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In der vorliegenden Arbeit wurden 49 Patienten aus der Klinik und Poliklinik fĂŒr OrthopĂ€die und OrthopĂ€dischen Chirurgie der Ernst-Moritz-Arndt UniversitĂ€t Greifswald nach Kniegelenksarthroskopie oder Implantation einer Knietotal-endoprothese durchschnittlich 20 Monate postoperativ klinisch und hinsichtlich ihrer propriozeptiven FĂ€higkeit nachuntersucht. Bei diesem Patientengut erfolgten bereits in engem zeitlichen Kontext prĂ€- und postoperative Untersuchungen. ZusĂ€tzlich wurde eine zweimalige klinische und propriozeptive Analyse von 8 kniegesunden Probanden innerhalb von rund 15 Monaten durchgefĂŒhrt. Die Messung der Propriozeption erfolgte durch Analyse des Bewegungssinnes mittels Bestimmung der Wahrnehmungsschwelle des Bewegungsbeginnes. In der kniegesunden Probandengruppe zeigten sich innerhalb des Unter-suchungszeitraumes keine VerĂ€nderungen der Detektionsschwellen. Dieses Ergebnis wurde als eine hohe ReliabilitĂ€t des gewĂ€hlten Messverfahrens gewertet. In einer Korrelationsanalyse zwischen den Pausenzeiten (Scheinbewegung), die der eigentlichen Bewegung der Messeinrichtung vorangestellt waren und als MaĂ fĂŒr die Erwartungshaltung der Patienten angenommen wurden, und den beobachteten Detektionsschwellen konnten keine AbhĂ€ngigkeiten zwischen den beiden Variablen belegt werden, so dass fĂŒr diese Arbeit die Erwartungshaltung der Patienten als zusĂ€tzlicher Einflussfaktor auf die Propriozeption ausgeschlossen werden konnte. Klinisch wurden auĂer einem statistisch signifikanten Anstieg des Knee â Society â Score auf der nicht operierten Seite der Endoprothesengruppe (84 vs. 89/100 Punkten) und einem signifikanten Anstieg des Lysholm â Score auf der operierten Seite der Arthroskopiegruppe (78 vs. 88/100 Punkten), keine Verbesserungen der klinischen Ergebnisse gefunden. Die Detektionsschwellen der Endoprothesen- und Arthroskopiegruppe zeigten mittelfristig keine signifikanten VerĂ€nderungen zu den durchgefĂŒhrten Voruntersuchungen. Es konnten fĂŒr die Patienten mit implantierter Endoprothese Detektionsschwellen von 2,3°, fĂŒr die Arthroskopiegruppe von 1,4° beidseits beobachtet werden. Beim Vergleich beider Patientengruppen fiel die deutliche Unzufriedenheit der arthroskopierten Patienten hinsichtlich der postoperativen AktivitĂ€t und Schmerzempfindens auf (3,5/3,6 vs. 4,4/4,8 von 5 Punkten). AuffĂ€llig war weiterhin die deutlich bessere postoperative Normalisierung der Propriozeption bei der Arthroskopiegruppe. Insgesamt zeigt diese Arbeit, dass sich die gröĂte Verbesserung der Detek-tionsschwellen, wie auch der klinischen Ergebnisse, bei der Endoprothesen- und Arthroskopiegruppe, in einem zeitlichen Rahmen bis 6 Monate postoperativ vollzieht. Im Zeitraum danach verbessern sie sich zwar nicht mehr, es können aber auch keine Verschlechterungen aufgewiesen werden. Als ErklĂ€rung hierfĂŒr kommt vermutlich der positive Einfluss der postoperativen Physiotherapie in Frage. In der Zeit bis 6 Monate postoperativ werden die Patienten noch physiotherapeutisch beĂŒbt oder sie wenden die erlernten Techniken in dieser Phase noch konsequent an. Es kann daher zu einer Verbesserung der klinischen Ergebnisse und der Propriozeption kommen. Danach fehlt dieser positive Einfluss, die Techniken werden relativ schnell verlernt oder nicht angewandt, so dass sich die Propriozeption nicht weiter verbessern kann.
Zahlreiche Studien bestĂ€tigen einen Zusammenhang zwischen dem Cholesterolstoffwechsel des Gehirns und der Pathogenese der Alzheimer-Demenz (AD). Eine besondere Rolle soll dabei dem ABCA1-Transporter zukommen. Im Rahmen unserer Studie untersuchten wir an 79 Gehirnproben nichtdementer Probanden die Expression des ABCA1-Transporters und korrelierten dies mit Faktoren, die in der Pathogenese der AD eine Rolle spielen sollen: Alter, Geschlecht, Plaqueanzahl, ApoE-Genotyp, insbesondere des ApoE4-Allels, P-Glykoprotein sowie Abeta1-40 und Abeat1-42. Dabei wurden gesondert untersucht Hippocampus, Mark, Kortex und Leptomeninx. Wir detektierten eine signifikante Abnahme ABCA1-Expression beim Vergleich der Gruppe der 55-64jĂ€hrigen mit der Altersgruppe der 65-74jĂ€hrigen Probanden in der Leptomeninx bei höherem Lebensalter. Desweiteren konnte fĂŒr den Kortex gezeigt werden, dass TrĂ€ger des ApoE 2/4-Genotyps signifikant weniger ABCA1 exprimieren als TrĂ€ger des ApoE 3/3 und ApoE 4/4- Allels. Auch konnte fĂŒr die Leptomeninx gezeigt werden, dass ein signifikanter Zusammenhang besteht zwischen der Ablagerung von Abeta1-42 in den GefĂ€ssen und der ABCA1-Expression in den GefĂ€ssen.
