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Language
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Keywords
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Ziel: Das Ziel der Studie ist es, den Zusammenhang von maternalem Diabetes und fetalem und maternalem Schwangerschaftsoutcome zu beschreiben. Methode: Insgesamt wurden n=4593 MĂŒtter und ihre Kinder in der populationsbasierten SNiP Studie, Survey of Neonates in Pomerania eingeschlossen. Die Datenerhebung erfolgte im Zeitraum vom 05/2002 â 11/2008 in UniversitĂ€ts- und KreiskrankenhĂ€usern im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern durch face-to-face Interviews, Fragebögen und Einsicht in die Krankenakten und Labordaten. Der Vergleich erfolgte zwischen Diabetes-erkrankten MĂŒttern mit prĂ€existenter oder sich erstmanifestierender Blutglukoseintoleranz (n=243), die klinisch an Hand des oralen Glukosetoleranztest diagnostiziert sind und Non-Diabetes-erkrankten MĂŒttern (n=4350). Ergebnisse: Die PrĂ€valenz fĂŒr eine maternale Blutglukoseintoleranz betrĂ€gt 5,3%. Als KomorbiditĂ€ten mit der maternalen Blutglukoseintoleranz sind ein höheres Alter, eine höhere Anzahl von vorausgegangenen Schwangerschaften (ParitĂ€t der Mutter) und Ăbergewichtigkeit (Relative Risiko 1,97) assoziiert. Als fetale Risikoparameter kann eine gehĂ€ufte Makrosomie (OR=2,28) aufgezeigt werden. Als maternaler Risikoparameter zeigt sich ein gehĂ€uft positiver Nachweis vaginaler Erreger (OR=1,97). Als negativer Outcome zeigt sich eine insgesamt gesteigerte Sectiorate und Einsatz geburtsmechanischer unterstĂŒtzender MaĂnahmen (OR=1,96) und eine HĂ€ufung pathologischer Geburtslagen (15,3%Diabetes/9,3%kein Diabetes) beim Kind, sowie ein nahezu viermal so hohes Risiko einer postnatalen stationĂ€ren Aufnahme des Neugeborenen (OR=3,70) und Notwendigkeit einer prĂ€partalen Ă€rztlichen Behandlung (OR=4,78) bei der Mutter mit diabetischer Stoffwechsellage. Bei einem Drittel (32,2%) der Neugeborenen diabetischer MĂŒtter findet sich eine HypoglykĂ€mie gegenĂŒber 2,3% der ĂŒbrigen Neugeborenen. Trotz erhöhter Sectio-Rate findet sich keine erhöhte Inzidenz von Atemstörungen bei den Neugeborenen diabetischer MĂŒtter. Keine Unterschiede finden sich beim Apgar, arteriellen Nabelschnur-pH und der Inzidenz einer HyperbilirubinĂ€mie. Fazit: In der SNiP-Kohorte liegt die PrĂ€valenz des Diabetes in der Schwangerschaft klar im oberen Bereich der in der Literatur berichteten HĂ€ufigkeiten. Der Gestationsdiabetes ist mit erhöhten Raten pathologischer Geburtslagen, Kaiserschnittentbindungen und neonataler Makrosomie assoziiert. Das Risiko fĂŒr eine stationĂ€re Behandlung ist fĂŒr das Neugeborene einer diabetischen Mutter um den Faktor 4 erhöht. Die Hauptursache liegt in dem Auftreten neonataler HypoglykĂ€mien bei einem Drittel dieser Kinder. Diese Ergebnisse zeigen, dass der Diabetes in der Schwangerschaft weiterhin, auch bei verbesserter Therapie und Ăberwachung, eine relevante Risikoerhöhung fĂŒr Mutter und Kind mit sich bringt.