieren. Granulationsgewebe und gesunde Gingiva wurden immunhistochemisch auf Elastase (Neutrophilenmarker), IL-1a, MMP-1, MMP-8, Caspase-3 und Caspase-6 untersucht. Zusätzlich wurde eine TUNEL-Untersuchung durchgeführt, um zu überprüfen, ob eine Korrelation zwischen der Expression von Caspasen und dem Nachweis von Apoptose vorliegt. IL-1a und MMP-1 scheinen massiv am Matrixverlust im chronischen Entzündungstadium beteiligt zu sein. Im Granulationsgewebe und in gesunder Gingiva wurde Apoptose nachgewiesen. Apoptose von neutrophilen Granulozyten könnte eine Bedeutung für die Konstanthaltung des zellulären Infiltrates in gesunder Gingiva haben. Wahrscheinlich wird durch Apoptose von Fibroblasten die Reparaturfähigkeit des Bindegewebes während einer Parodontitis eingeschränkt und somit vermehrter Gewebeabbau vermittelt.
Chirurgie des Makulaforamens - ein Vergleich mit und ohne Peeling der Membrane limitans interna
(2004)
Methoden: Eine retrospektive, nicht randomisierte vergleichende Studie von 24 Patienten mit Makulaforamen, die mit Peeling der Membrana limitans interna operiert wurden und von 30 Patienten, die ohne Peeling der Membrana limitans interna operiert wurden. Der Vergleich erfolgte hinsichtlich des anatomischen und funktionellen Erfolges postoperativ, sowie hinsichtlich der Komplikationsraten und der anderen Einflüsse auf das Operationsergebnis (Anfärbung der Membrana limitans interna mit Indocyaningrün, Alter des Patienten, Stadium des Makulaforamens, Auftreten einer Ablatio retinae postoperativ). Alle Augen wurden grundsätzlich mittels pars-plana-Vitrektomie und Luft/SF6-Gasaustausch operiert. Ergebnisse: Anatomischer Erfolg ohne Peeling der MLI (Membrana limitans interna) bei 86% und mit Peeling der MLI bei 92% der Patienten. Fernvisusanstieg 3 Monate postoperativ mit Peeling ohne Peeling der MLI bei 43% und mit Peeling der MLI bei 50% der Patienten. Nach 6 Monaten postoperativ Fernvisusanstieg ohne Peeling der MLI bei 37% und mit Peeling der MLI bei 38% der Patienten. Nahvisusanstieg nach 3 Monaten postoperativ bei 7% der Patienten ohne MLI-Peeling und bei 25% der Patienten mit MLI-Peeling. Nach 6 Monaten postoperativ Nahvisusanstieg bei 10% ohne MLI-Peeling und bei 17% mit MLI-Peeling. Mit Anfärbung der MLI durch ICG (Indocyaningrün) anatomischer Erfolg bei 91% der Patienten, ohne ICG bei 92% der Patienten. Fernvisusanstieg nach 3 Monaten postoperativ ohne ICG bei 77%, mit ICG bei 18% der Patienten. Fernvisusanstieg nach 6 Monaten postoperativ ohne ICG bei 54%, mit ICG bei 18% der Patienten. Nahvisusanstieg nach 3 Monaten postoperativ ohne ICG bei 31% der Patienten, mit ICG bei 18% der Patienten. Nach 6 Monaten postoperativ Nahvisusanstieg bei 23% der Patienten ohne ICG und bei 9% der Patienten mit ICG. Schlussfolgerung: Mit MLI-Peeling erreicht man den gleichen anatomischen Erfolg wie ohne MLI-Peeling. Ein Fernvisusanstieg postoperativ wird mit MLI-Peeling öfter und schneller erreicht. Für Aussagen über den Nahvisus stehen keine internationalen Vergleichsstudien zur Verfügung. Die Komplikationsraten hinsichtlich Glaskörper- und Netzhautblutungen, zentraler Vernarbung und postoperativer Netzhautablösung sind mit MLI-Peeling geringer. Operateure beschreiben ein besseres und vollständigeres Peeling mit Anfärben der MLI durch Indocyaningrün. Die Fern-und Nahvisusentwicklung verläuft bis zum 6. Monat nach ICG-Färbung weniger positiv als ohne ICG-Färbung, danach gleichen sich die Zahlen an. ICG hat keinen Einfluß auf die Komplikationsraten, außer einen positiven auf die Raten der Ablatio retinae postoperativ. Ein frühzeitiger operativer Eingriff beim Makulaforamen geht mit einer besseren Visusprognose und geringeren Komplikationsraten einher. Das Patientenalter sollte kein Ausschlußkriterium für die Operation des Makulaforamens sein. Hinsichtlich der Toxizität und dem Einfluß von Indocyaningrün auf die funktionellen Ergebnisse müssen größere und randomisierte Studien folgen.
