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Das Ziel der vorliegenden Studie bestand darin, die Beziehungen der Zahnwurzeln der oberen PrĂ€molaren und Molaren zum Sinus maxillaris bei den GroĂen Menschenaffen vergleichend-anatomisch zu untersuchen. Dabei wurden fĂŒr den Orang-Utan auch WachstumsverĂ€nderungen berĂŒcksichtigt. FĂŒr diese Arbeit standen 26 adulte SchĂ€del der Gattungen Pongo pygmaeus, Gorilla gorilla und Pan troglodytes sowie 13 infantile und juvenile SchĂ€del der Gattung Pongo pygmaeus zur VerfĂŒgung. Das biologische Alter der Tiere zum Zeitpunkt des Todes war unbekannt. An den SchĂ€deln wurden zunĂ€chst definierte LĂ€ngen-, Breiten- und HöhenmaĂe erhoben.
Von den SchĂ€deln wurden DVT-DatensĂ€tze mit dem Digitalen Volumentomographen QR-DVT 9000 (NewTom Verona, Italien) angefertigt. An den DVT-DatensĂ€tzen wurden zunĂ€chst mit Hilfe der NewTom 3G Software (QR NNT 2.11 Professional) lineare Messungen der ZahnwurzellĂ€ngen der PrĂ€molaren und Molaren des Oberkiefers sowie der Knochendicke zwischen den Zahnwurzeln und dem Boden des Sinus maxillaris vorgenommen. AuĂerdem wurden die im DICOM-Format vorliegenden Schichtserien in das JPEG-Format umgewandelt. Anhand dieser DatensĂ€tze wurden die Zahnkeime der permanenten ZĂ€hne unter Verwendung von SURFdriverÂź dreidimensional rekonstruiert und deren Volumina bestimmt. Die erhobenen Daten wurden mit Hilfe nicht parametrischer Verfahren analysiert und untereinander in Beziehung gesetzt.
Die Untersuchungen zur Entwicklung der permanenten ZĂ€hne des Orang-Utans zeigten zu Beginn eine ausgeprĂ€gte Volumenzunahme der Zahnkeime des ersten Inzisivus und des ersten Molars. Der Durchbruch des ersten Molars erfolgte als erstes. Zu diesem Zeitpunkt begann die Resorption an den mittleren MilchschneidezĂ€hnen. Dem Wechsel der Inzisivi ging meist der Durchbruch des zweiten Molars voraus. Desweiteren ĂŒberlappte der Beginn der Kronenbildung des dritten Molars mit der Fertigstellung der Krone des zweiten Molars.
Beim Orang-Utan weisen die Volumina der permanenten Zahnkeime einen signifikanten Zusammenhang mit der GesichtsschÀdellÀnge, GaumenlÀnge, MaxilloalveolarlÀnge und der Mittelgesichtsbreite auf. Mit Ausnahme des Zahnkeims des zweiten Molars konnte ebenfalls eine Korrelation mit der GesamtschÀdellÀnge und der Obergesichtshöhe nachgewiesen werden.
Der Abstand zwischen den Zahnwurzelspitzen und dem Sinus maxillaris war bei allen drei untersuchten Gattungen Pongo, Gorilla und Pan ĂŒber den palatinalen Wurzeln der Molaren am kleinsten. Die Knochendicke ĂŒber den Zahnwurzeln des Schimpansen ist im Vergleich zu den anderen Gattungen am dĂŒnnsten. DarĂŒber hinaus konnte bei Pan troglodytes eine Abnahme der Knochendicke ĂŒber den palatinalen Wurzelspitzen von anterior nach posterior nachgewiesen werden.
BezĂŒglich der WurzellĂ€ngen zeigten unsere Untersuchungen, dass bei allen drei Gattungen die distobukkale Wurzel des dritten Molars die kĂŒrzeste war. Die Mittelwerte der WurzellĂ€ngen von Pongo und Gorilla lagen sehr nah beieinander, der Gorilla hatte jedoch tendenziell lĂ€ngere Wurzeln. Die kĂŒrzesten Zahnwurzeln wies der Schimpanse auf.
