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Rudolph Suhrlandt (1781-1862) Grenzgänger zwischen Klassizismus und Biedermeier. Leben und Werk eines deutschen Hofmalers und Porträtisten des Bürgertums Die Arbeit ist dem Leben und Schaffen von Rudolph Friedrich Carl Suhrlandt gewidmet, einem heute weitgehend vergessenen Historienmaler, Porträtisten, Zeichner und Lithographen, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Mecklenburg-Schwerin wirkte und das kulturelle Profil der Residenz prägte. Seine Werke werden sowohl in Museen als auch im Privatbesitz bewahrt, sind international verstreut und schwer zugänglich. Bisher existierte weder eine Gesamtdarstellung des Wirkens dieses norddeutschen Künstlers noch ein umfassendes Werkverzeichnis. Beides wird hiermit erstmals vorgelegt. Stilistisch war Suhrlandt ein Grenzgänger, der in der Historienmalerei noch bis in die dreißiger Jahre den Konzepten des Klassizismus folgte, während er sich in der Porträtkunst den Positionen des bürgerlichen Biedermeier verpflichtet fühlte. Als exzellenter Zeichner und Grafiker schuf er meisterliche lithographische Wiegendrucke und ebnete dieser tonangebenden Technik des 19. Jahrhunderts den Weg. Unter den Malern, die in Mecklenburg –Schwerin wirkten, war Rudolph Suhrlandt der einzige Künstler, der außerhalb der Landesgrenzen zu hohem internationalen Ansehen und künstlerischen Erfolg gelangte. Nach Studienjahren in Dresden unter Joseph Grassi (1757-1818) und in Wien unter Heinrich Füger (1751-1818), folgte ein achtjähriger Aufenthalt in Italien. 1808 reiste der junge Maler auf Einladung von Antonio Canova (1757-1822) nach Rom, verkehrte im Kreis um den dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1768-1844) und stand im Kontakt mit den „Nazarenern“, ohne sich deren künstlerischen Positionen anzuschließen. Enge Beziehungen bestanden zu Künstlern der Französischen Akademie in Rom. Von nahezu allen bekannten Künstlerkollegen und Freunden zeichnete er charakteristische Porträts. Seine Bildniskunst wurde ebenso hoch geschätzt wie auch seine von klassizistischer Strenge geprägte Historienmalerei. Die Accademia di San Luca ernannte ihn 1810 zum Ehrenmitglied. Zwischen 1812 und 1815 weilte Suhrlandt in Neapel, arbeitete dort u. a. im Auftrag des Königs Joachim Murat und kehrte schließlich 1816 nach Mecklenburg zurück, um seine Hofmalerstelle in der Großherzoglichen Residenz Ludwigslust anzutreten. Sein Anstellungsvertrag enthielt das Privileg, alle zwei Jahre für sechs bis acht Monate auf Reisen zu gehen. Das führte zur partiellen Loslösung vom mecklenburgischen Hof, so dass sein künstlerisches Wirken nicht allein territorial gebunden war, sondern von überregionaler Relevanz. Suhrlandt besaß internationale Kontakte zu Künstlern, Gelehrten, Literaten und arbeitete als Maler und Lithograph erfolgreich in vielen europäischen Metropolen. In den norddeutschen Hansestädten avancierte er in der Epoche des Biedermeier und Vormärz zum gefragten Porträtisten des aufstrebenden Bürgertums. Der monographische Teil enthält außerdem biographische Skizzen mit Werkbeispielen, die der über drei Generationen reichenden Künstlerfamilie gewidmet sind. Dazu gehören der Vater des Künstlers, Johann Heinrich Suhrlandt (1742- 1827), ein langjähriger Hofmaler im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, die Lithographin Wilhelmine Suhrlandt (1803 -1863), Gattin von Rudolph Suhrlandt, sowie die Kinder, Carl Friedrich August Suhrlandt (1828-1912) und Pauline Alexandrine, verh. Soltau (1833- 1902), die beide als Historien- Genre- und Porträtmaler tätig waren. Der zweite Teil der Arbeit dokumentiert umfassend das Ergebnis der Recherchen zum Gesamtwerk. Erstmalig werden Gemälde, Zeichnungen, Studien, Skizzen und Druckgrafiken verzeichnet und mit Abbildungen vorgestellt, darüber hinaus werden Informationen zu verschollenen Werke geliefert. Das mit 775 Arbeiten ausgewiesene Oeuvreverzeichnis spiegelt eindringlich die Leistungsfähigkeit des deutschen Malers wider, der 1841 seine Erfahrungen in der kunsttheoretischen Schrift „Aphorismen über die bildenden Künste“ veröffentlichte.
Die Tracheotomie zählt zu den häufigsten operativen Eingriffen auf der Intensivstation und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als Verfahren der Wahl im langfristigen Atemwegsmanagement beatmeter Intensivpatienten entwickelt. Die Frage, ob für den längerfristig beatmeten Patienten eine Intubation oder eine Tracheotomie das bessere Verfahren darstellt, wird seit langem kontrovers diskutiert. Die Datenlage für eine evidenzbasierte Entscheidung ist nach wie vor unzureichend. Neben der Vermeidung von Kehlkopfverletzungen existieren für die Tracheotomie weitere Vorteile, für die allerdings keine oder nur wenig Beweise vorliegen (erhöhter Patientenkomfort, geringere Rate ventilatorassoziierter Pneumonien, verkürzte Beatmungsdauer, erleichtertes Weaning). Die Risiken und Komplikationen der Tracheotomie bestehen in Blutungen, Infektionen, Verletzungen benachbarter Strukturen und Langzeitfolgen an den Atemwegen. Bei einer genauen Überprüfung der Indikationsstellung, Einhaltung der geltenden Kontraindikationen und strikter endoskopischer Überwachung des gesamten Tracheotomievorgangs bietet die perkutane Dilatationstracheotomie gegenüber der konventionellen chirurgischen Tracheotomie Vorteile für den langzeitbeatmeten Patienten. Ihr genereller Vorteil liegt neben dem geringeren Infektionsrisiko darin, dass sie rasch, ohne größeren technischen Aufwand und bettseitig auf der Intensivstation durchgeführt werden können. Wir haben in einer prospektiv, randomisierten klinischen Studie an je 50 Patienten, die eine längerfristige maschinelle Beatmung benötigten, die Sicherheit des Blue Rhino® Verfahrens nach Ciaglia und die PercuTwist- Methode, miteinander verglichen und bewertet. Das Ziel unserer Studie war die Erfassung der Inzidenz und Art von Frühkomplikationen bei der Durchführung der PercuTwist- Methode versus Blue Rhino®- Technik nach Ciaglia. Zusätzlich sollten methodenbedingte Beeinträchtigungen von Herzkreislauf- und Atemfunktion aufgezeichnet werden. Hinsichtlich des Patientenalters, Ernsthaftigkeit der zugrunde liegenden Erkrankung, Body Mass Index, präoperativer Oxygenierung und Blutgerinnung bestanden keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Alle perkutanen Dilatationstracheotomien konnten erfolgreich bettseitig auf der Intensivstation durchgeführt werden. Die mittlere Operationsdauer (Hautpunktion - Kanüleneinsetzung) lag in beiden Gruppen bei 6 min (7,4 ± 4,3 min PT vs. 6,7 ± 3,2 min CBR). Von den 100 in der Studie beobachteten Patienten konnten 13 (26%) aus der PT - und 16 (32%) aus der CBR- Gruppe während ihres Aufenthalts auf der Intensivstation problemlos dekanüliert werden. 24 Patienten (48%) der PT- und 21 (42%) der CBR- Gruppe wurden mit noch liegender Trachealkanüle auf andere Intensivstationen verlegt. Die Mortalitätsrate auf der Intensivstation lag in beiden Gruppen bei jeweils 26% (13 Patienten). Die aufgetretenden intraoperativen Blutungen konnten in beiden Gruppen als gering klassifiziert werden. Die Schraubendilatation wurde als kraftaufwendiger empfunden als die Bougierung mit dem Blue Rhino- Dilatator (16 Patienten PT vs. 9 CBR). Das mit der PercuTwist- Methode geschaffene Tracheostoma wirkte dafür größer und stabiler. Bei der CBR- Methode wurden 3 Fälle mit einer sehr schwierigen Kanülenplatzierung beschrieben vs. 1 Fall mit der PT- Technik. Bei einem Patienten in der PT- Gruppe kam es zu einer prätrachealen Kanüleneinsetzung. Nach sofortiger Trachealkanülenentfernung und Neuplatzierung des Führungsdrahtes konnte die Tracheotomie ohne weitere Probleme beendet werden. Ein Patient, tracheotomiert mit der Blue Rhino®- Technik nach Ciaglia, verstarb nach einer akzidentiellen Dekanülierung. Eine starke Blutung aus dem Stoma durch die Entfernung der Kanüle hatte eine Verzögerung der Reintubation verursacht. Weitere Komplikationen, wie Luftemphysem, Pneumothorax, Aspiration, Trachealhinterwandverletzungen und Infektionen des Tracheostomas, sind bei keinem der Studienpatienten aufgetreten. Beide perkutane Dilatationstracheotomiemethoden (Blue Rhino® nach Ciaglia und PercuTwist), die wir in unserer Studie hinsichtlich perioperativer Komplikationen untersucht haben, konnten eine sichere und einfache Handhabung am Patientenbett unter Beweis stellen. Wir konnten die hohe Komplikationsrate, wie sie von Byhahn und Kollegen (40) in der ersten Untersuchung, die die Blue Rhino®- Methode nach Ciaglia mit der PercuTwist- Technik verglichen hat, beschrieben wurde, in unserer Studie nicht bestätigen. Sicher spielt auch bei erfahrenen Intensivmedizinern zu Beginn der Anwendung neuer Techniken die Lernkurve eine Rolle. Wir halten die PercuTwist- Technik für eine Methode, die auch für weniger erfahrene Mediziner mit einer geringeren Tracheotomiefrequenz, beispielsweise auf kleinen Intensivstationen, gut geeignet ist, natürlich unter Berücksichtigung der methodenspezifischen Merkmale und unter konstanter endoskopischer Kontrolle.
Zusammenhänge zwischen Adipositas und maternalen Erkrankungen in der Schwangerschaft unter Berücksichtigung ausgewählter Einflussgrößen (Körpergewicht, Körperhöhe, Alter, Kinderzahl, Herkunftsland, Tätigkeit, Familienstatus, Vergleich zwischen neuen und alten Bundesländern) der Mütter für den Body-Mass-Index
Die hereditäre Pankreatitis (HP) ist eine autosomal dominant-vererbte Form der Pankreatitis mit einer Penetranz von 70 - 80%. Wiederholte Pankreatitisschübe während der Kindheit und Jugend führen zur fortschreitenden Entwicklung einer chronischen Pankreatitis. Das Lebenszeit-Risiko, ein Pankreas-Karzinom zu entwickeln, ist um das 60- bis 70-fache erhöht. Bis heute wurden 20 verschiedene Mutationen im kationischen Trypsinogen-Gen bei Familien und Individuen mit Pankreatitis berichtet. Die drei häufigsten Mutationen bei hereditärer Pankreatitis sind R122H, R122C und N29I. Diese sind mit ca. 80% aller Fälle assoziiert. In dieser Studie wurden klinische Charakteristika von 65 HP-Patienten mit Mutationen im kationischen Trypsinogen-Gen (PRSS1-positiv) mit 113 Patienten verglichen, die eine positive Familienanamnese, aber keine Mutation im Trypsinogen-Gen (PRSS1-negativ) aufwiesen. Dabei zeigte sich bei Patienten der PRSS1-positiven Gruppe ein prozentual häufigeres Auftreten sowohl von morphologischen Veränderungen als auch von exokriner und endokriner Pankreasinsuffizienz. Desweiteren ist in der Gruppe der Personen mit PRSS1-Mutation ein früherer Krankheitsbeginn in den ersten beiden Lebensdekaden zu beobachten. Obwohl der klinische Krankheitsverlauf gut beschrieben ist, liegen nur wenige Daten zur Rolle der ERCP in der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit hereditärer Pankreatitis und zur Früherkennung von Pankreasmalignomen vor. In unserem Patientenkollektiv, wurde bei 30 Patienten eine diagnostische oder therapeutische ERCP durchgeführt. Die große Mehrheit dieser Patienten (83%) wies hochgradige Veränderungen im Pankreatogramm nach der Cambridge Klassifikation auf. Bei deutlich erhöhtem Pankreas-Karzinom-Risiko für Patienten mit hereditärer Pankreatitis wird nach einem effektivem Verfahren zur Malignomdetektion gesucht. Die ERCP-Ergebnisse von 16,6% der HP-Patienten zeigten einen Pankreasgang-Abbruch, der einen frühen Hinweis für eine Malignitätsentwicklung darstellen kann. Insgesamt entwickelte keiner der untersuchten HP-Patienten in der 4-jährigen Beobachtungsperiode ein Pankreas-Karzinom. Die Validität der ERCP als alleinige Screeningmethode zur Früherkennung von Pankreasmalignomen bei Hochrisikopatienten ist daher fraglich. Bei 77,7 % der Patienten mit wiederholten endoskopischen Interventionen fand sich in der ERCP ein Krankheitsprogress. Das Spektrum therapeutischer ERCP-Interventionen bei Patienten mit hereditärer Pankreatitis entspricht dem bei Patienten mit Pankreatitis anderer Ätiologie. Endoskopische Interventionen halten die Krankheitsprogression nicht auf. Nur wenige Patienten können davon eventuell langfristig profitieren. Patienten der PRSS1-positiven Gruppen wurden früher und prozentual häufiger operiert als die Vergleichsgruppe. Neben dem Nutzen der ERCP-Untersuchung wurden in dieser Studie auch die Risiken, eine postinterventionelle Komplikation zu erleiden, untersucht. Das Risiko für ERCP-Komplikationen (z. B. Post-ERCP-Pankreatitis) ist in der PRSS1-positiven Gruppe nicht höher als in der PRSS1-negativen Gruppe oder bei Patienten mit alkoholtoxischer Pankreatitis.
In der Zeit von Oktober 1997 bis Mai 2001 wurde im Rahmen der epidemiologischen Querschnittsstudie „Study of Health in Pomerania“ (SHIP-0) der Gesundheitszustand von 4310 freiwilligen Probanden untersucht. Bei 508 (11.8 %) Studienteilnehmern wurde während der zahnärztlichen Diagnostik eine Mundschleimhautveränderung festgestellt. Diese Probanden erhielten bei entsprechender Notwendigkeit eine mündliche Beratung und in der Regel zusätzlich ein Empfehlungsschreiben, zur Abklärung des Befundes einen Zahnarzt aufzusuchen. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie viele der Probanden mit auffälligem Mundschleimhautbefund dieser Empfehlung gefolgt sind und in welchem Zeitrahmen sie dies taten. In uni- und multivariaten Analysen wird ergründet, von welchen Faktoren die Inanspruchnahme eines Zahnarztes in dieser Konstellation abhängig war. Ferner wird analysiert, ob die konsultierten Zahnärzte den SHIP-0-Befund bestätigten und welche Therapie den Probanden zuteil wurde. Methodisch wurden die selektierten Probanden zunächst gebeten, für die behandelnden Zahnärzte Schweigepflichtentbindungen auszustellen. Den jeweiligen Zahnärzten wiederum wurde neben einer Kopie der erteilten Schweigepflichtentbindung ein standardisierter Fragebogen übersandt, welcher das Vorstellungsdatum des Probanden, die vom Zahnarzt registrierten Mundschleimhautveränderungen sowie die ergriffenen Therapiemaßnahmen erfragte. Die so erhobenen Daten wurden unter Berücksichtigung ausgewählter Daten aus den in SHIP-0 durchgeführten Untersuchungen und Interviews statistisch ausgewertet. Insgesamt wurden 415 Probanden (81.7 %) in die Auswertung einbezogen. 110 Probanden (26.5 %) verweigerten die Befragung ihres behandelnden Zahnarztes. Von den 305 Probanden (73.5 %) mit erteilter Schweigepflichtentbindung waren insgesamt 285 Probanden (93.4 %) nach der Untersuchung in der Basisstudie bei einem Zahnarzt vorstellig. Insgesamt 129 behandelnde Hauszahnärzte beteiligten sich an dieser Untersuchung (Response 100 %). 55.1 % (N=168) der Probanden mit erteilter Schweigepflichtentbindung suchten den Hauszahnarzt innerhalb von sechs Monaten nach der SHIP-0-Untersuchung auf. Das Alter der Probanden hatte in der vorliegenden Studie einen statistisch signifikanten Einfluss auf das Inanspruchnahmeverhalten. Die außerdem betrachteten Risikofaktoren Geschlecht, Familienstand und Sozialschicht ließen den Trend erkennen, dass mit einem Partner zusammen lebende (43.9 %, N=118) und der oberen Sozialschicht angehörende Individuen (53.4 %, N=39) eher den Mundschleimhautbefund bei ihrem Zahnarzt kontrollieren ließen als allein lebende und den unteren Sozialschichten angehörende Personen. Es zeichnete sich ein deutlicher Trend dahingehend ab, dass je gesünder die Lebensführung und je besser das allgemeine Vorsorgeverhalten ausgeprägt war, umso eher die zahnärztliche Kontrolle der Mundschleimhautveränderungen in Anspruch genommen wurde. Ein gut ausgeprägtes Zahngesundheitswissen und –verhalten (44.2 %, N=146) korrelierte statistisch signifikant mit einer Zahnarztkonsultation innerhalb von sechs Monaten nach dem SHIP-0-Survey. Der objektive, in der Basisstudie zahnärztlich ermittelte Behandlungsbedarf wich stark von der subjektiv eingeschätzten Ernsthaftigkeit der diagnostizierten Mundschleimhautveränderung ab. Je dringlicher die Behandlungspriorität, desto zurückhaltender nahmen die Probanden die empfohlene, zahnmedizinische Kontrolluntersuchung innerhalb von sechs Monaten in Anspruch. Etwa ein Drittel aller in der Basisstudie erhobenen, spezifischen Mundschleimhautbefunde (30.4 %, N=91) wurde von den Zahnärzten bestätigt. Mit 65.9 % (N=197) wurde die Mehrzahl der SHIP-0-Diagnosen nicht bestätigt, elf Befunde (3.7 %) wurden teilweise bestätigt. Insgesamt neun fehlende Diagnoseübereinstimmungen (3 %) erscheinen nicht plausibel, ein nicht bestätigter SHIP-0-Befund (0.3 %) erscheint teilweise plausibel. Suchte der Proband den Zahnarzt innerhalb von sechs Monaten auf, stimmte ein größerer Anteil der Befunde überein (37.4 %, N=58) als zum Zeitpunkt einer späteren Zahnarztkonsultation (14.7 %, N=16). Bezogen auf die SHIP-0-Diagnose war die Therapie der Zahnärzte in 72.9 % adäquat, 5 % der SHIP-0-Diagnosen wurden als teilweise adäquat und 21.1 % als nicht adäquat therapiert bewertet. Je Proband betrachtet wurden 73.1 % adäquat, 5.7 % teilweise adäquat und 21.2 % nicht adäquat behandelt. Trotz moderner und sich ständig weiter entwickelnder Diagnostik- und Therapieverfahren, konnten die Inzidenz und die Mortalität sowie die Prognose von Patienten mit Mundhöhlenkarzinomen und deren Vorstadien in den letzten Jahren weltweit nicht wesentlich verbessert werden. Bevölkerungsbezogenen Aufklärungskampagnen über Risikofaktoren sowie Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen kommen deshalb derzeit die größte Bedeutung zu.
