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Durch den CO2-Anstieg in der AtmosphĂ€re kann es zu einer zunehmenden VerĂ€nderung im gelösten Karbonatsystem sowie des pH-Wertes der OberflĂ€chenwĂ€sser der Ozeane kom-men (IPCC, 1996). Die potenziellen Auswirkungen dieser so genannten Ozeanversauerung auf die Ăkosysteme der Meere gewinnen zunehmend an Bedeutung (Buck und Folger, 2009). Beispielsweise verursacht eine Versauerung der Meere eine Verschiebung der Kar-bonatsĂ€ttigungswerte im Wasser, welches Auswirkungen auf die Schalenbildung von Or-ganismen aber auch auf die Remineralisierung von organischem Material und auf die Lö-sung von Karbonaten im Meeresboden hat (Guinotte und Fabry, 2008). Im Rahmen des Projektes BIOACID wurde die vorliegende Arbeit durchgefĂŒhrt. Ziel der Arbeit war, die aktuelle Pufferwirkung des Wattenmeeres fĂŒr das gesamte Karbonatsystem der Nordsee zu bestimmen. Um das Karbonatsystem der WassersĂ€ule und deren Interakti-on mit dem Sediment zu verstehen, war es notwendig, vorher die biogeo- und physiko-chemischen Grundlagen der Auflösung von biogenen und abiogenen Karbonaten im Sedi-ment zu untersuchen. HierfĂŒr wurden zum einen Laborexperimente und zum anderen in-situ Feldexperimente durchgefĂŒhrt, um das Reaktionsverhalten von Karbonaten aus dem Wattenmeer zu bestimmen. FĂŒr die Untersuchung des aktuellen pelagischen Karbonatsys-tems und der benthisch-pelagischen Kopplung wurden umfangreiche Beprobungen der WassersĂ€ule (tidal, rĂ€umlich, saisonal) und zusĂ€tzlich von kleinen Prielen und vom Poren-wasser durchgefĂŒhrt. Aus den Daten wurde ein auf delta13C(DIC) und DIC basierendes Modell entwickelt, welches zur Interpretation von Karbonatsystemen benutzt werden kann. FĂŒr alle Probennahmen und Experimente wurde verschiedene Parameter bestimmt, wie die Struktur und Zusammensetzung der Karbonate, die Temperatur, der pH-Wert, die Haupt- und Spurenelemente, TA, delta13C (DIC), DIC. ZusĂ€tzlich wurden im Porenwasser die Sulfid- und Sulfatkonzentrationen gemessen. Das Sediment wurde auf Fe*, Mn* und Ca* sowie TC, TN, TS, TIC und TOC untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die untersuchten biogenen Karbonate (Mytilus edulis, Ce-rastoderma edule, Crassostrea spp., Ensis americanus, Spisula spp.) bis zu 0,1 logarithmi-sche Einheiten instabiler als die jeweiligen abiogenen Karbonate (Aragonit, Kalzit) waren. Dies war durch den Aufbau des Kristallgitter und deren eingebaute Organik erklĂ€rbar. Die Auflösungsraten wurden vom PCO2, der Temperatur, dem Salzgehalt, der Karbonatzusam-mensetzung, der Karbonatstruktur, der KorngröĂe und der Anwesenheit von Fremdionen beeinflusst. Es wurde eine Reaktionsordnung der biogenen und abiogenen Karbonate von 1 bis 2 bestimmt. Durch den Zusatz von Mn bzw. PO4 erhöhte sich die Reaktionsordnung auf 2,5 bis 3. Bei einer theoretischen Reaktionsordnung von 1 wurden Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten von lg (-4) bis lg (-3) bestimmt diese Ă€nderten dich durch die Zugabe von Fremdionen nur leicht zu negativeren Werten. Es konnte gezeigt werden, dass die OberflĂ€che durch AbschĂ€tzung ĂŒber die Reaktionsrate am genausten war. Im Sediment konnten bei den in-situ Feldexperimenten eindeutige LösungsvorgĂ€nge der Karbonate beobachtet werden. Es zeigten sich deutlich stĂ€rkere Lösungserscheinungen, wie Löcher und abgerundete Kanten, in den obersten Zentimetern als in tieferen Schichten. Dies ist durch die oxische bzw. suboxische Bedingungen erklĂ€rbar, die die besten Vorraus-setzungen fĂŒr die Karbonatlösung gegeben. Durch die oxischen bzw. suboxischen Bedin-gungen sind die Fremdionen in Oxidiertem Zustand im Sediment vorhanden, dadurch sind diese inaktiv in Bezug auf inhibitorische Wirkungen auf die Karbonatlösung. ZusĂ€tzlich ist durch die Remineralisierungsprozesse (Manganreduktion, Eisenreduktion, Sulfatreduktion) das Porenwasser leicht an Karbonat untersĂ€ttigt. Es konnte als vorherrschender Prozess eine Karbonatlösung festgestellt werden, die wĂ€hrend der Jahreszeiten unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt war. Das Karbonatsystem in der WassersĂ€ule zeigte deutliche tidale, rĂ€umliche und saisonale Ănderungen. Diese zeigten Mischungsprozesse mit der Nordsee und SĂŒĂwasser an, aber auch EinflĂŒsse von benthischen (Remineralisierung) und pelagischen (PrimĂ€rproduktion) Prozessen. Die EinflĂŒsse waren ĂŒber die Jahreszeiten unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt. WĂ€hrend abflieĂenden Wassers trat Porenwasser aus dem Sediment und beeinflusste das Karbonatsystem des Wattemeers. delta13C (DIC) zeigte im Winter eine Korrelation mit dem Salzgehalt, was deutlich auf einen Mischungsprozess mit der Nordsee und den anderen Faktoren (Porenwasser, SĂŒĂwasser) schlieĂen lieĂ. Dabei war die Nordsee der deutlich gröĂere Einflussfaktor im Vergleich zu Porenwasser. Der Einfluss von SĂŒĂwasser direkt im Wattenmeer war sehr gering und auf Grund stark schwankender Abflussraten unregel-mĂ€Ăig. Im Sommer konnten auf Grund einer Ăberlagerung des Mischungssignals durch biologische AktivitĂ€t in der WassersĂ€ule keine Mischungsprozesse direkt gezeigt werden. Beim Vergleich von ostfriesischen und nordfriesischen Wattenmeer konnte gezeigt werden, dass dieselben Einflussfaktoren eine Rolle spielen. Die Variationsbereiche in diesen Gebieten waren wegen verschiedener Wasservolumina und Sedimente im Untergrund der einzelnen Tidebecken unterschiedlich hoch. Die Sedimenttypen hatten durch ihre unter-schiedlichen Transportmechanismen des Porenwassers einen Einfluss auf das Karbonatsys-tem der WassersĂ€ule. Basierend auf diesen Daten konnte ein Modell zur AbschĂ€tzung der Quellen und Senken der Variablen des CO2-Systems entwickelt werden. Zur Modellierung werden lediglich die Werte von delta13C (DIC) und DIC benötigt, um alle Prozesse, welche das Karbonatsystem in der WassersĂ€ule beeinflussen können, zu identifizieren. Das Modell kann tidale, saisonale und rĂ€umliche Prozesse trennen, welche zur Identifizierung der Quellen und Senken in KĂŒstengebiete notwendig sind. Das Modell kann fĂŒr alle KĂŒstengebiete und Ăstuare ange-wendet werden, aber auch fĂŒr den offenen Ozean. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Wattenmeer eine Quelle von Karbonat sein kann. Um dies quantitativ abzuschĂ€tzen zu können, werden die hier erhobenen Daten in prognostische Modelle (PĂ€tsch und KĂŒhn, 2008; KĂŒhn et al., 2010) einflieĂen, um abzu-grenzen in welchen Jahreszeiten das Watt als Quelle und wann als Senke fĂŒr das Karbonat-system fungiert. In weiteren Arbeiten sollte der Einfluss der Fremdionen auf die Karbonatauflösung nĂ€her untersucht werden. In dieser Arbeit konnte der Einfluss in Laborexperimenten nachgewie-sen werden, in den in-situ Feldexperimenten aber nicht. Es sollte geklĂ€rt werden, auf wel-che Weise die Inhibition funktioniert und welche minimalen und möglicherweise maxima-len Konzentrationen inhibierend wirken. In diesem Zusammenhang wĂ€re auch eine Unter-suchung sinnvoll, die auch oxidiertes Mangan in Form von Manganoxiden einsetzten bzw. Mangankrustenbildung in Zusammenhang mit Karbonatlösung und âfĂ€llung betrachten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Einfluss der Mikroorganismen auf die Karbonatauflö-sung im Sediment zu untersuchen, bereits Knauth-Köhler, K. (1995) hat in ihrer Diplomar-beit in MiesmuschelbĂ€nken gezeigt, dass Mikrooganismen die Karbonatschalen beeinflus-sen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der PrĂ€valenzanalyse des Down Syndroms in einem deutschen populationsbasierten Fehlbildungsregister (Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt). Erstmalig fĂŒr Deutschland werden dabei auch die EinflĂŒsse der PrĂ€nataldiagnostik und des mĂŒtterlichen Alters, einzeln sowie kombiniert, genauer betrachtet.Anhand der Daten vom Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt (1995-2010), des statistischen Bundesamtes (1990-2010), des statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt (1995-2010) sowie der KassenĂ€rztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern (1999-2009) und Sachsen-Anhalt (2005-2009) wurden PrĂ€valenzen des Down Syndroms, maternale Altersstrukturen in Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Inanspruchnahme verschiedener Formen prĂ€nataler Diagnostik und die EinflĂŒsse des mĂŒtterlichen Alters sowie einer prĂ€natalen Diagnose auf den Ausgang der Schwangerschaft untersucht. Im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ist das mĂŒtterliche Alter in 95,5% der FĂ€lle (386 von 404) angeben, fĂŒr 9,7% der FĂ€lle (39 von 404) fehlen Angaben zur prĂ€natalen Diagnostik. Die Daten des statistischen Bundesamtes zum mĂŒtterlichen Alter sind, bis auf 213 FĂ€lle mit unbekanntem Alter bis 1998, vollstĂ€ndig (99,9%). Wie erwartet zeigte sich ein Anstieg des mĂŒtterlichen Durchschnittsalters in Deutschland von 28,1 Jahren (1990) auf 30,5 Jahre (2010) mit einem Anstieg des Anteils der MĂŒtter ab 35 Jahren um 14% (1990: 9,9%, 2010: 23,9%). Dies lieĂ sich, in geringerem AusmaĂ, auch in den beiden BundeslĂ€ndern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nachweisen. Damit einhergehend stieg die erwartete PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:762 (1995) auf 1:543 (2010). Dies findet sich auch in der PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Geborene mit einem Anstieg von 1:591 (1995-1998) auf 1:581 (2007-2010). Gleichzeitig sank jedoch die PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:1134 (1995-1998) auf 1:1338 (2007-2010). Analog internationaler Angaben entschieden sich 90,9% der Schwangeren gegen ein Kind mit Down Syndrom, wenn es prĂ€natal bekannt war. 79,8% der Lebendgeborenen mit Down Syndrom waren prĂ€natal unbekannt. Allerdings zeigte sich in den letzten Jahren, dass sich Frauen, vor allem Schwangere ab 35 Jahre, zunehmend bewusst fĂŒr ein Kind mit Down Syndrom entscheiden (1995-1998: 3,9%; 2007-2010: 10,5%). Es zeigte sich eine Zunahme der Inanspruchnahme invasiver prĂ€nataler Diagnostik in der Normalbevölkerung und in der Gruppe Schwangerer mit Feten mit Down Syndrom, hier vor allem jene, welche jĂŒnger als 35 Jahre alt waren. EinschrĂ€nkend ist zu sagen, dass es sich bei den verwendeten Daten zur PrĂ€nataldiagnostik, um sehr spezielle Daten handelt. So sind die Daten der KassenĂ€rztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nur abrechenbare FĂ€lle zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen und jene FĂ€lle des Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ausschlieĂlich Frauen, deren Feten eine Pathologie aufwiesen. Des Weiteren erfolgt die Meldung im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt freiwillig und die Erfassungsbögen sind den aktuellen Entwicklungen des prĂ€natalen Screenings nicht angepasst. Der angestrebte Vergleich der beiden BundeslĂ€nder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt gestaltete sich aufgrund verschiedener dezentraler Erfassungsinstrumente und Weitergabepolitik als schwierig und nicht voll umsetzbar. Die PrĂ€valenz des Down Syndroms stieg bezogen auf die Geborenen leicht an, bezogen auf die Lebendgeborenen sank sie jedoch. Dies konnte man mithilfe der Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt gut analysieren. Lider ist eine solche Fehlbildungserfassung in Deutschland nur gering, regional und auf freiwilliger Basis verbreitet. Die vermutete Ursache der PrĂ€valenzentwicklung in mĂŒtterlichem Alter und PrĂ€nataldiagnostik konnte bedingt gefunden werden, da die erhobenen Daten zur Inanspruchnahme der PrĂ€nataldiagnostik aufgrund ihrer SelektivitĂ€t als AnnĂ€herung an die RealitĂ€t zu betrachten sind. Zur genaueren Bearbeitung dieser Fragestellungen wĂ€re es notwendig eine gröĂere reprĂ€sentative Population unter Miteinbeziehung regionaler, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte zu untersuchen.
In Form einer kasuistischen Darstellung wird die Entwicklung von 5 Patienten vor dem Hintergrund der individuellen Voraussetzungen im Verlauf eines Jahres beschrieben. BerĂŒcksichtigt werden dabei auch retrospektive Informationen, um ein genaues Patientenprofil zu erstellen. WĂ€hrend dieser Zeit nahmen die Patienten und Angehörige an einem im Rahmen der medizinischen Versorgung von Schizophreniepatienten poststationĂ€ren Nachbetreuungsprogramm teil, welches sich an den aktuellen Leitlinien orientierte. Die therapeutischen Interventionen beinhalteten eine psychoedukative Familienintervention, kognitive Verhaltenstherapie in Form von EinzelgesprĂ€chen und eine Betreuung durch den Sozialarbeiter. Im Verlauf wurde die Entwicklung der einzelnen Patienten in Form einer kasuistischen Darstellung beschrieben. Neben der subjektiven Beobachtung wurden unterstĂŒtzend etablierte Selbst- und Fremdratings durchgefĂŒhrt, um Daten bezĂŒglich der Psychopathologie, LebensqualitĂ€t, Compliance und des Wissenszuwachses zu erheben. Ein weiterer Schwerpunkt stellte die Entwicklung der Hospitalisierungsrate bei den einzelnen Patienten dar. Die Erhebung der Daten erfolgte vor Beginn, intermittierend und im Anschluss der Intervention. Als Messinstrumente wurden u.a. die âPositive and Negative Symptom Scaleâ (PANSS), der âWHO-Quality of life-Bogenâ (WHO-QOL-BREF), der Fragebogen zur Erfassung des âSubjektiven Wohlbefindens unter Neuroleptikaâ (SWN) sowie die EinschĂ€tzung der Compliance nach Kemp eingesetzt. In einem Interview erfolgte die Analyse der ZeitrĂ€ume und individuellen Lebenssituation vor einem stationĂ€ren Aufenthalt, um eventuelle Stressfaktoren herauszustellen, welche zu einer Verschlechterung der Symptomatik beigetragen haben könnten. Die Datenauswertung erfolgte dabei bewusst qualitativ-deskriptiv mit der schwerpunktmĂ€Ăigen Beobachtung der einzelnen Gruppenteilnehmer. Ergebnisse: Die Entwicklung der einzelnen Patienten wĂ€hrend des Beobachtungszeitraumes war sehr geprĂ€gt von den individuellen Voraussetzungen. Dabei bestimmten der Erkrankungsstatus, das soziale Umfeld und die jeweiligen LebensumstĂ€nde sowie die kognitive LeistungsfĂ€higkeit entscheidend den Verlauf des Einzelnen. Die Auswertung der Gesamtstatistiken steht aufgrund der insgesamt sehr kleinen Patientengruppe und der damit verbundenen geringen Aussagekraft im Hintergrund. Das Rekrutieren der Patienten und Angehörigen sowie das Aufrechterhalten des BehandlungsverhĂ€ltnisses waren vermutlich wegen der unterschiedlichen Bewertung der Intervention hinsichtlich des persönlichen Gewinns und Nutzens mit groĂem Aufwand verbunden. Insgesamt zeigte sich bei dem ĂŒberwiegenden Teil der Patienten eine geringe Verbesserung der Psychopathologie. Die LebensqualitĂ€t wurde von den einzelnen Individuen im Beobachtungszeitraum sehr unterschiedlich bewertet. Eine deutliche Verbesserung der LebensqualitĂ€t ist insgesamt nicht zu erkennen. Die Anzahl der Krankenhausaufenthalte verĂ€nderte sich nicht, jedoch verringerte sich die durchschnittliche Krankenhausverweildauer und Rate der davon betroffenen Patienten. Das Krankheitswissen, welches mit Hilfe der verschieden Fragebögen erfasst wurde, war vom Bildungsstand und der aktuellen Symptomatik des Patienten abhĂ€ngig. In den Interviews lieĂen sich bei allen Patienten bestimmte Stressfaktoren finden, die als negative VerstĂ€rker des Krankheitsverlaufes gewertet werden könnten.
Despite a plethora of therapeutic approaches, the injection of local anaesthetics itself remains one of the most painful and dreadful procedures among children. Stimulation of acupoint LI4 is associated with analgesic effects in dentistry. Goal of the study To investigate whether stimulation of LI4, added to standard therapy (ST), reduces pain and distress during injection of local anaesthetic (LA) in comparison with ST alone. Materials and Methods Children, scheduled for dental treatment in local anaesthesia on 2 separate days were enrolled in this trial, approved by local ethics commission. On one day each child received bilateral acupuncture of LI4 point, using indwelling fixed âNew Pyonexâ needles (0.2 x 1.5 mm; Seirin, Japan). The parents of the children were asked to stimulate the needles by massage. Standardized injection of LA was performed 5 min following acupuncture. The needles were withdrawn at the end of dental treatment. On the other day of treatment children received LA injection without acupuncture. The order of treatment days (acupuncture first or vice versa) was randomised. Primary endpoint was the pain intensity during LA injection reported by children on Visual Rating Scale from 0=no pain to 10=maximal pain imaginable (VRS-11). Secondary endpoints were parent- and dentist-assessed pain intensity (measured on Numeric Rating Scale 1-10), patientsâ heart rate before and during dental treatment and satisfaction with received therapy (measured on Numerical Rating Scale 1-5.) Side effects of LI4 stimulation were also recorded. Results and Discussion The data of 49 children (22 females; age 10 ± 4 yrs; mean ± SD), who completed both visits, were analysed. Children reported less pain with than without acupuncture: 2.2 ± 2.5 vs. 3.9 ± 2.7; mean ± SD, p<0.001. Heart rate decreased after LI4 stimulation compared to ST alone throughout the dental treatment (p<0.05). LI4 stimulation was safe and raised better satisfaction with the treatment among children and parents, than ST alone (p<0.05). Other secondary endpoints were comparable between both sessions. Conclusion Stimulation of acupuncture point LI4 reduces pain and autonomous stress during injection of local anaesthetics in paediatric dentistry.
Die Herausforderung des Notarztes in der PrĂ€klinik besteht darin, innerhalb kĂŒrzester Zeit mittels begrenzter medizinischer Ausstattung und oftmals nur anhand von Symptomen eine suffiziente Diagnostik und Therapie zur Versorgung des Patienten zu gewĂ€hrleisten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist eine möglichst standardisierte Vorgehensweise in Form von Algorithmen notwendig. Hierzu werden von regionalen Wiederbelebungsorganisationen (ERC/AHA) auf der Grundlage des ILCOR anhand von â soweit möglich â evidenzbasierten Erkenntnissen die international geltenden Leitlinien zur Wiederbelebung entwickelt. Inwieweit in MV tĂ€tige NotĂ€rzte diesen zustimmen und welche persönlichen Merkmale des Notarztes (z. B. Alter, Weiterbildungsstatus) zu einer konsequenteren Umsetzung dieser fĂŒhren, beschreibt diese Dissertation. Ziel dabei ist, Ăberlegungen hinsichtlich der notfallmedizinischen Aus- und Weiterbildung anzustellen und letztlich durch Optimierung der StrukturqualitĂ€t einen Beitrag zur Verbesserung des QualitĂ€tsmanagements in der prĂ€hospitalen Notfallmedizin zu leisten. Letztlich soll die Versorgung von Notfallpatienten verbessert und gleichermaĂen die Zufriedenheit der NotĂ€rzte gesteigert werden. Anhand eines in MV im Zeitraum von Juli 2010 bis Mai 2012 an NotĂ€rzte gerichteten Fragebogens wurden u. a. die auch im A(C)LS-Kurs vermittelten Inhalte der Leitlinien von 2005/2010 zur Versorgung des akuten Koronarsyndroms, des Herz-Kreislauf-Stillstandes sowie zur Versorgung tachykarder und bradykarder Herzrhythmusstörungen thematisiert. Zudem wurden die genannten persönlichen Merkmale in Form von soziodemografischen Daten erfasst. Nach Erstellung eines Summenscores in Verbindung mit den soziodemografischen Daten konnte durch Anwendung statistischer Tests der Einfluss der persönlichen Merkmale auf die Umsetzung der Leitlinien analysiert werden. Einzelne Teilnehmer wurden aus den jeweiligen Tests ausgeschlossen aufgrund fehlender Angaben zu einzelnen Fragen bzw. soziodemografischen Daten. Insgesamt beteiligten sich 98 NotĂ€rzte. Mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von α †0,05 und entsprechender Ausschlussverfahren konnte festgestellt werden, dass die Beteiligung an den Zusatzausbildungen (ERC, AHA, Organisationen zur Traumaversorgung) mit p=0,036 und der Besitz der Qualifikation âIntensivtransportâ nach DIVI-Empfehlung (p=0,029) zu einer konsequenteren Umsetzung der Leitlinien fĂŒhrt. Bei den Variablen Alter, Geschlecht, Fachrichtung, Weiterbildungsstatus, Dauer der NotarzttĂ€tigkeit, durchschnittliche Anzahl an Notarztdiensten im Monat und Einsatzort des Notarztes lieĂ sich hingegen kein Zusammenhang in Bezug auf die Umsetzung der Leitlinien herstellen. Die Teilnahme am A(C)LS-Kurs betrĂ€gt 3,06%. An mindestens einer der ZusatzÂŹausbildungen nahmen 11,7% der NotĂ€rzte teil. Verglichen mit dem verpflichtenden 80-stĂŒndigen Notfallmedizinkurs werden bei den o. g. Zusatzausbildungen zur Vermittlung der Leitlinien StĂ€rken vor allem im effizienten Instruktoren-Teilnehmer-VerhĂ€ltnis, in der standardisierten Instruktorenausbildung und dem gut strukturierten Kurs- und Fortbildungsprogramm gesehen. Um den Kursstatus beizubehalten, ist eine Auffrischung im Abstand von zwei Jahren notwendig. In diesem Zusammenhang wĂ€re es wĂŒnschenswert, wenn wie z. B. in Ăsterreich oder Hessen auch in MV eine gesetzlich geregelte Fortbildungspflicht der NotĂ€rzte in festgelegten AbstĂ€nden eingefĂŒhrt wĂŒrde. Zur Sicherstellung der Vermittlung aktueller Leitlinien könnte der Notarztkurs mit einem A(C)LS-Providerkurs kombiniert werden. Um die niedrige Teilnahme am A(C)LS-Kurs zu steigern, sollten berufliche und finanzielle Anreize sowie ein regionales Kurszentrum in MV geschaffen werden. Die Beziehung zwischen der Qualifikation âIntensivtransportâ nach DIVI-Empfehlung und der konsequenteren Umsetzung der Leitlinien ist am ehesten auf die Kombination der ihr zu Grunde liegenden Anforderungen zurĂŒckzufĂŒhren. Hierzu gehören der Nachweis klinischer TĂ€tigkeit in der Intensivmedizin, die Notarztqualifikation, regelmĂ€Ăige Notarztdienste und die Absolvierung eines 20-stĂŒndigen Kurses Intensivtransport. In Anlehnung an den ADAC wĂ€re in der Luftrettung grundsĂ€tzlich die Qualifikation vorauszusetzen. Aus den voranstehenden Aussagen ergibt sich, dass eine regelmĂ€Ăige Fortbildung der NotĂ€rzte Grundvoraussetzung fĂŒr die Kenntnis und Umsetzung der Leitlinien im Umgang mit kardialen NotfĂ€llen ist. Ideen zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung von NotĂ€rzten bestehen, jedoch wurden diese bisher nur in AnsĂ€tzen verwirklicht. Durch das Zusammenwirken der Gesetz- und Verordnungsgeber, Ărztekammern und Arbeitgeber ist eine Verbesserung der Notfallversorgung zu erwarten.
Die hier vorliegende Dissertation befasst sich mit der Frage, ob es möglich ist eine diffuse Makulopathie, wie sie im Rahmen einer diabetischen Retinopathie auftreten kann, mit einer panretinalen Photokoagulation zu therapieren. Mit Hilfe einer ausfĂŒhrlichen Literaturrecherche wurden im ersten Teil der Arbeit mehrere Veröffentlichungen, welche sich mit panretinaler Lasertherapie befassen, untereinander verglichen. Ziel war es fĂŒr die verschiedenen Laserparameter Konfigurationen zu finden, mit denen die Resorption eines bestehenden Makulaödems gefördert wird. Die gröĂten Unterschiede, welche sich innerhalb der betrachteten Arbeiten bezĂŒglich einer Ădemzunahme zeigten, bezogen sich auf die Reihenfolge der Lasersitzungen. Um eine Ădemreduktion zu erzielen wird empfohlen, primĂ€r die mittlere Netzhautperipherie zu koagulieren um danach am hinteren Augenpol fortzufahren, wobei ein Abstand von mehr als zwei Papillendurchmesser zur Fovea von Bedeutung ist. So kann die eingangs hypoxische Netzhaut durch GefĂ€Ăanpassungen die Laser-induzierte inflammatorische Situation besser abfangen. BerĂŒcksichtigt werden sollte dabei, dass durch eine panretinale Laserkoagulation keine fokalen NetzhautverĂ€nderungen im Bereich der Makula beeinflusst werden können. Eine vorherige Netzhautdickenbestimmung mit Hilfe einer Optical Coherence Tomography erlaubt es diffuse Ădeme mit einer schlechten Prognose zu differenzieren. Da sich die in der Literaturrecherche gefundenen Parameter kaum von denen in der Augenklinik Greifswald unterscheiden, wurden im weiteren Verlauf der Studie die Daten von Diabetespatienten mit einem diffusen Makulaödem untersucht, welche von Juni 2008 bis Mai 2012 in der Laserabteilung der Klinik und Poliklinik fĂŒr Augenheilkunde in Greifswald behandelt wurden. Die Ergebnisse dieser Auswertung fĂŒhren einerseits zu der Empfehlung Patienten mit einer nicht-proliferativen diabetischen Retinopathie und einer diffusen Makulopathie vor einer panretinalen Photokoagulation einer GRID-Laserkoagulation zur Netzhautdickenreduktion zuzufĂŒhren. Andererseits wird eine prospektive Patientenstudie empfohlen, die weitere Untersuchungsparameter berĂŒcksichtigt um eine bessere Kontrolle der gefunden Ausschlusskriterien zu gewĂ€hrleisten.
Theoretischer Hintergrund: Ausdauerndes Handeln (Persistenz) ist fĂŒr das Erreichen schwieriger Ziele notwendig. Ohne Persistenz und die zugrundliegenden motivational-kognitiven Prozesse wĂŒrde eine Person bei auftretenden Schwierigkeiten jede Handlung sofort abbrechen. Allerdings stellen sich manche Ziel-Intentionen als kaum umsetzbar heraus, sodass das Ziel, wenn ĂŒberhaupt, nur unter unverhĂ€ltnismĂ€Ăig hohen Kosten erreicht werden kann. Persistenz wĂŒrde dann zu einer Verschwendung von Anstrengung, Zeit oder Geld fĂŒhren. Wie vorangegangene Studien gezeigt haben, neigen Menschen dazu, an solchen fehlgehenden oder verlustreichen Handlungen festzuhalten. Somit kann Persistenz nicht der einzige Faktor sein, der fĂŒr eine effektive und ressourcenschonende Zielverfolgung wichtig ist. Zielgerichtetes Verhalten muss auch an relevante VerĂ€nderungen, die wĂ€hrend des Zielstrebens auftreten, angepasst werden, was gegebenenfalls, z. B. bei Lebensgefahr, auch zum Handlungsabbruch fĂŒhren sollte. In der vorliegenden Arbeit wird eskalierende Persistenz als spezifischer Aspekt dieses Persistenz-FlexibilitĂ€ts-Dilemmas (Goschke, 2008) analysiert. Der volitionale Zustand, der die Grundlage zielgerichteter Persistenz bildet, wird ĂŒblicherweise als Commitment bezeichnet. GemÀà volitionspsychologischer AnsĂ€tze, wie der Goal-Setting Theorie (Locke & Latham, 2002) oder dem Rubikon-Model der Handlungsphasen (Gollwitzer, 1990), wird Commitment als Festlegung auf die Erreichung eines Ziels beschrieben. Das Konstrukt wird jedoch eher allgemein definiert. Mit der vorliegenden Arbeit wird das Commitment-Modell der Handlungsphasen (CMHP) vorgeschlagen, das auf dem Rubikon-Modell aufbaut und eine neue, prĂ€zisere Perspektive auf Commitment und dessen Implikationen fĂŒr eskalierende Persistenz bietet. Im CMHP wird Commitment als relative stabile Eigenschaft der Ziel-Intention verstanden, die die Aufrechterhaltung der Intention motivational und kognitiv unterstĂŒtzt. Somit bleiben die Intention und ihre Umsetzung bei hohem Commitment relativ unbeeinflusst von Problemen, Unannehmlichkeiten oder anderen negativen VerĂ€nderungen. In solchen FĂ€llen konzentriert sich die Person unbeirrt auf die Umsetzung und bewertet das Ziel weiterhin positiv. Diese anfĂ€nglich funktionale StabilitĂ€t der Intention kann zu eskalierender Persistenz fĂŒhren, wenn Risiken und Kosten der Zielverfolgung weiter ansteigen oder auf unvorteilhaftem Niveau verbleiben. GemÀà dem CMHP wird eskalierende Persistenz durch eine reduzierte kognitive ReprĂ€sentation von Problemen verursacht, die besonders bei hohem Commitment auftritt. Je höher das Commitment der Intention ist, desto stĂ€rker reduziert sich die kognitive ReprĂ€sentation von Problemen und desto unwahrscheinlicher ist es, dass ein Handlungsabbruch erwogen wird. Somit fĂŒhren bei hohem Commitment selbst schwerwiegende Problem nicht unmittelbar zum Handlungsabbruch. Empirische Studien: In Studie 1 (N = 115) sollte gezeigt werden, dass problembezogene Informationen bei hohem Commitment nur abgeschwĂ€cht kognitiv reprĂ€sentiert werden. Dazu wurden die Faktoren Commitment und Probleme bei einer computergestĂŒtzten Leistungsaufgabe experimentell variiert. Es zeigte sich modellkonform, dass bei geringem Commitment die kognitive ReprĂ€sentation der Probleme deutlich positiv vom Faktor Probleme abhing, wohingegen bei hohem Commitment sowohl geringe als auch starke Probleme kaum reprĂ€sentiert wurden. In Studie 2 gelang es Commitment (als stabilen Parameter der Intention) und VolitionsstĂ€rke (als flexiblen Parameter der Intention) empirisch zu differenzieren. In diesem LĂ€ngsschnittexperiment (N = 149) konnte gezeigt werden, dass das Commitment fĂŒr ein persönliches Ziel ĂŒber drei Wochen stabil verlief, wĂ€hrend die VolitionsstĂ€rke eine flexible Charakteristik aufwies. Zudem stimmte ein Modell mit zwei spezifischen Faktoren der Handlungsregulation (Commitment und VolitionsstĂ€rke) zu allen Messzeitpunkten deutlich besser mit den empirischen Daten ĂŒberein, als ein Modell mit nur einem globalen Faktor (Commitment = VolitionsstĂ€rke). In Studie 3 (N = 120) wurden ValiditĂ€tsprobleme des Commitment-Selbstberichts untersucht, die offenbar dem konstruierten Charakter von Intentionen in Laboruntersuchungen geschuldet sind. Bei persönlichen Zielen liegen demgegenĂŒber keine ValiditĂ€tsprobleme des Commitment-Selbstberichts vor. Diskussion: Die Annahmen des CMHP wurden durch die Ergebnisse ĂŒberwiegend bestĂ€tigt. In allen drei Studien wurde umso ausdauernder an problematischen Intentionen festgehalten, je höher das Commitment war. Die Konstrukte Commitment und VolitionsstĂ€rke konnten empirisch differenziert werden. Zudem wurde die spezifische Rolle von Commitment bei der kognitiven ReprĂ€sentation von problembezogenen Informationen gezeigt. AbschlieĂend wird die Bedeutung der Ergebnisse fĂŒr MaĂnahmen zur PrĂ€vention von eskalierender Persistenz diskutiert.
Demenzerkrankungen stellen gegenwĂ€rtig eine groĂe Herausforderung fĂŒr Gesellschaften dar, insbesondere vor dem Hintergrund demografischer Transitionsprozesse. Diese Tatsache erfordert innovative VersorgungsansĂ€tze. In der öffentlichen und akademischen Diskussion wurden bereits einige Interventionskonzepte vorgeschlagen, wobei eine gesundheitsökonomische Betrachtung der jeweiligen Vor- und Nachteilhaftigkeit bislang aussteht. Die vorliegende Arbeit untersucht die ökonomischen Auswirkungen verschiedener Interventionsszenarien. Es wird hierzu ein Markov-Modell verwendet, das die unterschiedlichen Kosten- und Nutzeneffekte der Interventionen unter BerĂŒcksichtigung verschiedener Perspektiven (Gesetzliche Krankenversicherung, Soziale Pflegeversicherung, Patienten und Angehörige) und Versorgungsarrangements (HĂ€uslichkeit, Wohngemeinschaft, Altenpflegeheim) analysiert. Die Untersuchung zeigt, dass einige Demenzinterventionen gesamtwirtschaftlich effizient sein könnten. Allerdings wird auch ein Teil der Interventionen von finanziellen Umverteilungen zwischen den beteiligten KostentrĂ€gern begleitet. Eine praktische Umsetzung effizienter Interventionen erfordert einige strukturelle Ănderungen in der Finanzierung von Gesundheitsleistungen.
Zielstellung des SHIP_1 assoziierten Projektes âMelanomscreeningâ war die Erfassung der HĂ€ufigkeit und AusprĂ€gung von melanozytĂ€ren Naevi, lichtbedingten Zeichen der Hautalterung und tumorösen HautschĂ€den innerhalb eines groĂen Probandengutes aus der Normalbevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns. Die Basiserhebung der SHIP ist eine Querschnittuntersuchung, die eine zufĂ€llig erhobene Bevölkerungsstichprobe, stratifiziert nach den Altersklassen zwischen 20 und 79 Jahren aus den StĂ€dten Greifswald, Stralsund und Anklam sowie 29 umgebenden Gemeinden, untersucht. In der assoziierten Studie âMelanomscreeningâ des FĂŒnf-Jahres-Follow-ups SHIP_1 wurden in den Jahren von 2002 bis 2006 insgesamt 2040 freiwillige Teilnehmer in der Haut-Poliklinik der Ernst-Moritz-Arndt UniversitĂ€t Greifswald begrĂŒĂt. Die Informationen der 971 MĂ€nner und 1069 Frauen im Alter zwischen 25 und 85 Jahren wurden zunĂ€chst in einem dermatologischen Fragebogen erfasst, woraufhin sich eine klinische Untersuchung des Probanden durch einen Ă€rztlichen Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik fĂŒr Hautkrankheiten anschloss. Um Verzerrungen aufgrund des Drop-Outs von SHIP_0 zu SHIP_1 zu vermeiden und die Vergleichbarkeit bis zum assoziierten Projekt herzustellen, wurden die Ergebnisse mit einer Gewichtungsvariable erneut berechnet und kontinuierlich den Daten des âMelanomscreeningsâ gegenĂŒber gestellt. Zeichen der UV-Licht-bedingten Hautalterung konnten in Form von Elastose bei 64,2% der Teilnehmer festgestellt werden, Cutis rhomboidalis nuchae in 56,0% der FĂ€lle und Erythrosis interfollicularis bei 60,6% der Probanden. Insgesamt wurden in der untersuchten Population des Melanomscreenings die LichtschĂ€den im Schnitt um 2% im Vergleich zur SHIP_0 Erhebung unterschĂ€tzt (Elastose: 66,8%; Cutis r.n.: 58,8%; Erythrosis: 63,2%). Gewöhnliche Naevuszellnaevi fanden sich bei 85,5% der Untersuchten (gewichtet: 84,1%). Am hĂ€ufigsten wurde in 51,8% der FĂ€lle bis zu zehn NZN festgestellt, in der SHIP_0 Population lag dieser Anteil leicht höher bei 52,3%. Bei acht Prozent der teilnehmenden BĂŒrger lieĂen sich atypische Naevi ermitteln, in der Gewichtung wurde erkennbar, dass die PrĂ€valenz dieser HautverĂ€nderungen im âMelanomscreeningâ um 0,3% ĂŒberschĂ€tzt wurde. PrĂ€kanzerosen in Form einer aktinischen Keratose lag bei 5,3% der Probanden (n=108) vor, der gewichtete Anteil belief sich auf 6,1%. Solare Lentigines wurden bei 43,6% der Screening-Teilnehmer diagnostiziert (SHIP_0: 44,3%), pigmentierte Verruca seborrhoica zeigten sich in 24,5% der FĂ€lle (SHIP_0: 26,5%) und Epheliden wurden bei 38,6% der Probanden gesehen (gewichtet: 37,6%). Hautbefund bösartiger Tumore: Ein Basalzellkarzinom zeigten 36 Teilnehmer (1,8%), die PrĂ€valenz dieses Tumors wurde im âMelanomscreeningâ im Vergleich zur SHIP_0 Untersuchung kaum unterschĂ€tzt (1,9%). Das spinozellulĂ€re Karzinom konnte bei 0,2% der FĂ€lle erkannt werden (keine Abweichung im Vergleich zu SHIP_0), ein malignes Melanom wurde ausschlieĂlich bei einem Teilnehmer registriert. Analysen möglicher Risikofaktoren der in dieser Erhebung untersuchten Hautbefunde, ergaben folgende Ergebnisse. Alle Zeichen der lichtbedingten Hautalterung konnten signifikant hĂ€ufiger bei MĂ€nnern als bei Frauen nachgewiesen werden. Diese Assoziation trifft auch fĂŒr die aktinische Keratose zu (p < 0,001). Zudem nahm mit steigendem Alter die PrĂ€valenz dieser Erkrankungen deutlich zu. Es konnte zudem ein signifikant hĂ€ufigeres Auftreten von Basalzellkarzinomen bei Patienten mit aktinischer Keratose (p < 0,001) und den LichtschĂ€den Elastose (p = 0,001), Cutis rhomboidalis nuchae (p < 0,001) und Erythrosis interfollicularis (p = 0,007) festgestellt werden. Deutlich hĂ€ufiger traten auch Plattenepithelkarzinome bei Patienten mit aktinischer Keratose auf (p = 0,016). Die erhobenen Daten der untersuchten Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns untermauern die hohe PrĂ€valenz solarer HautschĂ€den, beispielsweise sind starke AusprĂ€gungen des Lichtschadens Elastose im SHIP_1 assoziierten Projekt âMelanomscreeningâ (6,5%) hĂ€ufiger als in der Augsburger KORA-Studie (1,9%). Zudem konnte die aktinische Keratose öfter bei Probanden der SHIP-Studie (5,3%) erkannt werden als beim Patientengut der Augsburger Untersuchung (2,8%). BegrĂŒndbar ist dies möglicherweise durch die berufliche Struktur der Region, gekennzeichnet durch die Arbeit auf der See und in der Landwirtschaft, besonders, da es sich bei Mecklenburg-Vorpommern um ein FlĂ€chenland handelt, dessen LandesflĂ€che zu fast 64% agrarisch genutzt wird.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss des KohĂ€renzgefĂŒhls auf die Entwick-lung der gesundheitlichen Situation im höheren Lebensalter untersucht. Im Sinne des salutogentischen Modells nach Antonovsky stellt dieses zentrale Konstrukt einen Medi-ator in der Beziehung von biopsychosozialen Ressourcen und Gesundheit dar. Die fĂŒr diese Analyse benötigten lĂ€ngsschnittlichen Daten wurden im Rahmen des Forschungs-verbandes âLebensqualitĂ€t fĂŒr Ă€ltere Menschen in Greifswald - Gesundheit und Bewe-gung im Alltag Ă€lterer Menschenâ (Greifswalder Altersstudie, GASt) in den Jahren 2001 und 2006 erhoben. Die Studienteilnehmer, die zum jungen und aktiven Teil der Bevölkerung zĂ€hlen sollten, wurden ĂŒber Aufrufe in den lokalen Medien und FaltblĂ€tter rekrutiert. Insgesamt konnte fĂŒr 125 Personen im Alter zwischen 59 und 89 Jahren ein lĂ€ngsschnittlicher Datensatz erhoben werden. Das subjektive Gesundheitsniveau der Studienteilnehmer wurde mit Hilfe der Philadelphia Geriatric Centre Morale Scale (PGCMS), dem Fragebogen zum subjektiven Gesundheitszustand (SF-36) mit seiner psychischen und körperlichen Summenskala sowie der Beschwerdeliste nach Zerssen (BL) erhoben. Die Analyse der Daten ergab zunĂ€chst, dass die Teilnehmer im Sinne des salutogeneti-schen Studienansatzes zu den jĂŒngeren und erfolgreich alternden Personen in der Ge-sellschaft gehörten. Die Analyse der Studienabbrecher hingegen ergab keine signifikan-ten Ergebnisse, so dass die Studie keine eindeutigen Hinweise lieferte, wie die Zahl der Studienabbrecher in zukĂŒnftigen lĂ€ngsschnittlichen Studien reduziert werden könnte. Im Gegensatz zu der ursprĂŒnglichen Annahme von Antonovsky konnte ĂŒber die Dauer der Studie eine Zunahme des KohĂ€renzgefĂŒhls gezeigt werden. Allerdings wurde das Signifikanzniveau knapp verpasst. Das KohĂ€renzgefĂŒhl zum Zeitpunkt der zweiten Datenerhebung korrelierte mit sieben der zehn erhobenen biopsychosozialen Ressourcen zum ersten Messzeitpunkt. In einer einfachen linearen Regression waren die Selbstwirksamkeitserwartung und die erwartete soziale UnterstĂŒtzung signifikante PrĂ€diktoren fĂŒr die Entwicklung des KohĂ€renzgefĂŒhls. In Bezug auf die GesundheitsmaĂe zum zweiten Messzeitpunkt zeigte sich das KohĂ€renzgefĂŒhl zum Zeitpunkt der ersten Datenerhebung nur fĂŒr das Wohlbefinden und das körperliche Beschwerdeniveau als signifikanter PrĂ€diktor. Allerdings klĂ€rte es fĂŒr drei der vier GesundheitsmaĂe jeweils zusĂ€tzliche Varianz auf. Dies konnte fĂŒr die psychische Gesundheit jedoch nicht gezeigt werden. Die Hypothese der Mediatorfunktion fand durch die Studienergebnisse BestĂ€tigung. Die Analyse der Daten zeigte, dass das KohĂ€renzgefĂŒhl einen Mediator zwischen den getesteten Ressourcen und dem Wohlbefinden, der psychischen Gesundheit sowie dem körperlichen Beschwerdeniveau darstellte. FĂŒr die körperliche Gesundheit konnte dies nicht nachgewiesen werden. Zudem fiel auf, dass in Bezug auf die drei vom KohĂ€renzgefĂŒhl moderierten GesundheitsmaĂe jeweils fĂŒnf Modelle mit den gleichen Ressourcen die Ergebnisse mit dem höchsten Signifikanzniveau aufwiesen. Diese waren die körperliche Belastbarkeit, das SelbstwertgefĂŒhl, die Selbstwirksamkeitserwartung, die erwartete soziale UnterstĂŒtzung und die AlltagsaktivitĂ€ten.