Bei den Pongiden besteht eine enge topographische Beziehung der Zahnwurzeln der Oberkiefermolaren zum Sinus maxillaris. Besonders bei Pan bilden sich tiefe Recessus der Kieferhöhle zwischen den Zahnwurzeln aus. Beim Schimpansen ragen 40,5% der Molarenwurzeln in den Sinus maxillaris, beim Gorilla hingegen nur 18,1% und bei Pongo 16,6%.
Als Zufallsbefund stellten sich drei ĂŒberzĂ€hlige ZĂ€hne dar. Dabei handelte es sich um eine Doppelanlage des lateralen Milchschneidezahns eines juvenilen Orang-Utans, sowie um vierte Molaren bei einem Orang-Utan Weibchen und einem Gorilla MĂ€nnchen.
Die hier vorgestellten Untersuchungsergebnisse erweitern die Kenntnisse ĂŒber die Beziehungen der seitlichen OberkieferzĂ€hne und dem Sinus maxillaris bei den GroĂen Menschenaffen. Damit bilden sie eine Grundlage fĂŒr Studien an unterschiedlichen menschlichen Populationen sowie weiteren nicht-menschlichen Primaten.
Die hier vorliegende Studie befasst sich mit der Topografie der Fossa pterygopalatina des Menschen unter BerĂŒcksichtigung alters- und geschlechtsspezifischer Unterschiede. Die Studie basiert auf der Untersuchung von insgesamt 114 DVT-DatensĂ€tzen erwachsener Probanden beiderlei Geschlechts. Basierend auf den RohdatensĂ€tzen wurden mit Hilfe der NewTom 3G Software (QR NNT Version 2.11 Professional ©) axiale und sagittale Schnitte der DVT-Aufnahmen mit einer Schichtdicke von 0,5 mm erstellt. Nach Festlegung geeigneter Messebenen und Tangenten wurden verschiedene Strecken- und Winkelmessungen vorgenommen, um die Lage der Fossa pterygopalatina im Raum besser beschreiben zu können. Im Mittelpunkt dieser Studie standen die AbstĂ€nde verschiedener Strukturen der Fossa pterygopalatina zur Median-Sagittal-Ebene und zum anteriorsten Knochenpunkt. Zur Beurteilung des Geschlechtsdimorphismus wurden die Messdaten einem t-Test unterzogen. Um eventuelle Unterschiede zwischen den Altersgruppen aufzeigen zu können, wurde eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) durchgefĂŒhrt. ZusĂ€tzlich wurde eine Korrelations- und Regressionsanalyse auch unter BerĂŒcksichtigung verschiedener GesichtsschĂ€delmaĂe durchgefĂŒhrt und zur Beurteilung von Seitenunterschieden ein Symmetriequotient bestimmt. Mit Hilfe der vorgenommenen Abstandsmessungen der Fossa pterygopalatina zu definierten Knochenpunkten lĂ€sst sich die Topografie der Fossa nĂ€her beschreiben. In Bezug auf die Medianebene des Kopfes liegt das Foramen rotundum am weitesten lateral. Etwas weiter medial vom Foramen rotundum projiziert sich der Canalis palatinus major, gefolgt vom Foramen sphenopalatinum. Am weitesten medial liegt der Canalis pterygoideus. Die AbstĂ€nde der Strukturen der Fossa pterygopalatina zu anterioren Knochenpunkten zeigen, dass sich der Eingang der Fossa in den Canalis palatinus major auf den Bereich der fazialen Kieferhöhlenwand projiziert. Das Foramen sphenopalatinum und der Canalis pterygoideus hingegen projizieren sich auf den Processus frontalis der Maxilla. Das Foramen rotundum projiziert sich auf den Ăbergang zwischen dem medialen und inferioren Margo orbitalis. FĂŒr einen GroĂteil der in dieser Studie erhobenen Parameter konnten wir einen signifikanten