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Untersuchungen zur Morphologie und zum Wachstum der Nasenhöhle von Primaten, insbesondere von Makaken sind in der Literatur kaum zu finden. Ein Ziel dieser Arbeit war daher eine Wachstumsanalyse der Nasenhöhle von Macaca fuscata, unter BerĂŒcksichtigung des Geschlechtsdimorphismus Zu diesem Zweck wurden von 29 SchĂ€deln japanischer Makaken (M. fuscata) aus vier verschiedenen postnatalen Altersstufen computertomographische Schichtaufnahmen des GesichtsschĂ€dels gewonnen. AnschlieĂend wurde das Volumen der Nasenhöhle analysiert und statistisch ausgewertet. Es konnte gezeigt werden, dass der gröĂte Zuwachs des Volumens bei beiden Geschlechtern gegen Ende des Wachstums liegt. In Bezug zur SchĂ€delbasislĂ€nge nimmt das Volumen der weiblichen Individuen stĂ€rker zu als das der mĂ€nnlichen, um bei gleicher SchĂ€delbasislĂ€nge am Ende des Wachstums sogar ein gröĂeres Volumen zu erreichen. Ein Geschlechtsdimorphismus konnte statistisch fĂŒr die Nasenhöhle gezeigt werden, fĂŒr andere MittelgesichtsmaĂe lieĂ er sich nicht nachweisen. Die Spezies Macaca fuscata ist in ihrer regionalen Verbreitung einzigartig unter den Primaten und, abgesehen vom Mensch, die am nördlichsten vorkommende Primatenart. Aus diesem Grund ist sie gut geeignet fĂŒr Untersuchungen in Hinblick auf eventuelle klimatische EinflĂŒsse. Um zu ĂŒberprĂŒfen, ob klimatische EinflĂŒsse das Volumen der Nasenhöhle beeinflussen, wurden 36 SchĂ€del adulter japanischer Makaken von fĂŒnf bekannten geographischen Regionen untersucht. Auch bei dieser Untersuchung wurden zunĂ€chst computertomographische Schichtaufnahmen der Nasenhöhle gewonnen und das Volumen der Nasenhöhle errechnet Das gewonnene Nasenhöhlenvolumen der einzelnen Individuen wurde dann in Relation zur geographischen Höhe und zu TemperatureinflĂŒssen gesetzt. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Absenkung der Januartemperatur in nördlichen Regionen Japans bei den Makaken mit einer VergröĂerung des Volumens der Nasenhöhle einhergeht. Diese VergröĂerung ist mit einer Verkleinerung des Volumens des Sinus maxillaris verbunden. Dieses Ergebnis lĂ€sst Schlussfolgerungen auf die physiologischen Funktionen der Nase zu. Die Untersuchungen sprechen dafĂŒr, die Rolle der Nasennebenhöhlen zur Anfeuchtung und AnwĂ€rmung der Atemluft als fraglich einzustufen. Die Ergebnisse dieser Studie tragen Modellcharakter und liefern weitere Erkenntnisse ĂŒber das kraniofaziale Wachstum der Primaten.
Rudolph Suhrlandt (1781-1862) GrenzgĂ€nger zwischen Klassizismus und Biedermeier. Leben und Werk eines deutschen Hofmalers und PortrĂ€tisten des BĂŒrgertums Die Arbeit ist dem Leben und Schaffen von Rudolph Friedrich Carl Suhrlandt gewidmet, einem heute weitgehend vergessenen Historienmaler, PortrĂ€tisten, Zeichner und Lithographen, der in der ersten HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts in Mecklenburg-Schwerin wirkte und das kulturelle Profil der Residenz prĂ€gte. Seine Werke werden sowohl in Museen als auch im Privatbesitz bewahrt, sind international verstreut und schwer zugĂ€nglich. Bisher existierte weder eine Gesamtdarstellung des Wirkens dieses norddeutschen KĂŒnstlers noch ein umfassendes Werkverzeichnis. Beides wird hiermit erstmals vorgelegt. Stilistisch war Suhrlandt ein GrenzgĂ€nger, der in der Historienmalerei noch bis in die dreiĂiger Jahre den Konzepten des Klassizismus folgte, wĂ€hrend er sich in der PortrĂ€tkunst den Positionen des bĂŒrgerlichen Biedermeier verpflichtet fĂŒhlte. Als exzellenter Zeichner und Grafiker schuf er meisterliche lithographische Wiegendrucke und ebnete dieser tonangebenden Technik des 19. Jahrhunderts den Weg. Unter den Malern, die in Mecklenburg âSchwerin wirkten, war Rudolph Suhrlandt der einzige KĂŒnstler, der auĂerhalb der Landesgrenzen zu hohem internationalen Ansehen und kĂŒnstlerischen Erfolg gelangte. Nach Studienjahren in Dresden unter Joseph Grassi (1757-1818) und in Wien unter Heinrich FĂŒger (1751-1818), folgte ein achtjĂ€hriger Aufenthalt in Italien. 1808 reiste der junge Maler auf Einladung von Antonio Canova (1757-1822) nach Rom, verkehrte im Kreis um den dĂ€nischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1768-1844) und stand im Kontakt mit den âNazarenernâ, ohne sich deren kĂŒnstlerischen Positionen anzuschlieĂen. Enge Beziehungen bestanden zu KĂŒnstlern der Französischen Akademie in Rom. Von nahezu allen bekannten KĂŒnstlerkollegen und Freunden zeichnete er charakteristische PortrĂ€ts. Seine Bildniskunst wurde ebenso hoch geschĂ€tzt wie auch seine von klassizistischer Strenge geprĂ€gte Historienmalerei. Die Accademia di San Luca ernannte ihn 1810 zum Ehrenmitglied. Zwischen 1812 und 1815 weilte Suhrlandt in Neapel, arbeitete dort u. a. im Auftrag des Königs Joachim Murat und kehrte schlieĂlich 1816 nach Mecklenburg zurĂŒck, um seine Hofmalerstelle in der GroĂherzoglichen Residenz Ludwigslust anzutreten. Sein Anstellungsvertrag enthielt das Privileg, alle zwei Jahre fĂŒr sechs bis acht Monate auf Reisen zu gehen. Das fĂŒhrte zur partiellen Loslösung vom mecklenburgischen Hof, so dass sein kĂŒnstlerisches Wirken nicht allein territorial gebunden war, sondern von ĂŒberregionaler Relevanz. Suhrlandt besaĂ internationale Kontakte zu KĂŒnstlern, Gelehrten, Literaten und arbeitete als Maler und Lithograph erfolgreich in vielen europĂ€ischen Metropolen. In den norddeutschen HansestĂ€dten avancierte er in der Epoche des Biedermeier und VormĂ€rz zum gefragten PortrĂ€tisten des aufstrebenden BĂŒrgertums. Der monographische Teil enthĂ€lt auĂerdem biographische Skizzen mit Werkbeispielen, die der ĂŒber drei Generationen reichenden KĂŒnstlerfamilie gewidmet sind. Dazu gehören der Vater des KĂŒnstlers, Johann Heinrich Suhrlandt (1742- 1827), ein langjĂ€hriger Hofmaler im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, die Lithographin Wilhelmine Suhrlandt (1803 -1863), Gattin von Rudolph Suhrlandt, sowie die Kinder, Carl Friedrich August Suhrlandt (1828-1912) und Pauline Alexandrine, verh. Soltau (1833- 1902), die beide als Historien- Genre- und PortrĂ€tmaler tĂ€tig waren. Der zweite Teil der Arbeit dokumentiert umfassend das Ergebnis der Recherchen zum Gesamtwerk. Erstmalig werden GemĂ€lde, Zeichnungen, Studien, Skizzen und Druckgrafiken verzeichnet und mit Abbildungen vorgestellt, darĂŒber hinaus werden Informationen zu verschollenen Werke geliefert. Das mit 775 Arbeiten ausgewiesene Oeuvreverzeichnis spiegelt eindringlich die LeistungsfĂ€higkeit des deutschen Malers wider, der 1841 seine Erfahrungen in der kunsttheoretischen Schrift âAphorismen ĂŒber die bildenden KĂŒnsteâ veröffentlichte.
