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Durch den CO2-Anstieg in der AtmosphĂ€re kann es zu einer zunehmenden VerĂ€nderung im gelösten Karbonatsystem sowie des pH-Wertes der OberflĂ€chenwĂ€sser der Ozeane kom-men (IPCC, 1996). Die potenziellen Auswirkungen dieser so genannten Ozeanversauerung auf die Ăkosysteme der Meere gewinnen zunehmend an Bedeutung (Buck und Folger, 2009). Beispielsweise verursacht eine Versauerung der Meere eine Verschiebung der Kar-bonatsĂ€ttigungswerte im Wasser, welches Auswirkungen auf die Schalenbildung von Or-ganismen aber auch auf die Remineralisierung von organischem Material und auf die Lö-sung von Karbonaten im Meeresboden hat (Guinotte und Fabry, 2008). Im Rahmen des Projektes BIOACID wurde die vorliegende Arbeit durchgefĂŒhrt. Ziel der Arbeit war, die aktuelle Pufferwirkung des Wattenmeeres fĂŒr das gesamte Karbonatsystem der Nordsee zu bestimmen. Um das Karbonatsystem der WassersĂ€ule und deren Interakti-on mit dem Sediment zu verstehen, war es notwendig, vorher die biogeo- und physiko-chemischen Grundlagen der Auflösung von biogenen und abiogenen Karbonaten im Sedi-ment zu untersuchen. HierfĂŒr wurden zum einen Laborexperimente und zum anderen in-situ Feldexperimente durchgefĂŒhrt, um das Reaktionsverhalten von Karbonaten aus dem Wattenmeer zu bestimmen. FĂŒr die Untersuchung des aktuellen pelagischen Karbonatsys-tems und der benthisch-pelagischen Kopplung wurden umfangreiche Beprobungen der WassersĂ€ule (tidal, rĂ€umlich, saisonal) und zusĂ€tzlich von kleinen Prielen und vom Poren-wasser durchgefĂŒhrt. Aus den Daten wurde ein auf delta13C(DIC) und DIC basierendes Modell entwickelt, welches zur Interpretation von Karbonatsystemen benutzt werden kann. FĂŒr alle Probennahmen und Experimente wurde verschiedene Parameter bestimmt, wie die Struktur und Zusammensetzung der Karbonate, die Temperatur, der pH-Wert, die Haupt- und Spurenelemente, TA, delta13C (DIC), DIC. ZusĂ€tzlich wurden im Porenwasser die Sulfid- und Sulfatkonzentrationen gemessen. Das Sediment wurde auf Fe*, Mn* und Ca* sowie TC, TN, TS, TIC und TOC untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die untersuchten biogenen Karbonate (Mytilus edulis, Ce-rastoderma edule, Crassostrea spp., Ensis americanus, Spisula spp.) bis zu 0,1 logarithmi-sche Einheiten instabiler als die jeweiligen abiogenen Karbonate (Aragonit, Kalzit) waren. Dies war durch den Aufbau des Kristallgitter und deren eingebaute Organik erklĂ€rbar. Die Auflösungsraten wurden vom PCO2, der Temperatur, dem Salzgehalt, der Karbonatzusam-mensetzung, der Karbonatstruktur, der KorngröĂe und der Anwesenheit von Fremdionen beeinflusst. Es wurde eine Reaktionsordnung der biogenen und abiogenen Karbonate von 1 bis 2 bestimmt. Durch den Zusatz von Mn bzw. PO4 erhöhte sich die Reaktionsordnung auf 2,5 bis 3. Bei einer theoretischen Reaktionsordnung von 1 wurden Reaktionsgeschwindigkeitskonstanten von lg (-4) bis lg (-3) bestimmt diese Ă€nderten dich durch die Zugabe von Fremdionen nur leicht zu negativeren Werten. Es konnte gezeigt werden, dass die OberflĂ€che durch AbschĂ€tzung ĂŒber die Reaktionsrate am genausten war. Im Sediment konnten bei den in-situ Feldexperimenten eindeutige LösungsvorgĂ€nge der Karbonate beobachtet werden. Es zeigten sich deutlich stĂ€rkere Lösungserscheinungen, wie Löcher und abgerundete Kanten, in den obersten Zentimetern als in tieferen Schichten. Dies ist durch die oxische bzw. suboxische Bedingungen erklĂ€rbar, die die besten Vorraus-setzungen fĂŒr die Karbonatlösung gegeben. Durch die oxischen bzw. suboxischen Bedin-gungen sind die Fremdionen in Oxidiertem Zustand im Sediment vorhanden, dadurch sind diese inaktiv in Bezug auf inhibitorische Wirkungen auf die Karbonatlösung. ZusĂ€tzlich ist durch die Remineralisierungsprozesse (Manganreduktion, Eisenreduktion, Sulfatreduktion) das Porenwasser leicht an Karbonat untersĂ€ttigt. Es konnte als vorherrschender Prozess eine Karbonatlösung festgestellt werden, die wĂ€hrend der Jahreszeiten unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt war. Das Karbonatsystem in der WassersĂ€ule zeigte deutliche tidale, rĂ€umliche und saisonale Ănderungen. Diese zeigten Mischungsprozesse mit der Nordsee und SĂŒĂwasser an, aber auch EinflĂŒsse von benthischen (Remineralisierung) und pelagischen (PrimĂ€rproduktion) Prozessen. Die EinflĂŒsse waren ĂŒber die Jahreszeiten unterschiedlich stark ausgeprĂ€gt. WĂ€hrend abflieĂenden Wassers trat Porenwasser aus dem Sediment und beeinflusste das Karbonatsystem des Wattemeers. delta13C (DIC) zeigte im Winter eine Korrelation mit dem Salzgehalt, was deutlich auf einen Mischungsprozess mit der Nordsee und den anderen Faktoren (Porenwasser, SĂŒĂwasser) schlieĂen lieĂ. Dabei war die Nordsee der deutlich gröĂere Einflussfaktor im Vergleich zu Porenwasser. Der Einfluss von SĂŒĂwasser direkt im Wattenmeer war sehr gering und auf Grund stark schwankender Abflussraten unregel-mĂ€Ăig. Im Sommer konnten auf Grund einer Ăberlagerung des Mischungssignals durch biologische AktivitĂ€t in der WassersĂ€ule keine Mischungsprozesse direkt gezeigt werden. Beim Vergleich von ostfriesischen und nordfriesischen Wattenmeer konnte gezeigt werden, dass dieselben Einflussfaktoren eine Rolle spielen. Die Variationsbereiche in diesen Gebieten waren wegen verschiedener Wasservolumina und Sedimente im Untergrund der einzelnen Tidebecken unterschiedlich hoch. Die Sedimenttypen hatten durch ihre unter-schiedlichen Transportmechanismen des Porenwassers einen Einfluss auf das Karbonatsys-tem der WassersĂ€ule. Basierend auf diesen Daten konnte ein Modell zur AbschĂ€tzung der Quellen und Senken der Variablen des CO2-Systems entwickelt werden. Zur Modellierung werden lediglich die Werte von delta13C (DIC) und DIC benötigt, um alle Prozesse, welche das Karbonatsystem in der WassersĂ€ule beeinflussen können, zu identifizieren. Das Modell kann tidale, saisonale und rĂ€umliche Prozesse trennen, welche zur Identifizierung der Quellen und Senken in KĂŒstengebiete notwendig sind. Das Modell kann fĂŒr alle KĂŒstengebiete und Ăstuare ange-wendet werden, aber auch fĂŒr den offenen Ozean. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Wattenmeer eine Quelle von Karbonat sein kann. Um dies quantitativ abzuschĂ€tzen zu können, werden die hier erhobenen Daten in prognostische Modelle (PĂ€tsch und KĂŒhn, 2008; KĂŒhn et al., 2010) einflieĂen, um abzu-grenzen in welchen Jahreszeiten das Watt als Quelle und wann als Senke fĂŒr das Karbonat-system fungiert. In weiteren Arbeiten sollte der Einfluss der Fremdionen auf die Karbonatauflösung nĂ€her untersucht werden. In dieser Arbeit konnte der Einfluss in Laborexperimenten nachgewie-sen werden, in den in-situ Feldexperimenten aber nicht. Es sollte geklĂ€rt werden, auf wel-che Weise die Inhibition funktioniert und welche minimalen und möglicherweise maxima-len Konzentrationen inhibierend wirken. In diesem Zusammenhang wĂ€re auch eine Unter-suchung sinnvoll, die auch oxidiertes Mangan in Form von Manganoxiden einsetzten bzw. Mangankrustenbildung in Zusammenhang mit Karbonatlösung und âfĂ€llung betrachten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Einfluss der Mikroorganismen auf die Karbonatauflö-sung im Sediment zu untersuchen, bereits Knauth-Köhler, K. (1995) hat in ihrer Diplomar-beit in MiesmuschelbĂ€nken gezeigt, dass Mikrooganismen die Karbonatschalen beeinflus-sen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der PrĂ€valenzanalyse des Down Syndroms in einem deutschen populationsbasierten Fehlbildungsregister (Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt). Erstmalig fĂŒr Deutschland werden dabei auch die EinflĂŒsse der PrĂ€nataldiagnostik und des mĂŒtterlichen Alters, einzeln sowie kombiniert, genauer betrachtet.Anhand der Daten vom Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt (1995-2010), des statistischen Bundesamtes (1990-2010), des statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt (1995-2010) sowie der KassenĂ€rztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern (1999-2009) und Sachsen-Anhalt (2005-2009) wurden PrĂ€valenzen des Down Syndroms, maternale Altersstrukturen in Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Inanspruchnahme verschiedener Formen prĂ€nataler Diagnostik und die EinflĂŒsse des mĂŒtterlichen Alters sowie einer prĂ€natalen Diagnose auf den Ausgang der Schwangerschaft untersucht. Im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ist das mĂŒtterliche Alter in 95,5% der FĂ€lle (386 von 404) angeben, fĂŒr 9,7% der FĂ€lle (39 von 404) fehlen Angaben zur prĂ€natalen Diagnostik. Die Daten des statistischen Bundesamtes zum mĂŒtterlichen Alter sind, bis auf 213 FĂ€lle mit unbekanntem Alter bis 1998, vollstĂ€ndig (99,9%). Wie erwartet