Um das heuristische Potential multidimensionaler Analysen exemplarisch zu untersuchen, wird ein kieferorthopädisches Patienten¬kollektiv (n=259, Alter 15,5 ± 7 Jahre) anhand der Anfangs-Fernröntgendaten mit Hilfe multivariat-statistischer Verfahren charakterisiert. Beim 1. Ansatz werden sämtliche kephalometrische Parameter der modifizierten Bergen-Analyse faktorisiert und die Patienten anhand der Faktorscores mittels Cluster¬analyse in sieben Gruppen klassifiziert. Der 2. Ansatz umfasst Clusteranalysen von Patientengruppen, die a priori anhand ihrer sagittalen Basenrelation als eindeutig „neutral“, „distal“ oder „mesial“ klassifiziert werden. Jeweils zwei bis drei Subcluster mit typischen Merkmalskonfigurationen werden identifiziert. Beim 3. Ansatz werden anhand der „Harmonievariablen“ SNA, SNB, ML-NSL, NL-NSL und NSBa nach Hasund und Segner fünf Hauptcluster mit insgesamt elf Subclustern gebildet, die sich hinsichtlich des Gesichtstyps sowie der sagittalen und vertikalen Harmonie und des Ausmaßes der Gesamtharmonie unterscheiden. Mit Hilfe der schrittweisen Diskriminanzanalyse werden die ökonomischsten Parametersätze bestimmt, die eine möglichst gute Reklassifikation der Clusterzugehörigkeit erlauben. Zwischen den Clusterlösungen der drei multivariaten Ansätze sind signifikante wechselseitige Überlappungen festzustellen.
Das Endothel stellt eine Barriere und zugleich Verbindung zwischen intra- und extravasalem Raum dar. Es ist wesentlich an der Regulation des Gefäßtonus beteiligt. Über die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) wird dabei die endothelabhängige Vasodilatation gesteuert. Die Beeinflussung der Endothelzellen durch kardiovaskuläre Risikofaktoren (Hypertonie, Rauchen, Diabetes, Hyperlipidämie) kann zur Entstehung atherosklerotischer Läsionen führen. Die Wirkung dieser Risikofaktoren geht auf freie Sauerstoffradikale zurück, die zu einer endothelialen Dysfunktion führen. Diese ist das wesentliche pathogenetische Korrelat in frühen Stadien der Atherosklerose. Ein zentraler Ausgangspunkt in der Atherogenese ist die Adhäsion von Leukozyten am Endothel. Der Kontakt verläuft in mehreren Schritten, wobei in jeder Phase, vom Anheften der Leukozyten an die Gefäßwand bis zur Zellmigration aus dem Lumen in die Gefäßwand, Adhäsionsmoleküle beteiligt sind. Einzelne Adhäsionsmoleküle, die zur Gruppe der Immunglobuline und der Selectine gehören, stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen. Bei der behandelten Fragestellung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Hypertonie an der Entstehung atherosklerotischer Gefäßveränderungen maßgeblich beteiligt ist. Wir prüften die Hypothese, dass bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit die Konzentration von Adhäsionsmolekülen im Plasma erhöht ist. Es wurde die Konzentration von sVCAM-1 (soluble vascular adhesion molecule-1), sICAM-1 (soluble intercellular adhesion molecule-1) und sL-Selectin bei zwei Gruppen von essentiellen, nichtdiabetischen Hypertonikern mit normaler Nierenfunktion bestimmt. Die Einteilung in Patientengruppen mit und ohne KHK erfolgte anhand eines koronarangiografischen Befundes, der innerhalb des letzten Jahres vor Studienbeginn erhoben wurde. Diese Koronarangiografie wurde im Rahmen der bisherigen Diagnostik und Therapiekontrolle, nicht jedoch extra wegen dieser Studie durchgeführt. Im Plasma von 44 Hypertonikern mit und 40 Patienten ohne KHK wurden die Adhäsionsmoleküle sVCAM-1, sICAM-1 und sL-Selectin bestimmt und miteinander verglichen. Ebenso gingen in die Auswertung weitere Laborparameter und anamnestische Daten ein, die zum Risikoprofil einer KHK gehören. Weiterhin wurden durch Diskriminanzanalyse und Regression diejenigen Risikofaktoren und/oder Laborparameter ermittelt, die unsere Gruppe der Patienten mit KHK (am besten) charakterisieren. Die Fall- (KHK-Patienten) und Kontrollgruppe (Hypertoniker ohne KHK) waren bezüglich des Alters, des Body-Mass-Index und des systolischen Blutdruckes vergleichbar. Hinsichtlich des diastolischen Blutdruckes unterschieden sich beide Gruppen signifikant. Auch die Lipidparameter Lp(a) und HDL-Cholesterol und inflammatorische Marker (vWF und CRP mit p=0,053) waren in den Gruppen signifikant unterschiedlich. Die Konzentration der löslichen Adhäsionsmoleküle sICAM-1, sVCAM-1 und sL-Selectin waren bei Hypertonikern mit einer KHK gegenüber der Vergleichsgruppe ohne KHK im Trend erhöht. Diese Unterschiede waren jedoch statistisch nicht signifikant. Hypertone Patienten mit einer angiografisch gesicherten KHK haben eine signifikant höhere Konzentration von Homocystein im Plasma (p<0,05). Aus den Diskriminanzanalysen kann abgeleitet werden, dass neben dem Blutdruck (systolisch und diastolisch) die antihypertensive und lipidsenkende Therapie sowie der sL-Selectin-Wert die Zugehörigkeit eines Patienten zur Gruppe der an KHK Erkrankten bestimmt. Wenngleich diese Ergebnisse keine Rückschlüsse auf pathophysiologische Zusammenhänge gestatten, können sie als Bestätigung der Arbeitshypothese gewertet werden, wonach sowohl der Blutdruck als auch die Adhäsionsmoleküle an der Entstehung der KHK beteiligt sind. Die multiple Regression brachte zum Ausdruck, dass neben dem systolischen Blutdruck, Alter und Homocysteinwert signifikant mit den sVCAM-1 Werten assoziiert sind. Der Zusammenhang zwischen sVCAM-1 und Homocystein kann über eine mögliche Lipidoxidation erklärt werden. Als Konsequenz aus diesen Ergebnissen rückt die Bestimmung von oxidiertem LDL in den Blickpunkt für weitere Untersuchungen. Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen sich in das Spektrum der vielfältigen Untersuchungen zur endothelialen Dysfunktion und zur Rolle der Adhäsionsmoleküle in der Atherogenese eingliedern. Die zunehmende Häufung von kardiovaskulären Risikofaktoren und deren Folgen für Gesundheit und Lebensqualität unterstreicht die Notwendigkeit, der Erforschung pathophysiologischer Grundlagen und der Prävention von Gefäßschädigungen weiterhin große Bedeutung einzuräumen. Dabei kann die Beurteilung der endothelialen Funktion ein Bestandteil einer exakten Evaluation des kardiovaskulären Risikos werden. Die Messung der löslichen Bestandteile von Adhäsionsmolekülen stellt dabei eine aussagekräftige und relativ leicht messbare Größe dar. Bei der Interpretation der Daten ist jedoch stets der Einfluss weiterer Risikofaktoren und Confounder zu beachten.
Die vorliegende Arbeit befasst sich damit, ob und wenn ja in welcher Konzentration, die bekannten lytischen Proteine aus E. fetida zytolytisch auf humane Tumorzellen wirken (IGR-1, Caki-1 und 2, RCC-EW, Du-145). Es wurden reine Coelomflüssigkeit (CF), Coelomozytenlysat und mittels PAGE isolierte Hämolysine eingesetzt, um den zytotoxischen Effekt auf die Zelllinien zu untersuchen. Weiterhin sollte untersucht werden, ob CF und die isolierten Proteine in der Lage sind, in den Tumorzellen Apoptose auszulösen. Als Positivkontrolle für Apoptoseinduktion und zytomorphologische Vergleichsstudien wurde Camptothecin eingesetzt. Hierbei kamen die Verfahren des MTT-Testes, des Trypanblautestes, das Annexin V Fluos Staining Kit, sowie der PARP Western Blot und die RT-MPCR unter Verwendung der „human Apoptose Sets 5 und 7“ zum Einsatz. Zur Isolation der Proteine wurde die Polyacrylamidgelelektrophorese verwand. In den Untersuchungen konnte ein eindeutiger zytotoxischer Effekt der Testsubstanzen gezeigt werden. Lichtmikroskopische Untersuchungen deuteten auf Apoptoseinduktion hin, die durch Ergebnisses des Annexin V Tests bestätigt wurden. PARP Western Blot und die RT-MPCR erbrachten keine weiteren Resultate. Durch die PAGE wurde ein neues hämolytisches Protein isoliert, welches als new Protein bezeichnet wurde.
Küstenüberflutungsmoore sind typische Elemente der vorpommerschen Boddenküste an der südlichen Ostsee. Es sind nur wenige Dezimeter oberhalb des Meeresspiegels liegende Bereiche, die natürlicherweise von Röhrichten eingenommen werden. Mit der menschlichen Nutzung konnten sich seit dem Mittelalter eigenständige Salzgrünlandformationen etablieren, deren Fortbestand an eine extensive landwirtschaftliche Bewirtschaftung gebunden ist. Die Arbeit hat den Einfluss der Beweidung auf die ökofaunistische Indikatorgruppe der Laufkäfer als Repräsentanten des Stratums Epedaphon untersucht. Dafür wurden in den Jahren 2001 bis 2005 mit Bodenfallen die Laufkäfergesellschaften sowie verschiedene abiotische und biotische Standortfaktoren im Bereich von Küstenüberflutungsmooren am Greifswalder Bodden, auf der Insel Ummanz und am Strelasund erfasst. Darüber hinaus wurden bis in das Jahr 1986 zurückreichende vergleichbare Untersuchungen zu Laufkäfergesellschaften verschiedener Habitate der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein analysiert. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe deskriptiver und mulivariater Statistik, ökofaunistischer Indizes und Korrelations-, Regressions- und Indikatorarten-Analysen. Der Datensatz umfasste insgesamt 310 Laufkäfergesellschaften mit 156.140 Individuen aus 211 Arten. Im Gesamtvergleich aller Küsten- und küstennahen Habitate der südlichen Ostsee differenzieren sich die Laufkäfergesellschaften nach den Standortfaktoren Höhenlage, Bodensubstrat und vertikale Vegetationsdichte. Im torfgeprägten mittleren Geolitoral der Küstenüberflutungsmoore sind die horizontale Vegetationsdichte und die Streuschichtausprägung von entscheidender Bedeutung. Beide werden stark durch die Beweidung modifiziert und beeinflussen weitere edaphische Parameter wie Bodenfeuchte und –salinität sowie Raumfülle, -widerstand und das Mikroklima. In Kombination mit der Trittwirkung der Weidetiere und dem gesteigerten Überflutungseinfluss aufgrund der verringerten Anzahl von Mikrohabitaten kommt es mit zunehmender Beweidung zur Abnahme der Artenzahlen, Fangsummen und Biomasse der Laufkäfer sowie zur Zunahme des Individuenanteils halophiler und halobionter Arten. Es wurden drei charakteristische Laufkäfergesellschaften des aktuell beweideten Salzbinsenrasens (Juncetum gerardii), des aufgelassenen Salzgrünlandes (J. gerardii, Oenantho lachenalii-Juncetum maritimi) und ungenutzter Brackwasserröhrichte (Scirpetum maritimi) mit den entsprechenden Laufkäfer-Indikatorarten ermittelt. Das extensiv beweidete Salzgrünland ist ein überregional wichtiger Lebensraum für die naturschutzfachlich bedeutsamen Laufkäferarten Carabus clatratus und Agonum monachum. Aufgrund des anthropogen forcierten Klimawandels könnten sich zukünftig Veränderungen in der Zusammensetzung der Laufkäfergesellschaften ergeben, beispielsweise ist im Untersuchungsgebiet eine Arealregression der Indikatorart Bembidion transparens zu erwarten. Die Arbeit gibt Empfehlungen zum Nutzungsregime innerhalb des Salzgrünlandes und zur Effizienzkontrolle der Beweidungsmaßnahmen anhand der Laufkäfer. Dies wird beispielhaft anhand eines langjährigen Monitorings im Renaturierungsgebiet der Karrendorfer Wiesen dargestellt.
Es wurden die Daten von 195 Patienten und 204 Augen, die im Zeitraum von 1999 bis 2001 an der Universitätsaugenklinik Greifswald mittels Pars plana Vitrektomie und Linsenchirurgie operiert wurden, retrospektiv erhoben. Die Patienten wurden nach der Operationsindikation in Gruppen eingeteilt und auf verschiedene Parameter hin untersucht. Das Vorgehen der Operation erfolgte vom vorderen zum hinteren Augenabschnitt. Intraoperative Komplikationen traten in 13 Fällen auf. Als häufigste postoperative Komplikationen traten in 21 % Glaskörperblutungen und in 25,5 % ein erhöhter intraokularer Druck auf. Der Visus verbesserte sich bei der Langzeitkontrolle nach 1 bis 2 Jahren in 58,9 %, in 16,9 % blieb er gleich und in 24,2 % war der Visus schlechter geworden. Die kombinierte Pars plana Vitrektomie mit Linsenchirurgie ist eine sichere und effektive Therapie bei vitreoretinalen Pathologien und gleichzeitigem Vorliegen einer Katarakt.
Vegetation dynamics on abandoned terraces of Sicily: the course and driving factors of succession
(2007)
Secondary succession processes have been widely studied in Europe for some agroecosystems, but not for terraced ones. The first part of the present study focuses on a description of the plant communities involved in secondary succession processes on Sicily (Italy) a) from a floristic and structural point of view and b) from a species diversity point of view. In order to obtain these results, 129 vegetation relevés (sensu Braun-Blanquet) were made on abandoned terraces in five of the main terraced areas of Siciliy: 1) the Aeolian Islands, 2) Pantelleria Island, 3) Mt. Etna, 4) the Palermo Mts. and 5) the Hyblaean Plateau. Only abandoned vineyards or grain crop fields were selected as sample plots, always 50 m2-sized. The results of biodiversity evaluation by t-tests and ANOVA showed that vascular plant diversity is linked to disturbance regime and to abiotic factors (especially geological substrate). Especially grazing increases species richness. Moreover, it was found that on limestone species richness is higher than on volcanic substrates. Vegetation relevés were also analysed with DCA and TWINSPAN. The resulting 14 sample plot groups (= clusters) were then used to check the dynamic relations. From a floristic point of view, plant communities involved in secondary succession processes on Sicilian terraces are quite different between and within the five study areas. This is mainly due to different substrate and bioclimatic conditions. Moreover, vegetation is strongly influenced by abandonment age and disturbance status. If no disturbance biases succession, then plant communities evolve rather rapidly (30-50 years) to maquis communities. If frequent fires or intense grazing occur, secondary succession is blocked in a "steady state". The second part of the present study focuses on the colonization mechanisms of old fields by woody species. In a first section, the existence of 1) the neighbourhood effect and 2) the safe-site effect are checked by analyzing 51 transect relevés, made up of 357 subplot relevés (1x1m). The transects were made in target fields 1) with older neighbour (i.e. old succession stage characterized by maquis communities) and 2) with older neighbour absent within a 100 m-distance. All woody species individuals were counted, recording if they grew within the influence of a potential safe site (former crop plants of vine and the terrace wall base). Data evaluation by Kruskal-Wallis ANOVA and Mann-Whitney Rank Sum confirmed the existence of the two effects. Moreover, it was shown that animals as dispersal vectors strongly influence these effects. For the neighbourhood effect, seed dispersal distance is the crucial point, while for the safe site effect 1) passive facilitation (i.e. animals tend to create heterogeneous seed rain patterns because they frequent certain microhabitats more often than others) and 2) active facilitation (i.e. the positive influence of an existing woody or herbaceous plant individual on the establishment or the growth of another one) are crucial. The second section describes the performance of establishment of Quercus ilex L. in different microsites of terraced old fields. In November 2004, acorns were buried on a North-facing slope and on a South-facing slope in five different microsites: 1) under vine plants, 2) at wall bases, 3) under the canopies of isolated shrubs, 4) between small rock accumulations and 5) in open spaces (i.e. outside of any of the previously named microsites). In monthly checks, seedling emergence, survival, height and leaf number were recorded. Moreover, in April and July were measured air temperature and air humidity in the different microsites. Overall emergence rate was 52.4% (n = 1,020). More seedlings emerged on the South-facing slope (S; 59.8%) than on the North-facing slope (N; 45.0%). Emergence was higher when acorns were buried under vine plants and at the wall base than in other microsites of the old fields. At the end of the experiment (September 2006), 45.3% of all emerged seedlings were still alive (29.2% on N, 58.9% on S). Survival was higher in general on the South-facing slope, and higher under vine plants and at the wall base than in the open spaces of the old fields. From literature, it is known that seed vitality, seed germination and seedling survival of Quercus ilex are favoured by shady, wet and fresh conditions. The temperature and air humidity measurements showed that at the wall base, under vine plants and under isolated shrubs environmental conditions are milder than in open spaces. However, even if temperature and relative air humidity seem to play an important role for Quercus ilex seedling emergence and survival, they did not unambiguously explain the differences between the safe site types. A factor of major importance is probably soil moisture. As a last part, the present study discusses what does the obtained results mean for terrace landscape conservation and biodiversity management.
