Refine
Year of publication
- 2009 (4) (remove)
Document Type
- Doctoral Thesis (4)
Language
- German (4)
Has Fulltext
- yes (4)
Is part of the Bibliography
- no (4)
Keywords
- Cemented acetabular cup (1)
- Densitometrie (1)
- Hallux valgus (1)
- Hüftgelenkprothese (1)
- Knochendichte (1)
- Komplikation (1)
- Morbus Perthes (1)
- Osteotomie (1)
- PMMA (1)
- Perthes disease (1)
Institute
- Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (4) (remove)
Die aseptische Lockerung ist die häufigste Ursache für frühzeitige Revisionseingriffe von zementierten Pfannen. Diese Problematik ist bislang schwer zu beherrschen und stellt mit großer Wahrscheinlichkeit ein multikausales Geschehen dar. Klinischen Studien zufolge ist das Auftreten von Osteolysesäumen assoziiert mit der Inklinationsstellung einer Pfanne. Die Pfannenstellung beeinflusst die Übertragung von Kräften auf den umgebenden Knochen und damit die Entstehung relativer Mikrobewegung am Zement- Knochen Interface. In diesem Belastungsmodell wurden biomechanischen Beckenknochen zementierte Pfannen unter verschiedenen Inklinationswinkeln (30°, 40°, 45°, 50°, 55°)implantiert. Unter physiologischer worst-case Belastung wurde die resultierende Mikrobewegung im Bereich der Grenzschicht über Induktionswegaufnehmer an Os ilium, Os ischii und Os pubis registriert. Außerdem wurden die häufig eingesetzten Zementsorten Palacos R und Palamed aufgrund ihrer unterschiedlichen Zusammensetzung und der damit verbundenen initialen Viskosität hinsichtlich der Verankerungsstabilität verglichen. Im Bereich des Pfannendaches zeigte sich das Bewegungsausmaß stets um etwa eine Größenordnung höher ausgeprägt als an Os ischium und Os pubis. An diesen beiden Messorten konnte kein Zusammenhang zwischen Inklinationswinkel und Mikrobewegung nachgewiesen werden. Bei einer steilen Inklination von 55° wurden im Bereich des Pfannendaches die höchsten Auslenkungen registriert (bis zu 89µm), bei flacheren Pfannenstellungen ergaben sich geringere Bewegungsausmaße(18µm bei 30°). Die Wahl der Zementsorte zeigte keinen Einfluss auf das Verhalten von Mikrobewegung.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es, den Verlauf der periprothetischen Knochendichte nach Implantation eines zementfreien Zweymüller-Hüftschafts während des ersten postoperativen Jahres zu objektivieren. Die densitometrischen Messungen erfolgten präoperativ und durchschnittlich sieben Wochen (+/- 2,5 Wochen), sechs Monate (+/- 1 Monat) sowie 13 Monate (+/- 2 Monate) postoperativ. Es nahmen 105 Patienten, darunter 63 Frauen und 42 Männer, an dieser Analyse teil. Das durchschnittliche Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Prothesenimplantation betrug 70 Jahre. Die Auswertung erfolgte in Bezug auf das gesamte Patientenkollektiv sowie für verschiedene Gruppen, um dadurch Einflussfaktoren auf die peri-prothetische Knochendichte zu erkennen. Bei allen Gruppen zeigte sich eine kontinuierliche Abnahme der Knochendichte in der Calcarregion. Des Weiteren war in den ersten sechs Monaten postoperativ der stärkste Knochendichteverlust zu beobachten. Nach bis zu einem Jahr post-operativ kam es zu einer weiteren Abnahme der Knochendichte, die aber im Vergleich zu den ersten sechs Monaten geringer ausgeprägt war. Eine osteoporose-spezifische Therapie bei Patienten mit verminderter Knochendichte kann den periprothetischen Knochendichteverlust gegenüber Patienten mit verminderter Knochendichte und ohne eine osteoporosespezifische Medikation reduzieren. Verglichen mit Patienten, die präoperativ eine normale Knochendichte aufwiesen, kam es bei Patienten mit präoperativ verminderter Knochendichte zu einem stärker ausgeprägten Knochendichteverlust. Risikofaktoren für eine verminderte Knochendichte und somit für einen erhöhten periprothetischen Knochendichteverlust scheinen das weibliche Geschlecht, vor allem postmenopausale Frauen, und ein Alter von über 70 Jahren zu sein. Patienten mit normalem Gewicht wiesen im Vergleich zu adipösen Patienten verminderte mittlere Knochendichten auf. Dies lässt vermuten, dass Übergewicht einen Risikofaktor für einen erhöhten periprothetischen Knochendichteverlust darstellt. Ein Einfluss des „Body Mass Index“ auf die periprothetische Knochendichte konnte in dieser Studie nicht gezeigt werden. Die präoperativen densitometrischen Ergebnisse dienten zur Beurteilung der Prävalenz von Osteoporose in diesem Patientenkollektiv. Es zeigte sich, dass die Hälfte aller Patienten eine verminderte Knochendichte im Sinne der Osteopenie oder Osteoporose aufwies. Lediglich 24 % der Patienten mit verminderter Knochendichte wurden einer osteoporosespezifischen Therapie zugeführt.