zeigte sich ein Anstieg des mĂŒtterlichen Durchschnittsalters in Deutschland von 28,1 Jahren (1990) auf 30,5 Jahre (2010) mit einem Anstieg des Anteils der MĂŒtter ab 35 Jahren um 14% (1990: 9,9%, 2010: 23,9%). Dies lieĂ sich, in geringerem AusmaĂ, auch in den beiden BundeslĂ€ndern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nachweisen. Damit einhergehend stieg die erwartete PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:762 (1995) auf 1:543 (2010). Dies findet sich auch in der PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Geborene mit einem Anstieg von 1:591 (1995-1998) auf 1:581 (2007-2010). Gleichzeitig sank jedoch die PrĂ€valenz des Down Syndroms auf Lebendgeborene von 1:1134 (1995-1998) auf 1:1338 (2007-2010). Analog internationaler Angaben entschieden sich 90,9% der Schwangeren gegen ein Kind mit Down Syndrom, wenn es prĂ€natal bekannt war. 79,8% der Lebendgeborenen mit Down Syndrom waren prĂ€natal unbekannt. Allerdings zeigte sich in den letzten Jahren, dass sich Frauen, vor allem Schwangere ab 35 Jahre, zunehmend bewusst fĂŒr ein Kind mit Down Syndrom entscheiden (1995-1998: 3,9%; 2007-2010: 10,5%). Es zeigte sich eine Zunahme der Inanspruchnahme invasiver prĂ€nataler Diagnostik in der Normalbevölkerung und in der Gruppe Schwangerer mit Feten mit Down Syndrom, hier vor allem jene, welche jĂŒnger als 35 Jahre alt waren. EinschrĂ€nkend ist zu sagen, dass es sich bei den verwendeten Daten zur PrĂ€nataldiagnostik, um sehr spezielle Daten handelt. So sind die Daten der KassenĂ€rztlichen Vereinigungen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt nur abrechenbare FĂ€lle zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen und jene FĂ€lle des Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt ausschlieĂlich Frauen, deren Feten eine Pathologie aufwiesen. Des Weiteren erfolgt die Meldung im Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt freiwillig und die Erfassungsbögen sind den aktuellen Entwicklungen des prĂ€natalen Screenings nicht angepasst. Der angestrebte Vergleich der beiden BundeslĂ€nder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt gestaltete sich aufgrund verschiedener dezentraler Erfassungsinstrumente und Weitergabepolitik als schwierig und nicht voll umsetzbar. Die PrĂ€valenz des Down Syndroms stieg bezogen auf die Geborenen leicht an, bezogen auf die Lebendgeborenen sank sie jedoch. Dies konnte man mithilfe der Fehlbildungsmonitoring Sachsen-Anhalt gut analysieren. Lider ist eine solche Fehlbildungserfassung in Deutschland nur gering, regional und auf freiwilliger Basis verbreitet. Die vermutete Ursache der PrĂ€valenzentwicklung in mĂŒtterlichem Alter und PrĂ€nataldiagnostik konnte bedingt gefunden werden, da die erhobenen Daten zur Inanspruchnahme der PrĂ€nataldiagnostik aufgrund ihrer SelektivitĂ€t als AnnĂ€herung an die RealitĂ€t zu betrachten sind. Zur genaueren Bearbeitung dieser Fragestellungen wĂ€re es notwendig eine gröĂere reprĂ€sentative Population unter Miteinbeziehung regionaler, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte zu untersuchen.
In Form einer kasuistischen Darstellung wird die Entwicklung von 5 Patienten vor dem Hintergrund der individuellen Voraussetzungen im Verlauf eines Jahres beschrieben. BerĂŒcksichtigt werden dabei auch retrospektive Informationen, um ein genaues Patientenprofil zu erstellen. WĂ€hrend dieser Zeit nahmen die Patienten und Angehörige an einem im Rahmen der medizinischen Versorgung von Schizophreniepatienten poststationĂ€ren Nachbetreuungsprogramm teil, welches sich an den aktuellen Leitlinien orientierte. Die therapeutischen Interventionen beinhalteten eine psychoedukative Familienintervention, kognitive Verhaltenstherapie in Form von EinzelgesprĂ€chen und eine Betreuung durch den Sozialarbeiter. Im Verlauf wurde die Entwicklung der einzelnen Patienten in Form einer kasuistischen Darstellung beschrieben. Neben der subjektiven Beobachtung wurden unterstĂŒtzend etablierte Selbst- und Fremdratings durchgefĂŒhrt, um Daten bezĂŒglich der Psychopathologie, LebensqualitĂ€t, Compliance und des Wissenszuwachses zu erheben. Ein weiterer Schwerpunkt stellte die Entwicklung der Hospitalisierungsrate bei den einzelnen Patienten dar. Die Erhebung der Daten erfolgte vor Beginn, intermittierend und im Anschluss der Intervention. Als Messinstrumente wurden u.a. die âPositive and Negative Symptom Scaleâ (PANSS), der âWHO-Quality of life-Bogenâ (WHO-QOL-BREF), der Fragebogen zur Erfassung des âSubjektiven Wohlbefindens unter Neuroleptikaâ (SWN) sowie die EinschĂ€tzung der Compliance nach Kemp eingesetzt. In einem Interview erfolgte die Analyse der ZeitrĂ€ume und individuellen Lebenssituation vor einem stationĂ€ren Aufenthalt, um eventuelle Stressfaktoren herauszustellen, welche zu einer Verschlechterung der Symptomatik beigetragen haben könnten. Die Datenauswertung erfolgte dabei bewusst qualitativ-deskriptiv mit der schwerpunktmĂ€Ăigen Beobachtung der einzelnen Gruppenteilnehmer. Ergebnisse: Die Entwicklung der einzelnen Patienten wĂ€hrend des Beobachtungszeitraumes war sehr geprĂ€gt von den individuellen Voraussetzungen. Dabei bestimmten der Erkrankungsstatus, das soziale Umfeld und die jeweiligen LebensumstĂ€nde sowie die kognitive LeistungsfĂ€higkeit entscheidend den Verlauf des Einzelnen. Die Auswertung der Gesamtstatistiken steht aufgrund der insgesamt sehr kleinen Patientengruppe und der damit verbundenen geringen Aussagekraft im Hintergrund. Das Rekrutieren der Patienten und Angehörigen sowie das Aufrechterhalten des BehandlungsverhĂ€ltnisses waren vermutlich wegen der unterschiedlichen Bewertung der Intervention hinsichtlich des persönlichen Gewinns und Nutzens mit groĂem Aufwand verbunden. Insgesamt zeigte sich bei dem ĂŒberwiegenden Teil der Patienten eine geringe Verbesserung der Psychopathologie. Die LebensqualitĂ€t wurde von den einzelnen Individuen im Beobachtungszeitraum sehr unterschiedlich bewertet. Eine deutliche Verbesserung der LebensqualitĂ€t ist insgesamt nicht zu erkennen. Die Anzahl der Krankenhausaufenthalte verĂ€nderte sich nicht, jedoch verringerte sich die durchschnittliche Krankenhausverweildauer und Rate der davon betroffenen Patienten. Das Krankheitswissen, welches mit Hilfe der verschieden Fragebögen erfasst wurde, war vom Bildungsstand und der aktuellen Symptomatik des Patienten abhĂ€ngig. In den Interviews lieĂen sich bei allen Patienten bestimmte Stressfaktoren finden, die als negative VerstĂ€rker des Krankheitsverlaufes gewertet werden könnten.
Despite a plethora of therapeutic approaches, the injection of local anaesthetics itself remains one of the most painful and dreadful procedures among children. Stimulation of acupoint LI4 is associated with analgesic effects in dentistry. Goal of the study To investigate whether stimulation of LI4, added to standard therapy (ST), reduces pain and distress during injection of local anaesthetic (LA) in comparison with ST alone. Materials and Methods Children, scheduled for dental treatment in local anaesthesia on 2 separate days were enrolled in this trial, approved by local ethics commission. On one day each child received bilateral acupuncture of LI4 point, using indwelling fixed âNew Pyonexâ needles (0.2 x 1.5 mm; Seirin, Japan). The parents of the children were asked to stimulate the needles by massage. Standardized injection of LA was performed 5 min following acupuncture. The needles were withdrawn at the end of dental treatment. On the other day of treatment children received LA injection without acupuncture. The order of treatment days (acupuncture first or vice versa) was randomised. Primary endpoint was the pain intensity during LA injection reported by children on Visual Rating Scale from 0=no pain to 10=maximal pain imaginable (VRS-11). Secondary endpoints were parent- and dentist-assessed pain intensity (measured on Numeric Rating Scale 1-10), patientsâ heart rate before and during dental treatment and satisfaction with received therapy (measured on Numerical Rating Scale 1-5.) Side effects of LI4 stimulation were also recorded. Results and Discussion The data of 49 children (22 females; age 10 ± 4 yrs; mean ± SD), who completed both visits, were analysed. Children reported less pain with than without acupuncture: 2.2 ± 2.5 vs. 3.9 ± 2.7; mean ± SD, p<0.001. Heart rate decreased after LI4 stimulation compared to ST alone throughout the dental treatment (p<0.05). LI4 stimulation was safe and raised better satisfaction with the treatment among children and parents, than ST alone (p<0.05). Other secondary endpoints were comparable between both sessions. Conclusion Stimulation of acupuncture point LI4 reduces pain and autonomous stress during injection of local anaesthetics in paediatric dentistry.