Granulosazellen sind involviert in die Steuerung einer Vielzahl von hormonabhĂ€ngigen Prozessen wie Follikulogenese, Ovulation und Luteinisierung. Die adĂ€quate Funktion der Granulosazellen hĂ€ngt u.a. ab von der extrazellulĂ€ren Matrix, AdhĂ€sionsmolekĂŒlen und dem Vorkommen von Matrix-Metalloproteinasen. Komponenten der extrazellulĂ€ren Matrix wie z.B. Laminin und Fibronektin spielen eine wichtige Rolle bei der Follikulogenese und interagieren mit Wachstumsfaktoren, Zytokinen und Integrinen. Integrine sind transmembrane, heterodimere Rezeptoren, die die Ăbertragung von Informationen der extrazellulĂ€ren Matrix in die Zelle vermitteln. Sie bestehen aus einer kleinen beta- und einer gröĂeren alpha-Untereinheit, die nicht-kovalent miteinander verknĂŒpft sind. Auch sie spielen eine wichtige Rolle bei der Follikulogenese. Matrix-Metalloproteinasen sind zink- und calciumabhĂ€ngige Proteine, die eine Bedeutung haben fĂŒr Zellproliferation, Migration, den programmierten Zelltod (Apoptose), Angiogenese und Tumorprogression. Sie sind involviert in Follikulogenese, Ovulation und Regression des Corpus luteum. Eine Möglichkeit zur weiteren Erforschung dieser Faktoren besteht in der Etablierung permanenter Zelllinien. Vor diesem Hintergrund wurden in der vorliegenden Arbeit immortalisierte Granulosazellen kultiviert und immunhistochemisch auf das Vorkommen von Matrixkomponenten (Laminin, Fibronektin, Tenascin, Kollagen I und IV), Integrinuntereinheiten (alpha 1, 2, 3, 4, 5, 6, beta 1, 4) und Matrix-Metalloproteinasen (1 â 3, 7 - 15) untersucht. DarĂŒber hinaus wurde die Lokalisation der verschiedenen Faktoren an Kulturen niedriger und hoher Passagen ohne sowie nach Stimulation mit 8-bromo-cAMP durchgefĂŒhrt. Die verwendeten Zellen wurden bereits in einer frĂŒheren Arbeit generiert und stammen aus Ovarien von WeissbĂŒschelaffen, deren ovarieller Zyklus viele Gemeinsamkeiten mit dem des Menschen aufweist. Das Wachstumsmuster der Zellen verĂ€nderte sich auch nach höherer Passagenanzahl nicht. Immunhistochemisch wurden die Integrinuntereinheiten alpha 1, 3, 4, 5, beta 1, 4, die Matrixkomponenten Kollagen I, Fibronektin und Laminin sowie die Metalloproteinasen 13, 14 und 15 nachgewiesen. Diese Befunde waren in niedrigen und höheren Passagen identisch. Nach Stimulation der Granulosazellen mit 8-bromo-cAMP wurde fĂŒr die Metalloproteinasen 13 und 15 eine verĂ€nderte Immunreaktion im Vergleich zu nicht stimulierten Zellen festgestellt. Bisher liegen Untersuchungen zur Expression von Integrinen, Matrixkomponenten und Metalloproteinasen in Granulosazellen des WeissbĂŒschelaffen in der Literatur nicht vor. Verglichen mit frĂŒheren Untersuchungen am Ovar des WeissbĂŒschelaffen fand sich eine Ăbereinstimmung bezĂŒglich des Vorkommens der Integrinuntereinheit alpha 1 und alpha 3. Im Gegensatz zu den in-vivo-Befunden wurden die Integrinuntereinheiten alpha 1, 4 und auch 5 gefunden, wĂ€hrend die Integrinuntereinheiten alpha 2 und 6 nicht in immortalisierten Granulosazellen, aber in vivo vorkamen. Die Unterschiede bezĂŒglich des Nachweises einiger Integrinuntereinheiten könnte auf eine VerĂ€nderung der Zellen durch die Immortalisierung oder die Kulturbedingungen zurĂŒckzufĂŒhren sein. Die Befunde, dass Matrixkomponenten wie Kollagen I, Laminin und Fibronektin in den immortalisierten Granulosazellen vorkamen, stehen in Einklang mit Untersuchungen an Granulosazellen anderer Spezies (Rind, Maus). Ebenso wurden bereits in kultivierten Zellen Metalloproteinasen aus der Gruppe der Gelatinasen (Metalloproteinasen 2 und 9) nachgewiesen. Die Tatsache, dass nach Stimulierung mit 8-bromo-cAMP ein verĂ€ndertes Reaktionsmuster fĂŒr die Metalloproteinase 13 und eine deutlich stĂ€rkere Immunreaktion bei der Metalloproteinase 15 vorlag, könnte auf eine wichtige Rolle in der Funktion der Granulosazellen hindeuten. Die vorliegende Arbeit zeigt erstmals, dass immortalisierte Granulosazellen des WeissbĂŒschelaffen Matrixkomponenten, Matrixrezeptoren sowie Metalloproteinasen auch noch nach höheren Passagen bilden. Diese Zellen scheinen in der Expression dieser Faktoren stabil zu sein und sich fĂŒr weitere Methoden wie PCR, Western-Blot und Transfektionsexperimente zu eignen und somit ein Modell zur Untersuchung der Funktionsweise von Granulosazellen darzustellen.
Histondeacetylase-Inhibitoren (HDI) wirken toxisch auf verschiedene Tumortypen. Sie lockern durch Hemmung von Histondeacetylasen die Chromatinstruktur maligner Zellen. Dadurch können sie Apoptose, Zellzyklusarrest und Differenzierung auslösen. Weiterhin ermöglichen sie die Wiederaufnahme der Transkription von Tumorsuppressorgenen sowie die verstĂ€rkte Expression proapoptotischer Proteine, und sie fĂŒhren zu einer AktivitĂ€tserhöhung von Caspasen. Werden Tumorzellen mit HDI inkubiert, erhöht sich deren Empfindlichkeit gegenĂŒber dem tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand (TRAIL), so dass in Tumorzellen, die vorher nahezu resistent gegen TRAIL waren, sehr effektiv Apoptose ausgelöst wird. Natural killer cells (NK-Zellen) sezernieren nach Stimulation mit Interleukin 2 (IL-2) TRAIL und exprimieren das MolekĂŒl auf ihrer ZelloberflĂ€che. Deshalb sollte in dieser Arbeit untersucht werden, ob eine Vorbehandlung mit HDI die Empfindlichkeit von Tumorzellen fĂŒr zytolytische Effekte von Immunzellen erhöht. DafĂŒr wurden Prostatakarzinomzellen (PC3) und Medulloblastomzellen (DAOY) 24 Stunden mit verschiedenen HDI vorinkubiert und dann mit IL-2 stimulierten peripheral blood mononuclear cells (PBMC) konfrontiert. IL-2 stimulierte PBMC enthalten aktivierte cytotoxische T-Lymphozyten (CTL) und aktivierte NK-Zellen. Beide Zellpopulationen können prinzipiell in Tumorzellen Apoptose auslösen. Verwendete HDI waren suberoyl anilide hydroxamic acid (SAHA), Natriumbutyrat (NaB) und das Benzamid MS-275. Um deren Wirkungen mit einem etablierten Zytostatikum zu vergleichen, wurde Vincristin als Kontrolle eingesetzt. Die quantitative Bestimmung der Zahl ĂŒberlebender Tumorzellen erfolgte 24 bzw. 48 Stunden nach der Konfrontation mit den Zytokin-aktivierten Blutzellen in einem durchflusszytometrischen Verfahren. Propidiumjodid wurde zur Identifizierung toter Tumorzellen verwendet. Die HDI SAHA, NaB und MS-275 hatten allein eine dosisabhĂ€ngige zytotoxische Wirkung auf die getesteten Tumorzelllinien. In Kombination mit den aktivierten PBMC zeigten die HDI ĂŒberadditive und manchmal sogar synergistische zytolytische Effekte. Dagegen wirkten Vincristin und aktivierte PBMC stets nur additiv. Die Ergebnisse dieser Arbeit weisen darauf hin, dass die in klinischen Studien beobachteten tumortherapeutischen Wirkungen von HDI neben ihrer direkten zytotoxischen Wirkung teilweise auf einer synergistischen Wirkung mit Effektormechanismen des Immunsystems beruhen könnten.
