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Im Zuge der bewaffneten christlichen Mission im Baltikum entstanden mehrere historio-graphische Texte, die für die Übermittlung von Nachrichten über die heidnischen Kulturen interessant sind. Meine Dissertation beschäftigt sich mit dem Stellenwert und dem Informationsgehalt derartiger Nachrichten. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, ein Bild von der Diskurstechnik der Autoren zu gewinnen und auf diese Weise indirekt einen Beitrag zur Beurteilung des Wirklichkeitsbezuges der Texte zu leisten. Die zentralen Texte der Untersuchung sind die „Chronica Terre Prussie“ von Peter von Dusburg (1326) und „Chronicon Livoniae“ von Heinrich von Lettland (1227). Eine isolierte Betrachtung der ethnographischen Informationen macht wenig Sinn. Es muss vielmehr darauf ankommen, die ethnographische Information im Kontext des Gesamt-berichtes zu würdigen. Hier steht man vor der Schwierigkeit, dass sich ein historiographischer Text des 13. bzw. 14. Jahrhunderts eines Codesystems bedient, das ihn dem naiven Textverständnis verschließt. Sowohl die Austauschbeziehungen (paradigmatische Dimension) als auch die Anreihungsbeziehungen (syntagmatische Dimension) bedürfen einer auf das Gesamtsystem ausgerichteten Analyse, um einerseits die Textnorm zu modellieren, andererseits um relevante Abweichungen zu beschreiben. Für beide Chroniktexte gilt, dass sich sowohl die Struktur als auch das narrative Programm vor dem Hintergrund der pragmatischen Dimension erschließen. Die Konzepte helfen bei der Identifizierung von übergeordneten Einheiten. Beide Chronisten verfassten ihre Texte in einer für ihr Umfeld kritischen Lage. Als Schreibanlass kann man von der Absicht ausgehen, stabilisierend auf das Meinungsbild von Entscheidungsträgern im Inneren der christlichen Semiosphäre einzuwirken. Bei Heinrich von Lettland ist in diesem Zusammenhang der Besuch des päpstlichen Legaten Wilhelm von Modena zu nennen, bei Peter der Rechtfertigungsdruck, dem die übrigen Militärorden nach dem Fall der Templer ausgesetzt waren. Ein Hauptakzent liegt auf der Verbindung zwischen Barbarentypologie und Stellungnahme in innerchristlichen Konflikten. Als Beispiel sollen Information über geplante oder durchgeführte Menschenopfer bei den Heiden genannt werden. Für das Jahr 1191 berichtet Heinrich von Lettland von einem Versuch der Liven, den Missionsprediger Theoderich den heidnischen Göttern zu opfern. Den Kontext des geplanten Menschenopfers bilden juristisch relevante Informationen über Gründungshandlungen durch den Bischof Meinhard (Burgenbau, Erwerb von Grund und Boden, Kirchengründung, Investitur). Im Narrativ steht der Bericht über das versuchte Menschenopfer am Ende des narrativen Bogens in der Position der Evaluierung. In der Logik des Berichtes führen Menschenopfer zwangsläufig zu späterer Bekehrung und Integration in die christliche Semiosphäre. Sicher stellt sich die Frage, ob ein Menschenopfer für die Kultur der heidnischen Liven denkbar ist und ob die Textstelle als Beleg für eine derartige Praxis herangezogen werden kann. Rituelle Tötung, Zerstückelung und Auferstehung sind in einigen Märchen aus dem Baltikum Teil der Transformationen des Helden. Grundsätzlich lässt sich das Vorkommen von Menschenopfern zumindest nicht ausschließen. Viel wichtiger ist jedoch die Funktion, die einer solchen Nachricht im Bericht zukommt. Einmal geht es darum, die Zugehörigkeit der Liven zu dem für die Integration vorgesehenen Barbarentyp zu betonen, zum anderen soll eine Erhärtung und Beglaubigung der juristisch relevanten Information erreicht werden. In derartigen Zusammenhängen besteht der Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit.
Zusammenfassung Die Förderung der Wundheilung durch pulsierenden Gleichstrom insbesondere bei chronischen Wunden ist ein aktuelles Forschungsthema mit wachsender Bedeutung. Gegenüber Bakterien sind bisher überwiegend bakteriostatische Effekte in vitro und in vivo im Tiermodell nachgewiesen. Das Ausmaß der bakterioziden Wirksamkeit wurde jedoch bisher nicht untersucht. Bei Anwendung des Dermapulse®-Verfahrens wurden die untersuchten Bakterienspecies (Escherichia coli, Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Enterococcus faecium, Klebsiella pneumoniae und Staphylococcus epidermidis, MSSE) signifikant (p<0,01) reduziert. Dabei wurde die stärkste Reduktion gegenüber E. coli (mittlerer Reduktionsfaktor 0,8 lg), die geringste gegenüber MSSE (mittlerer Reduktionsfaktor 0,2 lg) ermittelt. Die Reduktion fiel zwischen positiver und negativer Polarität signifikant unterschiedlich aus, wobei die stärkere Wirkung bei positiver Polarität nachweisbar war. Im Vergleich zur mikrobioziden Wirkung eines Antiseptikums ist die bakteriozide Wirkung des pulsierenden Gleichstroms, obwohl sie gegen alle geprüften Bakterien signifikant nachweisbar ist, gering. Auf Grund der biologischen Wirkungen der Elektrostimulation auf die Wundheilung ist jedoch anzunehmen, dass die günstige Wirkung der Elektrostimulation durch deren direkte bakteriozide Wirkung noch verstärkt wird.