Wasserstrahldissektion versus Ultraschallaspiration im Gehirn - Eine in-vivo Studie am Kaninchen
(2004)
Anhand dieser Studie wurde eine Untersuchung des Wasserstrahldissektors im Vergleich zur Ultraschallaspiration in in-vivo Untersuchungen durchgeführt, um die Gewebetraumatisierung beider Dissektionsverfahren zu vergleichen. Diese Studie basiert auf einem Vergleich der operativen Eigenschaften des Wasserstrahldissektors mit dem Ultraschallaspirator in-vivo an 31 Kaninchen, unter Simulation von klinischen Bedingungen. In diesem Zusammenhang erfolgte die makroskopische und mikroskopische Beurteilung, inklusive semiquantitative Auswertungen. Unter Anwendung der verschiedenen Dissektionsverfahren zeigten sich bei allen Tieren bilaterale Corticotomien und präzise Dissektionen. Intraoperative Blutungen zeigten sich unter Anwendung des Wasserstrahldissektors weniger intensiv als beim Ultraschallaspirator. Die Hirnödembildung zeigte nur sehr geringe Unterschiede. Am 1. und 3. postoperativen Tag ließen sich in der Wasserstrahldissektorgruppe 17 und 24 Gefäße nachweisen, während in der Ultraschallaspiratorgruppe keine Gefäße gefunden wurden. Die intrakraniellen Blutungen reichten unter Anwendung des Wasserstrahldissektors selten bis in den Subduralraum, während es unter Anwendung des Ultraschallaspirators häufig zu einer Ausbreitung bis in den Subdural- und Epiduralraum kam. Die Mikro- und Makroglia zeigte unter Anwendung beider Geräte eine typische Reaktion. Die qualitative und semiquantitative Auswertung der GFAP-Reaktion zeigte vom 1. postoperativen Tag bis 6 Wochen postoperativ einen Anstieg von Grad 2 - 3 auf Grad 3,5 - 4,5, ohne jedoch das eine oder andere Operationsinstrument hervorzuheben. Bei der qualitativen und semiquantitativen Auswertung der Mikrogliareaktion zeigte sich in der Wasserstrahldissektorgruppe eine weniger starke Reaktion, als unter Anwendung des Ultraschallaspirators. Der Wasserstrahldissektor ist ein zuverlässiges und genaues Instrumentarium zur Hirngewebsdissektion. Die Anwendung des Wasserstrahldissektors scheint unter experimentellen Bedingungen am Kaninchengehirn weniger invasiv zu sein. Die Unterschiede sind jedoch sehr fein. Es wurde kein signifikanter Unterschied in der Ausbildung eines Hirnödems nachgewiesen.
Das vorrangige Ziel der in-vitro-Untersuchung bestand in der hochgenauen Erfassung der Wirbelbewegung unter physiologischen Standardbelastungen. Methode: Ein cervikales Bewegungssegment C5/6 wurde in einer 6-D-Messapparatur untersucht. Unter dem Einfluss zyklisch variierter freier Drehmomente (axiale Rotation, Lateralflexion und Flexion/Extension)wurde die Reaktion des Segments erfasst, während variable Vorlasten (0-6 kg) verschiedenste physiologische Bedingungen simulierten. Das Auflösungsvermögen betrug bei der Translation bis zu 3.1 µm und 4,5 mGrad bei Drehbewegungen. Spezielle Software ermöglichte eine biomechnaische Analyse: : alpha(T)-Kurven zeigten die Verteilung des Momentanwinkels, Spurpunkte und 3-D-Ansichten visualisierten die räumliche Verteilung differenzieller Schraubachsen (IHA) in Bezug zu den anatomischen Komponenten. Resultate: Das Bewegungsverhalten wurde sehr stark sowohl von der Ausrichtung des Drehmoments als auch von der einwirkenden Vorlast bestimmt. Selbst kleine Variationen veränderten die räumliche Verteilung der IHAs, die hiermit charakteristische Veränderungen der Segmentbewegung aufzeigten. Der Bewegungsumfang sank mit steigender Last und dezentrale Vorlasten führten zu einer Langzeit-Flexion des Segments. Eine Computersimulation der Segmentrotation gab Aufschluss über die wechselnde Führung von Facetten- und Uncovertebralgelenken. Zusammenfassung: Nicht nur die Art des Drehmoments, sondern auch die Größe und die Position der Kraftwirkungslinie der Vorlasten bestimmen das Bewegungsverhalten und die Wechselwirkung der Gelenke.