Einleitung: Die PeriduralanĂ€sthesie gilt als Goldstandard in der geburtshilflichen AnĂ€sthesie. Sie stellt unter den möglichen Schmerztherapien sub partu das sicherste und effektivste Verfahren fĂŒr Mutter und Kind dar. Trotzdem werden immer wieder Fragen diskutiert, ob es unter PDA zu einer signifikant erhöhten Rate an instrumentellen und operativen Entbindungen und zu einer signifikanten VerlĂ€ngerung der Geburtsdauer kommt. Methoden: In unserer Studie wurden Patientinnen mit einer PDA, mit alternativer Medikation (Vergleichsgruppe: Buscopan, Spasmo Cibalgin, Tramal) und Patientinnen ohne Medikamenteneinsatz ( Kontrollgruppe) unter der Geburt verglichen hinsichtlich Geburtsmodus, Geburtsdauer, Blutverlust, Plazentalösungsstörungen, Episiotomierate, stattgefundenem vorzeitigen Blasensprungs, Fetal Outcome und Notwendigkeit wehenfördender Medikation. Unsere retrospektive Analyse umfasste1952 Geburten der Jahre 1997-2001. Die erhobenen Daten wurden untereinander hinsichtlich der StörgröĂe âAlterâ 1:4 gematcht und mit Hilfe des Chi- Quadrat- und des Wilcoxon- Tests ausgewertet. Ergebnisse: Unsere Studie zeigt, dass sich der kĂŒrzeste Geburtsverlauf, die höchste Rate an Spontanentbindungen, die niedrigste Komplikationsrate und ein optimales fetal outcome bei Patientinnen ohne Medikation unter der Geburt nachweisen lĂ€sst. Unter PDA stellten wir bei Erst- und ZweitgebĂ€renden eine signifikante VerlĂ€ngerung der Geburtsdauer und eine signifikant erhöhte Rate an instrumentellen und operativen Entbindungen fest. Eine negative Beeinflussung des Neugeborenen unter PDA konnte ausgeschlossen werden. Ebenfalls konnten wir ausschlieĂen, dass es unter PDA zu einer Erhöhung der Menge des Blutverlustes, zu Plazentalösungsstörungen oder zu einer signifikant erhöhten Rate an Episiotomien kommt. Patientinnen mit PDA wiesen signifikant hĂ€ufiger einen vorzeitigen Blasensprung auf und es kam signifikant hĂ€ufiger zum Einsatz wehenfördender Medikation. Diskussion: Bewirkt die PDA eine motorische und sensorische Blockade mit folgender VerlĂ€ngerung der Geburtsdauer und einer Zunahme an operativen Schnittentbindungen oder bestimmt ein bereits bestehender protrahierter Geburtsverlauf das Management der Analgesie und nicht die Analgesie den Geburtsverlauf?
Die prĂ€operative ERC ist ein anerkanntes diagnostisches und therapeutisches Verfahren, wenn der Verdacht einer Choledocholithiasis besteht. Der Verdacht auf das Vorliegen einer Choledocholithiasis ergibt sich sowohl aus der klinischen Symptomatik als auch aus den sonographischen und laborchemischen Befunden. In der vorliegenden Arbeit wurden 11,8 Prozent der 298 Patienten prĂ€operativ einer ERC unterzogen (n=36). Von diesen 36 Patienten wiesen 27 Patienten eine Choledocholithiasis auf. Die Rate der diagnostischen ERC betrug 25 Prozent. Bei radiologisch bewiesener Choledocholithiasis ist die ERC und Konkrementextraktion im Rahmen des therapeutischen Splittings Mittel der Wahl. Aus der Analyse der Daten und im Abgleich mit der Literatur ergibt sich folgendes: Gallengangssteine können nur durch aufwendige Verfahren bewiesen werden. Der Verdacht auf das Vorliegen einer Choledocholithiasis ergibt sich aus anamnestischen Daten, Alter und Geschlecht der Patienten, der Elevation der sogenannten Cholestaseparameter in Verbindung mit der sonografisch nachgewiesenen Dilatation des Ductus choledochus und wenn möglich dem direkten sonographischen Steinnachweis. Die Erhöhung der Vorhersagewahrscheinlichkeit kann durch die Kombination der verschiedenen pathologischen Befunde erreicht werden. Dennoch besteht die Gefahr, eine asymptomatische Choleocholithiasis zu ĂŒbersehen. Dieser Gefahr kann durch die Anwendung der intraoperativen Cholangiographie begegnet werden. Stellen sich bei dieser Untersuchung Gallengangsteine dar, können diese im Rahmen einer postoperativen ERC bestĂ€tigt und entfernt werden. Diagnostizierte Gallengangssteine sind auch asymptomatisch eine Behandlungsindikation. Die Therapie sollte so minimal-invasiv wie möglich erfolgen
Das Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines Instrumentariums zur AbschĂ€tzung der prĂ€ventiven ErgebnisqualitĂ€t in einer Zahnarztpraxis auf Basis epidemiologischer Daten (Study of Health in Pomerania, SHIP-0) zum Vergleich altersgruppenspezifischer Zahnverlustkurven. Aus den Praxisakten von vorher definierten Monaten wurden ĂŒber einen Zeitraum von zwei Jahren Patientengruppen gebildet in denen randomisiert eine Stichprobe je 5-Jahres-Alters- und Geschlechtsstratum gezogen wurde. In sieben Praxen wurden aus der Praxisdokumentation Praxisprofile bezĂŒglich der Zahnzahl der Patienten (20-74 Jahre) erstellt und mit der SHIP-0-Population verglichen. Weiterhin wurde der altersspezifische Zahnverlust der Probanden in den Praxen und bei SHIP-0 mittels der negativ-binomialen Regression modelliert und die angepassten Zahnverlustkurven verglichen, um den Einfluss der Zahnarztpraxis auf den Zahnverlust zu beschreiben. Die Daten von 1497 Praxispatienten und 3990 SHIP-0-Probanden wurden ausgewertet. Die EffektstĂ€rke wurde operationalisiert als Inzidenzraten-Ratio (IRR). Die IRR fĂŒr den Zahnverlust zeigen fĂŒr alle Zahnarztpraxen einen protektiven Effekt (IRR=0,38-0,68; p<0,001) im Vergleich zu den SHIP-0-Probanden. Anhand des Vergleichs des altersabhĂ€ngigen Zahnverlustes im Praxisprofil mit einem Referenzprofil aus den bevölkerungsreprĂ€sentativen SHIP-0-Daten kann die grundsĂ€tzliche Eignung dieses Instruments fĂŒr das QualitĂ€tsmanagement und Benchmarking bestĂ€tigt werden. WeiterfĂŒhrend sollten die Vergleiche fĂŒr individuelle patientenseitige Risikofaktoren fĂŒr Zahnverlust (u.a. sozioökonomischer Status, Rauchstatus) adjustiert und damit das erarbeitete Modell spezifiziert werden.