Im modernen hygienischen SelbstverstĂ€ndnis westlicher und ostasiatischer Kulturen spielt die Reduktion des SchweiĂgeruchs eine zentrale Rolle. Dies wird durch eine Verringerung der SchweiĂsekretion, die BekĂ€mpfung schweiĂgeruchverursachender Bakterien und die Maskierung des Restgeruchs erreicht. Ein PrĂ€ventivkonzept auf der Basis der Reduktion von apokrinen Sekreten konnte bisher nicht etabliert werden. Dies ist darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass die Stoffwechselwege, auf denen SchweiĂgeruchprĂ€kursoren entstehen und sekretiert werden, nicht umfassend untersucht wurden. Vorarbeiten zu dieser Arbeit lieferten jedoch bereits Hinweise darauf, dass das Transportprotein ABCC11 eine bedeutende Komponente in der Entstehung von SchweiĂgeruch darstellt. FĂŒr den kaukasischen Körpergeruch ist u.a. das schwefelhaltige GeruchsmolekĂŒl 3-Methyl-3-sulfanylhexanol charakteristisch. In der vorliegenden Arbeit wurde durch Messung des ABCC11-vermittelten Transports in isolierten Membranvesikeln gezeigt, dass der postulierte GlutathionylprĂ€kursor von 3-Methyl-3-sulfanylhexanol (SG3MHol) ein Transportsubstrat darstellt, wĂ€hrend fĂŒr das final auf der Haut nachweisbare Cysteinyl-Glycyl-Konjugat (CG3MHol) kein ABCC11-vermittelter Transport festgestellt werden konnte. Dies legt nahe, dass in den apokrinen sekretorischen Vesikeln SG3MHol zu CG3MHol umgewandelt wird. Diese Reaktion wird durch Îł-Glutamyltransferasen katalysiert. Sowohl auf mRNA- als auch auf Proteinebene konnte die Expression von Îł-Glutamyltransferase 1 (GGT1) in der apokrinen SchweiĂdrĂŒse nachgewiesen werden. Immunfluoreszenzmikroskopische Analysen gaben darĂŒber hinaus den Hinweis auf eine Lokalisation in apikalen Vesikeln sekretorischer Zellen. Durch rekombinantes humanes GGT1 konnte die Abspaltung der Îł-peptidisch gebundenen GlutaminsĂ€ure des SG3MHol in vitro katalysiert werden. Der Nachweis des entstehenden CG3MHol wurde durch massenspektrometrische Verfahren erbracht. Auf diese Weise konnten sowohl die Frage nach der Rolle des ABCC11-vermittelten Transports, als auch der intravesikulĂ€ren Deglutamylierung durch GGT1 beantwortet werden. FĂŒr die Entstehung des Glutathionylkonjugats von 3-Methylhexanol (3MHol) wurde mit GSTM5 eine Glutathion-S-Transferase identifiziert, die auf mRNA- und Proteinebene abundant in apokrinen SchweiĂdrĂŒsen exprimiert wird. FĂŒr die Konjugation mit GSH wurde mit 3-Methylhex-2-enal (3MHal) eine α, ÎČ-ungesĂ€ttige Carbonylverbindung untersucht. Das aus der Konjugation hervorgehende aldehydische Glutathionylkonjugat SG3MHal wurde durch NMR-Spektroskopie nachgewiesen, allerdings entstand es unter in vitro Bedingungen auch in Abwesenheit Glutathion-transferierender Enzyme. Vor einem Transport durch ABCC11 muss SG3MHal jedoch noch zum alkoholischen SG3MHol reduziert werden. Hinweise auf das beteiligte Enzym Aldo-Keto-Reduktase 1 B10 (AKR1B10) konnten wiederum aus mRNA-Expressionsdaten entnommen werden. Auf Proteinebene konnte AKR1B10 ebenfalls nachgewiesen werden. Dieses Enzym ist unter anderem in der Lage aldehydische Glutathionylkonjugate zu reduzieren. FĂŒr die Reduktion von SG3MHal zu SG3MHol durch AKR1B10 konnten in vitro erste Anhaltspunkte gefunden und durch massenspektrometrische Verfahren bestĂ€tigt werden. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmalig ein potentieller Entstehungsweg von schwefelhaltigen SchweiĂgeruchprĂ€kursoren postuliert und durch experimentelle Befunde gestĂŒtzt. Die beteiligten enzymatischen Umsetzungs- und TransportvorgĂ€nge wurden in vitro nachgestellt und die Entstehung der SchweiĂgeruchprĂ€kursoren damit in die NĂ€he von Detoxifizierungsprozessen gerĂŒckt. Der in dieser Arbeit beschriebene trunkierte Mercapturatweg der apokrinen SchweiĂdrĂŒse stellt damit einen ersten Ansatz dar, die Entstehung sekretierter GeruchsvorlĂ€ufermolekĂŒle zu erklĂ€ren. Dies liefert einen Angriffspunkt zur kosmetischen Reduktion von SchweiĂgeruch an seiner Wurzel. FĂŒr die beteiligten SchlĂŒsselenzyme konnten bereits erste Inhibitoren identifiziert werden.
Die Inaktivierung von Bakterien durch Antiseptika, z. B. auf chronischen Wunden ist unter anderem aufgrund der Bildung von Biofilmen erschwert. Ebenso stellt die Entwicklung von Resistenzen gegenĂŒber Antibiotika ein immer gröĂer werdendes Problem bei der Behandlung von Infektionen dar. Zudem ist die antimikrobielle Behandlung nur ein Teilaspekt, um chronisch infizierte Wunden in einen regenerativen Heilungsprozess zu ĂŒberfĂŒhren. Daher sind neue, alternative Behandlungsstrategien von hoher Bedeutung. HierfĂŒr scheint physikalisches Plasma aufgrund seiner antimikrobiellen wie auch wundheilungsfördernder Wirkungsweise eine aussichtsreiche Perspektive darzustellen. Zur Erzeugung von sog. Tissue Tollerablen Plasma (TTP) stehen verschiedene Plasmaquellen zur VerfĂŒgung, die zur Anwendung gegen Mikroorganismen in Biofilmen in Frage kommen. In der vorliegenden Arbeit wurden der kinpen09 und zwei Dielektrisch-Behinderte-OberflĂ€chen-Entladungs-Quellen, die Conplas- und die Epoxidharz-Plasmaquelle, auf ihre antimikrobielle Wirkungsweise mit Argonplasma mit und ohne Sauerstoffbeimischung und mit Luftplasma v. a. an Biofilmen mit P. aeruginosa SG81 und S. epidermidis RP62A untersucht. Mit dem kinpen09 wurde zusĂ€tzlich die antimikrobielle EffektivitĂ€t von Plasma mit Helium oder Stickstoffbeimischungen getestet. Bei Einsatz des kinpen09 zeigte sich Argon als das antimikrobiell effektivste TrĂ€gergas. Bei der Epoxidharz-Plasmaquelle war Luftplasma am wirksamsten. Bei der Conplas sind Luft- und Argonplasma etwa gleich effizient gegen mikrobielle Biofilme. Die Reduktionsraten bei Argonplasma mit dem kinpen09 und Conplas lagen nach 300 s Expositionszeit bei P. aeruginosa bei ca. 5 log10 und mit dem kinpen09 bei S. epidermidis bei 3 log10. Diese Reduktionsraten ĂŒbersteigen mit Ausnahme von 300 s Ar+O2-Plasma (kinpen09) die Wirksamkeit von Chlorhexidin (0,1 %), einem Standard-Antiseptikum zur Behandlung von Biofilmen, nach 10 min Behandlungsdauer von ca. 1,5 log10 signifikant (p < 0,005). In Ăbereinstimmung zur Literatur lĂ€sst sich aus den Ergebnissen ableiten, dass v. a. Sauerstoffradikale fĂŒr die antimikrobielle Wirksamkeit verantwortlich sind. Neben der alleinigen Anwendung von TTP könnten Kombinationsbehandlungen mit Antiseptika aussichtsreiche Verfahren zur gezielten Inaktivierung von Mikroorganismen in Biofilmen und zur Modulation von Wundheilungsprozessen darstellen.
Die vorliegende Arbeit sollte an einer Kohorte von N = 119 schwerstverletzten Patienten (ISS > 16 Punkte) die Polymorphismen IL-10-1087 und IL-10-597 in der Promotorregion des Interleukin-10 Gens hinsichtlich ihrer FĂ€higkeit als genetischer Marker fĂŒr das Auftreten einer Sepsis nach schwerem Trauma untersuchen. Die Basisdaten (demographische Verteilung, Verletzungsschwere) des vorliegenden Patientenkollektivs sind mit Kollektiven anderer Studien zu verschiedenen Outcomeparametern nach schwerem Trauma vergleichbar. N = 43 der N = 119 Patienten starben im Verlauf, N = 15 Patienten in den ersten 24 Stunden nach dem Trauma. N = 37 Patienten entwickelten posttraumatisch eine Sepsis. Die univariate KAPLAN-MEIER-Analyse zeigte eine signifikant niedrigere Frequenz des Genotyps -1087AA bei den Patienten, die eine Sepsis entwickelten (0,189; p = 0, 032). Das Allel -1087G hatte bei den Patienten, die posttraumatisch eine Sepsis entwickelten, eine signifikant hĂ€ufigere Frequenz (0,811; p = 0, 032). FĂŒr alle anderen Geno- und Alleltypen der beiden Polymorphismen fanden sich keine signifikanten Verteilungsmuster. Der Genotyp -597AA wurde im gesamten Kollektiv nur vier Mal beobachtet. Bei Patienten mit einer Sepsis wurde dieser Genotyp gar nicht nachgewiesen. Ein HomogenitĂ€tsnachweis fĂŒr die jeweiligen Kollektive aller Genotypen ist erfolgt. Der Schockindex (p < 0, 0001), der ISS (p = 0, 001) und die Rarifizierung des Genotyps -1087AA (gleichbedeutend mit der HĂ€ufung des Allels -1087G) in der Gruppe der septischen Patienten (p = 0, 011) lieferten auch in der multivariaten Analyse signifikante Ergebnisse. Die signifikante Rarifizierung des Genotyps -1087AA bzw. signifikante HĂ€ufung des Alleltyps -1087G in der Gruppe der septischen Patienten könnten ein Hinweis fĂŒr eine schĂŒtzende Funktion des Genotyp -1087AA bzw. eine prĂ€disponierende Funktion des Allels -1087G, eine Sepsis zu entwickeln, sein. Ein pathophysiologisches ErklĂ€rungsmodell fĂŒr dieses beobachtete PhĂ€nomen liefert die âtwo-hitâ-Theorie (nach MOORE et al., modifiziert nach MONNERET et al.). Unter BerĂŒcksichtigung des zeitlichen Verlaufes nach einem schweren Trauma könnte durch die vermehrte antiinflammatorische AktivitĂ€t der TrĂ€ger des Allels -1087G auf Grund eines dadurch ausgeprĂ€gteren CARS (Compensatory Antiinflammatory Response Syndrome) eine PrĂ€disposition bestehen, auf dem Boden einer relativen Immunsuppression eine Sepsis zu entwickeln. Der Einfluss der Polymorphismen auf molekulare Mechanismen der SignalĂŒbertragung fĂŒr unterschiedliche Effektorfunktionen des Interleukin-10 ist zur Zeit noch unklar. Verschiedene Mechanismen der Signaltransduktion vermitteln unterschiedliche, zum Teil sogar gegensĂ€tzliche Effektorfunktionen des Interleukin-10. Zur weiteren Verifizierung des Einflusses der IL-10 Polymorphismen nach einem schwerem Trauma sind zusĂ€tzliche Studien notwendig, welche fĂŒr die entsprechenden Genotypen die Outcomeparameter SIRS, Sepsis, septischer Schock sowie infektiöses und nichtinfektiöses MODS und deren MortalitĂ€t als Funktion der Zeit analysieren. Auf Grund der dazu notwendigen Stratifizierung scheint die Realisierung eines reprĂ€sentativen Patientenkollektivs nur im Rahmen einer Multicenterstudie möglich.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Funktionsweise und das Lösekraftverhalten von gegossenen Konusteleskopen untersucht und einer Wertung unterzogen. Unter standar-disierten Bedingungen wurden drei Hohlschliffe hergestellt, die in unterschiedlichen Winkeln zur Einschubrichtung auslaufen (γ=17°, 45°, 91°) und mit einem klassischen Konusteleskop (γ=0°) verglichen.
Das in der Transplantationsmedizin hĂ€ufig verwendete Immunsuppressivum Cyclosporin A (CsA) hemmt wichtige Transportproteine in der Niere, induziert oxidativen Stress und trĂ€gt zur Entwicklung einer Dysfunktion des GefĂ€Ăsystems bei. Neben der durch CsA vermittelten arteriellen Hypertonie sind die akute und die chronische NephrotoxizitĂ€t weitere Folgen des Medikamenteneinsatzes. Die akute CsA-Nephropathie ist reversibel und geht mit hĂ€modynamischen VerĂ€nderungen einher, die in einer Reduktion des renalen Blutflusses, einer Erhöhung des renalen GefĂ€Ăwiderstandes und einer Verminderung der glomerulĂ€ren Filtrationsrate bestehen. Die genauen Mechanismen, die zu diesen hĂ€modynamischen VerĂ€nderungen fĂŒhren, sind allerdings unklar. Cyclosporin A wird hauptsĂ€chlich hepatisch eliminiert, aber auch renal unter Beteiligung transepithelialer Transportprozesse ausgeschieden. Zu den Transportproteinen, die das Pharmakon ĂŒber die apikale Membran der proximalen Tubulusepithelzellen sezernieren, zĂ€hlt multidrug resistance-related protein 2 (Mrp2). Experimentelle Studien zeigen, dass eine generalisierte Mrp2-Defizienz mit der Akkumulation von Mrp2-Substraten in Geweben und extrazellulĂ€ren FlĂŒssigkeiten assoziiert ist. Die Bedeutung einer Fehlfunktion dieser Effluxpumpe fĂŒr die renale CsA-Substanzelimination und die CsA-NephrotoxizitĂ€t ist bisher jedoch nur wenig definiert. In unseren Untersuchungen stellte die hochdosierte Cyclosporin A-Behandlung in Kombination mit der nieren-spezifischen Ausschaltung des Transporters Mrp2 den experimentellen Ansatz fĂŒr die Bearbeitung der Fragestellung dar, ob eine renale Mrp2-Funktionsminderung die akute CsA-NephrotoxizitĂ€t verstĂ€rkt. Der Fokus wurde dabei auf die in-vivo-Untersuchung vaskulĂ€rer Mechanismen gelegt, die zum nichtimmunologisch bedingten Versagen von Nierentransplantaten beitragen können. Zu diesem Zweck wurden Nierenkreuztransplantationsexperimente durchgefĂŒhrt, bei denen durch die Wahl des Spendertieres bzw. Transplantates eine nierenspezifische Mrp2-Defizienz in den EmpfĂ€ngertieren erzeugt werden konnte. Bei den gewĂ€hlten RattenstĂ€mmen tritt aufgrund der hochgradigen genetischen Ăbereinstimmung keine TransplantatabstoĂung auf, wodurch potenziell toxische Cyclosporin-A-Effekte weitgehend unabhĂ€ngig von entzĂŒndlichen Prozessen untersucht werden können. Den Versuchstieren wurde peroral entweder CsA in einer Dosierung von 30 mg*kg-1*d-1 oder Placebo ĂŒber einen Zeitraum von sieben Tagen verabreicht. An Tag 28 post transplantionem wurden die akuten Experimente zur Untersuchung der renalen HĂ€modynamik durchgefĂŒhrt. Nach Instrumentierung der narkotisierten Tieren und Erhebung der Messwerte fĂŒr die Herzfrequenz, den arteriellen Blutdruck sowie die basalen renalen hĂ€modynamischen Parameter wurde Urin zur spĂ€teren Bestimmung der glomerulĂ€ren Filtrationsrate mittels Inulin-Clearance gewonnen. FĂŒr die Untersuchung der endothelialen Funktion und der Agonist-induzierten Vasokonstriktion der renalen NierentransplantatgefĂ€Ăe wurde ein um die A. renalis des Transplantates platzierter Ultraschalltransitzeit-Durchflussmesser genutzt, mit welchem der renale Blutfluss nach Applikation der vasoaktiven Substanzen Acetylcholin, Phenylephrin und Angiotensin II gemessen werden konnte. Die Pharmaka-Applikation erfolgte unter Nutzung einer Minikassettenpumpe lokal in die Nierenarterie, um systemische Effekte der Pharmaka auf den Blutdruck und Blutdruck regulierende Systeme weitgehend auszuschlieĂen. Die Auswertung der basalen hĂ€modynamischen Daten fĂŒr die Herzfrequenz, den arteriellen Blutdruck, den renalen Blutfluss und den renalen GefĂ€Ăwiderstand zeigte keine statistisch signifikanten Gruppenunterschiede in dem fĂŒr die vorliegenden Untersuchungen genutzten Transplantationsmodell. Auch hatten weder die hochdosierte CsA-Behandlung noch der renale Mrp2-Expressionsstatus einen signifikanten Einfluss auf die endotheliale Funktion, die Agonist-induzierten renalen GefĂ€Ăantworten, den reaktiven renalen GefĂ€Ăwiderstand und die renale Morphologie. Die hochdosierte CsA-Be-handlung verminderte jedoch statistisch signifikant die glomerulĂ€re Filtrationsrate und das Gewicht der EmpfĂ€ngertiere. Zusammenfassend zeigen die Untersuchungen, dass die durch die hochdosierte CsA-Behandlung in dem verwendeten Transplantationsmodell induzierten hĂ€modynamischen Effekte unabhĂ€ngig von der nierenspezifischen Mrp2-Expression waren, was gegen einen entscheidenden Einfluss dieses Transportproteins auf die akute CsA-induzierte Nephropathie spricht.
Fragebogenuntersuchung an jungen Verkehrsteilnehmer aus Vietnam Fragebogenuntersuchung Nach Datenbereinigung n= 662 junge Verkehrsteilnehmer aus Vietnam Eingebunden in EU-Projekt mit drei KernaktivitĂ€ten Kernergebnisse Dominanz Fahrradfahrer und motorisierte Zweiradfahrer Geringe Compliance mit Verkehrsregeln Hohe PrĂ€valenz risikosteigernder Verhaltensweisen Assoziationen mit Geschlecht, Alter und Art der Verkehrsteilnahme Gute Ăbereinstimmung mit der (wenigen) Referenzliteratur Fazit Grundlegende Verkehrssicherheitsprobleme vergleichbar mit anderen LMIC und IndustrielĂ€ndern Transfer von Forschung und Wissen sinnvoll
Das im Rahmen dieser Arbeit etablierte Verfahren zur morphometrischen Bewertung der lokalen EntzĂŒndungsreaktion nach Implantation von Biomaterialien stellt eine reproduzierbare, vielfĂ€ltig anwendbare Methode dar. Das Programm ImageJ ermöglicht ein einfaches, modifiziertes Adaptieren dieses Analyseverfahrens an verschiedene immunhistochemische Untersuchungen. Die Anwendung des etablierten manuellen ZĂ€hlverfahrens ermöglichte in den nachfolgenden Untersuchungen den Nachweis, dass das Konzept der Beschichtung von Implantatmaterialien mit einer biomimetischen Membran, basierend auf dem Phospholipid POPE, keine negativen EinflĂŒsse auf die akute und chronische EntzĂŒndungsreaktion im das Implantat umgebenden Gewebe zeigte. Die Herstellung von biomimetischen OberflĂ€chen als Implantatbeschichtung, die von den Zellen als körpereigen erkannt wird, könnte somit die langfristige Integration des Implantats in den Wirtsorganismus verbessern. Zusammen mit den In-vitro-Ergebnissen [Willumeit et al., 2007], in denen gĂŒnstige Auswirkungen dieser Beschichtung auf Zell- und BakterienadhĂ€sion nachgewiesen wurden, zeigen die In-vivo-Befunde der vorliegenden Arbeit das Potential von Phospholipidbeschichtungen zum Erreichen von lang andauernder IntegritĂ€t und BiofunktionalitĂ€t metallischer Implantate in der klinischen Anwendung.
Eine Maximalkomplikation der Sepsis stellt das Multiorganversagen dar, welches mit dem Auftreten einer disseminierten intravasalen Koagulopathie (DIC) und gleichzeitig einem letalen Endpunkt assoziiert ist. Es gibt bisher keine wirksame Therapie, zuletzt scheiterte die Anwendung von aktiviertem Protein C (APC) in klinischen Studien. Es fehlt an geeigneten Tiermodellen, um die Grundlagen der Pathophysiologie der DIC zu verstehen. Die Colon Ascendens Stent Peritonitis (CASP) stellt ein Modell der Schweren Sepsis dar. In der schweren Sepsis kommt es bei 37 % der Patienten zu einer DIC. Die klinischen Diagnosekriterien der DIC sollten im Mausmodell der CASP analysiert werden, um anschlieĂend Untersuchungen zur Bedeutung des CC-Chemokinrezeptors 4 (CCR4) auf Thrombozyten fĂŒr die DIC zu tĂ€tigen. Hierzu wurden zunĂ€chst durchflusszytometrische Untersuchungen zur Aktivierung des Thrombozyten in der Sepsis getĂ€tigt, welche zeigten, dass es zu einer vermehrten AusschĂŒttung von α-Granula im septischen Verlauf kam. Der Thrombozyt beteiligt sich anscheinend aktiv durch die AusschĂŒttung seines Sekretoms an den immunologischen VorgĂ€ngen einer Sepsis. ZusĂ€tzlich konnte mit molekularbiochemischen und proteinbiochemischen Methoden gezeigt werden, dass der Thrombozyt die FĂ€higkeit des SpleiĂens und der Proteinbiosynthese aus entwicklungsgeschichtlich jĂŒngeren Zeiten konservierte. Im Modell der CASP zeigte die Wildtyp-Maus eine signifikant erniedrigte Thrombozytenzahl, erniedrigte Fibrinogenplasmaspiegel, Thrombozytenablagerung in der Leber und eine verlĂ€ngerten extrinsische Gerinnungszeit. Diese Kriterien beschreiben das klinische Vorhandensein einer DIC. In den vergleichenden Untersuchungen des AusmaĂes der DIC der CCR4-defizienten Maus mit der Wildtyp-Maus konnten keine Unterschiede detektiert werden. Die CCR4-defiziente Maus hat einen Ăberlebensvorteil in der Sepsis trotz der klinischen Kriterien einer DIC. Sowohl der Fibrinogen-ELISA als auch die Immunfluoreszenzhistologien hatten methodisch bedingte SchwĂ€chen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass die vorgelegte Arbeit keinen negativen Einfluss des CCR4 auf die DIC detektieren konnte. Die Bedeutung der CCR4-vermittelten Aggregation des Thrombozyten fĂŒr den Organismus bleibt unklar. Festzuhalten ist, dass das CASP-Modell geeignet ist um das klinisch-analytische Bild einer DIC in der Schweren Sepsis zu untersuchen. Vor dem Hintergrund mangelnder realitĂ€tsnaher Tiermodelle leistet dies einen Beitrag fĂŒr weitere Forschung. Die Experimente zur mRNA-Regulation und Protein-Synthese bilden einen weiteren Baustein im VerstĂ€ndnis des Thrombozyten als kernlose Immunzelle. In ihrer Gesamtheit soll die vorgelegte Arbeit die Sichtweise auf Thrombozyten schĂ€rfen. Es handelt sich hierbei nicht um âMegakaryozytenzelltrĂŒmmerâ, deren Funktion ausschlieĂlich in der Blutgerinnung zu suchen ist. Vielmehr können Thrombozyten als eine Art Andenken an die Phylogenese des Immunsystems angesehen werden. DreiĂigmillionen Jahre Entwicklungsgeschichte sind zwischen dem Amöbozyten und dem Thrombozyten vergangen und haben ein breites Rezeptor- und Mediatorrepertoire erhalten. Ob diese dem Organismus im Falle einer Sepsis nutzen oder eher schaden bleibt zu klĂ€ren. Dass das Fehlen von Thrombozyten in bestimmten inflammatorischen Konstellationen einen Vorteil darstellt, ist auch fĂŒr die abdominelle Sepsis untersucht. Die Depletion von Thrombozyten erzeugt eine 60 %-ige Verringerung des zellulĂ€ren Ădems und des pulmonalen Schadens. In folgenden Untersuchungen soll das Modell der CASP genutzt werden um den Einfluss von Thrombozyten auf die DIC und das Ăberleben in der CASP zu untersuchen.
Im Rahmen dieser Dissertation wurden Gene von Baeyer-Villiger-Monooxygenasen (BVMOs) aus Cylindrocarpon radicicola ATCC 11011 identifiziert und die Enzyme im Vergleich mit prokaryotischen BVMOs charakterisiert. Ziel dabei war es, das enzymatische Potenzial dieses filamentösen Pilzes bezĂŒglich der biokatalytischen Baeyer-Villiger-Oxidation zu evaluieren.
Da das Genom von C. radicicola nicht sequenziert war, wurden zur Auffindung neuer BVMO-Sequenzen Methoden der Proteinaufreinigung sowie eine Identifizierung ĂŒber molekularbiologische AnsĂ€tze angestrebt. Die BVMO konnte jedoch nicht ĂŒber eine Aufreinigung aus dem Zellextrakt von C. radicicola, unter Anwendung eines dreistufigen Reinigungsprotokolls, in der fĂŒr nachgelagerte Untersuchungen erforderlichen Reinheit gewonnen werden. Aus diesem Grund erfolgte die Identifizierung von BVMO-Sequenzen mit Hilfe molekularbiologischer Methoden. Mit degenerierten Primern, welche konservierte Sequenzbereiche bekannter BVMOs enthielten und ĂŒber die CODEHOP-Strategie abgeleitet wurden, konnten drei zu BVMOs homologe Sequenzfragmente amplifiziert und identifiziert werden. Zwei der Sequenzen waren homolog zu putativen pilzlichen Steroidmonooxygenasen (STMOs). Durch Sequenzvergleiche konnte gezeigt werden, dass diese Sequenzen vermutlich kryptische Gene darstellen. Aus diesem Grund erfolgten keine weiteren Untersuchungen zu diesen zwei Sequenzen. Es gelang jedoch, eine der aus C. radicicola neu identifizierten Sequenzen funktionell in E. coli ĂŒberzuexprimieren, wobei diese in weiteren Untersuchungen als Cycloalkanonmonooxygenase (CAMO) identifiziert werden konnte. Die PrimĂ€rstruktur dieser BVMO besteht aus 531 AminosĂ€ureresten, welche ca. 45% SequenzidentitĂ€t zu bekannten Cyclohexanonmonooxygenasen (CHMOs) aufweisen. Die Expression des mit aminoterminalem Hexahistidintag fusionierten Proteins wurde erfolgreich auf einen 20-Liter-MaĂstab vergröĂert und die CAMO nachfolgend aufgereinigt. Die CAMO weist ein breites Substratspektrum auf, wobei ein Umsatz vieler cycloaliphatischer und bicycloaliphatischer Ketone ermittelt werden konnte. Dabei ist die hohe katalytische Effizienz gegenĂŒber Cyclobutanon als eine besondere Eigenschaft dieser BVMO hervorzuheben. FĂŒr die CAMO konnte kein Umsatz von Steroiden ermittelt werden. Neben der Oxygenierung von Cycloalkanonen konnte fĂŒr das Enzym eine AktivitĂ€t gegenĂŒber offenkettigen Ketonen wie Cyclobutyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexylmethylketon nachgewiesen werden. Die neu beschriebene eukaryotische BVMO katalysiert folglich Reaktionen, die bisher fĂŒr viele prokaryotische BVMOs - so insbesondere CHMOs - nicht beschrieben wurden. Die nachgewiesene FĂ€higkeit von C. radicicola, mit Cyclohexanon als einziger Kohlenstoff- und Energiequelle zu wachsen, deutet auf eine katabole Funktion der Umsetzung von Cycloalkanonen hin. Diese Eigenschaft ist fĂŒr Sanierungsverfahren mineralölbelasteter Umweltkompartimente von Bedeutung und war bisher nur fĂŒr wenige Pilze bekannt. Da bisher keine BVMOs aus eukaryotischen Organismen rekombinant hergestellt wurden, stellt die im Rahmen dieser Arbeit erfolgreich durchgefĂŒhrte rekombinante Expression der CAMO aus C. radicicola das erste Beispiel fĂŒr ein derartiges Enzym dar.
FĂŒr einen GroĂteil der fĂŒr C. radicicola beschriebenen biokatalytischen FĂ€higkeiten ist eine Steroidmonooxygenase (STMO) von besonderer Bedeutung. Daher wurde zu Vergleichszwecken das Substratspektrum einer STMO aus Rhodococcus rhodochrous DSM 43269 analysiert. Hierbei konnte erstmals gezeigt werden, dass dieses Enzym neben Steroiden auch weitere offenkettige Ketone wie Cyclopentyl- und Cyclohexylmethylketon umsetzt. Besonders interessant war dabei die nachgewiesene STMO-katalysierte Oxygenierung von Cyclobutanonderivaten, da das Enzym mit Ausnahme dieser Substratgruppe nur lineare Ketone umsetzt.
Da sowohl fĂŒr die CAMO aus C. radicicola als auch fĂŒr die STMO aus R. rhodochrous ein Umsatz von Cyclobutanonderivaten nachgewiesen werden konnte, wurde deren EnantioselektivitĂ€t in Biokatalysen mit dem Substrat 3-Phenylcyclobutanon untersucht und mit der CHMO aus Acinetobacter calcoaceticus verglichen. Die CAMO zeigte dabei eine höhere EnantioselektivitĂ€t als die CHMO. Dagegen ist die STMO enantiodivergent zur CHMO und weist eine höhere EnantioselektivitĂ€t als bisher bekannte (S)-selektive BVMOs auf. Die untersuchten BVMOs bieten somit ein hohes Potenzial im Bereich der Herstellung chiraler Butyrolactonderivate, welche wertvolle Bausteine fĂŒr die Naturstoffsynthese darstellen.
Ein weiterer Aspekt lag in der Erweiterung des Substratspektrums der STMO aus R. rhodochrous ĂŒber rationales Protein-Design, um so ein tieferes VerstĂ€ndnis der Sequenz-AktivitĂ€ts-Beziehungen zu gewinnen. Basierend auf Ergebnissen der Literatur bezĂŒglich Mutanten der zu dieser STMO homologen Phenylacetonmonooxygenase aus Thermobifida fusca wurden Varianten der STMO aus R. rhodochrous erzeugt. FĂŒr diese konnte jedoch kein erweitertes Substratspektrum ermittelt werden.
Diese vorliegende Arbeit untersuchte im Zeitraum von 1994 bis 2003 im Johanniter Krankenhaus Stendal operierten Patienten mit Nierenzellkarzinom bezĂŒglich ihrer Histologie, Grading, Alter, Geschlecht, Erkrankung an Diabetes mit BerĂŒcksichtigung der Diabetesdauer und Behandlungsart, Vergleich der DiabetesprĂ€valenz gegenĂŒber der Normalbevölkerung, das Rauchen als Risikofaktor, die prĂ€operativen Laborwerte, Begleiterkrankungen mit Zweit- bzw. Drittkarzinomen, kardiovaskulĂ€re Erkrankungen und sonstige Erkrankungen. Die histologischen Befunde und die Paraffin-Blöcke der NZK wurden vom Pathologischen Institut Stendal zur VerfĂŒgung gestellt. Insgesamt wurden in dieser Zeit 217 Patienten wegen eines histologisch gesicherten NZK operiert. Als Vergleichsgruppen wurden Patienten mit Harnblasenkarzinom und Prostatakarzinom, welche im Krankenhaus Stendal im gleichen Zeitraum behandelt wurden, untersucht und miteinander verglichen. Ziel dieser Arbeit war die Beschreibung eines Kollektivs von Patienten mit Nierenzellkarzinom hinsichtlich des Vorhandenseins eines Diabetes mellitus und anderer Begleiterkrankungen. Die 217 Patienten mit Nierenzellkarzinom wurden dann in dieser Studie nach ihrer Histologie in klarzellige und nicht-klarzellige Nierenzellkarzinome unterteilt und diese nach o. g. Kriterien verglichen. Ein weiterer Untersuchungspunkt war das Tumorgrading der Patienten mit gut bis mĂ€Ăig differenzierten Stadium G1 bzw.G2 gegenĂŒber schlecht bis undifferenzierten G3 bzw. G4 bei Nierenzellkarzinom. Hier wurden auch die gleichen o. g. Kriterien miteinander verglichen. Ein Vergleich der Patienten mit NZK nach ihrem MalignitĂ€tsgrad in der Gruppe der Patienten mit guter Prognose (MalignitĂ€tsgrad G1 und G2) gegenĂŒber der Gruppe der schlechten Prognose (MalignitĂ€tsgrad G3 und G4) erbrachten keine signifikanten Unterschiede beim Vergleich der Kriterien: Geschlecht, Alter, Erkrankungen an Diabetes mellitus, prĂ€operative Laborwerte, Rauchen als Risikofaktor, Begleitkarzinome, kardiovaskulĂ€re Erkrankungen und sonstige Erkrankungen. Die DiabetesprĂ€valenz der Patienten mit Nierenzellkarzinom war um den Faktor 1,46 höher als in der altersangepassten Vergleichspopulation (p=0,003). Im Gegensatz dazu ergab sich keine nennenswerte VerĂ€nderung der DiabetesprĂ€valenz des Prostatakarzinoms im Vergleich zur normalen Bevölkerung. Die Gruppe mit Harnblasenkarzinom zeigte DiabetesprĂ€valenz mit einem Faktor von 1,20. Diese liegt aber noch im Bereich einer möglichen zufĂ€lligen Abweichung, war also nicht signifikant erhhöht (p=0,118). Im Vergleich der histologischen Typen der NZK fand sich in der Gruppe 194 Patienten mit klarzelligen NZK ein signifikant höherer Prozentsatz an Diabetikern (26,3 %) als in der Gruppe der ĂŒbrigen restlichen Nierentumoren (4,3 %; p=0,02). Interessant bei dieser Studie ist auch, dass bei den Nierenzellkarzinomen der Diabetiker signifikant mehr klarzellige Tumoren und seltener nicht-klarzellige Tumoren vorkommen als bei nicht-diabetischen Patienten.
Das gramnegative Bakterium Burkholderia pseudomallei ist der Erreger der Melioidose. Die Virulenz von B. pseudomallei steht in engem Zusammenhang mit dessen FĂ€higkeit,intrazellulĂ€r ĂŒberleben zu können. B. pseudomallei verfĂŒgt ĂŒber eine Vielzahl von Sekretionssystemen, von denen das Typ-III-Sekretionssytem-3 (T3SS-3) und das Typ-VI-Sekretionssystem-1 (T6SS-1) eine wichtige Rolle fĂŒr den intrazellulĂ€ren Ăberlebenszyklus und die Virulenz des Erregers im SĂ€uger spielen. Das Gen bsaU ist im Gencluster des T3SS-3 und das Gen BPSS1504 im Cluster des T6SS-1 lokalisiert. Beide gehören nicht zu den konservierten Genen dieser Sekretionssysteme und kodieren fĂŒr hypothetische Proteine mit unbekannter Funktion. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Rolle von bsaU und BPSS1504 im intrazellulĂ€ren Lebenszyklus von B. pseudomallei und fĂŒr die Virulenzeigenschaften dieses Erregers nĂ€her zu untersuchen, sowie Hinweise auf die Funktionen der durch bsaU und BPSS1504 kodierten Proteine zu gewinnen. HierfĂŒr wurden markerlose Deletionsmutanten der Gene bsaU und BPSS1504 hergestellt und die Mutanten B. pseudomallei ÎBPSS1504 und B. pseudomallei ÎbsaU komplementiert. Die Mutante B. pseudomallei ÎBPSS1504 zeigte im Zellkulturmodel Defekte in der intrazellulĂ€ren Replikation, eine reduzierte ZytotoxizitĂ€t und war unfĂ€hig, die Bildung von vielkernigen Riesenzellen zu induzieren, wĂ€hrend die FĂ€higkeit Aktinpolymerisationen zu induzieren scheinbar nicht von der BPSS1504-Deletion beeintrĂ€chtigt wurde. Die Charakterisierung von B. pseudomallei ÎBPSS1504 in vivo zeigte eine etwa 1000-fache Virulenzattenuierung nach intranasaler Infektion von BALB/c-MĂ€usen. Durch Komplementation von BPSS1504 konnte der Wildtyp-PhĂ€notyp wieder hergestellt werden. Ăhnliche PhĂ€notypen wie die von B. pseudomallei ÎBPSS1504 wurden kĂŒrzlich auch von Mutanten des T6SS-1-Effektorproteins Hcp1, der T6SS-1-Strukturkomponenten TssA/B und der T6SS-1 Regulatoren VirA/G und BprC berichtet. In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass B. pseudomallei ÎBPSS1504 eine normale Expression von SchlĂŒsselgenen des T6SS-1 inklusive hcp1, vgrG, tssA und dessen Regulatoren virA/G, bprC und bsaN aufwies. Weiterhin wies eine normale Hcp1-Sekretion darauf hin, dass die FunktionalitĂ€t des T6SS-1 nicht von der BPSS1504-Deletion von beeintrĂ€chtigt wurde. Diese Daten legen nahe, dass die beobachteten PhĂ€notypen von B. pseudomallei ÎBPSS1504, im Gegensatz zu den PhĂ€notypen bisher bekannter Mutanten des T6SS-1,unabhĂ€ngig von Hcp1 sind. Des Weiteren blieb auch die Funktion des T3SS-3 von der BPSS1504-Deletion unbeeintrĂ€chtigt, da das T3SS-3-Effektorprotein BopE und das Translokatorprotein BipD von B. pseudomallei ÎBPSS1504 normal sekretiert wurden. Ăhnlich wie bei B. pseudomallei ÎBPSS1504, jedoch weniger stark ausgeprĂ€gt,konnten auch bei B. pseudomallei ÎbsaU EinschrĂ€nkungen in der intrazellulĂ€ren Replikation, eine verringerte ZytotoxizitĂ€t sowie eine verzögerte Induktion der Riesenzellbildung gefunden werden. Die reduzierte ZytotoxizitĂ€t von B. pseudomallei ÎbsaU ging mit Defekten in der Aktivierung der apoptotischen Caspase-7 sowie der pyroptotischen Caspase-1 einher. B. pseudomallei ÎbsaU konnte, wie Mutanten der T3SS-3-Gene bsaZ,bsaQ und bipD nur verzögert aus dem Endolysosomen ausbrechen. Dieser Effekt konnte durch Komplementation des bsaU-Gens zumindest teilweise wieder aufgehoben werden, was zeigt, dass es sich hierbei nicht um polare Effekte auf andere Gene handelt.