SUMMARY To date, Staphylococcus aureus is the most common cause of nosocomial infections and the species is becoming increasingly resistant to antibiotics. Beyond this, S. aureus colonises the nasal mucosa of circa 35% of the healthy population, so-called carriers. Importantly, S. aureus nasal carriage is a major risk factor for the development of S. aureus infections, which are commonly caused by the colonising strain. This underlines the importance of host factors for the outcome of S. aureus-host interactions. Despite the clinical importance of nasal carriage, little is known about humoral immune responses triggered by colonisation. Therefore, this thesis was focussed on the anti-staphylococcal antibody responses of S. aureus carriers and noncarriers. Staphylococcal superantigens (SAgs) served as indicator antigens for our studies. SAgs are virulence factors with extraordinary variability in the species S aureus and act as extremely potent T cell mitogens. To date, 19 different SAg gene loci are known in the species S. aureus, but molecular-epidemiological studies on the distribution of these genes are limited. Therefore, we established five multiplex PCRs for the detection of all known SAgs. With this robust and high-throughput technique we analysed the SAg gene patterns of more than 300 isolates, including 107 nasal isolates of S. aureus carriers and 88 blood culture isolates of hospital patients from Western Pomerania. The SAg gene patterns were highly heterogeneous, which can be explained by their localisation on mobile genetic elements (MGE), such as genomic islands, pathogenicity islands, phages and plasmids. Most isolates (~80%) harboured SAg genes, on average five to six, and SAgs of the enterotoxin gene cluster (egc) were by far the most prevalent. Additionally, we observed a strict correlation between the presence of SAg genes and the T cell mitogenic potency of clinical isolates. SAg-encoding MGEs can be distributed by two distinct mechanisms: horizontal transfer by bacteriophages and vertical transmission to daughter cells. To investigate the distribution of SAg genes within the S. aureus population, we determined the clonal relationship of our isolates by spa genotyping. Interestingly, SAg-gene encoding MGEs were not randomly distributed, but rather closely linked to clonal lineages. Each clonal lineage was characterised by defined combinations of SAg genes. These data suggest that the simultaneous assessment of virulence gene profiles and the genetic background strongly enhances the discriminatory power of genetic investigations into the mechanisms of S. aureus virulence. Indeed, the comparison of virulence genes within each clonal complex indicated a role in invasiveness for some MGEs, e.g. the exfoliative toxin D-encoding pathogenicity island, while rendering it unlikely for SAgs. It is known that neutralising serum antibodies against the SAgs SEA, SEB, SEC, SED and TSST-1 are frequently present in healthy individuals. However, the neutralising antibody profiles against more recently described SAgs or complex SAg cocktails as secreted by clinical isolates had not been determined so far. Therefore, we screened more than 100 sera for their SAg neutralising capacity with a neutralisation assay. We observed a marked heterogeneity and surprisingly large “gaps” in the neutralising capacity. Interestingly, the egc SAgs were inhibited only rarely (5-10%), whereas between 32 and 86% of the tested sera neutralised “classical” SAgs. This “egc gap” in the SAg-neutralising antibody profiles of healthy individuals was unexpected, since egc SAgs are by far the most prevalent SAgs. We could demonstrate that the “egc gap” is probably not due to different T cell activating properties of egc SAgs compared to classical SAgs, but rather to a differential regulation of SAg gene expression. S. aureus carriers have an increased risk of developing an S. aureus bacteraemia, which is in most cases caused by the colonising strain. Intriguingly, a large prospective clinical trial revealed a considerably higher mortality in noncarriers with invasive S. aureus strains compared to carriers with invasive disease. To explain these paradoxical findings, we hypothesised that in carriers partial immunity against the colonising strain may contribute to their improved outcome. We used SAgs as strain-specific indicator antigens. Importantly, sera from persistent carriers neutralised SAgs of their colonising strain with significantly higher efficiency than sera from noncarriers. This antibody response was strain-specific, since the antibody response of carriers against other SAgs did not differ from that of noncarriers. Thus, colonisation with S. aureus confers a strong and strain-specific antibody response against staphylococcal SAgs. We suggest that in carriers neutralising antibodies directed against SAgs and other staphylococcal virulence factors confer partial protection during systemic infections. This could explain the better prognosis of carriers with S. aureus bacteraemia compared to noncarriers. Moreover, our data imply that the key to understanding the pathogenesis of S. aureus disease may lie in the identification of host factors rather than bacterial factors. Such host factors could be the immune status and gene polymorphisms that contribute to colonisation, susceptibility to infection and outcome of infection. Finally, while the treatment of S. aureus bacteraemia with pooled immunoglobulins was performed in the past without significant success, our findings on strain-specific antibody profiles suggest that therapies with customised cocktails of monoclonal antibodies could have a higher efficacy.
The thesis contains 6 chapter and mentions about the influences of sea level change, climate, tectonic into the sedimentary process. The results show that late Pleistocene facies mostly are weathered facies which content gibbsite-kaolinite, limonite. In transgression, facies assemblage includes lagoon, tidal and estuary. The composition are in-situ reworked minerals like illite, gypsum. In regression, facies are shallow marine, prodelta, delta front, distributary lobe, swamp, tidal and beach, channel infill, flood plain, lake. Abundant minerals are named like smectite, illite, chlorite, quartz, feldspar, rock fragments, gypsum.Gypsum is the evaporited mineral easily to be formed in coastal environment of Red River Delta. It is a good indicative mineral for distinguishing the deposits formed in dry season of monsoon regions. Smectite is good indicative mineral for sea environment which mostly related with the transference and low accumulation and new formed in climate with wet and dry periods. Kaolinite-gibbsite is an indicator of strong chemical weathering with high precipitation. The stratigraphy can be divide into trangressive systems tract (10-8.5 cal. kyr BP) and highstand systems tract with aggradational-progradational parasequence set (8.5-6.5 cal. kyr BP) and progradational parasequence set (6.5 cal. kyr BP-today, with subsets 6.5-4.0; 4.0-1.5; and 1.5-0.0 cal. kyr BP). The subsidence process which reflex in accumulation rate regarded to not only sea level change, tectonics but also human impact - dyke build plays the main role to increased sedimentary thickness. The influence of source variation and climate change are recorded on mineral composition. In late Pleistocene, materials are chemical weathering authigenic components during warm/wet climate. In transgression, dominated materials are reworked terrigenous and chemical weathering components during warm/dry and cool/wet climate. In regression, materials are low maturity, suffered by physical weathering transported from surrounding mountains during 3 warm/dry or wet - cool/dry or wet big climate cycles.
In dieser Studie wurden die Daten von 56 pädiatrischen Patienten mit schwerem Asthma bronchiale retrospektiv untersucht. In der Studiengruppe (n=27) waren zehn im Asthmaanfall verstorbene Kinder (F= fatal) und 17 im Anfall künstlich beatmete und überlebende Kinder (NF= near fatal) im Alter von 1 bis 17 Jahren. Diese beiden Untergruppen wurden miteinander und mit einer Kontrollgruppe (n=29) von schwer asthmakranken Kindern mit längerfristiger systemischer Steroidtherapie, die jedoch niemals im Asthmaanfall beatmet bzw. verstorben sind, verglichen. Es stellte sich die Frage, ob sich die Patienten durch genetisch bedingte und kaum veränderliche Merkmale unterscheiden, die bereits früh den Verlauf der Erkrankung vorhersagen lassen würden. Oder ob es beeinflussbare Faktoren sind, die zu den entscheidenden Unterschieden im Krankheitsverlauf der Patienten führen. Nach unseren Erkenntnissen gibt es keine genetisch festgelegten Phänotypen der asthmatischen Erkrankung. Wir fanden dagegen einige die Gruppen unterscheidende Faktoren, die beeinflussbar sind und zukünftig bei allen Patienten beachtet werden müssen. Glucocorticoidpflichtige Patienten ohne Beatmung unterschieden sich von verstorbenen und überlebenden beatmeten Patienten durch das häufigere Vorkommen von Asthma bronchiale in der Familie, geringeres Alter bei Krankheitsverschlechterung (Krise), früheren Therapiebeginn nach der Diagnostik, vermehrten Einsatz von inhalativen und systemischen Glucocorticosteroiden, Sensibilisierung gegen eine größere Zahl von Allergenen, bessere Compliance und häufigere Behandlung durch Spezialisten. Near-fatal Patienten sind Überlebende eines potentiell tödlichen Asthmaanfalls, die sich von den verstorbenen Kindern durch jüngeres Alter bei Diagnosestellung, einen langsameren Verlauf des akuten Asthmaanfalls und vermehrten Einsatz inhalativer Steroide unterscheiden. Auch die Suche nach Infektionen bei Verschlechterung der Symptome muss in vielen Fällen intensiviert werden.
Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihren Experimenten nicht-hypothesenkonforme Ergebnisse erhalten, können sie daraus nicht sicher schließen, dass ihre Hypothese falsch ist. Dieses Problem ist in der Wissenschaftstheorie unter dem Namen Duhem-Quine-Problem bekannt. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, was Biowissenschaftlerinnen und Biowissenschaftler tun, wenn sie in ihren Experimenten wiederholt nicht-hypothesenkonforme Ergebnisse erhalten. Dazu werden Theorien und Ansätze zum Handlungsabbruch (Janis & Mann, 1977; Brandstätter, 2003), zum Phänomen des escalation of commitment und zu den sozialen Einflussfaktoren wissenschaftlicher Prozesse herangezogen. Eine Interviewstudie mit 13 Biowissenschaftlerinnen und Biowissenschaftlern ergab unter anderem, dass die Bedingungen für die Anwendbarkeit der Theorien zum Handlungsabbruch teilweise gegeben sind und dass nicht-hypothesenkonforme Ergebnisse im wissenschaftlichen Prozess häufig auftreten. In einer Internet-Fragebogenerhebung, an der 112 Biowissenschaftlerinnen und Biowissenschaftlerinnen teilnahmen, wurde mit Hilfe einer semihypothetischen Situation überprüft, welche Faktoren nach einem nicht-hypothesenkonformen Ergebnis mit einem Festhalten an der Hypothese korreliert sind. Signifikante Zusammenhänge ergaben sich hier für die bisher investierte Zeit, für das Votum des Betreuers sowie in einer Untergruppe für die volitionale Voreingenommenheit. Um den Einfluss der Faktoren bisher investierte Zeit und level of completion unter kontrollierten Bedingen zu prüfen, wurde ein Experiment an 157 Biowissenschaftlerinnen und Biowissenschaftlern durchgeführt. Hierbei zeigte sich lediglich für den level of completion ein signifikanter Effekt. Dieses Ergebnis kann auch dahingehend interpretiert werden, dass die absolut noch zu investierende Zeit ausschlaggebend für die Entscheidung der Versuchspersonen ist. Die Ergebnisse der beiden Studien lassen sich auf unterschiedliche Weise integrieren und haben direkte Konsequenzen für die wissenschaftliche Praxis.
The Gram-positive bacterium Bacillus licheniformis is an important industrial host for the production of enzymes. Genomic DNA arrays and proteomics are being used to investigate the physiology of this bacterium. A genome-wide transcriptional profiling analysis of the adaptation of B. licheniformis to phosphate starvation shows more than 100 induced genes. Most of strongly induced genes belong to the putative Pho regulon. The data of the transcriptome analysis have been verified by the analysis of the extracellular and cytoplasmic proteome. The main response of B. licheniformis to glucose starvation was a switch to the usage of alternative carbon sources. In addition, B. licheniformis seems to be using other organic substances like amino acids and lipids as carbon sources when subjected to glucose starvation. This was indicated by the induction of a high number of genes the proteins of which are involved in amino acid and lipid degradation. During nitrogen starvation genes necessary for the recruitment of nitrogen from alternative sources were induced, e.g. genes for nitrate and nitrite assimilation, several proteases and peptidases. Both starvation conditions led to a down-regulation of the transcription of most vegetative genes and subsequently to a reduced synthesis of the corresponding proteins. Only a few genes were induced by both starvation conditions like yvyD, citA and the methylcitrate shunt genes mmgD, mmgE and yqiQ. Data of this study use to better understand the physiology of this bacterium during fermentation processes and thus to identify and circumvent bottlenecks of B. licheniformis based bioprocesses. In addition, the phytase promoter was tested for the construction of an alternative phosphate regulated expression system for B. licheniformis.
Die Duchenne Muskeldystrophie und sein Mausmodell, die mdx-Maus, sind durch eine Kalzium-induzierte Muskelschädigung gekennzeichnet. Der grundlegende Effekt scheint ein erhöhter sarkolemmaler Einstrom von Kalziumionen durch Kationenkanäle zu sein. Um die möglicherweise verantwortlichen Kationenkanäle zu identifizieren, analysierten wir die Expression von 22 Mitgliedern der Transient Rezeptor Potential Kationenkanalfamilie sowie 8 Mitglieder der DEG/ENaC-Familie. Von den TRP-Transkripten waren TRPC3, TRPC6, TRPV4, TRPM4 und TRPM7 die am stärksten exprimierten Isoformen im Skelettmuskel. Die mRNAs der Mitglieder der DEG/ENaC Familie wurden im Skelettmuskel nur auf geringfügigem Level nachgewiesen. Im Vergleich zu Kontrolltieren waren die Expressionen der dominierenden TRP-Kanäle in mdx-Muskeln durchschnittlich reduziert, besonders TRPC6 und TRPM7. TRPC5, TRPM1 und TRPA1 waren im Skelettmuskel nur gering exprimiert, aber ihre Expressionen waren im mdx-Muskel signifikant erhöht. Die in-situ Hybridisierung und Immunfluoreszensfärbung von Muskelquerschnitten zeigte die Expression der mRNA und des Proteins von den dominerenden TRPs im Sarkolemm von Muskelfasern. Für TRPC6 wurde dieses Bild deutlich beobachtet. Zwei andere Proteine, nämlich TRPV4 und TRPM7, zeigten vorzugsweise eine perinukleäre Lokalisation, während das Sarkolemm nur schwach gefärbt war. TRPC3 wurde begrenzt in der Nähe des Sarkolemms gefunden, während es in den regenerierenden Muskelfasern der mdx-Muskeln nur in zytoplasmatischen Spots detektiert wurde. Daraus schlussfolgern wir, dass möglicherweise TRP-Ionenkanäle für den beobachteten Ruhekalziumeinstrom in mdx-Muskelfasern verantwortlich sind. Eine veränderte Expression der Isoformen wirkt möglicherweise am dystrophischen Prozess in mdx-Muskelfaser mit.