Das Rauchen von Frauen nach der Schwangerschaft birgt erhebliche gesundheitliche Risiken fĂŒr die Mutter und das Neugeborene. Die HĂ€lfte der Frauen stellt in der Schwangerschaft das Rauchen ein. Jede zweite dieser Frauen raucht innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt wieder. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit eines Beratungskonzeptes zur Förderung des Nichtrauchens, das auf der Grundlage des Transtheoretischen Modells der VerhaltensĂ€nderung (TTM) entwickelt wurde und sich proaktiv an Frauen nach der Geburt richtet, zu untersuchen. Im Einzelnen wird den Fragen nachgegangen a) inwieweit Frauen, die vor oder wĂ€hrend der Schwangerschaft geraucht haben, nach einer Geburt durch einen proaktiven Interventionsansatz erreicht werden, b) ob bei Frauen, die wĂ€hrend der Schwangerschaft das Rauchen eingestellt hatten, nach der Geburt eine Absicht besteht, wieder mit dem Rauchen zu beginnen, und c) wie wirksam das Beratungkonzept hinsichtlich der Verringerung des Raucherinnenanteils und hinsichtlich von TTM-Variablen, u.a. Selbstwirksamkeit, ist. Die Daten zur Bearbeitung der Fragestellungen wurden im Rahmen der Studie âRauchentwöhnung und RĂŒckfallprophylaxe bei Frauen post patumâ erhoben. Die Stichprobe umfasste 644 Frauen, die vor der Schwangerschaft geraucht hatten. Sie wurden ĂŒber ein systematisches Screening auf sechs Geburtsstationen in Mecklenburg-Vorpommern rekrutiert und randomisiert der Interventions- oder Kontrollgruppe zugeteilt. Die Intervention bestand aus SelbsthilfebroschĂŒren, einem persönlichen BeratungsgesprĂ€ch vier Wochen nach der Geburt und zwei telefonischen Nachberatungen. Die Kontrollgruppe erhielt nur SelbsthilfebroschĂŒren. Die Erstbefragung zum Rauchverhalten, zu Konstrukten des TTM und zur Soziodemographie erfolgte vier Wochen nach der Geburt. Zu den Nachbefragungen wurden nach sechs Monaten 566 (88%) Frauen, nach 12 Monaten 529 (82%), nach 18 Monaten 490 (76%) und nach 24 Monaten 483 (75%) Frauen erneut erreicht. Die Datenauswertung umfasste querschnittliche Beschreibungen des Rauchverhaltens sowie der Verteilung von Stadien der Ănderungsbereitschaft im Sinne des TTM und multivariate statistische Verfahren, wie Logistische Regressionen und Strukturgleichungsverfahren, fĂŒr die Bearbeitung lĂ€ngsschnittlicher Fragestellungen. Es zeigte sich eine hohe Bereitschaft der Frauen, an einer Beratung zum Rauchen teilzu-nehmen. Dabei befanden sich 38% der Frauen im Stadium der Absichtslosigkeit, das Rau-chen aufzugeben und 43% der Frauen waren bereits seit mehr als sechs Monaten abstinent. Etwa 13% der Frauen, die zum Zeitpunkt der Erstbefragung abstinent waren, berichteten eine Absicht, wieder mit dem Rauchen zu beginnen. WĂ€hrend 77% dieser Frauen inner-halb eines Jahres wieder rauchten, betrug die RĂŒckfallrate bei Frauen ohne Absicht zum Wiedereinstieg 45%. Die Absicht, wieder zu rauchen war der bedeutsamste PrĂ€diktor fĂŒr einen RĂŒckfall (odds ratio 3,7; 95%-Konfidenzintervall: 1,51 â 9,01). Sechs Monate nach der Geburt war in der Interventionsgruppe ein geringerer Raucherinnenanteil als in der Kontrollgruppe nachweisbar (44% vs. 32%; Chi2 = 8,37; df = 1; p = 0,004). Zu den spĂ€teren Erhebungszeitpunkten fanden sich keine Effekte zugunsten der Intervention. Im Struktur-gleichungsverfahren zeigte sich, dass die Zugehörigkeit zur Interventionsgruppe die Abs-tinenz und eine höhere Selbstwirksamkeit nach sechs Monaten, jedoch nicht nach 12 Mo-naten vorhersagte. Die vorliegende Studie zeigt, dass durch ein proaktives Beratungsangebot zur Förderung des Nichtrauchens die Mehrheit der betroffenen Frauen erreicht werden kann, insbesondere diejenigen, die von den in Deutschland bislang ĂŒblichen Interventionsange-boten nicht profitieren. Die generell hohen RĂŒckfallraten unterstreichen die Notwendigkeit verstĂ€rkter BemĂŒhungen um PrĂ€ventionsangebote fĂŒr Frauen, die in der Schwangerschaft das Rauchen eingestellt hatten. Dabei kann die Absicht, wieder mit dem Rauchen zu be-ginnen, hervorragend genutzt werden, um Beratungsinhalte an die individuellen BedĂŒrf-nisse der Frauen anzupassen. Sofern das Beratungskonzept konsequent und systematisch umgesetzt wird, kann es effektiv zur Verringerung der Raucherraten und damit zur Ver-meidung gesundheitlicher Risiken bei MĂŒttern und ihren Neugeborenen beitragen. Diese Erkenntnisse sind von grundlegender Bedeutung, da sie die Forderung nach PrĂ€ventions-konzepten fĂŒr diese Zielpopulation erheben lassen, in denen die Initiative zur Beratung von den Beratern selber ausgeht und in denen systematisch an alle Frauen das Beratungs-angebot herangetragen wird (proaktiver Ansatz). Zudem können Berufsgruppen, die mit der medizinischen und psychosozialen Versorgung der Frauen betraut sind, auf ein Bera-tungskonzept zurĂŒckgreifen, dass leicht erlernbar und effektiv umsetzbar ist.
Angeborene Fehlbildungen sind in Deutschland die zweithĂ€ufigste Ursache der SĂ€uglingssterblichkeit und die hĂ€ufigste Todesursache im Kindesalter. Dennoch existiert in Deutschland noch kein nationales flĂ€chendeckendes System zur Erfassung von Fehlbildungen. Ziel war der Aufbau eines Fehlbildungsregisters fĂŒr das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Die Ergebnisse beruhen auf einer 3-jĂ€hrigen vollstĂ€ndigen Fehlbildungserfassung unter der Regie der Arbeitsgemeinschaft Neonatologie Mecklenburg-Vorpommern e.V. . Vom 01.01.2002-31.12.2004 wurden alle Lebendgeborenen, Totgeborenen, induzierten Aborte und Spontanaborte mit mindestens einer Majorfehlbildung erfasst. Neben angeborenen morphologischen Defekten wurden allgemeine Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, Drogen, Medikamente, KonsanguinitĂ€t)erfasst, aber auch Fehlbildungen in der Familienanamnese sowie SensitivitĂ€t prĂ€nataler Diagnostikverfahren, wie z.B. Sonografie und biochemische Serummarker. Weiter wurden die Faktoren mĂŒtterliches Gewicht, mĂŒtterliches und vĂ€terliches Alter und ethnische Aspekte dokumentiert. Erstmalig erfolgte eine Klassifikation der FehlbildungsfĂ€lle nach Schwangerschaftsdauer und Geburtsgewicht.