In der Arbeit werden hydrodynamische Modelle und numerische Verfahren zur theoretischen Beschreibung von anisothermen Plasmen untersucht und zur Analyse von Argonentladungen eingesetzt. Es wird ein neues Vier-Momenten-Modell sowie ein neues Drift-Diffusionsmodell zur Beschreibung der Elektronen hergeleitet. Die Beschreibung der Schwerteilchen erfolgt auf Basis eines Zwei-Momenten-Modells bzw. eines Drift-Diffusionsmodells. Zur selbstkonsistenten Bestimmung des elektrischen Feldes wird die Poisson-Gleichung gelöst. Es wird gezeigt, dass die neu entwickelten Fluid-Modelle eingesetzt werden können, um nichtlokale Transporteffekte der Elektronen zu studieren. Zur Diskretisierung der Mehr-Momenten-Modelle werden neue FCT-Verfahren auf Basis der Finiter-Differenzen- und der Finite-Elemente-Methode hergeleitet. Die Diskretisierung der Drift-Diffusionsmodelle erfolgt mittels einer modifizierten Scharfetter-Gummel-Methode. Zur UnterstĂŒtzung experimenteller Untersuchungen werden neben einer Niederdruckglimmentladung, einer RF-Entladung bei Niederdruck und einer gepulsten AtmosphĂ€rendruckentladung auch eine dielektrisch behinderte Entladung bei AtmosphĂ€rendruck analysiert. Es wird gezeigt, dass die experimentell beobachteten Schichtstrukturen auf die lange Lebensdauer metastabiler Argonatome zurĂŒckzufĂŒhren sind.
PlĂ€ttchenfaktor 4 (PF4, CXCL4) ist ein 7.8 kDa stark positiv geladenes Protein, das zur Familie der CXC-Chemokine gehört. PF4 wird als Tetramer in den alpha-Granula von Thrombozyten gespeichert und bei deren Aktivierung freigesetzt. Seine biologische Funktion ist weitgehend unbekannt. Allerdings spielt PF4 eine wichtige Rolle bei der Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT), einer der hĂ€ufigsten immunologisch bedingten Arzneimittelkomplikationen, die Blutzellen betreffen. PF4 und Heparin bilden Komplexe, die Neoepitope generieren und die Produktion von anti-PF4/Heparin-Antikörpern induzieren. Resultierende Immunkomplexe aktivieren Thrombozyten Fc-Rezeptor-vermittelt und fĂŒhren zu einer paradoxen Thrombinbildung. Die Folgen können Thrombozytopenie und lebensbedrohliche Thrombosen sein. Die pathogenen Antikörper sind nicht spezifisch fĂŒr Heparin und erkennen auch PF4 gebunden an andere Polyanionen. Die Immunantwort der HIT zeigt einige Besonderheiten. Bereits bei erstmaliger Heparinexposition treten anti-PF4/Heparin-Antikörper der Klasse IgG bereits nach 4-6 Tagen auf. Dies kann keine primĂ€re Immunantwort sein, da bei dieser IgG-Antikörper erst deutlich spĂ€ter gebildet werden. Damit muss eine Vorimmunisierung mit natĂŒrlich auftretenden PF4/Polyanion-Komplexen stattgefunden haben. Eine mögliche Quelle wĂ€ren negativ geladene Strukturen, die auf bakteriellen ZelloberflĂ€chen vorkommen. Ziel dieser Arbeit war es, die Bindung von PF4 an ZelloberflĂ€chen zu charakterisieren und insbesondere die Frage zu klĂ€ren, ob PF4 auf der BakterienoberflĂ€che Komplexe bildet. ZunĂ€chst erfolgte die Etablierung einer durchflusszytometrischen Analysemethode zur Messung der PF4-Bindung an Thrombozyten in AbhĂ€ngigkeit von antikoagulatorischen Polyanionen. Die PF4-Bindung war nicht von der antikoagulatorischen Wirksamkeit der Polyanionen abhĂ€ngig, sondern von der negativen Ladungsdichte. Geringe Konzentrationen von Heparin haben die PF4-Bindung an Thrombozyten verstĂ€rkt, wohingegen hohe Konzentrationen die PF4-Bindung inhibierten. Auch mit PF4 exprimierenden HEK-Zellen konnte eine ladungsabhĂ€ngige Bindung von PF4 nachgewiesen werden. Als nĂ€chstes wurde die Bindung von PF4 an Bakterien untersucht. PF4 hat auch hier, konzentrations- und ladungsabhĂ€ngig, an Gram-positive und Gram-negative Bakterien gebunden. Mittels der Adsorptions-Elutions-Technik konnte dann gezeigt werden, dass es durch die Bindung von PF4 an Bakterien zur Ausbildung PF4/Heparin-Ă€hnlicher Epitope kommt, welche von anti-PF4/Heparin-Antikörpern aus Patientenserum erkannt werden. Mit einem Phagozytoseassay wurde dann nachgewiesen, dass die durch PF4 vermittelte Bindung der anti-PF4/Heparin-Antikörper an Bakterien die Phagozytose durch polymorph nukleĂ€re Zellen (PMN) fördert. Dass dieser Abwehrmechanismus tatsĂ€chlich in vivo bedeutsam ist, konnte in dem Maus-Sepsis-Modell Colon Ascendens Stent Peritonitis (CASP) gezeigt werden. Die 6-8 Wochen jungen MĂ€use entwickelten ab 3 Tagen nach der CASP-Operation anti-PF4/Heparin-Antikörper der Klasse IgM und ab 14 Tagen der Klasse IgG. Dieser Antikörperverlauf passt zur Immunreaktion nach erstmaligem Antigenkontakt und beweist, dass Bakterienkontakt im Rahmen der Sepsis eine primĂ€re Immunisierung gegen PF4/Heparin induzieren kann. Jedoch ist die Sepsis, eine lebensbedrohliche Erkrankung, viel zu selten um das Auftreten von anti-PF4/Heparin-Antikörpern in der Normalbevölkerung (18.8% anti-PF4/Heparin IgM, 6.1% anti-PF4/Heparin IgG) und bei 50% der Patienten nach kardiochirurgischem Eingriff erklĂ€ren zu können. Eine hĂ€ufiger auftretende, chronische, bakterielle Infektion ist die Parodontitis. Im Rahmen der SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) konnte dann gezeigt werden, dass der Parodontitis-Status mit dem Auftreten von anti-PF4/Heparin-Antikörpern korreliert. UnterstĂŒtzend konnte gezeigt werden, dass PF4 auch von parodontalpathogenen Bakterien gebunden wird und darĂŒber die Bindung von anti-PF4/Heparin-Antikörpern ermöglicht wird. Zusammenfassend zeigt diese Arbeit eine bislang unbekannte Funktion von PF4 in der anti-bakteriellen Wirtsabwehr. Gleichzeitig wurde die Frage geklĂ€rt, warum Patienten, die das erste Mal Heparin erhalten bereits an Tag 4-6 IgG-Antikörper gegen PF4/Heparin bilden. Somit konnte ein wichtiger Beitrag zur pathophysiologischen ErklĂ€rung einer der derzeit hĂ€ufigsten immunvermittelten, unerwĂŒnschten Arzneimittelwirkungen geleistet werden. Hinsichtlich der biologischen Bedeutung von PF4 ist von besonderer Wichtigkeit, dass PF4 ladungsabhĂ€ngig an viele verschiedene Bakterienspezies bindet. Damit sind Antikörper gegen PF4/Polyanion-Komplexe nicht spezifisch fĂŒr eine Bakterienspezies, sondern können eine Form der Wirtsabwehr darstellen, bei der eine IgG-SpezifitĂ€t eine Vielzahl von PF4-markierten Bakterien bindet. Es wĂ€re denkbar, dass es sich hierbei um ein grundlegendes, evolutionĂ€r altes Abwehrprinzip handelt, dass möglicherweise auch bei anderen immunvermittelten Erkrankungen Relevanz hat.
Hantaviruses (family Bunyaviridae) are enveloped viruses with a segmented RNA genome of negative polarity. They can cause two different diseases in humans, the hemorrhagic fever with renal syndrome in Europe and Asia and the hantavirus cardiopulmonary syndrome in America. The transmission to humans is mainly indirect by inhalation of aerosolized virus-contaminated rodent excreta. In contrast to the initial assumption that hantaviruses are mainly carried by rodents, during the last years many novel hantaviruses were detected in shrews, moles and recently in bats. These findings raise important questions about the evolutionary history of hantaviruses, their host association and adaptation, the role and frequency of spillover infections and host switch events. This study aims to prove the presence, geographical distribution and host association of the rodent-borne Tula virus (TULV) and the shrew-associated Seewis virus (SWSV) in Central Europe. For this purpose, novel laboratory techniques for molecular and serological hantavirus detection were developed. Initially, a broad-spectrum molecular assay to identify small mammal species from Central Europe was developed. This novel assay is based on PCR amplification using degenerated primers targeting the cytochrome b (cyt b) gene, nucleotide sequence analysis of the amplified cyt b gene portion and followed by pairwise sequence comparison to published sequences using the BLAST function of GenBank. Different small mammal species prevalent in Central Europe could be determined by this new approach, including not only representatives of various Rodentia and Soricomorpha, but also representatives of the orders Erinaceomorpha, Lagomorpha, Carnivora and Chiroptera. For characterization of insectivore-borne hantavirus Thottapalayam virus (TPMV), specific monoclonal antibodies were generated that detect native virus in infected mammalian cells. For the detection of TPMV-specific antibodies, Asian house shrew Suncus murinus immunoglobulin G (IgG)-specific antibodies were produced in laboratory mice and rabbit. Using this anti-shrew IgG and recombinant TPMV nucleocapsid (N) protein, an indirect enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) was developed allowing the detection of TPMV N protein-specific antibodies in immunized and experimentally TPMV infected shrews. A Pan-Hantavirus SYBR-Green RT-qPCR was developed for the search to novel hantaviruses. By this novel RT-qPCR and other conventional RT-PCR approaches, TULV infections were identified for the first time in the Eurasian water vole Arvicola amphibius from different regions in Germany and Switzerland. The phylogenetic analyses of the different partial TULV small (S)-, medium (M)- and large (L)-genome segment sequences from A. amphibius, with those of Microtus arvalis- and M. agrestis-derived TULV lineages, revealed a geographical, but host-independent clustering and may suggest multiple TULV spillover or a potential host switch from M. arvalis or M. agrestis to A. amphibius. In a further comprehensive study, different shrew species (Sorex araneus, S. minutus, S. coronatus, and S. alpinus) were collected in Germany, Czech Republic, and Slovakia and screened by another L-segment-targeting Pan-Hantavirus RT-PCR approach. This screening revealed hantavirus L-segment sequences in a large number of S. araneus and a few S. minutus indicating a broad geographical distribution of this hantavirus. For detailed analyses, S-segment sequences were obtained, from S. araneus and S. minutus. The sequences demonstrated their similarity to SWSV sequences from Hungary, Finland, Austria and Germany. A detailed phylogenetic analysis showed low intra-cluster sequence variability, but high inter-cluster divergence suggesting a long-term SWSV evolution in local shrew populations. In conclusion, the investigations demonstrated a broad geographical distribution and multiple spillover infections of rodent-borne TULV and shrew-borne SWSV in Europe. The finding of putative spillover transmissions described here and in other studies underline the current problem of the hantavirus reservoir host definition. In contrast to the hypothesis of a long-standing hantavirusârodent (small mammal) host coevolution, the investigations support a more dynamic evolutionary history of hantavirus diversification including spillover infections and host-switch events. In future in vitro and in vivo infection studies as well as field studies has to define factors determining the host specificity of these hantaviruses.
Wie kaum eine andere Spezies weist der moderne Mensch eine auĂerordentlich groĂe geographische Verbreitung auf. Die damit verbundene notwendige Anpassung an unterschiedlichste geographische Bedingungen fĂŒhrte unter anderem auch zu morphologischen VerĂ€nderungen am SchĂ€del. Die Bedeutung geographischer Faktoren fĂŒr bestimmte SchĂ€delkomponenten wird jedoch sehr unterschiedlich diskutiert. Das trifft insbesondere auch auf die GröĂe und Form der Nasenhöhle zu. Da die KlĂ€rung solcher ZusammenhĂ€nge von Bedeutung fĂŒr verschiedene Fachgebiete wie Anatomie, Physiologie, Forensische Medizin und Anthropologie ist, wurde in dieser Studie die Beziehung zwischen der Morphologie der Nasenhöhle zum Mittelgesicht unter BerĂŒcksichtigung klimatischer Faktoren untersucht. Die Untersuchungen der Nasenhöhlen erfolgte an 62 mazerierten adulten SchĂ€deln von vier definierten menschlichen Populationen, die sich in ihrer geographischen Herkunft unterscheiden. Von allen SchĂ€deln wurden zunĂ€chst koronare computertomographische Schichtaufnahmen angefertigt. AnschlieĂend wurden an den CT-Schichtaufnahmen lineare StreckenmaĂe der Nasenhöhle erhoben. Des Weiteren erfolgte die Volumenbestimmung der Nasenhaupthöhle mit Hilfe der WinSurf-Software. Weiterhin erfolgte auch die Vermessung des Ă€uĂeren SchĂ€dels mit linearen MaĂen, um Beziehungen zwischen der Nasenhöhle und dem GesichtsschĂ€del zu untersuchen. Die externen SchĂ€delmaĂe dienten auĂerdem der Berechnung des GesichtsschĂ€delvolumens. Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten auf Populationsunterschiede bezĂŒglich der absoluten und relativen GröĂe des Nasenhöhlenvolumens hin, wĂ€hrend das GesichtsschĂ€delvolumen zwischen den Populationen keine signifikanten Unterschiede aufweist. Die hier beobachteten Populationsunterschiede deuten darauf hin, dass ein Einfluss klimatischer Faktoren auf die GröĂe der Nasenhöhle nicht ausgeschlossen werden kann. Der von uns verwendete Nasenhöhlen-GesichtsschĂ€del-Index, der das VerhĂ€ltnis zwischen dem Volumen der Nasenhöhle und dem GesichtsschĂ€delvolumen beschreibt, weist zwischen der Population Kyoto und den drei anderen Populationen statistisch signifikante Unterschiede auf. Der Nasenhöhlen-GesichtsschĂ€del-Index fĂŒr die Kyoto-Population ist signifikant kleiner als bei den anderen drei Populationen. Unsere Untersuchungen ergaben einen Zusammenhang zwischen dem Nasenhöhlen-GesichtsschĂ€del-Index und der geographischen Herkunft der SchĂ€del. Im Populationenvergleich konnten wir GröĂenunterschiede der Nasenhöhle feststellen, wĂ€hrend Formunterschiede in Bezug auf die Cavitas nasi zwischen den Populationen nicht zu beobachten sind. Bei der asiatischen Population war ein signifikant höherer unterer Nasengang nachweisbar. Hinsichtlich der Asymmetrie des unteren Nasenganges lieĂen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Populationen erkennen. Es handelt sich bei den von uns betrachteten Populationen um eine fluktuierende Asymmetrie des unteren Nasenganges. Die durchgefĂŒhrten Korrelations- und Regressionsanalysen erfolgten separat fĂŒr jede Population. Als besonders aussagekrĂ€ftiger Parameter der Cavitas nasi ist die Höhe der Nasenhöhle im Bereich des zweiten Molaren im Oberkiefer zu nennen, da dieser Parameter bei allen Populationen viele Korrelationen zu externen SchĂ€delmaĂen und dem GesichtsschĂ€delvolumen aufweist. Das Nasenhöhlenvolumen lĂ€sst sich am ehesten aus der Breite der Nasenhöhle ableiten, da fĂŒr drei der vier Populationen fĂŒr dieses Merkmalspaar signifikante Korrelationen nachweisbar sind. Obgleich die vorliegende Studie Hinweise auf einen Einfluss des Klimas auf die VariabilitĂ€t der Morphologie der Nasenhöhle zeigen, ist das Design dieser Studie nicht geeignet, einen direkten Einfluss klimatischer Faktoren zu belegen. HierfĂŒr sind weiterfĂŒhrende Studien notwendig, die auch den komplexen Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Strukturelementen der Nasenhöhle Rechnung tragen.
Die Therapie des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms des Erwachsenen mittels nasalem CPAP ist gut etabliert, aber hĂ€ufig durch verschiedene auftretende Nebenwirkungen limitiert, wie zum Beispiel die Ausbildung einer nasalen Sicca-Symptomatik. Vor Therapiebeginn erfolgte bei jedem Patienten eine akustische Rhinometrie und Rhinoresistometrie jeweils vor und nach Abschwellen der Nasenschleimhaut, um mögliche Einflussvariablen fĂŒr die Ausbildung einer nasalen Sicca-Symptomatik zu identifizieren. Um funktionelle VerĂ€nderung der Nasenschleimhaut durch die nasale CPAP-Therapie nachzuweisen, wurde vor Therapiebeginn und bei Kontrolluntersuchung der Saccharintest nach Anderson durchgefĂŒhrt und Proben der Nasenschleimhaut zur Bestimmung der Zilienschlagfrequenz entnommen. Bei Patienten mit Sicca-Symptomatik zeigte sich, dass der notwendige CPAP-Druck signifikant höher war. Der Diffusoröffnungswinkel vor Abschwellen war bei Patienten mit Sicca-Symptomatik auf der linken Seite kleiner als auf der rechten Seite und auf der linken Seite kleiner als bei Patienten ohne Sicca-Symptomatik. Bei Patienten mit Sicca-Symptomatik lieĂ sich als funktionelles Korrelat eine Verringerung der Zilienschlagfrequenz unter CPAP-Therapie nachweisen, eine VerĂ€nderung im Saccharintest nach Anderson hingegen nicht. In der Regressionsanalyse konnte unter Verwendung der Parameter âDifferenz der Zilienfrequenzâ, âAlterâ, âMinimale SauerstoffsĂ€ttigungâ, âDiffusorlĂ€nge rechts nach Abschwellenâ und âWiderstand rechts nach Abschwellenâ mit einer Wahrscheinlichkeit von 90,1% das Auftreten der Sicca-Symptomatik vorhergesagt werden. Eine pathologisch verĂ€nderte Nasenatmung kann Teil der Ursache zur Entstehung einer Sicca-Symptomatik sein, und diese Faktoren lassen sich durch rhinochirurgische Eingriffe im Sinne einer Therapieoptimierung verbessern.
Die Pflanze Pittosporum angustifolium (âGymbiGymbiâ) wird von der indigenen Bevölkerung Australiens fĂŒr verschiedene medizinische Indikationen verwendet. Anwendungsbeobachtungen und erste zellbiologische Untersuchungen geben Hinweise auf den potentiellen Nutzen dieser Pflanze fĂŒr die Therapie maligner Neoplasien. Ziele dieser Arbeit: Erkenntnisse zu den zellbiologischen Interaktionen zwischen Pittosporum angustifolium und der Tumorzelllinie (U-5637). Material: vier alkoholische, ein wĂ€ssriger und ein mit Amylase behandelter Extrakt, auĂerdem sieben isolierte Reinsubstanzen. Methoden: Neutralrottest, Durchflusszytometrie. Wichtige Ergebnisse: Neutralrottest: IC50-Werte zwischen 10 ”g/ml (Hydrolysat des Aq.EtOH-Extraktes ) und 66 ”g/ml (Amylase-Extrakt). Substanz 4 mit IC50 : 4 ”g/ml, Substanz 6 mit IC501 ”g/ml. Durchflusszytometrie: Keine Zellphasenarretierung durch die Extrakte. Als Wirkmechanismus zeigten sich sowohl Apoptose- als auch Nekroseinduktion sowohl durch die Extrakte als auch durch Substanz 4 [12 ”g/ml] und Substanz 6 [1 ”g/ml].
In der vorliegenden Arbeit wurden die nicht-invasiven Inokulationsmethoden Gavage und Inokulation ĂŒber das Futter zur Induktion einer Parodontitis im murinen Modell untersucht und verglichen. FĂŒr die experimentelle Infektion wurden A. actinomycetemcomitans und P. gingivalis eingesetzt. Untersucht wurde, ob diese Keime die Maulhöhle von BALB/c MĂ€usen ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum kolonisieren können und wann sie einen Knochenabbau induzieren. Es konnte eine gute Kolonisation mit dem Stamm A. actinomycetemcomitans 1005 erzielt werden, wenn die Infektion ĂŒber Futtergabe erfolgte. Auch kam es zu einem signifikant erhöhten Knochenabbau bei der Infektion ĂŒber Futtergabe. Ein deutlich erhöhter Antikörpertiter gegenĂŒber A. actinomycetemcomitans bei den infizierten Tieren zeigt an, dass die Infektion auch eine systemische humorale Immunantwort auslöste. Im Gegensatz zu der Inokulation ĂŒber das Futter konnte bei der Infektion mittels Gavage jedoch keine befriedigende Kolonisation der Maulhöhle erreicht werden. Es kam unter dieser Infektionsmethode zwar tendenziell zu einem Knochenabbau, der aber statistisch nicht signifikant war. Nach P. gingivalis Infektion konnte zwar eine Kolonisation nach der Infektion nachgewiesen werden. Allerdings konnte nach Infektion per Gavage kein signifikanter Knochenbau im Vergleich zu der Kontrollgruppe erzeugt werden. Die erhobenen Daten zeigen, dass die Induktion einer Parodontitis in weiblichen BALB/c MĂ€usen mit dem Stamm A. actinomycetemcomitans 1005 mittels Inokulation ĂŒber das Futter eine vielversprechende Methode darstellt.
Vasospasmen stellen noch immer eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach aneurysma-tischer Subarachnoidalblutung dar. 15-36 % der Patienten erleiden einen ischĂ€mischen Infarkt, der in bis zu 23 % der FĂ€lle zum Tod fĂŒhrt. Jedoch ist der frĂŒhzeitige Nachweis klinisch relevanter Vasospasmen aktuell nur eingeschrĂ€nkt möglich. Neurologische Untersuchungen können lediglich bei wachen Patienten durchgefĂŒhrt werden und die transkranielle Doppler Sonographie sowie die digitale Subtraktionsangiographie erlauben keine Aussage ĂŒber das AusmaĂ einer möglichen Perfusionsstörung. Im Rahmen dieser Studie wurde daher die Aussagekraft der Perfusionscomputertomographie in der Vorhersage klinisch relevanter Vasospasmen untersucht. Es wurde eine semi-quantitative Analyse, sowie eine rein visuelle Beurteilung der Perfusionsbilder untersucht. Zudem wurden Grenzwerte fĂŒr die semi-quantitative Analyse ermittelt. Insbesondere die Time to Peak stellte sich als geeigneter Perfusionsparameter in der Vorhersage klinisch relevanter Vasospasmen heraus. Patienten mit zerebralen Infarkten oder verzögerten neuro-logischen Defiziten zeigten signifikant niedrigere Time to Peak-Quotienten vor Eintreten des jeweiligen Ereignisses. Zudem konnte gezeigt werden, dass die Aussagekraft der Perfusionscompu-tertomographie erhöht wird, wenn zusĂ€tzlich dopplersonographische Vasospasmuskriterien erfĂŒllt werden. Bei der visuellen Analyse waren ebenfalls die farbcodierten Time to Peak-Bilder am aussagekrĂ€ftigsten. Alle Patienten mit zerebralen Infarkten im Verlauf zeigten sichtbare interhemi-sphĂ€rische Differenzen, mehrheitlich vor Infarktdemarkierung im nativen CCT. Eine Falsch-Negativ-Rate von 0 % konnte in dieser Studie von keinem anderen diagnostischen Verfahren erreicht werden. Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchung lĂ€sst sich zusammenfassend sagen, dass die Time to Peak einen sensitiven und spezifischen Perfusionsparameter in der Vorhersage klinisch relevanter Vasospasmen darstellt. Der Einsatz der Perfusionscomputertomographie könnte die frĂŒh-zeitige Therapie von Patienten mit hohem Risiko fĂŒr relevante Vasospasmen optimieren. FĂŒr die klinische Routine sollte der kombinierte Einsatz von Perfusions-CT und transkranieller Doppler Sonographie erwogen werden.
In ErgĂ€nzung der Erfassung und Auswertung von Krebserkrankungen unter dem Aspekt der Vorsorge- und Gesundheitsplanung durch die epidemiologischen Krebsregister bieten klinische Krebsregister (KKR) durch patientenbezogene Analysen kompletter BehandlungsverlĂ€ufe die Möglichkeit der Darstellung einer regionalen Versorgungsstruktur und BehandlungsqualitĂ€t. Im Rahmen dieser Dissertation erfolgte eine Deskription der neudiagnostizierten Lungenkarzinom-Patienten des universitĂ€ren Thoraxzentrums im Zeitraum 2005-2009 anhand der Daten des klinischen Krebsregisters des Tumorzentrums Vorpommern e.V., ergĂ€nzt durch die Daten des Klinikinformationssystems der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald. Bei den insgesamt 511 Patienten mit neudiagnostiziertem Lungenkarzinom zeigten sich hinsichtlich der Alters-, Stadien- und Histologieverteilungen Ă€hnliche Ergebnisse wir in epidemiologischen Studien und den bundesdeutschen und landesweiten Registerdaten. Hinsichtlich der Therapieformen zeigte sich fĂŒr die SCLC in allen Tumorstadien ein hoher Anteil an Chemotherapien. Bei den NSCLC ĂŒberwog im Stadium I die primĂ€re Operation. In den Stadien II und IIIA wurden bevorzugt multimodale Therapiekonzepte mit Operation und Chemotherapie durchgefĂŒhrt. Im Stadium IIIB/IV nahm die palliative Chemotherapie den gröĂten Stellenwert ein. Zudem gab es mit 25% einen hohen Anteil an best-supportive-care Konzepten. Die Prognose und Ăberlebensraten zeigten bei insgesamt schlechter Prognose stadienabhĂ€ngige Unterschiede mit 1- und 5-JĂR von 80% bzw. 51% fĂŒr das UICC-Stadium I bis zu 31% bzw. 7% fĂŒr das Stadium IIIB/IV. Die AufschlĂŒsselung patientenbezogener Therapien ermöglicht eine stadien- und therapiebezogene Betrachtung der KrankheitsverlĂ€ufe. Aufgrund geringer Fallzahlen in den Therapiegruppen ist kein Vergleich der Ăberlebenszeiten erfolgt. Hierzu bieten zukĂŒnftig Datenauswertungen des zentralen klinischen Krebsregisters in Mecklenburg-Vorpommern mit der Erfassung aller in diesem Bundesland therapierten Patienten Gelegenheit.
Die vorliegende Dissertation untersuchte die Determinanten subjektiven Freiheitserlebens in Entscheidungen und legte den Schwerpunkt auf die Frage, ob es Divergenzen zwischen dem Freiheitserleben und einer theoretisch begrĂŒndbaren Entscheidungsfreiheit gibt. Um die Entscheidungsfreiheit theoretisch zu fundieren wurde das Handlungsmodell funktionaler Freiheit konstruiert. Die Grundlage hierfĂŒr bildete eine Vielzahl philosophischer und psychologischer Arbeiten zu den Begriffen Willensfreiheit, Entscheidungsfreiheit und Handlung. Funktionale Freiheit stellt ein kompatibilistisch und naturalistisch ausgerichtetes Konzept innerer Freiheit dar, welches eine sinnvolle und nĂŒtzliche psychologische FĂ€higkeit beschreibt. Funktionale Freiheit grĂŒndet sich auf drei kompensatorische Dimensionen und ist maximal ausgeprĂ€gt wenn ein Entscheider ĂŒber sehr hohe RationalitĂ€t (kognitive und selbstregulatorische Kompetenzen) verfĂŒgt, die Entscheidungssituation stark unterdeterminiert (neu/unbekannt, komplex, ohne dominante Alternativen) ist und der Prozess der Entscheidungsfindung bewusst und ĂŒberlegt (reflektiert, argumentativ, unter Einsatz mentaler Simulationen und Einsicht) verlĂ€uft. Es lĂ€sst sich dafĂŒr argumentieren, dass funktionale Freiheit langfristig zu vorteilhaften Entscheidungen fĂŒhrt, da hohe FlexibilitĂ€t, situative AnpassungsfĂ€higkeit, und eine besondere BerĂŒcksichtigung von Selbst-BedĂŒrfnissen und Umweltgegebenheiten vorhanden sind. Das Modell sagt auĂerdem Unterschiede zwischen funktional freien und funktional unfreien, beispielsweise unbewusst getroffenen, Entscheidungen vorher. Abgrenzungsmerkmale wĂ€ren hohe AusprĂ€gungen von Bedenkzeit, tiefe Elaboration der Entscheidung, Unvorhersagbarkeit der Wahl, kognitive Anstrengung, sowie Unsicherheitserleben. Die zentrale PrĂ€misse fĂŒr die empirische Arbeit war, dass funktionale und erlebte Freiheit in einer Entscheidung proportional und kongruent zueinander sind. In sechs Experimenten wurden Modellhypothesen sowie Gegenhypothesen abgeleitet und getestet, wobei die Gegenhypothesen eine Divergenz von erlebter und funktionaler Freiheit annahmen. Die Manipulationen bezogen sich primĂ€r auf die situationale Dimension funktionaler Freiheit. Das auf die Entscheidung bezogene subjektive Freiheitserleben bildete die abhĂ€ngige Variable. Die experimentellen Ergebnisse bestĂ€tigten ĂŒberwiegend die Gegenhypothesen. Weder war erhöhtes Freiheitserleben mit vergröĂerter Optionszahl und EntscheidungskomplexitĂ€t assoziiert, noch mit erhöhter Unterdetermination in Form von Entscheidungskonflikt oder zusĂ€tzlichen Abbruchoptionen. Stattdessen ergab sich hohes Freiheitserleben durchgĂ€ngig in Entscheidungssituationen die einfach waren, ĂŒber eine dominante Option verfĂŒgten, positive Konsequenzen besaĂen oder in Aussicht stellten, sowie mit verringerter Schwierigkeit und Unsicherheit und erhöhtem positiven Affekt assoziiert waren. Folglich lieĂ sich eine bedeutsame Divergenz zwischen dem theoretisch entwickelten Konstrukt funktionaler Freiheit und dem Freiheitserleben erkennen. Um trotz der Abweichung vom Modell das subjektive Freiheitserleben erklĂ€ren zu können, wurde auf Basis der Resultate eine ErklĂ€rung mit Bezug zum Erwartungskonzept entwickelt. Demnach ist das Freiheitserleben in einer Handlungsepisode umso gröĂer ausgeprĂ€gt, je höher die subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit einer positiven Zielerreichung ist. Folglich wird erlebte Freiheit durch alle Faktoren einer Entscheidung beeinflusst, die die Handlungs-Ergebnis-Erwartung und die Kompetenzerwartung verringern oder erhöhen. Handlungsbezogenes Freiheitserleben kann daher als eine Form von Zuversicht aufgefasst werden. Die Resultate der Experimente sind mit dieser ErklĂ€rung gut zu vereinbaren. Die theoretischen und empirischen Erkenntnisse dieser Arbeit erlauben mehrere bedeutsame Schlussfolgerungen. Erstens, kann das Freiheitserleben bei strenger Betrachtung nicht mehr als Argument fĂŒr eine Existenz des freien Willens herangezogen werden. Zweitens, bietet das Konzept der funktionalen Freiheit eine naturalistische Alternative zur klassischen Willensfreiheit. Es ist gut vereinbar mit den kompatibilistischen AnsĂ€tzen vieler Autoren, im Rahmen psychologisch-deterministischer Mechanismen konzeptualisiert und prĂŒfbar. Doch kann das Freiheitserleben auch fĂŒr funktionale Freiheit nicht als manifester Indikator gelten. Drittens, scheint deshalb bezĂŒglich des handlungsbezogenen Freiheitsbegriffs ein grundsĂ€tzliches MissverstĂ€ndnis zwischen theoretischen Konzeptionen akademischer Autoren und der alltagspsychologischen sozialen ReprĂ€sentation von Freiheit vorzuliegen. Dies trĂ€gt zur ohnehin groĂen Konfusion um die Bedeutung von âFreiheitâ bei. Ein am Erleben orientierter Freiheitsbegriff bezieht sich vorrangig auf positive Zielerreichung. Das Streben nach solcherart Freiheit ist mit vielen kurzfristig positiven Konsequenzen verbunden. Es lĂ€sst jedoch die langfristigen Vorteile der funktionalen Freiheit vermissen, wie erhebliche FlexibilitĂ€t und AnpassungsfĂ€higkeit, sowie eine höhere BefĂ€higung zu ethischem Handeln. ZukĂŒnftige Studien sollten prĂŒfen, ob die Divergenz auch auĂerhalb von Laborsituationen zu finden ist und ob ein funktionales Freiheitserleben erlernt werden kann.
Die Duchenne Muskeldystrophie ist eine der hĂ€ufigsten monogenen Erbkrankheiten des Kindesalters. Mutationen in dem fĂŒr das Dystrophin codierenden Genabschnitt fĂŒhren zur Dystrophin-Defizienz und damit zur SchwĂ€chung der Verbindung zwischen den intrazellulĂ€ren Muskelfilamenten und der extrazellulĂ€ren Matrix. In der Folge kommt es zu FaseruntergĂ€ngen und anhaltenden entzĂŒndlichen Prozessen. SchlieĂlich wird das Muskelgewebe der Betroffenen von Narbengewebe, wie Bindegewebe und Fett ersetzt. In den letzten Jahren ist die progrediente Fibrosierung bei Duchenne Patienten in den Fokus der Forschung gerĂŒckt. In diesem Zusammenhang konnte die Serum- und Glukokortikoid induzierbare Kinase 1 (SGK1), welche einerseits in allen Geweben exprimiert wird und andererseits an der Entwicklung der Fibrose in verschiedenen Organen beteiligt ist, als mögliche Zielstruktur identifiziert werden. Um die Funktion der SGK1 fĂŒr den Skelettmuskel genauer untersuchen zu können, wurden in der vorliegenden Arbeit Kraftmessungen an isolierten Mm. solei und Zwerchfellsegmenten 100 Tage alter mdx, Wildtyp (WT) und SGK1-defizienter (sgk1 /-) MĂ€use durchgefĂŒhrt. ZusĂ€tzlich konnten fĂŒr dieses Projekt Dystrophin-defiziente MĂ€use gezĂŒchtet werden, welchen zusĂ€tzlich das SGK1-Gen fehlte (mdx/sgk1-/-). Parallel stattfindende histologische Analysen der Muskeln umfassten unter anderem die HE-FĂ€rbung zur Analyse der histologischen Struktur und die FĂ€rbung mit Sirius-Rot, welche die Quantifizierung der Menge an Bindegewebe ermöglichte. Das Krankheitsbild reprĂ€sentierend wiesen die mdx Muskeln die erwarteten pathologischen VerĂ€nderungen in den Untersuchungen auf. Dabei war die spezifische Kraft im M. soleus im Durchschnitt um 30% und im Vergleich der Zwerchfellsegmente um 50% zum WT reduziert. ZusĂ€tzlich erfolgte die MuskelermĂŒdung der mdx Muskeln bei repetitiver Stimulation deutlich schneller im Vergleich zum WT-Stamm. Die mdx Muskelquerschnitte wiesen zum GroĂteil zentrale Kerne auf und die Bindegewebsmenge war signifikant erhöht. Vor allem die mdx Zwerchfellsegmente wiesen mehr als die doppelte Menge an Kollagen im Vergleich zum WT auf. Im Gegensatz dazu zeigten die Muskeln der sgk1-/- Tiere in der histologischen Analyse eine insgesamt intakte Struktur ohne EntzĂŒndungszeichen oder zentrale Kerne. Die Menge an Bindegewebe befand sich auf dem Niveau der WT-Kontrolle. Dennoch war die spezifische Kraft bei 120Hz im M. soleus um 20% und im Zwerchfell um 25% im Vergleich zum WT verringert. Ăberraschenderweise entwickelte das mdx/sgk1-/- Mausmodell in der Kraftmessung der Mm. solei identische spezifische KrĂ€fte wie der WT-Mausstamm. Einzig die Zwerchfellsegmente der mdx/sgk1-/- Tiere wiesen pro QuerschnittsflĂ€che ein Kraftdefizit von 20% im Vergleich zum WT auf. Dennoch konnten zentrale Kerne und EntzĂŒndungszeichen Ă€hnlich wie in den mdx Muskeln nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu fehlte die Fibrosierung. Der prozentuale Anteil an Bindegewebe der mdx/sgk1-/- Muskeln entsprach dabei dem der WT-Tiere. AbschlieĂend ist festzuhalten, dass der mdx PhĂ€notyp in der vorliegenden Untersuchung hinsichtlich der Histologie und der kontraktions-physiologischen Charakteristik den aus der Literatur bekannten Kriterien entsprach. Des Weiteren konnte bei der Untersuchung der sgk1-/- Tiere ein Einfluss der SGK1 auf die Histologie, wie auch auf die Physiologie der Skelettmuskeln festgestellt werden. Das Fehlen der SGK1 hatte dabei Einfluss auf die Fasertypenverteilung wie auch die Kraftentwicklung. Das mdx/sgk1-/- Mausmodell ermöglichte es, den Einfluss der SGK1 auf die Fibroseentwicklung zu studieren. Es konnte festgestellt werden, dass der pathologische Ersatz der quergestreiften Muskulatur durch Bindegewebe im mdx/sgk1-/- in Bezug zum mdx PhĂ€notyp verringert war. Das Fehlen des SGK1-Proteins fĂŒhrt demnach zur Unterbrechung einer fĂŒr die Fibroseentwicklung wichtigen Signalkaskade. Des Weiteren konnte ein positiver Effekt der SGK1-Defizienz bei fehlendem Dystrophin auf die Kraftentwicklung der Muskeln festgestellt werden. Dennoch waren starke degenerative bzw. regenerative Prozesse histologisch nachweisbar. Die Ergebnisse zeigen, dass die SGK1 ein wichtiger Mediator in der Fibroseentwicklung der Muskeldystrophie ist. Damit könnte das Enzym ein potentielles Ziel zur pharmakologischen Beeinflussung des Verlaufs der DMD und einer Vielzahl anderer degenerativer Erkrankungen darstellen.
Im Rahmen dieser Arbeit standen KulturĂŒberstĂ€nde von je 20 S. aureus-StĂ€mmen von gesunden Probanden und von an einer Sepsis erkrankten Patienten zur VerfĂŒgung. Die verwendeten KulturĂŒberstĂ€nde waren in Vorarbeiten unter anderem hinsichtlich ihrer Superantigeneigenschaften gut charakterisiert worden. Mittels eines Assays zur Bestimmung der procoagulatorischen AktivitĂ€t von Monozyten konnte nachgewiesen werden, dass S. aureus-ĂberstĂ€nde konzentrationsabhĂ€ngig eine TF-Aktivierung auf Monozyten induzieren. Dieser Effekt war nicht davon abhĂ€ngig, ob es sich um ein Isolat gesunder Spender oder erkrankter Patienten handelte, auch die Menge an produziertem FXa durch einen Stamm aus Rachenabstrichen oder Blutkulturen unterschied sich nicht. Monozyten verschiedener Spender reagierten unterschiedlich auf den gleichen KulturĂŒberstand. Die Superantigen-Eigenschaften der KulturĂŒberstĂ€nde nahmen keinen Einfluss auf die prokoagulatorische AktivitĂ€t von Monozyten. Sechs KulturĂŒberstĂ€nde waren nicht in der Lage eine PCA zu induzieren, daher erfolgten verschiedene Untersuchungen zu Ermittlung der ZellvitalitĂ€t. Im MTT-Test zeigte sich ein konzentrationsabhĂ€ngiger zytotoxischer Effekt der ĂberstĂ€nde, allerdings betrug der Anteil vitaler Zellen stets ĂŒber 60 %. ErgĂ€nzende durchflusszytometrische Messungen konnten jedoch zeigen, dass Monozyten teilweise nur noch sporadisch nachweisbar waren. Um die prokoagulatorischen Eigenschaften der Sekretionsprodukte von S. aureus genauer zu charakterisieren, kamen der Laborstamm RN6390 und seine isogenetischen agr(-)- und sar(-)-Mutanten zum Einsatz. Der Wildtyp RN6390 sowie dessen Mutanten induzierten in hohen Konzentrationen eine geringere Faktor Xa-Generierung auf Monozyten als nur mit Medium behandelte Zellen. WĂ€hrend sich durch den Wildtyp und die agr(-)-Mutante auch in höheren VerdĂŒnnungsstufen keine PCA von Monozyten induzieren lieĂ, war dies mit der sar(-)-Mutante möglich. Dieses Aktivierungsmuster lieĂ sich auf ausgeprĂ€gte zytotoxische Eigenschaften zurĂŒckfĂŒhren, sodass es nicht möglich war, den fĂŒr die Faktor Xa-Generierung verantwortlichen Faktor genauer zu charakterisieren. Als eine mögliche Monozyten aktivierende Komponente untersuchten wir Peptidoglykan im Faktor Xa-Assay. Bereits geringste Konzentrationen von Peptidoglykan konnten eine PCA induzieren. In den KulturĂŒberstĂ€nden selbst konnten wir PG semiquantitativ nachweisen. Ob Peptidoglykane allein oder in Synergie mit anderen Sekretionsfaktoren von S. aureus die TF-Aktivierung auslösen, lieĂ sich mit dieser Arbeit nicht abschlieĂend klĂ€ren.