Das Prostatakarzinom ist in den westlichen Ländern der häufigste Krebs des Mannes und verantwortlich für einen beträchtlichen Teil der von Krebs verursachten Todesfälle. Es ist in fortgeschrittenen Stadien einer Zytostatikatherapie nur schwer zugänglich, neue Therapieansätze sind deshalb notwendig. In dieser Hinsicht ist „tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand“ (TRAIL) ein aussichtsreicher Kandidat, da er selektiv toxisch auf Tumorzellen wirkt. Allerdings entfaltet TRAIL allein in vielen Tumorzellen keine ausreichende Wirkung. Die Beeinflussung intrazellulärer Resistenzfaktoren zur Sensibilisierung der Tumorzellen ist hier ein vielversprechender Ansatzpunkt. In der vorliegenden Arbeit wird gezeigt, dass die spezifische Herabregulation der Proteinkinase C(eta); in PC3-Prostatakarzinomzellen durch chimäre Zweitgenerations-Antisense-Oligonukleotide die zytotoxischen Effekte von TRAIL signifikant verstärkt. Nach „Knock-down“ der PKC(eta); zeigt sich ein deutlicher Anstieg der TRAIL-induzierten Apoptose-typischen Veränderungen, wie Caspase 3-Aktivierung und nukleosomale DNA-Fragmentierung. Außerdem kommt es zur Verstärkung der TRAIL-induzierten Störung des mitochondrialen Membranpotentials und einer erhöhten Cytochrom c-Freisetzung, was dafür spricht, dass die PKC(eta); innerhalb des Apoptosesignalweges oberhalb der Mitochondrien wirksam ist. Die PKC(eta); kann in Bezug auf TRAIL somit als ein bedeutender Resistenzfaktor in Prostatakarzinomzellen angesehen werden und ist damit ein vielversprechender Angriffspunkt zur Verstärkung der antineoplastischen Effekte von TRAIL. Im weiteren werden in dieser Arbeit mit Bcl-2 und Bcl-xL zwei bekannte antiapoptotische Proteine mit der Fragestellung untersucht, ob sie als Resistenzfaktoren in der TRAIL-induzierten Apoptose von PC3-Prostatakarzinomzellen eine wichtige Funktion besitzen. Gegen die Erwartungen hat der „Knock-down“ von Bcl-2 jedoch keinerlei Auswirkungen auf den TRAIL-induzierten Zelltod. Anders Bcl-xL: dessen Herabregulation führt zu einer signifikanten Verstärkung der Störung der Mitochondrienfunktion, der Caspase 9- und 3-Aktivitäten und des apoptotischen Zelltodes nach TRAIL-Behandlung. Die beiden Proteine scheinen in Prostatakarzinomzellen also unterschiedliche Funktionen in Bezug auf den TRAIL-aktivierten Apoptoseweg zu haben, wobei Bcl-xL als vielversprechendes Zielmolekül zur Potenzierung der zytotoxischen Effekte von TRAIL genannt werden kann. Zusammengenommen legen diese Befunde nahe, dass PKC(eta); und Bcl-xL erfolgversprechende Zielmoleküle zur Verbesserung der Therapie des Prostatakarzinoms, vor allem im Hinblick auf eine mögliche therapeutische Anwendung von TRAIL, darstellen.
Die vorliegende Arbeit behandelt die Gewässernetzentwicklung im Bereich der Pommerschen Haupteisrandlage (W2), des eng benachbarten Frühpommerschen Vorstoßes (W2max) und der südlich angrenzenden Sanderflächen in einem Ausschnitt, der ungefähr zwischen Krakow, Goldberg und Malchow im mittleren Mecklenburg gelegen ist. Ziel der Untersuchungen ist die Verknüpfung geomorphologischer, bodenkundlicher, paläobotanischer, paläolimnologischer, archäologischer und historischer Befunde zur paläohydrographischen Rekonstruktion der Gewässer seit dem Spätpleistozän, eines etwa 14.000 Jahre umfassenden Zeitraums. Die hierbei präferierte multidisziplinäre Bearbeitungsweise limnischer Sedimentsequenzen aus Seebohrungen in Verbindung mit landseitigen bodenkundlich–geomorphologischen Kartierungen stellt (noch immer) ein Novum in der Gewässerforschung Mecklenburg-Vorpommerns dar und liefert wichtige Ergänzungen zu Modellvorstellungen der Gewässerentwicklung. Thematische Schwerpunkte werden für die verknüpfte, spätpleistozäne Becken– und Durchbruchstalentwicklung, die fortan archivierte limnisch–telmatische Sedimentationsgeschichte, die Wasserstandsentwicklung und die Wechselwirkung Mensch und Gewässer gesetzt. Zugleich erlauben die bodenkundlichen Arbeiten im Gewässerumfeld Aussagen zur Bodengenese und Landnutzungsgeschichte besonders innerhalb der Nossentiner–Schwinzer Heide. Im Zuge der palynologischen Bearbeitung der Seesedimente durch Dritte liegt desweiteren eine lückenlose Vegetationsgeschichte des Untersuchungsgebietes seit dem Allerød vor, die ebenso wertvolle Ableitungen zur regionalen Siedlungs- und Landnutzungsgeschichte erlaubt. Diatomeen–basierte paläolimnologische Aussagen ebenfalls Dritter fokussieren auf die postglaziale Trophie– und die Wasserstandsentwicklung der untersuchten Seen.
Der Hintergrund der vorliegenden Arbeit war, dass zwar mehrere epidemiologische Studien eine J- bzw. U-förmige Assoziation zwischen Alkoholkonsum und Gesamtmortalität bzw. der Mortalität und Morbidität von kardiovaskulären und cerebrovaskulären Erkrankungen gezeigt hatten, jedoch nur wenige Daten über eine Assoziation mit subklinischer Atherosklerose vorliegen. Ziel der Arbeit war, den Zusammenhang zwischen täglichem Alkoholkonsum und der Intima-Media-Dicke (IMD) der A.carotis an Teilnehmern der bevölkerungsbasierten Study of Health in Pomerania (SHIP) zu untersuchen. Die IMD ist nicht nur ein Indikator für subklinische atherosklerotische Läsionen in der Gefäßwand, sie ist darüber hinaus ein Surrogat-Marker für eine generalisierte Atherosklerose sowie für ein erhöhtes Risiko bezüglich kardiovaskulärer und cerebrovaskulärer Erkrankungen. Die Basiserhebung der SHIP ist eine Querschnittsuntersuchung, die nach Altersklassen zwischen 20 und 79 Jahren stratifiziert eine zufällig erhobene Bevölkerungsstichprobe aus den Städten Greifswald, Stralsund und Anklam sowie 29 umgebenden Gemeinden untersucht. Bei insgesamt 1230 Männer und 1190 Frauen, die jeweils älter als 45 Jahre waren, wurde die IMD der A. carotis communis mittels B-Bild-Sonographie gemessen. Der tägliche Alkoholkonsum wurde in Computer-untersützten Interviews anhand des Alkoholkonsums des Wochentags bzw. des Wochenendes vor dem Interviews ermittelt und geschlechtsspezifisch in Kategorien á 20 g bei Männern bzw. á 5 g bei Frauen eingeteilt. Die Verlässlichkeit der Angaben wurde anhand der CDT und GGT sowie des Lübecker Alkohol- und Abusus- Screening Tests (LAST) überprüft. Bei Männern kann die Assoziation zwischen der IMD der A. carotis communis durch einen J-förmigen Kurvenverlauf beschrieben werden, während hingegen bei Frauen keine signifikante Assoziation nachgewiesen werden konnte. Im absteigenden Schenkel der Kurve haben Studienteilnehmer mit zunehmendem täglichen Alkoholkonsum eine signifikante oder zumindest grenzwertig signifikante geringere IMD als Probanden, die keinen Alkohol trinken. Das Minimum der Kurve wird erreicht bei einem täglichen Alkoholkonsum von 61-80 g/d, während bei täglichem Alkoholkonsum von mehr als 80 g/d die Kurve wieder ansteigt. Der Kurvenverlauf bleibt nach Adjustierung im wesentlichen in seiner J-förmigen Konfiguration unverändert. Die Adjustierung erfolgte für die ebenfalls als Risikofaktor für Atherosklerose geltenden Co-Variablen: Alter, systolischer Blutdruck, Diabetes mellitus, Nikotinabusus, LDL-HDL-Cholesterin-Ratio und ungesundem Lebenswandel, definiert als ungünstige Ernährungsgewohnheiten und fehlende körperliche Betätigung in der Freizeit. Eine lineare Regressionsanalyse zeigt nach Adjustierung für die genannten Risikofaktoren einen statistisch signifikanten Abfall der IMD um 0,009 mm/Zunahme des Alkoholkonsums um 20 g/d. Diese Assoziation verliert ihre statistische Signifikanz, wenn eine weitere Adjustierung des Regressionsmodells für HDL-Cholesterin und Fibrinogen als Marker für inflammatorische Prozesse vorgenommen wird. Somit wurde gezeigt, dass bei Männern ein Alkoholkonsum invers assoziiert ist mit der IMD der A. carotis als Surrogat-Marker für generalisierte Atherosklerose bzw. eines erhöhten Risikos für kardiovaskuläre und cerebrovaskuläre Erkrankungen. Dabei liegt jedoch die Menge des täglich zu konsumierenden Alkohols deutlich oberhalb der Schwelle, bei der schwerwiegende alkoholbedingte Erkrankungen bzw. Organschäden zu erwarten sind.
Untersuchungen zur Bewertung der Geometrie des nasalen Diffusors mittels Akustischer Rhinometrie
(2007)
Ziel der Arbeit war die Geometrische Darstellung des Naseninnenraumes und die Festlegung der Kennzahl PHI. PHI beschreibt die Querschnittsflächenzunahme des Naseninnenraumes und deren Auswirkung auf die Strömungsverhältnisse in der Nase. Dabei ist das Turbulenzverhalten der nasalen Strömung entscheidend für die Funktionsfähigkeit des Organs. Die Untersuchungen wurden in dem Abschnitt der Nase vorgenommen, der die größte Querschnittserweiterung erfährt, dem Diffusor. Es wurden 448 Diffusoren an Probanden mittels Akustischer Rhinometrie und Rhinoresistometrie vermessen. Die Kennzahl PHI ergab in den anschließenden Berechnungen signifikante Korrelationen zur Turbulenzvariablen Lambda. Durch die Einteilung der Naseninnenräume nach ihren Querschnittsflächen-zunahmen in 3 Gruppen (PHI<7°, PHI 7°-9° und PHI >9°) ist es möglich, Aussagen über das Turbulenzverhalten in der Nase zu machen. Wir konnten belegen dass Nasen mit kleinen Diffusoren, beschrieben durch PHI<7°,ein geringeres Turbulenzverhalten (Lambda) aufweisen als Nasen mit größeren Diffusoren (PHI 7°-9° bzw. PHI >9°). Es wurden signifikante Unterschiede zwischen allen 3 Gruppen festgestellt. Die Erkenntnisse der Arbeit haben Bedeutung für die Praxis (Diagnostik) sowie für die vergleichende Forschung.
Ziel: Kompressionsmaterialien werden durch ihre Materialeigenschaften (u.a. Anpressdruck, Steifheit, Mehrlagensystem, Eigenschaften wie kohäsiv oder adhäsiv zu sein) beeinflusst. Sie beeinflussen die Hämodynamik der Beinvenen. Ziel dieser experimentellen Studie war es, die hämodynamische Wirkung (Beurteilung der Verbesserung des venösen Refluxes und der venösen Abpumpleistung) von acht verschiedenen Kompressionsmaterialien am Bein von Patienten mit chronischer venöser Insuffizienz zu bestimmen. Methoden: 8 unterschiedliche Kompressionsmaterialien (Venotrain micro® Kompressionsstrumpf KKLII, Rosidal haft®, Porelast®, Rosidal sys®, Durelast®, Proguide®, Profore®, Varicex® S Zinkleimverband) wurden an 16 Probanden getestet. Die venösen Funktionsmessungen erfolgten mittels dynamischer Photoplethysmographie (Strain gauge System, Gutmann, Germany) zur Bestimmung der venösen Wiederauffüllzeit sowie Anpressdruckmessungen (ELCAT) am distalen medialen Unterschenkel (B1 Maß). Ausgewertet wurden 8 Merkmalskriterien zur Evaluierung der Materialien: Arbeitsdruckquotient, statistische Steifheit, Verbesserungsfaktoren von Abpumpleistung (V0), venöse Wiederauffüllzeit (t0) sowie die Effizienz des Druckaufwandes auf Abpumpleistung und der Wiederauffüllzeit. Die Effizienz ist dabei der Quotient aus hämodynamischer Verbesserung (Zuwachs an Abpumpleistung, Zuwachs an Wiederauffüllzeit unter Kompression) und dem Druckaufwand gemessen durch die Euklidische Norm des Druckvektors, der den Druckaufwand beschreibt. Der Druckvektor hat die 5 Komponenten Ruhedruck im Liegen, Sitzen und Stehen sowie minimaler und maximaler Arbeitsdruck unter zehn standardisierten Dorsalextensionen der Füße. Für jedes der 8 Kriterien wurde die mittlere Rangzahl jedes Kompressionsproduktes ermittelt und zusammenfassend durch eine Faktorenanalyse der Merkmale auf 2 Faktoren (1. venöse Wiederauffüllzeit; 2. Aufwand, damit ist der Anpressdruck und das abgepumpte Blutvolumen gemeint) bewertet. 68 In die Studie wurden 16 Patienten (3 Männer, 13 Frauen) im Alter von 24 bis 66 Jahren (MW 48, SD12) einbezogen. 9 Patienten litten an CEAP Stadium C3, 7 an CEAP Stadium C4. Ergebnisse: In der Gruppe der Kompressionsverbände erreichte der Zinkleimverband vor Porelast® die größte Verbesserung des venösen Refluxes im Verhältnis zu Anpressdruck und Abpumpleistung. Der Kompressionsstrumpf erzielte mit im Vergleich zum Zinkleimverband geringerem Aufwand an Druck und Abpumpleistung eine stärkere Verbesserung des venösen Refluxes. Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass starre Kompressionsverbände insbesondere eine Verbesserung der venösen Abpumpleistung bewirken, die nicht immer mit einer vergleichbar guten Verbesserung des venösen Refluxes einhergehen. Am Beispiel von Rosidal sys® wird deutlich, dass die Effizienz der Abpumpleistung des gepolsterten starren Verbandes besonders gut ist, d.h. bei niedrigem Anpressdruck werden hohe Arbeitsdrucke und dabei eine gute Abpumpleistung erzielt. Ein venöse Wiederauffüllung lässt sich demgegenüber bei besonders niedrigem Aufwand, damit ist insbesondere ein niedriger Anpressdruck gemeint, durch den elastischen Oberschenkelkompressionsstrumpf ausschalten.
Fuer die operative Therapie des Hallux rigidus stehen eine Reihe etablierter Operationsverfahren zur Verfügung. Viele davon bieten dem Patienten postoperativ nicht genügend Bewegungsfreiheit oder gehen häufig mit Schmerzen oder Einschränkungen bei der Wahl des Schuhwerkes einher. Eine viel versprechende Lösung dieser Probleme bieten neuere Versionen von Totalendoprothesen. Ziel dieser Studie war es, mittelfristige Ergebnisse von 61 mittels der modularen Toefit-Plus™ Titanprothese mit Polyethylen- Gelenkeinsatz der Firma Plus Orthopedics (Plus Orthopedics AG, Rotkreuz, Schweiz) versorgten Patienten zu erheben. In einem durchschnittlich 23,4 Monate (6-44 Monate) umfassenden Nachuntersuchungsintervall wurden unsere Patienten anhand des 100- Punkte- Hallux- Metatarsophalangeal- Interphalangeal- Scores der A.O.F.A.S. (American Orthopedic Foot And Ankle Society) nach Kitaoka (1994) bezueglich ihrer Zufriedenheit, Schmerzfreiheit und Bewegungsfähigkeit des Grosszehengrundgelenkes untersucht. Zusätzlich wurden im Zuge der Nachuntersuchung neben dem Studium der Krankenakten Röntgenbilder angefertigt und hinsichtlich möglicher Osteolysen, Ossifikationen oder Luxationen untersucht. Schliesslich erfolgte die Messung des Bewegungsausmasses im Grosszehengrundgelenk nach der Neutral-Null-Methode. Der postoperative Score ließ sich gegenueber dem präoperativen von durchschnittlich 22,09 auf 84,03 Punkte verbessern. So konnte in 44 Fällen (72%) ein gutes oder sehr gutes Ergebnis (80 Punkte oder mehr), in 14 Fällen (23%) ein befriedigendes (50 bis 79 Punkte) und in drei Fllen (5%) ein unbefriedigendes (weniger als 50 Punkte) Ergebnis erzielt werden. Das Bewegungsausmass wurde durch den Eingriff von durchschnittlich 14,5° (Dorsalflexion plus Plantarflexion) auf 38,7° erhoeht. In 16 Fällen kam es zu radiologisch nachweisbaren Osteolysen, die bei acht Patienten allerdings keinerlei Beschwerden hervorriefen. Das Verhältnis von Männern zu Frauen betrug bei den durchschnittlich 57,23 Jahre alten Patienten 1:1,8. Es erfolgten 73 einseitige und zwei beidseitige (zweizeitige) Implantationen, wobei 66 Operationen von einem Operateur (Oberarzt der Orthopaedischen Klinik), die restlichen 11 Operationen von zwei weiteren Kollegen vorgenommen wurden. Mit einer Rate von 9,8% revisionspflichtigen Komplikationen lag unsere Studie durchaus im Bereich der internationalen Vergleichsstudien. Nach Analyse unserer mittelfristigen Ergebnisse kamen wir zu der Auffassung, dass die totalendoprothetische Versorgung des Grosszehengrundgelenkes mittels der vorgestellten Endoprothese nach sorgfältiger Indikationsprüfung eine adäquate Behandlungsoption für Patienten mit Hallux rigidus der Grade III und IV darstellt. Besonders im Hinblick auf eine Arthrodese bot sie dem aktiven Patienten eine viel versprechende Alternative, zumal diese als Therapieoption fuer die Zukunft erhalten blieb. Die kritische Beobachtung der Osteointegration bzw. Osteolysenbildung muss jedoch weiterhin Gegenstand von Studien bleiben, um auch die langfristige Tauglichkeit der Prothese unter Beweis zu stellen.