Das Rauchen von Frauen nach der Schwangerschaft birgt erhebliche gesundheitliche Risiken für die Mutter und das Neugeborene. Die Hälfte der Frauen stellt in der Schwangerschaft das Rauchen ein. Jede zweite dieser Frauen raucht innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt wieder. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Umsetzbarkeit und Wirksamkeit eines Beratungskonzeptes zur Förderung des Nichtrauchens, das auf der Grundlage des Transtheoretischen Modells der Verhaltensänderung (TTM) entwickelt wurde und sich proaktiv an Frauen nach der Geburt richtet, zu untersuchen. Im Einzelnen wird den Fragen nachgegangen a) inwieweit Frauen, die vor oder während der Schwangerschaft geraucht haben, nach einer Geburt durch einen proaktiven Interventionsansatz erreicht werden, b) ob bei Frauen, die während der Schwangerschaft das Rauchen eingestellt hatten, nach der Geburt eine Absicht besteht, wieder mit dem Rauchen zu beginnen, und c) wie wirksam das Beratungkonzept hinsichtlich der Verringerung des Raucherinnenanteils und hinsichtlich von TTM-Variablen, u.a. Selbstwirksamkeit, ist. Die Daten zur Bearbeitung der Fragestellungen wurden im Rahmen der Studie „Rauchentwöhnung und Rückfallprophylaxe bei Frauen post patum“ erhoben. Die Stichprobe umfasste 644 Frauen, die vor der Schwangerschaft geraucht hatten. Sie wurden über ein systematisches Screening auf sechs Geburtsstationen in Mecklenburg-Vorpommern rekrutiert und randomisiert der Interventions- oder Kontrollgruppe zugeteilt. Die Intervention bestand aus Selbsthilfebroschüren, einem persönlichen Beratungsgespräch vier Wochen nach der Geburt und zwei telefonischen Nachberatungen. Die Kontrollgruppe erhielt nur Selbsthilfebroschüren. Die Erstbefragung zum Rauchverhalten, zu Konstrukten des TTM und zur Soziodemographie erfolgte vier Wochen nach der Geburt. Zu den Nachbefragungen wurden nach sechs Monaten 566 (88%) Frauen, nach 12 Monaten 529 (82%), nach 18 Monaten 490 (76%) und nach 24 Monaten 483 (75%) Frauen erneut erreicht. Die Datenauswertung umfasste querschnittliche Beschreibungen des Rauchverhaltens sowie der Verteilung von Stadien der Änderungsbereitschaft im Sinne des TTM und multivariate statistische Verfahren, wie Logistische Regressionen und Strukturgleichungsverfahren, für die Bearbeitung längsschnittlicher Fragestellungen. Es zeigte sich eine hohe Bereitschaft der Frauen, an einer Beratung zum Rauchen teilzu-nehmen. Dabei befanden sich 38% der Frauen im Stadium der Absichtslosigkeit, das Rau-chen aufzugeben und 43% der Frauen waren bereits seit mehr als sechs Monaten abstinent. Etwa 13% der Frauen, die zum Zeitpunkt der Erstbefragung abstinent waren, berichteten eine Absicht, wieder mit dem Rauchen zu beginnen. Während 77% dieser Frauen inner-halb eines Jahres wieder rauchten, betrug die Rückfallrate bei Frauen ohne Absicht zum Wiedereinstieg 45%. Die Absicht, wieder zu rauchen war der bedeutsamste Prädiktor für einen Rückfall (odds ratio 3,7; 95%-Konfidenzintervall: 1,51 – 9,01). Sechs Monate nach der Geburt war in der Interventionsgruppe ein geringerer Raucherinnenanteil als in der Kontrollgruppe nachweisbar (44% vs. 32%; Chi2 = 8,37; df = 1; p = 0,004). Zu den späteren Erhebungszeitpunkten fanden sich keine Effekte zugunsten der Intervention. Im Struktur-gleichungsverfahren zeigte sich, dass die Zugehörigkeit zur Interventionsgruppe die Abs-tinenz und eine höhere Selbstwirksamkeit nach sechs Monaten, jedoch nicht nach 12 Mo-naten vorhersagte. Die vorliegende Studie zeigt, dass durch ein proaktives Beratungsangebot zur Förderung des Nichtrauchens die Mehrheit der betroffenen Frauen erreicht werden kann, insbesondere diejenigen, die von den in Deutschland bislang üblichen Interventionsange-boten nicht profitieren. Die generell hohen Rückfallraten unterstreichen die Notwendigkeit verstärkter Bemühungen um Präventionsangebote für Frauen, die in der Schwangerschaft das Rauchen eingestellt hatten. Dabei kann die Absicht, wieder mit dem Rauchen zu be-ginnen, hervorragend genutzt werden, um Beratungsinhalte an die individuellen Bedürf-nisse der Frauen anzupassen. Sofern das Beratungskonzept konsequent und systematisch umgesetzt wird, kann es effektiv zur Verringerung der Raucherraten und damit zur Ver-meidung gesundheitlicher Risiken bei Müttern und ihren Neugeborenen beitragen. Diese Erkenntnisse sind von grundlegender Bedeutung, da sie die Forderung nach Präventions-konzepten für diese Zielpopulation erheben lassen, in denen die Initiative zur Beratung von den Beratern selber ausgeht und in denen systematisch an alle Frauen das Beratungs-angebot herangetragen wird (proaktiver Ansatz). Zudem können Berufsgruppen, die mit der medizinischen und psychosozialen Versorgung der Frauen betraut sind, auf ein Bera-tungskonzept zurückgreifen, dass leicht erlernbar und effektiv umsetzbar ist.