Die Herausforderung des Notarztes in der PrĂ€klinik besteht darin, innerhalb kĂŒrzester Zeit mittels begrenzter medizinischer Ausstattung und oftmals nur anhand von Symptomen eine suffiziente Diagnostik und Therapie zur Versorgung des Patienten zu gewĂ€hrleisten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist eine möglichst standardisierte Vorgehensweise in Form von Algorithmen notwendig. Hierzu werden von regionalen Wiederbelebungsorganisationen (ERC/AHA) auf der Grundlage des ILCOR anhand von â soweit möglich â evidenzbasierten Erkenntnissen die international geltenden Leitlinien zur Wiederbelebung entwickelt. Inwieweit in MV tĂ€tige NotĂ€rzte diesen zustimmen und welche persönlichen Merkmale des Notarztes (z. B. Alter, Weiterbildungsstatus) zu einer konsequenteren Umsetzung dieser fĂŒhren, beschreibt diese Dissertation. Ziel dabei ist, Ăberlegungen hinsichtlich der notfallmedizinischen Aus- und Weiterbildung anzustellen und letztlich durch Optimierung der StrukturqualitĂ€t einen Beitrag zur Verbesserung des QualitĂ€tsmanagements in der prĂ€hospitalen Notfallmedizin zu leisten. Letztlich soll die Versorgung von Notfallpatienten verbessert und gleichermaĂen die Zufriedenheit der NotĂ€rzte gesteigert werden. Anhand eines in MV im Zeitraum von Juli 2010 bis Mai 2012 an NotĂ€rzte gerichteten Fragebogens wurden u. a. die auch im A(C)LS-Kurs vermittelten Inhalte der Leitlinien von 2005/2010 zur Versorgung des akuten Koronarsyndroms, des Herz-Kreislauf-Stillstandes sowie zur Versorgung tachykarder und bradykarder Herzrhythmusstörungen thematisiert. Zudem wurden die genannten persönlichen Merkmale in Form von soziodemografischen Daten erfasst. Nach Erstellung eines Summenscores in Verbindung mit den soziodemografischen Daten konnte durch Anwendung statistischer Tests der Einfluss der persönlichen Merkmale auf die Umsetzung der Leitlinien analysiert werden. Einzelne Teilnehmer wurden aus den jeweiligen Tests ausgeschlossen aufgrund fehlender Angaben zu einzelnen Fragen bzw. soziodemografischen Daten. Insgesamt beteiligten sich 98 NotĂ€rzte. Mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von α †0,05 und entsprechender Ausschlussverfahren konnte festgestellt werden, dass die Beteiligung an den Zusatzausbildungen (ERC, AHA, Organisationen zur Traumaversorgung) mit p=0,036 und der Besitz der Qualifikation âIntensivtransportâ nach DIVI-Empfehlung (p=0,029) zu einer konsequenteren Umsetzung der Leitlinien fĂŒhrt. Bei den Variablen Alter, Geschlecht, Fachrichtung, Weiterbildungsstatus, Dauer der NotarzttĂ€tigkeit, durchschnittliche Anzahl an Notarztdiensten im Monat und Einsatzort des Notarztes lieĂ sich hingegen kein Zusammenhang in Bezug auf die Umsetzung der Leitlinien herstellen. Die Teilnahme am A(C)LS-Kurs betrĂ€gt 3,06%. An mindestens einer der ZusatzÂŹausbildungen nahmen 11,7% der NotĂ€rzte teil. Verglichen mit dem verpflichtenden 80-stĂŒndigen Notfallmedizinkurs werden bei den o. g. Zusatzausbildungen zur Vermittlung der Leitlinien StĂ€rken vor allem im effizienten Instruktoren-Teilnehmer-VerhĂ€ltnis, in der standardisierten Instruktorenausbildung und dem gut strukturierten Kurs- und Fortbildungsprogramm gesehen. Um den Kursstatus beizubehalten, ist eine Auffrischung im Abstand von zwei Jahren notwendig. In diesem Zusammenhang wĂ€re es wĂŒnschenswert, wenn wie z. B. in Ăsterreich oder Hessen auch in MV eine gesetzlich geregelte Fortbildungspflicht der NotĂ€rzte in festgelegten AbstĂ€nden eingefĂŒhrt wĂŒrde. Zur Sicherstellung der Vermittlung aktueller Leitlinien könnte der Notarztkurs mit einem A(C)LS-Providerkurs kombiniert werden. Um die niedrige Teilnahme am A(C)LS-Kurs zu steigern, sollten berufliche und finanzielle Anreize sowie ein regionales Kurszentrum in MV geschaffen werden. Die Beziehung zwischen der Qualifikation âIntensivtransportâ nach DIVI-Empfehlung und der konsequenteren Umsetzung der Leitlinien ist am ehesten auf die Kombination der ihr zu Grunde liegenden Anforderungen zurĂŒckzufĂŒhren. Hierzu gehören der Nachweis klinischer TĂ€tigkeit in der Intensivmedizin, die Notarztqualifikation, regelmĂ€Ăige Notarztdienste und die Absolvierung eines 20-stĂŒndigen Kurses Intensivtransport. In Anlehnung an den ADAC wĂ€re in der Luftrettung grundsĂ€tzlich die Qualifikation vorauszusetzen. Aus den voranstehenden Aussagen ergibt sich, dass eine regelmĂ€Ăige Fortbildung der NotĂ€rzte Grundvoraussetzung fĂŒr die Kenntnis und Umsetzung der Leitlinien im Umgang mit kardialen NotfĂ€llen ist. Ideen zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung von NotĂ€rzten bestehen, jedoch wurden diese bisher nur in AnsĂ€tzen verwirklicht. Durch das Zusammenwirken der Gesetz- und Verordnungsgeber, Ărztekammern und Arbeitgeber ist eine Verbesserung der Notfallversorgung zu erwarten.
Die hier vorliegende Dissertation befasst sich mit der Frage, ob es möglich ist eine diffuse Makulopathie, wie sie im Rahmen einer diabetischen Retinopathie auftreten kann, mit einer panretinalen Photokoagulation zu therapieren. Mit Hilfe einer ausfĂŒhrlichen Literaturrecherche wurden im ersten Teil der Arbeit mehrere Veröffentlichungen, welche sich mit panretinaler Lasertherapie befassen, untereinander verglichen. Ziel war es fĂŒr die verschiedenen Laserparameter Konfigurationen zu finden, mit denen die Resorption eines bestehenden Makulaödems gefördert wird. Die gröĂten Unterschiede, welche sich innerhalb der betrachteten Arbeiten bezĂŒglich einer Ădemzunahme zeigten, bezogen sich auf die Reihenfolge der Lasersitzungen. Um eine Ădemreduktion zu erzielen wird empfohlen, primĂ€r die mittlere Netzhautperipherie zu koagulieren um danach am hinteren Augenpol fortzufahren, wobei ein Abstand von mehr als zwei Papillendurchmesser zur Fovea von Bedeutung ist. So kann die eingangs hypoxische Netzhaut durch GefĂ€Ăanpassungen die Laser-induzierte inflammatorische Situation besser abfangen. BerĂŒcksichtigt werden sollte dabei, dass durch eine panretinale Laserkoagulation keine fokalen NetzhautverĂ€nderungen im Bereich der Makula beeinflusst werden können. Eine vorherige Netzhautdickenbestimmung mit Hilfe einer Optical Coherence Tomography erlaubt es diffuse Ădeme mit einer schlechten Prognose zu differenzieren. Da sich die in der Literaturrecherche gefundenen Parameter kaum von denen in der Augenklinik Greifswald unterscheiden, wurden im weiteren Verlauf der Studie die Daten von Diabetespatienten mit einem diffusen Makulaödem untersucht, welche von Juni 2008 bis Mai 2012 in der Laserabteilung der Klinik und Poliklinik fĂŒr Augenheilkunde in Greifswald behandelt wurden. Die Ergebnisse dieser Auswertung fĂŒhren einerseits zu der Empfehlung Patienten mit einer nicht-proliferativen diabetischen Retinopathie und einer diffusen Makulopathie vor einer panretinalen Photokoagulation einer GRID-Laserkoagulation zur Netzhautdickenreduktion zuzufĂŒhren. Andererseits wird eine prospektive Patientenstudie empfohlen, die weitere Untersuchungsparameter berĂŒcksichtigt um eine bessere Kontrolle der gefunden Ausschlusskriterien zu gewĂ€hrleisten.