In dieser Studie sollte untersucht werden ob: (1) Es einen Zusammenhang zwischen einer CMD und der Körperhaltung während des Gehens gibt? (2) Das Tragen einer Zentrikschiene mit Front-Eckzahnführung zu einer Verbesserung der Symptomatik (a) an der Wirbelsäule und (b) im craniomandibulären System führt? Und (3) ob sich die Veränderungen an der Wirbelsäule mit Hilfe des Bewegungsanalysesystems sonoSens®-Monitor während des Laufens dokumentieren lassen? Hierzu wurde die Wirbelsäule von 20 Probanden mit einer CMD und 19 kiefergelenksgesunde Probanden mit dem Ganganalysegerät sonoSens® untersucht. Einmal vor Schienentherapie, dann direkt nach Eingliedern der Schiene und nach einer Schienentragedauer von min. 3 Tagen. Zusätzlich wurde bei jeder Untersuchung ein Funktionsbefund erhoben. Bei der eingegliederten Schiene handelte es sich um eine Michigan-Schiene mit Front-Eckzahnführung. Ergebnisse: (1) Ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer CMD und der Körperhaltung während des Gehens wurden in dieser Studie gefunden. (2a) Das Tragen einer entsprechenden Schiene führt zu einer Verbesserung der Problematik an der Wirbelsäule, zumindest im Bereich der HWS und BWS. (2b) Auch die Symptomatik der CMD kann durch das Tragen einer Zentrikschiene verbessert werden. Und (3) Veränderungen an der Wirbelsäule lassen sich während des Laufens mit dem Ganganalysegerät sonoSens?-Monitor dokumentieren.
Zielsetzung: Entsprechend der vorliegenden Literatur ist das relative Risiko einer Patientin an einem Brustkrebs zu erkranken, bei Milchgangspapillomen erhöht. Das Risiko entspricht bei einfachen singulären Milchgangspapillomen dem Risiko von nicht-proliferativen fibrozystischen Erkrankungen und ist am höchsten, wenn mehrere Papillome mit Atypien vorliegen. Da zusätzlich eine häufige Unterschätzung von Milchgangspapillomen durch die minimalinvasiven Verfahren auftritt, erscheint die Entfernung durch offene Biopsie bei jedem Verdacht auf Milchgangspapillom sinnvoll. Anhand retrospektiv erhobener Daten von Patientinnen mit Milchgangspapillomen, sollte der Frage der geeigneten bildgebenden und minimalinvasiven Diagnostik dieser Erkrankung nachgegangen werden, da sie auch unter Berücksichtigung der Duktoskopie weiterhin eine Herausforderung darstellt. Material und Methoden: Die Datensätze von 98 Patientinnen aus den Jahren 2000 - 2006 mit der Diagnose Milchgangspapillom wurden retrospektiv hinsichtlich der Diagnostik analysiert und die Ergebnisse einem aufbauenden Sensitivitätsverfahren unterworfen. Die Untergruppen Patientinnen mit und ohne Sekretion, die sich aus der klinischen Präsentation ergaben, wurden gesondert ausgewertet. Ergebnisse und Diskussion: Bei Betrachtung der möglichen bildgebenden Methoden zeigten sich in dieser Untersuchung für die Mammografie die schlechtesten Ergebnisse. Eine Mammografie allein ist mit einer Sensitivität von 12,5%/14,3%/6,1% (Gesamtkollektiv/sezernierende Pat./nicht-sezernierende Pat.) nicht ausreichend sensitiv, um Papillome zu detektieren. Hingegen erbrachte die Mammasonografie mit 55,1%/65,1%/37,1% (Gesamtkollektiv/sezernierende Pat./nicht-sezernierende Pat.) eine gute Sensitivität. Dies unterstreicht das hohe Potential der Mammasonografie in der Diagnostik von Milchgangspapillomen. Die Galaktografie erreichte in unserer Untersuchung als Einzelverfahren mit 42,9% (Gesamtkollektiv und sezernierenden Patienten) eine mäßige Sensitivität. Dies widerspricht der Literatur. Dementsprechend sollte hinterfragt werden, ob es Fehler bei der Untersuchungstechnik oder der Indikationsstellung zur Galaktografie gibt. Das MRT zeigte mit 48,4% im Gesamtkollektiv als auch mit 51,7% in der Untergruppe der sezernierenden Patientinnen eine relativ gute Sensitivität. Hingegen war die Magnetresonanztomografie bei den nicht-sezernierenden Patientinnen nicht empfindlich. Diesbezüglich ist einschränkend zu bemerken, dass ein MRT in dieser Untersuchungsgruppe nur 2-mal durchgeführt wurde. Da das MRT allerdings eine kostenintensive Methode ist, sollte ihr Einsatz speziellen Fragestellungen dienen. Die Duktoskopie zeigte ein sehr gutes diagnostisches Potential bei Patienten mit Sekretion in Hinsicht auf Milchgangspapillome. Die Sensitivität als Einzelverfahren für das Gesamtkollektiv beträgt 55,9% und für die Patientinnen mit Sekretion 60,4%. Bei Patientinnen ohne Sekretion wurde noch eine Sensitivität von 16,7% erzielt, wenn die Duktoskopie bei Duktektasien ohne Sekretion durchgeführt wurde. Da die Duktoskopie eine relativ neue Methode in der Mammadiagnostik ist, sollten weitere prospektive Studien durchgeführt werden, um das Potential hinsichtlich anderer histologischer Entitäten zu überprüfen und die Indikationen zur Durchführung festzulegen. Zur präoperativen minimalinvasiven Sicherung wurden in unserem Untersuchungskollektiv der Mamillenabstrich, die FNAZ und die konventionelle Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie genutzt. Die minimalinvasiven Verfahren FNAZ (48,4%, 47,8%, 50,0%; Gesamtkollektiv/sezernierende Patientinnen/nicht-sezernierende Patientinnen) und Stanzbiopsie (56,7%, 54,6%, 57,9%; Gesamtkollektiv/sezernierende Patientinnen/nicht-sezernierende Patientinnen) zeigten im Gegensatz zur Literatur eine relativ geringe Sensitivität. Es sollte untersucht werden, inwiefern methodische Fehler in der Materialgewinnung oder pathohistologischen Begutachtung die Sensitivität beeinflussen. Auf einen Mamillenabstrich kann, obwohl als Einzelmethode eine geringe Sensitivität errechnet wurde (Gesamtkollektiv und sezernierende Patientinnen: 28,0%) in der Papillomdiagnostik nach unseren Ergebnissen nicht verzichtet werden, da die Sensitivität in der Kombination aufbauend durch den Mamillenabstrich ergänzt wurde. Die Methode der Abstrichzytologie könnte durch Lavage vor Duktoskopie oder Galaktografie oder als eigenständige Methode verbessert werden. Diese Untersuchungsergebnisse belegen, dass es in der Papillomdiagnostik kein bildgebendes Verfahren der Wahl gibt. Die Untersuchungsmethoden sind als Einzelverfahren mit Sensitivitäten von 12,5 – 55,9% (Gesamtkollektiv), bzw. 14,3-65,1% (sezernierende Pat.) und 0-37,1% (Patientinnen ohne Sekretion) mäßig empfindlich. Daher wurden sämtliche diagnostische Methoden in einem aufbauenden Sensitivitätsverfahren untersucht. Dieses ergab, dass sich die diagnostischen Methoden in der Kombination ergänzen, so dass Detektionsraten von 80,6 (Gesamtkollektiv), 92,1% (Patientinnen mit Sekretion) bzw. 60,0% (Patientinnen ohne Sekretion) erzielt wurden. Es wurde deutlich, dass bei Patientinnen mit Sekretion die Mammasonografie, die Duktoskopie und die Galaktografie als Bildgebung und die minimalinvasiven Verfahren Stanzbiopsie, FNAZ und Mamillenabstrich durchgeführt werden sollten. Für die nicht sezernierenden Patientinnen müsste die Diagnostik die Sonografie und die Stanzbiopsie beinhalten. Inwieweit die Duktoskopie oder ein MRT die Diagnostik ergänzen, muss weiter evaluiert werden.
Kindliche Traumata und komplexe Posttraumatische Belastungsstörung bei forensischen Patienten
(2007)
Bei forensischen Patienten handelt es sich um eine Population, bei der gehäuft kindliche Traumatisierungen (sexuelle, körperliche, emotionale Misshandlungen bzw Vernachlässigungen) zu finden sind. Diese können zu Persönlichkeitsveränderungen wie der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung (cPTSD) führen. In der hier vorliegenden Studie wurde die Prävalenz dieser Störung an einer Stichprobe von 32 Patienten im Maßregelvollzug erhoben. Zum Einsatz kamen das Interview zur komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung, ein Expertenrating zu kindlichen Traumata und andere psychologische Verfahren. Die Lebenszeitprävalenz für die cPTSD betrug in der untersuchten Gruppe 50%. Die Auftrittshäufigkeit kindlicher Misshandlungen bzw. Vernachlässigungen belief sich auf rund 88% .
Die rasante Entwicklung und Verbreitung der perkutanen dilatativen Verfahren in den letzten 20 Jahren, ließ eine intensive Betrachtung ihrer historischen Wurzeln sinnvoll erscheinen.Diese reichen fast 400 Jahre zurück. Ihre Ursprünge liegen bei Sanctorius, der 1627 ein perkutanes Tracheotomieverfahren veröffentlichte. Seitdem wurden immer wieder Tracheotome entwickelt, um die Operation zu vereinfachen. Dennoch spielte die Verwendung dieser Instrumente stets eine untergeordnete Rolle und erreichte nie die Bedeutung der chirurgischen Vorgehensweise, die sich allerdings auch erst Mitte des 19. Jahrhunderts wirklich etablieren konnte. Bis dahin blieb die Operation an sich umstritten. Durch die allgemeine Anerkennung der Tracheotomie zur Behandlung der Diphtherie, entwickelte sie sich von einem nur vereinzelt ausgeführten Eingriff zu einer Routineoperation. Die chirurgische Vorgehensweise wurde zur damaligen Zeit insbesondere in Frankreich durch Mediziner wie Bretonneau und Trousseau intensiv weiterentwickelt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde deutlich, dass sich diese weitgehend gegen die Verwendung von Tracheotomen durchsetzen konnte. Zwar gibt es gerade zu dieser Zeit, getragen durch die rasante Verbreitung der Tracheotomie durch die Diphtherieepidemien, zahlreiche Publikationen von neuen Instrumenten, die die perkutane Eröffnung vereinfachen sollen, die gängige Lehrmeinung steht ihrer Verwendung allerdings kritisch gegenüber, so dass diese nicht zu einer verbreiteten Anwendung gelangen. Zu Beginn des 20. Jh. wird die chirurgische Eröffnung der Atemwege insbesondere durch Chevalier Jackson (1865-1958) auf einen Stand gebracht, der prinzipiell auch heute noch Gültigkeit besitzt. Erst die Etablierung der Intensivmedizin in der zweiten Hälfte des 20. Jh. und der daraus sich ergebenden Notwendigkeit der Sicherstellung der Beatmung ateminsuffizienter Patienten, hat dazu geführt, dass neue Verfahren entwickelt wurden, die auf diese Indikation zugeschnitten sind. Durch diesen Wandel der Indikation ist die rasche Entwicklung der perkutanen dilatativen Verfahren zu erklären. Gegen Ende des 20. Jh. werden diese als wirkliche Alternative zur chirurgischen Vorgehensweise wiederentdeckt und zeitgemäße, moderne Methoden entwickelt. Diese neuen Verfahren erfuhren in den letzten 20 Jahren eine derart rasche Verbreitung, dass sie mittlerweile auf vielen Intensivstationen weltweit Standardverfahren für die elektive Tracheotomie langzeitbeatmeter Patienten darstellen. Diese Entwicklung begann mit der Veröffentlichung von Ciaglia 1985. Es hatte zwar auch zuvor schon Beschreibungen moderner perkutaner dilatativer Verfahren, durch Shelden (1953) und Toye und Weinstein (1969) gegeben, diese gelangten jedoch im Gegensatz zurVorgehensweise nach Ciaglia zu keiner größeren Verbreitung. Seit 1985 nimmt der Anteil der perkutan durchgeführten Tracheotomien stetig zu. Neben der Vorgehensweise von Ciaglia, finden auch die von Griggs (1990), Fantoni (1993), die Modifikation von Ciaglia durch Byhahn et al. (2000) und von Frova und Quintel (2002) zunehmende Verbreitung. Durch den Einsatz der Bronchoskopie haben diese Methoden ein hohes Maß an Sicherheit erhalten, so dass moderne Tracheotomieverfahren entstanden sind, die sich für die elektive Tracheotomie langzeitbeatmeter Patienten auf der Intensivstation, der häufigsten Indikation für die Durchführung einer Tracheotomie, etablieren konnten. Durch die beschriebene Entwicklung haben die perkutanen dilatativen Tracheotomieverfahren in den letzten Jahren beachtlich an Bedeutung gewonnen. Dies hat dazu geführt, dass eine intensive Diskussion entstanden ist, über die Vor- und Nachteile dieser Vorgehensweise gegenüber der operativen Methode, deren Ausübung durch die neuen Verfahren eingeschränkt wird. Obwohl es wohl nur wenige Operationen gibt, über die eine solch umfangreiche Literatur existiert, wie über die Tracheotomie, gab es bisher keine intensive Beschäftigung mit der Geschichte der perkutanen dilatativen Verfahren. Selbstverständlich ist diese Geschichte heute nicht zu Ende. Auch wenn sich die neuen Verfahren weitgehend etablieren konnten, so ist ihre Anwendung noch immer sehr umstritten. Langzeitergebnisse, die eine wirkliche Beurteilung zulassen würden, liegen noch nicht vor. Momentan ist eine gewisse Vielfalt zu beobachten. Die fünf derzeitig verfügbaren perkutanen dilatativen Verfahren stehen prinzipiell gleichberechtigt nebeneinander, ebenso hat auch die chirurgische Vorgehensweise in der Intensivmedizin weiterhin ihre Berechtigung. Hier zeigt sich eine neue Offenheit in der Medizin, die sicherlich zu begrüssen ist, da mit Sicherheit nicht für jeden Anwender und jeden Patienten die selbe Vorgehensweise die Beste ist.
Under natural conditions, most parts of northeastern Germany would be covered by forests that would be dominated by beech (Fagus sylvatica) and oak (Quercus robur and Q. petraea). However, today most of the wooded area is covered by artificial monocultures of pine forests. This form of cultivation was recognised to be the cause of instability against calamities of pests as well as severe storms therefore in the early eighties of the last century this knowledge was used to start the conversion of the forests towards more nature-like stands. The ecological effects of the forest conversion on the soil, the fauna and the flora have been investigated in a nation-wide project supported by the Federal Ministry of Education and Research (BMBF) in the project “Future-oriented forest management”. The present work has been accomplished within the scope of this project and is concerned about the effects that different aspects of forest conversion have on oribatid mites. The present work shall serve to answer a number of questions about the distribution of oribatid mites and their reaction to environmental changes. The investigation was carried out on 12 plots in two sampling areas. 7 plots were chosen in the Müritz NP and 5 in Eberswalde. In both areas plots were chosen that resemble the different stages of forest conversion: one medium aged pine plot in each area, two medium aged mixed plots with pines and beeches in the Müritz NP and one mixed plot in Eberswalde as well as one beech plot in each area. Furthermore, in the Müritz NP the chance arose to investigate the effects of different age stages of the stands on the oribatid mites. Therefore, an additional young pine plot and two old mixed plots have been sampled. In Eberswalde, on the other hand, another emphasis was laid on the effects of a different nutrient content in the soil. Here, an additional pine plot and mixed plot, respectively, of a higher trophotopic level was sampled. In Eberswalde, an additional sampling was done in three plots (a beech plot, a mixed plot and a pine plot) to investigate the horizontal distribution of the oribatid mites in these habitats. The data were used along with others to ecologically characterise the different species. The sampling took place from 2000 to 2002. Within the scope of the doctoral thesis, 392 samples were analysed. 122 samples from one year from the Müritz NP and 270 samples from three years from Eberswalde were analysed. Altogether 155,450 oribatid mites from 82 taxa were found in these samples. The ecological characterisation of the species revealed that the various species react quite differently to the investigated factors. Most species occur with different abundances in different forest types, but their abundance often varies also in comparable stands of both sampling areas. This indicates that they react to climatic effects as well as to biotic and abiotic factors. The forest conversion from pine forests to beech forests causes the abundance of oribatid mites to decrease, probably due to the change of the humus form from mor or mor-like moder in pine forests to mull in beech forests, that is accompanied by a decrease of the abundance of fungi, the main food source for most oribatid mites. Furthermore, the species composition changed. Species like Camisia spinifer, Adoristes ovatus or Acrogalumna longipluma that are typical for pine forests disappeared, while other species like Achipteria coleoptrata or Chamobates voigtsi immigrated in mixed stands after the introduction of beeches. The age of the stands proved to be another important factor. The overall abundance of oribatid mites was higher in the older stands than in the younger stands, while the percentage of juvenile oribatids decreased towards the older stands. Furthermore, the dominance structure became more uneven and shifted toward a higher percentage of fungivorous oppiid and suctobelbid mites. Especially on the old mixed plots, Oppiella nova reaches a dominance value of about 60 %. The nutrient content of the soil seems to be a relatively unimportant factor on the community level as no significant differences with regard to overall abundance and the dominance structure could be recorded. However, the Canonical Correspondence Analysis showed that the nutrient content of the soil does influence the distribution of species, at least with regard to their individual abundance. In summary, it can be said that the distribution of the oribatid species is influenced by many factors, and the stocking is only one of these factors. Nevertheless, a group of four species could be established, that can be used as indicators for the success of the forest conversion towards more nature-like deciduous forests: Achipteria coleoptrata, Autogneta longilamellata, Chamobates subglobulus and C. voigtsi.