Geschlechtsdimorphismus zugunsten der mĂ€nnlichen Probanden nachweisen. FĂŒr die erhobenen Höhenparameter ist der Geschlechtsdimorphismus stets stĂ€rker ausgeprĂ€gt als fĂŒr die Abstandsmessungen der Fossa pterygopalatina zur Median-Sagittal-Ebene und zum anteriorsten Knochenpunkt. Zwischen den verschiedenen Altersgruppen konnten fĂŒr keine Parameter signifikante Unterschiede festgestellt werden. Die durchgefĂŒhrte Korrelationsanalyse weist auf zahlreiche ZusammenhĂ€nge zwischen den in dieser Studie ermittelten Abstandsmessungen der Fossa pterygopalatina und verschiedenen SchĂ€delmaĂen hin. Die Regressionsanalyse deutet auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Distanz des Foramen rotundum zum anteriorsten Knochenpunkt und der SchĂ€delbasislĂ€nge hin. Inwieweit dieser Zusammenhang auch fĂŒr andere Populationen gilt, sollte in weiterfĂŒhrenden Studien untersucht werden. Mit Hilfe der hier vorliegenden Daten ist es möglich, ausgehend von definierten und tastbaren Knochenpunkten am GesichtsschĂ€del, die Position der einzelnen Foramina und KanĂ€le der Fossa pterygopalatina von diesen Knochenpunkten direkt abzuschĂ€tzen. Damit können diese Untersuchungsergebnisse ein Hilfsmittel fĂŒr die intraoperative Orientierung darstellen. Da fĂŒr die in dieser Studie erhobenen Parameter eine annĂ€hernde Symmetriegleichheit nachgewiesen werden konnte, können zukĂŒnftig die Ergebnisse der rechten und linken Fossa pterygopalatina gleichrangig betrachtet werden. Die hier vorliegende Studie erlaubt eine Aussage ĂŒber die Topografie der Fossa pterygopalatina des Menschen in Bezug auf die Raumebenen. Zudem liefert sie Grundlagen fĂŒr weitere vergleichende Studien an anderen menschlichen Populationen und nicht-menschlichen Primaten.
Mentale Retardierung (MR) wird definiert als ein erniedrigter Intelligenzquotient unter beziehungsweise gleich 70. Man weiĂ, dass MR im Rahmen anderer Krankheiten, wie Autismus oder Schizophrenie eine starke genetische Komponente in der Entstehung aufweist. Diesen Krankheiten liegen höchstwahrscheinlich entwicklungsbedingte Fehlanlagen von Nervenzellverbindungen, sowie eine verminderte synaptische PlastizitĂ€t, also aktivitĂ€tsbedingte VerĂ€nderungen der bestehenden Nervenzellverbindungen, zugrunde. Dieses Spektrum an Erkrankungen wird hĂ€ufig als Neurodevelopmental Disorders (ND) zusammengefasst.
In den letzten Jahren wurden viele Gene identifiziert, die einerseits mit dem physiologischen Lernen, als auch bei deren Abwesenheit oder Fehlfunktion mit MR oder anderen Krankheiten im Spektrum der ND assoziiert werden konnten. Dazu gehört das SrGAP3-Gen mit dem dazugehörigen Produkt, dem Protein (Slit-Robo Rho-GTPase activating Protein 3). Gegenstand dieser Arbeit waren genetisch modifizierte MĂ€use (KnockoutmĂ€use), deren SrGAP3-Gene vollstĂ€ndig ausgeschaltet wurden. In vorhergehenden morphologischen Untersuchen zeigten diese MĂ€use eindrĂŒckliche VerĂ€nderungen des Zentralen Nervensystems (ZNS), wie eine VergröĂerung der Hirnmasse und insbesondere des Gesamtvolumens. Zudem fiel eine VergröĂerung der Ventrikel, den flĂŒssigkeitsgefĂŒllten HohlrĂ€umen des ZNS, auf. Diese VergröĂerung wird als Hydrocephalus bezeichnet.