Die hereditĂ€re Pankreatitis (HP) ist eine autosomal dominant-vererbte Form der Pankreatitis mit einer Penetranz von 70 - 80%. Wiederholte PankreatitisschĂŒbe wĂ€hrend der Kindheit und Jugend fĂŒhren zur fortschreitenden Entwicklung einer chronischen Pankreatitis. Das Lebenszeit-Risiko, ein Pankreas-Karzinom zu entwickeln, ist um das 60- bis 70-fache erhöht. Bis heute wurden 20 verschiedene Mutationen im kationischen Trypsinogen-Gen bei Familien und Individuen mit Pankreatitis berichtet. Die drei hĂ€ufigsten Mutationen bei hereditĂ€rer Pankreatitis sind R122H, R122C und N29I. Diese sind mit ca. 80% aller FĂ€lle assoziiert. In dieser Studie wurden klinische Charakteristika von 65 HP-Patienten mit Mutationen im kationischen Trypsinogen-Gen (PRSS1-positiv) mit 113 Patienten verglichen, die eine positive Familienanamnese, aber keine Mutation im Trypsinogen-Gen (PRSS1-negativ) aufwiesen. Dabei zeigte sich bei Patienten der PRSS1-positiven Gruppe ein prozentual hĂ€ufigeres Auftreten sowohl von morphologischen VerĂ€nderungen als auch von exokriner und endokriner Pankreasinsuffizienz. Desweiteren ist in der Gruppe der Personen mit PRSS1-Mutation ein frĂŒherer Krankheitsbeginn in den ersten beiden Lebensdekaden zu beobachten. Obwohl der klinische Krankheitsverlauf gut beschrieben ist, liegen nur wenige Daten zur Rolle der ERCP in der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit hereditĂ€rer Pankreatitis und zur FrĂŒherkennung von Pankreasmalignomen vor. In unserem Patientenkollektiv, wurde bei 30 Patienten eine diagnostische oder therapeutische ERCP durchgefĂŒhrt. Die groĂe Mehrheit dieser Patienten (83%) wies hochgradige VerĂ€nderungen im Pankreatogramm nach der Cambridge Klassifikation auf. Bei deutlich erhöhtem Pankreas-Karzinom-Risiko fĂŒr Patienten mit hereditĂ€rer Pankreatitis wird nach einem effektivem Verfahren zur Malignomdetektion gesucht. Die ERCP-Ergebnisse von 16,6% der HP-Patienten zeigten einen Pankreasgang-Abbruch, der einen frĂŒhen Hinweis fĂŒr eine MalignitĂ€tsentwicklung darstellen kann. Insgesamt entwickelte keiner der untersuchten HP-Patienten in der 4-jĂ€hrigen Beobachtungsperiode ein Pankreas-Karzinom. Die ValiditĂ€t der ERCP als alleinige Screeningmethode zur FrĂŒherkennung von Pankreasmalignomen bei Hochrisikopatienten ist daher fraglich. Bei 77,7 % der Patienten mit wiederholten endoskopischen Interventionen fand sich in der ERCP ein Krankheitsprogress. Das Spektrum therapeutischer ERCP-Interventionen bei Patienten mit hereditĂ€rer Pankreatitis entspricht dem bei Patienten mit Pankreatitis anderer Ătiologie. Endoskopische Interventionen halten die Krankheitsprogression nicht auf. Nur wenige Patienten können davon eventuell langfristig profitieren. Patienten der PRSS1-positiven Gruppen wurden frĂŒher und prozentual hĂ€ufiger operiert als die Vergleichsgruppe. Neben dem Nutzen der ERCP-Untersuchung wurden in dieser Studie auch die Risiken, eine postinterventionelle Komplikation zu erleiden, untersucht. Das Risiko fĂŒr ERCP-Komplikationen (z. B. Post-ERCP-Pankreatitis) ist in der PRSS1-positiven Gruppe nicht höher als in der PRSS1-negativen Gruppe oder bei Patienten mit alkoholtoxischer Pankreatitis.
Das abdominelle Trauma kann zu multiplen Verletzungsfolgen mit unterschiedlichsten AusprĂ€gungsgraden fĂŒhren.Im ukb wurde bei der Verdachtsdiagnose Polytrauma die Patientenversorgung gemĂ€ss einem anerkannten gĂ€ngigen Algorithmus durchgefĂŒhrt. Unbestritten ist die Computertomographie bezĂŒglich Umfangs der Aussage, SensitivitĂ€t, SpezifitĂ€t und Untersuchungsdauer sĂ€mtlichen anderen im Rahmen der Erstversorgung zugĂ€nglichen radiologischen Verfahren wie z. B. konventionelles Röntgen und Sonographie, ĂŒberlegen.Das Gesamtverletzungsbild eines Patienten limitiert und bestimmt das den Ausgang seines Traumas. Es gibt zudem noch eine Reihe weiterer hier nicht berĂŒcksichtigter Einflussfaktoren: der gesundheitliche Status des Patienten vor Eintritt des Polytraumas, ein reduzierter Allgemeinzustand sowie Vorerkrankungen und das Alter des Patienten sind weitere Variablen, die ĂŒber den Erkrankungs - bzw. Therapieverlauf entscheiden.
Die Rolle der CD4+ T-Lymphozyten bei Sepsis - Untersuchungen in einem Peritonitismodell der Maus
(2007)
Generalisierte bakterielle Infektionen, auch Sepsis genannt, sind trotz intensivmedizinischer Behandlung mit einer sehr hohen LetalitĂ€t verbunden. Um kausale Therapiestrategien zu entwickeln, ist ein besseres VerstĂ€ndnis der zugrunde liegenden Pathomechanismen, insbesondere der Reaktionen des Immunsystems, notwendig. Da die Sepsis ein hoch komplexer Vorgang ist, an dem der gesamte Organismus beteiligt ist, sind grundlegende Untersuchungen im Tiermodell dafĂŒr unverzichtbar. Nach aktuellen Modellvorstellungen verlĂ€uft die Immunreaktion bei einer Sepsis typischerweise in zwei Phasen: Auf eine ĂŒberschieĂenden EntzĂŒndungsantwort folgt eine Phase der generalisierten Immunparalyse. Die Rolle des angeborenen Immunsystems bei diesen Reaktionen ist gut dokumentiert, jene des adaptiven Immunsystems in der Pathogenese der Sepsis ist dagegen wenig untersucht. Ihr wurde zwar eine wichtige Rolle in der spĂ€ten Phase zugesprochen, denn die Lymphozytenapoptose trĂ€gt zur Entstehung einer Immunparalyse bei. Da adaptive Immunreaktionen jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen, wurde eine wichtige Rolle in der frĂŒhen Phase des hoch akuten Krankheitsbildes Sepsis fĂŒr unwahrscheinlich gehalten und deshalb bisher kaum betrachtet. Wir hatten jedoch aus Vorversuchen Hinweise auf eine sehr schnelle T-Zellbeteiligung bei der Sepsis. Deshalb lag der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der AufklĂ€rung der Rolle von CD4+ T-Lymphozyten bei Sepsis. Diese wurde in einem etablierten Sepsismodell der Maus untersucht, der Colon ascendens Stent-Peritonitis (CASP). Das Modell wurde entwickelt, um die klinische Situation von Patienten, bei denen es aufgrund der Insuffizienz einer chirurgischen Naht im Magen-Darm-Trakt zur Entwicklung einer diffusen Peritonitis kommt, möglichst genau abzubilden. Ăberraschend beobachteten wir bei CASP innerhalb weniger Stunden eine starke Induktion der Expression von CTLA-4 (cytotoxic T lymphocyte associated antigen-4) auf den CD4+ T-Lymphozyten. Die Expression dieses MolekĂŒls wird nach der Aktivierung von T-Zellen induziert. Dies lĂ€sst auf eine Beteiligung der CD4+ T-Zellen in einem frĂŒhen Stadium der Erkrankung schlieĂen. Eine Depletion der CD4+ T-Zellen im Vorfeld der CASP-Operation mit dem monoklonalen Antikörper GK1.5 fĂŒhrte zu einer effektiveren Beseitigung der Bakterien aus dem Peritoneum, zu einer geringeren systemischen Verbreitung der Erreger und zu einem deutlich verbesserten Ăberleben der Tiere. Damit verbunden war eine verstĂ€rkte Einwanderung von Zellen des angeborenen Immunsystems in das Peritoneum. Dies impliziert, dass bei einer systemischen Dissemination kommensaler Bakterien die CD4+ T-Zellen die lokale Reaktion des angeborenen Immunsystems inhibieren, in diesem Tiermodell mit lebensbedrohlichen Konsequenzen. Die Blockade der T-Zellrezeptorvermittelten Signalgebung durch Tacrolimus (FK506) hatte dagegen keinen Einfluss auf das Ăberleben der Peritonitis. Dies zeigt, dass die Effekte der CD4+ T-Zellen zumindest teilweise unabhĂ€ngig von der T-Zellrezeptorvermittelten Antigenerkennung sein mĂŒssen. Eine Blockade von des inhibititorischen T-ZelloberflĂ€chenmolekĂŒls CTLA-4 bewirkte eine starke Induktion von ICOS (inducible co-stimulator) sowie eine deutliche Inhibition der Sekretion von IL-10. Die verstĂ€rkte T-Zellaktivierung und Hyperinflammation ging einher mit einem Ăberlebensnachteil. Zur Untersuchung der Langzeitkonsequenzen, die eine Sepsis nach sich zieht, wurden die Tiere bis zu drei Monate nach der Operation