Ziel: Evaluation eines Systems, welches den vom Deutschen Brustkrebs-Screening geforderten Workflow unterstützt hinsichtlich Installationsdauer, Systemstabilität sowie Handhabung der Workstation. Material und Methoden: Das evaluierte System der Fa. Image Diagnost besteht aus Befundungs-Workstation, zentralem Server, Dicom-Shuttle zum Bildaustausch über ein digitales Netz und Archivierungsmöglichkeit. Eine speziell an die Bedürfnisse des Mammographie-Screenings angepasste Befundmaske erlaubt die Zuordnung der BIRADS-Kategorien. Das System gleicht anschließend die Ergebnisse von Erst- und Zweitbefunder automatisch ab und leitet divergente Befunde zum programmverantwortlichen Arzt (PVA) und zur Konsensuskonferenz weiter. Zwischen den beiden ca. 100 km voneinander entfernten Mammographie-Standorten wurden die Bilder mittels ISDN bzw. Deutsches Forschungsnetzwerk über einen zentralen Server ausgetauscht. Grundlage war ein funktionierendes telemedizinisches Netzwerk in der Region. Installationsdauer, Standfestigkeit im Betrieb sowie Handhabung der Workstation wurden evaluiert. Da die Evaluation mit kurativen Mammographien erfolgte, wurden zur Vergleichbarkeit mit Screeninggruppen Patientinnenalter und Ergebnis der Befundung nach BIRADS erhoben. Ergebnisse: Das System wurde in 5 Werktagen installiert und lief nach der Installationsphase weit gehend störungsfrei. Mammographie-Geräte zweier unterschiedlicher Hersteller wurden problemlos angeschlossen. Mammographien von 151 Patientinnen wurden zwischen den Standorten ausgetauscht und an beiden Standorten befundet. 57% der Patientinnen stammten aus der Screeningaltergruppe (50–69 Jahre). 9 Untersuchungen wurden als BIRADS 4a, 2 als 4b und 3 als BIRADS 5 klassifiziert. 144/151 Befundungen verliefen störungsfrei; die Bildschirmaufhängung war in 146/151 Sitzungen adäquat. In 26/151 Fällen musste von Hand nachgefenstert werden. Die Vergrößerungsfunktion wurde durchweg als adäquat eingestuft. Positiv ist die sehr kurze Umschaltzeit; technisch können bis zu 100 Mammographien/h befundet werden. Schlussfolgerung: Das evaluierte System ist geeignet, den vom Deutschen Mammographie-Screening-Programm vorgeschriebenen Workflow auch zwischen entfernten Standorten zu unterstützen.
Histondeacetylase-Inhibitoren (HDI) wirken toxisch auf verschiedene Tumortypen. Sie lockern durch Hemmung von Histondeacetylasen die Chromatinstruktur maligner Zellen. Dadurch können sie Apoptose, Zellzyklusarrest und Differenzierung auslösen. Weiterhin ermöglichen sie die Wiederaufnahme der Transkription von Tumorsuppressorgenen sowie die verstärkte Expression proapoptotischer Proteine, und sie führen zu einer Aktivitätserhöhung von Caspasen. Werden Tumorzellen mit HDI inkubiert, erhöht sich deren Empfindlichkeit gegenüber dem tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand (TRAIL), so dass in Tumorzellen, die vorher nahezu resistent gegen TRAIL waren, sehr effektiv Apoptose ausgelöst wird. Natural killer cells (NK-Zellen) sezernieren nach Stimulation mit Interleukin 2 (IL-2) TRAIL und exprimieren das Molekül auf ihrer Zelloberfläche. Deshalb sollte in dieser Arbeit untersucht werden, ob eine Vorbehandlung mit HDI die Empfindlichkeit von Tumorzellen für zytolytische Effekte von Immunzellen erhöht. Dafür wurden Prostatakarzinomzellen (PC3) und Medulloblastomzellen (DAOY) 24 Stunden mit verschiedenen HDI vorinkubiert und dann mit IL-2 stimulierten peripheral blood mononuclear cells (PBMC) konfrontiert. IL-2 stimulierte PBMC enthalten aktivierte cytotoxische T-Lymphozyten (CTL) und aktivierte NK-Zellen. Beide Zellpopulationen können prinzipiell in Tumorzellen Apoptose auslösen. Verwendete HDI waren suberoyl anilide hydroxamic acid (SAHA), Natriumbutyrat (NaB) und das Benzamid MS-275. Um deren Wirkungen mit einem etablierten Zytostatikum zu vergleichen, wurde Vincristin als Kontrolle eingesetzt. Die quantitative Bestimmung der Zahl überlebender Tumorzellen erfolgte 24 bzw. 48 Stunden nach der Konfrontation mit den Zytokin-aktivierten Blutzellen in einem durchflusszytometrischen Verfahren. Propidiumjodid wurde zur Identifizierung toter Tumorzellen verwendet. Die HDI SAHA, NaB und MS-275 hatten allein eine dosisabhängige zytotoxische Wirkung auf die getesteten Tumorzelllinien. In Kombination mit den aktivierten PBMC zeigten die HDI überadditive und manchmal sogar synergistische zytolytische Effekte. Dagegen wirkten Vincristin und aktivierte PBMC stets nur additiv. Die Ergebnisse dieser Arbeit weisen darauf hin, dass die in klinischen Studien beobachteten tumortherapeutischen Wirkungen von HDI neben ihrer direkten zytotoxischen Wirkung teilweise auf einer synergistischen Wirkung mit Effektormechanismen des Immunsystems beruhen könnten.
Aging is a risk factor for stroke. Animal models of stroke have been widely used to study the pathophysiology of ischemic stroke, which in turn helped to develop numerous therapeutic strategies. Despite the considerable success of therapeutic strategies in animal models of ischemic stroke, almost all of them have been proved to be unsuccessful in the clinical trials. One of explanation is that data obtained from young animals may not fully resemble the effects of ischemic stroke in aged animals or elder patients, causing the discrepancy between animal experiments and clinical trials. To investigate these differences with regard to age, pathway specific gene arrays were used to identify and isolate differentially expressed genes in periinfarct following focal cerebral ischemia. The results from this study showed a persistent up-regulation of pro-apoptotic and inflammatory-related genes up to 14 days post stroke, a 50% reduction in the number of transcriptionally active stem cell-related genes and a decreased expression of genes with anti-oxidative capacity in aged rats. Also, it was observed that at day 3 post-stroke, the contralateral, healthy hemisphere of young rats is much more active at transcriptional level than that of the aged rats, especially at the level of stem cell- and hypoxia signaling associated genes. Next, protein levels between young and aged post-stroke rats in periinfarct were compared using proteomic tools. Among others, AnxA3 was identified as differentially regulated protein, but the expression of AnxA3 has no significant changes in periinfarct between these two age groups at day 3 and 14. Different from periinfarct, a strong upregulation of AnxA3 at day 3 in young rats plus a strengthened increase of AnxA3 at day 14 in aged rats using immunohistochemical quantification indicated a delayed microglial accumulation in infarct core of aged rats, suggesting that quick activation of microglia in infarct core of young rats might be beneficial for recovery. Colocalization with established microglial marker demonstrated that AnxA3 as a novel microglial marker is implicated in the microglial responses to the focal cerebral ischemia. In addition, it was found that AnxA3 positive microglial cells incorporated more proliferating cell marker BrdU. Third, the expression, localization and function of several transport proteins were investigated in young rats following focal ischemic stroke. P-gp staining was detected in endothelial cells of desintegrated capillaries and by day 14 in newly generated blood vessels. There was no significant difference, however, in the Mdr1a mRNA amount in the periinfarct region compared to the contralateral site. For Bcrp, a significant mRNA up-regulation was observed from day 3 to 14. This up-regulation was followed by the protein as confirmed by quantitative immunohistochemistry. Oatp2, located in the vascular endothelium, was also up-regulated at day 14. For Mrp5, an up-regulation was observed in neurons in the periinfarct region (day 14). In conclusion, reduced transcriptional activity in the healthy, contralateral sensorimotor cortex in conjunction with an early up-regulation of proapoptotic genes and a decreased expression of genes with anti-oxidative capacity in the ipsilateral sensorimotor cortex of aged rats, plus the delayed up-regulation of AnxA3 positive microglial cells in infarct core may contribute to diminished recovery in post-stroke old rats. In addition, it was demonstrated in this study that after stroke the transport proteins were up-regulated with a maximum at day 14, a time point that coincides with behavioral recuperation. The study further suggests Bcrp as a pronounced marker for the regenerative process and a possible functional role of Mrp5 in surviving neurons. This study provided several evidences for the different responses of young and aged rats using a focal ischemic stroke model. Understanding the effect of age is crucial for the development of relevant therapeutic drugs.
Die Podozyten bilden mit ihren Aktin-reichen, interdigitierenden Fußfortsätzen und mit Schlitzmembran die entscheidende Einheit der glomerulären Filtrationsbarriere. Verschiedene Störungen der Podozytenfunktion bewirken chronische Nierenerkrankungen, darunter die fokal segmentale Glomerulosklerose. Mäuse, die keine Expression des 80 kDa-Proteins CD2AP in den Podozyten aufweisen, entwickeln auf noch ungeklärte Weise eine progrediente und in nur sechs Wochen post partum letal endende Niereninsuffizienz mit Proteinurie. Histopathomorphologisch lässt sich ein Verlust der Podozyten-Fußfortsätze sowie eine Glomerulosklerose nachweisen. Auch beim Menschen sind Mutationen von CD2AP mit einer Glomerulosklerose assoziiert. CD2AP ist ein Docking-Protein der CMS/CIN85-Familie. Mit seinen drei SH3-Domänen, seiner Prolin-reichen Region und weiteren Bindungsstellen ist CD2AP in der Lage, mit einer Vielzahl von Proteinen zu interagieren. Eine Gruppe der Interaktionspartner von CD2AP bilden F-Aktin und Aktin-assoziierte Proteine. Da wir in vorangehenden Arbeiten zeigen konnten, dass CD2AP in kultivierten Podozyten an hochdynamischen F-Aktin-Spots lokalisiert ist (Welsch et al. 2001; Welsch et al. 2005), war es das Ziel der vorliegenden Arbeit, zu klären, ob CD2AP an der Regulation der Aktin-Dynamik in den Podozyten beteiligt ist. Zu diesem Zweck wurde das Aktin-Zytoskelett von kultivierten Podozyten aus CD2AP-Knockout-Mäusen im Vergleich zu kultivierten Wildtyp-Podozyten untersucht. Es zeigte sich, dass CD2AP-/--Podozyten deutliche phenotypische Veränderungen im F-Aktin-Zytoskelett gegenüber Wildtyp-Podozyten aufweisen. So besitzen CD2AP-/--Podozyten eine polygonale Zellmorphologie aufgrund fast fehlender Lamellipodia sowie vermehrt F-Aktin-Spots, F-Aktin-Stress-Fasern und damit auch größere Fokaladhäsionen. Neben den zunächst beobachteten strukturellen Veränderungen des Aktin-Zytoskeletts fanden sich auch deutliche Veränderungen in der Aktin-Dynamik. So erfolgt der Abbau des Aktin-Zytoskeletts in CD2AP-/--Podozyten nach der Inhibierung der Plus-Enden der Aktin-Filamente mit Cytochalasin D verlangsamt und inkomplett. Ein morphologisch nicht unterscheidbarer inkompletter Abbau des Aktin-Zytoskeletts konnte durch Inhibierung der Aktomyosin-ATPase-Aktivität mittels Blebbistatin in den Wildtyp-Zellen erzeugt werden, was auf eine mögliche Interaktion zwischen CD2AP und Myosin II hinweist. Unter Verwendung der FRAP-Technik konnte in GFP-Aktin-transfizierten CD2AP-/-- und Wildtyp-Podozyten der Umsatz von Aktin bestimmt werden. Hierbei zeigte sich, dass CD2AP-/-- und Wildtyp-Podozyten keine unterschiedlichen Aktin-Umsatzgeschwindigkeiten besitzen. Durch Stimulation mit Epidermal Growth Factor können in den Podozyten ringförmige hochdynamische Aktin-Strukturen, sogenannte RiLiS (Ring-Like Structures), hervorgerufen werden. In CD2AP-/--Podozyten war die Bildung und die Motilität von RiLiS erheblich vermindert. Durch Transfektion der CD2AP-/--Podozyten mit GFP-CD2AP konnte die Bildung und Motilität der RiLiS wiederhergestellt werden. Die Hemmung der Aktomyosin-ATPase mit Blebbistatin sowie die Hemmung der PI3-Kinase mit Wortmannin oder LY294002 blockierten die Bildung von RiLiS, wobei nur die Hemmung der PI3-Kinase mit einer Motilitätsverminderung einherging. Messungen der Phosphorylierung von AKT und ERK nach Stimulation mit EGF zeigten jedoch eine unverminderte Aktivierung der beiden Signalwege in CD2AP-/--Podozyten. Auch eine verminderte Bildung von PIP3 in den RiLiS konnte durch Fluoreszenzintensitätsmessungen mit PIP3-bindenden GFP-PH-Fusionsproteinen ausgeschlossen werden. Die C-terminale Hälfte von CD2AP enthält eine putative F-Aktin-Bindungsstelle und Bindungsstellen für Aktin-assoziierte Proteine. Die Expression eines GFP-Fusionsproteins der C-terminalen Hälfte von CD2AP (GFP-?N-CD2AP, AS 325-637) war ausreichend, um eine Lokalisation des Konstrukts in den RiLiS zu erreichen, während ein GFP-Fusionsprotein der N-terminalen Hälfte von CD2AP keine Anreicherung in den RiLiS zeigte. GFP-DN-CD2AP war ebenfalls in der Lage die Bildung und Motilität von RiLiS in den CD2AP-/--Podozyten wiederherzustellen. Die schrittweise Verkürzung des GFP-DN-CD2AP-Konstrukts am C-terminalen-Ende zeigte, dass die Prolin-reiche Region von CD2AP (AS 325-424) zusammen mit dem Bereich zwischen den Aminosäuren 424-505 für die Bildung und Motilität der RiLiS essenziell ist. Das Konstrukt, das nur noch die Prolin-reiche Region von CD2AP enthielt, verminderte die Bildung und Motilität der RiLiS im Sinne eines dominant-negativen Effektes. Zusammenfassend zeigt die vorliegende Arbeit erstmals, dass CD2AP in den Podozyten bei der Regulation der Aktin-Dynamik eine nicht-redundante Funktion besitzt. Der Bereich von CD2AP, der die Bindungsstellen für F-Aktin und Aktin-assoziierte Proteine enthält, spielt für die Ausübung dieser Funktion eine entscheidende Rolle
Zielsetzung: Die Schädelbasis steht sowohl mit dem Oberkiefer, als auch mit dem Unterkiefer in Verbindung. Daher liegt die Vermutung nahe, dass diese eine wichtige Rolle bei Klasse III Anomalien spielt. Die vorliegende Studie hatte zum Ziel zur Klärung der widersprüchlichen Literaturangaben die Schädelbasiskonfiguration bei Patienten mit skelettaler Klasse III zu untersuchen. Material und Methode: Von 54 Patienten mit skelettaler Klasse III und 54 Kontrollpatienten (Klasse I, II/1, II/2) im Alter von 14 bis 24 Jahren wurden retrospektiv die Anfangsfernröntgenseitenbilder anhand von 21 zephalometrischen basikranialen Parametern sowie die Kieferlängen in Bezug zur vorderen Schädelbasislänge untersucht. Ergebnis: Im Gegensatz zur Gesamtschädelbasislänge zeigte sich beim anterioren Abschnitt (S-N) und beim posterioren Abschnitt (S-Ba, S-Ar) keine signifikante Verkleinerung bei Klasse III Patienten. Die signifikant spitzeren Winkel (Ca-S-Ba und Se-S-Ba) spiegeln eine vergrößerte Schädelbasisknickung wider. Die konsekutive Kondylenverlagerung nach anterior konnte durch eine signifikante Verminderung von Se-S-Cd und Ar-Ca gezeigt werden. Die relative Mandibulalänge war signifikant vergrößert. Schlussfolgerung: Eine Minderung der Schädelbasisknickung bei Patienten mit skelettaler Klasse III konnte eindeutig bestätigt werden. Die Gesamtverkürzung der Schädelbasis ist offenbar das Ergebnis verschiedener kleinerer Veränderungen. Die Ergebnisse decken sich mit der Hypothese der „defizitären Orthozephalisation“ bei der Klasse III Morphgenese. Die basikranial-maxilläre Relation bei skelettaler Klasse III bleibt unklar.