Ziel dieser Arbeit war es, pathogenetische Faktoren, die fĂŒr die Entstehung eines Leberversagens nach schwerem Polytrauma verantwortlich sind, zu bewerten und Risiken â falls vorhanden â zu quantifizieren. An einem reprĂ€sentativen Polytraumakollektiv wurde untersucht, ob und inwieweit Parameter der nicht-anatomischen Traumabelastung und der anatomischen Verletzungsschwere an der Entstehung des posttraumatischen Leberversagens beteiligt sind. Die nicht-anatomischen Parameter AKBR, Schock-Index, arterieller pH und APACHE II sind sĂ€mtlich hochgradig mit dem Leberversagen assoziiert. Die letzten drei â oft benutzte und anerkannte, z. T. klinische Parameter â sind mit der AKBR, die hier zum ersten Mal mit dem Leberversagen nach Polytrauma in Zusammenhang gebracht wird, in hohem MaĂe in Verbindung zu bringen. Es wurde dargestellt, dass die initiale AKBR sich durchaus in die Reihe von Hypoxie detektierenden Markern einfĂŒgen lĂ€sst. Das Risiko, bei einer AKBR < 0,3 ein posttraumatisches Leberversagen zu entwickeln, konnte in Form einer Odds Ratio von 3,5 quantifiziert werden. Naheliegend war, dass schwere abdominelle Verletzungen im Allgemeinen und Leberverletzungen im Speziellen den Verlauf nach schwerer Mehrfachverletzung hinsichtlich der Leberfunktion beeinflussen. Dies bestĂ€tigte sich auch. Die entsprechenden Risiken konnten mit Odds Ratios von 3,7 bzw. 2,6 bewertet werden. Die FĂ€higkeit zur PrĂ€diktion des posttraumatischen Leberversagens sind bei der aus den anspruchsvollen Einschlusskriterien resultierenden kleinen Fallzahl und bei ohnehin niedriger PrĂ€valenz des Outcome-Ereignisses als eingeschrĂ€nkt zu bewerten. Eine Validisierung der hier vorgelegten Daten mĂŒsste im Rahmen von weiteren Studien vorgenommen werden. AbschlieĂend wurde versucht, mittels schrittweiser Reduktion ein einfaches pathophysiologisch orientiertes Modell zur RisikoeinschĂ€tzung hinsichtlich der Leberfunktion nach Polytrauma zu entwerfen.
Der demographische Alterungsprozess der Gesellschaft verschĂ€rft die Probleme der sozialen Sicherungssysteme. Gesundheitsreformdiskussionen und begrenzte finanzielle Ressourcen intensivieren den Bedarf an epidemiologischen Daten ĂŒber den zahnmedizinischen Status. Ziel der Studie war es, zu untersuchen, ob es Unterschiede im Zahnstatus Ă€lterer Menschen in zwei europĂ€ischen LĂ€ndern, GroĂbritannien und Deutschland, gibt und zu welchem AusmaĂ verschiedene Historien fachlicher Ăberzeugung und professionellen Handelns sowie differente Versorgungssysteme sich im Zahnstatus reflektieren können. BevölkerungsreprĂ€sentative Stichproben zweier epidemiologischer Querschnittsstudien von Erwachsenen im Alter von 65-80 Jahren wurden evaluiert. Die finale Stichprobe aus GroĂbritannien umfasste 518 Probanden der âNational Diet and Nutrition Survey - people aged 65 years and overâ (NDNS; Alter: 72,6 ± 4,4 Jahre). Der Stichprobenumfang aus Vorpommern in Nordost-Deutschland betrug 982 Probanden, basierend auf der âStudy of Health in Pomeraniaâ (SHIP-0; Alter: 72,1 ± 4,4 Jahre). Die Datenbasis beruht auf einer zahnmedizinischen Untersuchung sowie einem Interview. Die Datenanalyse erfolgte durch Berechnung von HĂ€ufigkeitsverteilungen auf Zahn- und Personenebene. ZusĂ€tzlich wurden die Probanden auf Kieferebene unter BerĂŒcksichtigung der Anzahl und der topographischen Verteilung der vorhandenen ZĂ€hne in sechs Gruppen klassifiziert und die HĂ€ufigkeiten der Art der prothetischen Versorgung bestimmt. Voruntersuchungen hinsichtlich der Anzahl der ZĂ€hne beweisen die ReprĂ€sentativitĂ€t der SHIP-0-Daten fĂŒr den Osten Deutschlands. Die PrĂ€valenz fĂŒr Zahnlosigkeit ist in GroĂbritannien (46,3%) höher als in Nordost-Deutschland (37,9%, p=0,002). Der Anteil der Zahnlosen aus dem HĂ€ufigkeitsmuster der Anzahl vorhandener ZĂ€hne herausgenommen, wird annĂ€hernd eine Normalverteilung der Zahnzahl fĂŒr die britische Stichprobe und eine rechtsschiefe Verteilung fĂŒr die deutsche Stichprobe deutlich. Britische Bezahnte haben mit einem Median von 17 ZĂ€hnen (IQR=11) signifikant mehr natĂŒrliche ZĂ€hne als die Population Vorpommerns (Median=10 ZĂ€hne, IQR=13, p<0,001). Probanden mit einem stark reduzierten Restgebiss von 1-3 ZĂ€hnen (Gruppe 2) zeigen den gröĂten Unterschied in der PrĂ€valenz bezĂŒglich der Anzahl und der Lokalisation der ZĂ€hne im Stichprobenvergleich (p<0,001). Der am hĂ€ufigsten verbleibende Zahntyp ist sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer der Eckzahn; erste und dritte Molaren sind die am hĂ€ufigsten fehlenden ZĂ€hne in beiden Geschlechtern und LĂ€ndern. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Populationen ist die signifikant höhere PrĂ€valenz unterer SchneidezĂ€hne im Vergleich zu unteren EckzĂ€hnen in der britischen Stichprobe. In beiden LĂ€ndern tragen mehr als 90% der zahnlosen Probanden eine totale Prothese im Oberkiefer und im Unterkiefer. Bezahnte mit 1-3 ZĂ€hnen in einem Kiefer als auch die Situation einer groĂen ZwischenlĂŒcke und FreiendlĂŒcken sind in GroĂbritannien eher durch Kunststoffprothesen oder nicht versorgt. In der deutschen Stichprobe ĂŒberwiegen in diesen LĂŒckengebisssituationen klammerverankerte Modellgussprothesen und Doppelkronen- oder Geschiebeprothesen. Kombinierter Zahnersatz ist in der britischen Stichprobe nicht vorhanden. Kleine LĂŒcken im Front- und Seitenzahnbereich sind bei den deutschen Probanden mehrheitlich durch BrĂŒcken versorgt. In GroĂbritannien hingegen bleiben kleine LĂŒcken im Seitenzahnbereich hĂ€ufig unversorgt, im Frontzahnbereich werden sie oftmals durch Kunststoffprothesen ersetzt. Das Vorhaben, Unterschiede im Zahnstatus im Hinblick auf die gegebenen Rahmenbedingungen erklĂ€ren zu wollen, kann im Ansatz realisiert werden, da zahnĂ€rztliche Leistungen in Gesundheitssysteme eingebettet sind, deren komplexe Strukturen ĂŒber lange ZeitrĂ€ume gewachsen sind. Doch die vergleichenden Analysen zwischen beiden europĂ€ischen Staaten belegen, dass durch den Einfluss der unterschiedlichen politischen, sozialen und kulturellen Bedingungen die Populationen in höherem Alter deutliche Unterschiede hinsichtlich Zahnzahl und prothetischem Status aufweisen.