untersucht. Die Peritonitis war mit massivem Zelltod in Thymus, Milz und mesenterialen Lymphknoten assoziiert, jedoch mit unterschiedlicher Kinetik. Die systemische Infektion fĂŒhrte innerhalb kurzer Zeit zu einem fast vollstĂ€ndigen Verlust des Thymus, doch 14 Tage nach der Operation war das Organ wieder unauffĂ€llig. In der Milz hingegen setzte die Apoptose spĂ€ter ein und war nicht so ausgeprĂ€gt, hielt aber lĂ€nger an. Eine sich anschlieĂende Hyperplasie der Milz war drei Monate nach Induktion der Peritonitis am stĂ€rksten und ein Zeichen fĂŒr eine noch nicht abgeschlossene Immunreaktion. Neben der Aktivierung von T-Zellen in der frĂŒhen Phase der Erkrankung wurde auch etwa eine Woche nach der Operation eine Reaktion von T-Zellen anhand der Ănderung von OberflĂ€chenmolekĂŒlen und der Sekretion von Zytokinen beobachtet. Diese Aktivierung erfolgte aufgrund der Kinetik vermutlich auf dem âklassischenâ Weg. Das Muster der ZytokinausschĂŒttung lĂ€sst vermuten, dass nach CASP eine Th1-Antwort ĂŒberwiegt. Ein weiteres wichtiges Ergebnis dieser Dissertation ist, dass nach diffuser Peritonitis ein ImmungedĂ€chtnis aufgebaut wird. Es entwickelten sich funktionsfĂ€hige Keimzentren, und im Serum lieĂen sich ungewöhnlich hohe Konzentrationen von Antikörpern der Klassen IgM und IgG messen. Die Bildung von T-GedĂ€chtniszellen ging damit einher. Erste Immunisierungsversuche mit TNP-KLH zu verschiedenen Zeitpunkten vor oder nach CASP deuten darauf hin, dass die Peritonitis weder die Entwicklung einer primĂ€ren Immunantwort verhinderte noch ein bereits etabliertes ImmungedĂ€chtnis störte. Im multifaktoriellen Prozess einer Sepsis spielen folglich auch die T-Lymphozyten eine wichtige Rolle. Dies sollte bei der Entwicklung neuer Therapiestrategien berĂŒcksichtigt werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Population der CD4+ T-Lymphozyten sehr heterogen ist und verschiedene Funktionen bei der Abwehr bakterieller Infektionen ausĂŒbt. Deshalb ist die Elimination der Gesamtheit der CD4+ T-Zellen höchstwahrscheinlich keine Behandlungsoption bei der Sepsis, obwohl sie in dieser Arbeit beim Tiermodell einen deutlichen Ăberlebensvorteil bewirkte. Es ist jetzt notwendig, die Funktionen der verschiedenen T-Zellsubpopulationen bei generalisierten bakteriellen Infektionen im Detail zu untersuchen. Die Herausforderung liegt in der Identifikation von wichtigen Kontrollpunkten der T-Zellen, die therapeutischen Eingriffen zugĂ€nglich sind. Bei diesen Interventionen muss die Gefahr einer starken Dysbalance des Immunsystems vermieden werden. Es ist ebenso wichtig zu beachten, dass die Reaktion des Immunsystems nicht nach der akuten Phase einer Sepsis endet, sondern Monate - möglicherweise sogar Jahre - danach andauert, wie in dieser Arbeit gezeigt wird. Dies könnte erklĂ€ren, warum sich bei Patienten, die diese Erkrankung ĂŒberlebt haben, bis zu fĂŒnf Jahren spĂ€ter eine signifikant erhöhte MortalitĂ€t epidemiologisch nachweisen lĂ€sst. Eine besseres VerstĂ€ndnis der immunologischen Langzeitkonsequenzen einer Sepsis ist die Voraussetzung fĂŒr die Entwicklung therapeutischer Strategien zur Senkung der MortalitĂ€t bei Ăberlebenden dieser schweren Erkrankung. In einer prospektiven klinischen Pilotstudie sollte ĂŒberprĂŒft werden, ob die aus den tierexperimentellen Versuchen gewonnenen Befunde auch fĂŒr den Menschen Relevanz haben könnten. Hierzu wurde die Expression von CTLA-4 als Parameter einer Beteiligung von T-Zellen bei Patienten untersucht, die sich einem groĂen abdominalchirurgischen Eingriff unterzogen, welcher mit einem hohen Risiko fĂŒr die Entwicklung einer Sepsis verbunden war. Bei allen Patienten zeigten sich eine teilweise dramatische Abnahme der CD3+ T- Zellen, bei dem ĂŒberwiegenden Teil der Patienten war ein Anstieg der Expression von CTLA-4 zu beobachten. Mit der Induktion des MolekĂŒls einhergehend waren Ănderungen der klinischen Parameter, der Zusammensetzung der T-Zellpopulationen und deren Aktivierungszustand, so dass die Bestimmung der Expression von CTLA-4 fĂŒr die Beurteilung des Immunstatus der Patienten nĂŒtzlich sein könnte. Da die Messung jedoch sehr aufwĂ€ndig, zeitintensiv und schwer standardisierbar ist, erscheint sie aktuell ungeeignet fĂŒr die Routinediagnostik.
Ăber die Erfolge der modernen diagnostischen Verfahren (CT, MRT) und Therapien (Chirurgie, Chemotherapie, Radiotherapie) bei der Behandlung von Gliomen wird weiter intensiv diskutiert. Von Interesse ist deshalb der Vergleich von Patientenpopulationen, die vor und nach der EinfĂŒhrung der MRT und der Mikrochirurgie behandelt wurden. Deswegen wurde eine retrospektive statistische Analyse fĂŒr alle Patienten mit einem Gliom durchgefĂŒhrt, die zwischen den Jahren 1965 und 1974 (88 Patienten, Gruppe I) oder zwischen den Jahren 1986 und 1995 (249 Patienten, Gruppe II) an der UniversitĂ€tsklinik Greifswald operiert wurden. Es erfolgte zwischen den beiden Gruppen eine deutliche Reduktion sowohl der perioperativen MorbiditĂ€t und MortalitĂ€t als auch des Zeitintervalls vom Symptombeginn bis zur Behandlung. Es gab eine Verbesserung der postoperativen Ăberlebenszeit in der Gruppe II fĂŒr Patienten mit low-grade Gliom. Jedoch hat sich die Prognose der high-grade Gliome von den 70er-Jahren bis zu den 90-er Jahren insgesamt kaum verĂ€ndert.
In dieser Arbeit wurde die Organisationsform der dezentralen Bettenaufbereitung am Beispiel des UniversitĂ€tsklinikum Greifswald vor allem unter hygienischen Gesichtspunkten analysiert. ZusĂ€tzlich sollte ermittelt werden, ob die gewĂ€hlte Organisationsform der zentralen Aufbereitung vorzuziehen, gleichwertig oder unterlegen ist. Es wurden zwei Erfassungen durchgefĂŒhrt. Die erste Erfassung beinhaltete einen Fragebogen zur DurchfĂŒhrung der Bettenaufbereitung, der an das Personal (Pflegedienst, Hol- und Bringedienst) gerichtet war, kombiniert mit einer Bestandserfassung (z. B. Ausstattung der Betten mit Encasings). Die zweite Erfassung sollte die Aufbereitung der Betten bei unterschiedlicher InfektionsgefĂ€hrdung analysieren und die Aufteilung der TĂ€tigkeiten zwischen Pflegepersonal sowie Hol- und Bringedienst ermitteln. Die Auswertung der ersten Erfassung ergab, dass von 947 untersuchten Betten 906 mit einem erregerdichten, flĂŒssigkeitsundurchlĂ€ssigen aber wasserdampfpermeablen Teil- oder Ganzbezug versehen waren. ZusĂ€tzlich zeigte sich, dass die Bettenaufbereitung nach keiner einheitlich verbindlichen Arbeitsanweisung (SAA) durchgefĂŒhrt wird. Die zweite Erfassung war wegen mangelhafter Kooperation der Befragten nur bedingt auswertbar. Als wesentliches Ergebnis der Arbeit wurde eine Standardarbeitsanweisung (SAA) zur Bettenaufbereitung bei unterschiedlicher InfektionsgefĂ€hrdung erarbeitet. Sie gliedert sich in: 1. eine Vorschrift zur Bettenaufbereitung fĂŒr Entlassungsbetten (fĂŒnf Risikokategorien) und 2. eine Vorschrift zur Bettenaufbereitung wĂ€hrend des stationĂ€ren Aufenthalts (vier Kategorien). Die SAA ist bereits fĂŒr verbindlich erklĂ€rt und ins Intranet des UniversitĂ€tsklinikums Greifswald eingestellt. ZusĂ€tzlich wurde die dezentrale Bettenaufbereitung im Vergleich zur zentralen Organisationsform unter Kostengesichtspunkten betrachtet, um eine orientierende Vorstellung ĂŒber Vor- und Nachteile zu erhalten. Zusammenfassend kann im Ergebnis der Analysen festgestellt werden, dass die dezentrale der zentralen Aufbereitung sowohl unter hygienischen als auch unter ökonomischen Aspekten ĂŒberlegen und daher vorzuziehen ist. Kosteneinsparpotentiale ergeben sich vor allem durch komplette Ăbertragung der Aufbereitung auf den Hol- und Bringedienst, aber auch durch die stringente Umsetzung der SAA, weil der Aufwand der Aufbereitung dem Infektionsrisiko angepasst wird, anstatt nicht selektiv jeweils eine Maximalform zu wĂ€hlen.