Theoretischer Hintergrund: Ausdauerndes Handeln (Persistenz) ist fĂŒr das Erreichen schwieriger Ziele notwendig. Ohne Persistenz und die zugrundliegenden motivational-kognitiven Prozesse wĂŒrde eine Person bei auftretenden Schwierigkeiten jede Handlung sofort abbrechen. Allerdings stellen sich manche Ziel-Intentionen als kaum umsetzbar heraus, sodass das Ziel, wenn ĂŒberhaupt, nur unter unverhĂ€ltnismĂ€Ăig hohen Kosten erreicht werden kann. Persistenz wĂŒrde dann zu einer Verschwendung von Anstrengung, Zeit oder Geld fĂŒhren. Wie vorangegangene Studien gezeigt haben, neigen Menschen dazu, an solchen fehlgehenden oder verlustreichen Handlungen festzuhalten. Somit kann Persistenz nicht der einzige Faktor sein, der fĂŒr eine effektive und ressourcenschonende Zielverfolgung wichtig ist. Zielgerichtetes Verhalten muss auch an relevante VerĂ€nderungen, die wĂ€hrend des Zielstrebens auftreten, angepasst werden, was gegebenenfalls, z. B. bei Lebensgefahr, auch zum Handlungsabbruch fĂŒhren sollte. In der vorliegenden Arbeit wird eskalierende Persistenz als spezifischer Aspekt dieses Persistenz-FlexibilitĂ€ts-Dilemmas (Goschke, 2008) analysiert. Der volitionale Zustand, der die Grundlage zielgerichteter Persistenz bildet, wird ĂŒblicherweise als Commitment bezeichnet. GemÀà volitionspsychologischer AnsĂ€tze, wie der Goal-Setting Theorie (Locke & Latham, 2002) oder dem Rubikon-Model der Handlungsphasen (Gollwitzer, 1990), wird Commitment als Festlegung auf die Erreichung eines Ziels beschrieben. Das Konstrukt wird jedoch eher allgemein definiert. Mit der vorliegenden Arbeit wird das Commitment-Modell der Handlungsphasen (CMHP) vorgeschlagen, das auf dem Rubikon-Modell aufbaut und eine neue, prĂ€zisere Perspektive auf Commitment und dessen Implikationen fĂŒr eskalierende Persistenz bietet. Im CMHP wird Commitment als relative stabile Eigenschaft der Ziel-Intention verstanden, die die Aufrechterhaltung der Intention motivational und kognitiv unterstĂŒtzt. Somit bleiben die Intention und ihre Umsetzung bei hohem Commitment relativ unbeeinflusst von Problemen, Unannehmlichkeiten oder anderen negativen VerĂ€nderungen. In solchen FĂ€llen konzentriert sich die Person unbeirrt auf die Umsetzung und bewertet das Ziel weiterhin positiv. Diese anfĂ€nglich funktionale StabilitĂ€t der Intention kann zu eskalierender Persistenz fĂŒhren, wenn Risiken und Kosten der Zielverfolgung weiter ansteigen oder auf unvorteilhaftem Niveau verbleiben. GemÀà dem CMHP wird eskalierende Persistenz durch eine reduzierte kognitive ReprĂ€sentation von Problemen verursacht, die besonders bei hohem Commitment auftritt. Je höher das Commitment der Intention ist, desto stĂ€rker reduziert sich die kognitive ReprĂ€sentation von Problemen und desto unwahrscheinlicher ist es, dass ein Handlungsabbruch erwogen wird. Somit fĂŒhren bei hohem Commitment selbst schwerwiegende Problem nicht unmittelbar zum Handlungsabbruch. Empirische Studien: In Studie 1 (N = 115) sollte gezeigt werden, dass problembezogene Informationen bei hohem Commitment nur abgeschwĂ€cht kognitiv reprĂ€sentiert werden. Dazu wurden die Faktoren Commitment und Probleme bei einer computergestĂŒtzten Leistungsaufgabe experimentell variiert. Es zeigte sich modellkonform, dass bei geringem Commitment die kognitive ReprĂ€sentation der Probleme deutlich positiv vom Faktor Probleme abhing, wohingegen bei hohem Commitment sowohl geringe als auch starke Probleme kaum reprĂ€sentiert wurden. In Studie 2 gelang es Commitment (als stabilen Parameter der Intention) und VolitionsstĂ€rke (als flexiblen Parameter der Intention) empirisch zu differenzieren. In diesem LĂ€ngsschnittexperiment (N = 149) konnte gezeigt werden, dass das Commitment fĂŒr ein persönliches Ziel ĂŒber drei Wochen stabil verlief, wĂ€hrend die VolitionsstĂ€rke eine flexible Charakteristik aufwies. Zudem stimmte ein Modell mit zwei spezifischen Faktoren der Handlungsregulation (Commitment und VolitionsstĂ€rke) zu allen Messzeitpunkten deutlich besser mit den empirischen Daten ĂŒberein, als ein Modell mit nur einem globalen Faktor (Commitment = VolitionsstĂ€rke). In Studie 3 (N = 120) wurden ValiditĂ€tsprobleme des Commitment-Selbstberichts untersucht, die offenbar dem konstruierten Charakter von Intentionen in Laboruntersuchungen geschuldet sind. Bei persönlichen Zielen liegen demgegenĂŒber keine ValiditĂ€tsprobleme des Commitment-Selbstberichts vor. Diskussion: Die Annahmen des CMHP wurden durch die Ergebnisse ĂŒberwiegend bestĂ€tigt. In allen drei Studien wurde umso ausdauernder an problematischen Intentionen festgehalten, je höher das Commitment war. Die Konstrukte Commitment und VolitionsstĂ€rke konnten empirisch differenziert werden. Zudem wurde die spezifische Rolle von Commitment bei der kognitiven ReprĂ€sentation von problembezogenen Informationen gezeigt. AbschlieĂend wird die Bedeutung der Ergebnisse fĂŒr MaĂnahmen zur PrĂ€vention von eskalierender Persistenz diskutiert.
Demenzerkrankungen stellen gegenwĂ€rtig eine groĂe Herausforderung fĂŒr Gesellschaften dar, insbesondere vor dem Hintergrund demografischer Transitionsprozesse. Diese Tatsache erfordert innovative VersorgungsansĂ€tze. In der öffentlichen und akademischen Diskussion wurden bereits einige Interventionskonzepte vorgeschlagen, wobei eine gesundheitsökonomische Betrachtung der jeweiligen Vor- und Nachteilhaftigkeit bislang aussteht. Die vorliegende Arbeit untersucht die ökonomischen Auswirkungen verschiedener Interventionsszenarien. Es wird hierzu ein Markov-Modell verwendet, das die unterschiedlichen Kosten- und Nutzeneffekte der Interventionen unter BerĂŒcksichtigung verschiedener Perspektiven (Gesetzliche Krankenversicherung, Soziale Pflegeversicherung, Patienten und Angehörige) und Versorgungsarrangements (HĂ€uslichkeit, Wohngemeinschaft, Altenpflegeheim) analysiert. Die Untersuchung zeigt, dass einige Demenzinterventionen gesamtwirtschaftlich effizient sein könnten. Allerdings wird auch ein Teil der Interventionen von finanziellen Umverteilungen zwischen den beteiligten KostentrĂ€gern begleitet. Eine praktische Umsetzung effizienter Interventionen erfordert einige strukturelle Ănderungen in der Finanzierung von Gesundheitsleistungen.
Zielstellung des SHIP_1 assoziierten Projektes âMelanomscreeningâ war die Erfassung der HĂ€ufigkeit und AusprĂ€gung von melanozytĂ€ren Naevi, lichtbedingten Zeichen der Hautalterung und tumorösen HautschĂ€den innerhalb eines groĂen Probandengutes aus der Normalbevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns. Die Basiserhebung der SHIP ist eine Querschnittuntersuchung, die eine zufĂ€llig erhobene Bevölkerungsstichprobe, stratifiziert nach den Altersklassen zwischen 20 und 79 Jahren aus den StĂ€dten Greifswald, Stralsund und Anklam sowie 29 umgebenden Gemeinden, untersucht. In der assoziierten Studie âMelanomscreeningâ des FĂŒnf-Jahres-Follow-ups SHIP_1 wurden in den Jahren von 2002 bis 2006 insgesamt 2040 freiwillige Teilnehmer in der Haut-Poliklinik der Ernst-Moritz-Arndt UniversitĂ€t Greifswald begrĂŒĂt. Die Informationen der 971 MĂ€nner und 1069 Frauen im Alter zwischen 25 und 85 Jahren wurden zunĂ€chst in einem dermatologischen Fragebogen erfasst, woraufhin sich eine klinische Untersuchung des Probanden durch einen Ă€rztlichen Mitarbeiter der Klinik und Poliklinik fĂŒr Hautkrankheiten anschloss. Um Verzerrungen aufgrund des Drop-Outs von SHIP_0 zu SHIP_1 zu vermeiden und die Vergleichbarkeit bis zum assoziierten Projekt herzustellen, wurden die Ergebnisse mit einer Gewichtungsvariable erneut berechnet und kontinuierlich den Daten des âMelanomscreeningsâ gegenĂŒber gestellt. Zeichen der UV-Licht-bedingten Hautalterung konnten in Form von Elastose bei 64,2% der Teilnehmer festgestellt werden, Cutis rhomboidalis nuchae in 56,0% der FĂ€lle und Erythrosis interfollicularis bei 60,6% der Probanden. Insgesamt wurden in der untersuchten Population des Melanomscreenings die LichtschĂ€den im Schnitt um 2% im Vergleich zur SHIP_0 Erhebung unterschĂ€tzt (Elastose: 66,8%; Cutis r.n.: 58,8%; Erythrosis: 63,2%). Gewöhnliche Naevuszellnaevi fanden sich bei 85,5% der Untersuchten (gewichtet: 84,1%). Am hĂ€ufigsten wurde in 51,8% der FĂ€lle bis zu zehn NZN festgestellt, in der SHIP_0 Population lag dieser Anteil leicht höher bei 52,3%. Bei acht Prozent der teilnehmenden BĂŒrger lieĂen sich atypische Naevi ermitteln, in der Gewichtung wurde erkennbar, dass die PrĂ€valenz dieser HautverĂ€nderungen im âMelanomscreeningâ um 0,3% ĂŒberschĂ€tzt wurde. PrĂ€kanzerosen in Form einer aktinischen Keratose lag bei 5,3% der Probanden (n=108) vor, der gewichtete Anteil belief sich auf 6,1%. Solare Lentigines wurden bei 43,6% der Screening-Teilnehmer diagnostiziert (SHIP_0: 44,3%), pigmentierte Verruca seborrhoica zeigten sich in 24,5% der FĂ€lle (SHIP_0: 26,5%) und Epheliden wurden bei 38,6% der Probanden gesehen (gewichtet: 37,6%). Hautbefund bösartiger Tumore: Ein Basalzellkarzinom zeigten 36 Teilnehmer (1,8%), die PrĂ€valenz dieses Tumors wurde im âMelanomscreeningâ im Vergleich zur SHIP_0 Untersuchung kaum unterschĂ€tzt (1,9%). Das