Fragestellung: Besteht eine Korrelation zwischen dem MIB-1 Markierungsindex und der 5-Jahres-Ăberlebensrate bei Patientinnen mit einem Karzinom der Zervix uteri? Gibt es eine Beziehung zwischen dem MIB-1 Index und dem Alter der Patientinnen, FIGO-Stadium, LK-Status, Lymph- und BlutgefĂ€ĂeinbrĂŒchen, Differenzierungsgrad, Tumorvolumen und Invasionstiefe? Ferner wurden o.g. Faktoren auf ihre prognostische Relevanz ĂŒberprĂŒft. Material und Methoden: 69 PrĂ€parate in Formalin fixiert und in Paraffin eingebettet, immunhistochem. Untersuchungen nach der APAAP-Methode. Resultate: Es besteht kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen MIB-1 Index, der 5-Jahres-Ăberlebensrate und o.g. Faktoren.
In dieser Pilotstudie wurde der Einfluss eines elektiven chirurgischen Eingriffes auf das Immunsystem untersucht. Eingeschlossen waren 12 Patienten, die einen endoprothetischen Ersatz eines HĂŒftgelenkes erhielten. Um eine aus dem chirurgischen Eingriff resultierende Infektion auszuschlieĂen, wurden Temperatur, Herzfrequenz und Blutdruck als klinische Parameter prĂ€operativ sowie vom ersten bis zum sechsten Tag postoperativ bestimmt. FĂŒr die immunologischen Untersuchungen wurden den Patienten prĂ€operativ sowie am ersten, dritten, sechsten und achten Tag postoperativ Blut entnommen. Die Anteile von Monozyten, Granulozyten und Lymphozyten wurde im Durchflusszytometer bestimmt. Zur Charakterisierung des Aktivierungsstatus wurde der PhĂ€notyp der T-Zellen (CTLA-4 [CD152], CD25 und HLA-DR) immunzytochemisch analysiert. Die FunktionsfĂ€higkeit der T-Zellen wurde in Proliferationsassays ĂŒberprĂŒft. Im Rahmen des hier beschriebenen chirurgischen Traumas wurde bei keinem der Patienten eine Infektion mit den erhobenen klinischen Parametern festgestellt. Im peripheren Blut wurden eine Expansion von Granulozyten- und Monozytenpopulationen sowie eine Reduktion der peripheren Lymphozyten respektive der T-Zellen festgestellt. Daraus resultierte aber keine Balanceverschiebung der T-Zellsubpopulationen. Die Expression der Aktivierungsmarker CD25 (frĂŒh) und HLA-DR (spĂ€t) auf T-Zellen verĂ€nderten sich ĂŒber den gesamten Beobachtungszeitraum nicht signifikant. CD25 zeigte lediglich einen ansteigenden Trend am dritten Tag postoperativ. Im Gegensatz dazu wurde das funktionell inhibitorische MolekĂŒl CTLA-4 postoperativ vermehrt detektiert. Die Expression erreichte am sechsten Tag ihr Maximum mit 3,03% gegenĂŒber 0,9% Basisexpression prĂ€operativ. Im Gegensatz dazu waren bereits einen Tag nach dem Eingriff signifikant niedrigere Level an HLA-DR MolekĂŒle auf Monozyten detektierbar. Ăber den tatsĂ€chlichen Aktivierungszustand der verschiedenen T-Zellpopulationen kann abschlieĂend nur spekuliert werden. Die erhöhte CTLA-4 Expression könnte ein Indikator dafĂŒr sein, dass dieses inhibitorische MolekĂŒl ein sensitiverer Aktivierungsmarker als CD25 oder HLA-DR auf T-Zellen ist. Andererseits lĂ€sst sich nicht ausschlieĂen, dass der höhere Anteil CTLA-4+ T-Lymphozyten auf einen Anstieg von regulatorischen T-Zellen im Blut, zum Beispiel durch Gewebsumverteilungen oder Proliferation, zurĂŒckzufĂŒhren ist. DafĂŒr sprechen auch die durchgefĂŒhrten Proliferationstest. In diesen konnte am dritten Tag postoperativ eine Verringerung der T-Zellproliferation festgestellt werden. Sie war unabhĂ€ngig von den Eigenschaften des Stimulanz (Antigen-, APC- oder Kostimulation-abhĂ€ngig). Es konnte in dieser Arbeit nicht eindeutig geklĂ€rt werden, ob diese reduzierte Expansion auf der verringerten T-Zellzahl basierte oder ob es sich um eine aktive Immunsuppression handelte. Zusammenfassend sprechen diese Ergebnisse fĂŒr einen geringfĂŒgigen Einfluss des chirurgischen Eingriffes auf das Immunsystem. Die genauen Mechanismen konnten in der vorliegenden Arbeit nicht eindeutig geklĂ€rt werden. Allerdings deuten die Ergebnisse aus den Funktionstests darauf hin, dass die T-Zellen schwerfĂ€lliger auf Antigene jeglicher Art reagieren. Dies könnte zu einem erhöhten Infektionsrisiko nach Operationen beitragen.
Chronische zentrale Trommelfellperforationen, deren PrÀvalenz und prÀdisponierende Faktoren
(2006)
Ziel dieser Studie war es, die HÀufigkeit chronischer zentraler Trommelfellperforationen in einer erwachsenen Population (n=1000) in Deutschland festzustellen. ZusÀtzlich sollten Risikofaktoren bestimmt werden, die zur Entstehung chronischer zentraler Trommelfellperforationen beitragen könnten. Es fanden sich 9 Personen mit einer chronischen zentralen Trommelfellperforation (1 Patient mit einer beidseitigen). Nach Altersstandardisierung (auf die neue europÀische Normalpopulation) ergab sich eine PrÀvalenz von 0,45 %.