Derzeit wird bei der hygienischen HĂ€ndedesinfektion eine Einreibedauer von 30 s empfohlen, welche in der Praxis oft nicht eingehalten werden kann. Zwar sorgt der alkoholische Anteil des Desinfektionsmittels allein schon fĂŒr eine antimikrobielle Wirkung, dennoch spielt auch die Verteilung des Desinfektionsmittels und damit die Benetzung der HautoberflĂ€che eine wichtige Rolle um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Die Benetzung kann durch eine VerlĂ€ngerung der Einwirkzeit gesteigert und durch die Zusammensetzung des Desinfektionsmittels beeinflusst werden. Ziel der vorliegenden Arbeit war es herauszufinden, ob bei einer Anwendungsdauer der hygienischen HĂ€ndedesinfektion von 15 s ein ebenso hoher Benetzungsgrad wie nach 30 s Einreibezeit erreichbar ist, und welchen Einfluss das Training auf den Benetzungsgrad hat. Dazu wurden 20 Probanden ausgewĂ€hlt, die in einer randomisierten, gekreuzten Laborstudie an insgesamt vier Versuchstagen die hygienische HĂ€ndedesinfektion mit einem UV-reaktivem HĂ€ndedesinfektionsmittel durchfĂŒhrten. An den ersten beiden Versuchstagen galten die Probanden als untrainiert und hatten entweder 15 oder 30 s Zeit fĂŒr die DurchfĂŒhrung der HĂ€ndedesinfektion. An den letzten beiden Versuchstagen wurde das Standardeinreibeverfahren trainiert und ebenfalls fĂŒr 15 bzw. 30 s angewendet. Die Vorder- und RĂŒckseiten der benetzten HĂ€nde wurden unter UV-Licht fotografiert und die Fotos mit Hilfe einer Software ausgewertet, die benetzte von unbenetzten Arealen unterschied. Die Ergebnisse erlauben folgende Schlussfolgerungen. Die Einreibezeit allein hat keinen Einfluss auf den Benetzungsgrad der Hand. Nach 30 s wurden durchschnittlich 86,4 % der HandoberflĂ€che benetzt, nach 15 s waren es 82,0 %. Die Differenz von 4,4 % war statistisch nicht signifikant. Auch bei einer verkĂŒrzten Anwendung der hygienischen HĂ€ndedesinfektion ist demnach ein Ă€hnlich hoher Benetzungsgrad zu erreichen wie nach den empfohlenen 30 s. Es gibt keinen Unterschied hinsichtlich der benetzten FlĂ€che, wenn man sie lediglich in Hinblick auf die Einreibedauer vergleicht. Jedoch gibt es einen unterschied in der Benetzung zwischen trainierten und untrainierten Probanden unabhĂ€ngig davon ob sie 15 oder 30s Zeit zur HĂ€ndedesinfektion hatten (p<0,05). Trainierte Probanden erreichten einen Benetzungsgrad von 88,8 %, der damit um 9,2 % höher war als ohne Training. Trainierte Probanden, die 15 s Zeit hatten, die Schritte des Standardeinreibeverfahrens durchzufĂŒhren, benetzen eine gröĂere FlĂ€che als Probanden, die zwar 30 s Zeit hatten, aber untrainiert waren. Das verdeutlicht, welchen Stellenwert die Schulung des medizinischen Personals in der Vermeidung nosokomialer Infektionen hat. Ein besonderes Augenmerk bei der DurchfĂŒhrung der Einreibeschritte sollte auf die Benetzung des HandrĂŒckens, vor allem der rechten Seite, gelegt werden, da diese auch nach entsprechendem Training nur zu 83,1 % benetzt wurde. Als Fazit ergibt sich, dass es möglich ist, auch nach einer Einreibedauer von 15 s die Hand zufriedenstellend zu benetzen, allerdings unter der Voraussetzung, dass der Anwender trainiert ist. Das unterstreicht die Wichtigkeit konsequenter Schulungen und regelmĂ€Ăiger Supervisionen zur DurchfĂŒhrung der HĂ€ndedesinfektion. Eine Methode ist dabei die Verwendung von fluoreszierendem Desinfektionsmittel und die Kontrolle der Hand unter UV-Licht. Die Ergebnisse stellen quasi eine Legitimation der derzeitigen Praxis dar, verweisen aber zugleich auf die Wichtigkeit des Trainings der HĂ€ndedesinfektion. Da man von gleicher bakteriozider Wirksamkeit des Desinfektionsmittels nach 15 und 30 s ausgeht, bleibt zu diskutieren, ob generell ein Herabsetzen der Einreibedauer fĂŒr trainierte Anwender möglich ist.
In der vorliegenden Arbeit wurden 140 Bandscheiben vor und nach Nukleoplastie im 7-Tesla-Kleintier-MRT untersucht. Ziel war es, eine VolumenĂ€nderung durch Nukleoplastie im Nucleus der Bandscheibe am Schweinemodell nachzuweisen. Nachdem aus benachbarten Bandscheiben PĂ€rchen gebildet wurden, folgte jeweils eine zufĂ€llige Zuordnung zur Versuchs- oder Kontrollgruppe. Beide Gruppen umfassten 70 Bandscheiben. In der Versuchsgruppe (n=70) wurde die Nukleoplastie, wie vom Hersteller empfohlen, in 6 ArbeitskanĂ€len durchgefĂŒhrt. In der Kontrollgruppe (n=70) ist das Verfahren der Nukleoplastie analog der Versuchsgruppe durchgefĂŒhrt worden. Es wurde jedoch in Schein-Nukleoplastie ohne Applikation der Coblations- Energie durchgefĂŒhrt. Die DurchfĂŒhrung der Nukleoplastie erfolgte in den Gruppen fĂŒr den Operateur geblindet. Es wurden von allen Bandscheiben prĂ€- und postoperative MRT-BilddatensĂ€tze erhoben. Zum Vergleich der VolumenĂ€nderung zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe erfolgte die Volumetrie des Bandscheibenkerns durch eine geblindete Auswertung der Bilder mit dem fĂŒr wissenschaftliche Zwecke zugelassenen Programm OsiriX R . Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit dem Wilcoxon-Rangsummen-Test mittels SAS. Es wurde die zentrale Tendenz der VolumenĂ€nderung zwischen beiden Gruppen untersucht. Die Daten wurden zusĂ€tzlich in drei Untergruppen aufgeteilt (BWS, thorako-lumbaler Ăbergang, LWS). Es zeigt sich in allen Gruppen ein hochsignifikanter (p<0.0001) Unterschied zwischen der Versuchs- und der Kontrollgruppe. Die Volumenreduktion durch Nukleoplastie betrĂ€gt 0,127 ml oder 14,23% (n=140). Bei Betrachtung der Gruppen getrennt voneinander ergibt sich eine Volumenreduktion zum Ausgangsvolumen von 0,073 ml oder 7,12% (n=70, p<0,001) in der Versuchsgruppe und eine Volumenzunahme von 0,055 ml oder 7,12% (n=70, p<0,001) in der Kontrollgruppe. Die Arbeit ist somit die erste, die in dem gewĂ€hlten Tiermodell in vitro zeigen konnte, dass es neben den bisher nachgewiesenen klinischen und druckreduzierenden Effekten auch zu einer Volumenreduktion durch Nukleoplastie kommt. 46
Entwicklung einer Methode zur magnetischen Markierung von Thrombozyten mit Eisenoxidpartikeln
(2012)
Thrombozyten können mittels PrĂ€paration mit superparamagnetischen Nanopartikeln markiert werden, welche fĂŒr die Nutzung am Menschen zugelassen sind. Ohne Zugabe weiterer Chemikalien ist die erreichte Konzentration von gespeicherten Resovist-Partikeln in den Thrombozyten sowohl suffizient fĂŒr Ăberlebensstudien als auch fĂŒr Signaldetektion mittels MR. Magnetisch markierte Thrombozyten können zu einem wichtigen diagnostischen Instrument fĂŒr Patienten mit kardiovaskulĂ€ren Erkrankungen, Blutungserkrankungen oder Thrombozytopenie werden. Weiterhin können sie nĂŒtzlich fĂŒr die Erfassung des Einflusses von unterschiedlichen PrĂ€parationsmethoden auf das ThrombozytenĂŒberleben in der Transfusionsmedizin sein.
Die Ziele der vorliegenden Arbeit ergaben sich aus zwei Arbeitsschwerpunkten - dem Nachweis einer neuartigen prokaryotischen Phenoloxidase bei dem Bakterienisolat Azotobacter chroococcum SBUG 1484 und der DurchfĂŒhrung Phenoloxidase-katalysierter Biotransformationsreaktionen zur Derivatisierung von ortho- bzw. para-dihydroxylierten Verbindungen. Der zunĂ€chst unbekannte, eine neue Phenoloxidase bildende, Bakterienstamm sollte mittels morphologischer und physiologischer Tests sowie 16S-rDNA-Analysen einer Art zugeordnet werden. Da die Expression der Phenoloxidase nur unter bestimmten Bedingungen auftrat sollten die in AbhĂ€ngigkeit von verschiedenen Kultivierungsparametern zahlreich auftretenden Zelldifferenzierungsprozesse des Stammes untersucht und eine standardisierte Kultivierungsmethode zur Erzielung hoher Phenoloxidase-AktivitĂ€ten entwickelt werden. Die Untersuchung wesentlicher Eigenschaften der neubeschriebenen Phenoloxidase war fĂŒr eine Zuordnung in die Gruppe der Multikupfer-Oxidasen und eine PrĂŒfung der Eignung des Enzyms fĂŒr biotechnologische Anwendungen eine unbedingte Voraussetzung. In Phenoloxidase-katalysierten Reaktionen sollte die Aminierung von einfach alkylsubstituierten Brenzkatechinen und Hydrochinonen sowie mehrfach-substituierten ein- bzw. zweikernigen dihydroxylierten Aromaten mit aliphatischen sowie alicyclischen Amindonoren untersucht werden. Im Mittelpunkt der Betrachtungen standen dabei die AufklĂ€rung von Reaktionsmechanismen bei homo- und heteromolekularen Kopplungsreaktionen sowie die PrĂŒfung des Einflusses verschiedener Reaktionsparameter (u.a. Hydroxylierungspositionen der Enzymsubstrate, Substituenten, Eduktkonzentrationen, Katalysatoren, pH-Werte der Reaktionssysteme, Lösungsmittel) auf die Nebenreaktionen und Ausbeuten der anvisierten Zielverbindungen (sekundĂ€re Amine). Eine strukturchemische Analyse der Syntheseprodukte war dazu unerlĂ€sslich.
Die Serin/Threonin Proteinkinase pUS3 ist innerhalb der Alphaherpesvirinae konserviert. FĂŒr pUS3-Homologe der Subfamilie wurden bereits zahlreiche Funktionen bei der Beeinflussung des Zellstoffwechsels und der Virusreplikation gezeigt, dennoch ist pUS3 fĂŒr die Virusreplikation in vitro nicht essentiell. PrV exprimiert zwei unterschiedlich lange Isoformen dieses Proteins in unterschiedlicher Menge, so dass das kĂŒrzere pUS3S im Vergleich zu pUS3L die abundante Isoform darstellt. WĂ€hrend die carboxyterminalen Sequenzen beider Isoformen identisch sind, weist der Amino-Terminus der langen Form 54 zusĂ€tzliche AminosĂ€uren auf. Innerhalb der Wirtszelle liegt pUS3S vor allem im Nukleus vor, wohingegen pUS3L vorwiegend im Zytoplasma, der Plasmamembran und den Mitochondrien lokalisiert ist. Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der möglichen unterschiedlichen Funktionen der beiden pUS3-Isoformen und der Bedeutung des Expressionsniveaus dieser Isoformen wĂ€hrend der Virusmorphogenese. Im Vordergrund stand dabei die Analyse von Virusmutanten, bei denen die Expression von pUS3S bzw. pUS3L auf unterschiedliche Weise manipuliert wurde oder bei denen eine Inaktivierung der enzymatischen AktivitĂ€t erfolgte. Diese wurden auf empfĂ€nglichen Zelllinien dreier Tierarten phĂ€notypisch charakterisiert und auf Unterschiede hinsichtlich ihres Replikationsverhaltens untersucht. Ein weiterer Teil dieser Arbeit umfasste Untersuchungen zur Identifizierung potentieller Substrate der Proteinkinase pUS3 mittels 32P-RadioimmunprĂ€zipitation und Proteomanalytik, die eine weitere Analyse der Strukturkomponenten von PrV-Partikeln sowie die PrĂŒfung einer Methode zur PrĂ€paration nukleĂ€rer Proteine einschloss.
The goal of this doctoral thesis is to create and to implement methods for fully automatic segmentation applications in magnetic resonance images and datasets. The work introduces into technical and physical backgrounds of magnetic resonance imaging (MRI) and summarizes essential segmentation challenges in MRI data including technical malfunctions and ill-posedness of inverse segmentation problems. Theoretical background knowledge of all the used methods that are adapted and extended to combine them for problem-specific segmentation applications are explained in more detail. The first application for the implemented solutions in this work deals with two-dimensional tissue segmentation of atherosclerotic plaques in cardiological MRI data. The main part of segmentation solutions is designed for fully automatic liver and kidney parenchyma segmentation in three-dimensional MRI datasets to ensure computer-assisted organ volumetry in epidemiological studies. The results for every application are listed, described and discussed before important conclusions are drawn. Among several applied methods, the level set method is the main focus of this work and is used as central segmentation concept in the most applications. Thus, its possibilities and limitations for MRI data segmentation are analyzed. The level set method is extended by several new ideas to overcome possible limitations and it is combined as important part of modularized frameworks. Additionally, a new approach for probability map generation is presented in this thesis, which reduces data dimensionality of multiple MR-weightings and incorporates organ position probabilities in a probabilistic framework. It is shown, that essential organ features (i.e. MR-intensity distributions, locations) can be well represented in the calculated probability maps. Since MRI data are produced by using multiple MR- weightings, the used dimensionality reduction technique is very helpful to generate a single probability map, which can be used for further segmentation steps in a modularized framework.
A molecular approach to characterize the arbuscular mycorrhizal fungus, Glomus sp. AMykor isolate
(2012)
The arbuscular mycorrhizal fungi (AMF) interaction with plants has a major impact on the soil ecosystem. However, so far, only a few studies on AMF genetics have been performed and molecular information on the genetic diversity of AMF is limited. In this study a fundamental genetic characterization of the industrial isolate, Glomus sp. AMykor (AMykor GmbH, Bitterfeld, Germany) has been undertaken to increase the understanding of AMF genetic diversity. Based on phylogenetic analysis of partial rDNA sequences, Glomus sp. AMykor isolate was proposed to belong to the G. irregulare species together with the reference isolate, DAOM197198. To investigate if both isolates differ in their ploidy level, fluorescence in situ hybridization (FISH) was performed and mainly one or two hybridization signals per nucleus were observed in both isolates. It is suggested that they harbour at least two major rDNA sites and possibly two minor sites. The DNA content was estimated by means of flow cytometry (FC) and confirmed by Feulgen densitometry (FD). The calculated average DNA content per nucleus is 153.0 ± 3.6 Mb for the G. irregulare AMykor isolate and 154.8 ± 6.2 Mb for the DAOM197198 isolate. Since there are plenty criticisms coming recently of using rDNA sequence for fungal barcoding there is necessity of development other system for the identification to species level of Glomeromycotan fungi. The focus of this part of the study was the GiFRD gene encoding fumarate reductase enzyme for use as a potential candidate for AMP species determination. Unfortunately, observed sequence variations do not allow the discrimination of Glomeromycotan species. However, further analysis of enzyme encoded by GiFRD showed a possible role of fumarate reductase in AMF redox balance maintaining under oxygen deficient conditions. Using a yeast expression system, it has been demonstrated that the protein encoded by GiFRD has fumarate reductase activity. The functional expression of GiFRD in the S. cerevisiae fumarate reductase deletion mutant restored the ability of growth under anaerobiosis which indicated that Gifrdp is able to functionally complement the S. cerevisiae missing genes. The fact that GiFRD expression was present only in the asymbiotic stage confirmed existence of at least one metabolic pathway involved in anaerobic metabolism and suggested that AMF behave as a facultative anaerobe in asymbiotic stage.
Dilated Cardiomyopathy is a chronic myocardial disease characterized by progressive depression of contractile function and ventricular dilatation. It is the leading cause of heart failure and the most common reason for heart transplantation. Besides genetic causes, viral infection and autoimmune response are considered to play a major role in the etiology of the disease. Among different viruses that cause the disease, Coxsackievirus B3 (CVB3) is predominantly associated with the development and progression of the disease. Moreover, Coxsackievirus induced myocarditis in the mouse mimics human myocarditis and dilated cardiomyopathy. In the murine model, the disease progresses over a period of 90 days from acute myocarditis to chronic myocarditis and further develops into dilated cardiomyopathy and congestive heart failure. Though much is known about the progression of the disease, the molecular events occurring after infection with CVB3 are not completely understood. In the current study, comparative proteomic analysis of A.BY/SnJ mouse hearts 84 days post infection (84 d p.i.) with CVB3 and age-matched non-infected mouse hearts was performed. 2D-DIGE and gel-free LC-MS/MS were used to characterize the changes occurring at the molecular level and Western Blot analysis as well as immunohistochemical staining was carried out for validation of results. A total of 101 distinct proteins were identified as displaying dilated cardiomyopathy-associated changes in A.BY/SnJ mouse hearts 84 d p.i. compared to age matched controls. Comprehensive analysis by both DIGE and gel-free proteomics revealed proteins related to lipid metabolism (18%), carbohydrate metabolism (14%), cell morphogenesis (14%) and respiratory electron transport chain (9%) to display significantly altered levels in diseased mouse hearts. The significant increase in extracellular matrix proteins observed in mouse hearts 84 d p.i. indicated extensive fibrosis. On the other hand, proteins related to energy metabolism were identified at lower levels in infected mouse hearts than in controls. These proteomics data and the decrease in activities measured for complexes I-IV of the respiratory electron transport chain in A.BY/SnJ mouse hearts 84 d p.i compared to age matched controls, indicate a diminished energy supply in the dilated hearts of CVB3 infected mice. Furthermore, proteins associated with muscle contraction were identified at lower levels in mouse hearts 84 d p.i. compared to age matched controls indicating compromised myocardial contractility due to virus induced dilated cardiomyopathy. While extracellular matrix proteins and contractile proteins were identified in the DIGE analysis, proteins of lipid metabolism which are mostly mitochondrial in origin and have a pI > 7 were identified by gel-free proteomics indicating the advantages of both methods. Gel based analysis also aided in the identification of protein isoforms/ species which allows conclusions on post translational modifications and protein processing. Thus, the current study also identified infection related changes in the phosphorylation of selected proteins. Phosphospecific staining of the gels demonstrated increased phosphorylation of myosin regulatory light chain - ventricular isoform, actin - aortic smooth muscle isoform, heat shock protein 90B, and heat shock protein beta-1 in infected mouse hearts. Extensive degradation of proteins was not observed in the dilated heart. As described earlier, virus induced dilated cardiomyopathy develops over a period of 90 days in the murine model during which the mice also grow and undergo aging. Since aging is one of the factors influencing the susceptibility of animals to disease, age dependent changes in the proteome of mouse hearts were also studied by comparing 4 months old (84d) A.BY/SnJ mice with 1 month old mice as controls. Complementary analyses by 2D-DIGE and gel-free LC-MS/MS analysis revealed 96 distinct proteins displaying age associated differences in intensity. These proteins are related to lipid metabolism (19%), protein transport (17%) and electron transport chain (12%). Mitochondrial proteins such as carnitine-o-palmitoyltranferase 1, carnitine-o-palmitoyltranferase 2, and carnitine-O-acetyltransferase involved in lipid metabolism and transport were identified at significantly higher levels indicating higher energy demand in 4 months old mice compared to controls. This conclusion is complemented by observation of decreases in the levels of respiratory electron transport chain proteins especially of subunits of ATP synthase as a member of complex V. Furthermore, an increase in intracellular transport proteins was also observed in 4 months old mouse hearts compared to one month old controls. An increase in the level of vesicular transport proteins likely constitutes a secondary effect leading to endoplasmic reticulum associated protein degradation. In the two studies described above, altered mitochondrial functioning and thereby decreased energy/ATP production was very prominent indicating the role of mitochondria in health and disease. The exchange of ADP/ATP across the mitochondrial membrane is carried out by the carrier protein adenine nucleotide translocase1 (ANT1). To improve understanding of the influence of ANT1 in the heart, comparative proteomic analysis using gel-free LC-MS/MS was performed with hearts of 3 months old rats over-expressing ANT1 using hearts from age-matched wild type animals as controls. A total of four hundred and thirty three proteins were identified with at least two peptides, of which eighty seven proteins displayed small but significant (p<0.05) changes in intensity. Proteins related to integrin linked kinase signalling and myocardial contraction displayed increased levels whereas proteins of the mitochondrial respiratory electron transport chain displayed decreased levels in ANT1 overexpressing hearts compared to wild type animals. Oxyblot analysis performed to study changes in the protein oxidation did not reveal any significant difference in the oxidative state of the proteins between the wild type and transgenic animals. To understand the influence of ANT1 overexpression in virus induced dilated cardiomyopathy, comparative proteomic analyses was performed for the mitochondrial fractions from the hearts of 8 months old rats of the wild type and ANT1 transgenic animals infected with CVB3. Of a total of 370 identified proteins, 83 proteins displayed altered levels in ANT1 overexpressing animals compared to controls. Proteins related to mitochondrial electron transport chain, fatty acid metabolism, contractility and cell structure displayed decreased levels in the infected transgenic animals compared to controls indicating decreased energy metabolism and myocardial contractility besides compromised cell structure. Besides viral causes of dilated cardiomyopathy, autoimmunity also plays a major role in the development of myocarditis and dilated cardiomyopathy. Therefore proteomic analyses of experimental models of autoimmune myocarditis generated by active immunization of rats with peptides of FcÎłIIa receptor -CEPPWIQVLKEDTVTL (peptide 1) designated as FcR animals and CRCRMEETGISEPI (peptide 2) designated as FcR2 animals- was performed. Of the 303 proteins identified with at least two peptides by gel-free LC-MS/MS analysis. 43 proteins displayed intensities greater than 1.2 fold in FcR rat hearts and 49 proteins displayed intensities greater than 1.2 fold in FcR2 rat hearts compared to animals injected with KLH adjuvant treated as controls. The majority of the alterations (>70%) were observed in both autoimmune models. Thus, immunization leading to an induction of the acute phase response signalling was observed in both experimental setups. Furthermore, the increased amount of proteins such as lumican or procollagen alpha 1, type 1 indicated the presence of fibrosis after immunization independent of the peptide used. In summary, using proteomics the current thesis addresses the changes in protein profiles of two models of dilated cardiomyopathy, namely, virus induced dilated cardiomyopathy and autoimmunity induced dilated cardiomyopathy in mouse and rat models of disease. 2D-DIGE and gel-free LC-MS/MS analysis are complementary techniques which provided a comprehensive view of the changes in the protein profile of hearts of the different animal models. Altered mitochondrial function resulting in decreased energy metabolism and compromised myocardial contractility were prominent in viral models of cardiomyopathy whereas intense acute phase response signalling was observed as a characteristic feature of autoimmune dilated cardiomyopathy. Altered mitochondrial function was also prominent in age associated changes in the heart of A.BY/SnJ mice indicating the role and influence of mitochondria in health and in disease.
The goal of this thesis was to study the systematic relationships within the superfamily Sylvioidea (Aves: Passeriformes) in general and within the closely related families Acrocephalidae and Locustellidae in particular, by means of DNA sequences. Sylvioidea itself and families therein were the focus of many studies based as well on morphological characters as on DNA. Due to their morphological similarity and their presumably rapid radiation most studies failed to solve relationships between sylvioidean families and also demarcations of single families and relations within are still in progress. In this study, an enlargement of previous datasets, both taxa and number of DNA sequences, and more sophisticated analysis methods were used to improve the resolution in Sylvioidea, Acrocephalidae and Locustellidae. In addition, the applicability of barcoding in Acrocephalidae was tested. The monophyly of Sylvioidea could be supported and the families Paridae and Remizidae, which were sometimes still included, clustered among the outgroup taxa. Four families, Nicatoridae, Panuridae, Alaudidae, and Macrosphenidae constitute basal splits within Sylvioidea. The division of the former sylviid/timaliid clade in five families, Sylviidae, Leiothrichidae, Pellorneidae, Timaliidae, and Zosteropidae was supported. Scotocerca, Erythrocercus, and Hylia, previously supposed to be members of Cettiidae, were shown not to belong to this family. As the three genera are also morphologically and ecologically different, they were here proposed to be elevated to family rank, Scotocercidae, Erythrocercidae and Hyliidae, respectively. The family Acrocephalidae consisted of the four genera, Nesillas, Acrocephalus, Hippolais, and Chloropeta. In the analysis for this thesis, the latter three appeared to be non-monophyletic. One Acrocephalus species, A. aedon was sister to a clade containing four species of Hippolais as well as two out of three Chloropeta species. They were all merged in the genus Iduna, based on the DNA evidence and shared morphological and ecological characters. Iduna had priority over Hippolais or Chloropeta according to the International Code of Zoological Nomenclature. The one remaining Chloropeta species (C. gracilirostris) had to be renamed to Calamonastides as Chloropeta was no longer available for this taxon. Seven genera were included in the re-analysis of the family Locustellidae: Locustella, Bradypterus, Megalurus, Dromaeocercus, Schoenicola, Cincloramphus, and Eremiornis. Apart from the monotypic genera Dromaeocercus and Eremiornis and Schoenicola, of which only one species was included, the remaining genera were found to be non-monophyletic. One clade contained all Locustella species, Megalurus pryeri and all Asian/Oriental Bradypterus species. All species in this clade were synonymized with Locustella, as the type species of Locustella was included, whereas the type species of Bradypterus fell in a different clade. Therefore, the remaining African Bradypterus species retained their genus name, and Dromaeocercus was renamed to Bradypterus as it clustered within Bradypterus. Cincloramphus, intermingling with the remaining Megalurus species, was synonymized with the latter. Barcoding, growing in popularity for delimiting species, was tested in its applicability for Acrocephalidae. Fourteen taxa currently recognized as full species would fall under the 2% threshold of sequence divergence proposed for delimiting species using the mitochondrial cytochrome b gene. It was also shown that it is important to clarify which part of a DNA sequence is used, as different parts can give different results regarding the 2% threshold. In addition, the choice of âcomplete deletionâ or âpairwise deletionâ in calculating genetic distances is important, if incomplete are sequences used.
Untersuchungen zum Einfluss des Endothelinsystemes auf die Doxorubicin-induzierte Kardiomyopathie
(2012)
Das Zytostatikum Doxorubicin besitzt nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Therapie maligner Erkrankungen. Die schwerste und gleichzeitig dosislimitierende Nebenwirkung, die bei der Therapie mit Doxorubicin auftreten kann, ist eine Kardiomyopathie. Die PrĂ€vention dieser Doxorubicin-induzierten Kardiomyopathie könnte eine effektivere Gestaltung der zytostatischen Therapie ermöglichen, allerdings sind dafĂŒr detaillierte Kenntnisse ĂŒber den Pathomechanismus der Entstehung dieser HerzschĂ€digung unabdingbar. Basierend auf der kardioprotektiven Wirkung des dualen Endothelinrezeptorantagonisten (ETA) Bosentan gegenĂŒber einer Doxorubicin-KardiotoxizitĂ€t im Mausmodell, war das primĂ€re Ziel der vorliegenden Arbeit, die Wirkung von Bosentan vergleichend zu einer selektiven Endothelinrezeptor-A- bzw. -B-Blockade mittels Sitaxentan bzw. BQ-788 zu analysieren und zugrunde liegende Mechanismen der Kardioprotektion aufzuklĂ€ren. Dazu wurde das Konduktanzkatheter-System zur Messung und Auswertung hĂ€modynamischer Parameter von C57/BL6-MĂ€usen am Institut fĂŒr Pharmakologie etabliert, mit Literaturdaten verglichen und mittels Magnetresonanztomographie verifiziert. Nach Herausarbeitung der zur Induktion einer HerzschĂ€digung geeigneten Doxorubicin-Dosis von 20 mg/kg KG, wurde im folgenden Tierversuch der Einfluss einer Endothelinrezeptor-Blockade durch die ETAs Bosentan, Sitaxentan und BQ-788 auf hĂ€modynamische Parameter vergleichend analysiert. Dabei konnte bei allen ETAs ein kardioprotektiver Effekt gegenĂŒber der Doxorubicin-KardiotoxizitĂ€t nachgewiesen werden. Sitaxentan als hochselektiver Endothelinrezeptors-A-Blocker zeigte eine nur geringfĂŒgig schlechtere Wirkung auf die HĂ€modynamik der Versuchstiere. Interessanterweise konnte auch der Endothelinrezeptors-B-Antagonist BQ-788 die Herzfunktion der Doxorubicin-behandelten MĂ€use in Ă€hnlichem AusmaĂ wie Bosentan und Sitaxentan verbessern, was auf der zusĂ€tzlichen Endothelin-A1-Rezeptorblockade beruhen könnte. In einem weiteren Schritt konnte der Doxorubicin- und Doxorubicinolgehalt verschiedener Organe der Maus mittels HPLC bestimmt werden. Dabei zeigte sich, dass der kardioprotektive Effekt der ETAs nicht auf einer verringerten Akkumulation von Doxorubicin oder Doxorubicinol im Myokard beruht, da deren kardiale Spiegel unter ETA-Co-Medikation keine signifikanten unterschiede zeigten. Lediglich BQ-788 beeinflusste den Doxorubicin- und Doxorubicinol-Gehalt in manchen Organen etwas stĂ€rker, was die geringfĂŒgig schlechtere HĂ€modynamik erklĂ€ren könnte. Um der kardioprotektiven Wirkung der ETAs zugrunde liegende molekulare Prozesse aufzuklĂ€ren, wurden ausgewĂ€hlte Gene und Proteine hinsichtlich ihrer Expression und Lokalisation im Myokard bzw. in Kardiomyozyten untersucht. FĂŒr das mitochondriale Protein ANT1, welches sowohl physiologische als auch pathophysiologische Effekte vermittelt, konnte auf Proteinebene eine verringerte Expression nach Doxorubicingabe ermittelt werden, wĂ€hrend die ETAs die ANT-Expression wieder normalisierten bzw. erhöhten, was in der Literatur als kardioprotektiv beschrieben wird. Die ebenfalls kardioprotektiv wirksamen Kinasen Pim-1 und AKT1 zeigten eine gegensĂ€tzliche Regulation unter Doxorubicin. Der kardiale Gehalt an phosphorylierten AKT1 (pAKT1) wurde durch Doxorubicin signifikant vermindert und durch Bosentan sowie BQ-788 wieder auf das Kontrollniveau angehoben, was bei Sitaxentan nicht zu verzeichnen war. Demnach könnte AKT1 in die kardioprotektive Wirkung von Bosentan und BQ-788 involviert sein. Pim-1 L (44 kDa-Isoform) wurde durch Doxorubicin im murinen Myokard signifikant hoch reguliert, was durch Co-Medikation mit ETAs nahezu vollstĂ€ndig revertiert wurde und durch den Transkriptionsfaktor STAT3 vermittelt sein könnte. Auch die Lokalisation von Pim-1 unterlag in einem in vitro Kardiomyozyten-Modell (H9c2) einer Regulation durch Doxorubicin mit nukleĂ€rer Akkumulation der Kinase, was durch die ETAs in unterschiedlichem AusmaĂ moduliert wurde. Die Pim-1-Regulation unter Doxorubicin-Gabe könnte dabei einen Schutzmechanismus der Zellen gegen die kardiotoxische Wirkung des Zytostatikums darstellen, welcher unter Co-Medikation mit ETAs nicht mehr nötig war, da diese die kardiale Pumpfunktion wieder herstellten. ZusĂ€tzliche in vitro Untersuchungen zur ViabilitĂ€t von H9c2-Kardiomyozyten unter Doxorubicin, ETAs und Hemmung von AKT1 und Pim-1 bestĂ€tigten die in vivo Ergebnisse im Mausmodell jedoch nicht. Die vorliegende Arbeit bietet interessante AnsĂ€tze zur pharmakologischen PrĂ€vention der Doxorubicin-induzierten KardiotoxizitĂ€t. In einem in vivo murinen Kardiomyopathie-Modell konnte der therapeutische Nutzen von ETAs zur Prophylaxe einer HerzschĂ€digung unter Doxorubicin deutlich herausgestellt sowie mögliche zugrunde liegende Mechanismen aufgeklĂ€rt werden. Damit bietet diese Arbeit vielversprechende AnsĂ€tze fĂŒr weiterfĂŒhrende Untersuchungen zum Einsatz von ETAs als Kardioprotektiva.
Quantum-Kinetic Modeling of Electron Release in Low-Energy Surface Collisions of Atoms and Molecules
(2012)
In this work we present a theoretical description of electron release in the collision of atomic and molecular projectiles with metallic and especially dielectric surfaces. The associated electron yield, the secondary electron emission coefficient, is an important input parameter for numerical simulations of dielectric barrier discharges and other bounded low-temperature gas discharges. The available reference data for emission coefficients is, however, very sparse and often uncertain, especially for molecular projectiles. With the present work we aim to contribute to the filling of these gaps by providing a flexible and easy-to-use model that allows for a convenient calculation of the emission coefficient and related quantities for a wide range of projectile-surface systems and the most dominant reaction channels.
In this thesis, all three BVMOs from Pseudomonas putida NCIMB10007, that were known to be responsible for the ability of this strain to degrade camphor since the 1950s were successfully made available as recombinant biocatalysts. While the genomic sequence of 2,5-DKCMO was available from the database, the genes encoding 3,6-DKCMO and OTEMO had to be identified using certain PCR-techniques first. All three enzymes were cloned into standard plasmids enabling convenient expression in E. coli facilitating the application of the enzymes in organic chemistry. Their synthetic potential was already reported during the 1990s, but at that time their efficient application was limited due to difficulties with respect to low production levels and insufficient purity and separation of enzyme fractions. These drawbacks are now overcome. Furthermore, biochemical characterization of the camphor-degrading BVMOs was performed including the substrate spectra of these enzymes. Thereby OTEMO turned out not only to have a broad substrate scope accepting mono- and bicyclic aliphatic and arylaliphatic ketones, but also to efficiently convert alpha/beta-unsaturated cycloalkanones due to the similarity of these compounds to OTEMOs natural substrate. Finally, the major limitation in the synthetic application of Type II BVMOs was addressed by searching a flavin-reductase suitable for coupling to these two-component oxygenases. Putative candidates from the respective P. putida strain were identified by the use of amino acid motifs conserved in other representatives of two-component systems. While these enzymes failed, flavin-reductase Fre from E. coli - that also contained the motifs - was shown to enhance the activity of the DKCMOs when applied as crude cell extract as well as pure enzyme. This finding represents a key step for future application of Type II BVMOs.
Die Anzahl der getöteten FuĂgĂ€nger im StraĂenverkehr im Jahr 1970 bedingte den Wendepunkt fĂŒr die Betrachtung des FuĂgĂ€ngerunfalles. Durch intensivierte Forschung und Umsetzung von Schutzbestrebungen konnten Unfallzahl und deren Folgenschwere bereits effektiv gesenkt werden. Durch stetigen Wandel der Fahrzeugtypen und oftmals unzureichende, medizinische und technische VerknĂŒpfung der Untersuchungsbedingungen werden fortgefĂŒhrte Untersuchungen benötigt. Durch Kombination technischer, medizinischer, psychologischer sowie weiterer ForschungsansĂ€tze konnte auf Grundlage einer in-depth-Unfalldatenerhebung die IMPAIR Studie (In-depth Medical Pedestrian Accident Investigation and Reconstruction Study) vom 1. Juli 2001 bis zum 31. Dezember 2004 als eine prospektive Beobachtungsstudie im GroĂraum Berlin durchgefĂŒhrt werden. Diese erlaubt eine Darstellung von ZusammenhĂ€ngen zwischen Unfallumgebung, Kinematik und Verletzungsmuster mit den Besonderheiten der Ursachenentstehung fĂŒr den FuĂgĂ€nger-Pkw-Unfall. Die vorliegende Arbeit trĂ€gt dabei zum systematischen VerstĂ€ndnis der speziellen Unfallsituation bei. Die geforderten Einschlusskriterien konnten 37 UnfĂ€lle erfĂŒllen und diese wurden einer detaillierten Analyse unterzogen. Die Fallzahl respektierend wurde eine deskriptive statistische Auswertung vorgenommen. Mit einem mittleren MAIS (Maximum Abbreviated Injury Scale) von 3,9 und ISS (Injury Severity Score) von 33,8 lag eine hohe Verletzungsschwere vor. Die durchschnittliche Kollisionsgeschwindigkeit betrug 49,5 km/h (Spanne 28-93km/h). Eine hohe Verletzungsschwere war regelhaft mit einer hohen AnstoĂgeschwindigkeit kombiniert. Der Kopfanprall fand mit 51 % (n=19) gehĂ€uft auf der Frontscheibe statt und fiel mit einem mittleren MAIS von 3,4 auffallend hoch aus. Aus dem SekundĂ€ranprall auf der Fahrbahn resultierten leichtere Verletzungen. Die Unfallschuld war in ca. zwei Drittel der Kollisionen durch Unachtsamkeit der FuĂgĂ€nger zu erklĂ€ren; die Pkw-Fahrer dominierten durch Fahren mit ĂŒberhöhter Geschwindigkeit. Hervorzuheben ist die HĂ€ufung der UnfĂ€lle in Bereichen des öffentlichen Personennahverkehrs bei guten Sicht und Witterungsbedingen in der Hauptverkehrszeit.
Die Entstehung einer craniomandibulĂ€ren Dysfunktion und deren Schweregrad hĂ€ngen maĂgeblich von verschiedenen Faktoren ab, die unabhĂ€ngig voneinander, aber auch zusammen auftreten können. Traumata, Depressionen, Parafunktionen, Stress, chronischer Schmerz, Geschlecht, Alter und die genetische Disposition spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Die aus dieser Studie vorliegenden Ergebnisse bekrĂ€ftigen den klinischen und epidemiologischen Beweis zwischen einem Zusammenhang des COMT-Gens und Schmerz, wenn man ausdrĂŒcklich depressive Symptome als beeinflussende Faktoren berĂŒcksichtigt. Dadurch, dass subklinische Formen einer Depression und Schmerzsyndrome in der Allgemeinbevölkerung sehr hĂ€ufig auftreten, hat diese Studie potentielle Auswirkungen auf die klinische Behandlung. Eine erfolgreiche und andauernde Schmerzbehandlung könnte somit abhĂ€ngig vom jeweiligen Genotyp sein. Des Weiteren könnte eventuell die Behandlung einer craniomandibulĂ€ren Dysfunktion bei Patienten mit Depression eine andere sein, gegenĂŒber den Patienten ohne Anzeichen einer Depression.
Der Stellenwert der Lymphonodektomie beim Endometriumkarzinom im Stadium 1 nach UICC ist eine noch immer kontrovers diskutierte Frage. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwiefern bei Patientinnen, welche aufgrund bestimmter histopathologischer Parameter der Gruppe der âlow riskâ Endometriumkarzinome zugeordnet werden können, auf eine Lymphonodektomie verzichtet werden kann. AuĂerdem sollte das notwendige AusmaĂ der Lymphonodektomie (pelvin vs. pelvin und paraaortal) erforscht werden. Informationsquellen fĂŒr diese retrospektive Analyse waren zum einen das Archiv der Klinik und Poliklinik fĂŒr Frauenheilkunde und Geburtshilfe der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald und das Archiv der Klinik fĂŒr Strahlentherapie der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald. Komplettiert wurden die Informationen durch Fragebögen an die betreuenden niedergelassenen GynĂ€kologen zu Themen des weiteren Ăberlebens. Die statistische Auswertung erfolgte mittels SASÂź Enterprise Version 4. In dieser Arbeit konnte kein Ăberlebensvorteil fĂŒr die DurchfĂŒhrung einer Lymphonodektomie bei Patientinnen mit niedrigem Risiko eines Lymphknotenbefalls (âlow riskâ) ermittelt werden. Auch das AusmaĂ der Lymphonodektomie hatte an dem in dieser Arbeit untersuchtem Kollektiv keinen Einfluss auf das Ăberleben, weder fĂŒr Patientinnen mit dem prognostisch gĂŒnstigeren Typ I Endometriumkarzinom noch fĂŒr Patientinnen mit hohem Risiko fĂŒr Lymphknotenbefall (âhigh riskâ). Etablierte Prognosefaktoren fĂŒr einen ungĂŒnstigen Verlauf, wie TumorgröĂe, Myometriuminvasion, das Vorliegen einer âhigh riskâ Konstellation und Blut- und LymphgefĂ€Ăbefall, konnten in dieser Arbeit zumindest im Trend bestĂ€tigt werden. Ein besonderes Augenmerk richtete sich dabei auf einen relativ neuen Prognoseparameter, die âTumorfreie Distanzâ. Aufgrund der geringen Anzahl an erreichten Endpunkten konnte jedoch kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Tumorfreien Distanz und der Prognose des Endometriumkarzinoms in einem niedrigen Tumorstadium gefunden werden.