In dieser Arbeit wurden vergleichende Verhaltensversuche von gesunden KontrollmĂ€usen und modifizierten KnockoutmĂ€usen durchgefĂŒhrt. Diese Versuche beinhalteten unter anderem die Beobachtung der motorischen FĂ€higkeiten im Open Field, ĂŒber Erfassung der Neugierde im Hole Board, rĂ€umliches Lernen im Morris Water Maze, Nestbauverhalten im Nest Building, sowie eine Erfassung des Grabtriebes im Marble Burying. Zu unserer Ăberraschung zeigten die KnockoutmĂ€use insbesondere in den Lerntests keine statistisch signifikante Verschlechterung, obwohl sie so starke AuffĂ€lligkeiten in der Anatomie zeigten.
Die signifikante Verschlechterung im Marble Burying, sowie das in Voruntersuchungen auffĂ€llig eingeschrĂ€nkte Sozialverhalten der KnockoutmĂ€use, lassen in der Gesamtschau von der Annahme einer MR in Assoziation mit dem SrGAP3-Gendefekt Abstand nehmen. Eher rĂŒcken andere Krankheiten im Spektrum der ND in den Fokus. Insbesondere sei hier die Schizophrenie zu erwĂ€hnen bei der eine genetische Komponente mit Defekten von SrGAP3-Ă€hnlichen Genen bereits in der Literatur beschrieben wurde.
Bei der Untersuchung verschiedener chronischer Nierenerkrankungen in den letzten Jahrzehnten zeigte sich, dass Podozyten als Bestandteil der glomerulĂ€ren Filtrationsbarriere hĂ€ufig in die Pathomechanismen involviert sind, wobei ein Verlust ihrer besonderen Architektur aus interdigitierenden FuĂfortsĂ€tzen (effacement) und auch die Ablösung einzelner Podozyten von der glomerulĂ€ren Basalmembran beobachtet werden können. Da es sich um postmitotische Zellen handelt, kann ein Verlust nur durch eine Hypertrophie verbleibender Zellen ausgeglichen werden. Nach wie vor ist nicht eindeutig geklĂ€rt, ob ein Ersatz stattfindet und wenn ja, welche Zellen dafĂŒr verantwortlich sind. Seit einigen Jahren sind die PECs in den Fokus der Aufmerksamkeit gerĂŒckt und es konnte gezeigt werden, dass sie sich unter bestimmten Bedingungen zu Podozyten-Ă€hnlichen Zellen differenzieren, aber auch einen negativen Einfluss im vorgeschĂ€digten Glomerulum durch ein profibrotisches Potential ausĂŒben können.
In dieser Arbeit wurden drei Transkriptionsfaktoren (Dach1, MafB und Foxc2) in PECs transfiziert. FĂŒr alle drei konnte in der Vergangenheit eine Bedeutung in der Nieren-bzw. Podozytenentwicklung gezeigt werden. Es sollte untersucht werden, ob einer der drei Transkriptionsfaktoren eine Differenzierung der PECs zu Podozyten in vitro induzieren könnte. Auch der Einfluss der jeweiligen Faktoren untereinander wurde untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Transfektion mit pMafB-tGFP einen signifikanten Dach1-Anstieg in PECs bedingte. Hinsichtlich der Expression von F Aktin, α-Tubulin und dem Podozyten-spezifischen Transkriptionsfaktor WT-1 in PECs zeigte sich bildmorphologisch kein Hinweis fĂŒr einen möglichen Einfluss von Dach1, MafB und Foxc2 in PECs. Allerdings konnte durch die Ăberexpression von Dach1 in PECs ein signifikanter Anstieg des Podozyten-spezifischen Proteins Synaptopodin beobachtet werden. Des Weiteren kam es zu einer Herunterregulation von Pax-2, was insofern bedeutsam ist, als dass auch Podozyten eine verminderte Pax-2-Expression aufweisen. Es zeigte sich auĂerdem eine verminderte Expression von Caveolin-1 und ÎČ-Catenin. WĂ€hrend Ersteres eher als ein Zeichen des profibrotischen und somit negativen Potentials gewertet werden könnte, Ă€hnelt die Herunterregulation von ÎČ-Catenin wiederum dem Status von Podozyten.