Das AMDP-Modul zu Dissoziation und Konversion (AMDP-DK) stellt eine Checkliste zur ökonomischen Erfassung dissoziativer und konversiver Phänomene dar, welche die Lücke zwischen reinen Selbstbeurteilungsverfahren und zeitaufwendigen strukturierten Interviews mit ihren jewei-ligen Nachteilen schließt. Das Verfahren umfasst operationalisierte 30 Merkmale, die entsprechend den AMDP-Algorhithmen bewertet werden, und die sich theoriegeleitet in die Subskalen Dissoziation (15 Items), Konversion (9 Items) und eine „formale“ Beurteilungsebene (6 Items), die assoziierte Merkmale abbildet, gliedert. In einer Stichprobe stationärer psychiatrischer Patienten (N = 73) fanden sich die erfassten Phänomene in sehr heterogener Häufigkeit und Ausprägung. Das AMDP-DK und seine Subskalen zeigten gute Werte für die innere Konsistenz (Cron-bachs ? zwischen 0,76 und 0,85). Faktoranalytisch konnte die theoriegeleitete Subskalenbildung größtenteils repliziert werden. Die konvergente und divergente Validität waren befriedigend bis gut, und die Checkliste zeigte im Gruppenvergleich eine gute Diskriminationsfähigkeit zwischen hoch- und niedrigdissoziativen Patienten. Die Befunde werden hinsichtlich der psychometrischen Güte und der Bedeutung für die Modellbildung zu Dissoziation und Konversion diskutiert.
In zunehmendem Maße werden Thermoablationsverfahren, wie die laserinduzierte Thermotherapie und die Radiofrequenztherapie, zur Behandlung von primären und sekundären Lebertumoren eingesetzt. Im Falle einer Teilablation schließt sich häufig eine erneute Behandlung an. Deren Grundlage ist die sichere Darstellung und Lokalisation der vitalen Tumoranteile. Das Ziel dieser Arbeit war es, zunächst sonographische Merkmale thermoabladierter Lebertumore zu beschreiben, um auf dieser Grundlage Kriterien für die Beurteilung der Tumorvitalität hyper- und hypovaskularisierter Lebertumore zu definieren und die diagnostische Sicherheit der sonographischen Kontrolluntersuchung zu bestimmen. Es wurden zwischen Januar 2004 und Februar 2005 18 Tumorpatienten mit 21 Leberläsionen (4 x HCC, 12 x Metastase eines kolorektalen Karzinoms, 4 x Metastase eines Nierenzellkarzinoms, 1 x Metastase eines Magenkarzinoms) und 26 Thermoablativen Therapien untersucht. 1 bis 4 Tage vor der Thermoablation erfolgte die sonographische Voruntersuchung. 26 Ultraschallkontrollen wurden innerhalb der 1. Woche nach der Thermotherapie durchgeführt, 17 Kontrolluntersuchungen nach bis zu 6 Wochen (2. Kontrolle), 8 Kontrolluntersuchungen nach bis zu 3 Monaten (3. Kontrolle) und 3 Kontrolluntersuchungen nach bis zu 6 Monaten (4. Kontrolle). Die Ultraschallkontrollen erfolgten B-Bild-sonographisch, mit Hilfe der Dopplersonographie und dem kontrastmittelverstärktem Ultraschall mit SonoVue® in Phaseninversionstechnik. Untersucht wurden die Ultraschallmorphologie sowie die Vaskularisation der Läsionen. Die Untersuchung der Vaskularisation zur Tumorvitalitätsbeurteilung erfolgte für die hypervaskularisierten (Gruppe I) und hypovaskularisierten (Gruppe II) Lebertumore getrennt. Parallel durchgeführte KM-verstärkte CT- und MRT-Untersuchungen wurden von 2 erfahrenen Untersuchern im Konsens befundet, und dienten als Referenzstandard zur Bewertung der Ultraschallbefunde. Insgesamt konnten 54 sonographische Kontrolluntersuchungen differenziert ausgewertet werden. Die Auswertung bezog sich auf die einzelne Untersuchung, nicht auf Patienten insgesamt. Der Zusammenhang zwischen der Ultraschallmorphologie und der Tumorvitalität im Referenzstandard war nicht signifikant. In 6/10 Fällen mit inkompletter Ablation im Referenzstandard war die Koagulationsnekrose im Ultraschall postinterventionell größer als die vorbestehende Leberläsion. Im weiteren Verlauf zeigten die abladierten Läsionen bei vitalem Tumor im Referenzstandard in 7/15 Fällen eine Größenprogression, in 4/15 Fällen eine Größenkonstanz und in 4/15 Fällen eine Größenregression. Ein signifikanter Zusammenhang bestand zwischen der Vaskularisation in der Doppler- und der KM-Sonographie und der Tumorvitalität im Referenzstandard, unabhängig von der Gruppeneinteilung in hyper- und hypovaskularisierte Leberherde. In Gruppe I war in 10/13 Fällen und in Gruppe II in 8/12 Fällen ein dopplersonographisch hyperperfundierter Randbereich bei vitalem Tumor im Referenzstandard nachweisbar. Nach KM-Applikation zeigte sich ein hyperperfundierter Randbereich in Gruppe I in 10/13 Fällen und in Gruppe II in 9/12 Fällen. Unsere Untersuchungen ergaben, dass für präinterventionell hyper- und hypovaskularisierte Raumforderungen die gleichen Kriterien für die Erkennung von vitalen Tumoranteilen gelten. Kriterien für eine vollständige Ablation sind B-Bild-sonographisch eine induzierte Koagulationszone, die größer ist als der Indextumor, sowie eine Größenstabilität bzw. Größenregression im Verlauf. Weitere Kriterien sind eine Hypoperfusion dopplersonographisch, und nach KM-Gabe eine hyporeflexive Demarkierung in der arteriellen Phase bis hin zur Leberspätphase in gleicher Größe und Konfiguration. Kriterien für vitales Tumorgewebe (Tumorrestgewebe, Tumorrezidiv) sind B-Bild-sonographisch eine induzierte Koagulationszone, die nicht größer ist als der Indextumor, sowie eine Größenprogredienz im Verlauf. Weitere Kriterien sind ein hyperperfundierter Randbereich dopplersonographisch, und nach KM-Gabe ein hyperreflexives KM-Enhancement in der arteriellen Phase, ein iso- oder hyporeflexives KM-Enhancement in der portalvenösen Phase, und eine hyporeflexive Demarkierung in der Leberspätphase. Die Diagnostische Treffsicherheit auf Grundlage dieser Kriterien betrug für die B-Bild-Sonographie 61,1%, für die Dopplersonographie 87,8% und für die Kontrastmittelsonographie 88,7%.
Die vorliegende Arbeit widmet sich der plasmachemischen Herstellung und physikalisch-chemischen Charakterisierung von dünnen organischen Schichten auf der Basis von Ethylenglykol (Präkursor). Die Oberflächen können die Adsorption von Proteinen minimieren und daher als neues biokompatibles Material getestet werden. Im Schwerpunkt der Arbeit liegt die Entwicklung eines plasmachemischen RF-Reaktors (genannt Nevada) und einer innovativen Beschichtungstechnologie TFPD (Temperature Forced Plasma Deposition) als Erweiterung der PECVD (Plasma Enhanced Chemical Vapour Deposition). Ein Gemisch aus Ethylenglykol und Argon wurde als Modellsystem untersucht. Die Plasmabedingungen und die Oberflächentemperatur wurden optimiert und an Phaseneigenschaften von Ethylenglykol angepasst. Die komplexe Polykondensation steht für die plasmagestützte Umwandlung der Kondensatschicht zu einem stabilen Poly(Ethylenglykol)-ähnlichen Plasmapolymer. Der Prozess wurde durch die simultane Temperaturkontrolle und in situ FTIR-Spektroskopie analysiert. Zur Untersuchung der erzeugten Proben wurden weitere ex situ Oberflächenanalysen wie XPS, AFM, TDS, MALDI, XRD und die optische Ellipsometrie verwendet. Durch die neue Methode TFPD entstehen extrem glatte, amorphe und wasserunlösliche Schichten mit einem Potenzial für die Biokompatibilität.
Turbulenz ist allgegenwärtig in der Natur. Ein wichtiges Charakteristikum sind Fluktuationen auf einer Vielzahl von räumlichen und zeitlichen Skalen, die sowohl in neutralen Fluiden und gasförmigen Systemen, als auch in Plasmen beobachtet werden. Obwohl der elektromagnetische Charakter von Plasmen eine erhöhte Komplexität von Plasmaturbulenz bedingt, sind die grundlegenden Eigenschaften universell. In magnetisch eingeschlossenen Plasmen führen fluktuierende Plasmaparameter zu turbulentem Transport von Plasmateilchen und Energie, der die Einschlusszeit verringert und wichtige Aspekte zukünftiger Fusionskraftwerke beeinflusst. Der intermittente Charakter dieses konvektiven Teilchenflusses ist verbunden mit turbulenten Strukturen mit großen Amplituden, auch "blobs" genannt, die radial durch das Magnetfeld propagieren. Intermittente Fluktuationen im Randplasma von Experimenten mit linearer Magnetfeldgeometrie werden ebenfalls propagierenden turbulenten Strukturen zugeschrieben. Dabei ist der Mechanismus der radialen Propagation kaum verstanden. In dieser Arbeit wird die Bildung und Propagation von turbulenten Strukturen im linear magnetisierten Helikonexperiment Vineta untersucht. Durch Messungen der Fluktuationen in der azimuthalen Ebene mit multi-dimensionalen Sonden wird gezeigt, dass turbulente Strukturen in Driftwellenturbulenz im Gebiet des maximalen Dichtegradienten entstehen. Die turbulenten Strukturen propagieren hauptsächlich azimuthal in Richtung der Hintergrund ExB-Drift, aber sie besitzen auch eine starke radiale Geschwindigkeitskomponente. Die radiale Propagation wird durch das selbstkonsistente Potential der turbulenten Struktur verursacht, dass zu einem fluktuations-induzierten radialen Transport führt. Im Plasmarand werden die turbulenten Strukturen als intermittente Dichteeruptionen mit großen Amplituden beobachtet. Ein Vergleich der experimentellen Ergebnisse mit numerischen dreidimensionalen Fluid-Simulationen mit abgestimmten Geometrie- und Randbedingungen zeigt Übereinstimmung. Die Bildung der turbulenten Strukturen ist kausal mit einer quasi-kohärenten Driftmode verbunden und ihre radiale Propagation wird durch das selbstkonsistente elektrische Feld verursacht, dass aus der dreidimensionalen Dynamik resultiert. Zum Vergleich wird die Propagation von turbulenten Strukturen im Randplasma vom National Spherical Torus Experiment (NSTX) untersucht und mit theoretischen Propagationsmodellen verglichen.
Im 19. Jahrhundert nahmen die Therapiemöglichkeiten der Zahnärzte zu. Der technische Fortschritt ermöglichte eine verstärkte Zuwendung zur restaurativen, konservierenden Zahnheilkunde. Gleichzeitig wuchsen in Deutschland die Anforderungen an die Ausbildung der Zahnärzte. Obwohl es in Mecklenburg-Strelitz keine zahnärztliche Ausbildung gab, waren die gesetzlichen Anforderungen für eine Zulassung zur zahnärztlichen Tätigkeit höher als in anderen deutschen Staaten - bis zur Einführung der Gewerbeordnung 1869. Etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts erhöhte sich auch der wissenschaftliche Erkenntnisstand in der Bakteriologie und der Hygiene. Das schlug sich zunächst in der ärztlichen, später auch in der zahnärztlichen Tätigkeit nieder. Allerdings verzögerte die Gewerbefreiheit, die eine Ausübung der Zahnbehandlung durch medizinische Laien erlaubte, die verbindliche Umsetzung dieser Erkenntnisse um mehrere Jahrzehnte. Auf der einen Seite kam es zu einer immer vollkommeneren Ausbildung in der Zahnmedizin an Universitäten, auf der anderen Seite entwickelte sich die handwerklich und zahntechnisch ausgerichtete Ausbildung der Dentisten. Erst nach etwa 80 Jahren wurde ein einheitlicher Berufsstand der mit der zahnmedizinischen Behandlung befassten Personen erreicht. Die Gesetzgebung zum Schutz vor Seuchen war zu diesem Zeitpunkt auf dem Gebiet der allgemeinen Medizin schon relativ umfassend. Eine verbindliche Richtlinie oder Verordnung, die den Besonderheiten der zahnärztlichen Behandlung Rechnung trug, wurde nicht erlassen, obgleich die Gesetzgebung in beiden deutschen Staaten zum Schutz der Allgemeinheit Regelungsbedarf für die Gesundheitseinrichtungen insgesamt sah. So kam es, dass Richtlinien, die Erkenntnisse und Fortschritte auf dem Gebiet der Hygiene für die zahnmedizinischen Einrichtungen einführten, erst wesentlich später erlassen wurden. Zu einem entscheidenden Zeitpunkt ihrer Entwicklung war die Zahnmedizin durch den Gesetzgeber von der Entwicklung der Medizin und der Hygiene abgekoppelt worden. Es dauerte einige Jahrzehnte, bis die Hygiene den Stellenwert in der Zahnmedizin einnehmen konnte, den sie in der allgemeinen Medizin schon lange hatte. Dieser Rückstand wird nun durch eine ständige Überarbeitung der Hygienerichtlinien und die Anpassung an den medizinisch-technischen Fortschritt aufgeholt.
Die Störungen des Sauerstofftransports und die daraus resultierenden Oxygenierungsstörungen der Gewebe mit Entwicklung von Organdysfunktionen bis hin zum Organversagen sind in der Sepsis die Hauptursachen für die hohe Mortalität. Zum Therapieziel gehört daher die Stabilisierung der Hämodynamik und das Aufrechterhalten bzw. Wiederherstellen eines suffizienten Sauerstofftransports. In diesem Behandlungsregime nimmt die Bluttransfusion einen festen Platz ein. Ihre Effektivität wird jedoch möglicherweise stark von der Qualität der Erythrozyten beeinflusst. Die Ursache liegt in der Abnahme der Funktionsfähigkeit der Erythrozyten im Laufe der Lagerung der Blutkonserven. Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es daher, den Effekt der Lagerungsdauer von Erythrozytenkonzentraten anhand der Messung systemischer Sauerstofftransport-parameter als auch regionaler Parameter der Gewebeoxygenierung zu beurteilen. Zu diesem Zweck wurden 13 Patienten doppelblind in zwei Behandlungsgruppen randomisiert. Den Patienten der Gruppe 1 wurden lang gelagerte Erythrozyten-konzentraten (> 28 – 35 Tage), den Patienten der Gruppe 2 kurz gelagerte Erythrozyten-konzentrate (< 5 Tage) ab einem Hämoglobinwert von 7,0 mmol/l (11,3 g/dl) transfundiert. Vor Beginn der Transfusion, unmittelbar nach deren Beendigung und bis 7 Stunden danach wurden zu festgelegten Messpunkten Hämoglobin und Hämatokrit, hämodynamische Parameter (HF, MAP, CI, ZVD, PCWP), systemische Sauerstofftransportparameter (DO2, VO2, SmvO2), die Laktatkonzentration und tonometrische Daten (pHi, CO2gap) bestimmt. Die Bluttransfusion erreichte eine Steigerung der Hämoglobinkonzentration, des Hämatokrits und der DO2 in beiden Behandlungsgruppen. Der Verlauf des VO2 konnte jedoch nicht beeinflusst werden. Dies scheint Indiz dafür, dass sich die Patienten trotz erhöhter Laktatwerte und eines hohen SOFAscores nicht in einer oxygen-supply-dependency befanden. Das Alter der transfundierten Erythrozyten-konzentrate kann möglicherweise einen Einfluß auf die Oxygenierung im Splanchnikusgebiet ausüben. Diese Hypothese konnte die vorliegende Pilotstudie aufgrund der stark streuenden Werte des kleinen Patientenkollektivs jedoch nicht bestätigen.
Die Neugeborenengelbsucht stellt eine typische Anpassungsstörung der frühen Postnatalperiode dar. Bilirubinbestimmungen zählen daher zu den am häufigsten durchgeführten Untersuchungen in der Neonatologie. Verschiedene Gerätetypen können dafür verwendet werden. In der vorliegenden prospektiven Studie wurden neun häufig genutzte Geräte unter Routinebedingungen beurteilt. Ziel war es, eine Empfehlung für die Reihenfolge der Nutzung der Gerätetypen für Routine-Messungen zu geben. Mit drei Hautmessgeräten, drei nicht-chemisch photometrisch messenden Geräten ( darunter 2 Blutgas-Analysatoren) sowie drei Standardlaboranalysatoren wurden Parallelmessungen nach einem standardisierten Protokoll durchgeführt. 124 Blutproben von 122 Neugeborenen wurden untersucht. Alle drei Standardlaboranalysatoren korrelierten sehr hoch untereinander, so dass ihr Mittelwert als Referenzwert verwendet wurde. Die Korrelationskoeffizienten für die Hautmessgeräte lagen zwischen 0,961 und 0,966, für die nicht-chemisch photometrisch messenden Geräte zwischen 0,980 und 0,994. Bland-Altman Graphiken zeigten eine sehr gute Korrelation im Vergleich zum Referenzwert für alle nicht-chemisch photometrisch messenden Geräte. Die Hautmessgeräte und ein nicht-chemisch photometrisch messendes Gerät unterschätzten besonders die klinisch relevanten hohen Bilirubinkonzentrationen. In der Routineversorgung von Neugeborenen sollte als erste Methode zur Bilirubinbestimmung die Messung des transkutanen Bilirubins gewählt werden. Wenn das Hautmessgerät einen Wert über 200 µmol/l misst und eine Blutgas-Analyse aus anderen Gründen benötigt wird, sollte die Bilirubinbestimmung mit in die Messung eingeschlossen werden. Andernfalls sowie bei Bilirubinwerten der nicht-chemisch photometrisch messenden Geräte über 250 µmol/l sollte eine Messung durch Standardlaboranalysatoren erfolgen.