Kindliche Traumata und komplexe Posttraumatische Belastungsstörung bei forensischen Patienten
(2007)
Bei forensischen Patienten handelt es sich um eine Population, bei der gehĂ€uft kindliche Traumatisierungen (sexuelle, körperliche, emotionale Misshandlungen bzw VernachlĂ€ssigungen) zu finden sind. Diese können zu PersönlichkeitsverĂ€nderungen wie der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (cPTSD) fĂŒhren. In der hier vorliegenden Studie wurde die PrĂ€valenz dieser Störung an einer Stichprobe von 32 Patienten im MaĂregelvollzug erhoben. Zum Einsatz kamen das Interview zur komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung, ein Expertenrating zu kindlichen Traumata und andere psychologische Verfahren. Die LebenszeitprĂ€valenz fĂŒr die cPTSD betrug in der untersuchten Gruppe 50%. Die AuftrittshĂ€ufigkeit kindlicher Misshandlungen bzw. VernachlĂ€ssigungen belief sich auf rund 88% .
Abstract: Ischemic stroke is an aging disease and causes high mortality or long-term disability. The reduced neurological recovery in aging is possibly associated with impairment of angiogenesis and non-specific enhancement of inflammatory reaction. To check this hypotheses, those events were compared within young and elder animals brain at day 14 following focal ischemic stroke. Moreover, it is of importance to investigate also the potential therapies of indomethacin for prolonging the therapeutic window using aged animal models. The focus of present study was on neurobiological and neurological differences between young and old rats modulated by indomethacin daily treatment beginning at four hours post-ischemic episode. The effectiveness of indomethacin treatment in young and elder rats was probed using immunohistochemistry, oligonucleotide microarray, Real Time PCR and neurological evaluation. Our results provide insight of several age-independent positive consequences of Cox non-specific inhibition by indomethacin including increased NeuN positive surviving neurons, reduced infarct volume and enhanced neuroprotective response of innate immune system evidenced by increased Iba1 and Anx3 immunoreactivities in moderately activated microglia in periinfarction. From gene level we observed in both age groups downregulation of Mdk and Cxcl1 chemokines, and Id3 transcription factor which might modulate inflammatory response and facilitate repair. Other several findings showed age-dependent drug effect. Indomethacin had reduced efficacy in aged ischemic brain. From a total of 34 genes differential regulated, we observed 43% in young and only 28% of genes in aged have tendency toward age-matched sham expression level. In aged rats, indomethacin is ineffective in inhibiting phagocytic activity which is probably due to no expression changes of several cytokines like TnfĂĄ and Cxcl4. Also, at protein level we observed no change of lysosomal ED1 immunoreactivity under treatment. On the other hand aging is characterized by no expression changes of Plau, Timp1, Timp2 and Col18a1 after treatment resulting in no improvement of angiogenesis. In young rats, conversely, drug administration decreased phagocytic activity by downregulating several cytotoxic cytokines such as TnfĂĄ and Cxcl4. Moreover, the observable decrease of proteases like MMP10, Plau and MMP inhibitor Timp2 employed in matrix remodeling together with downregulation of Col18a1 expression after treatment might sustain angiogenesis in young rat ischemic brain. Indomethacin improves the motor-sensory performance in ischemic stroke rats as compared with age-matched untreated animals. Young rats fully recovered while aged showed important recuperation but did not achieve the preoperative level. In view of all this, indomethacin treatment might be consider as adjuvant therapy following ischemic stroke, even if aging blunts the positive effect of indomethacin on altered angiogenic-related gene expression. Because of the small number of rats, the results obtained from this study show only a tendency to significance and that further studies with more animals need to be statistically validated before firmly conclusions can be drawn. KEY WORDS: indomethacin; aging; microglia; angiogenesis; gene expression; microarray; neurological recovery; reversible middle cerebral artery occlusion.
Die Podozyten bilden mit ihren Aktin-reichen, interdigitierenden FuĂfortsĂ€tzen und mit Schlitzmembran die entscheidende Einheit der glomerulĂ€ren Filtrationsbarriere. Verschiedene Störungen der Podozytenfunktion bewirken chronische Nierenerkrankungen, darunter die fokal segmentale Glomerulosklerose. MĂ€use, die keine Expression des 80 kDa-Proteins CD2AP in den Podozyten aufweisen, entwickeln auf noch ungeklĂ€rte Weise eine progrediente und in nur sechs Wochen post partum letal endende Niereninsuffizienz mit Proteinurie. Histopathomorphologisch lĂ€sst sich ein Verlust der Podozyten-FuĂfortsĂ€tze sowie eine Glomerulosklerose nachweisen. Auch beim Menschen sind Mutationen von CD2AP mit einer Glomerulosklerose assoziiert. CD2AP ist ein Docking-Protein der CMS/CIN85-Familie. Mit seinen drei SH3-DomĂ€nen, seiner Prolin-reichen Region und weiteren Bindungsstellen ist CD2AP in der Lage, mit einer Vielzahl von Proteinen zu interagieren. Eine Gruppe der Interaktionspartner von CD2AP bilden F-Aktin und Aktin-assoziierte Proteine. Da wir in vorangehenden Arbeiten zeigen konnten, dass CD2AP in kultivierten Podozyten an hochdynamischen F-Aktin-Spots lokalisiert ist (Welsch et al. 2001; Welsch et al. 2005), war es das Ziel der vorliegenden Arbeit, zu klĂ€ren, ob CD2AP an der Regulation der Aktin-Dynamik in den Podozyten beteiligt ist. Zu diesem Zweck wurde das Aktin-Zytoskelett von kultivierten Podozyten aus CD2AP-Knockout-MĂ€usen im Vergleich zu kultivierten Wildtyp-Podozyten untersucht. Es zeigte sich, dass CD2AP-/--Podozyten deutliche phenotypische VerĂ€nderungen im F-Aktin-Zytoskelett gegenĂŒber Wildtyp-Podozyten aufweisen. So besitzen CD2AP-/--Podozyten eine polygonale Zellmorphologie aufgrund fast fehlender Lamellipodia sowie vermehrt F-Aktin-Spots, F-Aktin-Stress-Fasern und damit auch gröĂere FokaladhĂ€sionen. Neben den zunĂ€chst beobachteten strukturellen VerĂ€nderungen des Aktin-Zytoskeletts fanden sich auch deutliche VerĂ€nderungen in der Aktin-Dynamik. So erfolgt der Abbau des Aktin-Zytoskeletts in CD2AP-/--Podozyten nach der Inhibierung der Plus-Enden der Aktin-Filamente mit Cytochalasin D verlangsamt und inkomplett. Ein morphologisch nicht unterscheidbarer inkompletter Abbau des Aktin-Zytoskeletts konnte durch Inhibierung der Aktomyosin-ATPase-AktivitĂ€t mittels Blebbistatin in den Wildtyp-Zellen erzeugt werden, was auf eine mögliche Interaktion zwischen CD2AP und Myosin II hinweist. Unter Verwendung der FRAP-Technik konnte in GFP-Aktin-transfizierten CD2AP-/-- und Wildtyp-Podozyten der Umsatz von Aktin bestimmt werden. Hierbei zeigte sich, dass CD2AP-/-- und Wildtyp-Podozyten keine unterschiedlichen Aktin-Umsatzgeschwindigkeiten besitzen. Durch Stimulation mit Epidermal Growth Factor können in den Podozyten ringförmige hochdynamische Aktin-Strukturen, sogenannte RiLiS (Ring-Like Structures), hervorgerufen werden. In CD2AP-/--Podozyten war die Bildung und die MotilitĂ€t von RiLiS erheblich vermindert. Durch Transfektion der CD2AP-/--Podozyten mit GFP-CD2AP konnte die Bildung und MotilitĂ€t der RiLiS wiederhergestellt