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Keywords
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Granulosazellen sind involviert in die Steuerung einer Vielzahl von hormonabhĂ€ngigen Prozessen wie Follikulogenese, Ovulation und Luteinisierung. Die adĂ€quate Funktion der Granulosazellen hĂ€ngt u.a. ab von der extrazellulĂ€ren Matrix, AdhĂ€sionsmolekĂŒlen und dem Vorkommen von Matrix-Metalloproteinasen. Komponenten der extrazellulĂ€ren Matrix wie z.B. Laminin und Fibronektin spielen eine wichtige Rolle bei der Follikulogenese und interagieren mit Wachstumsfaktoren, Zytokinen und Integrinen. Integrine sind transmembrane, heterodimere Rezeptoren, die die Ăbertragung von Informationen der extrazellulĂ€ren Matrix in die Zelle vermitteln. Sie bestehen aus einer kleinen beta- und einer gröĂeren alpha-Untereinheit, die nicht-kovalent miteinander verknĂŒpft sind. Auch sie spielen eine wichtige Rolle bei der Follikulogenese. Matrix-Metalloproteinasen sind zink- und calciumabhĂ€ngige Proteine, die eine Bedeutung haben fĂŒr Zellproliferation, Migration, den programmierten Zelltod (Apoptose), Angiogenese und Tumorprogression. Sie sind involviert in Follikulogenese, Ovulation und Regression des Corpus luteum. Eine Möglichkeit zur weiteren Erforschung dieser Faktoren besteht in der Etablierung permanenter Zelllinien. Vor diesem Hintergrund wurden in der vorliegenden Arbeit immortalisierte Granulosazellen kultiviert und immunhistochemisch auf das Vorkommen von Matrixkomponenten (Laminin, Fibronektin, Tenascin, Kollagen I und IV), Integrinuntereinheiten (alpha 1, 2, 3, 4, 5, 6, beta 1, 4) und Matrix-Metalloproteinasen (1 â 3, 7 - 15) untersucht. DarĂŒber hinaus wurde die Lokalisation der verschiedenen Faktoren an Kulturen niedriger und hoher Passagen ohne sowie nach Stimulation mit 8-bromo-cAMP durchgefĂŒhrt. Die verwendeten Zellen wurden bereits in einer frĂŒheren Arbeit generiert und stammen aus Ovarien von WeissbĂŒschelaffen, deren ovarieller Zyklus viele Gemeinsamkeiten mit dem des Menschen aufweist. Das Wachstumsmuster der Zellen verĂ€nderte sich auch nach höherer Passagenanzahl nicht. Immunhistochemisch wurden die Integrinuntereinheiten alpha 1, 3, 4, 5, beta 1, 4, die Matrixkomponenten Kollagen I, Fibronektin und Laminin sowie die Metalloproteinasen 13, 14 und 15 nachgewiesen. Diese Befunde waren in niedrigen und höheren Passagen identisch. Nach Stimulation der Granulosazellen mit 8-bromo-cAMP wurde fĂŒr die Metalloproteinasen 13 und 15 eine verĂ€nderte Immunreaktion im Vergleich zu nicht stimulierten Zellen festgestellt. Bisher liegen Untersuchungen zur Expression von Integrinen, Matrixkomponenten und Metalloproteinasen in Granulosazellen des WeissbĂŒschelaffen in der Literatur nicht vor. Verglichen mit frĂŒheren Untersuchungen am Ovar des WeissbĂŒschelaffen fand sich eine Ăbereinstimmung bezĂŒglich des Vorkommens der Integrinuntereinheit alpha 1 und alpha 3. Im Gegensatz zu den in-vivo-Befunden wurden die Integrinuntereinheiten alpha 1, 4 und auch 5 gefunden, wĂ€hrend die Integrinuntereinheiten alpha 2 und 6 nicht in immortalisierten Granulosazellen, aber in vivo vorkamen. Die Unterschiede bezĂŒglich des Nachweises einiger Integrinuntereinheiten könnte auf eine VerĂ€nderung der Zellen durch die Immortalisierung oder die Kulturbedingungen zurĂŒckzufĂŒhren sein. Die Befunde, dass Matrixkomponenten wie Kollagen I, Laminin und Fibronektin in den immortalisierten Granulosazellen vorkamen, stehen in Einklang mit Untersuchungen an Granulosazellen anderer Spezies (Rind, Maus). Ebenso wurden bereits in kultivierten Zellen Metalloproteinasen aus der Gruppe der Gelatinasen (Metalloproteinasen 2 und 9) nachgewiesen. Die Tatsache, dass nach Stimulierung mit 8-bromo-cAMP ein verĂ€ndertes Reaktionsmuster fĂŒr die Metalloproteinase 13 und eine deutlich stĂ€rkere Immunreaktion bei der Metalloproteinase 15 vorlag, könnte auf eine wichtige Rolle in der Funktion der Granulosazellen hindeuten. Die vorliegende Arbeit zeigt erstmals, dass immortalisierte Granulosazellen des WeissbĂŒschelaffen Matrixkomponenten, Matrixrezeptoren sowie Metalloproteinasen auch noch nach höheren Passagen bilden. Diese Zellen scheinen in der Expression dieser Faktoren stabil zu sein und sich fĂŒr weitere Methoden wie PCR, Western-Blot und Transfektionsexperimente zu eignen und somit ein Modell zur Untersuchung der Funktionsweise von Granulosazellen darzustellen.