Charakterisierung plasmamembrangebundener Proteasen von Nicotiana tabacum und Hordeum vulgare
(2012)
Es wurden erstmals zwei plasmamembrangebundene Proteaseformen in den Wurzeln der Gerste massenspektrometrisch identifiziert und den Metalloaminopeptidasen der Peptidasefamilien M17 und M24 zugeordnet. Ausgehend von EnzymaktivitĂ€tstests mit verschiedenen Substraten und gelelektrophoretischer Fraktionierungen existieren darĂŒber hinaus weitere PM-Proteasen des Aminopeptidase-, Carboxypeptidase- und Endoproteasetyps an der pflanzlichen Plasmamembran (PM). Die untersuchten PM-Proteasen stellen Triton X-114-resistente Proteine dar, die erfolgreich mit Octylglucosid solubilisiert wurden und sowohl an der inneren als auch an der apoplastischen Seite der PM lokalisiert sein könnten. Durch endogene Proteolyse werden andere PM-Proteine wie Aquaporine und P-Typ-H+-ATPasen durch die PM-Proteasen reguliert. Dabei zeigen einige dieser Proteolyseprodukte ProteaseaktivitĂ€t, die fĂŒr vier Proteaseformen der Gerste erst nach der Abtrennung von der PM nachweisbar war.
Streptococcus pneumoniae (pneumococci) are Gram-positive cocci and commensals of the human upper respiratory tract. Pneumococcal pathogenesis requires adherence to host cells and dissemination through cellular barriers and to evade host defense mechanisms. The Pneumococcal surface protein C (PspC) is an important virulence factor which has a crucial role in pneumococcal adhesion to host cells and immune evasion by manipulating the host complement system. To elucidate the pneumococcal adherence and uptake mechanism via factor H glycosaminoglycans (dermatan sulfate and heparin) were employed as competitive inhibitors in infection experiments with epithelial cells or human polymorphonuclear leukocytes (PMNs). Glycosaminoglycans significantly inhibited the FH mediated pneumococcal adherence and subsequent invasion to host epithelial cells. Furthermore, the short consensus repeats of FH which promotes the adhesion of pneumococci to host cells were identified by blocking experiments with domain mapped antibodies for specific regions of FH. Moreover, this study indicates that FH acts as adhesion molecule via cellular receptors recognized as integrin CR3 on human PMNs. Binding of Factor H loaded pneumococci to integrins CR3 was assessed by flow cytometry. Pneumococci coated with Factor H showed a significantly increased association with PMNs. This interaction was blocked by anti-CR3 antibodies and Pra1. This project further aims to study mechanisms of pneumococcal endocytosis by host cells, their intracellular fate, and the pathogen induced host cell signal transduction cascades including the calcium signaling upon pneumococcal infection of host cells via the PspC-hpIgR interaction. To assess now the role of protein tyrosine kinases (PTKs) during pneumococcal infection via PspC, cell culture infections were performed in presence of pharmacological inhibitors of PTKs and MAPKs or by employing genetic interference techniques. Blocking the function of Src or ER1/2 and JNK and genetic-knock down of Src and FAK reduced significantly internalization of pneumococci. These data indicated the importance of a coordinated signaling between Src PTKs, ERK1/2, and JNK during PspC-pIgR-mediated uptake of pneumococci by host epithelial cells. The impact of host cells intracellular calcium concentrations on pneumococcal PspC-hpIgR mediated internalization was studied. Intracellular calcium measurement of epithelial cells performed in the presence of pneumococci suggested a calcium influx in host epithelial cells and importantly this calcium influx was PspC- hpIgR specific as pspC-deficient pneumococci were unable to mediate calcium mobilization in host cells. The increase in intracellular calcium [Ca2+]i was dependent on phospholipase C as pretreatment of cells with a phospholipase C-specific inhibitor abolished the increase in [Ca2+]i. Furthermore, role of host intracellular calcium concentrations during pneumococcal internalization was demonstrated by employing specific pharmacological inhibitors and calcium chelators in epithelial cell culture infection assays. The results revealed that elevated host cells calcium concentrations diminished pneumococcal internalization while lower calcium concentration in host epithelial cells promoted pneumococcal uptake. This study further demonstrates that dynamin, clathrin and caveolin play a key role during pneumococcal endocytosis into host cells via PspC-hpIgR. The use of specific pharmacological inhibitors or genetic interference approaches against dynamin, clathrin and caveolin in epithelial cell culture infection assays significantly blocked pneumococcal uptake. Furthermore, confocal microscopy revealed that pneumococci co-localize with clathrin. At later stages of the infection the pathogen is sorted to early, late and recycling endosomes as indicated by co-localization of pneumococci with endosomal markers such as Rab5, Rab4, Rab 7, and Lamp1. In order to get further insights into PspC-hpIgR mediated uptake mechanisms, a chimeric PspC was constructed and expressed heterologously on the surface of Lactococcus lactis. Immunofluorescence staining, immunoblot and flow cytometric analysis of L. lactis confirmed the expression of PspC on the bacterial surface. Moreover the ability of recombinant lactococci expressing PspC to adhere to and to invade pIgR-expressing epithelial cells confirmed the functional activity of PspC when exposed on the lactococcal surface. PspC expressing lactococci confirmed the specificity of PspC-hpIgR mediated endocytosis in host epithelial cells as PspC deficient lactococci were not taken up by these host cells. Confocal microscopic analysis demonstrated that only PspC expressing lactococci were sorted to early, late and recycling endosomes, similar to the intracellular fate of S. pneumoniae.
Das OATP2B1 stellt neben den ĂŒberwiegend hepatisch exprimierten OATPs, wie dem OATP1B1 oder OATP1B3 einen weiteren interessanten Vertreter der SLCO-Familie dar. Dieser Aufnahmetransporter ist sowohl aus physiologischer, als auch aus pharmakologischer Sicht interessant, da er eine breite Gewebeverteilung aufweist und neben endogenen Substanzen eine Reihe verschiedener Wirkstoffe transportiert. Hinsichtlich seiner Expression und Funktion ist das OATP2B1 bereits gut charakterisiert, mögliche Regulationsmechanismen hingegen sind bisher kaum untersucht. Es war daher Ziel dieser Arbeit, neue Erkenntnisse ĂŒber die Regulation dieses Transporters zu erlangen. Eine Möglichkeit die Funktion von Transportproteinen schnell zu verĂ€ndern, ist die direkte Interaktion mit Substanzen, die in der Lage sind, die Transportfunktion zu modulieren. Dies können gleichzeitig verabreichte Arzneimittel, Nahrungsbestandteile, aber auch endogene Substanzen sein. In der vorliegenden Arbeit konnte hierzu gezeigt werden, dass die Transportfunktion des OATP2B1 durch Progesteron und Glukokortikoide stimuliert werden kann. Dieser Effekt ist sowohl substrat- als auch transporterspezifisch. So wird die Aufnahme sulfatierter Steroide, wie DHEAS oder E1S, OATP2B1-spezifisch stimuliert, wohingegen andere Substrate, wie Atorvastatin oder Glibenclamid nicht verstĂ€rkt transportiert werden. WĂ€hrend eine pharmakologische Bedeutung dieser OATP2B1-Interaktion nicht zu erwarten ist, könnte die physiologische Bedeutung in der Aufnahme von SteroidhormonvorlĂ€ufern in die Plazenta liegen. Diese ist nicht in der Lage C21-Steroide, wie Pregnenolon oder Progesteron in C19-Steroide zu transformieren und daher auf VorlĂ€ufermolekĂŒle, wie DHEAS oder Preg-S, fĂŒr die plazentare Estrogensynthese, angewiesen. Im Rahmen dieser Arbeiten konnten mit Glibenclamid und Preg-S zwei weitere OATP1A2-Substrate identifiziert werden. Des Weiteren wurde der zugrunde liegende Mechanismus der Proteinkinase C (PKC)-abhĂ€ngigen Internalisierung des OATP2B1 nĂ€her untersucht. Es konnte aufgeklĂ€rt werden, dass das OATP2B1, nach Aktivierung der PKC, Clathrin-abhĂ€ngig internalisiert und anschlieĂend lysosomal degradiert wird. Eine direkte Phosphorylierung des OATP2B1 als Ursache fĂŒr die Internalisierung wurde weitestgehend ausgeschlossen, so dass in der Folge mögliche Internalisierungssignale und Adapterproteine des OATP2B1 untersucht wurden. Mittels in silico Analyse konnte ein Dileucinmotiv (EQQLLV), sowie eine Klasse-I-PDZ-BindedomĂ€ne (DSRV) im Bereich des C-Terminus des Proteins identifiziert werden. Eine Beteiligung an der PKC-abhĂ€ngigen Internalisierung des OATP2B1 konnte hier zwar nicht beobachtet werden, jedoch zeigte sich, dass es fĂŒr die basolaterale Sortierung des Proteins von Bedeutung ist. So wies die Dileucinvariante eine ausschlieĂlich apikale Plasmamembran-Lokalisation auf, ohne die Transportfunktion des Proteins zu beeinflussen. Parallel wurden mittels pull-down Experimenten C-terminale Adapterproteine des OATP2B1 identifiziert. In diesem Zusammenhang wurde zudem die Rolle des Dileucinmotivs, als mögliche Bindungsstelle fĂŒr Adapterproteine, die die basolaterale Sortierung vermitteln, untersucht. Unter denen mittels Massenspektrometrie identifizierten Proteinen befanden sich einige, wie Aktin oder Hsc70, die mit der Clathrin-vermittelten Endozytose assoziiert sind. Weiterhin wurden SNX27, NHERF1 und Grp75 als Adapterproteine identifiziert und nĂ€her untersucht. Hier konnte teilweise eine Interaktion bestĂ€tigt werden, eine funktionelle Relevanz lieĂ sich jedoch nicht nachweisen. Insgesamt liefert diese Arbeit wichtige grundlegende Erkenntnisse zur Regulation der OATP2B1-Funktion. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um dessen physiologische und pharmakologische Relevanz zu beurteilen.
Die Sepsis geht auch heute noch mit einer hohen LetalitĂ€t einher und stellt besonders im ökonomischen Bereich groĂe Anforderungen an die Intensivstationen in unseren KrankenhĂ€usern. Die Volumensubstitution gilt als eine der SĂ€ulen in der Therapie der Sepsis, jedoch ist der Einsatz von kolloidalen Lösungsmitteln wie der HydroxyethylstĂ€rke (HAES) umstritten. Wir untersuchten die Auswirkungen unterschiedlicher HAES-Lösungen auf die intestinale Mikrozirkulation bei experimenteller EndotoxinĂ€mie. Durch Applikation von LPS induzierten wir ein sepsisĂ€hnliches Krankheitsbild und beurteilten unter Zuhilfenahme der Fluoreszenzmikroskopie intravital die intestinale LeukozytenadhĂ€renz und Kapillarperfusion. Ebenso evaluierten wir die Konzentrationen einiger Zytokine mittels der FACS-Analyse und bestimmten Parameter der MakrohĂ€modynamik sowie Blutgase. Wir untersuchten sieben Gruppen mit jeweils 10 Tieren (Lewis Ratten): Kontrollgruppe (16ml/kg Ringer Laktat), endotoxinĂ€mische Kontrollgruppe (Lipopolysaccharid (LPS) 5mg/kg + 16ml/kg Ringer Laktat), LPS + 64ml/kg Ringer Laktat, LPS + 64ml/kg JonosterilÂź, LPS + 16ml/kg 6% HAES (200/0.5), LPS + 16ml/kg 6% VoluvenÂź (130/0.4), LPS + 16ml/kg 6% VolulyteÂź (130/0.4; in balancierter Elektrolytlösung). Die Intravitalmikroskopie der intestinalen Mikrozirkulation wurde zwei Stunden nach Induktion der EndotoxinĂ€mie durchgefĂŒhrt. Der mittlere arterielle Blutdruck und die Herzfrequenz sanken in allen Gruppen kurz nach LPS-Applikation, stiegen danach an und zeigten im Versuchsablauf innerhalb der Behandlungsgruppen keine signifikanten Unterschiede. Es herrschten daher fĂŒr alle Gruppen gleiche makrohĂ€modynamische Konditionen zum Zeitpunkt der Intravitalmikroskopie. In den Venolen 1. Grades lieĂ sich die dauerhafte LeukozytenadhĂ€renz durch Ringer Laktat 64ml, Jonosteril, HAES 6%, VoluvenÂź und VolulyteÂź signifikant verringern. Die deutlichste Reduzierung der festen LeukozytenadhĂ€renz manifestierte sich in der HAES 6%-Gruppe in der, gegenĂŒber der Gruppe mit inadĂ€quater Volumensubstitution mit 16ml Ringer Laktat, eine 30%-ige Reduktion erzielt wurde. In den Venolen mit geringerem Durchmesser (V3) zeigten sich fĂŒr fest und temporĂ€r adhĂ€rente Leukozyten keine signifikanten Unterschiede zwischen den kristalloiden und kolloidalen Lösungen. In der EndotoxinĂ€mie fiel bei inadĂ€quater Volumensubstitution mit Ringer Laktat 16ml eine Reduzierung der funktionellen Kapillardichte und eine Erhöhung der Anzahl dysfunktioneller Kapillaren in der Lamina muscularis longitudinalis et circularis auf. Es zeigte sich sowohl durch den Einsatz von HydroxyethylstĂ€rke als auch von Kristalloiden eine Verbesserung der Mikrozirkulation in diesen beiden Schichten im Vergleich zur 16ml Ringer Laktat-Gruppe. Die FCD-Werte der Lamina muscularis circularis wurden mittels adĂ€quater Volumensubstitution signifikant verbessert und auf Kontrollgruppen-Niveau angehoben, was einer Erhöhung der FCD um 25% entspricht. Einen signifikanten Unterschied zwischen den HAES-Lösungen konnten wir nicht finden. Der Vergleich der Blutgase zeigte keine DisparitĂ€ten zwischen den kristalloiden und kolloidalen Lösungen sowie zwischen den einzelnen HAES-Lösungen. Lediglich der pO2-Wert fiel in der HAES 6%-Gruppe signifikant höher aus als in den restlichen Gruppen. WĂ€hrend der Sepsis wird das Immunsystem aktiviert und die involvierten Zellen schĂŒtten Mediatoren aus, um Signalkaskaden zu regulieren. Wir evaluierten die Zytokine TNF-α, IL-1α, MCP-1, IFN-Îł und GM-CSF. Es fanden sich Erhöhungen der Konzentrationen aller genannten Zytokine nach LPS-Applikation. HAES-Lösungen vermochten lediglich die Spiegel von MCP-1 signifikant gegenĂŒber den kristalloiden Lösungen zu senken. Bei den restlichen Zytokinen verhielt es sich hingegen entgegengesetzt und unter Applikation von HAES-Lösungen zeigten sich signifikant höhere Werte von TNF-α, IL-1α, IFN-Îł und GM-CSF als in den Kristalloid-Gruppen. Der Einfluss von HydroxyethylstĂ€rke auf diese Mediatoren wird kontrĂ€r beschrieben und bedarf weiterer Untersuchungen. Insgesamt ist festzuhalten, dass HAES in der Lage ist, die Leukozytenaktivierung zu reduzieren und die intestinale Perfusion zu verbessern und zeigte damit in einem Kurzzeitmodell positive Auswirkungen auf die intestinale Mikrozirkulation. Signifikante Unterschiede zwischen unterschiedlichen HAES-Lösungen konnten wir nicht finden.
Hintergrund: Viele impfprĂ€ventable Erkrankungen in der Bevölkerung der BRD weisen eine zu niedrige Durchimpfungsrate auf, um im Falle einer Infektion eine Weiterverbreitung effektiv zu verhindern [4]. Bisher sind ĂŒberwiegend die EinflĂŒsse untersucht worden, die dazu fĂŒhren, dass Eltern sich gegen Impfungen entscheiden [84]. Unser Ziel war es, die regionale Ă€rztliche Impfeinstellung und die Durchimpfungsraten der Impfungen Tetanus, Polio, Pertussis, Hepatitis B und Masern zu vergleichen und auf regionale Unterschiede zu untersuchen. Des Weiteren sollte ein möglicher Zusammenhang zwischen stĂ€dtischer bzw. lĂ€ndlicher Infrastruktur der Praxiseinzugsgebiete und der Ă€rztlichen Impfeinstellung und Durchimpfungsrate analysiert werden. Zuletzt sollen die nach Meinung der Ărzte fĂŒr unzureichende Durchimpfungsraten verantwortlichen Ursachen untersucht werden. Methoden: Die Erfassung der Ă€rztlichen Impfeinstellung erfolgte als reprĂ€sentative Querschnittsstudie. HierfĂŒr wurden 50% aller niedergelassenen PĂ€diater 10% aller niedergelassenen Allgemeinmediziner aus ganz Deutschland randomisiert und mit einem pseudonymisierten Fragebogen angeschrieben. Insgesamt konnten 2010 PĂ€diater (Responseproportion 63,65%) sowie 1712 Allgemeinmediziner (Responseproportion 38,56%) in die Studie eingeschlossen werden. FĂŒr den geographischen Vergleich wurden die Durchimpfungsraten der betrachteten Impfungen auf Landkreisebene, die Anzahl der auf Landkreisebene eingeschulten Kinder sowie die Zahl der zum 31.12.2006 als niedergelassen gemeldeten PĂ€diater und Allgemeinmediziner verwendet. Zur Quantifizierung der Ă€rztlichen Impfeinstellung wurden drei Scores erstellt, in die fĂŒr jeden befragten Arzt die Einhaltung der STIKO-Empfehlungen, das Impfverhalten bei den eigenen Kindern sowie die Positionierung zu verschiedenen Aussagen zum Thema Impfungen einflossen. AnschlieĂend erfolgte die Zusammenfassung in einem Gesamtscore. Unterschiede in der HĂ€ufigkeitsverteilung wurden mittels Chi-Quadrat-Test auf statistische Signifikanz ĂŒberprĂŒft. Bei metrischen Werten wurden der Mittelwert und die Spannweite angegeben, fĂŒr die Testung von Unterschieden wurde der Wilcoxon-Test verwendet. Das Signifikanzniveau bei allen Tests wurde auf α=0,05 (zweiseitig) festgelegt. Zur Beurteilung des Einflusses einzelner Faktoren auf die Durchimpfungsraten wurde ein lineares Regressionsmodell mit den Durchimpfungsraten als abhĂ€ngige Variable erstellt. Berechnungen erfolgten mit Hilfe der Statistik Software SAS (Version 9.1, SAS Institute USA). FĂŒr die regionale Betrachtung der Impfeinstellung wurden die deutschen BundeslĂ€nder in Untersuchungsregionen auf Grundlage der bestehenden Landkreise (Stand 2006) eingeteilt. Bei unzureichender ReprĂ€sentierung eines solchen Landkreises durch Studienteilnehmer erfolgte nach unabhĂ€ngigen objektiven Kriterien (Entfernungen der Verwaltungssitze) die Zusammenfassung mit einem oder mehreren der angrenzenden Landkreise zu einer Untersuchungsregion. Ergebnisse: Im linearen Regressionsmodell stellt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der regionalen Ă€rztlichen Impfeinstellung und den Durchimpfungsraten fĂŒr alle betrachteten Impfungen dar. Dieser ist je nach betrachteter Impfung unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt. D.h. eine kritischere Ă€rztliche Impfeinstellung ist mit einer niedrigeren Durchimpfungsrate vergesellschaftet. FĂŒr die lĂ€ndliche bzw. stĂ€dtische Infrastruktur einer Region, dargestellt anhand der Einschulungen/kmÂČ, ist bei den meisten Impfungen kein signifikanter Zusammenhang mit den Durchimpfungsraten festzustellen. Eine bei der Masernimpfung bestimmte Verringerung der Durchimpfungsrate um 0,16% je eingeschultem Kind/kmÂČ (p=0,048) ist aufgrund der in Deutschland vorhandenen Einschulungsdichten vernachlĂ€ssigbar. AuffĂ€llig ist der Zusammenhang zwischen der Lokalisation einer Untersuchungsregion in einem bestimmten Bundesland und der Durchimpfungsrate. Dabei gibt es einen Ost-West Unterschied mit niedrigeren Durchimpfungsraten in den alten LĂ€ndern (im Vergleich zum Referenzbundesland Mecklenburg-Vorpommern: Tetanus: Maximum: keine Unterschiede gröĂer -5% (Unterschied zu Hessen durch Unterschiede in der Erfassung der Durchimpfungsrate bedingt), Polio: keine Unterschiede gröĂer -5%,Pertussis: Maximum -5.86% in Bayern, p<0.0001; Hepatitis B: Maximum -12.55% in Bayern, p<0.0001; Masern: Maximum -20.20% in Berlin, p=0.0002). Nach Meinung der befragten Ărzte ist die Hauptursache fĂŒr unzureichende Durchimpfungsraten die Angst des Patienten vor Nebenwirkungen gefolgt von mangelnder AufklĂ€rung durch die Ărzte. Schlussfolgerung: Der Zusammenhang von regionaler Durchimpfungsrate und Ă€rztlicher Impfeinstellung scheint mit Bevölkerungsassoziierte Variablen ĂŒberlagert zu sein. Zur Verbesserung der Durchimpfungsraten ist eine vermehrte AufklĂ€rung von Ărzten und Bevölkerung nötig, insbesondere im Studium, in Schulen, bei der Hebammenausbildung und in den Medien.
Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, diejenige MRSA-Screening- und Managementstrategie zu identifizieren, die fĂŒr ein bestimmtes Krankenhaussetting die geringsten erwarteten Kosten verursacht. Dazu wurde eine Entscheidungsbaumanalyse durchgefĂŒhrt und zugehörige Kalkulationen angestellt. DarĂŒber hinaus wurde im Rahmen einer Mehrweg-SensitivitĂ€tsanalyse die ErgebnisstabilitĂ€t ĂŒberprĂŒft und mit Hilfe von Einweg-SensitivitĂ€tsanlaysen ermittelt, welche Parameter den gröĂten Einfluss auf das Ergebnis bzw. die ErgebnisstabilitĂ€t nehmen.
Acute pancreatitis is a common clinical inflammatory disease with variable severity from mild, self-limiting attacks to a severe lethal attack with a high mortality. In most of the cases, acute pancreatitis is either caused by gallstone obstruction or excessive alcohol consumption. Clinical symptoms include elevated levels (minimum 3 times than normal) of pancreatic enzymes such as amylase or lipase in serum. It is generally believed that earliest event in acute pancreatitis occur in acinar cells which includes premature protease activation and cytoplasmic vacuole formation. Premature trypsinogen activation has been considered as chief culprit as it can activate other proteases in a cascade like manner in acinar cells. Trypsin activity takes place in a biphasic curve with elevated levels at 1 h and 8 h in the initial stages up to 24 h in caerulein induced pancreatitis in mice. It has been shown that cytoplasmic vacuoles observed in pancreatitis are of autophagic nature. The role of autophagy for the disease onset and its role in trypsinogen is much of a debate. Hence, we studied the relation between autophagosome formation and trypsinogen activation in first 12h of pancreatitis. Although autophagosomes were found to be co-localised with trypsin in vivo, this was found to be a late event occuring only by 4 h. Substrate specific trypsin activity and western blotting from both sub-cellular fractions over the time course of pancreatitis and multiple fractions prepared from 1 h caerulein induced pancreatic tissue revealed that trypsin activity observed at 1 h occured in a zymogen enriched fraction. In line simultaneous confocal imaging of trypsin activity and autophagosome formation in hyperstimulated acini isolated from GFP-LC3 mice showed that both processes are independent and take place in parallel. Furthermore, protease inhibition by gabexate mesilate did not prevent autophagosome formation indicating that trypsinogen activation is not a prerequisite for vacuole formation. Even though, autophagosomes and active trypsin were found to be co-localised around 30 minutes to some degree upon cholecystokinin hyperstimulation, the earliest trypsin activation started to appear by 15 minutes and was independent of autophagosomes. The earliest active trypsin was found to be co-localised along with the cis-Golgi complex suggesting that the Golgi apparatus and its pre-condensed zymogen granules are the compartment responsible for the trypsinogen activation. 2) Protease activation in pancreatic acinar cells considered as the early hallmark event in the acute pancreatitis. However, the disease is aggravated by the infiltration of the leukocytes. Activated proteases mediate acinar cell injury and hereby cause the release of chemokines, which in turn attract inflammatory cells. Transmigrated inflammatory cells cause systemic damage that deteriorates the condition of the disease. Neutrophil elastase has been reported to be involved in the dissociation of cell-cell contact at adherens junctions by the extracellular cleavage of E-cadherin. This subsequently leads to transmigration of leukocytes into the epithelial tissue during the initial phase of experimental pancreatitis and aggravates the disease condition. On the other hand, pancreatic elastase substantially contributes to acinar cell necrosis. In this study, ZD0892, an orally bioavailable dual inhibitor against both elastases was tested for its efficacy to ameliorate severity in acute pancreatitis. ZD0892 orally fed mice showed increased survival compared to the control group in the taurocholate model of severe pancreatitis. In the initial stages of pancreatitis up to 24 h, the severity markers were found to be significantly lower in the inhibitor treated group. Treatment of mice with ZD0892 did not impede the defensive property of the leukocytes such as phagocytosis or oxidative burst. In caerulein induced pancreatitis, a mild form of acute pancreatitis, in rats, the local damage measured as serum amylase and lipase, wet dry ratio, and pancreatic myeloperoxidase levels were significantly lower in the inhibitor group. Systemic inflammatory parameters such as myeloperoxidase activity in lung was found to be significantly lower in the inhibitor fed rats. Inhibitor feeding resulted in lesser elastolytic activity compared to control group indicating that extracellular matrix was less damaged. Prophylactic treatment of pancreatitis with an orally available inhibitor with a dual specificity against pancreatic elastase and PMN-elastase was shown to ameliorate both local and systemic damage. Hence, in overall, ZD0892 treatment is proved to be beneficial to the mice and rats in experimental pancreatitis and should be considered for treatment in humans as the substance has been already studied in phase I and II trails for other indications.
Die schnittbildgefĂŒhrte perkutane Laserablation hat sich in den letzten Jahren zur Behandlung von malignen Lebertumoren besonders bei offen chirurgisch inoperablen Patienten etabliert. Die MRT bildet den Goldstandard zur Darstellung der Leberpathologie und bietet hervorragende Rahmenbedingungen fĂŒr diese Intervention. Die native Bildgebung bleibt jedoch bei kleinen und schlecht sichtbaren Herden limitiert. Ziel der Arbeit war die Darlegung eines therapiebegĂŒnstigenden Effektes durch die zusĂ€tzliche Gabe von Gd-EOB-DTPA zur Kontrastverbesserung zwischen Leberparenchym, Tumor und Applikator wĂ€hrend der Applikatorplatzierung im Rahmen der MR-gefĂŒhrten Laserablation maligner Leberherde. Eine Beeinflussung des T1-Signals durch Gd-EOB-DTPA wĂ€hrend der Echtzeit-Thermometrie sollte ausgeschlossen werden. Insgesamt wurden 49 Laserablationen eingeschlossen. Davon erhielten die Patienten in 30 Interventionen 0,025 mmol/kg Körpergewicht Gd-EOB-DTPA als i.v.-Bolusinjektion und wurden einer MR-gefĂŒhrten Laserablation ohne KontrastmittelunterstĂŒtzung gegenĂŒbergestellt. Die Planung und Platzierung der Applikatoren erfolgte unter multiplanarer Rekonstruktion mit GRE-T1-Flash-3D-Sequenzen. Noch wĂ€hrend der Therapiephase konnte die Ausbreitung der Ablationszone mit GRE-T1-Flash-2D-Serien ĂŒberwacht werden. SNR-, CR- und CNR wurden berechnet und ermöglichten die Bestimmung von Signal- und KontrastverĂ€nderungen zwischen Leberparenchym, Tumor, Applikator und Ablationszone im zeitlichen Verlauf nach KM-Gabe. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Wilcoxon-Test fĂŒr verbundene Stichproben. Nach KM-Gabe erfolgten signifikante Signal- und SNR-VerĂ€nderungen sowohl im Leberparenchym als auch im Tumor verglichen mit einer Applikatorplatzierung ohne KM-UnterstĂŒtzung. Eine statistisch signifikante Steigerung des Kontrastes zwischen Leberparenchym, Tumor und Applikator lag spĂ€testens 25 Minuten nach KM-Gabe vor und ĂŒberdauerte die restliche Zeit der Applikatorplatzierung. Interventionsablauf, Therapiezeit und T1-Thermometriesignal wurden durch die Gabe von Gd-EOB-DTPA nicht zum Nachteil beeinflusst. Die MR-gefĂŒhrte Laserablation maligner Lebertumoren profitiert von der zusĂ€tzlichen Gabe von Gd-EOB-DTPA. Eine exaktere Standortverfolgung und Platzierung der Applikatoren war auch 40 Minuten nach KM-Gabe möglich. Der Einsatz von Gd-EOB-DTPA fĂŒhrte zu einem gesteigerten Therapieerfolg mit annĂ€hernd dreimal weniger Tumorrezidiven drei Monate postinterventionell im Vergleich mit einer Behandlung ohne Gd-EOB-DTPA zur Applikatorplatzierung. Vorteile und eine nachhaltige Verbesserung von Sicherheit und Effizienz der MR-gefĂŒhrten Laserablation finden sich insbesondere bei der Behandlung kleiner und schlecht sichtbarer Tumoren. Die Ergebnisse lassen sich prinzipiell auf jede andere MR-gefĂŒhrte instrumentĂ€re Leberintervention ĂŒbertragen.
In der hier vorgelegten Studie wurde untersucht, ob mit der retrospektiven Berechnung der Permutationsentropie (PE) eine ergĂ€nzende und objektive Evaluation der VerlĂ€ufe bei Meningitiden möglich ist. Untersucht wurden 107 EEG von 25 Patienten der UniversitĂ€tskinderklinik Greifswald im Zeitraum vom 01.06.2005 bis zum 03.05.2011, die mit einer diagnostizierten Meningitis bzw. Enzephalitis behandelt wurden. In 3 der insgesamt 25 untersuchten FĂ€lle wurden die PE-VerlĂ€ufe bei primĂ€r lokalisierten VerlĂ€ufen im Rahmen einer Mastoiditis mit Abszess dargestellt werden. In 22 von insgesamt 25 untersuchten FĂ€llen wurden die VerlĂ€ufe generalisierter Verlangsamungen ausgewertet, wie sie bei nicht exakt lokalisierbaren entzĂŒndlichen Erkrankungen des ZNS zu finden sind. Verglichen wurden die PE-Werte mit den in den konventionellen EEG-Befunden festgestellten VerĂ€nderungen der GrundaktivitĂ€t. Es wurde festgestellt, dass in 69,5% der FĂ€lle die Evaluation des EEG mit der Entwicklung der berechneten PE ĂŒbereinstimmt. Weiterhin wurde ermittelt, dass die Evaluierung des Outcome mittels der konventionellen Befundung in 84% mit der PE-Berechnung ĂŒbereinstimmt. Bei der Evaluierung des Outcome mittels der PE hingegen wurde eine Ăbereinstimmung von 96% ermittelt. Die sich verĂ€ndernde GrundaktivitĂ€t korreliert mit der durchschnittlichen PE. Bei abgegrenzten Herdbefunden, wie z.B. Abszessen ist die PE des betroffenen Gebietes statistisch signifikant reduziert. Die PE bildet die SignalkomplexitĂ€t der einzelnen EEG-KanĂ€le in Form symbolischer Zeitreihen ab und gestattet so einen numerischen Vergleich. Es wurde festgestellt, dass die ordinale Zeitreihenanalyse fĂŒr die automatische Analyse und Klassifikation der sich bei entzĂŒndlichen Erkrankungen des ZNS verĂ€ndernden GrundaktivitĂ€t genutzt werden kann. Die berechnete PE stellt somit ein objektives MaĂ fĂŒr die EinschĂ€tzung einer AllgemeinverĂ€nderung bzw. eines Herdbefundes dar. Es konnte nachgewiesen werden, dass mit der Berechnung der PE eine sicherere PrognoseabschĂ€tzung möglich ist, als allein durch die konventionelle Befundung der EEG. Die Berechnung der PE scheint geeignet, zusĂ€tzliche Informationen im Rahmen der Diagnostik, Therapie und PrognoseabschĂ€tzung von entzĂŒndlichen ZNS-Erkrankungen zu liefern.
Adipositas stellt aufgrund der AuftretenshĂ€ufigkeit und der Gesundheitsrisiken eine bedeutsame Gesundheitsstörung fĂŒr Kinder und Jugendliche dar. Eine erfolgversprechende Behandlung ihrer Ursachen sowie körperlichen, psychischen und sozialen Folgeerscheinungen ist durch VerĂ€nderungen der familiĂ€ren Lebensgestaltung im Bereich der ErnĂ€hrung, des Ess- und Bewegungsverhaltens mittels multimodaler Schulungsprogramme belegt. Im Rahmen eines Forschungsprojekt zur âRegulation des Essverhaltens von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas: Untersuchung der Aktivierung des Frontalhirns mit ereigniskorrelierten Potentialen und funktioneller Magnetresonanztomografie - Therapeutische Beeinflussbarkeitâ wurden folgende Fragestellungen bearbeitet: â ErnĂ€hrungswissen und Einstellungen zum Essverhalten Adipöser vor einem ambulanten Adipositas-Schulungsprogramm im Kontext psychosozialer Faktoren im Vergleich mit Normalgewichtigen, â Einfluss des ErnĂ€hrungswissens und der Einstellungen zum Essverhalten im Kontext psychosozialer Faktoren auf den Erfolg im Rahmen eines ambulanten Adipositas-Schulungsprogramms (Vorhersage der vollstĂ€ndigen Schulungsteilnahme, Unterschiede zwischen Adipösen und extrem Adipösen sowie zwischen BMI-SDS Verringerern und Haltern), â ErnĂ€hrungswissen und Einstellungen zum Essverhalten im Zusammenhang mit der neuronalen Aktivierung bei Betrachtung von Essensbildern fĂŒr adipöse und normalgewichtige Kinder und Jugendliche. Vor und direkt nach einem einjĂ€hrigen, ambulanten Gruppenschulungsprogramm bei Adipositas wurden Daten zum ErnĂ€hrungswissen, zu Einstellungen zum Essverhalten und zu psychosozialen Faktoren erhoben sowie eine craniale funktionelle Magnetresonanztomografie bei 46 adipösen Kindern und Jugendlichen durchgefĂŒhrt. Eine normalgewichtige Vergleichsgruppe wurde rekrutiert. Bestehen in der Summe des ErnĂ€hrungswissens zwischen adipösen und normalge-wichtigen Kindern und Jugendlichen keine Unterschiede, finden sich voneinander abweichende Einstellungen zum Essverhalten und in psychosozialen Faktoren. Letztere weisen insbesondere die Gruppe der extremen Adipösen als belasteter aus. FĂŒr eine vollstĂ€ndige Teilnahme an einer Schulung stellen sich eine wirklichkeitsnahe Formulierung der Ziele wie auch die kontinuierliche Anwesenheit vor allem der Eltern als Vorhersager heraus. Beide Punkte hĂ€ngen auch positiv mit einer BMI-SDS Verringerung zusammen. Ein Zuwachs an ErnĂ€hrungswissen ist vor allem bei den erfolgreichen Schulungsteilnehmern zu verzeichnen. Dieser stellt sich insbesondere bei einer hohen sozialen Gesamtkompetenz ein. Die Ăbernahme von Einstellungen, die mit einer flexiblen ZĂŒgelung des Essverhaltens verbunden sind, begĂŒnstigt ebenfalls eine BMI-SDS Verringerung. Misserfolge scheinen mit einem hohen AusmaĂ an Angst vor Gewichtszunahme, einer rigiden ZĂŒgelung im Essverhalten und einer hohen Unzufriedenheit mit dem Körperselbstbild korreliert. Extrem Adipöse profitieren weniger im Bereich der psychosozialen Entlastung und des psychischen Wohlbefindens. Im Ergebnis gilt es Behandlungspfade und Schulungsbausteine im Hinblick auf verschiedene Gruppen adipöser Kinder und Jugendlicher (Adipöse und extrem Adipöse, BMI-SDS Verringerer und Halter) zu individualisieren. Ziele stellen hierbei ein Mehr an Zuversicht, an Selbstwirksamkeitserleben und positiver EmotionalitĂ€t dar. Eine neuronale Aktivierung verschiedener Regionen bei Betrachtung von Nahrungsbildern ist mit einem hohen ErnĂ€hrungswissen und Einstellungen zu Essverhalten und Gewichtsproblemen, wie sie normalgewichtige Kinder und Jugendliche zeigen, positiv assoziiert. Normalgewichtige Kinder und Jugendliche bewerten hoch kalorische Nahrungsbilder negativer als adipöse. Adipöse Kinder und Jugendliche scheinen ihre Reaktion auf Nahrungsbilder eher ĂŒber Top-Down Prozesse zu kontrollieren.
Gesundheit und LebensqualitĂ€t im Alter stellen angesichts steigender Kosten im Gesundheitssystem und immer wiederkehrender Debatten ĂŒber mangelnde Versorgung in Seniorenheimen und Desintegration der Ă€lteren Generation eine aktuelle relevante Thematik dar. Vor allem die gesundheitspolitische Bedeutung wird im Zusammenhang mit der steigenden gesellschaftlichen Alterung noch weiter zunehmen. Bei der bisherigen Forschung auf diesem Gebiet lassen sich vor allem Evaluationen der QualitĂ€t in der Pflege sowie Studien zu Gesundheit und sozialen Netzwerken mit Ă€lteren, aber selbstĂ€ndigen Menschen finden. Studien mit Bewohnern von Seniorenheimen sind vor allem aufgrund der Befragungsschwierigkeiten rar. Noch in weiten Teilen unbeachtet ist auch der Einfluss des KohĂ€renzgefĂŒhls, einem KernstĂŒck des Konzeptes der Salutogenese, sowie die subjektive Bewertung von Gesundheit und Lebenszufriedenheit durch institutionalisiert lebende Ă€ltere Menschen. Bei dieser Studie, in der ausschlieĂlich in Seniorenheimen lebende Personen befragt wurden, wurde hypothetisch angenommen, dass das KohĂ€renzgefĂŒhl und die sozialen Netzwerke, in Form von sozialer Integration und sozialer UnterstĂŒtzung, miteinander korreliert sind und sowohl die Gesundheit als auch die Lebenszufriedenheit positiv beeinflussen. Weiterhin wurde davon ausgegangen, dass das KohĂ€renzgefĂŒhl als Mediatorvariable zwischen den sozialen Netzwerken auf der einen und Gesundheit und Lebenszufriedenheit auf der anderen Seite fungiert. SchlieĂlich wurde auch die Existenz eines signifikanten Einflusses der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit auf Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit postuliert. Unter diesen Annahmen wurde mit Hilfe eines Fragebogens aus mehreren modifizierten Messinstrumenten eine Befragung mit 190 Personen zwischen 65 und 102 Jahren aus 20 verschiedenen Seniorenheimen in Einzel-Interviews durchgefĂŒhrt. Die Auswertung der erhobenen Daten zeigte einen starken Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und dem KohĂ€renzgefĂŒhl sowie einen hohen Einfluss des KohĂ€renzgefĂŒhls auf die subjektiv wahrgenommene Gesundheit und die Lebenszufriedenheit. Ein direkter Einfluss von sozialer Integration und sozialer UnterstĂŒtzung konnte nicht nachgewiesen werden, ein Zusammenhang bestand jedoch ĂŒber das KohĂ€renzgefĂŒhl als Mediatorvariable. Weiterhin konnte ein positiver Einfluss der subjektiv wahrgenommenen Gesundheit auf die Lebenszufriedenheit erhoben werden, wĂ€hrend ein Zusammenhang zwischen KohĂ€renzgefĂŒhl und objektiver Gesundheit nicht messbar war.