werden. Die Hemmung der Aktomyosin-ATPase mit Blebbistatin sowie die Hemmung der PI3-Kinase mit Wortmannin oder LY294002 blockierten die Bildung von RiLiS, wobei nur die Hemmung der PI3-Kinase mit einer MotilitĂ€tsverminderung einherging. Messungen der Phosphorylierung von AKT und ERK nach Stimulation mit EGF zeigten jedoch eine unverminderte Aktivierung der beiden Signalwege in CD2AP-/--Podozyten. Auch eine verminderte Bildung von PIP3 in den RiLiS konnte durch FluoreszenzintensitĂ€tsmessungen mit PIP3-bindenden GFP-PH-Fusionsproteinen ausgeschlossen werden. Die C-terminale HĂ€lfte von CD2AP enthĂ€lt eine putative F-Aktin-Bindungsstelle und Bindungsstellen fĂŒr Aktin-assoziierte Proteine. Die Expression eines GFP-Fusionsproteins der C-terminalen HĂ€lfte von CD2AP (GFP-?N-CD2AP, AS 325-637) war ausreichend, um eine Lokalisation des Konstrukts in den RiLiS zu erreichen, wĂ€hrend ein GFP-Fusionsprotein der N-terminalen HĂ€lfte von CD2AP keine Anreicherung in den RiLiS zeigte. GFP-DN-CD2AP war ebenfalls in der Lage die Bildung und MotilitĂ€t von RiLiS in den CD2AP-/--Podozyten wiederherzustellen. Die schrittweise VerkĂŒrzung des GFP-DN-CD2AP-Konstrukts am C-terminalen-Ende zeigte, dass die Prolin-reiche Region von CD2AP (AS 325-424) zusammen mit dem Bereich zwischen den AminosĂ€uren 424-505 fĂŒr die Bildung und MotilitĂ€t der RiLiS essenziell ist. Das Konstrukt, das nur noch die Prolin-reiche Region von CD2AP enthielt, verminderte die Bildung und MotilitĂ€t der RiLiS im Sinne eines dominant-negativen Effektes. Zusammenfassend zeigt die vorliegende Arbeit erstmals, dass CD2AP in den Podozyten bei der Regulation der Aktin-Dynamik eine nicht-redundante Funktion besitzt. Der Bereich von CD2AP, der die Bindungsstellen fĂŒr F-Aktin und Aktin-assoziierte Proteine enthĂ€lt, spielt fĂŒr die AusĂŒbung dieser Funktion eine entscheidende Rolle
Background: Due to the high number of immunosuppressed and other predisposed patients hospitals have to control and ensure the microbiological water quality. The origin for the occurrence of pathogenic microorganisms in water pipes is the formation of biofilm. Methods: For the permanent control of water safety a water safety plan (WSP) was realized as recommended by the WHO following the principle "search and destroy". The WSP is based on an established HACCP concept due to the special focus. The most important measures include the concept for sample taking depending on patient risk. 3 different categories) are distinguished: risk area1 (high infection risk), risk 2 (moderate infection risk), and risk area 3 (not increased infection risk). Additionally to the threshold value of the German law for the quality of drinking water (TrinkwV) three more limiting values were defined (warning, alert, and worst case) for immediate risk adapted reaction. Additional attention has to be focussed on lavatory sinks, which are an open bacterial reservoir. Therefore continuous disinfecting siphons were installed as part of the WSP in high risk areas. If extended technical equipment is not available, especially for immunocompromised patients the following measures are easy to realize: boiled (or sun exposed) water for nursing procedures as well alimentary use, no showering. Results: Comparing data over 3 years the microbial water quality was significantly improved resulting in no new case of nosocomial Legionella pneumoniae and decrease in neonatal sepsis. Conclusion: According to average situations with highly contaminated water system the management must be defined with implementation of water task force, immediate providing of special equipment, information of patients and staff and control of the water quality, an example for successful decontamination of the hospital within 24 hours is given.
Zusammenfassung Das Simian Virus 40 (SV40) ist ein sehr potentes DNA Tumorvirus. Sein natĂŒrliches Infektionsreservoir sind Rhesus Affen (Maccaca mulatta) in Nord Indien. Seit seiner Entdeckung im Jahre 1960 in Nierenzellkulturen von Affen, die zur Gewinnung menschlicher Impfstoffe verwendet wurden, gibt es sehr widersprĂŒchliche Befunde bezĂŒglich einer möglichen Rolle des Virus bei der Entstehung verschiedener maligner menschlicher Tumoren. Mit sehr unterschiedlicher Frequenz - zuletzt in zwei amerikanischen Publikationen bei bis zu 40% der Patienten - konnten in einigen Studien bei Patienten mit malignen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) DNA Sequenzen des "Large T-Antigens" des SV40 mit Hilfe sensitiver PCR-Techniken nachgewiesen werden. Um festzustellen, ob SV40 DNA Sequenzen auch bei deutschen Patienten in malignen Lymphomzellen zu finden sind, und ob eine klonale Beziehung zwischen Virus und Tumorzelle besteht, untersuchten wir malignes Lymphomgewebe von 27 Patienten mit NHL und 6 Patienten mit Hodgkin Lymphomen, periphere mononukleĂ€re Zellen (PBMNC) mit quantitativ bestimmtem Lymphomzellgehalt von 47 Patienten mit NHL und 61 Kontrollen, 14 Lymphknoten ohne Lymphombefall und 46 PBMNC von gesunden Freiwilligen. FĂŒr den Nachweis von SV40-DNA-Sequenzen etablierten wir eine hoch-sensitive quantitative real-time PCR fĂŒr das SV40 "Large-T-Antigen" Gen, um den direkten qualitativen und quantitativen Nachweis von SV40 DNA-Kopien an Blut, Knochenmark und lymphatischem Gewebe von Patienten mit malignen Lymphomen und Kontrollpersonen zu ermöglichen. Um zu gewĂ€hrleisten, daĂ virale DNA von BK- und JC-Virus nicht zu falsch positiven PCR Ergebnissen fĂŒhren konnte, wurde fĂŒr die real-time PCR nach dem Taqman-Prinzip eine Fluoreszenzsonde ausgewĂ€hlt, die ausschlieĂlich mit SV40-DNA reagieren kann. In den peripheren Blutproben der NHL Patienten waren zirkulierende Lymphomzellen ĂŒber den Nachweis Lymphom-spezifischer Translokationen, wie z.B. der t(14;18) und t(11;14) Translokation, bzw. ĂŒber das klonale VDJ- Rearrangement des IgH-Locus quantitativ bestimmt worden. Um die Intaktheit und Amplifizierbarkeit der isolierten zellulĂ€ren DNA festzustellen, wurden die Proben auf EBV und K-ras getestet. Das K-ras Gen diente auĂerdem als Referenzgen, um den Gehalt zellulĂ€rer DNA, ausgedrĂŒckt in Genkopien zellulĂ€rer DNA (2 Genkopien K-ras/Zelle), im Einzeltest zu bestimmen. Durch den Vergleich der quantitativen Bestimmung der zirkulierenden Lymphomzellen und der SV40 Genomkopien wĂ€re es im positiven Fall möglich, die Frage nach einer direkten Assoziation von SV40 mit den Tumorzellen maligner Lymphome zu beantworten. Keine der 47 Lymphknotenproben enthielt SV40 DNA bei einer SensitivitĂ€t von 1-3 Kopien in 50.000 bis 100.000 Zellen. Auch konnten keine SV40 DNA Sequenzen in den DNA Proben, die von PBMNC von 47 NHL Patienten isoliert worden waren und zwischen 0,1% und >90% Lymphomzellen enthielten, nachgewiesen werden. Zum Vergleich waren 30/46 (65,2%) der Proben positiv fĂŒr EBV-DNA: sie enthielten zwischen 5 und 82.800 EBV Kopien pro 100.000 Zellen, ein Beweis fĂŒr die Möglichkeit, an den isolierten DNA-PrĂ€parationen virale DNA-Kopien zu quantifizieren. Diese Ergebnisse schlieĂen eine direkte klonale Assoziation des SV40 Virus mit malignen Lymphomzellen in allen untersuchten Proben aus. In Ăbereinstimmung mit neueren Daten aus Italien, Spanien, England, Frankreich und Kanada sprechen auch unsere Ergebnisse dafĂŒr, daĂ SV40 keine wesentliche Rolle bei der Ătiologie und Pathogenese maligner Lymphome spielt.
