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In der hier vorgelegten Studie wurde untersucht, ob mit der retrospektiven Berechnung der Permutationsentropie (PE) eine ergĂ€nzende und objektive Evaluation der VerlĂ€ufe bei Meningitiden möglich ist. Untersucht wurden 107 EEG von 25 Patienten der UniversitĂ€tskinderklinik Greifswald im Zeitraum vom 01.06.2005 bis zum 03.05.2011, die mit einer diagnostizierten Meningitis bzw. Enzephalitis behandelt wurden. In 3 der insgesamt 25 untersuchten FĂ€lle wurden die PE-VerlĂ€ufe bei primĂ€r lokalisierten VerlĂ€ufen im Rahmen einer Mastoiditis mit Abszess dargestellt werden. In 22 von insgesamt 25 untersuchten FĂ€llen wurden die VerlĂ€ufe generalisierter Verlangsamungen ausgewertet, wie sie bei nicht exakt lokalisierbaren entzĂŒndlichen Erkrankungen des ZNS zu finden sind. Verglichen wurden die PE-Werte mit den in den konventionellen EEG-Befunden festgestellten VerĂ€nderungen der GrundaktivitĂ€t. Es wurde festgestellt, dass in 69,5% der FĂ€lle die Evaluation des EEG mit der Entwicklung der berechneten PE ĂŒbereinstimmt. Weiterhin wurde ermittelt, dass die Evaluierung des Outcome mittels der konventionellen Befundung in 84% mit der PE-Berechnung ĂŒbereinstimmt. Bei der Evaluierung des Outcome mittels der PE hingegen wurde eine Ăbereinstimmung von 96% ermittelt. Die sich verĂ€ndernde GrundaktivitĂ€t korreliert mit der durchschnittlichen PE. Bei abgegrenzten Herdbefunden, wie z.B. Abszessen ist die PE des betroffenen Gebietes statistisch signifikant reduziert. Die PE bildet die SignalkomplexitĂ€t der einzelnen EEG-KanĂ€le in Form symbolischer Zeitreihen ab und gestattet so einen numerischen Vergleich. Es wurde festgestellt, dass die ordinale Zeitreihenanalyse fĂŒr die automatische Analyse und Klassifikation der sich bei entzĂŒndlichen Erkrankungen des ZNS verĂ€ndernden GrundaktivitĂ€t genutzt werden kann. Die berechnete PE stellt somit ein objektives MaĂ fĂŒr die EinschĂ€tzung einer AllgemeinverĂ€nderung bzw. eines Herdbefundes dar. Es konnte nachgewiesen werden, dass mit der Berechnung der PE eine sicherere PrognoseabschĂ€tzung möglich ist, als allein durch die konventionelle Befundung der EEG. Die Berechnung der PE scheint geeignet, zusĂ€tzliche Informationen im Rahmen der Diagnostik, Therapie und PrognoseabschĂ€tzung von entzĂŒndlichen ZNS-Erkrankungen zu liefern.