Morbus Perthes
(2009)
In der Klinik für Orthopädie und orthopädische Chirurgie der Universität Greifswald wurden in den 10 Jahren von Januar 1996 bis Januar 2006 insgesamt 1011 Korrekturen der Hallux-valgus-Deformität durchgeführt. Davon 353 Eingriffe nur am 1. Strahl (Methode nach Chevron/Austin oder Meyer/Scarf oder Basisosteotomie), 265 Eingriffe zusätzlich mit einer Osteotomie nach Akin (komplexer Eingriff), und 393 Eingriffe mit zusätzlicher Korrektur mindestens eines weiteren Strahles (komplexe Korrektur). Dabei handelte es sich um Eingriffe zur Korrektur einer Hammer- oder Krallenzehe. Insgesamt traten 82 Komplikationsfälle im Patientengut auf, von denen insgesamt 46 Fälle revisionspflichtig waren. Die Komplikationsrate im Operationsgut lag damit bei 8,1%. Die Breite der Komplikationsfälle umfasste Wundheilungsstörungen, Wundinfektionen, Materialversagen des Osteosynthesematerials, Schraubendislokationen, Beschwerden durch störendes Osteosynthesematerial, Wundnekrosen, Rezidive der Grunderkrankung, Pseudarthrosenbildung und Metatarsaleköpfchennekrosen. Letztere traten in 0,5% des Patientengutes auf. Die Therapie der Komplikationen erfolgte zeitnah und so weit wie möglich standardisiert. Es war allerdings häufig ein befundadaptiertes Vorgehen in Abhängigkeit vom Primäreingriff, Stellung und Durchbau der ossären Fragmente etc. notwendig. In allen Fällen konnte die klinische Symptomatik gebessert werden. Zur Objektivierung der Ergebnisse wurde der Hallux-Metatarsophalangeal-Interphalangeal-Score der A.O.F.A.S (Kitaoka et al. 1994) herangezogen. Im Mittel wurde präoperativ ein Score von 34,69 Punkten erreicht und konnte auf 84,75 Punkte verbessert werden. Des weiteren wurden prä- und postoperativ Röntgenbilder in 2 Ebenen angefertigt und der Hallux-valgus- und der Intermetatarsale-Winkel verglichen. Der Hallux-valgus-Winkel konnte von durchschnittlich 34,57° präoperativ auf 12,36° postoperativ verbessert werden. Der Intermetatarsalewinkel maß im Mittel präoperativ 14,87° und konnte auf 6,94° verbessert werden. Insgesamt konnten bei 95% des Patientengutes gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Dies ist durchaus vergleichbar mit dem internationalen Standard und zeigt, dass bei konsequentem Komplikationsmanagement das klinische Ergebnis auch nach (zum Teil mehrfachen) Revisionseingriffen nicht wesentlich schlechter sein muss als bei komplikationslosem postoperativen Verlauf.