Eukaryotische Zellen epithelialer Herkunft besitzen die Fähigkeit, nach einem von außen einwirkenden mitogenen Stimulus die Ruhephase des Zellzyklus zu verlassen und in einen Teilungsprozess einzutreten. Dieser streng regulierte Prozess wird unter anderem von einem als p27Kip1 bezeichneten Protein kontrolliert. Ein Verminderung der Menge an p27Kip1 ist Voraussetzung für das Verlassen der Ruhephase und das Eintreten der Zellen in die Phase der DNA – Synthese. Die Ubiquitinylierung von p27Kip1 mit einer nachfolgenden Degradation durch das Proteasom gilt als wesentlicher, wenn nicht sogar als Hauptmechanismus dieses Prozesses. Die Mechanismen, die zu einer Verminderung der Menge an p27Kip1 in Zellen nach einem mitogenen Stimulus führen, wurden in der vorliegenden Arbeit an zwei Modellen untersucht: den Zellen der Nasendrüse von Enten (Anas platyrhynchos) nach einer erstmaligen osmotischen Belastung des Tieres sowie den Zellen des regenerierenden Leberparenchyms von Ratten (Rattus norwegicus) nach einer partiellen Hepatektomie. Aus vorherigen Arbeiten war bekannt, dass in beiden Modellsystemen eine Verminderung der Menge an p27Kip1 auftritt. In Zellen der Nasendrüse ist nach Einwirkung eines mitogenen Stimulus eine leichte Alkalinisierung des Zytosol zu beobachten. In umfangreichen Versuchsreihen konnte in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden, dass diese Verschiebung des pH – Wertes zu einer erhöhten Aktivität der ubiquitinylierenden Enzyme in Zellen der Nasendrüse führt, was zu einem verstärkten Abbau von p27Kip1 beiträgt. Dieser Effekt konnte in Zellen des Leberparenchyms von Ratten tendenziell auch beobachtet, jedoch nicht statistisch abgesichert werden. Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist es, dass ein pH – modulatorischer Effekt verschiedener als Mitogene bekannter Pharmaka auf Leberzellen nicht beziehungsweise nicht sicher gezeigt werden konnte. Dies deutete bereits an, dass die Verminderung der Menge an p27Kip1 in beiden Modellsystemen nach zum Teil differierenden Mechanismen erfolgt. Bestätigt wurde dies durch den Nachweis einer Verminderung der mRNA von p27Kip1 in Zellen der regenerierenden Leber, was für eine transkriptionale Regulation spricht. Ein solcher Effekt konnte in vorhergehenden Arbeiten in den Zellen der Nasendrüse nicht gezeigt werden. Die in der vorliegenden Arbeit gesammelten Daten sprechen also dafür, dass die Verminderung der Menge an p27Kip1 in den Zellen der Nasendrüse vorwiegend über eine Ubiquitin – vermittelte Degradation durch das Proteasom erfolgt, während in den Zellen der Leber transkriptionale Prozesse die Hauptrolle spielen, eine Verstärkung des Effektes durch eine beschleunigte Degradation jedoch möglich ist. Ein weiterer Teil der Arbeit befasste sich mit der Untersuchung struktureller Prozesse im Lebergewebe nach einer partiellen Hepatektomie. Dabei konnte eine Korrelation von gewebs- und zellmorphologischen Veränderungen mit der zeitlichen Dynamik der Verminderung an p27Kip1 sowie der Expression eines als Proliferationsmarker bekannten Proteins, Ki-67, gezeigt werden. Dies ermöglichte die Entwicklung eines zeitlich gut aufgelösten Modells der der Regeneration von Lebergewebe nach partieller Hepatektomie zugrunde liegenden dynamischen Prozesse.
Hintergrund: Die Selbsttonometrie als eine die augenärztliche Betreuung ergänzende Messung des Augeninnendrucks mit Hilfe eines automatischen Tonometers durch den Glaukompatienten selbst wird zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. So lange das Messgerätesystem im Kontaktverfahren mit der Augenoberfläche arbeiten muss, gehört die Applikation eines Oberflächenanästhetikums durch den Glaukompatienten im häuslichen Bereich zu den Vorraussetzungen eines erfolgreichen Messvorgangs. Bislang sind diesbezüglich keine schwerwiegenden Probleme im Rahmen dieser kontrollierten Selbstmedikation bekannt geworden. Trotzdem gehen Kostenträger im Gesundheitswesen unverändert von einer hohen Gefährdung der Patientengesundheit durch die Applikation von Lokalanästhetika während der Selbsttonometrie aus. Da klinische Studien der Versorgungsforschung hierzu fehlen, haben wir daher die topische Verträglichkeit eines Lokalanästhetikums im Rahmen der Selbsttonometrie mit einem modifizierten Tonometer Ocuton S evaluiert. Material und Methoden: Es beteiligten sich 100 Glaukompatienten jeweils 1 Jahr an einer prospektiven klinischen Studie der Versorgungsforschung. Das Telemonitorung umfasste dabei über mindestens 6 Monate die regelmäßige Selbsttonometrie. Hierzu wurden von den Probanden jeweils vor der Augendruckmessung mit einem modifizierten Selbsttonometer Ocuton S Proparakain-POS® 0,5% Augentropfen (Proxymetacain-HCl) appliziert. Mittels eines standardisierten Fragebogens wurden die Angaben zur lokalen Verträglichkeit des Lokalanästhetikums analysiert. Die Intensität der subjektiven Symptome Tränenfluss, Druckgefühl, Brennen, Fremdkörpergefühl, Schleimbildung, Juckreiz und Schmerzen wurde jeweils auf einer visuellen Analogskala erfasst. Ergebnisse: Die Angaben von 83 Glaukompatienten über die lokale Verträglichkeit von Proxymetacain-HCl-Augentropfen konnten einer abschließenden Auswertung unterzogen werden. Aus verschiedenen Gründen waren von 17 Probanden keine Informationen zu gewinnen. Ursachen hierfür waren Ablehnung des Ausfüllens der Standardfragebögen, Abbruch der Teilnahme sowie bei zwei Probanden das Auftreten einer allergischen Reaktion und Umstellung auf ein anderes Lokalanästhetikum. Bei allen anderen Probanden erfolgte die Applikation ohne wesentliche lokale oder gar systemische Begleitsymptome oder Nebenwirkungen. Unmittelbar nach der Tropfung trat bei 36,1% der Probanden eine geringe Bindehauthyperämie auf. Diese bildete sich bei 20,4% der Patienten innerhalb 1 h zurück. 91,5% der befragten Glaukompatienten beurteilten die Einzelsymptome auf der visuellen Analogskala im Bereich von keiner bis mittlerer Intensität. Am schwerwiegendsten kamen laut subjektiver Bewertung die Symptome „Brennen“ mit einem Maximalwert von 94 sowie „Tränenfluss“ mit 96 zur Ausprägung. Für das Symptom Schleimbildung wurde die geringste Intensität ermittelt. Mit 72,3% lag die Beurteilung dieses Symptoms auf der visuellen Analogskala zwischen 0 und 10. Die weiteren Begleiterscheinungen Juckreiz, Druck- und Fremdkörpergefühl unterschieden sich in der subjektiven Einschätzung kaum. Schlussfolgerung: Die Selbstmedikation mit Lokalanästhetika kann im Rahmen der Selbsttonometrie bei ungeschädigter Augenoberfläche durch den Glaukompatienten vorgenommen werden, ohne das ein erhöhtes Gefahrenpotenzial vorliegt. Die Anwendung setzt allerdings voraus, dass die Routinekontrollen beim Augenarzt im Umfang der Empfehlungen durch die Fachgesellschaften wahrgenommen werden. Betreuungskonzepte, welche die Selbsttonometrie in die augenärztliche Regelversorgung integrieren und den komplexen Anforderungen an ein modernes Glaukommanagement genügen, sollten deshalb vermehrt Anwendung finden.
Das Ziel dieser Arbeit bestand darin, den Unterschied zwischen verschiedenen Nickellegierungen in Abhängigkeit von ihrer Zusammensetzung darzustellen und aufzuzeigen, dass Dentallegierungen auf Nickelbasis, die entsprechend der DIN-Norm 13912 Teil 2 hergestellt werden, den Anforderungen der Korrosionsbeständigkeit und Biokompatibilität entsprechen. Mit Hilfe des Immersionstestes und der potentiodynamischen Messung der Durchbruchspotentiale wurde die Korrosionsbeständigkeit ermittelt. Die biologische Verträglichkeit wurde mit dem Zytotoxizitätstest dargestellt. Verwendet wurden berylliumfreie Legierungen (Remanium CS, Wiron 99, Wiron NT, Vera soft) und solche mit einem zum Teil beträchtlichen Berylliumanteil (Vera bond V, Testlegierung 0246, Testlegierung 0249). Legierungen mit steigendem Berylliumanteil sind deutlich korrosionsanfälliger. Dadurch kommt es zu einer hohen Auslösung von Nickel und Beryllium. Diese Legierungen zeigen im Zytotoxizitätstest eine signifikante Hemmung des Zellwachstums (Vera bond V und beide Testlegierungen). Ebenso sind Legierungen mit einem verminderten Anteil von Chrom oder Molybdän korrosionsanfällig (Vera soft, Vera bond V). Wiron NT fiel durch Oxidauflagerungen im Immersionstest auf. Die Probeplättchen waren nach Auslagerung aus dem Elektrolyt schwerer als vor der Einlagerung. Diese Oxidauflagerungen wurden mit Hilfe der EDX-Analyse untersucht. Der Gehalt an Chrom sollte über 20 m%, besser noch über 25 m% liegen. Ein Molybdängehalt hat mit Werten zwischen 9 und 11 m% eine gute Korrosionsresistenz zur Folge. Weiterhin ist das Zulegieren von Cer zu empfehlen. Durch die Bildung von Ceroxiden an der Oberfläche wird eine hohe Korrosionsresistenz erzeugt. Die besten Ergebnisse erzielte die Legierung Remanium CS (Firma Dentaurum) gefolgt von Wiron 99 (Firma Bego). Beide Legierungen sind Beweis für korrosionsbeständige und biokompatible NEM-Legierungen auf Nickelbasis.
Der Einfluss von Leptin und Resistin auf die postnatale Entwicklung des Nebenhodenepithels der Ratte
(2007)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Nachweis von Leptin und Resistin mittels immunhistochemischer Methoden. Im Vordergrund stand dabei die Frage einer positiven Leptin- und Resistinreaktion im periepididymalen Fettgewebe zum Zeitpunkt der Ausdifferenzierung des Nebenhodenepithels sowie einer gleichzeitigen positiven Rezeptorreaktion im Hypothalamus. Dazu erfolgte der immunhistochemische Nachweis von Leptin, Resistin, Ob- R und Insulinrezeptor im Bereich des Nebenhodens, des Hypothalamus, des Pankreas und der Lunge männlicher Ratten im Alter von 35- 65 d. p. p. Die Untersuchungen ergaben eine positive Reaktion der Hormone und Rezeptoren in allen Organen, außer beim Nachweis von Resistin im Bereich des Hypothalamus. Es fanden sich nur gerinfügige Intensitätsunterschiede zwischen dem 35. und 65. d. p. p., ein zeitlicher Peak der Hormonkonzentration zum Zeitpunkt der Ausdifferenzierung des Nebenhodenepithels war nicht erkennbar. Somit ist eine regulatorische Funktion von Leptin und Resistin bezüglich der männlichen Reproduktion zwar anzunehmen, jedoch ist diese sicher nicht von herausragender Bedeutung.
Im Laufe der Jahre haben viele wissenschaftliche Studien bewiesen, dass bei der Bearbeitung von Wurzeloberflächen die Handinstrumenten und die maschinell betriebenen Instrumente gleich gute Resultate erzielen. Die Ergebnisse dieser und weiterer Studien zeigten, dass die Erfahrung der Behandler eine wichtige Rolle bei der Bearbeitung von Wurzeloberflächen spielt, um zufrieden stellende Ergebnisse zu erreichen. Die Behandler mit unterschiedlicher klinischer Erfahrung erreichten auch signifikant unterschiedliche Ergebnisse in der Güte der Wurzeloberflächenbehandlung. Die Unterschiede zwischen den Behandlern traten bei der erreichten Effektivität, dem Abtrag und der Bearbeitungszeit auf. Obwohl die Studenten am wenigsten erfahren waren, haben sie die wenigste Bearbeitungszeit in Anspruch genommen. Bei der Bearbeitung von Wurzeloberflächen lässt sich ein Abtrag der Zahnhartsubstanz nicht vermeiden. Dieser Abtrag der Zahnhartsubstanz kann durch die richtige Anwendung der Schall- bzw. Ultraschallgeräten reduziert werden. Die Zahnstellung spielt eine große Rolle bei der Erreichbarkeit und Effektivität der eingesetzten Instrumente bzw. Spitzen. In dieser Arbeit hat das Vorhandensein großer Interdentalräume die Effektivität der Wurzeloberflächenbearbeitung positiv beeinflusst. Die approximalen Flächen, die Furkationen und die apikalen Drittel der Wurzeloberflächen bereiten die größten Probleme bei der Erreichbarkeit und Bearbeitung von Wurzeloberflächen. Mit den geraden Spitzen haben die Behandler aller drei Gruppen die besten Ergebnisse bezüglich der Effektivität der Wurzeloberflächenbearbeitung und des Abtrags der Zahnhartsubstanz erreicht. Mit der Kombination aus den geraden und den gebogenen Spitzen wurde besser gearbeitet, als nur mit den gebogenen Spitzen, aber schlechter als nur mit den geraden Spitzen. Die gebogenen Spitzen versprechen mehr als was sie halten. Die schlechtesten durchschnittlichen Ergebnisse traten bei der Anwendung von den gebogenen Spitzen. Es konnte keine Korrelation zwischen der Effektivität der Wurzeloberflächenbearbeitung und dem Abtrag von Zahnhartsubstanz nachgewiesen werden.
Die Epiphyseolysis capitis femoris ist eine Erkrankung die ausschließlich das Kindesalter betrifft. Die Inzidenz liegt bei 1-4 : 100 000. Die Ätiologie ist derzeit noch nicht eindeutig geklärt. In der orthopädischen Universitätsklinik Greifswald sind im Zeitraum zwischen 1988 bis 2001 Patienten aufgrund einer akuten Epiphyseolysis capitis femoris operativ behandelt worden. Drei verschiedene operative Konzepte wurden angewendet, die Reposition und Fixation, wobei zwischen der Schraubenfixation und der Drei-Lamellen-Nagel-Fixation unterschieden wurde, die Imhäuser-Osteotomie und die subkapitale Osteotomie. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse zum Zeitpunkt der Metallentnahme wurde die Frühergebnisse erfasst und nach dem Southwick-Scoure beurteilt. Dabei wurden die besten Ergebnisse in der Gruppe der Patienten, welche mittels Imhäuser-Osteotomie versorgt worden waren, festgestellt (sehr gut 47 %, gut 41%, zufriedenstellend 6%, schlecht 6%). Aber auch die Reposition und passagere Fixation der Epiphyse erbrachte gute bis sehr gute Ergebnisse (sehr gut 40%, gut 40%, zufriedenstellend 6%, schlecht 14%). Die subkapitale Osteotomie kam nur in einem Behandlungsfall zum Einsatz und kann aufgrund dieser niedrigen Fallzahl nicht mit den anderen Methoden verglichen werden. Die Auswertung des Patientengutes hinsichtlich der prädisponierenden Faktoren zeigte durchweg einen altersentsprechend erhöhten Body-Mass-Index, 67 Prozent der Patienten sind adipös und weitere 13 Prozenzent leiden an einer adipositas per magna. Diese Beobachtung geht konform mit der in der Literatur beschriebenen Häufung der Epiphyseolysis capitis femoris in Verbindung mit Adipositas. Aus diesen Beobachtungen ergibt sich die Notwendigkeit einer generellen Gewichtsreduzierung bei übergewichtigen Kinder. Zwangsläufig sollten auch die Patienten nach der operativen Versorgung einer Epiphyseolysis eine Gewichtsreduktion anstreben.
Abstract: Ischemic stroke is an aging disease and causes high mortality or long-term disability. The reduced neurological recovery in aging is possibly associated with impairment of angiogenesis and non-specific enhancement of inflammatory reaction. To check this hypotheses, those events were compared within young and elder animals brain at day 14 following focal ischemic stroke. Moreover, it is of importance to investigate also the potential therapies of indomethacin for prolonging the therapeutic window using aged animal models. The focus of present study was on neurobiological and neurological differences between young and old rats modulated by indomethacin daily treatment beginning at four hours post-ischemic episode. The effectiveness of indomethacin treatment in young and elder rats was probed using immunohistochemistry, oligonucleotide microarray, Real Time PCR and neurological evaluation. Our results provide insight of several age-independent positive consequences of Cox non-specific inhibition by indomethacin including increased NeuN positive surviving neurons, reduced infarct volume and enhanced neuroprotective response of innate immune system evidenced by increased Iba1 and Anx3 immunoreactivities in moderately activated microglia in periinfarction. From gene level we observed in both age groups downregulation of Mdk and Cxcl1 chemokines, and Id3 transcription factor which might modulate inflammatory response and facilitate repair. Other several findings showed age-dependent drug effect. Indomethacin had reduced efficacy in aged ischemic brain. From a total of 34 genes differential regulated, we observed 43% in young and only 28% of genes in aged have tendency toward age-matched sham expression level. In aged rats, indomethacin is ineffective in inhibiting phagocytic activity which is probably due to no expression changes of several cytokines like Tnfá and Cxcl4. Also, at protein level we observed no change of lysosomal ED1 immunoreactivity under treatment. On the other hand aging is characterized by no expression changes of Plau, Timp1, Timp2 and Col18a1 after treatment resulting in no improvement of angiogenesis. In young rats, conversely, drug administration decreased phagocytic activity by downregulating several cytotoxic cytokines such as Tnfá and Cxcl4. Moreover, the observable decrease of proteases like MMP10, Plau and MMP inhibitor Timp2 employed in matrix remodeling together with downregulation of Col18a1 expression after treatment might sustain angiogenesis in young rat ischemic brain. Indomethacin improves the motor-sensory performance in ischemic stroke rats as compared with age-matched untreated animals. Young rats fully recovered while aged showed important recuperation but did not achieve the preoperative level. In view of all this, indomethacin treatment might be consider as adjuvant therapy following ischemic stroke, even if aging blunts the positive effect of indomethacin on altered angiogenic-related gene expression. Because of the small number of rats, the results obtained from this study show only a tendency to significance and that further studies with more animals need to be statistically validated before firmly conclusions can be drawn. KEY WORDS: indomethacin; aging; microglia; angiogenesis; gene expression; microarray; neurological recovery; reversible middle cerebral artery occlusion.