Bei Berufstauchern und anderen in ĂberdruckatmosphĂ€re arbeitenden Berufsgruppen stellen dysbarische Osteonekrosen eine ernst zu nehmende Komplikation dar. Es liegen Untersuchungen vor, die belegen, dass es auch innerhalb der Gruppe der Sporttaucher zum Auftreten dieser Komplikation kommt. Sporttauchen ist als Freizeittauchen ohne Dekompressionsphasen definiert (Nullzeittauchen). Bei 15 Probanden im Alter von 21 - 48 Jahren wurde der Knochenstoffwechsel wĂ€hrend eines fĂŒnftĂ€gigen Sporttauchurlaubes, mittels biochemischer Knochenmarker analysiert. Die circadiane Serumkonzentration des carboxyterminalen Telopeptids des Typ-I-Kollagens zeigte einen signifikanten Anstieg (p = 0,0001) um 100% nach einem stattgefundenen Tauchgang. Die Analyse des Pyridinium- Quervernetzungspeptid (PYD) in proteingebundener und freier Form im Serum bestĂ€tigte dieses Ergebnis ebenfalls signifikant. Die circadiane Konzentration des carboxyterminalen Prokollagen Typ-I-Propeptids (CICP) zeigte rund 20 h nach absolvierten TauchgĂ€ngen ein signifikantesAbsinken um 29% (p = 0,04). Die Analyse der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase (BAP) im Serum ergab ein nicht signifikantes Absinken um 16%. Weder die KonzentrationsverlĂ€ufe der Serummarker, noch die der CrossLaps (U-CL/Cr) sowie der Pyridinium crosslinks, Pyridinoline (U-PYD/Cr) und Deoxypyridinoline (U-DPD/Cr) im Urin zeigten ein akkumulierendes Verhalten wĂ€hrend der Testperiode. Aufgrund der gewonnenen Daten ist auch bei moderatem Nullzeittauchen mit einem deutlich gesteigerten Knochenabbau und einer Reduktion des Knochenaufbaus zu rechnen. Um das natĂŒrliche osteogene Potential zu fördern und damit einem durch das Tauchen ausgelösten Knochenmassenverlust entgegen zu wirken, wird fĂŒr Tauchsportler ein regelmĂ€Ăiges Krafttraining empfohlen.
Zusammenfassung Die Förderung der Wundheilung durch pulsierenden Gleichstrom insbesondere bei chronischen Wunden ist ein aktuelles Forschungsthema mit wachsender Bedeutung. GegenĂŒber Bakterien sind bisher ĂŒberwiegend bakteriostatische Effekte in vitro und in vivo im Tiermodell nachgewiesen. Das AusmaĂ der bakterioziden Wirksamkeit wurde jedoch bisher nicht untersucht. Bei Anwendung des DermapulseÂź-Verfahrens wurden die untersuchten Bakterienspecies (Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Enterococcus faecium, Klebsiella pneumoniae und Staphylococcus epidermidis, MSSE) signifikant (p<0,01) reduziert. Dabei wurde die stĂ€rkste Reduktion gegenĂŒber E. coli (mittlerer Reduktionsfaktor 0,8 lg), die geringste gegenĂŒber MSSE (mittlerer Reduktionsfaktor 0,2 lg) ermittelt. Die Reduktion fiel zwischen positiver und negativer PolaritĂ€t signifikant unterschiedlich aus, wobei die stĂ€rkere Wirkung bei positiver PolaritĂ€t nachweisbar war. Im Vergleich zur mikrobioziden Wirkung eines Antiseptikums ist die bakteriozide Wirkung des pulsierenden Gleichstroms, obwohl sie gegen alle geprĂŒften Bakterien signifikant nachweisbar ist, gering. Auf Grund der biologischen Wirkungen der Elektrostimulation auf die Wundheilung ist jedoch anzunehmen, dass die gĂŒnstige Wirkung der Elektrostimulation durch deren direkte bakteriozide Wirkung noch verstĂ€rkt wird.
Im Zuge der bewaffneten christlichen Mission im Baltikum entstanden mehrere historio-graphische Texte, die fĂŒr die Ăbermittlung von Nachrichten ĂŒber die heidnischen Kulturen interessant sind. Meine Dissertation beschĂ€ftigt sich mit dem Stellenwert und dem Informationsgehalt derartiger Nachrichten. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, ein Bild von der Diskurstechnik der Autoren zu gewinnen und auf diese Weise indirekt einen Beitrag zur Beurteilung des Wirklichkeitsbezuges der Texte zu leisten. Die zentralen Texte der Untersuchung sind die âChronica Terre Prussieâ von Peter von Dusburg (1326) und âChronicon Livoniaeâ von Heinrich von Lettland (1227). Eine isolierte Betrachtung der ethnographischen Informationen macht wenig Sinn. Es muss vielmehr darauf ankommen, die ethnographische Information im Kontext des Gesamt-berichtes zu wĂŒrdigen. Hier steht man vor der Schwierigkeit, dass sich ein historiographischer Text des 13. bzw. 14. Jahrhunderts eines Codesystems bedient, das ihn dem naiven TextverstĂ€ndnis verschlieĂt. Sowohl die Austauschbeziehungen (paradigmatische Dimension) als auch die Anreihungsbeziehungen (syntagmatische Dimension) bedĂŒrfen einer auf das Gesamtsystem ausgerichteten Analyse, um einerseits die Textnorm zu modellieren, andererseits um relevante Abweichungen zu beschreiben. FĂŒr beide Chroniktexte gilt, dass sich sowohl die Struktur als auch das narrative Programm vor dem Hintergrund der pragmatischen Dimension erschlieĂen. Die Konzepte helfen bei der Identifizierung von ĂŒbergeordneten Einheiten. Beide Chronisten verfassten ihre Texte in einer fĂŒr ihr Umfeld kritischen Lage. Als Schreibanlass kann man von der Absicht ausgehen, stabilisierend auf das Meinungsbild von EntscheidungstrĂ€gern im Inneren der christlichen SemiosphĂ€re einzuwirken. Bei Heinrich von Lettland ist in diesem Zusammenhang der Besuch des pĂ€pstlichen Legaten Wilhelm von Modena zu nennen, bei Peter der Rechtfertigungsdruck, dem die ĂŒbrigen MilitĂ€rorden nach dem Fall der Templer ausgesetzt waren. Ein Hauptakzent liegt auf der Verbindung zwischen Barbarentypologie und Stellungnahme in innerchristlichen Konflikten. Als Beispiel sollen Information ĂŒber geplante oder durchgefĂŒhrte Menschenopfer bei den Heiden genannt werden. FĂŒr das Jahr 1191 berichtet Heinrich von Lettland von einem Versuch der Liven, den Missionsprediger Theoderich den heidnischen Göttern zu opfern. Den Kontext des geplanten Menschenopfers bilden juristisch relevante Informationen ĂŒber GrĂŒndungshandlungen durch den Bischof Meinhard (Burgenbau, Erwerb von Grund und Boden, KirchengrĂŒndung, Investitur). Im Narrativ steht der Bericht ĂŒber das versuchte Menschenopfer am Ende des narrativen Bogens in der Position der Evaluierung. In der Logik des Berichtes fĂŒhren Menschenopfer zwangslĂ€ufig zu spĂ€terer Bekehrung und Integration in die christliche SemiosphĂ€re. Sicher stellt sich die Frage, ob ein Menschenopfer fĂŒr die Kultur der heidnischen Liven denkbar ist und ob die Textstelle als Beleg fĂŒr eine derartige Praxis herangezogen werden kann. Rituelle Tötung, ZerstĂŒckelung und Auferstehung sind in einigen MĂ€rchen aus dem Baltikum Teil der Transformationen des Helden. GrundsĂ€tzlich lĂ€sst sich das Vorkommen von Menschenopfern zumindest nicht ausschlieĂen. Viel wichtiger ist jedoch die Funktion, die einer solchen Nachricht im Bericht zukommt. Einmal geht es darum, die Zugehörigkeit der Liven zu dem fĂŒr die Integration vorgesehenen Barbarentyp zu betonen, zum anderen soll eine ErhĂ€rtung und Beglaubigung der juristisch relevanten Information erreicht werden. In derartigen ZusammenhĂ€ngen besteht der Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit.