spinozellulĂ€re Karzinom konnte bei 0,2% der FĂ€lle erkannt werden (keine Abweichung im Vergleich zu SHIP_0), ein malignes Melanom wurde ausschlieĂlich bei einem Teilnehmer registriert. Analysen möglicher Risikofaktoren der in dieser Erhebung untersuchten Hautbefunde, ergaben folgende Ergebnisse. Alle Zeichen der lichtbedingten Hautalterung konnten signifikant hĂ€ufiger bei MĂ€nnern als bei Frauen nachgewiesen werden. Diese Assoziation trifft auch fĂŒr die aktinische Keratose zu (p < 0,001). Zudem nahm mit steigendem Alter die PrĂ€valenz dieser Erkrankungen deutlich zu. Es konnte zudem ein signifikant hĂ€ufigeres Auftreten von Basalzellkarzinomen bei Patienten mit aktinischer Keratose (p < 0,001) und den LichtschĂ€den Elastose (p = 0,001), Cutis rhomboidalis nuchae (p < 0,001) und Erythrosis interfollicularis (p = 0,007) festgestellt werden. Deutlich hĂ€ufiger traten auch Plattenepithelkarzinome bei Patienten mit aktinischer Keratose auf (p = 0,016). Die erhobenen Daten der untersuchten Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns untermauern die hohe PrĂ€valenz solarer HautschĂ€den, beispielsweise sind starke AusprĂ€gungen des Lichtschadens Elastose im SHIP_1 assoziierten Projekt âMelanomscreeningâ (6,5%) hĂ€ufiger als in der Augsburger KORA-Studie (1,9%). Zudem konnte die aktinische Keratose öfter bei Probanden der SHIP-Studie (5,3%) erkannt werden als beim Patientengut der Augsburger Untersuchung (2,8%). BegrĂŒndbar ist dies möglicherweise durch die berufliche Struktur der Region, gekennzeichnet durch die Arbeit auf der See und in der Landwirtschaft, besonders, da es sich bei Mecklenburg-Vorpommern um ein FlĂ€chenland handelt, dessen LandesflĂ€che zu fast 64% agrarisch genutzt wird.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss des KohĂ€renzgefĂŒhls auf die Entwick-lung der gesundheitlichen Situation im höheren Lebensalter untersucht. Im Sinne des salutogentischen Modells nach Antonovsky stellt dieses zentrale Konstrukt einen Medi-ator in der Beziehung von biopsychosozialen Ressourcen und Gesundheit dar. Die fĂŒr diese Analyse benötigten lĂ€ngsschnittlichen Daten wurden im Rahmen des Forschungs-verbandes âLebensqualitĂ€t fĂŒr Ă€ltere Menschen in Greifswald - Gesundheit und Bewe-gung im Alltag Ă€lterer Menschenâ (Greifswalder Altersstudie, GASt) in den Jahren 2001 und 2006 erhoben. Die Studienteilnehmer, die zum jungen und aktiven Teil der Bevölkerung zĂ€hlen sollten, wurden ĂŒber Aufrufe in den lokalen Medien und FaltblĂ€tter rekrutiert. Insgesamt konnte fĂŒr 125 Personen im Alter zwischen 59 und 89 Jahren ein lĂ€ngsschnittlicher Datensatz erhoben werden. Das subjektive Gesundheitsniveau der Studienteilnehmer wurde mit Hilfe der Philadelphia Geriatric Centre Morale Scale (PGCMS), dem Fragebogen zum subjektiven Gesundheitszustand (SF-36) mit seiner psychischen und körperlichen Summenskala sowie der Beschwerdeliste nach Zerssen (BL) erhoben. Die Analyse der Daten ergab zunĂ€chst, dass die Teilnehmer im Sinne des salutogeneti-schen Studienansatzes zu den jĂŒngeren und erfolgreich alternden Personen in der Ge-sellschaft gehörten. Die Analyse der Studienabbrecher hingegen ergab keine signifikan-ten Ergebnisse, so dass die Studie keine eindeutigen Hinweise lieferte, wie die Zahl der Studienabbrecher in zukĂŒnftigen lĂ€ngsschnittlichen Studien reduziert werden könnte. Im Gegensatz zu der ursprĂŒnglichen Annahme von Antonovsky konnte ĂŒber die Dauer der Studie eine Zunahme des KohĂ€renzgefĂŒhls gezeigt werden. Allerdings wurde das Signifikanzniveau knapp verpasst. Das KohĂ€renzgefĂŒhl zum Zeitpunkt der zweiten Datenerhebung korrelierte mit sieben der zehn erhobenen biopsychosozialen Ressourcen zum ersten Messzeitpunkt. In einer einfachen linearen Regression waren die Selbstwirksamkeitserwartung und die erwartete soziale UnterstĂŒtzung signifikante PrĂ€diktoren fĂŒr die Entwicklung des KohĂ€renzgefĂŒhls. In Bezug auf die GesundheitsmaĂe zum zweiten Messzeitpunkt zeigte sich das KohĂ€renzgefĂŒhl zum Zeitpunkt der ersten Datenerhebung nur fĂŒr das Wohlbefinden und das körperliche Beschwerdeniveau als signifikanter PrĂ€diktor. Allerdings klĂ€rte es fĂŒr drei der vier GesundheitsmaĂe jeweils zusĂ€tzliche Varianz auf. Dies konnte fĂŒr die psychische Gesundheit jedoch nicht gezeigt werden. Die Hypothese der Mediatorfunktion fand durch die Studienergebnisse BestĂ€tigung. Die Analyse der Daten zeigte, dass das KohĂ€renzgefĂŒhl einen Mediator zwischen den getesteten Ressourcen und dem Wohlbefinden, der psychischen Gesundheit sowie dem körperlichen Beschwerdeniveau darstellte. FĂŒr die körperliche Gesundheit konnte dies nicht nachgewiesen werden. Zudem fiel auf, dass in Bezug auf die drei vom KohĂ€renzgefĂŒhl moderierten GesundheitsmaĂe jeweils fĂŒnf Modelle mit den gleichen Ressourcen die Ergebnisse mit dem höchsten Signifikanzniveau aufwiesen. Diese waren die körperliche Belastbarkeit, das SelbstwertgefĂŒhl, die Selbstwirksamkeitserwartung, die erwartete soziale UnterstĂŒtzung und die AlltagsaktivitĂ€ten.
Im modernen hygienischen SelbstverstĂ€ndnis westlicher und ostasiatischer Kulturen spielt die Reduktion des SchweiĂgeruchs eine zentrale Rolle. Dies wird durch eine Verringerung der SchweiĂsekretion, die BekĂ€mpfung schweiĂgeruchverursachender Bakterien und die Maskierung des Restgeruchs erreicht. Ein PrĂ€ventivkonzept auf der Basis der Reduktion von apokrinen Sekreten konnte bisher nicht etabliert werden. Dies ist darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass die Stoffwechselwege, auf denen SchweiĂgeruchprĂ€kursoren entstehen und sekretiert werden, nicht umfassend untersucht wurden. Vorarbeiten zu dieser Arbeit lieferten jedoch bereits Hinweise darauf, dass das Transportprotein ABCC11 eine bedeutende Komponente in der Entstehung von SchweiĂgeruch darstellt. FĂŒr den kaukasischen Körpergeruch ist u.a. das schwefelhaltige GeruchsmolekĂŒl 3-Methyl-3-sulfanylhexanol charakteristisch. In der vorliegenden Arbeit wurde durch Messung des ABCC11-vermittelten Transports in isolierten Membranvesikeln gezeigt, dass der postulierte GlutathionylprĂ€kursor von 3-Methyl-3-sulfanylhexanol (SG3MHol) ein Transportsubstrat darstellt, wĂ€hrend fĂŒr das final auf der Haut nachweisbare Cysteinyl-Glycyl-Konjugat (CG3MHol) kein ABCC11-vermittelter Transport festgestellt werden konnte. Dies legt nahe, dass in den apokrinen sekretorischen Vesikeln SG3MHol zu CG3MHol umgewandelt wird. Diese Reaktion wird durch Îł-Glutamyltransferasen katalysiert. Sowohl auf mRNA- als auch auf Proteinebene konnte die Expression von Îł-Glutamyltransferase 1 (GGT1) in der apokrinen SchweiĂdrĂŒse nachgewiesen werden. Immunfluoreszenzmikroskopische Analysen gaben darĂŒber hinaus den Hinweis auf eine Lokalisation in apikalen Vesikeln sekretorischer Zellen. Durch rekombinantes humanes GGT1 konnte die Abspaltung der Îł-peptidisch gebundenen GlutaminsĂ€ure des SG3MHol in vitro katalysiert werden. Der Nachweis des entstehenden CG3MHol wurde durch massenspektrometrische Verfahren erbracht. Auf diese Weise konnten sowohl die Frage nach der Rolle des ABCC11-vermittelten Transports, als auch der intravesikulĂ€ren Deglutamylierung durch GGT1 beantwortet werden. FĂŒr die Entstehung des Glutathionylkonjugats von 3-Methylhexanol (3MHol) wurde mit GSTM5 eine Glutathion-S-Transferase identifiziert, die auf mRNA- und Proteinebene abundant in apokrinen SchweiĂdrĂŒsen exprimiert wird. FĂŒr die Konjugation mit GSH wurde mit 3-Methylhex-2-enal (3MHal) eine α, ÎČ-ungesĂ€ttige Carbonylverbindung untersucht. Das aus der Konjugation hervorgehende aldehydische Glutathionylkonjugat SG3MHal wurde durch NMR-Spektroskopie nachgewiesen, allerdings entstand es unter in vitro Bedingungen auch in Abwesenheit Glutathion-transferierender Enzyme. Vor einem Transport durch ABCC11 muss SG3MHal jedoch noch zum alkoholischen SG3MHol reduziert werden. Hinweise auf das beteiligte Enzym Aldo-Keto-Reduktase 1 B10 (AKR1B10) konnten wiederum aus mRNA-Expressionsdaten entnommen werden. Auf Proteinebene konnte AKR1B10 ebenfalls nachgewiesen werden. Dieses Enzym ist unter anderem in der Lage aldehydische Glutathionylkonjugate zu reduzieren. FĂŒr die Reduktion von SG3MHal zu SG3MHol durch AKR1B10 konnten in vitro erste Anhaltspunkte gefunden und durch massenspektrometrische Verfahren bestĂ€tigt werden. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmalig ein potentieller Entstehungsweg von schwefelhaltigen SchweiĂgeruchprĂ€kursoren postuliert und durch experimentelle Befunde gestĂŒtzt. Die beteiligten enzymatischen Umsetzungs- und TransportvorgĂ€nge wurden in vitro nachgestellt und die Entstehung der SchweiĂgeruchprĂ€kursoren damit in die NĂ€he von Detoxifizierungsprozessen gerĂŒckt. Der in dieser Arbeit beschriebene trunkierte Mercapturatweg der apokrinen SchweiĂdrĂŒse stellt damit einen ersten Ansatz dar, die Entstehung sekretierter GeruchsvorlĂ€ufermolekĂŒle zu erklĂ€ren. Dies liefert einen Angriffspunkt zur kosmetischen Reduktion von SchweiĂgeruch an seiner Wurzel. FĂŒr die beteiligten SchlĂŒsselenzyme konnten bereits erste Inhibitoren identifiziert werden.