Expression of the T cell regulatory molecule ICOS (CD278) and LICOS (CD275) on human blood cells
(2006)
Expression of the T cell regulatory molecule ICOS (CD278) and LICOS (CD275) on human blood cells Summary General bacterial infections, which can lead to the clinical picture of sepsis, are a major concern in intensive care units (ICU) and mortality remains high. Recent data have shown that, besides an overreaction of the immune system, also immunosuppression also plays a role in the pathogenesis of sepsis. Immunosuppression has been documented in patients with polytrauma, stroke and burn wounds, which all confer a high risk of severe bacterial infection. Moreover, it has been shown that T cells have an important role in sepsis. A shift of a Th1 dominated T cell response towards a Th2 response has been described as a potential mechanism of immune suppression in patients with sepsis. One of the molecules on the surface of T cells that is involved in the Th2-mediated immune response is the Inducible Costimulator of T cells (ICOS). Its ligand, LICOS, is expressed on the surface of B cells and monocytes. ICOS ligation induces the production of anti-inflammatory cytokines, especially of IL-10. However, nothing is known about the expression of ICOS on T cells and that of LICOS on APCs in patients with severe trauma and stroke. Therefore, in the present study, in a first step, a recombinant human LICOS-Ig fusion protein was generated, which was then used as an antigen for the generation of anti-LICOS monoclonal antibodies. In three fusion experiments, 5,000 primay clones were screened and a single hybridoma was obtained, which produced monoclonal antibodies that specifically reacted with recombinant LICOS, both in form of the LICOS-Ig fusion protein and on the surface of a cell line transfected with a full-length LICOS transgene. Since, it turned out that the antibodies did not bind with high affinity to wild type LICOS, as it is expressed on primary human blood cells, phenotypic analyses were carried out with another anti-LICOS monoclonal antibody, which had become commercially available. Next, the expression of HLA-DR, CD86, LICOS, and ICOS, on the surface of monocytes (CD14+), B cells (CD19+) and T cells (CD3+, CD4+) in whole blood was measured by flow cytometry. Six patients with severe trauma and nine stroke patients were compared with 32 healthy donors. On CD14+ monocytes from healthy donors, the expression levels of HLA-DR and CD86 were over 90%, while the expression of LICOS was much lower (7,5%). In critically ill patients, HLA-DR, CD86 and LICOS expression were strongly reduced. CD86 and HLA-DR were co-regulated, while HLA-DR and LICOS were not. In healthy donors, virtually all B cells expressed HLA-DR and the majority of them co-expressed LICOS (72%), while only a small fraction were CD86+ (14%). After trauma and stroke, HLA-DR, as well as LICOS expression on these cells remained normal; CD86 had a tendency towards being downregulated in most of the trauma patients, while most of the stroke patients exhibited normal CD86+ levels. The levels of HLA-DR and LICOS on T cells in trauma and stroke patients were low and very similar to those of healthy donors. The fraction of CD3+ T lymphocytes or their CD4+ subpopulation, which expressed measurable levels of ICOS (64% and 48%, respectively), did not change after stoke or trauma. However, within the ICOS+ T cell population two subpopulations could be distinguished: ICOSbright and ICOSdim T cells. Interestingly, the ICOSbright subpopulation, but not the ICOSdim and ICOSnegative subpopulations, was markedly increased in all trauma patients and in most of the stroke patients. Given that CD86 was co-regulated with HLA-DR on monocytes it appears that, similar to HLA-DR, CD86 expression could discriminate between patients with a low and high risk of sepsis. In contrast, because of its low basal expression on monocytes and its low signal-noise ratio, LICOS expression levels are not informative. Since ICOS expression on T cells is tightly connected to IL-10 secretion, the high proportion of ICOS bright cells in critically ill patients might contribute to the high IL-10 serum concentrations, which have been reported to be linked to immunosuppression in these patients.
About 30 % of epileptic patients are non-responsive to multidrug antiepileptic therapy. One of non-responsiveness in epilepsy hypothesis claims that non-responsiveness occurs because of reduced access of antiepileptic drugs to their targets, as a result of increased efflux of antiepileptic drugs away from these targets. Transporters believed to be involved in non-responsiveness in epilepsy are mainly but not exclusively the members of the ABC superfamily including P-gp (MDR1, ABCB1), MRP1 (ABCC1), MRP2 (ABCC2) and others. These proteins are normally found in the blood-brain barrier and the blood-cerebrospinal fluid barrier where they function as protectors. There is emerging evidence that P-gp, MRP1 and MRP2 are up-regulated in epileptogenic brain tissue. The risk of non-responsiveness could be related also to the MDR1 or MRP2 gene polymorphisms. We hypothesised that changes in expression and function of multidrug transporters involved in non-responsiveness of epilepsy might be detectable not only in the brain but also in other tissues such as lymphocytes. Therefore we evaluated the expression of MDR1, MRP1 and MRP2 and function of P-gp in lymphocytes in patients with epilepsy and healthy subjects. Three groups of epileptic patients and 15 healthy subjects as a control group were included in the study. The patients’ group was defined as follows: Monotherapy – patients treated with carbamazepine monotherapy, without seizures - corresponded to group responders. Combined therapy – patients after monotherapy (two different medicines have been tried) and combined therapy (two trials of combined therapy), not free of seizures. Monotherapy and combined therapy groups each embraced 15 patients. Neurosurgery – patients who had undergone neurosurgery, afterwards were or were not additionally treated with carbamazepine, with or without seizures. This group comprised 24 patients. Combined therapy and neurosurgery groups composed the group of non-responders. The mRNA expression of MRP1, MRP2 and MDR1 by means of quantitative real-time PCR as well as MRP2 and P-gp protein content by Western blot in lymphocytes was measured. For P-gp functional analysis rhodamine efflux from lymphocytes and natural killer (NK) cells was performed. The influence of the polymorphisms C3435T, G2677T/A in the MDR1 gene and C24T, G1249A, C3972T in the MRP2 gene for the transporters expression, function and their association with non-responsive epilepsy phenotype was investigated. Our results showed that MRP1 expression in lymphocytes was significantly lower in epileptics than in healthy subjects. Non-responders had lower MRP1 mRNA content in lymphocytes than responders. We did not find any difference in MRP2 expression between epileptics and healthy volunteers. MRP2 mRNA levels in lymphocytes were higher in non-responders than in responders. However, at protein level epileptic patients had significantly lower MRP2 content in lymphocytes than controls. MRP2 protein content did not differ in responders and non-responders. There was no reliable correlation between MRP2 mRNA expression and MRP2 protein content in lymphocytes. Epileptics had significantly lower MDR1 expression in lymphocytes than healthy individuals. MDR1 expression was decreasing according to the consumption of antiepileptic drugs and seizures frequency: patients after neurosurgery had significantly lower MDR1 expression than patients after combined therapy and monotherapy. MDR1 expression was significantly lower in non-responders than in responders. At protein level epileptics had lower P-gp content than controls. Detected P-gp amount in lymphocytes did not differ between responders and non-responders. Rhodamine efflux from lymphocytes and NK cells did not differ significantly between epileptics and healthy subjects, but it was higher in patients after neurosurgery than in patients after monotherapy. Rhodamine efflux from NK cells, which are known to express the highest levels of P-gp, was significantly higher in non-responders than in responders. In this study, we showed that MRP1 mRNA expression in lymphocytes was significantly correlated to its expression in the brain. We detected also a significant co-correlation between MRP1 expression in the hippocampus and MDR1 expression in lymphocytes. We found no evidence regarding the impact of the MDR1 polymorphisms on mRNA expression, P-gp content and rhodamine efflux from lymphocytes. Our data showed lack of evidence regarding the impact of the MRP2 polymorphisms on mRNA expression and protein content. We did not detect any association between MDR1 or MRP2 polymorphisms and non-responsiveness in epilepsy or epilepsy in the main. In conclusion, our results suggest that lymphocytes are an appropriate surrogate for studies on changes of multidrug transporters expression in epilepsy. Lymphocytes as an easily accessible tissue might serve as a marker for responsiveness to antiepileptic drug therapy in epilepsy studies.