Das Endothel stellt eine Barriere und zugleich Verbindung zwischen intra- und extravasalem Raum dar. Es ist wesentlich an der Regulation des GefĂ€Ătonus beteiligt. Ăber die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) wird dabei die endothelabhĂ€ngige Vasodilatation gesteuert. Die Beeinflussung der Endothelzellen durch kardiovaskulĂ€re Risikofaktoren (Hypertonie, Rauchen, Diabetes, HyperlipidĂ€mie) kann zur Entstehung atherosklerotischer LĂ€sionen fĂŒhren. Die Wirkung dieser Risikofaktoren geht auf freie Sauerstoffradikale zurĂŒck, die zu einer endothelialen Dysfunktion fĂŒhren. Diese ist das wesentliche pathogenetische Korrelat in frĂŒhen Stadien der Atherosklerose. Ein zentraler Ausgangspunkt in der Atherogenese ist die AdhĂ€sion von Leukozyten am Endothel. Der Kontakt verlĂ€uft in mehreren Schritten, wobei in jeder Phase, vom Anheften der Leukozyten an die GefĂ€Ăwand bis zur Zellmigration aus dem Lumen in die GefĂ€Ăwand, AdhĂ€sionsmolekĂŒle beteiligt sind. Einzelne AdhĂ€sionsmolekĂŒle, die zur Gruppe der Immunglobuline und der Selectine gehören, stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Bei der behandelten Fragestellung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Hypertonie an der Entstehung atherosklerotischer GefĂ€ĂverĂ€nderungen maĂgeblich beteiligt ist. Wir prĂŒften die Hypothese, dass bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit die Konzentration von AdhĂ€sionsmolekĂŒlen im Plasma erhöht ist. Es wurde die Konzentration von sVCAM-1 (soluble vascular adhesion molecule-1), sICAM-1 (soluble intercellular adhesion molecule-1) und sL-Selectin bei zwei Gruppen von essentiellen, nichtdiabetischen Hypertonikern mit normaler Nierenfunktion bestimmt. Die Einteilung in Patientengruppen mit und ohne KHK erfolgte anhand eines koronarangiografischen Befundes, der innerhalb des letzten Jahres vor Studienbeginn erhoben wurde. Diese Koronarangiografie wurde im Rahmen der bisherigen Diagnostik und Therapiekontrolle, nicht jedoch extra wegen dieser Studie durchgefĂŒhrt. Im Plasma von 44 Hypertonikern mit und 40 Patienten ohne KHK wurden die AdhĂ€sionsmolekĂŒle sVCAM-1, sICAM-1 und sL-Selectin bestimmt und miteinander verglichen. Ebenso gingen in die Auswertung weitere Laborparameter und anamnestische Daten ein, die zum Risikoprofil einer KHK gehören. Weiterhin wurden durch Diskriminanzanalyse und Regression diejenigen Risikofaktoren und/oder Laborparameter ermittelt, die unsere Gruppe der Patienten mit KHK (am besten) charakterisieren. Die Fall- (KHK-Patienten) und Kontrollgruppe (Hypertoniker ohne KHK) waren bezĂŒglich des Alters, des Body-Mass-Index und des systolischen Blutdruckes vergleichbar. Hinsichtlich des diastolischen Blutdruckes unterschieden sich beide Gruppen signifikant. Auch die Lipidparameter Lp(a) und HDL-Cholesterol und inflammatorische Marker (vWF und CRP mit p=0,053) waren in den Gruppen signifikant unterschiedlich. Die Konzentration der löslichen AdhĂ€sionsmolekĂŒle sICAM-1, sVCAM-1 und sL-Selectin waren bei Hypertonikern mit einer KHK gegenĂŒber der Vergleichsgruppe ohne KHK im Trend erhöht. Diese Unterschiede waren jedoch statistisch nicht signifikant. Hypertone Patienten mit einer angiografisch gesicherten KHK haben eine signifikant höhere Konzentration von Homocystein im Plasma (p<0,05). Aus den Diskriminanzanalysen kann abgeleitet werden, dass neben dem Blutdruck (systolisch und diastolisch) die antihypertensive und lipidsenkende Therapie sowie der sL-Selectin-Wert die Zugehörigkeit eines Patienten zur Gruppe der an KHK Erkrankten bestimmt. Wenngleich diese Ergebnisse keine RĂŒckschlĂŒsse auf pathophysiologische ZusammenhĂ€nge gestatten, können sie als BestĂ€tigung der Arbeitshypothese gewertet werden, wonach sowohl der Blutdruck als auch die AdhĂ€sionsmolekĂŒle an der Entstehung der KHK beteiligt sind. Die multiple Regression brachte zum Ausdruck, dass neben dem systolischen Blutdruck, Alter und Homocysteinwert signifikant mit den sVCAM-1 Werten assoziiert sind. Der Zusammenhang zwischen sVCAM-1 und Homocystein kann ĂŒber eine mögliche Lipidoxidation erklĂ€rt werden. Als Konsequenz aus diesen Ergebnissen rĂŒckt die Bestimmung von oxidiertem LDL in den Blickpunkt fĂŒr weitere Untersuchungen. Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen sich in das Spektrum der vielfĂ€ltigen Untersuchungen zur endothelialen Dysfunktion und zur Rolle der AdhĂ€sionsmolekĂŒle in der Atherogenese eingliedern. Die zunehmende HĂ€ufung von kardiovaskulĂ€ren Risikofaktoren und deren Folgen fĂŒr Gesundheit und LebensqualitĂ€t unterstreicht die Notwendigkeit, der Erforschung pathophysiologischer Grundlagen und der PrĂ€vention von GefĂ€ĂschĂ€digungen weiterhin groĂe Bedeutung einzurĂ€umen. Dabei kann die Beurteilung der endothelialen Funktion ein Bestandteil einer exakten Evaluation des kardiovaskulĂ€ren Risikos werden. Die Messung der löslichen Bestandteile von AdhĂ€sionsmolekĂŒlen stellt dabei eine aussagekrĂ€ftige und relativ leicht messbare GröĂe dar. Bei der Interpretation der Daten ist jedoch stets der Einfluss weiterer Risikofaktoren und Confounder zu beachten.
Im Laufe der Jahre haben viele wissenschaftliche Studien bewiesen, dass bei der Bearbeitung von WurzeloberflĂ€chen die Handinstrumenten und die maschinell betriebenen Instrumente gleich gute Resultate erzielen. Die Ergebnisse dieser und weiterer Studien zeigten, dass die Erfahrung der Behandler eine wichtige Rolle bei der Bearbeitung von WurzeloberflĂ€chen spielt, um zufrieden stellende Ergebnisse zu erreichen. Die Behandler mit unterschiedlicher klinischer Erfahrung erreichten auch signifikant unterschiedliche Ergebnisse in der GĂŒte der WurzeloberflĂ€chenbehandlung. Die Unterschiede zwischen den Behandlern traten bei der erreichten EffektivitĂ€t, dem Abtrag und der Bearbeitungszeit auf. Obwohl die Studenten am wenigsten erfahren waren, haben sie die wenigste Bearbeitungszeit in Anspruch genommen. Bei der Bearbeitung von WurzeloberflĂ€chen lĂ€sst sich ein Abtrag der Zahnhartsubstanz nicht vermeiden. Dieser Abtrag der Zahnhartsubstanz kann durch die richtige Anwendung der Schall- bzw. UltraschallgerĂ€ten reduziert werden. Die Zahnstellung spielt eine groĂe Rolle bei der Erreichbarkeit und EffektivitĂ€t der eingesetzten Instrumente bzw. Spitzen. In dieser Arbeit hat das Vorhandensein groĂer InterdentalrĂ€ume die EffektivitĂ€t der WurzeloberflĂ€chenbearbeitung positiv beeinflusst. Die approximalen FlĂ€chen, die Furkationen und die apikalen Drittel der WurzeloberflĂ€chen bereiten die gröĂten Probleme bei der Erreichbarkeit und Bearbeitung von WurzeloberflĂ€chen. Mit den geraden Spitzen haben die Behandler aller drei Gruppen die besten Ergebnisse bezĂŒglich der EffektivitĂ€t der WurzeloberflĂ€chenbearbeitung und des Abtrags der Zahnhartsubstanz erreicht. Mit der Kombination aus den geraden und den gebogenen Spitzen wurde besser gearbeitet, als nur mit den gebogenen Spitzen, aber schlechter als nur mit den geraden Spitzen. Die gebogenen Spitzen versprechen mehr als was sie halten. Die schlechtesten durchschnittlichen Ergebnisse traten bei der Anwendung von den gebogenen Spitzen. Es konnte keine Korrelation zwischen der EffektivitĂ€t der WurzeloberflĂ€chenbearbeitung und dem Abtrag von Zahnhartsubstanz nachgewiesen werden.
Untersuchungen zur Bewertung der Geometrie des nasalen Diffusors mittels Akustischer Rhinometrie
(2007)
Ziel der Arbeit war die Geometrische Darstellung des Naseninnenraumes und die Festlegung der Kennzahl PHI. PHI beschreibt die QuerschnittsflĂ€chenzunahme des Naseninnenraumes und deren Auswirkung auf die StrömungsverhĂ€ltnisse in der Nase. Dabei ist das Turbulenzverhalten der nasalen Strömung entscheidend fĂŒr die FunktionsfĂ€higkeit des Organs. Die Untersuchungen wurden in dem Abschnitt der Nase vorgenommen, der die gröĂte Querschnittserweiterung erfĂ€hrt, dem Diffusor. Es wurden 448 Diffusoren an Probanden mittels Akustischer Rhinometrie und Rhinoresistometrie vermessen. Die Kennzahl PHI ergab in den anschlieĂenden Berechnungen signifikante Korrelationen zur Turbulenzvariablen Lambda. Durch die Einteilung der NaseninnenrĂ€ume nach ihren QuerschnittsflĂ€chen-zunahmen in 3 Gruppen (PHI<7°, PHI 7°-9° und PHI >9°) ist es möglich, Aussagen ĂŒber das Turbulenzverhalten in der Nase zu machen. Wir konnten belegen dass Nasen mit kleinen Diffusoren, beschrieben durch PHI<7°,ein geringeres Turbulenzverhalten (Lambda) aufweisen als Nasen mit gröĂeren Diffusoren (PHI 7°-9° bzw. PHI >9°). Es wurden signifikante Unterschiede zwischen allen 3 Gruppen festgestellt. Die Erkenntnisse der Arbeit haben Bedeutung fĂŒr die Praxis (Diagnostik) sowie fĂŒr die vergleichende Forschung.