Die Inaktivierung von Bakterien durch Antiseptika, z. B. auf chronischen Wunden ist unter anderem aufgrund der Bildung von Biofilmen erschwert. Ebenso stellt die Entwicklung von Resistenzen gegenĂŒber Antibiotika ein immer gröĂer werdendes Problem bei der Behandlung von Infektionen dar. Zudem ist die antimikrobielle Behandlung nur ein Teilaspekt, um chronisch infizierte Wunden in einen regenerativen Heilungsprozess zu ĂŒberfĂŒhren. Daher sind neue, alternative Behandlungsstrategien von hoher Bedeutung. HierfĂŒr scheint physikalisches Plasma aufgrund seiner antimikrobiellen wie auch wundheilungsfördernder Wirkungsweise eine aussichtsreiche Perspektive darzustellen. Zur Erzeugung von sog. Tissue Tollerablen Plasma (TTP) stehen verschiedene Plasmaquellen zur VerfĂŒgung, die zur Anwendung gegen Mikroorganismen in Biofilmen in Frage kommen. In der vorliegenden Arbeit wurden der kinpen09 und zwei Dielektrisch-Behinderte-OberflĂ€chen-Entladungs-Quellen, die Conplas- und die Epoxidharz-Plasmaquelle, auf ihre antimikrobielle Wirkungsweise mit Argonplasma mit und ohne Sauerstoffbeimischung und mit Luftplasma v. a. an Biofilmen mit P. aeruginosa SG81 und S. epidermidis RP62A untersucht. Mit dem kinpen09 wurde zusĂ€tzlich die antimikrobielle EffektivitĂ€t von Plasma mit Helium oder Stickstoffbeimischungen getestet. Bei Einsatz des kinpen09 zeigte sich Argon als das antimikrobiell effektivste TrĂ€gergas. Bei der Epoxidharz-Plasmaquelle war Luftplasma am wirksamsten. Bei der Conplas sind Luft- und Argonplasma etwa gleich effizient gegen mikrobielle Biofilme. Die Reduktionsraten bei Argonplasma mit dem kinpen09 und Conplas lagen nach 300 s Expositionszeit bei P. aeruginosa bei ca. 5 log10 und mit dem kinpen09 bei S. epidermidis bei 3 log10. Diese Reduktionsraten ĂŒbersteigen mit Ausnahme von 300 s Ar+O2-Plasma (kinpen09) die Wirksamkeit von Chlorhexidin (0,1 %), einem Standard-Antiseptikum zur Behandlung von Biofilmen, nach 10 min Behandlungsdauer von ca. 1,5 log10 signifikant (p < 0,005). In Ăbereinstimmung zur Literatur lĂ€sst sich aus den Ergebnissen ableiten, dass v. a. Sauerstoffradikale fĂŒr die antimikrobielle Wirksamkeit verantwortlich sind. Neben der alleinigen Anwendung von TTP könnten Kombinationsbehandlungen mit Antiseptika aussichtsreiche Verfahren zur gezielten Inaktivierung von Mikroorganismen in Biofilmen und zur Modulation von Wundheilungsprozessen darstellen.
Die vorliegende Arbeit sollte an einer Kohorte von N = 119 schwerstverletzten Patienten (ISS > 16 Punkte) die Polymorphismen IL-10-1087 und IL-10-597 in der Promotorregion des Interleukin-10 Gens hinsichtlich ihrer FĂ€higkeit als genetischer Marker fĂŒr das Auftreten einer Sepsis nach schwerem Trauma untersuchen. Die Basisdaten (demographische Verteilung, Verletzungsschwere) des vorliegenden Patientenkollektivs sind mit Kollektiven anderer Studien zu verschiedenen Outcomeparametern nach schwerem Trauma vergleichbar. N = 43 der N = 119 Patienten starben im Verlauf, N = 15 Patienten in den ersten 24 Stunden nach dem Trauma. N = 37 Patienten entwickelten posttraumatisch eine Sepsis. Die univariate KAPLAN-MEIER-Analyse zeigte eine signifikant niedrigere Frequenz des Genotyps -1087AA bei den Patienten, die eine Sepsis entwickelten (0,189; p = 0, 032). Das Allel -1087G hatte bei den Patienten, die posttraumatisch eine Sepsis entwickelten, eine signifikant hĂ€ufigere Frequenz (0,811; p = 0, 032). FĂŒr alle anderen Geno- und Alleltypen der beiden Polymorphismen fanden sich keine signifikanten Verteilungsmuster. Der Genotyp -597AA wurde im gesamten Kollektiv nur vier Mal beobachtet. Bei Patienten mit einer Sepsis wurde dieser Genotyp gar nicht nachgewiesen. Ein HomogenitĂ€tsnachweis fĂŒr die jeweiligen Kollektive aller Genotypen ist erfolgt. Der Schockindex (p < 0, 0001), der ISS (p = 0, 001) und die Rarifizierung des Genotyps -1087AA (gleichbedeutend mit der HĂ€ufung des Allels -1087G) in der Gruppe der septischen Patienten (p = 0, 011) lieferten auch in der multivariaten Analyse signifikante Ergebnisse. Die signifikante Rarifizierung des Genotyps -1087AA bzw. signifikante HĂ€ufung des Alleltyps -1087G in der Gruppe der septischen Patienten könnten ein Hinweis fĂŒr eine schĂŒtzende Funktion des Genotyp -1087AA bzw. eine prĂ€disponierende Funktion des Allels -1087G, eine Sepsis zu entwickeln, sein. Ein pathophysiologisches ErklĂ€rungsmodell fĂŒr dieses beobachtete PhĂ€nomen liefert die âtwo-hitâ-Theorie (nach MOORE et al., modifiziert nach MONNERET et al.). Unter BerĂŒcksichtigung des zeitlichen Verlaufes nach einem schweren Trauma könnte durch die vermehrte antiinflammatorische AktivitĂ€t der TrĂ€ger des Allels -1087G auf Grund eines dadurch ausgeprĂ€gteren CARS (Compensatory Antiinflammatory Response Syndrome) eine PrĂ€disposition bestehen, auf dem Boden einer relativen Immunsuppression eine Sepsis zu entwickeln. Der Einfluss der Polymorphismen auf molekulare Mechanismen der SignalĂŒbertragung fĂŒr unterschiedliche Effektorfunktionen des Interleukin-10 ist zur Zeit noch unklar. Verschiedene Mechanismen der Signaltransduktion vermitteln unterschiedliche, zum Teil sogar gegensĂ€tzliche Effektorfunktionen des Interleukin-10. Zur weiteren Verifizierung des Einflusses der IL-10 Polymorphismen nach einem schwerem Trauma sind zusĂ€tzliche Studien notwendig, welche fĂŒr die entsprechenden Genotypen die Outcomeparameter SIRS, Sepsis, septischer Schock sowie infektiöses und nichtinfektiöses MODS und deren MortalitĂ€t als Funktion der Zeit analysieren. Auf Grund der dazu notwendigen Stratifizierung scheint die Realisierung eines reprĂ€sentativen Patientenkollektivs nur im Rahmen einer Multicenterstudie möglich.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Funktionsweise und das Lösekraftverhalten von gegossenen Konusteleskopen untersucht und einer Wertung unterzogen. Unter standar-disierten Bedingungen wurden drei Hohlschliffe hergestellt, die in unterschiedlichen Winkeln zur Einschubrichtung auslaufen (γ=17°, 45°, 91°) und mit einem klassischen Konusteleskop (γ=0°) verglichen.