Angeborene Fehlbildungen sind in Deutschland die zweithäufigste Ursache der Säuglingssterblichkeit und die häufigste Todesursache im Kindesalter. Dennoch existiert in Deutschland noch kein nationales flächendeckendes System zur Erfassung von Fehlbildungen. Ziel war der Aufbau eines Fehlbildungsregisters für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Die Ergebnisse beruhen auf einer 3-jährigen vollständigen Fehlbildungserfassung unter der Regie der Arbeitsgemeinschaft Neonatologie Mecklenburg-Vorpommern e.V. . Vom 01.01.2002-31.12.2004 wurden alle Lebendgeborenen, Totgeborenen, induzierten Aborte und Spontanaborte mit mindestens einer Majorfehlbildung erfasst. Neben angeborenen morphologischen Defekten wurden allgemeine Risikofaktoren (Rauchen, Alkohol, Drogen, Medikamente, Konsanguinität)erfasst, aber auch Fehlbildungen in der Familienanamnese sowie Sensitivität pränataler Diagnostikverfahren, wie z.B. Sonografie und biochemische Serummarker. Weiter wurden die Faktoren mütterliches Gewicht, mütterliches und väterliches Alter und ethnische Aspekte dokumentiert. Erstmalig erfolgte eine Klassifikation der Fehlbildungsfälle nach Schwangerschaftsdauer und Geburtsgewicht.
Arbeitszeit und Zufriedenheit von ärztlichem Personal werden nomalerweise nur in der Retrospektive ermittelt. Ziel der Studie ist es, einen direkten Einblick in die tägliche Arbeitszeit, Arbeitsstrukturen und Zufriedenheit zu gewinnen. Die Ärzte der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin geben für einen Monat täglich alle 15 Minutnen die durchgeführte Tätigkeit in einem Erfassungsbogen ein. Zudem werden Fragen zur Zufriedenheit gestellt. Die Auswertung erfolgt mit deskriptiven Mitteln, zur weiteren Auswertung wird der Medizin verwendet. Die tägliche und wöchentliche Arbeitszeit wird in eine Normalarbeitszeit und Gesamtarbeitszeit unterteilt. Erstere beinhaltet die Regelarbeitszeit und die angeordneten Überstunden. Sie beträgt bei Oberärzten, Fachärzten und Weiterbildungsassistenten 58 Stunden die Woche. Die Gesamtarbeitszeit beinhaltet zusätzliche Tätigkeiten nach Dienstende wie Organisation, Forschung und Fortblidung. Sie beträgt bei Oberärzten 69 Stunden, bei den Fachärzten 65 Stunden und bei den Weiterbildungsassistenen 59,5 Stunden. Für die tägliche Zufriedenheit wird auf der siebenstufigen Skala im Median eine drei vergeben. Die wöchentliche Normalarbeitszeit liegt mit 58 Stunden niedriger als erwartet und unterhalb anderer Befragungen. Ein anderes Bild ergibt die Belastung, wenn man die "Gesamtarbeitszeit" sieht. Viele universitäre Pflichten wir Forschung, Lehre und organisatorische Aufgaben können erst nach Arbeitsende geleistet werden. Eine Wiederholung der Befragung erscheint sinnvoll, um bereits durchgeführte Veränderungen zu untersuchen.
Entwicklung der Blasenfunktion bei Kindern und Jugendlichen mit neurogener Blasenfunktionsstörung
(2006)
Wir untersuchten die Entwicklung der Blasenfunktion von 84 Kindern mit neurogener Blasenfunktionsstörung retrospektiv. Die Kinder waren zwischen einer Woche und 19 Jahren alt (Durchschnitt 9,8 Jahre). Beim überwiegenden Teil der Kinder fanden wir Myelomeningozelen, Meningozelen und vereinzelt sakrale Lipome. Wir verglichen die Entwicklung urodynamisch ermittelter Blasenfunktionsparameter im Verlauf. Dabei war von Interesse, wie sich die Blasenfunktionswerte sowohl ohne den Einfluss einer Therapie als auch unter Behandlung entwickelten. Wir stellten fest, dass die meisten urodynamisch ermittelten Parameter vom Alter abhängig waren. Anticholinergika konnten in der Phase der Harnspeicherung insbesondere die Blasenkapazität und die Compliance erhöhen, sowie das Maximum der Detrusorhyperreflexie senken. Mit Phenoxybenzamin konnte der Leak Point Pressure gesenkt werden. Wir schlussfolgerten für die Phase der Harnblasenentleerung, dass nur wenige Patienten, unabhängig davon ob sie behandelt wurden oder nicht, ein gutes Miktionsvolumen hatten. Die meisten Kinder wiesen Restharnmengen auf. Der Restharn konnte in einigen Fällen durch Phenoxybenzamin gesenkt werden. Wir schlussfolgerten, dass Anticholinergika und Phenoxybenzamin zum Standardrepertoire bei der Behandlung von Kindern mit neurogener Blasenfunktionsstörung gehören sollten.