Zusammenfassung Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzĂŒndliche Erkrankung des Zentralnervensystems mit unterschiedlicher AusprĂ€gung von Demyelinisierung und axonalem Schaden. Eine disseminierte Verteilung der Entmarkungsherde im zentralen Nervensystem fĂŒhrt zu einer Vielzahl von Symptomen. Die HĂ€ufigkeit der Blasenfunktionsstörungen bei MS-Patienten wird mit einer PrĂ€valenz von 33 bis 97% beschrieben. Ziel dieser Arbeit war, eine Empfehlung fĂŒr ein neurourologisches Management fĂŒr MS-Patienten mit Blasenfunktionsstörungen zu erarbeiten. DafĂŒr wurden prĂ€- und posttherapeutisch die urologischen Symptome und die Ergebnisse der Videourodynamik von 182 MS-Patienten (Gruppe I) unserer Klinik retrospektiv ausgewertet. Aus der Gruppe I konnten die Daten von 65 Patienten (Gruppe II) ĂŒber einen Zeitraum von 5 bis 17 Jahren hinsichtlich der Ănderung der urodynamischen Klassifikation und der primĂ€ren Therapie prospektiv analysiert werden. Die hĂ€ufigsten Leitsymptome waren bei unseren Patienten nach anamnestischen Angaben Nykturie mit 80%, Pollakisurie mit 74% und Harninkontinenz mit 46 %. Die deutliche Mehrheit der Befragten (73%) klagte ĂŒber Symptome der Speicherstörung. Eine Blasenentleerungsstörung wurde bei 12 % der Patienten registriert. Etwas hĂ€ufiger war eine, sonst selten beschrieben, kombinierte Störung (15%). Die anamnestischen Angaben ĂŒber die urologischen Symptome waren deutlich different zu den objektiven Befunden. Von unseren 182 Patienten klagten 7 ĂŒber eine erschwerte Miktion mit RestharngefĂŒhl. Die sonographische Kontrolle dagegen ergab bei 65 Patienten einen Restharn. UnabhĂ€ngig von den klinischen Symptomen sollte bei MS-Patienten immer eine Restharnkontrolle erfolgen. Weitere Differenzen ergaben sich zwischen den anamnestischen Angaben und urodynamischen Befunden. Symptome einer Blasenentleerungsstörung und eine kombinierte Symptomatik benannten 27 % der Patienten. Urodynamisch dagegen fanden wir bei 57% einen mit einer Entleerungsstörung assoziierten Befund. Bei der Analyse der Speicherfunktion ist das AusmaĂ der Störung (DruckschĂ€digung des unteren Harntraktes, Höhe des intravesikalen Druckes, GefĂ€hrdung der Nierenfunktion) ohne Videourodynamik nicht zu erkennen. Allein nach der Anamnese ergeben sich ohne urodynamische Untersuchung falsche therapeutische Schlussfolgerungen. Unsere Ergebnisse der Urodynamik bei MS-Patienten ergaben folgende isolierte Funktionsstörungen des Detrusors und des Blasenauslasses: DetrusorĂŒberaktivitĂ€t, DetrusorhypoaktivitĂ€t, ĂŒberaktive Harnblase ohne DetrusorĂŒberaktivitĂ€t, Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie, Detrusor-Blasenhals-Dyssynergie. Im Gegensatz zu bisherigen Erkenntnissen stellten wir fest, dass sowohl eine DetrusorĂŒberaktivitĂ€t als auch eine DetrusorhypoaktivitĂ€t hĂ€ufiger im Rahmen kombinierter Störungen als isoliert vorkommen. ZusĂ€tzlich zu den bekannten fanden wir 5 bisher nicht beschriebene Befundkombinationen: DetrusorĂŒberaktivitĂ€t / Detrusor-Blasenhals-Dyssynergie, DetrusorĂŒberaktivitĂ€t / Detrusor-Blasenhals-Dyssynergie /DetrusorhypoaktivitĂ€t, DetrusorĂŒberaktivitĂ€t / Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie / DetrusorhypoaktivitĂ€t, DetrusorhypoaktivitĂ€t / Detrusor-Blasenhals-Dyssynergie, DetrusorhypoaktivitĂ€t / ĂŒberaktive Harnblase ohne DetrusorĂŒberaktivitĂ€t. Trotz geringer HĂ€ufigkeit dieser Befunde sind diese Ergebnisse fĂŒr die individuelle Therapieentscheidung unverzichtbar. Insgesamt konnten 10 Befundkonstellationen der urodynamischen Klassifikation nachgewiesen werden. Einen Wechsel der Klassifikation der Harnblasenfunktionsstörung bei MS-Patienten stellten wir bei 8% (5 Patienten der Gruppe II) fest. In unseren Untersuchungen dominierten dagegen quantitative VerĂ€nderungen der Symptomatik und der urodynamischen Parameter, die eine Ănderung bzw. Anpassung der Therapie bei 47 von 65 Patienten (72%) erforderlich machten. Durch regelmĂ€Ăige klinische und urodynamische Kontrolle und auf diesen basierende Therapieanpassungen konnten bei unseren Patienten die MS-bedingten urologischen Symptome und die urodynamischen Parameter nachweislich verbessert und die GefĂ€hrdung der Patienten durch sekundĂ€re NierenschĂ€den gesenkt werden. Aus diesen Erkenntnissen entstand ein Algorithmus fĂŒr die neurourologische Betreuung von MS-Patienten mit Blasenfunktionsstörungen.
Problemstellung: Ziel der aktuellen Studie war es Normwerte fĂŒr den Lipidstatus von Neonaten verschiedener Gewichtsklassen unter MuttermilchernĂ€hrung zu bestimmen. Dies ist nötig, da bisherige Empfehlung zu Lipidreferenzwerten auf der unkritischen Ăbernahme von Erfahrungen bei Kindern und Erwachsenen beruhen. Methoden: Es wurde eine prospektive Beobachtungsstudie auf der Neonatologie der Klinik fĂŒr Kinder und Jugendmedizin der UniversitĂ€t Greifswald durchgefĂŒhrt an gesunden,percentilengerecht wachsenden Neonaten, welche fĂŒr mindenstens 48 Stunden vollstĂ€ndig oral mit einer Mindestmenge von 150 ml/kg/KG mit Muttermilch ernĂ€hrt wurden. Das EinverstĂ€ndnis der Erziehungsberechtigten war vorausgesetzt. Ausgeschlossen wurden Neonaten, welche beatmet waren, Medikamente wie Steroide, Antibiotika oder Diuretika bekamen und Neonaten mit gastrointestinalen Erkrankung oder Sepsis. Es wurden der prĂ€- und postprandialen Lipidstatus (Triglyzeride, Cholesterin, VLDL, HDL, LDL und die Acylcarnitine), als auch der Lipidgehalt der Muttermilch bestimmt. Die Neonaten wurden nach ihrem Gewicht am Studientag in Gruppen eingeteilt. Hypothesen: - MuttermilchernĂ€hrte Neonaten haben wegen der höheren Fettzufuhr verglichen mit der parenteralen ErnĂ€hrung höhere Lipidspiegel. -Die Lipidwerte hĂ€ngen von dem Gewicht und dem Gestationsalter der Neonaten ab. - Small for gestational Age (SGA) - Neonaten haben höhere Lipidwerte. Ergebnisse: Es wurden insgesamt 65 FrĂŒhgeborene untersucht. Bei einer oralen Lipidzufuhr von 7 g/kg/KG wurden folgende prĂ€prandiale Lidspiegel gemessen . Triglyzeride 0.9 (0.6â1.1), Cholesterin 3.1 (2.6â3.5), VLDL 0.5 (0.3â0.6), LDL 1.3 (1.1â1.6), HDL 1.1(0.8â1.4) mmol/L und tAC 15,3 (10,2;20,0) ”mmol/L. FĂŒr die Trigylzerid-, Cholesterin- und HDL- Werte konnten signifikante Unterschiede in den verschiedenen Gewichtsklassen nachgewiesen werden. Es wurden Korrelation zwischen den Lipidwerten und dem Geburtsgewicht (TG, Cholesterin, HDL, LDL), dem Gewicht am Studientag ( TG, postpransialer TG-Anstieg, Cholesterin, HDL) und dem Gestationsalter (TG, Cholesterin, HDL) nachgewiesen werden. SGA-Kinder hatten höhere prĂ€prandiale Trigylzeridspiegel (p < 0,005). Diskussion: Die Hypothese, dass es unter MuttermilchernĂ€hrung zu höheren Lipidwerten kommt, wurde nicht erfĂŒllt. UrsĂ€chlich könnte die Zusammensetzung der Muttermilch sein, welche einen lipidsenkenden Effekt auf den Fettmetabolismus hat. AuĂerdem könnte eine verminderte Fettresorption im Darm ursĂ€chlich sein, allerdings ist zu beachten, dass die Neoanten ausreichend gewachsen sind und aus diesem Grund eine unzureichende Fettresoprtion nicht anzunehmen ist. Die Hypothese, dass Lipidwerte vom Gewicht und Gestationsalter abhĂ€ngen wurde erfĂŒllt. Je jĂŒnger und je geringer das Gewicht (Geburt und Studientag) desto niedriger waren die Lipidwerte. Die GrĂŒnde sind nicht vollstĂ€ndig verstanden. Es könnte mit der ErnĂ€hrung ĂŒber eine Magensonde und der geringeren Fettzufuhr pro Mahlzeit zusammenhĂ€ngen. Erneut ist eine verminderte Resorption zu diskutieren, da die Sekretion von GallensĂ€uren und Lipasen bei unreifen FrĂŒhgeborenen erniedrigt ist. Die Hypothese, dass SGA-klassifizierte Neonaten erhöhte Lipidwerte haben, wurde fĂŒr die Triglyzeride bewiesen. Als ursĂ€chlich wird eine eine verminderte AktivitĂ€t der Lipoproteinlipase und eine HyperinsulinĂ€mie angesehen. Fazit: Hohe Lipidwerte sind bei FrĂŒhgeborenen nicht physiologisch. Es sollte weiter an der Zusammensetzung von Lipidlösung zur parenteralen ErnĂ€hrung geforscht werden, um auch bei dieser Form der ErnĂ€hrung niedrige physiologische Lipidwerte zu erreichen.
Die Analyse bakterieller Phosphoproteome rĂŒckt durch die Einflussnahme von Phosphorylierungsereignissen im Virulenzgeschehen pathogener Mikroorganismen immer weiter in den Vordergrund. Der Fokus dieser Arbeit lag auf der globalen Analyse bakterieller Phosphoproteome unter Anwendung verschiedener Techniken der Proteomforschung. Ziel war es, einen möglichst umfassenden Ăberblick ĂŒber das cytosolische Phosphoproteom zu gewinnen, die Dynamik der Protein-Phosphorylierungen unter verschiedenen physiologischen Bedingungen zu analysieren und daraus folgend Hinweise auf regulatorische Mechanismen zu erhalten. Im Zuge der Untersuchungen zum Phosphoproteom von Bacillus subtilis wurde das auf den phosphosensitiven Pro-QÂź Diamond-Farbstoff basierende 2D-Gel-FĂ€rbeprotokoll optimiert und validiert. Ferner wurde dieses Protokoll erfolgreich fĂŒr die Untersuchungen des Phosphoproteoms von Mycoplasma pneumoniae und Staphylococcus aureus eingesetzt. Durch die Etablierung einer Methode zur Phosphopeptidanreicherung konnte der Blick auf das Gesamtphosphoproteom von S. aureus komplementiert werden. Insgesamt war es dadurch möglich, 103 phosphorylierte Proteine und 68 verschiedene Phosphorylierungsstellen von S. aureus zu identifizieren, darunter z. B. den Virulenzregulator SarA, dessen Phosphorylierung einen Hinweis auf seine mögliche Regulation aufzeigt. ZusĂ€tzlich konnten die Phosphorylierungsergebnisse der Fruktose-1,6-Bisphosphataldolase erste Hinweise auf eine Regulation der Substratbindung liefern und einen ErklĂ€rungsansatz enstehen lassen, der die Wirkungslosigkeit einiger in der Literatur beschriebenen Enzyminhibitoren (potentielle antimikrobielle Wirkstoffe) in in vivo Studien darlegt. In einem auf der Pro-QÂź Diamond-FĂ€rbung beruhenden Quantifizierungsansatz konnten 10 signifikante VerĂ€nderungen in der SignalintensitĂ€t der phosphorylierten Proteine unter Glukosehunger, nitrosativem, oxidativem und osmotischem Stress festgestellt werden. Diese liefern erste Indizien auf durch Phosphorylierungsereignisse gesteuerte Regulationsmechanismen. Besonders die unter nitrosativen Stress neu auftretenden putativ phosphorylierten Proteinspots der Proteine FdaB (Fruktose-Bisphosphataldolase) und HchA (molekulares Chaperon Hsp31/Glyoxalase 3) lassen Spekulationen ĂŒber neue Stoffwechselwege, wie z. B. einen Methylglyoxal detoxifizierenden Mechanismus, zu. DarĂŒber hinaus konnten durch die Glukosehungerexperimente und die Spezifizierung der Phosphorylierungsstelle T537 der Pyruvatkinase von S. aureus ein Regulationsmechanismus vorgeschlagen werden, der das "Finetuning" des Energieladungszustandes der Zelle ĂŒber einen Phosphorylierungs- und Dephosphorylierungsmechanismus beschreibt. Von weiterem Interesse war die Identifizierung von am Arginin phosphorylierten Peptiden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde hierfĂŒr das Phosphopeptid-anreicherungsprotokoll optimiert, so dass in Zusammenarbeit mit A. Elsholz (Inst. f. Mikrobiologie, EMAU Greifswald) die Identifizierung von phosphorylierten Argininresten der Argininkinase McsB und der ATPase ClpC in B. subtilis möglich wurde. DarĂŒber hinaus wurde die Methode in globalen Untersuchungen einer Phosphatasemutante (âywlE, B. subtilis) angewandt. Mittels der im Rahmen dieser Arbeit durchgefĂŒhrten massenspektrometrischen Analyse der angereicherten Peptide konnten 111 Arginin-Phosphorylierungsstellen identifiziert werden. Zur Verbesserung der Quantifizierung von phosphorylierten Proteinen in B. subtilis wurde ein Protokoll entwickelt, indem das Auftrennungspotential des 2D-Gels, die Identifizierung phosphorylierter Proteine anhand des Pro-QÂź Diamond-Farbstoffs und die auf die metabolische Markierung beruhende Quantifizierung miteinander kombiniert wurde. Im Ergebnis konnte anhand dieser Methode eine bessere Reproduzierbarkeit und eine höhere SensitivitĂ€t bei geringeren VerĂ€nderungen im Vergleich zu dem Pro QÂź Diamond basierten Quantifizierungsansatz erzielt werden.
Fragestellungen: In dieser Dissertation wurde unter Verwendung psychophysiologischer Parameter die affektive Dysregulation bei Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) untersucht. Klinische Beobachtungen legen nahe, dass Personen mit einer BPS Defizite in der emotionalen Steuerung, eine sogenannte affektive Dysregulation mit einer hohen emotionalen ReaktivitĂ€t, vor allem auf aversive affektive Reize, aufweisen. Die empirischen Befunde sind jedoch inkonsistent. Es wurde daher experimentell ĂŒberprĂŒft, ob sich bei Patienten mit BPS generell eine gesteigerte emotionale ReaktivitĂ€t im Vergleich zu gesunden Kontrollprobanden nachweisen lĂ€sst oder ob sich die affektive Dysregulation vorrangig in Reaktion auf persönliche oder störungsspezifische emotionale Themen zeigt. ZusĂ€tzlich wurde der Einfluss einer, bei der BPS hĂ€ufigen, komorbiden Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) sowie einer dissoziativen Symptomatik auf die emotionale ReaktivitĂ€t der BPS-Patienten untersucht. Methodik: Unter Verwendung eines Paradigmas zur Imagination emotionaler Skripte wurden die affektiven Reaktionen von 40 unmedizierten BPS-Patienten (37 weiblich) und 32 psychisch gesunden Kontrollprobanden (27 weiblich) untersucht. Neben standardisierten emotional unangenehmen, neutralen und angenehmen Skripten wurden persönliche (idiographisch aversive) Skripte verwendet, die ein extrem belastendes Lebensereignis beschrieben. Die persönlichen Skripte der BPS-Patienten beinhalteten zumeist Szenen traumatischer Erfahrungen. AuĂerdem wurden störungsspezifische Szenen zu Ablehnung und Verlassenwerden verwendet. Die Probanden waren instruiert, sich die Skripte nach dem Lesen so lebendig wie möglich vorzustellen. Als MaĂ der emotionalen Aktivierung wĂ€hrend der Imagination der Skripte wurden psychophysiologische Parameter wie die emotionsinduzierte Modulation der Schreckreaktion und Indikatoren autonomer Erregung wie die Herzrate und die elektrodermale AktivitĂ€t gemessen. Weiterhin wurde die akute und generelle Dissoziation erfasst. Von den 40 Patienten mit einer BPS erfĂŒllten 26 die Kriterien fĂŒr eine komorbide aktuelle PTBS. Diese wurden bezĂŒglich des Schweregrades in zwei Subgruppen unterteilt (moderate PTBS n = 13, schwere PTBS n = 13). Ergebnisse: Die vorliegenden Daten zeigen klar, dass eine generelle affektive Dysregulation bei der Imagination von emotionalen Skripten unterschiedlicher Valenz bei BPS-Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen nicht nachweisbar ist. Beide Gruppen wiesen eine vergleichbare AusprĂ€gung und Modulation der Schreckreaktionen und der Indikatoren autonomer Erregung auf. Allerdings zeigten BPS-Patienten eine erhöhte defensive ReaktivitĂ€t mit potenzierten Schreckreaktionen und einem Anstieg der autonomen Erregung wĂ€hrend der Imagination der störungsspezifischen Skripte. Eine komorbide PTBS war mit der BeeintrĂ€chtigung defensiver Reaktionen assoziiert. BPS-Patienten mit aktueller PTBS zeigten im Vergleich zu BPS-Patienten ohne BPS wĂ€hrend der Imagination aller Skripte generell verminderte Schreckreaktionen und eine eingeschrĂ€nkte emotionale Modulation. Gerade BPS-Patienten mit schwerer PTBS wiesen wĂ€hrend der Imagination idiographisch aversiver und störungsspezifischer Skripte eine fehlende Potenzierung der Schreckreaktionen bei einem gleichzeitig deutlich ausgeprĂ€gten Anstieg der Herzrate als Indikator autonomer Erregung auf. Des Weiteren scheint ein, in die gleiche Richtung weisender, Zusammenhang zwischen dissoziativen Symptomen und den emotionalen Reaktionen der BPS-Patienten zu bestehen. Ein höheres AusmaĂ an akuter Dissoziation hing mit einer Verminderung der Schreckreaktionen wĂ€hrend der Imagination idiographisch aversiver Skripte und gleichzeitig stĂ€rker ausgeprĂ€gter emotionaler und physiologischer Erregung zusammen. Mit zunehmendem Schweregrad der komorbiden PTBS erhöhte sich die aktuelle und generelle Dissoziationsneigung. Schlussfolgerungen: Diese Daten implizieren, dass die im klinischen Kontext zu beobachtende affektive Dysregulation bei Patienten mit BPS kein generelles PhĂ€nomen darstellt, sondern eher durch Aktivierung spezifischer Schemata ausgelöst wird. Eine komorbide PTBS moduliert die emotionalen Reaktionen der BPS-Patienten wĂ€hrend der Imagination emotionaler Skripte in substantieller Weise. Durch die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit wird auf die Bedeutung therapeutischer Interventionen im Hinblick auf die manifesten Annahmen ĂŒber Ablehnung und Verlassenwerden bei BPS-Patienten hingewiesen. Die StĂ€rkung der FĂ€higkeiten, bei Aktivierung dieser Annahmen, Erfahrungen klar zu differenzieren und damit einhergehende unangenehme GefĂŒhle in Beziehungen zu regulieren, stellen ein zentrales Ziel in der Therapie der BPS dar. Dabei ist es in der klinischen Arbeit von immenser Bedeutung, neben der dissoziativen Symptomatik, das AusmaĂ der posttraumatischen Belastung zu beachten, um neue Lernerfahrungen im therapeutischen Kontext zu ermöglichen.
Ziel: Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den Beitrag den regionale Industrieunternehmen gegen Rechtsextremismus in ihrer Belegschaft leisten zu ermitteln und zu analysieren, welche MaĂnahmen sie darĂŒber hinaus ergreifen können, um dem Erwerb und der Verfestigung rechtsextremistischer Orientierungen bei ihren Arbeitnehmern entgegenzuwirken. Ausgegangen wurde von der Annahme, dass Unternehmen die Abwehr gegenĂŒber rechtsextremistischen Orientierungen bei ihren Mitarbeitern begĂŒnstigen können, indem sie ein Arbeitsumfeld schaffen, das deprivationsbedingte Risikofaktoren wie Unzufriedenheit, geringes Commitment und subjektive Arbeitsplatzunsicherheit weitestgehend reduziert. Eine entsprechend gelebte Unternehmenskultur sollte sich demnach positiv auf die Abwehr der Mitarbeiter gegenĂŒber rechtsextremistischen Orientierungen auswirken. Methode: Acht Industrieunternehmen aus vier verschiedenen Branchen nahmen an dieser Studie teil. Alle wurden in der Region Vorpommern, Deutschland, rekrutiert und hatten mehr als 100 Mitarbeiter. Insgesamt wurden die Daten von 485 Mitarbeitern zur endgĂŒltigen Analysen berĂŒcksichtigt. Es waren 141 Frauen im Alter zwischen 24 und 59 Jahre (M = 46.16, SD = 8.65) und 344 MĂ€nner im Alter zwischen 20 und 64 Jahre (M = 45.91, SD = 9.08). Ergebnisse: Eine subjektiv geringe Arbeitsplatzunsicherheit und ein hohes affektives Commitment wirken sich gĂŒnstig auf die Abwehrbereitschaft der Arbeitnehmer gegenĂŒber rechtsextremistischen Orientierungen aus. BezĂŒglich der Arbeitszufriedenheit lieĂen sich keine bedeutsamen Effekte feststellen. DarĂŒber hinaus ist die subjektive Arbeitsplatzunsicherheit von der Höhe des affektiven Commitments abhĂ€ngig. Die der Unternehmenskultur zugrundeliegenden Wertvorstellungen des Unternehmens beeinflussen die StĂ€rke des affektiven Commitments und die Höhe der subjektiven Arbeitsplatzunsicherheit der Mitarbeiter. Es zeigt sich, dass die Unternehmenswerte damit in einem indirekten Zusammenhang mit der Abwehrbereitschaft der Mitarbeiter gegenĂŒber rechtsextremistischen Orientierungen stehen. ZusĂ€tzlich wurde analysiert, welchen Einfluss die Persönlichkeit der Arbeitnehmer auf die untersuchten WirkzusammenhĂ€nge hat. So wirkt sich die subjektive Arbeitsplatzunsicherheit nur bei Personen mit hoch autoritĂ€rer Persönlichkeit bzw. mit niedriger sozialer Dominanzorientierung auf die Abwehr rechtsextremistischer Einstellungen aus. FĂŒr niedrig autoritĂ€re sowie fĂŒr die hoch sozial dominanzorientierten Persönlichkeiten zeigt sich dagegen eher die Höhe des affektiven Commitment als ausschlaggebend fĂŒr die Abwehrbereitschaft gegenĂŒber rechtsextremistischen Einstellungen.
Ziel: In der vorliegenden Arbeit sollten die Risikofaktoren fĂŒr postoperative Wundinfektionen anhand von Literatur erarbeitet werden, das Patientengut dargestellt werden und betroffene Patienten nachuntersucht werden ( anhand des Harris-Hip-Score). Material und Methoden: 513 Patienten von 2001 bis 2003 wurden anhand von Anamnesebögen, OP-Dokumentationen, AnĂ€sthesiedokumentationen, Mikrobiologischen Befunden, Radiologiebefunden und Arztbriefen beschrieben und in zwei Patientenkollektive (âKGâ vs. âWIâ) eingeteilt. Folgende Kriterien wurden erhoben: Geschlecht, Alter, BMI, Vorerkrankung, Diagnosen, Bluttransfusion, OP-LĂ€nge, Antibiose, Blutbild, Komplikationen Zusammenfassung: 513 Patienten ( 241 mĂ€nnlich, 272 weiblich ), 65,8 Jahre im Durchschnitt, 15 Patienten oder 2,9 Prozent mit einer postoperativen Wundinfektion. Signifikant mehr transfundiertes Blut (p=0,031) und signifikant lĂ€nger operiert (p=0,0006) Patienten mit einem WundhĂ€matom haben signifikant hĂ€ufiger eine postoperative Wundinfektionen entwickelt (p=0,0013). Keinen signifikanten Einfluss hatten das Alter, Geschlecht, Body-MaĂ-Index, bestehende Vorerkrankungen und der Anzahl der Diagnosen Im Harris-Hip-Score erreichten die Patienten 64 Punkte im Durchschnitt.
The learning theory of panic disorder differs between panic attacks and anxious apprehension as distinct emotional states. Acute panic is accompanied by extreme fear, experience of strong body symptoms reflecting autonomic surge and flight tendencies. In contrast, anxious apprehension is associated with hypervigilance towards bodily sensations and increased distress when subtle somatic symptoms are identified. Following animal models, these clinical entities reflect different stages of defensive reactivity depending upon the imminence of interoceptive or exteroceptive threat cues with lowest distance to threat during panic attacks. We tested this model by investigating the dynamics of defensive reactivity in a large group of patients suffering from panic disorder and agoraphobia (PD/AG) prior to a multicenter controlled clinical trial. Three hundred forty-five patients participated in a standardized behavioral avoidance test (being entrapped in a small, dark chamber for 10 minutes). Defensive reactivity was assessed measuring avoidance and escape behavior, self reports of anxiety and panic symptoms, autonomic arousal (heart rate and skin conductance), and potentiation of the startle reflex before and during the exposure period of the behavioral avoidance test. While 125 patients showed strong anxious apprehension during the task (as indexed by increased reports of anxiety, elevated physiological arousal, and startle potentiation), 72 patients escaped from the test chamber. Active escape was initiated at the peak of the autonomic surge accompanied by an inhibition of the startle response as predicted by the animal model. These physiological responses were observed during 34 reported panic attacks as well. We found evidence that defensive reactivity in PD/AG patients is dynamically organized ranging from anxious apprehension to panic with increasing proximity of interoceptive threat. Importantly, the patients differed quite substantially according defensive reactivity during the behavioral avoidance test despite all patients received the same principal diagnosis. These differences can be explained in part by differences in the disposition according to two genetic variants previously associated with panic disorder. Patients carrying the risk variant of a polymorphism in the neuropeptide S receptor gene showed an overall increased heart rate during the whole behavioral avoidance test reflecting an enhanced sympathomimetic activation and consequently arousal level. During the entrapment situation in which heart rate further increased over an already elevated baseline level, risk variant carriers were prone to experience more panic symptoms. This is in line with the learning perspective of panic disorder, postulating that internal cues of elevated arousal increase the chance of experiencing another panic attack once they have been associated with aversive responses. Furthermore, the risk variant of a polymorphism in the monoamine oxidase A gene was observed to augment the occurrence of panic attacks and escape behavior preparation. In addition, we find evidence that suggest an enhanced resistance to corrective learning experiences as indicated by a lack of a reduction of avoiding and escaping behavior during repeated test chamber exposures in wait-list control patients carrying the risk gene variant. Both effects may strengthen the learning mechanism hypothesized to be involved in the pathogenesis of panic disorder. Exteroceptive and interoceptive cues previously associated with the initial panic attack might trigger subsequent attacks in risk allele carriers more rapidly while simultaneously the opportunity to dissolve once established associations due to contradictory experiences is limited. Now, differential dispositions regarding defensive reactivity in PD/AG patients has to be linked to mechanisms supposed to be involved in exposure based therapy. First outcome evaluations of the clinical trial indicated that a behavioral therapy variant suggested to be linked with higher fear activation during exposure exercises is more effective than another. Further analyses have to proof whether those patients showing a clear specific fear response during the behavioral avoidance test benefit more than others from exposure based therapy.
Primary Pan-CT is associated with improved clinical course and outcome in polytrauma patients
(2012)
The early clinical management of patients with polytrauma remains challenging. Clinical examination is unreliable in identifying the presence and severity of injuries, and diagnostic imaging plays a central role in the evaluation of the injury pattern. In the last decade, whole body multi slice computed tomography (Pan-CT) performed immediately after admission gained recognition in Europe and United States. Its utility and value, given the lack of accuracy data and concerns about unnecessary exposure to radiation, is undefined. The primary objective of this retrospective cohort study was to compare survival of multiple trauma (polytrauma) patients (Injury Severity Score [ISS] â„ 16) prior to (1999 - 2002) and after (2002 - 2004) the introduction of a Pan-CT-based trauma resuscitation algorithm at a maximum care university medical centre. Secondary objectives were to compare the complication rates and duration of intensive care treatment. The study included 123 patients (mean age 34.6 years [SD 16.8], mean ISS 26.7 [SD 8.7]) in the control and 104 (mean age 39.8 years [SD 20.0], mean ISS 28.6 [SD 10.5]) patients in the intervention period. Die Baseline criteria were well balanced amongst both cohorts except for age (34.6 versus 39.8 years, p = 0.034). Both cohorts had a similar predicted probability of survival using the TRISS method (77.5 versus 77.6%, p = 0.979). Raw mortality decreased markedly but not statistically significantly in Pan-CT cohort (17.9 versus 11.5%, risk ratio (RR) 0.65, 95% confidence interval (CI) 0.34 - 1.24). However, after adjustment for injury severity, by mortality odds ratio of 0.40 (95% CI 0.17 â 0.95, p = 0.038) Pan-CT patients were 2.5 times more likely to survive. The mean difference in the duration of ICU treatment (5.1, 95% CI 1.2 â 9.0 days), days on respirator (5.3, 95% CI 2.0 - 8.6), and number of complications (0.4, 95% CI 0.2 â 0.8) was statistically significant and in favour of the Pan-CT-period.
Chaetognaths are a fascinating taxon with unique features and a great impact on marine food webs as primary predators of zooplankton. Their phylogenetic position has been subject to many speculations ever since their discovery and even contemporary phylogenomic methods have not yet been able to suggest a stable hypothesis on their phylogenetic position within the Bilateria. Neuroanatomical studies may contribute new aspects to this discussion. This study aims to provide new insights into the chaetognath nervous system using a fresh set of methods to determine characters for a phylogenetic discussion. The method of choice in this case was immunohistochemistry combined with confocal microscopy. Experiments were conducted with a host of antibodies. The most effective target antigenes were RFamides (a family of neuropeptides), synapsins (synaptic proteins), tyrosinated tubulin (a cytoskeletal element, especially in neurites) and BrdU (bromodeoxyuridin, a proliferation marker). Each of those markers was of great use in highlighting certain aspects of the nervous system. A fresh look at the development of juvenile chaetognaths shortly after hatching revealed that the ventral nerve center (VNC) is developing earlier than the brain and that the production of neurotransmitters has already started at hatching. Specifically, some neurons exhibit RFmide-like immunoreactivity (ir). Neurogenesis continues for about five days after hatching and the mode of division in the neuronal stemcells is asymmetrical. In adult chaetognaths, the brain is divided into a stomatogastric anterior and a sensory posterior neuropil domain. It contains a set of individually identifiable neurons that exhibit RFamide-like ir. The study highlights the interspecific variation of brain architecture between representatives of spadellids and sagittids. The VNC consists of two lateral bands of somata that flank a central neuropil. Within the VNC exists a serial arrangement of neurons with RFamide-like ir. A variety of other neurotransmitters and related substances are also present in both, the brain and the VNC. More interspecific differences and similarities were explored in another part of the study, comparing even more different chaetognath species and focusing on the VNC and its internal structure. The two species of Krohnitta have an unusual distribution of nuclei that is not clearly separated into two lateral bands like in other species. Many of the sagittid species exhibit a striation pattern of the neuropil that is mostly absent in other groups and some of their nerve nets show varying degrees of order as opposed to the rather disorganized nerve net in other groups. In addition, immunohistochemical methods were applied to several specimens of Gnathostomula sp. in order to test one of the many hypotheses about the chaetognaths phylogenetic position, a sister-group relationship to gnathostomulids. A comparison between the two taxa, taking into account also other gnathifera and platyhelminthes, makes a sistergroup relationship between chaetognaths and gnathostomulids very unlikely. In conclusion, chaetognaths remain in an enigmatic phylogenetic position and likely branched off close to the deuterostome/protostome split.
Untersuchung zum Einfluss von Dehydroepiandrosteron auf die intestinale Mikrozirkulation bei experimenteller EndotoxinĂ€mie Abstrakt Einleitung: Sepsis und septischer Schock stellen die Haupttodesursachen auf chirurgischen Intensivstationen dar. Das Ziel dieser Studie war es den Einfluss von Dehydroepiandrosteron (DHEA) auf die intestinale Mikrozirkulation bei experimenteller EndotoxinĂ€mie mittels Intravital-Mikroskopie (IVM) zu untersuchen. Methodik: Die Studie wurde mit 40 mĂ€nnlichen Lewis 1A Ratten durchgefĂŒhrt. Die Tiere wurden in 4 Gruppen unterteilt: 1. Kontrollgruppe, 2. DHEA-Gruppe, 3. LPS-Gruppe, 4. DHEA+LPS-Gruppe. Die DHEA-Gabe erfolgte als pre-treatment (28 mg/kgKG i.m.). EndotoxinĂ€mie wurde mit 5 mg/kgKG LPS von E. coli induziert. Klinische Parameter (mittlerer arterieller Blutdruck, Herzfrequenz, Körpertemperatur) wurden gemessen. Bei allen Tieren erfolgte IVM der LeukozytenadhĂ€renz in Venolen 1° und 3° in submukösen Schichten. Die funktionelle Kapillardichte (FCD) der longitudinalen und circulĂ€ren Muskelschicht sowie der intestinalen Mukosa wurde gemessen. Blutentnahmen erfolgten zur Messung der Konzentrationen von TNF-alpha, IFN-gamma, IL-1 alpha, GM-CSF, IL-4 und des Laktats. Ergebnisse: 90 Minuten nach Endotoxinexposition sank die FCD signifikant in der nicht-therapierten LPS-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. DHEA-Applikation verbesserte die FCD signifikant. Die Leukozyten-Endothel-Interaktion war in der nicht-therapierten LPS-Gruppe signifikant erhöht, im Vergleich zur Gruppe 1, jedoch signifikant reduziert in der DHEA-behandelten LPS-Gruppe. Konzentrationen proinflammatorischer Zytokine (TNF-alpha, IL-1 alpha) sowie die Laktatkonzentration waren in den nicht-therapierten LPS-Gruppen zum Zeitpunkt t=165 Minuten erhöht. DHEA-Behandlung reduzierte diese Konzentrationen signifikant. Schlussfolgerung: DHEA-Gabe verbessert die intestinale FCD, senkt die LeukozytenadhĂ€renz und die Konzentration von TNF-alpha, IL-1 alpha sowie Laktat bei experimenteller EndotoxinĂ€mie.
Bei der PrĂŒfung mikrobiozider Wirkstoffe im quantitativen Suspensionsversuch muss die sog. Nachwirkung von in die Subkultur verschleppten Wirkstoffspuren ausgeschaltet werden, weil andernfalls eine zu hohe Wirksamkeit vorgetĂ€uscht wird. Deshalb wurde die Neutralisierung der oberflĂ€chenaktiven kationischen Antiseptika Chlorhexidindigluconat, Octenidindihydrochlorid und Polyhexamethylenbiguanidinhydrochlorid durch Lipofundin MCT 20 % bei Einsatz von E. coli, S. aureus, P. aeruginosa, E. hirae und C. albicans gemÀà DIN EN 13727 untersucht. Zu 8 Volumenanteilen Inaktivator (Lipofundin) wurden zunĂ€chst 1 Volumenanteil Wirkstofflösung hinzugefĂŒgt. Nach 5 min Kontakt bei Raumtemperatur wurde dann die Mischung mit 1 Volumenanteil PrĂŒfmikroorganismen mit einer Dichte von 104 KbE/ml versetzt, grĂŒndlich gemischt und anschlieĂend die vorhandenen KbE quantifiziert. Um die NeutralisierungskapazitĂ€t von Lipofundin genauer zu bestimmen, wurde abweichend von der Empfehlung der Norm, wonach die KbE-Anzahl nach Neutralisierung unter der HĂ€lfte der KbE-Anzahl in der Kontrolle betragen muss, als MaĂstab ein fehlender signifikanter Unterschied zwischen beiden AnsĂ€tzen zugrunde gelegt. Die Ergebnisse zeigen, dass CHX, OCT und PHMB durch die Bindung an die Phospholipidschicht des Lipofundins konzentrationsabhĂ€ngig neutralisiert wurden, was zu einem Weiterwachstum von E. coli, S. aureus, E. hirae, P. aeruginosa und C. albicans gefĂŒhrt hat. Damit erwies sich Lipofundin als effektiver Neutralisator. Im Vergleich zu CHX und OCT war der Konzentrationsbereich fĂŒr die Neutralisierung bei PHMB allerdings kleiner. Daraus lĂ€sst sich umgekehrt ableiten, dass PHMB in Gegenwart von Phosphatidylcholin weniger an mikrobiozider Wirkung einbĂŒĂt als OCT und CHX, was fĂŒr die antiseptische Anwendung vorteilhaft sein könnte.
Die technische Evolution von Endografts zur interventionellen Versorgung von infrarenalen abdominellen Aortenaneurysmen erlaubt eine stetige Erweiterung der Indikationsbreite, von der insbesondere Patienten mit schwierigen anatomischen VerhĂ€ltnissen profitieren. In vorliegender Studie wurde die bereits etablierte Talent- Endoprothese mit dem Modell der nĂ€chsten Generation der Endurant-Endoprothese unter BerĂŒcksichtigung der aortoiliakalen Pathoanatomie verglichen. Im Zeitraum von 6/2007 - 12/2010 wurden 35 Patienten mit einer Talent- Endoprothese (33 MĂ€nner, Durchschnittsalter 75 Jahre) und 36 Patienten (34 MĂ€nner, Durchschnittsalter 78 Jahre) mit einer Endurant-Endoprothese versorgt. Die aortoiliakale Anatomie wurde detailliert anhand der prĂ€interventionellen CTAngiographie evaluiert. Postinterventionell wurden die Angiographiedaten, die postinterventionelle CT-Angiographie und die elektronische Krankenakte der Patienten ausgewertet und die 30-Tages-Ergebnisse hinsichtlich technischem und klinischem Erfolg, der Endoleakrate und weiteren Komplikationen verglichen. In der Endurant-Gruppe wurden mehr Patienten mit einer anatomisch ungĂŒnstigeren Situation (Kinking der Beckenachsen, p = .017; kĂŒrzerem Aneurysmahals, p = .084) therapiert. Die primĂ€re technische Erfolgsrate betrug in der Talent-Gruppe 91,4 % und in der Endurant-Gruppe 100 % (p = .115). PrimĂ€re Endoleaks Typ 1 traten in der Talent-Gruppe bei 5,7 % und in der Endurant-Gruppe bei 2,8 % der Patienten auf (p = .614). Ein Endoleak Typ 3 wurde ausschlieĂlich in der Talent-Gruppe bei 2,9 % der Patienten nachgewiesen (p = .493). Endoleaks Typ 2 traten signifikant seltener in der Endurant-Gruppe mit 8,3 % im Vergleich zur Talent-Gruppe mit 28,6 % auf (p = .035). Major- und Minorkomplikationen unterschieden sich in beiden Gruppen nicht signifikant. Der assistierte primĂ€re klinische Erfolg betrug 88,6 % fĂŒr die Talent- Gruppe und 97,2 % fĂŒr die Endurant-Gruppe (p = .199). Durch die Verwendung der Endurant-Endoprothese lassen sich unter ungĂŒnstigeren anatomischen VerhĂ€ltnissen tendenziell bessere technische und klinische Erfolgsraten erzielen und das Auftreten von Endoleaks Typ 2 signifikant reduzieren.
Ziel: Evaluation der Aussagekraft der Multislice-Computertomographie (MSCT) fĂŒr die PrĂ€diktion der Operationspflichtigkeit von Milzverletzungen bei Polytraumapatienen unter Anwendung ausgewĂ€hlter Graduierungssysteme -Thompson Screening Test (TST) und erweiterter TST (ETST). Patienten und Methoden: Retrospektive Auswertung von Patienten, die im Zeitraum von 12/02 bis 06/10 eine Milzverletzung in der Polytrauma âMSCT aufwiesen. Unter Verwendung von Graduierungssystemen wurde anhand der CT-Morphologie die Wahrscheinlichkeit der Operationspflichtigkeit der Milzverletzung bestimmt. Diese Ergebnisse wurden mit dem tatsĂ€chlichen klinischen Verlauf anhand der elektronischen Krankenakte korreliert. Ergebnisse: Bei 139 von 2791 Polytraumaptienten wurde eine Milzverletzung in der MSCT-Polytraumaspirale erfasst. Die Korrelation der angewandten Graduierungssysteme mit den tatsĂ€chlich durchgefĂŒhrten Interventionen an der Milz ergab SensitivitĂ€ten von 91% (TST) und 69% (ETST) sowie SpezifitĂ€ten von 78% (TST) und 93% (ETST). Die positiven prĂ€diktiven Werte lagen bei 57% (TST) und 76% (ETST), dementsprechend die negativen prĂ€diktiven Werte bei 96% (TST) und 91% (ETST) hinsichtlich der Intervention einer Milzverletzung.