Das in der Transplantationsmedizin hĂ€ufig verwendete Immunsuppressivum Cyclosporin A (CsA) hemmt wichtige Transportproteine in der Niere, induziert oxidativen Stress und trĂ€gt zur Entwicklung einer Dysfunktion des GefĂ€Ăsystems bei. Neben der durch CsA vermittelten arteriellen Hypertonie sind die akute und die chronische NephrotoxizitĂ€t weitere Folgen des Medikamenteneinsatzes. Die akute CsA-Nephropathie ist reversibel und geht mit hĂ€modynamischen VerĂ€nderungen einher, die in einer Reduktion des renalen Blutflusses, einer Erhöhung des renalen GefĂ€Ăwiderstandes und einer Verminderung der glomerulĂ€ren Filtrationsrate bestehen. Die genauen Mechanismen, die zu diesen hĂ€modynamischen VerĂ€nderungen fĂŒhren, sind allerdings unklar. Cyclosporin A wird hauptsĂ€chlich hepatisch eliminiert, aber auch renal unter Beteiligung transepithelialer Transportprozesse ausgeschieden. Zu den Transportproteinen, die das Pharmakon ĂŒber die apikale Membran der proximalen Tubulusepithelzellen sezernieren, zĂ€hlt multidrug resistance-related protein 2 (Mrp2). Experimentelle Studien zeigen, dass eine generalisierte Mrp2-Defizienz mit der Akkumulation von Mrp2-Substraten in Geweben und extrazellulĂ€ren FlĂŒssigkeiten assoziiert ist. Die Bedeutung einer Fehlfunktion dieser Effluxpumpe fĂŒr die renale CsA-Substanzelimination und die CsA-NephrotoxizitĂ€t ist bisher jedoch nur wenig definiert. In unseren Untersuchungen stellte die hochdosierte Cyclosporin A-Behandlung in Kombination mit der nieren-spezifischen Ausschaltung des Transporters Mrp2 den experimentellen Ansatz fĂŒr die Bearbeitung der Fragestellung dar, ob eine renale Mrp2-Funktionsminderung die akute CsA-NephrotoxizitĂ€t verstĂ€rkt. Der Fokus wurde dabei auf die in-vivo-Untersuchung vaskulĂ€rer Mechanismen gelegt, die zum nichtimmunologisch bedingten Versagen von Nierentransplantaten beitragen können. Zu diesem Zweck wurden Nierenkreuztransplantationsexperimente durchgefĂŒhrt, bei denen durch die Wahl des Spendertieres bzw. Transplantates eine nierenspezifische Mrp2-Defizienz in den EmpfĂ€ngertieren erzeugt werden konnte. Bei den gewĂ€hlten RattenstĂ€mmen tritt aufgrund der hochgradigen genetischen Ăbereinstimmung keine TransplantatabstoĂung auf, wodurch potenziell toxische Cyclosporin-A-Effekte weitgehend unabhĂ€ngig von entzĂŒndlichen Prozessen untersucht werden können. Den Versuchstieren wurde peroral entweder CsA in einer Dosierung von 30 mg*kg-1*d-1 oder Placebo ĂŒber einen Zeitraum von sieben Tagen verabreicht. An Tag 28 post transplantionem wurden die akuten Experimente zur Untersuchung der renalen HĂ€modynamik durchgefĂŒhrt. Nach Instrumentierung der narkotisierten Tieren und Erhebung der Messwerte fĂŒr die Herzfrequenz, den arteriellen Blutdruck sowie die basalen renalen hĂ€modynamischen Parameter wurde Urin zur spĂ€teren Bestimmung der glomerulĂ€ren Filtrationsrate mittels Inulin-Clearance gewonnen. FĂŒr die Untersuchung der endothelialen Funktion und der Agonist-induzierten Vasokonstriktion der renalen NierentransplantatgefĂ€Ăe wurde ein um die A. renalis des Transplantates platzierter Ultraschalltransitzeit-Durchflussmesser genutzt, mit welchem der renale Blutfluss nach Applikation der vasoaktiven Substanzen Acetylcholin, Phenylephrin und Angiotensin II gemessen werden konnte. Die Pharmaka-Applikation erfolgte unter Nutzung einer Minikassettenpumpe lokal in die Nierenarterie, um systemische Effekte der Pharmaka auf den Blutdruck und Blutdruck regulierende Systeme weitgehend auszuschlieĂen. Die Auswertung der basalen hĂ€modynamischen Daten fĂŒr die Herzfrequenz, den arteriellen Blutdruck, den renalen Blutfluss und den renalen GefĂ€Ăwiderstand zeigte keine statistisch signifikanten Gruppenunterschiede in dem fĂŒr die vorliegenden Untersuchungen genutzten Transplantationsmodell. Auch hatten weder die hochdosierte CsA-Behandlung noch der renale Mrp2-Expressionsstatus einen signifikanten Einfluss auf die endotheliale Funktion, die Agonist-induzierten renalen GefĂ€Ăantworten, den reaktiven renalen GefĂ€Ăwiderstand und die renale Morphologie. Die hochdosierte CsA-Be-handlung verminderte jedoch statistisch signifikant die glomerulĂ€re Filtrationsrate und das Gewicht der EmpfĂ€ngertiere. Zusammenfassend zeigen die Untersuchungen, dass die durch die hochdosierte CsA-Behandlung in dem verwendeten Transplantationsmodell induzierten hĂ€modynamischen Effekte unabhĂ€ngig von der nierenspezifischen Mrp2-Expression waren, was gegen einen entscheidenden Einfluss dieses Transportproteins auf die akute CsA-induzierte Nephropathie spricht.
Fragebogenuntersuchung an jungen Verkehrsteilnehmer aus Vietnam Fragebogenuntersuchung Nach Datenbereinigung n= 662 junge Verkehrsteilnehmer aus Vietnam Eingebunden in EU-Projekt mit drei KernaktivitĂ€ten Kernergebnisse Dominanz Fahrradfahrer und motorisierte Zweiradfahrer Geringe Compliance mit Verkehrsregeln Hohe PrĂ€valenz risikosteigernder Verhaltensweisen Assoziationen mit Geschlecht, Alter und Art der Verkehrsteilnahme Gute Ăbereinstimmung mit der (wenigen) Referenzliteratur Fazit Grundlegende Verkehrssicherheitsprobleme vergleichbar mit anderen LMIC und IndustrielĂ€ndern Transfer von Forschung und Wissen sinnvoll
Das im Rahmen dieser Arbeit etablierte Verfahren zur morphometrischen Bewertung der lokalen EntzĂŒndungsreaktion nach Implantation von Biomaterialien stellt eine reproduzierbare, vielfĂ€ltig anwendbare Methode dar. Das Programm ImageJ ermöglicht ein einfaches, modifiziertes Adaptieren dieses Analyseverfahrens an verschiedene immunhistochemische Untersuchungen. Die Anwendung des etablierten manuellen ZĂ€hlverfahrens ermöglichte in den nachfolgenden Untersuchungen den Nachweis, dass das Konzept der Beschichtung von Implantatmaterialien mit einer biomimetischen Membran, basierend auf dem Phospholipid POPE, keine negativen EinflĂŒsse auf die akute und chronische EntzĂŒndungsreaktion im das Implantat umgebenden Gewebe zeigte. Die Herstellung von biomimetischen OberflĂ€chen als Implantatbeschichtung, die von den Zellen als körpereigen erkannt wird, könnte somit die langfristige Integration des Implantats in den Wirtsorganismus verbessern. Zusammen mit den In-vitro-Ergebnissen [Willumeit et al., 2007], in denen gĂŒnstige Auswirkungen dieser Beschichtung auf Zell- und BakterienadhĂ€sion nachgewiesen wurden, zeigen die In-vivo-Befunde der vorliegenden Arbeit das Potential von Phospholipidbeschichtungen zum Erreichen von lang andauernder IntegritĂ€t und BiofunktionalitĂ€t metallischer Implantate in der klinischen Anwendung.
Eine Maximalkomplikation der Sepsis stellt das Multiorganversagen dar, welches mit dem Auftreten einer disseminierten intravasalen Koagulopathie (DIC) und gleichzeitig einem letalen Endpunkt assoziiert ist. Es gibt bisher keine wirksame Therapie, zuletzt scheiterte die Anwendung von aktiviertem Protein C (APC) in klinischen Studien. Es fehlt an geeigneten Tiermodellen, um die Grundlagen der Pathophysiologie der DIC zu verstehen. Die Colon Ascendens Stent Peritonitis (CASP) stellt ein Modell der Schweren Sepsis dar. In der schweren Sepsis kommt es bei 37 % der Patienten zu einer DIC. Die klinischen Diagnosekriterien der DIC sollten im Mausmodell der CASP analysiert werden, um anschlieĂend Untersuchungen zur Bedeutung des CC-Chemokinrezeptors 4 (CCR4) auf Thrombozyten fĂŒr die DIC zu tĂ€tigen. Hierzu wurden zunĂ€chst durchflusszytometrische Untersuchungen zur Aktivierung des Thrombozyten in der Sepsis getĂ€tigt, welche zeigten, dass es zu einer vermehrten AusschĂŒttung von α-Granula im septischen Verlauf kam. Der Thrombozyt beteiligt sich anscheinend aktiv durch die AusschĂŒttung seines Sekretoms an den immunologischen VorgĂ€ngen einer Sepsis. ZusĂ€tzlich konnte mit molekularbiochemischen und proteinbiochemischen Methoden gezeigt werden, dass der Thrombozyt die FĂ€higkeit des SpleiĂens und der Proteinbiosynthese aus entwicklungsgeschichtlich jĂŒngeren Zeiten konservierte. Im Modell der CASP zeigte die Wildtyp-Maus eine signifikant erniedrigte Thrombozytenzahl, erniedrigte Fibrinogenplasmaspiegel, Thrombozytenablagerung in der Leber und eine verlĂ€ngerten extrinsische Gerinnungszeit. Diese Kriterien beschreiben das klinische Vorhandensein einer DIC. In den vergleichenden Untersuchungen des AusmaĂes der DIC der CCR4-defizienten Maus mit der Wildtyp-Maus konnten keine Unterschiede detektiert werden. Die CCR4-defiziente Maus hat einen Ăberlebensvorteil in der Sepsis trotz der klinischen Kriterien einer DIC. Sowohl der Fibrinogen-ELISA als auch die Immunfluoreszenzhistologien hatten methodisch bedingte SchwĂ€chen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass die vorgelegte Arbeit keinen negativen Einfluss des CCR4 auf die DIC detektieren konnte. Die Bedeutung der CCR4-vermittelten Aggregation des Thrombozyten fĂŒr den Organismus bleibt unklar. Festzuhalten ist, dass das CASP-Modell geeignet ist um das klinisch-analytische Bild einer DIC in der Schweren Sepsis zu untersuchen. Vor dem Hintergrund mangelnder realitĂ€tsnaher Tiermodelle leistet dies einen Beitrag fĂŒr weitere Forschung. Die Experimente zur mRNA-Regulation und Protein-Synthese bilden einen weiteren Baustein im VerstĂ€ndnis des Thrombozyten als kernlose Immunzelle. In ihrer Gesamtheit soll die vorgelegte Arbeit die Sichtweise auf Thrombozyten schĂ€rfen. Es handelt sich hierbei nicht um âMegakaryozytenzelltrĂŒmmerâ, deren Funktion ausschlieĂlich in der Blutgerinnung zu suchen ist. Vielmehr können Thrombozyten als eine Art Andenken an die Phylogenese des Immunsystems angesehen werden. DreiĂigmillionen Jahre Entwicklungsgeschichte sind zwischen dem Amöbozyten und dem Thrombozyten vergangen und haben ein breites Rezeptor- und Mediatorrepertoire erhalten. Ob diese dem Organismus im Falle einer Sepsis nutzen oder eher schaden bleibt zu klĂ€ren. Dass das Fehlen von Thrombozyten in bestimmten inflammatorischen Konstellationen einen Vorteil darstellt, ist auch fĂŒr die abdominelle Sepsis untersucht. Die Depletion von Thrombozyten erzeugt eine 60 %-ige Verringerung des zellulĂ€ren Ădems und des pulmonalen Schadens. In folgenden Untersuchungen soll das Modell der CASP genutzt werden um den Einfluss von Thrombozyten auf die DIC und das Ăberleben in der CASP zu untersuchen.