Although the benefit of expedient antibiotic therapy remains unquestioned, little is known about the effects that are unrelated to their antimicrobial property but which the antibiotics may exert upon the septic microcirculation. Impairment of intestinal microcirculation has been recognized as an important factor in the pathogenesis of the septic syndrome (intestine = ¡°motor¡± of multiple organ failure). To examine the effects of various antibiotics on microcirculation is justified by the fact that one of major features of sepsis is disturbance of microcirculation. However, monitoring of pharmacological effects on intestinal blood flow is nearly impossible during acute therapy in humans and requires sophisticated equipment when applied to experimental animals. Therefore, the aim of this study was to evaluate the effects of common antibiotics on intestinal microcirculation using intravital microscopy (IVM) and on the release of the cytokines in septic and endotoxemic rats. In a first series of experiments we induced sepsis by using colon ascendens stent peritonitis (CASP) model in the rat (16 hours prior microscopy). We evaluated the effects of common antibiotics on intestinal microcirculation using intravital microscopy (functional capillary density (FCD) and leukocyte-endothelial interactions) and on the release of the cytokines TNF-¥á, IL-1©¬, IL-6 and IL-10. Metronidazole (MET) (10 mg/kg); imipenem (IMI) (20 mg/kg); tobramycin (TOB) (25 mg/kg); vancomycin (VAN) (70 mg/kg); and erythromycin (ERY) (5 mg/kg) were given intravenously 16 hours following sepsis induction. To differentiate antimicrobial from anti-inflammatory effects we performed a second series of experiments using endotoxin (LPS, i. v.) and intravital microscopic examination was performed 2 hours later. Cytokine release was estimated at the end of the experiments. In the CASP model, acute administration of metronidazole was associated with an improvement of markers of the intestinal microcirculation in septic rats (CASP). Our study showed that vancomycin stimulated leukocyte rolling, while erythromycin prevented the activation of leukocyte-endothelial interaction in postcapillary intestinal venules (V1) that occurred within 16 hours after CASP. TNF-¥á release in untreated CASP rats was twice as high in comparison to all antibiotic-treated CASP rats, except in CASP rats treated with tobramycin. Key findings of the present study are that MET and ERY were more potent than other antibiotics in improving the intestinal microcirculation in the CASP model. Protective effects of metronidazole, erythromycin and vancomycin upon the microcirculation were found in LPS model. The administration of MET or VAN or ERY led to significantly higher FCD values within the longitudinal muscular layers. Metronidazole and erythromycin significantly reduced the n umber of sticking leukocytes within the V1-venules of LPS-challenged animals. Leukocyte rolling flux was significant increased within the V1- and V3-venules of the endotoxemic rats treated with VAN. Some antibiotics showed immuno-modulatory effects: MET or IMI or VAN treated LPS rats showed increased IL-10 levels; while ERY treated LPS rats showed decreased IL-1©¬ and increased IL-6 concentrations. In conclusion, metronidazole and erythromycin exerted a positive influence upon the intestinal perfusion not only within septic microcirculation (anti-bacterial effect) but also in a pathogenically independent manner (anti-inflammatory effect); vancomycin had only anti-inflammatory actions in the endotoxin model without bacterial infection. Imipenem and tobramycin had no effect on intestinal microcirculation in septic and endotoxemic rats. The clinical usefulness of studies such as this is that they could provide important information about possible side effects or indicate some potential beneficial effects of the antibiotics. They can influence not only microcirculation but also inflammatory processes by some mechanisms that are probably unrelated to their antibiotic effect. However, these effects may be particularly relevant to the intestinal microcirculation which plays an essential role in the development of multi-organ failure in the instance of sepsis.
Studienziel: Ziel dieser Promotion war ein dreidimensionaler Vergleich durch eine Oberflächenanalyse der Palatinalflächen von oberen seitlichen und oberen mittleren Schneidezähnen und die Analyse bezüglich morphologischer Regelmäßigkeiten, sowie die Determinierung konstanter Areale zur lingualen Befestigung voll konfektionierter festsitzender kieferorthopädischer Apparaturen. Methode: Bei insgesamt 102 zufällig ausgewählten Patienten der Poliklinik für Kieferorthopädie der Universität Greifswald wurden Abformungen mit einem Polyether (Impregum® Penta) angefertigt. Es wurden ausschließlich Patienten im Wechselgebiss der ersten Phase mit unversehrten mittleren und seitlichen Oberkieferschneidezähnen ohne Form- und Strukturanomalien eingeschlossen. Nach Herstellung von Modellen aus Hartgips der Klasse IV (Esthetic-rock®) erfolgte die separate Digitalisierung der Palatinalflächen der Zähne 11 und 12 unter Verwendung eines 3D-Laserscanners. Nach Datenimport in die Surfacer-Software® (Imageware) erfolgte nach Zuschnitt die Superimposition der Oberflächenscans. Nach Probemessung von 25 Übereinanderlagerungen teilten wir die Oberflächen in 5 Sektoren ein: Inzisalkantenbereich, mesiale Randleiste, distale Randleiste, Tuberkulum und Mittelfläche der Facies lingualis. Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe von SPSS® 14.0 durch eine explorative Datenanalyse und gepaarte Stichprobentests (t-Tests, Konfidenzintervall 0,95). Ergebnisse: Die mittlere Fehlerstreuung betrug durchschnittlich 233,4µm. Bei den absoluten maximalen Messwerten stellten wir fest, dass in allen Sektoren signifikante Unterschiede (p<0,01, a=0,05) vorhanden sind bis auf die distale Randleiste und den Tuberkelbereich (p=0,552, a=0,05). Die Inzisalkante zeigte signifikant die größten Abweichungen (p<0,01, a=0,05). Bei den absoluten Mittelwerten waren im Tuberkelbereich signifikant die größten Messwerte zu verzeichnen (p<0,001, a=0,05). Die Unterschiede zwischen Inzisalkante, mesialer Randleiste und Mittelfläche waren nicht signifikant (p>0,05, a=0,05). Diskussion: Der Tuberkelbereich wird seit langem zur Klassifikation herangezogen. Wir stellten fest, dass dieser am inkonstantesten ist. Es ist nicht davon auszugehen, dass der obere seitliche Schneidezahn eine verkleinerte Form des oberen mittleren Schneidezahns ist, er ist in seiner Ausprägung noch variabler. Beim Vergleich der Oberflächenmorphologie ergaben sich erwartungsgemäß große interindividuelle Unterschiede und eine hohe Standardabweichung. Feststellungen von Regelmäßigkeiten würden eine Vereinfachung der Verfahrenstechnik bei der Herstellung konfektionierter lingualer Systeme bedeuten. Wir stellten fest, dass der mittlere Bereich und die mesiale Randleiste konstantere Regionen sind. Der Tuberkelbereich zeigte bei allen Messungen signifikant die größten Abweichungen. Zusammenfassung: Für die Befestigung voll konfektionierter lingualer Systeme kommen am ehesten der mittlere Bereich und die mesiale Randleiste in Betracht. Zu prüfen ist, ob diese Flächen für einen stabilen Verbund ausreichend sind. Der obere mittlere und der obere seitliche Schneidezahn sind grundsätzlich verschiedene Zähne mit gleichem Aufgabengebiet.
Fragestellung: Besteht eine Korrelation zwischen dem MIB-1 Markierungsindex und der 5-Jahres-Überlebensrate bei Patientinnen mit einem Karzinom der Zervix uteri? Gibt es eine Beziehung zwischen dem MIB-1 Index und dem Alter der Patientinnen, FIGO-Stadium, LK-Status, Lymph- und Blutgefäßeinbrüchen, Differenzierungsgrad, Tumorvolumen und Invasionstiefe? Ferner wurden o.g. Faktoren auf ihre prognostische Relevanz überprüft. Material und Methoden: 69 Präparate in Formalin fixiert und in Paraffin eingebettet, immunhistochem. Untersuchungen nach der APAAP-Methode. Resultate: Es besteht kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen MIB-1 Index, der 5-Jahres-Überlebensrate und o.g. Faktoren.