Untersuchungen zur Assoziation von Enterovirus und Adenovirus Infektionen mit Typ- 1- Diabetes
(2006)
Typ 1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die zur Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen durch zytotoxische T-Lymphozyten fĂŒhrt. Es wird postuliert, dass der ProzeĂ durch verschiedene genetische Marker und Millieu-Cofaktoren beeinflusst wird. Es gibt Hinweise, dass Virusinfektionen einen T1D triggern können. Es wurden molekularbiologische Methoden zur molekularen Identifikation und Charakterisierung von Enterovirus RNA bzw. Adenovirus DNA etabliert. Es wurden signifikant erhöhte EV-RNA-Sequenzen in Autoantikörper-positiven Kindern und in Kindern mit neu diagnostizierten T1D nachgewiesen. Die Charakterisierung der Enterovirus-Amplicons zeigte eine hohe Homologie mit den Coxsackieviren B2, B4, B6 sowie mit ECHO 6. FĂŒr Adenovirus wurden keine Hinweise fĂŒr eine Assoziation mit T1D gefunden. Die Daten stĂŒtzen die Hypothese, dass verschiedene Enteroviren Ă€tiologisch bedeutsam als Trigger und/oder Akzellerationsfaktor im ProzeĂ der T1D-Entwicklung sein können. Im Unterschied zu anderen Studien basieren diese Untersuchungen erstmalig auf einer normalen Schulkindpopulation ohne Verwandschaft ersten Grades zu T1D-Patienten. Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit Konzepte fĂŒr die PrĂ€ventation und/oder Behandlung von Enterovirusinfektionen zu entwickeln.
Qualitative und quantitative massenspektrometrische Analyse von Virionen des Pseudorabies Virus
(2006)
Das Ziel dieser Arbeit war die qualitative und quantitative Analyse der Zusammensetzung von Partikeln des Pseudorabies Virus (PrV), des Erregers der Aujeszkyâschen Krankheit beim Schwein. In Partikeln des PrV-Virusstammes Kaplan wurden nach ein- oder zweidimensionaler Elektrophorese und Identifizierung durch peptide mass fingerprint 27 Strukturproteine viraler und vier Strukturproteine zellulĂ€rer Herkunft (Annexin I und -II, HSP70 und Aktin) identifiziert. Die viralen Strukturproteine pUL37, pUL48, pUL18, pUL19, pUL29 (gB) und alle Strukturproteine zellulĂ€rer Herkunft wurden nach zweidimensionaler Elektrophorese in mehreren Isoformen nachgewiesen. Im zweiten Teil der Arbeit wurde die Zusammensetzung von Deletionsmutanten des PrV mit derjenigen von Wildtyp-Virionen verglichen. Ziel war hier die Analyse von VerĂ€nderungen in der Partikelzusammensetzung ĂŒber den Verlust des deletierten Proteins hinaus, z.B. als Folge einer dadurch nicht mehr möglichen Protein-Protein-Wechselwirkung oder einer abweichenden Morphogenese. Im Vordergrund stand dabei die Untersuchung der Tegumentproteine, da diese in eine Vielzahl von Protein-Protein-Interaktionen einbezogen sind und ihnen eine entscheidende Rolle wĂ€hrend der Virusmorphogenese zukommt. Die quantitative Analyse von Mutanten mit Deletionen der Tegumentproteine pUS3, pUL11, pUL13, pUL16, pUL21, pUL35, pUL41, pUL43, pUL47, pUL49, pUL51, sowie der Deletion eines C-terminalen Fragments des UL36-Gens und des Glykoproteins E erfolgte massenspektrometrisch mit der SILAC Strategie. Nach Untersuchung der Strukturproteinprofile von allen oben genannten Deletionsmutanten lĂ€sst sich ĂŒber die genannten Details hinaus generell folgendes feststellen: (1) Kapsid- beziehungsweise kapsid-assoziierte Proteine (pUL18, pUL25, pUL35 und pUL38) werden in stöchiometrischen Mengen zum Hauptkapsidprotein MCP142 (pUL19) in die Viruspartikel eingebaut. Diese Stöchiometrie war robust gegen alle untersuchten Deletionen. (2) GröĂere FlexibilitĂ€t beim Einbau in das reife Virion zeigten Komponenten des Teguments. Kapsidnahe Tegumentproteine wie das pUL36 wurden meist stöchiometisch eingebaut. GröĂere Schwankungen beim Einbau in die verschiedenen untersuchten Deletionsmutanten zeigten die Tegumentproteine pUL11, pUL16, pUL21, pUL46, pUL48, pUL49 und pUS3. Deletionen in einzelnen Tegumentproteinen fĂŒhrten zu vermindertem Einbau anderer Proteine, was z.B. durch den Ausfall von Protein-Protein Wechselwirkungen erklĂ€rt werden kann, oder auf einen vermehrten Einbau anderer Tegumentproteine hindeutet. (3) Virale HĂŒllglykoproteine zeigten die gröĂten quantitativen Schwankungen im Einbau, was die Bewertung des Einbaus der Glykoproteine in die verschiedenen Deletionsmutanten erschwerte. Ausnahme war hier das essentielle Glykoprotein gH, dessen Einbau in die untersuchten Deletionsmutanten im Vergleich zum Wildtyp durchgĂ€ngig unverĂ€ndert war.