Experimentelle Untersuchungen zur Verkürzung der Einwirkzeit der Hautantiseptik vor Lumbalpunktionen Hintergrund: Eine Einwirkzeit für ein alkoholisches Hautantiseptikum von 10 min auf talgdrüsenreicher Haut ist praxisfremd. Kürzere Einwirkzeiten mit vergleichbarer Wirksamkeit sind daher wünschenswert, wurden bislang jedoch nicht systematisch untersucht. Ziel: Es soll untersucht werden, ob mit geeigneten Hautantiseptika eine Reduktion der Einwirkzeit bei gleicher oder besserer Koloniezahlreduktion möglich ist. Methode: Testung von 5 Prüfpräparaten auf ihre Koloniezahlreduktion an Stirn und Rücken nach 3, 4 bzw. 5 min Einwirkzeit im Doppelblindversuch unter Laborbedingungen an 20 Probanden in Anlehnung an prEN DIN 1500 und DGHM 2001. Nach Vergleich der Wirksamkeit mit dem mitgetesteten Referenzverfahren Auswahl von 2 Mitteln und Testung an 20 Klinikpatienten im Doppelblindversuch unter Praxisbedingungen am Rücken, erneute Mittestung des Referenzverfahrens als Vergleich. Ergebnis: Die Vorwerte am Rücken waren signifikant geringer als an der Stirn. In allen Fällen konnte eine signifikante Koloniezahlreduktion erzielt werden. Im Versuch unter Laborbedingungen waren alle Mittel nach 5 min am Rücken mindestens so effektiv wie die Referenz. An der Stirn waren 4 von 5 getesteten Mitteln nach 5 min mindestens so wirkungsvoll wie die Referenz. Im Praxisversuch ergaben alle Mittel nach 4 min eine der Referenz vergleichbare Reduktion. Schlussfolgerung: Am Rücken findet sich eine geringere Bakteriendichte als an der Stirn. Das sollte in künftigen Überlegungen für die Testung von Hautantiseptika berücksichtigt werden. Mit geeigneten Mitteln ist es möglich, bereits nach 4 min eine sichere, der Referenz entsprechende Hautantiseptik am Rücken vorzunehmen. Das zeigt, dass die momentan praxisfernen Empfehlungen an die gängige Praxis der Antiseptik vor Lumbalpunktionen ohne Verlust von Wirksamkeit oder Sicherheit angepasst werden können.
Ziel dieser Untersuchung war, in einer Längsschnitt-Studie die Effektivität und Effizienz des Handreha-Managements der VBG zu überprüfen. Die Studie hat in der Rehabilitationsforschung, insbesondere der Unfallversicherungsträger, Modellcharakter. Erstmals wurden in einer randomisierten Studie gleichzeitig Selbstbeurteilungsinstrumente zur allgemeinen (SF-36) und spezifischen Gesundheitswahrnehmung (DASH) sowie zur Lebensqualität (EQ-5D) eingesetzt und die vollständigen Fallkosten in ihrer tatsächlichen Höhe im Verlauf erhoben. Die Stichprobengröße betrug n = 198 Patienten. In der Interventionsgruppe wurde ein definiertes Handreha-Management, mit engem Kontakt der Reha-Manager zu Patienten und behandelnden Ärzten, durchgeführt. In der Kontrollgruppe wurden die Steuerung und Überwachung des Heilverfahrens ausschließlich dem behandelnden Arzt überlassen. Seitens der Reha-Manager bestand kein von ihnen ausgehender Kontakt zu den Patienten oder behandelnden Ärzten. Die Selbstbeurteilungsinstrumente wurden in beiden Gruppen zu drei Zeitpunkten eingesetzt sowie die soziodemographischen Kerndaten und die ökonomischen Daten erhoben. In Kenntnis der Vergleichbarkeit der Schweregrade der Verletzungen in beiden Gruppen waren durchgängig Vorteile zugunsten der IG festzustellen. Die mit den Selbstbeurteilungsinstrumenten gemessenen gruppenspezifischen Unterschiede in den Verläufen von T0 zu T2 zeigten deutliche Effektgrößen über den Verlauf und zwischen den Gruppen. Die in beiden Gruppen beobachteten Verbesserungen von T0 zu T2 erreichen insbesondere bei den die körperliche Gesundheit betreffenden Skalen ein Ausmaß, das zum Teil weit über den für „große“ Effekte geltenden Werten liegt. Die Effektgrößen der körperlichen SF-36-Skalen einschließlich des Summenwerts lagen bei Werten über 1, die spezifischen Skalen des DASH sogar bei Werten über 2. Selbst die Veränderungen in den beiden Skalenwerten des EQ-5D waren mit Werten zwischen rund 0,5 und 0,9 als „mittel“ bis „groß“ zu bezeichnen. Auch die Unterschiede in den Veränderungen zwischen IG und KG liegen bei der gewählten Effektgrößenberechnung in diesem Bereich. In der IG war die Dauer der Arbeitsunfähigkeit im Mittel um 32,4 Tage je Fall kürzer. Die Gesamtkosten unterschieden sich zugunsten der IG um im Mittel 4.147,18 Euro je Fall. Die Quote an Renten auf unbestimmte Zeit betrug in der KG 8,3 % und in der IG 2,6 %. Sowohl bei der Dauer der Arbeitsunfähigkeit als auch bei den Renten erschienen das Monitoring der Reha-Manager und das Ergebnis einer intensiveren Übungsbehandlung als kumulative Ergebnisträger. Bei der Dauer der Arbeitsunfähigkeit schien der steuernde Anteil der Reha-Manager gegenüber der Übungsbehandlung den höheren Wirksamkeitsanteil zu haben. Bei den Renten schien der höhere Wirksamkeitsanteil eher bei der Übungsbehandlung zu liegen. Der Einsatz der Selbstbeurteilungsinstrumente zeigte erhebliche Krankheitsfolgen in mehreren Dimensionen der Lebensqualität. Diese Defizite deuteten auf den komplexen und zu steuernden Rehabilitationsbedarf hin. Das Handreha-Management der VBG mit seiner Intervention führte im Bereich der Verordnung von Physio- und Ergotherapie bei distalen Radiusfrakturen zu einer nach dem Unfall schneller einsetzenden, kürzeren und weniger Behandlungseinheiten umfassenden Versorgung. Höhere Therapiekosten waren, auch ohne Budgetschranken, in der Interventionsgruppe nicht zu beobachten. Dies und die mit den Selbstbeurteilungsinstrumenten gemessenen Effektgrößen untermauerten die Wertigkeit des berufsgenossenschaftlichen Heilverfahrens. Reha-Managementverfahren, die eine strukturierte Nachbehandlung im Sinne einer kombinierten Therapie und ein Monitoring beinhalten, werden in ihrer Bedeutung und ihren Auswirkungen noch unterschätzt. Insbesondere bei der Verordnung von Ergotherapie fielen deutliche Defizite auf. Eine unterstützende Steuerung scheint daher geboten. Die Kombination beider Therapieverfahren scheint im Zusammenwirken aller Beteiligten einen größeren Behandlungserfolg zu sichern. In diesem Sinne war die Behandlungssteuerung im Kontext des Handreha-Management effektiv und effizient. Bei deutlich geringeren Kosten konnte ein besseres Outcome erreicht werden.
Über die Erfolge der modernen diagnostischen Verfahren (CT, MRT) und Therapien (Chirurgie, Chemotherapie, Radiotherapie) bei der Behandlung von Gliomen wird weiter intensiv diskutiert. Von Interesse ist deshalb der Vergleich von Patientenpopulationen, die vor und nach der Einführung der MRT und der Mikrochirurgie behandelt wurden. Deswegen wurde eine retrospektive statistische Analyse für alle Patienten mit einem Gliom durchgeführt, die zwischen den Jahren 1965 und 1974 (88 Patienten, Gruppe I) oder zwischen den Jahren 1986 und 1995 (249 Patienten, Gruppe II) an der Universitätsklinik Greifswald operiert wurden. Es erfolgte zwischen den beiden Gruppen eine deutliche Reduktion sowohl der perioperativen Morbidität und Mortalität als auch des Zeitintervalls vom Symptombeginn bis zur Behandlung. Es gab eine Verbesserung der postoperativen Überlebenszeit in der Gruppe II für Patienten mit low-grade Gliom. Jedoch hat sich die Prognose der high-grade Gliome von den 70er-Jahren bis zu den 90-er Jahren insgesamt kaum verändert.
Um das normale Anreicherungsverhalten von Gd-EOB-DTPA für Perfusionsuntersuchungen der Oberbauchorgane quantitativ und qualitativ zu erfassen, untersuchten wir 50 Patienten mit vordiagnostizierten abklärungsbedürftigen fokalen Leberläsionen. Für die dynamische MRT-Untersuchung mit Hilfe spezifischer GRE-Sequenzen (T1-Flash3D TR/TE:3,35/1,35 Flipwinkel:12°) wurde Gd-EOB-DTPA in einer Standarddosierung von 0,025mmol/kg/KG injiziert und Serien vor, während und nach Kontrastinjektion angefertigt. Das Signal, das Signal zu Rauschverhalten und die mittlere Anreicherung in Prozent wurden errechnet und mit publizierten Vorstudien von Gd-DTPA verglichen. Das Pankreas, die Milz, der Nierenkortex und die Aorta abdominalis erreichten in der arteriellen Phase 15 Sekunden nach Gd-EOB-DTPA Injektion ein Maximum der mittleren Anreicherung von 71%,153%,190%,286%. Das Pankreas und der Nierenkortex zeigten gegenüber dem Milzparenchym ein homogenes Enhancement. Für die Leber und das Nierenmark ermittelten wir ein späteres Maximum in der venösen Phase 90 Sekunden nach Kontrastinjektion von 73%,248%. Eine beginnende intrazelluläre Aufnahme im Leberparenchym in der venösen Perfusionsphase wurde diskutiert. Die Vorteile von Gd-EOB-DTPA stellten sich in den leberspezifischen Spätaufnahmen dar. Die Oberbauchorgane zeigten gegenüber der nativen Diagnostik ein Signalanstieg. Analog zu den vorliegenden Arbeiten, welche sich mit der Gd-DTPA-Dynamik der Oberbauchorgane beschäftigten, ließen sich trotz niedrigerer Gadoliniumkonzentration (Gd-DTPA-0,1mmol/kg/ Gd-EOB-DTPA-0,025mmol/kg) keine relevanten Unterschiede hinsichtlich der Organkontrastierung detektieren. Gd-EOB-DTPA ist ein effektives Kontrastmittel für die Charakterisierung und Detektion fokaler Leberläsionen sowie für die Evaluation pathologischer Prozesse des Oberbauches in einer MRT-Untersuchung.
Vergleich des Kontaktflächenmusters zwischen virtuellen und gefrästen Cerec-3D-Vollkeramikkronen
(2007)
Zielstellung: Es war zu untersuchen, ob mit dem CEREC-3D-System gefräste Vollkeramikkronen mit ihren virtuell erstellten Kronen in Hinblick auf ihr Kontaktflächenmuster übereinstimmen. Die Übereinstimmung sollte hinsichtlich der Parameter Anzahl, Größe, Lage und Form der Kontaktflächen bestimmt werden. Material und Methode: In 28 Gipsmodellen wurden jeweils mindestens ein zweiter Prämolar und ein erster Molar jeweils im Ober- und im Unterkiefer für eine Kronenherstellung vorbereitet (Präparation). Insgesamt wurden 50 Zähne präpariert. Anschließend wurden mit Hilfe des CEREC-3D-Systems Kronen konstruiert. Es erfolgte die frästechnische Überführung der Kronenkonstruktionen und Eingliederung in den Modellfall. Im Bereich der Kronen wurden Silikon-Bissregistrate in statischer Okklusion angefertigt, deren Kontaktpunktmuster mit dem der virtuell konstruierten Kronen verglichen wurde. Ergebnisse: Es ergab sich eine Übereinstimmung von 77,6% in bezug auf die Anzahl der Kontaktpunkte, 75,8% hinsichtlich der Lokalisation, 63% in der Größe und 64,8% bezüglich der Form. Es ließ sich als Tendenz erkennen, dass Oberkieferzähne bessere Ergebnisse liefern als Unterkieferzähne, sowie Molaren bessere als Prämolaren. Schlussfolgerung: Die Erkenntnisse der Arbeit zeigen, dass sich mit der CEREC-3D-Technologie ästhetisch anspruchsvolle, vollkeramische Kronen mit funktionell akzeptabler Okklusion erzielen lassen, die dem virtuellen Design in klinisch relevantem Bereich entspricht. Der Behandler kann sich in hohem Maße darauf verlassen, dass CEREC-3D mit großer Genauigkeit umsetzt, was er zuvor am Bildschirm konstruiert hat.
Anhand von 30 Schädeln japanischer Makaken (Macaca fuscata) wurde in vier postnatalen Altersstufen das Gaumenwachstum für männliche und weibliche Tiere untersucht. Darüber hinaus wurde die Gaumenmorphologie adulter japanischer Makaken mit der anderer Spezies der Macaca-Fascicularisgruppe (M. mulatta, M. fascicularis, M. cyclopis) verglichen. Zur Darstellung der Gaumenmorphologie wurden von allen Schädeln zunächst computertomographische Schichtaufnahmen angefertigt. Um der gekrümmten Gaumenform Rechnung zu tragen, wurden basierend auf den einzelnen koronaren Schichtserien mit Hilfe der SURFdriver® -Software 3D-Rekonstruktionen der Gaumen angefertigt und deren Volumina berechnet. Zusätzlich wurden verschiedene Längen-, Breiten- und Höhenmaße am Schädel, einschließlich des Gaumens erhoben. Zur besseren Einordnung des Gaumenvolumens in den Schädel wurde das Gesichtsschädelvolumen basierend auf den Schädelmaßen Schädelbasislänge, Gesichtslänge, Gesichtsschädelhöhe und Mittelgesichtsbreite berechnet. Macaca fuscata zeigt im vorderen Abschnitt des Gaumens eine Wölbung, welche in adulten Stadien stärker ausgeprägt ist als in den juvenilen Altersgruppen. Diese Wölbung des Gaumendaches flacht nach dorsal zu einer annähernd rechteckigen Form ab. Männliche und weibliche Tiere zeigen im adulten Alter einen ausgeprägten Torus palatinus. Besonders auffällig ist bei beiden Geschlechtern das sehr große Foramen incisivum mit einer vertikalen Septierung. Das postnatale Veränderung der Gaumenform wurde anhand von Indizes beschrieben. Macaca fuscata weist einen langen und schmalen Gaumen auf. Er kann als leptostaphylin bezeichnet werden. Bezüglich der Höhe ist der Gaumen als orthostaphylin (mittelhochgaumig) einzustufen. Da das genaue Sterbealter der Tiere nicht bekannt war, erfolgte die Beschreibung der Wachstumsvorgänge am Gaumen und am Schädel mittels einer einfachen linearen Regressionsanalyse, wobei die Gesichtsschädellänge als Bezugsmaß gewählt wurde. Obgleich die männlichen Tiere stets einen größeren Gaumen als die weiblichen Tiere haben, konnte bezüglich des Wachstumsverhaltens kein Geschlechtsdimorphismus festgestellt werden. Dies trifft gleichermaßen für das Gesichtsschädelvolumen zu. Zur Darstellung von Merkmalszusammenhängen zwischen dem Gaumenvolumen und der Schädelmorphologie erfolgte eine Korrelationsanalyse. Durch eine einfache lineare Regressionsanalyse wurden diese Zusammenhänge untersucht. Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Gaumenvolumen und den Längen-, Breiten- und Höhenmaßen des Gesichtsschädels nachgewiesen werden. Das Ergebnis der partiellen Korrelationsanalyse ergab jedoch für das Abhängigkeitsverhältnis von Gaumenvolumen und Kieferhöhlenvolumen einen signifikanten Einfluss durch die Körpergröße und die Schädellänge. Der Vergleich der Regressionsgeraden bestätigt ein unterschiedliches Wachstumsverhalten von Gaumenvolumen und Kieferhöhlenvolumen. Die Kieferhöhle weist ein schnelleres Wachstum als der Gaumen auf. Unterschiede der Gaumenmorphologie innerhalb der Fascicularisgruppe wurden mittels einer einfaktoriellen ANOVA untersucht. Es stellte sich heraus, dass Macaca fuscata ein annähernd gleich großes Gaumenvolumen wie Macaca mulatta besitzt. Einen signifikanten Unterschied konnte zwischen Macaca fascicularis und den drei anderen Spezies der Fascicularisgruppe gefunden werden. Diese Unterschiede sollten in weiteren Studien untersucht werden.