Peritoneale Adhäsionen sind eine Herausforderung an die Chirurgie. Zur Prophylaxe eines Adhäsionsrezidivs nach laparoskopischer Adhäsiolyse wurde in der Frauenklinik in Berlin, Neukölln eine postoperative kontinuierliche Peritoneale Adhäsionen sind eine Herausforderung an die Chirurgie. Zur Prophylaxe eines Adhäsionsrezidivs nach laparoskopischer Adhäsiolyse wurde in der Frauenklinik in Berlin, Neukölln eine postoperative kontinuierliche Peritonealspülung mit Ringer Lactat als Barriere Methode angewendet. In einer retrospektiven Untersuchung werden aus 36054 Operationen an 29252 Patientinnen insgesamt 201 Patientinnen herausgefiltert, die zweimal eine laparoskopische Adhäsiolyse mit oder ohne Spülung nach der ersten Operation erhielten. Die Behandlungsgruppe mit Adhäsiolyse und postoperativer Peritonealspülung bilden 169 Patientinnen, die Kontrollgruppe mit alleiniger Adhäsiolyse 32 Patientinnen. Ein auf dem Adhäsionsscore der American Fertility Society basierender Score wird erstellt und für jede Operation prä- und postoperativ erhoben. Anhand des Scores werden weitere Indices zur Beschreibung des Krankheits- bzw. Behandlungsverlaufs errechnet. Durch eine laparoskopische Adhäsiolyse können Adhäsionen in einem befriedigenden Ausmaß beseitigt werden. Eine absolute Adhäsionsfreiheit lässt sich in 38% (Kontrollgruppe) bzw. in 13,0% (Behandlungsgruppe) herstellen. Im Durchschnitt wird im Rahmen der ersten Operation in der Behandlungsgruppe der Adhäsionsscore um -9,91 Punkte, in der Kontrollgruppe um -5,09 Punkte reduziert. Die Frage, ob eine postoperative kontinuierliche Peritonealspülung Auswirkungen auf das Ausmaß eines Adhäsionsrezidivs bzw. von De-Novo-Adhäsionen im Vergleich zu einer Behandlung ohne Spülung hat, kann in dieser Untersuchung nicht beantwortet werden. Die präoperativen Adhäsonsscores der beiden Gruppen unterscheiden sich signifikant, ein direkter Vergleich ist nicht zulässig. Die Möglichkeit des Vergleichs ergibt der Index „Relatives Adhäsionsrezidiv“. Der Median des relativen Adhäsionsrezidivs beträgt -0,26 (Kontrollgruppe) bzw. -0,33 (Behandlungsgruppe). Ein statistisch signifikanter Unterschied kann nicht festgestellt werden. Bei einigen Patientinnen beider Gruppen zeigt sich ein negativer Wert des Adhäsionsrezidivscores. Eine Spontanremission von Adhäsionen ist unwahrscheinlich, vermutlich handelt es sich um einen Untersucher-Bias. Die Auswertung der Adhäsionsausmaße und des Adhäsionsscoreverlaufs in Abhängigkeit von der Indikation zur Adhäsiolyse bzw. von Nebendiagnosen ist auf Grund kleiner Subkollektive nur eingeschränkt auswertbar. Desweiteren finden sich in den Subkollektiven ebenfalls signifikante Unterschiede in den präoperativen Adhäsionsscores. Bei einer größeren Anzahl an Operationen pro Operateur ist die durchschnittliche Adhäsionsscorereduktion sowie der tatsächliche Adhäsiolyseerfolg im Durchschnitt stärker ausgeprägt. Es lässt sich vermuten, dass eine Adhäsiolyse durch einen erfahrenen Operateur größere Erfolge in der Adhäsionsscorereduktion verspricht als die Adhäsiolyse durch einen Operateur mit weniger Erfahrung. Es kann gezeigt werden, dass Schmerzen durch eine Adhäsiolyse vermindert bzw. erfolgreich behandelt werden können. Bei 64% der Frauen der Behandlungsgruppe bzw. 78% der Frauen der Kontrollgruppe wurde eine laparoskopische Adhäsiolyse auf Grund von Schmerzen durchgeführt. Im Intervall zwischen den Operationen waren 57% der Frauen der Behandlungsgruppe bzw. 53% der Frauen der Kontrollgruppe schmerzfrei, 11% der Frauen bzw. 6% der Frauen hatten weniger Schmerzen. Nur eine Patientin aus der Gruppe mit Spülung hatte mehr Schmerzen. Durch eine Adhäsiolyse können in den meisten Fällen Schmerzen vermindert werden. Einen signifikanten Unterschied zwischen den Ergebnissen der Gruppen gibt es nicht. Es kann im Rahmen dieser Untersuchung keine statistisch gültige Aussage über das zeitliche Verhalten von Adhäsionen bzw. Adhäsionsrezidiven gemacht werden. Die Stratifizierung in Jahresgruppen in der Kontrollgruppe führt zur Bildung zu kleiner Subkollektive, um eine statistisch sichere Aussage machen zu können. Tendenziell sind die Ergebnisse der in Jahre eingeteilten Gruppen ähnlich denen im Gesamtkollektiv, bei dem es zu keinem signifikanten Unterschied zwischen den präoperativen Adhäsionsscores der zweiten Operation kam.
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem komorbiden Auftreten von Zwangserkrankungen und Angststörung im Allgemeinen, sowie spezifische Phobien im Speziellen und ihre Ausprägung bei den erstgradigen Angehörigen. In der GENOS-Familienstudie wurde eine Gruppe von 171 Zwangsprobanden mit ihren 535 erstgradigen Angehörigen einer Kontrollgruppe aus 117 Probanden mit deren 397 Angehörigen gegenübergestellt und auf signifikante Unterschiede in der Erkrankungshäufigkeit untersucht. Aus einigen Studien geht bereits hervor, dass Angststörung (bzw. spezifische Phobien) wesentlich häufiger bei Zwangsprobanden auftreten als in Kontrollgruppen. Im Gegensatz zu den amerikanischen Vergleichstudien von Nestadt et al. und Black et al. wurde in dieser Studie auch nach familiären Risikofaktoren geforscht mittels Kosegregation. Zusammenfassend zeigte sich, dass die Ängste (spezifische Phobien) bei der Ausprägung von Zwangserkrankung bei erstgradigen Angehörigen eine wichtige Rolle spielen, aber keine familiären Risikofaktoren nachweisbar sind.