Hintergrund: Die Peritonitistherapie beinhaltet häufig die Abdominallavage mit dem lokalen Antiinfektivum Polyhexanid, als 0,05% Lösung, die häufig zu einer Hypotension führt. Methode: Wir untersuchten in gesunden Ratten die Auswirkungen einer Peritoneallavage mit Polyhexanid oder NaCl (je 10ml über 10min; Polyhexanid n=5, NaCl n=5) auf den Blutdruck und registrierten bei 7 weiteren Tieren die Durchmesser submukosaler Blutgefäße einer Ileumschlinge vor und nach lokaler Superfusion mit Polyhexanid mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie. In isometrischen Präparationen der thorakalen Rattenaorta mit und ohne Endothel, die mit Phenylephrin(PE) oder KCl 20 oder 40 mmol kontrahiert worden waren, wurden die Effekte von Polyhexanid auf den Gefäßtonus bestimmt. Resultate: Es wurde festgestellt, dass Peritoneallavage mit Polyhexanide zu einem Abfall des mittleren arteriellen Drucks führte, während Superfusion mit Polyhexanid eine lokaleVasodilatation der Gefäße der Darmwand bewirkte. In vitro relaxierte Polyhexanide Aortenringe, die mit Phenylephrin kontrahiert worden waren, Präparationen +End reagierten empfindlicher Inkubation mit dem NO-Synthetasehemmer N(G)-nitro-L-arginine methyl ester oder dem Guanylylcyclasehemmer 1H-(1,2,4)Oxodiazolo-(4,3-a)quinoxalin-1-one führte jeweils zu einer partiellen Hemmung der relaxierenden Wirkung. Die relaxierenden Effekte von Polyhexanid konnten in Präparationen ohne Endothel durch keinen der Kaliumkanalblocker Charibdotoxin, Tetraäthylammoniumchlorid, Glibenclamid oder 4-Aminopyrridine verhindert werden. Polyhexanid zeigte keine Wirkung auf Aortenpräparate, die mit 40mmol KCl kontrahiert worden waren. Schlussfolgerung: Es ist zu folgern, dass Polyhexanid NO freisetzen, Kaliumkanäle aktivieren und darüber zu einer Vasodilatation führen kann, die dann eine Hypotension bewirkt.
Severe trauma results in alterations in immune functions, correlated with a dysbalanced cytokine synthesis. This imbalance endangers severely injured patients for post-traumatic complications such as MODS, liver failure, renal dysfunction and ARDS. IL-10, a powerful immunosuppressive cytokine, plays a central role in the immune response after severe trauma. The relevance of IL-10 for single and multiple organ failure was studied in a prospective study at a level I trauma center. Blood was systematically obtained from a total of 118 severely injured [median (IQR) ISS=34 (27-34)] patients. IL-10 plasma levels were measured by ELISA. Patients showed elevated IL-10 levels throughout the whole observation period of 5 days. IL-10 plasma levels rose rapidly after trauma and gradually declined towards day 5. Patients who developed complications demonstrated significantly elevated IL-10 levels compared with patients who did not. The odds of developing MODS were 9.6 times greater in patients with IL-10 plasma levels higher than 124 pg/mL 6 hours after arrival at the ICU. Multivariate analysis showed that IL-10 plasma levels >124 pg/mL at time-point 6h, severe head injury and an arterial pH <7.34 were simultaneously significant predictors of the development of MODS in severely injured patients. The dynamic with rapid increase and gradual decline in IL-10 plasma levels indicated that IL-10 is a marker of the initial damage to the organism caused by trauma, rather than a marker of somatic dysregulations.
Anhand der Forschungen im Bereich der chemischen Kampfstoffe, der Funkpeiltechnologie, des Strahl- und des Raketenantriebs, des Radars, der Kernspaltung und der Computertechnologie stellt der Autor dar, wie Staatsführung und Militär die Forschung für das politische Hauptziel des „Dritten Reichs", den Krieg im Osten, eingesetzt haben. Ein wichtiger Punkt in dieser Untersuchung ist der Einsatz der Computertechnologie für Entzifferungszwecke, da die Alliierten durch den Einsatz dieser in wichtigen Phasen des Krieges entscheidende Vorteile haben erringen können. Trotz der scheinbar hierarchischen Struktur in der Staatsführung ist es dieser aber nicht gelungen, in diesen oder anderen technologisch für den Krieg bedeutsamen Bereichen die Kräfte effektiv einzusetzen und einen möglichen technologischen Vorsprung vor Kriegsbeginn über das Ende des Krieges hinaus zu bewahren. Ursache dafür ist die polykratische Struktur des nationalsozialistischen Herschaftsgefüges gewesen. Dem Militär ist es nicht gelungen in dieser Struktur dauerhaft seinen Einfluss zu wahren, weil die Militärführung untereinander zu zerstritten gewesen ist. Die militärische Führung schätzt zudem die Bedeutung der Forschung für den Krieg falsch ein. Die Bereiche, in denen die Deutschen technologisch überlegen sind, spielen für den Ausgang des Krieges keine Rolle, weil die Technologie entweder zu spät kommt (Strahltrieb), ihr Einsatz in der erreichten Entwicklungsstufe in keinem Verhältnis zum Aufwand steht (Raketentechnologie) oder aber ein Einsatz aus Furcht vor möglichen Repressionen nicht in Frage kommt (chemische Kampfstoffe).