Rainbow trout (Oncorhynchus mykiss) represents the third most produced species of diadromous fish, with the total production of 0,732 million tonnes in 2009. More than one third of this production comes from Europe, where it is dominated by Norway, Italy and France. Germany is the fifth biggest producer in Europe, producing 21 thousand tonnes of rainbow trout in the value of 6,1 million Euro. However, the conditions in the intensive aquaculture often increase the disease susceptibility to many pathogens. One of the highest economic threats for a salmonids aquaculture is the causative agent of furunculosis, Aeromonas salmonicida subsp. salmonicida. Several strategies have been developed to protect the fish, but the traditional methods are either laborious or represent a potential risk for the environment. The selective breeding established more than 35 years ago in the brackish waters of Baltic Sea represent a attractive alternative, delivering a novel strain of rainbow trout better adapted to the brackish environment and exhibiting reduced mortality in the infection with A.salmonicida. Nevertheless, no information was available about the fundaments of this phenomenon. Thus, the aim of presented study was the identification of immune adaptations, which occurred during the 30 years of selection and favoured increased survival of âbornâ trout to the bacterial diseas es. In the presented work, the peritoneal cavity of rainbow trout has been used as a model for the investigation of disease resistance in fish. In the first chapter, the peritoneal cavity has been described as a unique niche of teleost immune system and the kinetic of peritoneal leukocytes induced by the stimulation has been analysed. Furthermore, a unique set of monoclonal antibodies has been used to evaluate the contribution of distinct cell populations on the inflammation and its resolution. In the second part of the study, the transcriptional changes of peritoneal leukocytes have been evaluated using the GRASP microarray. The following analysis provided unique insights into the local immune response in rainbow trout. The unprecedented combination of both data sets offers an unparalleled description of the local immune response in teleost fish and can be summarized into following facts. In general, the obtained results revealed, that the unstimulated peritoneal cavity is populated predominantly by lymphocytes with IgM+ Bcells being the major cells type. The rapid changes in the composition induced by the stimulation were underlined by the upregulation of major proinflammatory molecules such as IL1ÎČ, IL8 and TNFα within 12hpi. Although the initial phase of the reaction was dominated by myeloid cells, the cavity underwent within 72 hours two complete changes in the composition corresponding with the massive changes in the transcriptome. Eventually, the resolution of inflammation was marked by an increasing number of lymphocytes and correlated with the downregulation of pro-inflammatory genes to the initial level and upregulation of anti-inflammatory cytokines IL10 and TGFÎČ. Besides the general observations common to all treatments and both strains, our experiments revealed also remarkable differences between the antigenic stimulation and reaction towards pathogen. From these differences following conclusions can be drawn; the infection induces comparable reaction pattern as the stimulation, although the intensity of the reaction and number of cells is higher. These observations correlated with the higher expression of inflammatory molecules after the infection. Viable bacteria also prolong the myeloid phase of the reaction and delay the resolution of inflammation. Finally, model of peritoneal inflammation caused by A. salmonicida has been applied also to the second strain of rainbow trout, known for its higher resistance to infection. The comparison of obtained data suggested that resistant trout reacted to the antigenic stimulation and infection with a lower number of cells despite minor differences in the expression level of major pro-inflammatory molecules during early stages of the infection. Eventually, the resolution of inflammation and onset of adaptive immune response occurred in resistant trout almost 24 hours earlier and was correlating with an increased expression of anti-inflammatory cytokines IL10 and TGFÎČ. Notably, the increased survival of resistant strain correlates with the increased expression of antibacterial proteins such as NRAMP and hepcidin. Taken together, obtained data provided unprecedented insights into the local immune response in teleost fish and identified features conserved during the selection breeding in the brackish water of Baltic Sea. Additionally, combination of cellular and molecular data elucidates the peritoneal inflammation in fish and suggested high conservation of the immune response in the evolution.
Der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald wird die Erstellung eines Umweltberichtes empfohlen. Damit wĂ€re eine Voraussetzung fĂŒr eine EMAS Zertifizierung erbracht, die angestrebt werden sollte. FĂŒr den Umweltbericht werden folgende Mindestanforderungen und Inhalte vorgeschlagen: âąVorwort der Unternehmensleitung mit Stellungnahmen der Unternehmensleitung zur Bedeutung des Umweltschutzes im Unternehmen âąBeschreibung der UnternehmenstĂ€tigkeit mit Informationen zum Standort, der BeschĂ€ftigtenzahl, dem Umsatz, den Produkten, den Dienstleistungen oder Prozessen âąDarlegungen, welche Einstellung das Unternehmen zum Umweltschutz hat und auf welchen HandlungsgrundsĂ€tzen die Umweltschutzarbeit basiert (Umweltleitlinien) âąDarstellung des Umweltmanagementsystems mit Benennung der ZustĂ€ndigkeiten im Umweltschutz âąDarstellung und Bewertung der vom Unternehmen und seinen Dienstleistungen oder Produkten ausgehenden Umweltwirkungen mit einem systematischen Ăberblick ĂŒber wichtige StoffflĂŒsse mit Angaben: oĂŒber den Verbrauch der wichtigsten Rohstoffe ozu Gefahrstoffen ozum thermischen und elektrischen Energieverbrauch ozum Trinkwasserverbrauch und Abwasseranfall ozu Luft- und Wasseremissionen ozu Gebrauchs- und Verbrauchsmaterialien ozum Abfallmanagement ozu Transportprozessen ozum Umweltbewusstsein der Mitarbeiter und deren Einflussnahmen und omit VorschlĂ€gen, in welchen Bereichen VerĂ€nderungen möglich und sinnvoll erscheinen. VerĂ€nderungen gegenĂŒber Vorjahren machen Fort- oder RĂŒckschritte erkennbar und zeigen, wo das Unternehmen seine Umweltprobleme sieht. Im Rahmen der Dissertation wird ein erster Vorschlag fĂŒr den Umweltbericht der UniversitĂ€tsmedizin Greifswald unterbreitet.
Ziel der Untersuchung war es, Vorstellungen und Verhaltensweisen der iranischen Migranten im Zusammenhang mit Krankheitsursachen zu untersuchen und darzustellen. Es war eine Notwendigkeit dieser Untersuchung zu machen, da die Ergebnisse zu einer bestimmten Migrantengruppe aufgrund ihres speziellen kulturellen und sozialökonomischen Hintergrunds und ihrer vielfĂ€ltigen Vorstellungen zu Gesundheit und Krankheit nicht beliebig auf eine andere Migrationsgruppe ĂŒbertragbar sind. Diese Untersuchung ergab, dass alle Probanden eine Vorstellung bezĂŒglich der Ursache ihrer Beschwerden hatten. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen weiterhin, dass iranische Migranten/innen einzelnen Beschwerden eine Vielzahl von unterschiedlichen ErklĂ€rungen zuordnen. Des Weiteren wurde eine schulmedizinische ErklĂ€rung selten erwĂ€hnt. Das Ergebnis der Untersuchung legt nahe, dass Faktoren wie eigene EinschĂ€tzung der Krankheit und Erwartungen an die jeweilige medizinische Empfehlung, Ăngste und Antriebshemmungen, Sprachbarrieren, Mangel an allgemeiner gesundheitlicher Motivation bei psychisch erkrankten Probanden, kein volles Vertrauen in das schulmedizinische System und Nichtwahrnehmen der Beschwerden als Krankheit (kulturbedingt)bei den untersuchten Probanden hĂ€ufig als Ursachen fĂŒr eine arztmeidende Haltung und fĂŒr das Unterlassen der PrĂ€vention angesehen werden können. Die Untersuchung zeigte weiterhin, dass die Hausmedizin eine wichtige Rolle bei der Therapie der Erkrankungen der iranischen Migranten/innen in dieser Untersuchung spielt.
In der vorliegenden Arbeit wurden HautverĂ€nderungen unter Anwendung eines Pflegetuchs (Bag Bath) an 14 bettlĂ€gerigen Patienten ĂŒber eine Woche untersucht. ZusĂ€tzlich wurden in Form eines Fragebogens die Einstellungen und Erfahrungen des Pflegepersonals in Bezug auf die Anwendung des Pflegetuches erfasst. Die HautverĂ€nderungen der Patienten wurden ĂŒber einen selbstentwickelten Handscore visuell ermittelt. Hierbei fanden die Merkmale Erythem, Rhagade, Bagatellverletzung, Erosion, Schuppung und Trockenheit BerĂŒcksichtigung. Der Parameter Trockenheit war im Trend rĂŒcklĂ€ufig, was auf eine erhöhte Hautfeuchtigkeit hindeutet. Bei den ĂŒbrigen Parametern konnte ĂŒber den Anwendungszeitraum statistisch keine VerĂ€nderung nachgewiesen werden. Zur Objektivierung der Hautparameter wurden zusĂ€tzlich ein Cutometer zur Bestimmung der HautelastizitĂ€t, ein Reviscometer zur Messung der Schallaufzeit in der Haut, ein Sebumeter zur Bestimmung des Hautfettgehalts und ein Tewameter zur Bestimmung des transepidermalen Wasserverlusts eingesetzt. Hierbei zeigten die Messergebnisse des Reviscometers im Vergleich zur ersten und letzten Messung eine signifikant verringerte Schalllaufzeit. In den ĂŒbrigen Messverfahren lieĂen sich statistisch keine VerĂ€nderungen nachweisen. An der Erfassung der Einstellungen und Erfahrungen des Pflegepersonals mit Hilfe des Fragebogens beteiligten sich alle Mitarbeiter (n = 30) der Anwendungsbeobachtung. Obwohl im Durchschnitt ĂŒberwiegend ĂŒber eine Zeitersparnis und Arbeitserleichterung berichtet wurde, stellte sich eine geringe VerĂ€nderungsbereitschaft dar, das neue Produkt in Zukunft anzuwenden. Vor dem Hintergrund aller getĂ€tigten Untersuchungen sprechen die Ergebnisse nicht fĂŒr eine hautschĂ€digende Wirkung durch die Pflegetuchanwendung innerhalb des einwöchigen Messzeitraums. Eine nachfolgende Untersuchung sollte ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum und mit höherer Fallzahl erfolgen. Hierbei wĂ€re es sinnvoll, auch betriebswirtschaftliche und ökologische Aspekte einzubeziehen.
Die konventionelle Koronarangiografie ist bislang der Goldstandard in der Diagnostik der KHK. Neben ihrer methodisch bedingten InvasivitĂ€t ist sie jedoch mit einer nicht unerheblichen Strahlen- und Kontrastmittelexposition fĂŒr den Patienten verbunden. Eine potenzielle interventionelle Alternative zur konventionellen Koronarangiografie stellt die Rotationsangiografie dar. Hierbei erfolgt unter laufender Kontrastmittelinjektion (,,preloadâ) die herzbezogen isozentrische Rotation der Röntgenröhre mit einer Winkelgeschwindigkeit von 40°/Sek. transversal um den Patienten herum: fĂŒr die linke Herzkranzarterie von LAO 50° bis RAO 30° in 20° kranialer Auslenkung und von RAO 30° bis LAO 90° in 20° kaudaler Auslenkung, sodann fĂŒr die rechte Herzkranzarterie einmalig von RAO 30° bis LAO 90° ohne kraniokaudale Auslenkung. Das Ziel unserer Arbeit war primĂ€r zu untersuchen, ob in einem statistisch aussagefĂ€higen, verbundenen Patientenkollektiv in klinischer Routine die Rotationsangiografie der konventionellen Koronarangiografie in der kardiologischen Diagnostik der KHK unterlegen sei und sekundĂ€r in welcher Weise sich Kontrastmittelvolumen und Strahlenexposition beider Untersuchungsmethoden im Vergleich zueinander verhalten. Von ursprĂŒnglich 235 Patienten konnten 16 Patienten aus medizinischen SicherheitsgrĂŒnden und 12 weitere Patienten aufgrund technisch-inadĂ€quater BildqualitĂ€t der erhobenen Rotationsangiografien nicht in die vergleichende Analyse eingeschlossen werden. Die verbleibenden 207 PatientendatensĂ€tze, einschlieĂlich ihrer konventionellen und Rotationsangiogramme, wurden pseudonymisiert und von 3 unabhĂ€ngigen, erfahrenen Kardiologen beurteilt. Es zeigte sich eine hohe intraindividuelle diagnostische Ăbereinstimmung fĂŒr beide Untersuchungsverfahren (Kappa-Werte von > 0.75 fĂŒr jeden Kardiologen und jedes Koronarsegment). DarĂŒber hinaus sah man eine signifikante Reduktion des Kontrastmittelverbrauchs wĂ€hrend Rotationsangiografie im Vergleich zur konventionellen Koronarangiografie von 31.9 ± 4.5 zu 52.2 ± 8.0 ml (p<0.001) und ein signifikant geringeres DosisflĂ€chenprodukt als MaĂ der Strahlenexposition von 5.0 ± 2.6 zu 11.5 ± 5.5 Gy  cm2 (p<0.001) zugunsten der Rotationsangiografie. Zusammenfassend stellt die Rotationsangiografie eine sichere und gut durchfĂŒhrbare Untersuchungsmethode in der Diagnostik einer KHK im klinischen Alltag dar. Sie ist der konventionellen Koronarangiografie in der diagnostischen Treffsicherheit nicht unterlegen und zeichnet sich durch eine wesentlich geringere Kontrastmittel- und Strahlenexposition wĂ€hrend der Untersuchung aus.
Langzeit Hypothermie reduziert das Infarktvolumen in gealterten Ratten nach fokaler IschÀmie
(2012)
In dieser Arbeit wird die Hypothese getestet, dass durch H2S-induzierte Hibernation eine Reduktion des Infarktvolumens nach Schlaganfall, sowie eine Verbesserung der funktionellen Erholung erreicht wird. Hierzu wird im Post-Akut-Tiermodell des Schlaganfalls an alten Tieren eine 48-stĂŒndige Ganzkörper-Hypothermie induziert. An diesen Tieren wird dann die funktionelle Erholung nach einem Schlaganfall ermittelt sowie das Infarktvolumen gemessen. Daraus könnten sich neue Behandlungsstrategien fĂŒr Schlaganfallpatienten ableiten lassen. Wir können demonstrieren, dass gealterte Ratten nach einem Schlaganfall eine 50%ige Reduktion der InfarktgröĂe aufweisen, wenn ihre Körpertemperatur fĂŒr 48 Stunden mittels H2S gesenkt wird ohne offensichtliche zusĂ€tzliche neurologische Defizite oder physiologische Nebenwirkungen zu produzieren. Gleichzeitig verbessert sich die Leistung der Tiere in Versuchen, die komplex-motorische Funktionen erfordern. Des weiteren zeigt sich in unseren Experimenten, dass die Anzahl der Makrophagen-Ă€hnlichen Zellen, sowie die mRNA Expression der Marker fĂŒr Inflammation und Apoptose NF kappa B, grp78 und caspase 12 in den Versuchstieren deutlich niedriger ist als in den Kontrolltieren und dass bei den Hypothermie-Tieren der Infarktkern deutlich weniger apoptotische Zellen aufweist als in den Kontrollen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Hypothermie signifikantes Potential bei der Behandlung des Schlaganfalls im Nager hat und weitere Untersuchungen zu diesem Thema in klinischen Studien durchgefĂŒhrt werden sollten.
Zielsetzung: Antiseptische Wirkstoffe, die die Cornea des Auges nicht schĂ€digen, werden ĂŒblicherweise auch von Wunden toleriert. Deshalb wurden am frisch enukleierten artifiziell bakteriell kontaminierten Auge vom Schlachtschwein zwei Wundantiseptika mit der Wirksamkeit und VertrĂ€glichkeit von tissue tolerable plasma (TTP) verglichen, um Schlussfolgerungen fĂŒr den Einsatz von TTP auf Wunden ableiten zu können. Methode: Die entnommenen Augen wurden in Balanced Salt Solution (BSS) ĂŒberfĂŒhrt, die Cornea mit Staphylococcus aureus bzw. Pseudomonas aeruginosa kontaminiert und fĂŒr 15 min im Brutschrank bei 37°C inkubiert. Die Erregermenge wurde durch AbspĂŒlen der Cornea mit BSS ermittelt (108 KBE/ml). Zur Testung der antiseptischen Lösungen wurden die Corneae mit jeweils 100 !l PrĂŒflösung benetzt. Nach 1 min Einwirkzeit fĂŒr 10% PVP-Iod bzw. 10 min fĂŒr 0,04% Polihexanid wurden die Augen mit Inaktivatorlösung abgespĂŒlt. Zur Testung von TTP (gepulster Modus) wurden die Augen fĂŒr 58 s komplett mĂ€anderförmig mit 5 mm Abstand zum Plasma-Pen mit dem Plasma bzw. der Gaskontrolle abgefahren und danach mit BSS abgespĂŒlt. Aus den AbspĂŒlflĂŒssigkeiten wurden durch Differenz der logarithmierten Vor- und Nachwerte die Reduktionsfaktoren (RF) berechnet. Ergebnisse: GegenĂŒber beiden Testorganismen waren alle eingesetzten Arten von TTP signifikant wirksamer (p < 0,001) als die zum Vergleich getesteten Antiseptika (fĂŒr TTP Reduktionsfaktor RF 2,4 â 2,9, fĂŒr die Antiseptika RF 1,7 â 2,1). Argongas (Kontrolle fĂŒr TTP) war analog zu BSS (Kontrolle fĂŒr die Antiseptika) unwirksam. Die Corneae wurde histologisch ohne Unterschied weder durch die Antiseptika noch durch TTP geschĂ€digt. Schlussfolgerung: Auf Grund der identischen VertrĂ€glichkeit von TTP im Vergleich zu den geprĂŒften Wundantiseptika erscheint die Anwendung von TTP auf Wunden grundsĂ€tzlich möglich. Der Vorteil von TTP ist dabei nicht nur die höhere antiseptische Wirksamkeit, sondern vor allem die mit der Plasmabehandlung verbundene Energiezufuhr.
Die vorliegende Arbeit verfolgte das Ziel der EinfĂŒhrung von neuen Konzepten fĂŒr eine computerunterstĂŒtzte virtuelle Totalprothetik. Dabei werden zwei Themen adressiert: Die Entwicklung (i) einer Software fĂŒr die Konstruktion dentaler Totalprothesen, sowie (ii) eines Low-Cost Scanverfahrens zur Digitalisierung von Kieferabformungen. Eine digitale Totalprothetik verĂ€ndert insbesondere klassische ArbeitsablĂ€ufe. Handwerkliche Regeln können nur bedingt Anwendung finden. Um dem Rechnung zu tragen wurden Szenarien fĂŒr neue ArbeitsablĂ€ufe zwischen Patient, Zahnarzt, Zahnlabor und der Industrie entworfen und neue Techniken fĂŒr einzelne Arbeitsschritte erarbeitet. Es wurden Lösungen fĂŒr die Ăbertragung dentaler Referenzpunkte auf die virtuellen Modelle sowie fĂŒr die Herstellung der rĂ€umlichen Kieferrelation umgesetzt. Kern der Software sind jedoch die automatisierte Modellanalyse (die Kieferkammerkennung) sowie die virtuelle Zahnaufstellung. Hier wurden Algorithmen entwickelt, die es ermöglichen, den Kieferkamm auch unter schwierigen Voraussetzungen automatisiert und ohne Eingreifen des Anwenders zu erkennen. FĂŒr die Zahnaufstellung wurde ein völlig neues Konzept vorgestellt. Auf einem aus beiden KieferkĂ€mmen bestimmten Zahnbogen werden die ZĂ€hne hierbei perlenschnurartig aufgefĂ€delt. Diese Techniken wurden in dem Prototyp eines umfassenden Systems fĂŒr eine CAD-basierte Konstruktion von preiswerten Totalprothesen zusammengefĂŒhrt. FĂŒr das Erreichen des zweiten Ziels dieser Arbeit - der Entwicklung eines Low-Cost Scanners - bieten sich einzig die Rekonstruktionsverfahren des Stereo Vision an. Es wurde das Verfahren des Adaptive-Stereo-Matching entwickelt und umgesetzt. Mit einem eigens entworfenen Versuchsaufbau ist es gelungen die hierfĂŒr notwendigen sehr prĂ€zisen und reproduzierbaren optische Rohdaten zu erfassen. Um die Eignung dieses 3D Scanverfahrens zu beurteilen wurden zwei Studien durchgefĂŒhrt und deren Daten ausgewertet. Mittels einer Vielzahl statistischer Untersuchungen wurde die AbhĂ€ngigkeit der RekonstruktionsqualitĂ€t von der Wahl der möglichen Parameter untersucht und abschlieĂend das Verfahren beurteilt. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass es möglich ist 90% eines Oberkiefers mit einem Fehler kleiner als 500”m zu rekonstruieren. Unterkiefer fallen etwas schlechter aus. ErwartungsgemÀà ist damit dieses Verfahren denen der Laserscanner hinsichtlich der DatenqualitĂ€t deutlich unterlegen. Das Ergebnis legt jedoch trotzdem den Schluss nahe das es fĂŒr die Totalprothetik verwendbar ist. In jedem Fall wird die CAD-basierte Prothesenkonstruktion völlig neue Dimensionen beim Design der Prothese ermöglichen. KrĂ€fte die auf die Prothese beim Kauen wirken können in Zukunft simuliert werden, die okklusalen Beziehungen können optimiert werden, die Individualisierung kann automatisiert werden und in Kombination mit DVT-Daten könnte sogar eine Implantate Positionierung optimiert werden.
Die Dissertation beschreibt umfassende Untersuchungen zu den hĂ€ufig miteinander assoziierten Tetraspaninen CD9, CD81 und CD151 an einer permanenten murinen Podozytenzelllinie. Sie gibt Aufschluss ĂŒber die Bedeutung der Tetraspanine, insbesondere von CD151 in Podozyten. PodozytĂ€re VerĂ€nderungen stehen hĂ€ufig im Zusammenhang mit schweren glomerulĂ€ren Defekten und bilden damit eine Ursache fĂŒr renale Erkrankungen. Mit dieser Arbeit wurde erstmals gezeigt, dass die Tetraspanine CD9, CD81 und CD151 einen maĂgeblichen Einfluss auf die Morphologie und die AdhĂ€renz von kultivierten Podozyten ausĂŒben. Dabei trĂ€gt vor allem die Einflussnahme der Tetraspanine auf die Zellfortsatzbildung sowie auf die Expression von ÎČ1-Integrin zu einem besseren VerstĂ€ndnis ihrer Rolle in Podozyten bei.
Indoloquinoline derivatives are very interesting compounds for pharmaceutical applications because of their broad spectrum of biological activity. However, phenyl-substituted indoloquinolines suffer from solubility problems in aqueous solution and require the synthesis of better soluble derivatives for their effective application. Therefore, the indoloquinoline derivatives were covalently attached to two different types of cationic aminoalkyl linkers. After having successfully established the synthesis and subsequent purification of the novel derivatives that could be isolated in excellent yields, these ligands were characterized in this thesis with regard to their spectral properties in different environments and their sequence specific binding to different types of nucleic acids with a variety of spectroscopic methods.
Particle and heat transport in fusion devices often exceed the neoclassical prediction. This anomalous transport is thought to be produced by turbulence caused by microinstabilities such as ion and electron-temperature-gradient (ITG/ETG) and trapped-electron-mode (TEM) instabilities, the latter ones known for being strongly influenced by collisions. Additionally, in stellarators, the neoclassical transport can be important in the core, and therefore investigation of the effects of collisions is an important field of study. Prior to this thesis, however, no gyrokinetic simulations retaining collisions had been performed in stellarator geometry. In this work, collisional effects were added to EUTERPE, a previously collisionless gyrokinetic code which utilizes the δ f method. To simulate the collisions, a pitch-angle scattering operator was employed, and its implementation was carried out following the methods proposed in [Takizuka & Abe 1977, Vernay Master's thesis 2008]. To test this implementation, the evolution of the distribution function in a homogeneous plasma was first simulated, where Legendre polynomials constitute eigenfunctions of the collision operator. Also, the solution of the Spitzer problem was reproduced for a cylinder and a tokamak. Both these tests showed that collisions were correctly implemented and that the code is suited for more complex simulations. As a next step, the code was used to calculate the neoclassical radial particle flux by neglecting any turbulent fluctuations in the distribution function and the electric field. Particle fluxes in the neoclassical analytical regimes were simulated for tokamak and stellarator (LHD) configurations. In addition to the comparison with analytical fluxes, a successful benchmark with the DKES code was presented for the tokamak case, which further validates the code for neoclassical simulations. In the final part of the work, the effects of collisions were investigated for slab and toroidal ITGs and TEMs in a tokamak configuration. The results show that collisions reduce the growth rate of slab ITGs in cylinder geometry, whereas they do not affect ITGs in a tokamak, which are mainly curvature-driven. However it is important to note that the pitch-angle scattering operator does not conserve momentum, which is most critical in the parallel direction. Therefore, the damping found in a cylinder could be the consequence of this missing feature and not a physical result [Dimits & Cohen 1994]. Nonetheless, the results are useful to determine whether the instability is mainly being driven by a slab or toroidal ITG mode. EUTERPE also has the feature of including kinetic electrons, which made simulations of TEMs with collisions possible. The combination of collisions and kinetic electrons made the numerical calculations extremely time-consuming, since the time step had to be small enough to resolve the fast electron motion. In contrast to the ITG results, it was observed that collisions are extremely important for TEMs in a tokamak, and in some special cases, depending on whether they were mainly driven by density or temperature gradients, collisions could even suppress the mode (in agreement with [Angioni et al. 2005, Connor et al. 2006]). In the case of stellarators it was found that ITGs are highly dependent on the device configuration. For LHD it was shown that collisions slightly reduce the growth rate of the instability, but for Wendelstein 7-X they do not affect it and the growth rate showed a similar trend with collisionality to that of the tokamak case. Collisions also tend to make the ballooning structure of the modes less pronounced.
Das Zusammenspiel von Transportproteinen in den Nieren, der Leber und im Intestinaltrakt ist notwendig fĂŒr die effiziente Elimination von potentiell giftigen Metaboliten und die Erhaltung von essentiellen Metaboliten fĂŒr den Organismus. Dabei spielen die Effluxmechanismen der Multidrug Resistance-related Proteine (Mrp) eine wichtige Rolle in der Absorption, Verteilung und Elimination von endogenen und xenobiotischen Substanzen. In den Epithelzellen des Nierentubulus sind Mrp2 (Abcc2) und Mrp4 (Abcc4) apikal exprimiert wĂ€hrend sich Mrp3 (Abcc3) in der basolateralen Membran befindet. Die Rolle der Mrp-Transporter in der Regulation des zellulĂ€ren Redoxstatus ist noch nicht aufgeklĂ€rt. Die systemische Mrp2-Defizienz induziert die mRNA-Expression antioxidativer Proteine in der Niere. Auch die AktivitĂ€t des sympathischen Nervensystems ist wichtig fĂŒr die Nierenfunktion. Der Einfluss der renalen Innervation auf den Transport organischer Ionen ist bisher kaum untersucht. In der vorliegenden Arbeit sollte die Hypothese getestet werden, dass das sympathische Nervensystem einen Einfluss auf die Expression und Funktion der Mrp-Transporter hat. ZunĂ€chst sollte nach renaler Denervation von Lewisratten und kongenen Mrp2-defizienten Ratten die Transporterexpression und -funktion von Mrp2 und Mrp4 bestimmt werden. WeiterfĂŒhrend sollte als Modell fĂŒr eine NierenschĂ€digung die 5/6-Nephrektomie nach drei bzw. sieben Wochen beschrieben und der Einfluss der renalen Denervation auf die Expression von Mrp2, Mrp3 und Mrp4 bestimmt werden. Ein anderer Schwerpunkt dieser Arbeit lag auf der Rolle von Mrp2 bei der zellulĂ€ren Redoxregulation unter nephrotoxischen Bedingungen. Es wurde die Hypothese getestet, dass die renale Mrp2-Defizienz eine akute CsA-induzierte NephrotoxizitĂ€t verstĂ€rkt. Die kongene Transplantation von Mrp2-defizienten Nieren auf WildtypempfĂ€nger (Lewisratten) erzeugte eine isolierte renale Mrp2-Defizienz. Als Kontrollen dienten syngene Transplantationen unter Lewisratten. Die Tiere wurden fĂŒr eine Woche mit CsA in einer immunsuppressiv wirkenden Dosis bzw. einer zusĂ€tzlich nephrotoxisch wirkenden Dosis oder mit einer PlacebodiĂ€t behandelt. Zur ĂberprĂŒfung der Hypothesen wurde die Transporterfunktion durch Clearance-Messungen und die Transporterexpression durch Real-time PCR, Western blot und Immunhistologie untersucht. DarĂŒber hinaus charakterisierte ein PCR-Array das nephrotoxisch-verĂ€nderte Expressionsmuster. AuĂerdem wurden EnzymaktivitĂ€ten durch Lucigenin-verstĂ€rkte Chemilumineszenz und fotometrische EnzymaktivitĂ€tsassays sowie die Glutathionkonzentration fotometrisch ermittelt. Die renale Denervation ohne Reduktion der Nierenmasse hatte keinen Einfluss auf die Transporterexpression und -funktion von Mrp2 und Mrp4 in der Niere. Die 5/6-Nephrektomie fĂŒhrte zu erhöhten Mrp2- und Mrp4-mRNA-Gehalten und zu einem reduzierten Mrp3-Proteingehalt im renalen Kortexgewebe. Durch zusĂ€tzliche renale Denervation bei 5/6-Nephrektomie war der mRNA-Gehalt von Mrp3 signifikant erhöht. Bei 5/6-Nephrektomie war nach drei Wochen ein erhöhter Glutathionquotient als Indikator fĂŒr oxidativen Stress im Nierengewebe messbar, der durch die renale Denervation signifikant reduziert wurde. Sieben Wochen nach der Denervation bei 5/6-Nephrektomie war die Expression und Lokalisation der Mrp-Transporter nicht verĂ€ndert. Des Weiteren war zu diesem Zeitpunkt der renale Gesamtglutathiongehalt unabhĂ€ngig von der renalen Denervation reduziert. Nach sieben Wochen vermehrt auftretende Hydronephrosen im Nierenkortex lassen sich als ein histologisches Anzeichen fĂŒr einen Nierenschaden deuten. Die durch CsA-Behandlung höheren mRNA-Gehalte der UDP-Glucuronosyltransferase 1a6 und der Glutathionperoxidase 2 waren im Falle einer nierenspezifischen Mrp2-Defizienz zusĂ€tzlich erhöht. Dieser Effekt und auch der durch Mrp2-Defizienz erhöhte mRNA-Gehalt des Cytochroms 1a1 weisen auf eine erhöhte metabolische und oxidative Belastung im Transplantatgewebe durch das Fehlen von Mrp2 bei CsA-induzierter NephrotoxizitĂ€t hin. Durch die Behandlung mit CsA trat dosisabhĂ€ngig ein erhöhter Glutathionquotient im Transplantatgewebe auf. Die nierenspezifische Mrp2-Defizienz fĂŒhrte nicht zu einem signifikant erhöhten Glutathionquotienten. Eine mögliche funktionelle Redundanz anderer renaler Transporter wie Mdr1 könnte den Effekt der Mrp2-Defizienz limitieren. In dieser Arbeit konnte eine mit oxidativem Stress assoziierte AbhĂ€ngigkeit des mRNA-Gehalts des basolateralen Transporters Mrp3 vom sympathischen Nervensystem unter Reduktion der Nierenmasse nachgewiesen werden. AuĂerdem verstĂ€rkt die renale Mrp2-Defizienz nicht die akute CsA-induzierte NephrotoxizitĂ€t, was möglicherweise auf eine kompensatorische Induktion der Glutathionperoxidase 2, der UDP-Glucuronosyl-transferase 1a6 oder des renalen Transporters Mdr1 zurĂŒckgeht.
Streptococcus pneumoniae, more commonly known as the pneumococcus, is a Gram-positive bacterium colonizing the human upper respiratory tract as a commensal. However, these apparently harmless bacteria have also a high virulence potential and are known as the etiologic agent of respiratory and life-threatening invasive diseases. Dissemination of pneumococci from the nasopharynx into the lungs or bloodstream leads to community-acquired pneumonia, septicaemia and meningitis. Pneumococcal diseases are treated with antibiotics and prevented with polysaccharide-based vaccines. However, due to the increase of antibiotic resistance and limitations of the current vaccines, the burden of diseases remains high. Interactions of pneumococci with soluble host proteins or cellular receptors are crucial for adherence, colonization, transmigration of host barriers and immune evasion. The pneumococcal surface-exposed proteins are the main players involved in this host-pathogen interaction. Therefore, combating pneumococcal transmission and infections has emphasized the need for a new generation of immunogenic and highly protective pneumococcal vaccines, based on surface-exposed adhesins virtually expressed by all pneumococcal strains and serotypes. The genomic analysis of S. pneumoniae strains helped to identify pneumococcal virulence factors such as pili, PsrP and PavB, which have been demonstrated to interact with human proteins playing an important role during the pathogenic process of pneumococci, and are currently considered as new potential vaccine candidates against S. pneumoniae. A subclass of pneumococcal strains produces pili that are encoded by the pathogenicity islet pilus islet-1 (rlrA islet) and/or the pilus islet-2. Both types of pili are implicated in bacterial adherence to host cells. A further pathogenicity islet encoded protein is PsrP. The presence of the psrP-secY2A2 islet correlated positively with the ability of pneumococci to cause invasive pneumococcal diseases. Recent studies indicated that PsrP is a protective adhesin interacting with keratin 10 on lung epithelial cells. In this study, the genomic loci of the pneumococcal virulence factors pili, PsrP and PavB were molecularly analyzed and used as molecular markers for molecular epidemiology studies of S. pneumoniae. The genotyping results obtained here showed the impact of the PCV7 immunization of children, started in July 2006, on the distribution of these pneumococcal virulence factors among clinical isolates in Germany. These findings gave more insights into the role of pili, PsrP and PavB in pneumococcal pathogenesis and may strongly support the idea of including these pneumococcal constituents in a broad coverage protein-based vaccine against pneumococcal infections produced by invasive serotypes in the future. The mature PavB protein contains a variable number of repetitive sequences referred to as the Streptococcal Surface Repeats (SSURE). PavB has been demonstrated to interact with fibronectin and plasminogen in a dose-dependent manner and it was identified as a surface-exposed adhesin with immunogenic properties, which contributes to pneumococcal colonization and respiratory airways infections. The complete molecular analysis performed here for PavB, allowed to know more accurately its structure and to estimate the real number of SSURE units in different pneumococcal strains. With these findings, a new primary sequence-based structural model was constructed for the PavB protein and its SSURE domain, and, at least for TIGR4, the complete pavB gene and PavB protein sequences with five SSURE units was reported in the GenBank database of the NCBI website. Due to its immediate neighborhood on the pneumococcal genome with the tcs08 genes, PavB is likely linked with this pneumococcal TCS. Here, a significant reduction of the PavB protein expression was observed in delta-tcs08-mutant strains, which may strongly suggest that the TCS08 does play a role in pneumococcal virulence and metabolisme, as further observed in growth behaviour experiments carried out with the TCS08-deficient mutants, cultured in chemically defined medium. Despite several studies suggest that the molecular mechanism underlying the bacterial signal transduction is very sophisticated, the majority of reports in prokaryotic TCS, including those for S. pneumoniae, are still focused in single cognate pairs. The pneumococcal genome encodes 14 TCSs and an orphan response regulator. It is obvious that TCS pathways are often arranged into complex circuits with extensive cross-regulation at a variety of levels, thereby endowing cells with the ability to perform sophisticated information processing tasks. This study established also the experimental and molecular bases for the construction of a comprehensive genome-wide interaction map of the complex TCS pathways for its application in the gene regulation of pneumococcal virulence factors.
Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung einer unterschiedlichen Expression von p120ctn Exon A und p120ctn Exon B am Beispiel von Patienten mit einem duktalen Pankreaskarzinom. Die Differenzierung der unterschiedlichen p120ctn Isoformen erfolgte mittels Antikörper gegen p120ctn Exon A und p120ctn Exon B. Auch ĂŒber eigens hergestellte p120ctn GFP Fusionsproteine konnte die SensitivitĂ€t und SpezifitĂ€t der Antikörper in der Immunfluoreszenz und im Western Blot gezeigt werden. In der Auswertung der Expression von p120ctn wurden die jeweiligen Patienten einem dominanten p120ctn Exon A oder p120ctn Exon B Expressiontyp zugeordnet. Im Vergleich der Ăberlebenszeiten fand sich eine deutlich schlechtere Ăberlebenswahrscheinlichkeit bei der Dominanz von p120ctn Exon A. Auch bei der Betrachtung von transfizierten Patu 8889S Zellen im Scratch Assay zeigte sich eine vermehrte Migration bei p120ctn Exon A transfizierten Zellen. Ebenso ist die Proliferation am Beispiel von transfizierten Hek293 Zellen mit p120ctn Exon A erhöht. Verbunden ist dies mit einer Umverteilung von p120ctn ins Zytosol und in den Kern besonders bei p120ctn Exon A Dominanz. Dies fĂŒhrt ĂŒber die geringere Membranbindung zur Behinderung der Clusterbildung der Cadherine, zum eingeschrĂ€nkten Transport von E-Cadherin und zu einem vermehrten Abbau von E-Cadherin. Stattdessen ist p120ctn vermehrt in Zytosol zu finden mit Modulation des Zytoskelettes. Dies fĂŒhrt zu der vermehrten Migration. Im Zellkern kommt es ĂŒber die Bindung von p120ctn an den Transkriptionsfaktor Kaiso zur Regulation der Wnt Signalkaskade. Diese ist essentiell fĂŒr die Embryonalentwicklung und bei auch vielen malignen Tumoren aktiv. Ăber die Kaiso Konzentration wird die Wnt Signalkaskade verstĂ€rkt oder inhibiert. Eine zunehmende p120ctn Lokalisation im Kern fĂŒhrt letztlich zu einer Aktivierung der Wnt Kaskade. Da die nukleĂ€re Lokalisation besonders bei p120ctn Exon Dominanz ausgeprĂ€gt war, könnte dies die erhöhte Proliferation von p120ctn Exon A transfizierten Zellen erklĂ€ren. Ob die Lokalisation von p120ctn den entscheidenden Einfluss hat oder ob es noch spezifische Bindungspartner fĂŒr die Isoformen gibt, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.
