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In zunehmendem MaĂe werden Thermoablationsverfahren, wie die laserinduzierte Thermotherapie und die Radiofrequenztherapie, zur Behandlung von primĂ€ren und sekundĂ€ren Lebertumoren eingesetzt. Im Falle einer Teilablation schlieĂt sich hĂ€ufig eine erneute Behandlung an. Deren Grundlage ist die sichere Darstellung und Lokalisation der vitalen Tumoranteile. Das Ziel dieser Arbeit war es, zunĂ€chst sonographische Merkmale thermoabladierter Lebertumore zu beschreiben, um auf dieser Grundlage Kriterien fĂŒr die Beurteilung der TumorvitalitĂ€t hyper- und hypovaskularisierter Lebertumore zu definieren und die diagnostische Sicherheit der sonographischen Kontrolluntersuchung zu bestimmen. Es wurden zwischen Januar 2004 und Februar 2005 18 Tumorpatienten mit 21 LeberlĂ€sionen (4 x HCC, 12 x Metastase eines kolorektalen Karzinoms, 4 x Metastase eines Nierenzellkarzinoms, 1 x Metastase eines Magenkarzinoms) und 26 Thermoablativen Therapien untersucht. 1 bis 4 Tage vor der Thermoablation erfolgte die sonographische Voruntersuchung. 26 Ultraschallkontrollen wurden innerhalb der 1. Woche nach der Thermotherapie durchgefĂŒhrt, 17 Kontrolluntersuchungen nach bis zu 6 Wochen (2. Kontrolle), 8 Kontrolluntersuchungen nach bis zu 3 Monaten (3. Kontrolle) und 3 Kontrolluntersuchungen nach bis zu 6 Monaten (4. Kontrolle). Die Ultraschallkontrollen erfolgten B-Bild-sonographisch, mit Hilfe der Dopplersonographie und dem kontrastmittelverstĂ€rktem Ultraschall mit SonoVueÂź in Phaseninversionstechnik. Untersucht wurden die Ultraschallmorphologie sowie die Vaskularisation der LĂ€sionen. Die Untersuchung der Vaskularisation zur TumorvitalitĂ€tsbeurteilung erfolgte fĂŒr die hypervaskularisierten (Gruppe I) und hypovaskularisierten (Gruppe II) Lebertumore getrennt. Parallel durchgefĂŒhrte KM-verstĂ€rkte CT- und MRT-Untersuchungen wurden von 2 erfahrenen Untersuchern im Konsens befundet, und dienten als Referenzstandard zur Bewertung der Ultraschallbefunde. Insgesamt konnten 54 sonographische Kontrolluntersuchungen differenziert ausgewertet werden. Die Auswertung bezog sich auf die einzelne Untersuchung, nicht auf Patienten insgesamt. Der Zusammenhang zwischen der Ultraschallmorphologie und der TumorvitalitĂ€t im Referenzstandard war nicht signifikant. In 6/10 FĂ€llen mit inkompletter Ablation im Referenzstandard war die Koagulationsnekrose im Ultraschall postinterventionell gröĂer als die vorbestehende LeberlĂ€sion. Im weiteren Verlauf zeigten die abladierten LĂ€sionen bei vitalem Tumor im Referenzstandard in 7/15 FĂ€llen eine GröĂenprogression, in 4/15 FĂ€llen eine GröĂenkonstanz und in 4/15 FĂ€llen eine GröĂenregression. Ein signifikanter Zusammenhang bestand zwischen der Vaskularisation in der Doppler- und der KM-Sonographie und der TumorvitalitĂ€t im Referenzstandard, unabhĂ€ngig von der Gruppeneinteilung in hyper- und hypovaskularisierte Leberherde. In Gruppe I war in 10/13 FĂ€llen und in Gruppe II in 8/12 FĂ€llen ein dopplersonographisch hyperperfundierter Randbereich bei vitalem Tumor im Referenzstandard nachweisbar. Nach KM-Applikation zeigte sich ein hyperperfundierter Randbereich in Gruppe I in 10/13 FĂ€llen und in Gruppe II in 9/12 FĂ€llen. Unsere Untersuchungen ergaben, dass fĂŒr prĂ€interventionell hyper- und hypovaskularisierte Raumforderungen die gleichen Kriterien fĂŒr die Erkennung von vitalen Tumoranteilen gelten. Kriterien fĂŒr eine vollstĂ€ndige Ablation sind B-Bild-sonographisch eine induzierte Koagulationszone, die gröĂer ist als der Indextumor, sowie eine GröĂenstabilitĂ€t bzw. GröĂenregression im Verlauf. Weitere Kriterien sind eine Hypoperfusion dopplersonographisch, und nach KM-Gabe eine hyporeflexive Demarkierung in der arteriellen Phase bis hin zur LeberspĂ€tphase in gleicher GröĂe und Konfiguration. Kriterien fĂŒr vitales Tumorgewebe (Tumorrestgewebe, Tumorrezidiv) sind B-Bild-sonographisch eine induzierte Koagulationszone, die nicht gröĂer ist als der Indextumor, sowie eine GröĂenprogredienz im Verlauf. Weitere Kriterien sind ein hyperperfundierter Randbereich dopplersonographisch, und nach KM-Gabe ein hyperreflexives KM-Enhancement in der arteriellen Phase, ein iso- oder hyporeflexives KM-Enhancement in der portalvenösen Phase, und eine hyporeflexive Demarkierung in der LeberspĂ€tphase. Die Diagnostische Treffsicherheit auf Grundlage dieser Kriterien betrug fĂŒr die B-Bild-Sonographie 61,1%, fĂŒr die Dopplersonographie 87,8% und fĂŒr die Kontrastmittelsonographie 88,7%.