Um das heuristische Potential multidimensionaler Analysen exemplarisch zu untersuchen, wird ein kieferorthopĂ€disches PatientenÂŹkollektiv (n=259, Alter 15,5 ± 7 Jahre) anhand der Anfangs-Fernröntgendaten mit Hilfe multivariat-statistischer Verfahren charakterisiert. Beim 1. Ansatz werden sĂ€mtliche kephalometrische Parameter der modifizierten Bergen-Analyse faktorisiert und die Patienten anhand der Faktorscores mittels ClusterÂŹanalyse in sieben Gruppen klassifiziert. Der 2. Ansatz umfasst Clusteranalysen von Patientengruppen, die a priori anhand ihrer sagittalen Basenrelation als eindeutig âneutralâ, âdistalâ oder âmesialâ klassifiziert werden. Jeweils zwei bis drei Subcluster mit typischen Merkmalskonfigurationen werden identifiziert. Beim 3. Ansatz werden anhand der âHarmonievariablenâ SNA, SNB, ML-NSL, NL-NSL und NSBa nach Hasund und Segner fĂŒnf Hauptcluster mit insgesamt elf Subclustern gebildet, die sich hinsichtlich des Gesichtstyps sowie der sagittalen und vertikalen Harmonie und des AusmaĂes der Gesamtharmonie unterscheiden. Mit Hilfe der schrittweisen Diskriminanzanalyse werden die ökonomischsten ParametersĂ€tze bestimmt, die eine möglichst gute Reklassifikation der Clusterzugehörigkeit erlauben. Zwischen den Clusterlösungen der drei multivariaten AnsĂ€tze sind signifikante wechselseitige Ăberlappungen festzustellen.
Zielsetzung: Entsprechend der vorliegenden Literatur ist das relative Risiko einer Patientin an einem Brustkrebs zu erkranken, bei Milchgangspapillomen erhöht. Das Risiko entspricht bei einfachen singulĂ€ren Milchgangspapillomen dem Risiko von nicht-proliferativen fibrozystischen Erkrankungen und ist am höchsten, wenn mehrere Papillome mit Atypien vorliegen. Da zusĂ€tzlich eine hĂ€ufige UnterschĂ€tzung von Milchgangspapillomen durch die minimalinvasiven Verfahren auftritt, erscheint die Entfernung durch offene Biopsie bei jedem Verdacht auf Milchgangspapillom sinnvoll. Anhand retrospektiv erhobener Daten von Patientinnen mit Milchgangspapillomen, sollte der Frage der geeigneten bildgebenden und minimalinvasiven Diagnostik dieser Erkrankung nachgegangen werden, da sie auch unter BerĂŒcksichtigung der Duktoskopie weiterhin eine Herausforderung darstellt. Material und Methoden: Die DatensĂ€tze von 98 Patientinnen aus den Jahren 2000 - 2006 mit der Diagnose Milchgangspapillom wurden retrospektiv hinsichtlich der Diagnostik analysiert und die Ergebnisse einem aufbauenden SensitivitĂ€tsverfahren unterworfen. Die Untergruppen Patientinnen mit und ohne Sekretion, die sich aus der klinischen PrĂ€sentation ergaben, wurden gesondert ausgewertet. Ergebnisse und Diskussion: Bei Betrachtung der möglichen bildgebenden Methoden zeigten sich in dieser Untersuchung fĂŒr die Mammografie die schlechtesten Ergebnisse. Eine Mammografie allein ist mit einer SensitivitĂ€t von 12,5%/14,3%/6,1% (Gesamtkollektiv/sezernierende Pat./nicht-sezernierende Pat.) nicht ausreichend sensitiv, um Papillome zu detektieren. Hingegen erbrachte die Mammasonografie mit 55,1%/65,1%/37,1% (Gesamtkollektiv/sezernierende Pat./nicht-sezernierende Pat.) eine gute SensitivitĂ€t. Dies unterstreicht das hohe Potential der Mammasonografie in der Diagnostik von Milchgangspapillomen. Die Galaktografie erreichte in unserer Untersuchung als Einzelverfahren mit 42,9% (Gesamtkollektiv und sezernierenden Patienten) eine mĂ€Ăige SensitivitĂ€t. Dies widerspricht der Literatur. Dementsprechend sollte hinterfragt werden, ob es Fehler bei der Untersuchungstechnik oder der Indikationsstellung zur Galaktografie gibt. Das MRT zeigte mit 48,4% im Gesamtkollektiv als auch mit 51,7% in der Untergruppe der sezernierenden Patientinnen eine relativ gute SensitivitĂ€t. Hingegen war die Magnetresonanztomografie bei den nicht-sezernierenden Patientinnen nicht empfindlich. DiesbezĂŒglich ist einschrĂ€nkend zu bemerken, dass ein MRT in dieser Untersuchungsgruppe nur 2-mal durchgefĂŒhrt wurde. Da das MRT allerdings eine kostenintensive Methode ist, sollte ihr Einsatz speziellen Fragestellungen dienen. Die Duktoskopie zeigte ein sehr gutes diagnostisches Potential bei Patienten mit Sekretion in Hinsicht auf Milchgangspapillome. Die SensitivitĂ€t als Einzelverfahren fĂŒr das Gesamtkollektiv betrĂ€gt 55,9% und fĂŒr die Patientinnen mit Sekretion 60,4%. Bei Patientinnen ohne Sekretion wurde noch eine SensitivitĂ€t von 16,7% erzielt, wenn die Duktoskopie bei Duktektasien ohne Sekretion durchgefĂŒhrt wurde. Da die Duktoskopie eine relativ neue Methode in der Mammadiagnostik ist, sollten weitere prospektive Studien durchgefĂŒhrt werden, um das Potential hinsichtlich anderer histologischer EntitĂ€ten zu ĂŒberprĂŒfen und die Indikationen zur DurchfĂŒhrung festzulegen. Zur prĂ€operativen minimalinvasiven Sicherung wurden in unserem Untersuchungskollektiv der Mamillenabstrich, die FNAZ und die konventionelle Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie genutzt. Die minimalinvasiven Verfahren FNAZ (48,4%, 47,8%, 50,0%; Gesamtkollektiv/sezernierende Patientinnen/nicht-sezernierende Patientinnen) und Stanzbiopsie (56,7%, 54,6%, 57,9%; Gesamtkollektiv/sezernierende Patientinnen/nicht-sezernierende Patientinnen) zeigten im Gegensatz zur Literatur eine relativ geringe SensitivitĂ€t. Es sollte untersucht werden, inwiefern methodische Fehler in der Materialgewinnung oder pathohistologischen Begutachtung die SensitivitĂ€t beeinflussen. Auf einen Mamillenabstrich kann, obwohl als Einzelmethode eine geringe SensitivitĂ€t errechnet wurde (Gesamtkollektiv und sezernierende Patientinnen: 28,0%) in der Papillomdiagnostik nach unseren Ergebnissen nicht verzichtet werden, da die SensitivitĂ€t in der Kombination aufbauend durch den Mamillenabstrich ergĂ€nzt wurde. Die Methode der Abstrichzytologie könnte durch Lavage vor Duktoskopie oder Galaktografie oder als eigenstĂ€ndige Methode verbessert werden. Diese Untersuchungsergebnisse belegen, dass es in der Papillomdiagnostik kein bildgebendes Verfahren der Wahl gibt. Die Untersuchungsmethoden sind als Einzelverfahren mit SensitivitĂ€ten von 12,5 â 55,9% (Gesamtkollektiv), bzw. 14,3-65,1% (sezernierende Pat.) und 0-37,1% (Patientinnen ohne Sekretion) mĂ€Ăig empfindlich. Daher wurden sĂ€mtliche diagnostische Methoden in einem aufbauenden SensitivitĂ€tsverfahren untersucht. Dieses ergab, dass sich die diagnostischen Methoden in der Kombination ergĂ€nzen, so dass Detektionsraten von 80,6 (Gesamtkollektiv), 92,1% (Patientinnen mit Sekretion) bzw. 60,0% (Patientinnen ohne Sekretion) erzielt wurden. Es wurde deutlich, dass bei Patientinnen mit Sekretion die Mammasonografie, die Duktoskopie und die Galaktografie als Bildgebung und die minimalinvasiven Verfahren Stanzbiopsie, FNAZ und Mamillenabstrich durchgefĂŒhrt werden sollten. FĂŒr die nicht sezernierenden Patientinnen mĂŒsste die Diagnostik die Sonografie und die Stanzbiopsie beinhalten. Inwieweit die Duktoskopie oder ein MRT die Diagnostik ergĂ€nzen, muss weiter evaluiert werden.