The main objective of this research was to enhance the understanding of the inteÂŹractions of bentonite with iron in the near field of a HLW-repository. One target was to investigate natural Fe-rich bentonites as a possible analogue. Another topic was to recognize the mineralogical interaction of bentonite with iron powder simulating the contact of bentonite with steel containers (thermodynamic approach). An additional objective was to explore the idea that bentonites have a specific dissolution potential (kinetic approach). In order to take the thermodynamic approach, compacted MX80 bentonite and Friedland clay were used as starting materials for clay/iron interaction experiments in perÂŹcolation systems (Clay/Iron-ratio = 0.1). The natural processes were studied by examining a tropical weaÂŹthering profile of serpentinizÂŹed diabase from the Thanh Hoa province of Vietnam. The kinetic approach was taken by investigating a series of well characterized bentonites, 9 from API-standard series, 12 from the BGR-collection and 4 others, all of them saturated with deionized water (liquid/solid-ratio = 10/1) and NaCl 1N solution (liquid/solid-ratio = 4/1) for 30 days, followed by exposing the soft gels to mechanical agitation by overhead shaking corresponding to two energy levels (20 rpm and 60 rpm). XRD and TEM â EDX measurement were the major analytical techniques applied in this research, with FT-IR and XRF analyses as additional tools to characterizing the structure and composition of the smectites. Thermodynamic Approach MX80 bentonite and Friedland Clay clearly show that chemical and mineralogical changes have occured in the reaction products. They are exemplified by the neoformation of serpentine and chlorite in certain mixed layer phases. The smectite in the reaction products had also undergone changes especially in the constitution of the octahedral and tetrahedral sheets as well as in the interlayer space. These alterations were evident by the difference in key peak positions and ratios of XRD-patterns, and by TEM-investigations, as well as by different positions and intensities of FT-IR-bands of octahedral and tetrahedral features. The alteration was also seen in the bulk chemical composition data (XRF). MX80 bentonite and Friedland clay show various types and stages of alteration under different experimental conditions. The alteration can be described as âillitizationâ in open reaction systems and âsmectitizationâ in closed reaction systems. The degree of alteration was controlled by the degree of chemical activities (ion strength, Fe- & Si-activity, con-centration). Higher reactivities give higher degrees of dissolution and release of Si from clay minerals. The oxidation of native iron (Fe0 â Fe2+) was recognized as the main driving force for dissolution, but also the oxidation of Fe2+ (Fe2+ â Fe3+) appeared to reverse an open to a closed reaction system by increased Si-preÂŹcipitation. The thermodynamic modelling of C/I-experiments by Mingliang Xie (GRS mbH) verified identified mineralogical alterations in the reaction products. Generally, the contact with metallic iron caused a strong increase in dissolution potential. The reason for this is the reducing potential of oxidation of iron which raised pH to become alkaline and increase dissolution of Si from clay particles. The mineralogical transformations recognized in the experiments, such as the neoformation of serpentine and chlorite phases, were also observed in the tropical weathering profile of serpentinized diabase. The wellknown fast development of Fe-rich montmorillonite in alteration of ultramafic rocks (e.g., Schnellmann, 1964) was also identified by mineralogical investigation of the weatherÂŹing profile. This confirms that smectitization is linked with higher Fe-activities also in nature. Fe2+ was present in this system and during oxidation acted as driving force for alteration. The reduction potential of Fe-oxidation caused an increase of pH into alkaline conditions. Kinetic Approach The hypothesis that smectite clays have a specific dissolution potential emanated from the study. This would mean that high amounts of Fe and Mg in the octahedral sheet can accelerate alteration in agreement to what was early proposed by Cicel & Novak (1976). The larger ion diameter of Fe and Mg in comparison with Al may well be responsible for a higher sheet stress, which would facilitate dissolution of smectites. The idea proposed Kaufhold & Dohrmann (2008) concerning a mechanism that makes Ca- and Mg-cations in the interlayer space stabilize quasicrystals is also supported by the present study. The performed investigation indicate which mechanisms that serve to protect smectites from undergoing alteration and which promote alteration. Stable smectites, i.e. those with a low specific dissolution potential, were called here âSleepersâ, while fast reacting bentonites, which have a high specific dissolution potential, were termed âSprintersâ. Smectites react with different rates of reaction in laboratory experiments. As said, each smectite sample has its specific potential for dissolution and this potential is controlled by the composition of both the octahedral sheets and the interlayer space. Increasing amounts of octahedral Fe and Mg compared to octahedral Al increase the specific dissolution potential. This potential is also affected by the ion radius, implying that the larger ion radius of Fe and Mg compared to Al increases the mechanical sheet stresses in the octahedral sheet. In summary, this means that, the investigations have confirmed the initial hypothesis concerning the impact of the composition of the octahedral sheet. It results primarily from the pH during the formation of the smectite clay and therefore serves as a geological fingerprint. The Al-Fe ratio in the octahedral sheet influences the stability of the interlayer: A) Aloct > 1.4 and Feoct > 0.2 (per (OH)2 O10) favour delamination of quasicrystals. The swelling pressure increases by a co-volume process between the delaminated layers wiht higher numbers of quasicrystals for Na-dominant population of the interlayer space (Laird, 2006). The microstructural components including both small and large particles and parts of them have a very small ability to move and undergo free rotation. Such Na-montmorillonites are consider as stable phases and have only a low specific dissolution potential. They are âSleepersâ. B) Aloct > 1.4 and Feoct < 0.2 or Aloct < 1.4 and Feoct > 0.2 (per (OH)2 O10) promote demixing of monovalent and divalent interlayer cations (Laird, 2006). In the case of Ca and Mg-dominant interlayers, quasicrystal can break Na-bearing interlayers and help to maintain the quasicrystal structure. Such Ca and Mg-montÂŹmorillonites can be also be taken as âSleepersâ because of their low specific dissolution potential. Depending on the octahedral composition, certain cations in the interÂŹlayer can stabilize bentonites against mineralogical changes. Montmorillonites stabilized by high concentration of Na-cations were classified as belonging to category A, while montmorillonites stabilized by high Ca, Mg-cations in the interlayer sheet were grouped in category B. The classification of a smecÂŹtite into the categories A or B defined above can be best achieved by IR analyses that yield useful chemical information concerning the composition of the octahedral sheets. Smectites with Na as stabilizing interlayer cation (group A) have shown ÎŽAlAlOH-bands with increasing wavenumbers for increasing octahedral Al in FT-IR spectra. The other reaction type of smectite, with Ca, Mg-cations in the interlayers (group B), is characterized by a decreasing octahedral Al-amount for increasing wavenumbers of ÎŽAlAlOH-bands in such spectra. Also the FT-IR ÎŽAlFeOH-bands are different in the two reaction types of smectite. Increasing octahedral Fe-amounts were mirrored by decreasing wavenumbers of ÎŽAlFeOH-bands. However, smectites of group B do contain higher Fe-amounts for the same wavenumber than smectites of group A. Expected alteration of bentonite close and far from a steel canister In the early interaction of smectite-rich clay â the âbufferâ - and steel, the system behaves as being chemically closed. Within the clay barrier, Si will be dissolved from clay mineral particles in accordance with its specific disÂŹsolution potential. The dissolved Si can stay by contributing neoformation of montÂŹmorillonite layers in mixed layer phases. The interlayer charge decreases by substitution of Mg by Al, which leads to an increase in the swelling pressure. Also minor Si-precipitation may occur if not all the dissolved Si is used up by the neoformed montmorillonite layers. Such precipitation of Si will cause cementation of some quasicrystals and lead to a reduction in porosity. Enhanced temperature and additional Fe-activity, representing an increased reduction potential, increases notably the amount of dissolved Si at the interface between bentonite and steel canister, and as a consequence there will be significant precipitation of Si. The resulting cementation of quasicrystals is acÂŹcomÂŹpanied also by their collapse which induces broadening of pores. This caused the channel-like migration of infiltrating solutions and switches the system into an open one. Thermodynamic predictions indicate that âilliteâ will be generated close to the steel canister (via âillitizationâ) and kaolinite or pyrophyllite to be formed farther away (via smectitization). The âillitizationâ process results in higher interlayer charges and lower swelling pressures. In contrast, the formation of smectite reduces interlayer charges and promotes higher swelling pressures. At the end of the thermodynamic evolution, the swelling pressure will drop also far from the canister because kaolinite and pyrophyllite are non-swelling minerals. In both cases, the applications of so-called âSleeperâ-bentonites are required to slow the reaction progress. For designers of the engineered barriers in a repository, i.e. the canister and the âbufferâ clay, some basic rules are recommend on the basis of the present study. Thus, the presence of native Fe or Fe2+-cations in the clay or in accessory minerals in it, or emanating from the canisters, will speed up the reaction process and make it extensive. Likewise, use of Fe-poor âbufferâ clay, representing âSleepersâ-type are suitable for slowing down the reaction. Copper as canister material, and very dense Na-rich montmorillonite of group A as âbufferâ seem to be ideal rather than steel/iron and less dense Ca-saturated clay.
Diese Studie untersuchte die EffektivitĂ€t des Acti-Des-blue-Verfahrens zur Sanierung des kontaminierten Wasserreservoirs von ZahnarztstĂŒhlen. Untersucht wurden 6 Behandlungseinheiten ĂŒber einen Zeitraum von 6 Monaten. Mikrobiologisch wurden die entnommenen Wasserproben untersucht auf Gesamtkoloniezahl, Schimmelpilzvorkommen, Pseudomonas aeruginosa- Vorkommen, Legionella pneumophila- Vorkommen, Redox- und pH-Wert. Als Fazit lieĂ sich ableiten, dass das Acti-Des-blue-Verfahren bei starker Biofilmbelastung der Dentaleinheiten nicht in der Lage ist, die mikrobielle Belastung so weit zu reduzieren, dass die Anforderungen der Trinkwasserverordnung eingehalten werden.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen anteriorem Kopfbiss, anteriorem Kreuzbiss, tiefem Biss und der Kiefergelenksmorphologie in der Vertikalebene mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) zu ĂŒberprĂŒfen. Eine Gruppe von 148 Teilnehmern (90 Frauen, 58 MĂ€nner) der bevölkerungsreprĂ€sentativen Studie âLeben und Gesundheit in Vorpommernâ (Study of Health in Pomerania - SHIP) wurde fĂŒr diese Untersuchung zugelassen. Jeder Teilnehmer wurde dabei einer klinischen kieferorthopĂ€dischen Untersuchung nach zuvor festgelegtem Verfahren unterzogen. Die Magnetresonanztomogramme wurden mit Hilfe von vier linearen Messungen und einer VerhĂ€ltnisvariable untersucht. Als statistische Methode wurde die lineare Regression angewandt, um den Einfluss von anteriorem Kopfbiss, anteriorem Kreuzbiss und tiefem Biss auf die Kiefergelenksmorphologie zu bestimmen. Die Analysen waren dabei nach Geschlecht, Alter, Schulbildung und vorangegangener kieferorthopĂ€discher Behandlung adjustiert. Bei frontalem Kopf-/ Kreuzbiss war die Verringerung der Tuberkulumhöhe (eh) auf beiden Gelenkseiten statistisch signifikant (p < 0,01), die Gelenkfortsatzhöhe (pgph) war lediglich in den rechten Kiefergelenken signifikant erhöht (p = 0,018). Bei den tiefen Bissen ohne Gingivakontakt war die Gelenkfortsatzhöhe (pgph) signifikant in den linken Kiefergelenken reduziert (p = 0,018), in den rechten Kiefergelenken bestand eine Tendenz dazu (p = 0,059). Das VerhĂ€ltnis von Tuberkulum- zu Gelenkfortsatzhöhe (eh/pgph) wiederum war sowohl im linken (p < 0,001) als auch im rechten (p = 0,002) Kiefergelenk signifikant erhöht. Als Schlussfolgerung konnte ein Zusammenhang zwischen frontalem Kopf-/ Kreuzbiss und einer verringerten Tuberkulumhöhe (eh) sowie zwischen tiefem Biss ohne Gingivakontakt und einem reduzierten VerhĂ€ltnis von Tuberkulum- zu Gelenkfortsatzhöhe (eh/pgph) festgestellt werden. Die Gelenkbahnneigung der frontalen Kopf-/ Kreuzbisse kann dementsprechend als abgeflacht und bei tiefem Biss ohne Gingivakontakt als steiler interpretiert werden.
A physiological proteomic approach to address infection-related issues of Gram-positive bacteria
(2012)
Trotz der vielen wissenschaftlichen Fortschritten sind Infektionskrankheiten auch heute noch die Haupttodesursache weltweit. Sie haben nicht nur heute, sondern werden auch in der Zukunft eine groĂe epidemiologische Bedeutung haben. Die komplexe Infektionsthematik sollte unter zwei Gesichtspunkten betrachtet werden: der PrĂ€vention und der Behandlung. Zur PrĂ€vention von Infektionen zĂ€hlen neben der Dekontamination und Sterilisation auch die Impfungen sowie die Hygiene- und GesundheitsaufklĂ€rung. Bei der Behandlung von Infektionen kann auf Antibiotika zurĂŒckgegriffen werden, wenn das humane Immunsystem die Infektionen nicht auf natĂŒrliche Weise bekĂ€mpfen kann. Zwischen 1969 und 2000 wurde kein neues Antibiotikum den bereits vorhandenen Antibiotikaklassen hinzugefĂŒgt. Parallel zu dieser schwindenden Antibiotikaforschung, verbreiten sich nosokomiale Infektionen und community-acquired (vor allem Methicillin-resistente) Infektionen rapide. Von besonderer Bedeutung ist die Grundlagenforschung an infektionsassoziierten Mikroorganismen, wie dem humanen Erreger Staphylococcus aureus. Im Zusammenhang mit Infektionen spielen Virulenzfaktoren eine entscheidende Rolle. Sie sind entweder an der ZelloberflĂ€che platziert oder werden aktiv ins Medium sekretiert. Um das pathogene Potential von S. aureus besser zu verstehen und aufzuklĂ€ren ist ein VerstĂ€ndnis ĂŒber die Proteintransportwege essentiell. Momentan sind die Transportwege von Escherichia coli (Gram-negative) und Bacillus subtilis (Gram-positive) am besten charakterisiert. Viele Transportwegekomponenten wurden mittels Transkriptions und Proteomeanalysen auch in S. aureus konserviert gefunden und ermöglichten dadurch einen ersten Einblick in die Sekretionsmaschinerie. Das VerstĂ€ndnis, warum und wie Virulenzfaktoren Infektionen auslösen birgt ein groĂes Potential in der Suche nach verbesserter Infektionskontrolle und Behandlung. Kontaminierte medizinische Arbeitsmittel, wie zum Beispiel Katheter oder Endoskope können auch eine auslösende Quelle von Infektionen sein. Diese medizinischen Arbeitsmittel oder GerĂ€te bestehen immer hĂ€ufiger aus bio-kompatiblen Polymeren (z.B. Polyethylen (PE) oder Polyethylenterephthalat (PET). Diese thermosensitive Polymere können keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden, ohne dass sie beschĂ€digt werden. Damit sind herkömmliche Sterilisationsverfahren (z.B. Autoklavieren) nicht anwendbar. Alternative chemische Verfahren (z.B. Ethylenoxid-Sterilisation) sind mit Nebenwirkungen und Risiken verbunden, die im medizinischen Bereich nicht akzeptabel sind. Alternative Dekontaminationsverfahren fĂŒr diese thermosensitive Materialen sind also gefragt. Hierbei rĂŒckt das Niedertemperaturplasma (NTP) nicht nur bei den Physikern sondern auch bei den Biologen und Medizinern immer weiter in den Fokus der Forschung. NTP, welches unter atmosphĂ€rischen Druck erzeugt wird, ist aus einer Vielzahl von antimikrobiell aktiven Agentien und chemischen Produkten (z.B. atomarer Sauerstoff (O), Ozon (O3), Hydroxyl (OH), reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und reaktive Stickstoffspezies (RNS)) zusammengesetzt und stellt damit ein wirksames Mittel fĂŒr die mikrobielle Dekontamination dar. Seit einiger Zeit wird NTP auch erfolgreich bei der Wundbehandlung angewendet. Erste Studien zeigen ein groĂes Potential von NTP-Wundbehandlungen in Hinblick auf verbesserte Wundheilung. Die Anwendung von Plasma in der Medizin könnte ganz neue Perspektiven eröffnet- das ist zumindest die Vision. Auf der praktischen Seite gibt es allerdings noch eine Vielzahl von offenen Fragen: (i) welche Art von Plasma ist fĂŒr welchen Zweck am besten geeignet; (ii) was sind die Vorteile von Plasma im Vergleich zu gĂ€ngigen medizinischen Behandlungen; (iii) ist Plasma ein ökonomische Alternative im Vergleich zu gĂ€ngigen Anwandelungen und Standards? Bevor Plasma sicher und routinemĂ€Ăig in KrankenhĂ€usern zu Einsatz kommen kann ist es zusĂ€tzlich von gröĂter Wichtigkeit den Einfluss von Plasma auf Zellen zu klĂ€ren. Erst wenn die Plasma-Zell-Interaktion (pro- und eukaryotische Zellen) grundsĂ€tzlich untersucht und verstanden ist kann eine sichere, erfolgreiche und vor allem akzeptierte Implementierung in den Krankenhausalltag stattfinden.
Zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen motorischen Prozessen und der Vorstellung aus entwicklungspsychologischer Perspektive wurden insgesamt sechs Experimente durchgefĂŒhrt. Im Mittelpunkt stand dabei der Einfluss der Motorik auf Vorstellungsprozesse. Dies ist vor dem Hintergrund einer gegenwĂ€rtig unter dem Schlagwort âembodied cognitionâ wieder auflebenden historischen Strömung zu sehen, die in der Tradition Piagets steht und deren Vertreter den ontogenetischen und phylogenetischen Ursprung des Denkens in der Motorik vermuten. Eine experimentelle AnnĂ€herung an die Thematik erfolgte zum einen ĂŒber die Beobachtung von Auswirkungen physiologischer BewegungseinschrĂ€nkungen auf die mentale Transformation körperbezogener Reize und zum anderen ĂŒber die Auswirkung motorischer Handlungen auf die Vorstellung. WĂ€hrend andere Autoren davon ausgehen, dass dieser Einfluss bei jĂŒngeren Kindern besonders stark ausgeprĂ€gt ist, und daher auf eine sich langsam lösende Bindung zwischen Motorik und Kognition schlieĂen, hat sich dieser Trend in unserer Forschung nicht bestĂ€tigt. Zwar deutete sich auch bei Kindern eine qualitativ andere Beziehung zwischen Vorstellung und Motorik an, aber insgesamt wurde bei Erwachsenen ein stabilerer Einfluss der Motorik auf die Vorstellung gefunden. Bei Kindern fiel dieser Effekt eher variabel aus.
The geometric arena here is a smooth manifold of dimension n equipped with a Riemannian or pseudo-Riemannian metric and an affine connection. Field theories following from a variational principle are considered on this basis. In this context, all invariants which are quadratic in the curvature are determined. The work derives several manifestly covariant formulas for the Euler-Lagrange derivatives or the field equations. Some of these field theories can be interpreted as gravitational theories alternatively to EinsteinÂŽs general relativity theory. The work also touches the difficult problem to define and to calculate energy and momentum of a gravitational field.
Das AusmaĂ der intensivmedizinischen Intervention fĂŒhrt gehĂ€uft zu Diskussionen ĂŒber deren Rechtfertigung, insbesondere in Bezug auf den individuellen Nutzen, die ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung. Vor diesem Hintergrund lag der Fokus unserer Studie auf dem Outcome prolongiert intensiv-medizinisch behandelter Patienten und dessen Vorhersagbarkeit. Das Studienkollektiv bestand aus 256 Patienten, die in den Jahren 2006 und 2007 mindestens sieben Tage auf der internistischen Intensivstation in Greifswald behandelt wurden (Median=16d, IQR=20d). Die erforderlichen Daten wurden durch standardisierte telefonische Befragungen von Angehörigen, ehemaligen Patienten oder Betreuern und anhand von Patientenakten gewonnen. Die statistische Analyse erfolgte mit dem Symmetrietest nach Bowker, der Kaplan-Meier-Methode und der Diskriminanzanalyse. Das Durchschnittsalter der zu 70% mĂ€nnlichen Patienten lag bei 67 Jahren. Bei 72% bestand prĂ€hospital keine wesentliche EinschrĂ€nkung des funktionellen Status und der Median der SAPS II-Werte bei der Aufnahme betrug 50 Punkte (IQR = 29 Pkt.). Die meisten Patienten wurden aufgrund einer respiratorischen Insuffizienz, einer Sepsis oder einer kardialen Insuffizienz behandelt. 24% aller Patienten sind auf der Intensivstation verstorben. Das erste Jahr nach der Aufnahme ĂŒberlebten 41% aller erfassten Patienten, von denen bemerkenswerte 76% wieder nahezu den prĂ€hospitalen funktionellen Status erreichten. Dieser Status wurde durch einen modifizierten ADL-Index ermittelt. Insgesamt bestand bei den erfassten Patienten, ein Jahr nach der Aufnahme auf die Intensivstation, allerdings eine signifikante Verschlechterung der Activities of Daily Living (p=0,0002). Ergibt sich eine klinische Relevanz aus möglichen PrĂ€diktoren fĂŒr das Outcome? Das Outcome wurde anhand der 1-Jahres-Ăberlebenswahrscheinlichkeit und der erreichten Werte im modifizierten ADL-Index beurteilt. Die 1-Jahres-Ăberlebenswahrscheinlichkeit ist entsprechend der Diskriminanzanalyse durch die Kombination von SAPS II-Wert und Alter bei der Aufnahme abschĂ€tzbar. Die Ergebnisse der geschichteten Kaplan-Meier- Ăberlebenszeitanalyse nach diesen Einzelparametern untermauern deren Einfluss (p = 0,0001 bzw. 0,0035). Zur Prognose des funktionellen Status eignet sich die Kombination aus SAPS II-Wert und prĂ€hospitaler MobilitĂ€t, die anhand einer modifizierten Austrian Mobility Scale differenziert erfasst wurde. Die Fehlklassifikationsraten von 34% bzw. 32% zeigen jedoch, dass anhand der ermittelten Parameter keine hinreichend verlĂ€ssliche Prognose möglich ist und ihnen in der klinischen Praxis lediglich orientierende Bedeutung zukommt. Es wird deutlich, dass die grĂŒndliche Diskussion und die gemeinsame Entscheidung ĂŒber das AusmaĂ der intensivmedizinischen Intervention im Einzelfall weiterhin den Königsweg bilden. Dazu schaffen die Resultate der Studie ein greifbares Fundament. Aufgrund der Relevanz im klinischen Alltag und des medizinischen Fortschritts sind weitere Untersuchungen insbesondere zu ethisch-psychologischen Aspekten anzustreben.
Es wurden 14 (fĂŒnf Spitzen im dreidimensionalen Raum und neun im zweidimensionalen Raum, darunter zehn Prototypen)unterschiedliche Ultraschallspitzendesigns auf ihr Schwingungsverhalten am distalen Spitzenende ohne KĂŒhlung untersucht. Die Untersuchungen fanden, mittels Mikroskop(Fa. Olympus Soft Imaging Solutions GmbH, Hamburg, Deutschland) und die weiteren Versuche mittels einer Highspeedkamera SA-1.1 (Fa. Photron Limited, Tokyo, Japan), in drei Ebenen (xy, yz und zx)in Bensheim statt. Die Vermessung und Analyse ist mit der dazugehörigen Bildanalyse - Software analySIS Five (Fa. Olympus Soft Imaging Solutions GmbH, Hamburg, Deutschland) durchgefĂŒhrt worden. Alle Untersuchungen erfolgten mit dem âPerioScan-alt-Greifswaldâ (Fa. Sirona, Dental Systems GmbH, Bensheim, Deutschland). Die âGreifswalderâ Werte wurden mit den Versuchen in Bensheim verglichen. Es konnten RĂŒckschlĂŒsse auf das Bewegungsmuster der Spitzen gezogen werden.
Die retrospektive Studie sollte die Behandlungsstrategie von Patientinnen mit einem Gestationsdiabetes am UniversitĂ€tsklinikum in Greifswald in den Jahren 2004-2006 darstellen. Mit der Studie sollten das Management des GDM im Hinblick auf die Diagnosestellung und TherapiemodalitĂ€ten sowie das maternale und fetale Outcome retrospektiv untersucht werden. In die Studie wurden insgesamt 74 Patientinnen mit Gestationsdiabetes aufgenommen. Folgende Parameter wurden retrospektiv untersucht: mĂŒtterliche Anamnese, Verlauf der Schwangerschaft, Verlauf der Geburt sowie fetales Outcome. Besondere Gewichtung wurde auf den Vergleich der Gestationsdiabetikerinnen ohne Insulin (GDM/I-, n=36) und mit Insulintherapie (GDM/I+, n=38) gelegt. Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht statistisch signifikant bezĂŒglich Alters, BMI, GraviditĂ€t, ParitĂ€t, Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, durchschnittlicher Blutzuckerwerte im oGTT, pathologischer Fruchtwassermenge, schwangerschaftsinduzierter Hypertonie und Infektionen wĂ€hrend der Schwangerschaft, Schwangerschaftsdauer, HĂ€ufigkeit primĂ€ren und sekundĂ€ren Sectiones cesarea, Geburtsdauer sowie des perinatalen Zustandes. Es zeigte sich weder bezĂŒglich der HĂ€ufigkeit von SGA (<10.Perzentile) Kindern noch bezĂŒglich der HĂ€ufigkeit von LGA (>90. Perzentile) Kindern ein statistisch signifikanter Unterschied. Bei Schwangeren mit Insulintherapie (GDM/I+) lag die gesamte Rate anamnestischer FrĂŒhgeburten, habitueller Aborten und Totgeburten deutlich höher im Vergleich zu der Gruppe GDM/I- (47,37 % vs. 22,22 %; p<0,05). Die familiĂ€re Vorbelastung bezĂŒglich Diabetes mellitus konnte signifikant hĂ€ufiger in der Gruppe mit Insulin nachgewiesen werden (93,10 % vs. 68,75 %; p<0,05). Die stationĂ€re Einweisung erfolgte in der Gruppe ohne Insulin relativ spĂ€t im Vergleich zu GDM/I+ (im Durchschnitt 33.SSW vs. 28.SSW; p<0,05). In der glykĂ€mischen Kontrolle bezĂŒglich der Blutglukose-Mittelwerte im Tagesprofil konnten bis zur 38.SSW keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen nachgewiesen werden. Ab der 38.SSW konnte im Vergleich zu der Insulingruppe eine deutlich schlechtere glykĂ€mische Kontrolle bei Gestationsdiabetikerinnen ohne Insulintherapie gezeigt werden (Blutglukose-Mittelwert im Durchschnitt 4,53 mmol/l ohne Insulin vs. 4,03 mmol/l mit Insulin; p<0,05). Betrachtet man die Blutzucker-Maximalwerte, so konnten bereits bis zur 25.SSW (durchschnittliche Maximalwerte: 4,75 mmol/l ohne Insulin vs. 7,44 mmol/l mit Insulin; p<0,05) sowie von der 30.SSW bis zur 34.SSW (durchschnittlich: 6,10 mmol/l ohne Insulin vs. 7,87 mmol/l mit Insulin; p<0,05) deutliche Unterschiede zwischen beiden Gruppen festgestellt werden. Die Blutzuckermaximalwerte waren in den ZeitrĂ€umen deutlich höher in der Insulingruppe. Statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen fanden sich bezĂŒglich der fetalen Makrosomie bei der ersten sonographischen Kontrolle von der 28. bis zur 31. SSW (39,29 % GDM/I+ vs. 5,56 % GDM/I-; p=0,0279), im weiteren Schwangerschaftsverlauf waren die Unterschiede nicht signifikant. Bei der Geburt wurde die Makrosomie lediglich bei 13,16 % (n=5/38) der Neugeborenen GDM/+ und bei 11,11 % (n=4/36) der Neugeborenen GDM/I- bestĂ€tigt. Von den makrosomen Neugeborenen wurden nur 33,33 % (3/9 ohne Insulin) und 55,56 % (5/9 mit Insulin) sonographisch wĂ€hrend der Schwangerschaft als makrosom eingestuft. BezĂŒglich der sonographisch ermittelten Fruchtwassermenge im Sinne eines Polyhydramnions, konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen gefunden werden (pâ„0,05). Dabei ist zu beachten, dass nach den damaligen Richtlinien der Klinik gerade die fetale Makrosomie und Zeichen des Polyhydramnions die Indikation fĂŒr die Insulintherapie darstellten. Die Geburtseinleitung lag signifikant höher in der Gruppe mit Insulin (65,79 %) im Vergleich zu GDM/I- (33,33 %; p<0,05). Weiterhin war die Verlegung in die Neonatologische Klinik nach der Insulintherapie erwartungsgemÀà hĂ€ufiger in der Insulingruppe im Vergleich zu Neugeborenen der MĂŒtter ohne Insulin (68,42 % vs. 19,44 %; p<0,05). Aus der retrospektiven Betrachtung lassen sich folgende Verbesserungspotenziale bei dem GDM-Management ableiten: Erstellung eines leitliniengestĂŒtzten und zentralisierten Konzepts fĂŒr die Diagnostik und Therapie des GDM, Ausweitung der prĂ€konzeptionellen Beratung nach anamnestisch bekanntem GDM, verstĂ€rkte metabolische und biometrische Kontrolle in der Schwangerschaft nebst detaillierter DokumentationsfĂŒhrung, Gewichtskontrolle wĂ€hrend der Schwangerschaft, eingehende ErnĂ€hrungsberatung und âschulung sowie Lebensstilinterventionen. In der Indikationsstellung fĂŒr Insulin beim GDM seien darĂŒber hinaus weitere Verbesserungen erforderlich. Die im Jahr 2011 vorgestellte neue Leitlinie liefert hier gute HandlungsansĂ€tze.
Krisensituationen können zu einer Vielzahl von Verletzten und Toten sowie zu psychischen Folgen und traumatischen Erinnerungen bei Ăberlebenden fĂŒhren. Die vorliegende Studie ist eine der ersten explorativen Untersuchungen, die emotionale, kognitive und behaviourale Reaktionen wĂ€hrend der Krisensituationen Terrorattentate, GebĂ€udebrĂ€nde und GebĂ€udeeinstĂŒrze sowie den Naturkatastrophen Flut und Erdbeben in Europa mit denselben Messinstrumenten erhebt. ZusĂ€tzlich zu einer umfassenden Darstellung menschlicher Reaktionen in Krisensituationen wurde der Einfluss von unterschiedlichen Parametern, wie Art der Krisensituation, posttraumatischem Stress und Zeit zwischen dem Ereignis und dem Interview auf Reaktionen in Krisensituationen und GedĂ€chtnisfunktionen erhoben. Individuelle und situationale Variablen wurden in Bezug zu den Variablen peritraumatischer, emotionaler Stress und Risikowahrnehmung sowie posttraumatischer Stress gesetzt. Emotionale, kognitive und behaviourale Reaktion in verschiedenen Krisensituationen waren ĂŒberwiegend universell, lediglich die Hinweisreize und die Interpretation, die zu dem Ereignis berichtet wurden, unterschieden sich. Die Arten der Reaktion unterschieden sich zwischen instinktiv-automatisch, rational-ruhig und Resignation. Die hĂ€ufigsten Reaktionen waren altruistisch und adaptiv auf behaviouraler, Angst und Panik auf emotionaler sowie eine hohe Risikowahrnehmung auf kognitiver Ebene. Ăberlebende mit hohem posttraumatischem Stress berichteten auf der einen Seite hĂ€ufiger ĂŒber Dissoziation und Derealization sowie physiologische Reaktionen, zusĂ€tzlich waren sie bei Ausbruch der Krisensituation hĂ€ufiger in ihrer Wahrnehmung eingeschrĂ€nkt und weniger proaktiv bei der Flucht/ Evakuierung. Auf der anderen Seite zeigte weder der posttraumatische Stress, noch die Art der Krisensituation oder die Zeit, die seitdem Ereignis vergangen war, eine Auswirkung auf die GedĂ€chtnisfunktion. Die IntensitĂ€t des peritraumatischen, emotionalen Stresses und der Risikowahrnehmung sowie des posttraumatischen Stress unterschied sich signifikant zwischen den verschiedenen Krisensituationen. Weitere signifikante EinflussgröĂen von post- und peritraumatischen Faktoren sind: Geschlecht, Alter, Bildung, eigene Verletzungen und Tote wĂ€hrend der Situation. Basierend auf der Analyse von Berichten der Ăberlebenden und theoretischen Modellen wurde ein Fragebogen entwickelt, der inhaltlich und psychometrisch mit Ăberlebenden von Krisensituationen sowie Teilnehmern, denen Notfallszenarien verschiedener Krisensituationen vorgelegt wurden, getestet wurde. Ein besonderes Merkmal lag auf dem dynamischen Ansatz des Fragebogens, dem sog. Staging, bei dem peritraumatische Emotionen und Kognitionen zu drei Zeitpunkten der Krisensituation wiederholt wurden. Zwischen Ăberlebenden bzw. Szenario-Teilnehmern gab es kaum Unterschiede, wohingegen sich Geschlecht, Art des Szenarios und Stadium der Krisensituation signifikant auf die Antworttendenzen auswirkten. Ergebnisse der Studien legen nahe, dass die Konstrukte emotionale, kognitive und behaviourale Reaktionen in Krisensituationen adaptiv sind, sowie sich wechselseitig beeinflussen. Der dynamische Verlauf von menschlichen Reaktionen, sowie der Einfluss von individuellen Faktoren und Charakteristika der Krisensituation, nicht nur auf Reaktionen wĂ€hrend der Krisensituation, sondern auch auf posttraumatische Anpassungs- und Stresssymptome sind weiter zu untersuchen. Die aus der Untersuchung gewonnenen ForschungsansĂ€tze können durch eine interkulturelle Validierung des Fragebogens, der auf peritraumatische Reaktionen in verschiedenen Krisensituationen maĂgeschneidert ist, weitergefĂŒhrt werden.
Trotz multimodaler Behandlungschemata bestehend aus Resektion, Chemotherapie und Radiatio stellt das Glioblastoma multiforme nach wie vor eine groĂe Herausforderung auf onkologischem Gebiet dar. Dieser hochmaligne Hirntumor ist durch eine hohe zellulĂ€re Proliferationsrate, diffuse Infiltration, Anwesenheit von Nekrosen, Angiogenese, mikrovaskulĂ€re Hyperplasie, Apoptoseresistenz und genomische InstabilitĂ€t charakterisiert. Aufgrund der InvasivitĂ€t und Rezidivierung betrĂ€gt das mediane GesamtĂŒberleben der Patienten mit einem Glioblastom nur 15 Monate, so dass eine intensive Erforschung neuer Therapiestrategien zwingend erforderlich ist. Eine onkogene Funktion des Transkriptionsfaktors MEF (Myeloid ELF-1-like Factor) ist bereits fĂŒr andere TumorentitĂ€ten wie Ovarialkarzinome und akute myeloische LeukĂ€mie beschrieben. Seine Wirkung vermittelt MEF in diesen Tumoren sowohl ĂŒber eine Inhibition des p53-Signalwegs als auch p53-unabhĂ€ngig. In Gehirntumoren ist bislang die Bedeutung der Expression und Funktion von MEF vollkommen unerforscht. In der vorliegenden Arbeit kann erstmals eine signifikante Ăberexpression von MEF in humanen Glioblastomen verglichen mit gesundem Gehirngewebe nachgewiesen werden. Die Analyse der unterschiedlichen, molekularbiologisch definierten Subtypen des Glioblastoma multiforme zeigte, dass Patienten mit proneuralen Glioblastomen bei niedriger MEF-Expression signifikant lĂ€nger ĂŒberleben als Patienten desselben Subtyps mit hoher MEF-Expression. Eine signifikante HĂ€ufung der fĂŒr den proneuralen Subtyp charakteristischen IDH1-Mutation unter den Patienten mit niedriger MEF-Expression und lĂ€ngerem GesamtĂŒberleben unterstreicht den Einfluss von MEF auf die Progression des proneuralen Glioblastomsubtyps. Ăquivalent zu den humanen Daten ĂŒberleben in einem speziell fĂŒr den proneuralen Glioblastomsubtyp etablierten Mausmodell Gliom-tragende Mef-/--MĂ€use signifikant lĂ€nger als die entsprechenden Mef-exprimierenden MĂ€use. Mef-/--MĂ€use weisen zudem signifikant benignere Gliome als die Mef-exprimierenden MĂ€use auf. Die Mef-abhĂ€ngige Entstehung der Gliome wird zum einen ĂŒber eine stĂ€rkere, p53-unabhĂ€ngige Zellproliferation hervorgerufen, die mit einer erniedrigten p21-Expression in den Mef-exprimierenden Zellen verglichen mit den Mef-/--Zellen assoziiert ist. Zum anderen bewirkt MEF eine signifikante, p53-unabhĂ€ngige Zunahme von tumorinitiierenden Glioblastomstammzellen sowie ihrer Selbsterneuerung, was anhand einer gesteigerten NeurosphĂ€renbildung, einer Zunahme der die Stammzellen enthaltenden Side Population und einer verstĂ€rkten Expression des neuronalen Stammzellmarkers Nestin verdeutlicht wird. ZusĂ€tzliche Expressionsanalysen weisen darauf hin, dass MEF direkt ĂŒber eine Regulation des Transkriptionsfaktors Sox2 als wichtige Komponente im Netzwerk der Stammzell-Signaltransduktion wirkt, wĂ€hrend die Transkriptionsfaktoren Oct4 und Nanog möglicherweise indirekt durch MEF beeinflusst werden. Eine fĂŒr die Radiotherapie von Glioblastompatienten relevante Funktion könnte MEF ebenfalls besitzen, da sich humane Glioblastomzellen gemÀà Analysen der subG1-Phase des Zellzyklusses unter Radiotherapie signifikant apoptoseresistenter verhalten, wenn sie MEF exprimieren als bei dessen Verlust. Zusammenfassend geben die Daten dieser Arbeit Anlass zur Hoffnung, in MEF ein fĂŒr die TumorentitĂ€t des Glioblastoma multiforme bedeutsames Onkogen identifiziert zu haben, welches neben seiner wissenschaftlichen NovitĂ€t zukĂŒnftig im klinischen Alltag eine Bedeutung als prognostischer Marker haben könnte. GemÀà den Daten dieser Arbeit könnten insbesondere Patienten, die die molekularen Besonderheiten des proneuralen Subtyps, wie eine IDH1-Mutation, aufweisen, von einer individualisierten Therapie mit MEF-Inhibitoren profitieren, denn Patienten mit einem Glioblastom des proneuralen Subtyps sowie einer niedrigen MEF-Expression zeigen einen signifikanten Ăberlebensvorteil. Durch eine Behandlung mit einem MEF-Inhibitor könnte bei Glioblastompatienten des proneuralen Subtyps mit hoher MEF-Expression die Wirkung des Onkogens MEF gehemmt und damit das Ăberleben der Patienten verlĂ€ngert werden.
In the framework of the current work has been the plasma initiated and surface catalysed species conversion studied in low pressure and atmospheric plasmas. The aim of the work is to improve the understanding of the internal processes in order to increase the energy efficiency as well as the selectivity of the reaction products of future plasma devices. Beside many technical applications of plasmas, air purification shows great potential. Over the last decades, plasma based pollution control has proofed its ability to remove harmful contaminants or annoying odours from an air stream. However, the energy efficiency and the selectivity of the products are a remaining challenge.
Motivated by these issues, a multi stage packed-bed reactor has been used to remove admixed ethylene and toluene from an air stream. It has been found that the maximum toluene destruction has been 60%, whereas ethylene has been nearly completely removed. The specific energy ÎČ has been between 120 and 1600 JL-1. Fourier Transform Infrared spectroscopy, FTIR spectroscopy, has been used to identify and quantify the species H2O, CO2, CO, O3, HNO3, HCN, CH2O, CH2O2, N2O and NO2. However, none of these experiments led to the detection of NO.
The embedment of packing material into a plasma volume leads to increased surface effects. In order to study them, the inner side of a tube reactor, made of Pyrex, served as the surface under study and has been exposed to a rf plasma for 1h. The surface effects of the plasma treatment have been investigated indirectly by studying the oxidation of NO into NO2. After the plasma exposure, the reactor has been evacuated and filled with a gas mixture of 1% NO in N2 / Ar. Both species have been measured using quantum cascade laser absorption spectroscopy, QCLAS. It has been found that, using oxygen containing plasmas, the NO concentration decreased whereas the NO2 concentration increased. Therefore, oxygen containing plasmas are able to deposit oxygen on the surface. The filling with NO leads to the oxidation via the Eley-Rideal mechanism. A simplified model calculation supports these assumptions.
For a more comfortable application of the QCLAS, a compact multi channel spectrometer has been developed, TRIPLE Q. It combines the high time resolution with the possibility to measure the concentration of at least three infrared active species simultaneously. Due to the high time resolution, a huge number of spectra have to be analysed. In order to calculate absolute number densities, an algorithm has been developed which automatically treats typical phenomena like pulse jitter, rapid passage effect or variations of the intensity of the laser pulses.
The gas temperature is an important parameter in plasma physics. Using the TRIPLE Q system, the gas temperature has been determined for pulsed dc plasmas. For this case, NO has been used as a probe gas. From the spectra, the temperature has been calculated using the line ratio method. The relative intensity of the absorption structures of NO at 1900.5cm-1 and 1900.08cm-1 depend on the temperature. Therefore, the ratio has been used to calculate the gas temperature with a time resolution in the ÎŒs range.
Vibrationally excited nitrogen can be an energy reservoir that plays an important role in plasma chemistry. In N2 / N2O plasmas, vibrationally excited N2 can undergo relaxation via a resonant vibration vibration coupling between vibrationally excited N2 and N2O. Due to such an efficient energy transfer, the method allows one to study the relaxation of vibrationally excited N2. Using this method, molecules, which are not infrared active, can be monitored. This approach has extended the field of scientific and commercial applications of the QCLAS.
Das Pankreaskarzinom hat mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von vier bis sechs Monaten nach der Diagnosestellung und einer 5-Jahres-Ăberlebensrate von lediglich 6 % eine extrem schlechte Prognose. Neben Umweltfaktoren beeinflussen verschiedene Mutationen (p53, Kras), die die Entstehung und Progression eines Pankreaskarzinoms. Aufgrund der geringen chirurgischen Möglichkeiten konzentriert sich die Behandlung auf chemotherapeutische, radiotherapeutische und alternative MaĂnahmen. Einen groĂen Schwerpunkt in der Karzinombehandlung bildet dabei das Signalnetzwerk der EGF-Rezeptoren, die zellulĂ€re Prozesse, wie Wachstum, Differenzierung, ZellmotilitĂ€t und das Ăberleben der Zelle regulieren. Viele Therapeutika gegen das EGFR Signalnetzwerk befinden sich zurzeit in der klinischen Testphase, zeigten jedoch bisher nur marginale Ăberlebensvorteile fĂŒr die behandelten Patienten. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den therapeutischen Nutzen einer Anti-EGFR-Therapie bei der Tumorbehandlung nĂ€her zu bestimmen. In Zellkulturanalysen konnte nachgewiesen werden, dass auch bei Vorliegen einer Kras-Mutation die Signaltransduktion der EGF-Rezeptoren durch externe Wachstumsfaktoren zusĂ€tzlich aktiviert wird und einen Einfluss auf die Zellproliferation und Migration haben kann. In beiden Tiermodellen (p48+/cre; LSL-KrasG12D / p48+/cre; LSL-Trp53R172H/+; LSL-KrasG12D) kommt es zu endogenen pankreasspezifischen VerĂ€nderungen, die durch die Kras-Mutation hervorgerufen und durch die zusĂ€tzliche p53-Mutation verstĂ€rkt wurden. Die Analyse der Histologien zeigte eine Zunahme der Expressionsraten einzelner Rezeptoren und Liganden vom prĂ€malignen Stadium zum Tumorgewebe. Die Expression der Rezeptoren korrelierte mit den Dysplasiegraden der Zellen in den duktalen LĂ€sionen. Dabei wurden die Rezeptoren HER-1 und HER-2 nur zu Beginn der Tumorentstehung exprimiert, die Rezeptoren HER-3 und HER-4 ĂŒberwiegend im spĂ€teren Verlauf der. ZusĂ€tzlich konnte nachgewiesen werden, dass einige der LĂ€sionen durch Transdifferenzierung auch aus Inselzellen entstanden sind. Die hier gewonnenen Ergebnisse zeigen die IndividualitĂ€t einzelner Tumore die aus einem Gewebe entstehen und verdeutlichen die Notwendigkeit einer Protein-Expressionsanalyse vor Beginn einer Antitumorbehandlung. Dadurch können Therapeutika gegen das EGFR-System spezifischer eingesetzt, ihre Effizienzen erhöht, Nebenwirkungen reduziert werden und unnötige bzw. wirkungslose Therapien vermieden werden.