Im Rahmen dieser Dissertation wurden Gene von Baeyer-Villiger-Monooxygenasen (BVMOs) aus Cylindrocarpon radicicola ATCC 11011 identifiziert und die Enzyme im Vergleich mit prokaryotischen BVMOs charakterisiert. Ziel dabei war es, das enzymatische Potenzial dieses filamentösen Pilzes bezĂŒglich der biokatalytischen Baeyer-Villiger-Oxidation zu evaluieren.
Da das Genom von C. radicicola nicht sequenziert war, wurden zur Auffindung neuer BVMO-Sequenzen Methoden der Proteinaufreinigung sowie eine Identifizierung ĂŒber molekularbiologische AnsĂ€tze angestrebt. Die BVMO konnte jedoch nicht ĂŒber eine Aufreinigung aus dem Zellextrakt von C. radicicola, unter Anwendung eines dreistufigen Reinigungsprotokolls, in der fĂŒr nachgelagerte Untersuchungen erforderlichen Reinheit gewonnen werden. Aus diesem Grund erfolgte die Identifizierung von BVMO-Sequenzen mit Hilfe molekularbiologischer Methoden. Mit degenerierten Primern, welche konservierte Sequenzbereiche bekannter BVMOs enthielten und ĂŒber die CODEHOP-Strategie abgeleitet wurden, konnten drei zu BVMOs homologe Sequenzfragmente amplifiziert und identifiziert werden. Zwei der Sequenzen waren homolog zu putativen pilzlichen Steroidmonooxygenasen (STMOs). Durch Sequenzvergleiche konnte gezeigt werden, dass diese Sequenzen vermutlich kryptische Gene darstellen. Aus diesem Grund erfolgten keine weiteren Untersuchungen zu diesen zwei Sequenzen. Es gelang jedoch, eine der aus C. radicicola neu identifizierten Sequenzen funktionell in E. coli ĂŒberzuexprimieren, wobei diese in weiteren Untersuchungen als Cycloalkanonmonooxygenase (CAMO) identifiziert werden konnte. Die PrimĂ€rstruktur dieser BVMO besteht aus 531 AminosĂ€ureresten, welche ca. 45% SequenzidentitĂ€t zu bekannten Cyclohexanonmonooxygenasen (CHMOs) aufweisen. Die Expression des mit aminoterminalem Hexahistidintag fusionierten Proteins wurde erfolgreich auf einen 20-Liter-MaĂstab vergröĂert und die CAMO nachfolgend aufgereinigt. Die CAMO weist ein breites Substratspektrum auf, wobei ein Umsatz vieler cycloaliphatischer und bicycloaliphatischer Ketone ermittelt werden konnte. Dabei ist die hohe katalytische Effizienz gegenĂŒber Cyclobutanon als eine besondere Eigenschaft dieser BVMO hervorzuheben. FĂŒr die CAMO konnte kein Umsatz von Steroiden ermittelt werden. Neben der Oxygenierung von Cycloalkanonen konnte fĂŒr das Enzym eine AktivitĂ€t gegenĂŒber offenkettigen Ketonen wie Cyclobutyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexylmethylketon nachgewiesen werden. Die neu beschriebene eukaryotische BVMO katalysiert folglich Reaktionen, die bisher fĂŒr viele prokaryotische BVMOs - so insbesondere CHMOs - nicht beschrieben wurden. Die nachgewiesene FĂ€higkeit von C. radicicola, mit Cyclohexanon als einziger Kohlenstoff- und Energiequelle zu wachsen, deutet auf eine katabole Funktion der Umsetzung von Cycloalkanonen hin. Diese Eigenschaft ist fĂŒr Sanierungsverfahren mineralölbelasteter Umweltkompartimente von Bedeutung und war bisher nur fĂŒr wenige Pilze bekannt. Da bisher keine BVMOs aus eukaryotischen Organismen rekombinant hergestellt wurden, stellt die im Rahmen dieser Arbeit erfolgreich durchgefĂŒhrte rekombinante Expression der CAMO aus C. radicicola das erste Beispiel fĂŒr ein derartiges Enzym dar.
FĂŒr einen GroĂteil der fĂŒr C. radicicola beschriebenen biokatalytischen FĂ€higkeiten ist eine Steroidmonooxygenase (STMO) von besonderer Bedeutung. Daher wurde zu Vergleichszwecken das Substratspektrum einer STMO aus Rhodococcus rhodochrous DSM 43269 analysiert. Hierbei konnte erstmals gezeigt werden, dass dieses Enzym neben Steroiden auch weitere offenkettige Ketone wie Cyclopentyl- und Cyclohexylmethylketon umsetzt. Besonders interessant war dabei die nachgewiesene STMO-katalysierte Oxygenierung von Cyclobutanonderivaten, da das Enzym mit Ausnahme dieser Substratgruppe nur lineare Ketone umsetzt.
Da sowohl fĂŒr die CAMO aus C. radicicola als auch fĂŒr die STMO aus R. rhodochrous ein Umsatz von Cyclobutanonderivaten nachgewiesen werden konnte, wurde deren EnantioselektivitĂ€t in Biokatalysen mit dem Substrat 3-Phenylcyclobutanon untersucht und mit der CHMO aus Acinetobacter calcoaceticus verglichen. Die CAMO zeigte dabei eine höhere EnantioselektivitĂ€t als die CHMO. Dagegen ist die STMO enantiodivergent zur CHMO und weist eine höhere EnantioselektivitĂ€t als bisher bekannte (S)-selektive BVMOs auf. Die untersuchten BVMOs bieten somit ein hohes Potenzial im Bereich der Herstellung chiraler Butyrolactonderivate, welche wertvolle Bausteine fĂŒr die Naturstoffsynthese darstellen.
Ein weiterer Aspekt lag in der Erweiterung des Substratspektrums der STMO aus R. rhodochrous ĂŒber rationales Protein-Design, um so ein tieferes VerstĂ€ndnis der Sequenz-AktivitĂ€ts-Beziehungen zu gewinnen. Basierend auf Ergebnissen der Literatur bezĂŒglich Mutanten der zu dieser STMO homologen Phenylacetonmonooxygenase aus Thermobifida fusca wurden Varianten der STMO aus R. rhodochrous erzeugt. FĂŒr diese konnte jedoch kein erweitertes Substratspektrum ermittelt werden.
Diese vorliegende Arbeit untersuchte im Zeitraum von 1994 bis 2003 im Johanniter Krankenhaus Stendal operierten Patienten mit Nierenzellkarzinom bezĂŒglich ihrer Histologie, Grading, Alter, Geschlecht, Erkrankung an Diabetes mit BerĂŒcksichtigung der Diabetesdauer und Behandlungsart, Vergleich der DiabetesprĂ€valenz gegenĂŒber der Normalbevölkerung, das Rauchen als Risikofaktor, die prĂ€operativen Laborwerte, Begleiterkrankungen mit Zweit- bzw. Drittkarzinomen, kardiovaskulĂ€re Erkrankungen und sonstige Erkrankungen. Die histologischen Befunde und die Paraffin-Blöcke der NZK wurden vom Pathologischen Institut Stendal zur VerfĂŒgung gestellt. Insgesamt wurden in dieser Zeit 217 Patienten wegen eines histologisch gesicherten NZK operiert. Als Vergleichsgruppen wurden Patienten mit Harnblasenkarzinom und Prostatakarzinom, welche im Krankenhaus Stendal im gleichen Zeitraum behandelt wurden, untersucht und miteinander verglichen. Ziel dieser Arbeit war die Beschreibung eines Kollektivs von Patienten mit Nierenzellkarzinom hinsichtlich des Vorhandenseins eines Diabetes mellitus und anderer Begleiterkrankungen. Die 217 Patienten mit Nierenzellkarzinom wurden dann in dieser Studie nach ihrer Histologie in klarzellige und nicht-klarzellige Nierenzellkarzinome unterteilt und diese nach o. g. Kriterien verglichen. Ein weiterer Untersuchungspunkt war das Tumorgrading der Patienten mit gut bis mĂ€Ăig differenzierten Stadium G1 bzw.G2 gegenĂŒber schlecht bis undifferenzierten G3 bzw. G4 bei Nierenzellkarzinom. Hier wurden auch die gleichen o. g. Kriterien miteinander verglichen. Ein Vergleich der Patienten mit NZK nach ihrem MalignitĂ€tsgrad in der Gruppe der Patienten mit guter Prognose (MalignitĂ€tsgrad G1 und G2) gegenĂŒber der Gruppe der schlechten Prognose (MalignitĂ€tsgrad G3 und G4) erbrachten keine signifikanten Unterschiede beim Vergleich der Kriterien: Geschlecht, Alter, Erkrankungen an Diabetes mellitus, prĂ€operative Laborwerte, Rauchen als Risikofaktor, Begleitkarzinome, kardiovaskulĂ€re Erkrankungen und sonstige Erkrankungen. Die DiabetesprĂ€valenz der Patienten mit Nierenzellkarzinom war um den Faktor 1,46 höher als in der altersangepassten Vergleichspopulation (p=0,003). Im Gegensatz dazu ergab sich keine nennenswerte VerĂ€nderung der DiabetesprĂ€valenz des Prostatakarzinoms im Vergleich zur normalen Bevölkerung. Die Gruppe mit Harnblasenkarzinom zeigte DiabetesprĂ€valenz mit einem Faktor von 1,20. Diese liegt aber noch im Bereich einer möglichen zufĂ€lligen Abweichung, war also nicht signifikant erhhöht (p=0,118). Im Vergleich der histologischen Typen der NZK fand sich in der Gruppe 194 Patienten mit klarzelligen NZK ein signifikant höherer Prozentsatz an Diabetikern (26,3 %) als in der Gruppe der ĂŒbrigen restlichen Nierentumoren (4,3 %; p=0,02). Interessant bei dieser Studie ist auch, dass bei den Nierenzellkarzinomen der Diabetiker signifikant mehr klarzellige Tumoren und seltener nicht-klarzellige Tumoren vorkommen als bei nicht-diabetischen Patienten.