Die Immobilisation von Muskulatur ging bisher immer mit einer Athropie des Muskels und somit mit einer verringerten Vaskularisierung und Durchblutung einher. Allerdings wurden diese Ergebnisse durch eine Denervierung des Muskels erzielt, oder ĂŒber eine Unterbrechung der Reizleitung am synaptischen Spalt mit z. B. Tetrodotoxin. Dadurch konnte ĂŒberhaupt keine Kontraktion der betroffenen Muskulatur stattfinden. Bei der Immobilisation von Muskulatur mit dem osteoinduktiven Knochenersatzmaterial P3HB bleibt die Muskulatur innerviert und durchblutet, es kann eine isotone Kontraktion stattfinden. Dadurch kommt es zu mehreren, sich ĂŒberlagernden VorgĂ€ngen im Muskel. Die Muskulatur reagiert auf die Krafteinwirkung des osteoinduktiven Implantates, der Knochenersatz selbst und die Stimulation des Muskels ĂŒber die Motoneuronen haben einen Einfluss auf die VerĂ€nderungen des umliegenden Gewebes und auf dessen Durchblutung. Die Myosine sind die Hauptkomponenten des kontraktilen Apparates der Muskulatur. Sie reagieren auf Beanspruchung bzw. mechanische Kraft in einer Umwandlung ihrer Myosin-Heavy-Chain- (MHC-) Komposition, einer sogenannten Shift der Muskelfasern. Diese Umwandlung geht mit einer VerĂ€nderung des metabolischen Profils, von der anaeroben hin zur aeroben Energiegewinnung oder umgekehrt, einher. Es kommt zu einer VerĂ€nderung der Mitochondrien- und Kapillardichte. Die Muskulatur kann folglich auf Ă€ussere EinflĂŒsse mit einer Reorganisation bzw. Anpassung ihrer Struktur reagieren VerĂ€nderungen in der Genexpression in den Zellen eines Organismus gehen immer mit einer VerĂ€nderung des mRNA-Gehaltes einher. Dies ist ein Mechanismus, mit dem Organismen auf UmwelteinflĂŒsse reagieren und sich phĂ€notypisch adaptieren. Mit der in dieser Arbeit durchgefĂŒhrten Quantifizierung der mRNA wurde folglich die Anpassung der Myosine des m. latissimus dorsi an das implantierte Knochenersatzmaterial untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche, langfristige Verschiebung der Muskelfasertypen auch hinsichtlich eines erhöhten regenerativen Potentials. Der Versuchsaufbau und das Tiermodell bringen neue zu berĂŒcksichtigende Parameter und Fragestellungen in die gegebene Thematik mit ein. Die experimentelle Arbeit schafft eine Basis fĂŒr weitere Versuche mit Ă€hnlicher Thematik bzw. vergleichbaren Tiermodellen.
Den Ausgangspunkt fĂŒr die vorliegende Arbeit bilden Versuche, in denen bei spontan hypertensiven Ratten durch neonatale Sympathektomie eine Senkung des arteriellen Mitteldrucks hervorgerufen wurde. Durch Nierentransplantation und bilaterale Nephrektomie konnte diese Blutdrucksenkung auf bis dahin unbehandelte EmpfĂ€ngertiere ĂŒbertragen werden. Der renale GefĂ€Ăwiderstand der sympathektomierten SHR war dabei im Vergleich zu scheinbehandelten Kontrolltieren reduziert. Das Ziel der von uns durchgefĂŒhrten Studie war es deshalb, mögliche VerĂ€nderungen in der Funktionsweise arterieller, renaler WiderstandsgefĂ€Ăe zu charakterisieren, die bei spontan hypertensiven Ratten an der Blutdrucksenkung durch neonatale Sympathektomie beteiligt sein können. Mit der Methode der Small-Vessel-Drahtmyographie wurde dazu das Konstriktions- und Dilatationsverhalten isolierter Segmente der distalen Interlobararterien ex vivo untersucht. Diese GefĂ€Ăe entsprechen mit einem Durchmesser von etwa 150 ”m den proximalen renalen Widerstandsarterien der spontan hypertensiven Ratten. Das Untersuchungsmaterial ist mĂ€nnlichen SHR im Alter von 12 Wochen entnommen worden. Die Tiere waren bis dahin einem von drei Vorbehandlungsschemata zugeordnet. Sie wurden entweder neonatal sympathektomiert, scheinsympathektomiert und mit Hydralazin antihypertensiv behandelt oder ausschlieĂlich scheinsympathektomiert. Die entnommenen, isolierten Segmente der renalen WiderstandsgefĂ€Ăe wurden zunĂ€chst hinsichtlich ihrer Antwort auf die Depolarisation des Membranpotentials untersucht. Diese bestand in allen Vorbehandlungsgruppen aus einer Vasokonstriktion Ă€hnlichen AusmaĂes. Kumulative Konzentrations-Wirkungs-Kurven fĂŒr die physiologischen Vasokonstriktoren Noradrenalin, Vasopressin und Endothelin-1 ergaben keine verminderte ReaktivitĂ€t der distalen Interlobararterien nach Sympathektomie. Die GefĂ€Ăsegmente der sympathektomierten SHR verhielten sich supersensitiv gegenĂŒber Noradrenalin und konstringierten nach Endothelin 1-Gabe stĂ€rker als die entsprechenden GefĂ€Ăe der scheinbehandelten Tiere. Die Empfindlichkeit der Noradrenalin-induzierten Vasokonstriktion gegenĂŒber extrazellulĂ€rem Kalzium war in der sympathektomierten Gruppe und bei den Kontrolltieren gleich groĂ. Auf die Aktivierung der L Typ-KalziumkanĂ€le mit S( ) BayK8644 reagierten die untersuchten Arterienabschnitte nach Sympathektomie und nach Hydralazin-Behandlung sensitiver als nach alleiniger Scheinbehandlung. Die endothelvermittelte, mit Acetylcholin ausgelöste Vasodilatation und die endothelunabhĂ€ngige Relaxation der distalen Interlobararterien mit Nitroprussidnatrium zeigten bei den Tieren aller Vorbehandlungsgruppen Ă€hnliche AusmaĂe. Versuche mit L NAME und Indomethacin stehen im Einklang mit Befunden, die auf die Existenz eines endothelialen, Zyklooxygenase-abhĂ€ngigen Konstriktionsfaktors und auf das Vorhandensein eines endothelialen, Zyklooxygenase- und Stickstoffmonoxidsynthase-unabhĂ€ngigen relaxatierend wirkenden Faktors hindeuten. Die Wirkungen dieser Faktoren in den untersuchten GefĂ€Ăsegmenten der SHR wurden durch die neonatale Sympathektomie nicht beeinflusst. Aus den Ergebnissen lĂ€sst sich ableiten, dass die Senkung des renalen GefĂ€Ăwiderstandes nach neonataler Sympathektomie bei SHR wahrscheinlich nicht auf einer geringeren ReaktivitĂ€t der distalen Interlobararterien gegenĂŒber den untersuchten Vasokonstriktoren, nicht auf einer vergröĂerten FĂ€higkeit dieser GefĂ€Ăe zur Vasodilatation und nicht auf einem verminderten Einfluss extrazellulĂ€rer Kalziumionen auf die Vasokonstriktion beruht. In den durchgefĂŒhrten Versuchen waren keine VerĂ€nderungen in der Funktion der proximalen renalen WiderstandsgefĂ€Ăe nachweisbar, die zur ErklĂ€rung der antihypertensiven Wirkung der Nierentransplantate sympathektomierter spontan hypertensiver Ratten herangezogen werden können.