Zusammenfassend bestĂ€tigt die Arbeit das Differenzierungspotential von PECs zu Podozyten und zeigt, dass Dach1 in vitro ein entscheidender Faktor dafĂŒr ist.
Die vorliegende Studie befasste sich mit der Morphologie des Canalis nasolacrimalis (CN) von Japanischen Makaken (Macaca fuscata) basierend auf der Untersuchung koronaler computertomographischer Schichtaufnahmen. Im ersten Teil der Studie wurde das geschlechtsspezifische Wachstum des CN anhand von 29 SchĂ€deln in unterschiedlichen postnatalen Altersgruppen analysiert. Der zweite Teil befasste sich mit dem Einfluss geographischer und klimatischer Faktoren auf die Morphologie des TrĂ€nenkanals adulter Japanischer Makaken, die definierten lokalen Populationen entstammen. Im dritten Teil der Arbeit wurde schlieĂlich die Morphologie des CN von Macaca fuscata mit der anderer Spezies der Faszikularis-Gruppe der Makaken (Macaca cyclopis, Macaca fascicularis, Macaca mulatta) verglichen.
Zur Darstellung der Morphologie des CN wurden anhand der koronalen CT-Schichtaufnahmen mit Hilfe der WinSurf Version 4.0Âź - Software 3D-Rekonstruktionen des CN angefertigt und die entsprechenden Volumina ermittelt. DarĂŒber hinaus wurde die LĂ€nge des CN sowie der Winkel zwischen der Achse des CN und der Horizontalebene mit dem Programm OsiriXÂź Version 5.8.2 vermessen. Die ermittelten MaĂe des CN wurden mit externen linearen SchĂ€delmaĂen in Beziehung gesetzt, um den Einfluss der SchĂ€delmorphologie auf den CN zu untersuchen.
MĂ€nnliche und weibliche Japanische Makaken wiesen zahlreiche Ăbereinstimmungen in der Morphologie des CN auf. So erstreckte sich der CN vom orbitalen Eingang nach kaudal und lateral. Dabei befand sich der orbitale Eingang weiter medial als die MĂŒndungsstelle in der Nasenhöhle. Erst ab der Altersgruppe 2 erschien der Sinus maxillaris gleichzeitig auf einem Schichtbild mit dem CN. Die MaĂe des CN vergröĂerten sich mit zunehmendem Alter, wobei das Volumen des CN adulter mĂ€nnlicher Tiere gröĂer war als das der weiblichen Tiere. Bis auf den linken CN adulter Tiere wiesen weibliche Individuen in allen anderen Altersgruppen einen lĂ€ngeren CN auf als mĂ€nnliche Individuen. Die gröĂte Volumen- und LĂ€ngenzunahme zeigten sich bei MĂ€nnchen zwischen der Altersgruppe 3 und 4, bei Weibchen zwischen der Altersgruppe 1 und 2. Die Achse des CN war bei infantilen Tieren nahezu senkrecht zur Horizontalebene ausgerichtet und verlagerte sich mit zunehmenden Alter schrĂ€g nach vorne.
FĂŒr die Volumen-, LĂ€ngen- und Winkelmessungen des CN konnten signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede beobachtet werden. Jedoch waren die Unterschiede nicht einheitlich und betrafen nicht alle Altersgruppen. Die vorliegende Studie zeigte fĂŒr Macaca fuscata einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem Wachstum des CN und externen SchĂ€delmaĂen. DarĂŒber hinaus zeigten die Vergleiche der Anstiege der Regressionsgeraden zwischen beiden Geschlechtern keine signifikanten Unterschiede. Somit ist anzunehmen, dass sich die TrĂ€nennasenkanĂ€le beider Geschlechter mit einem Ă€hnlichen Wachstumsmuster vergröĂern.
Der Einfluss klimatischer und geographischer Faktoren auf den CN wurde an 37 SchĂ€deln adulter Japanischer Makaken beiderlei Geschlechts von fĂŒnf definierten geographischen Regionen Japans untersucht. Dazu wurden die ermittelten MaĂe des CN in Relation zu Klimadaten gesetzt. FĂŒr das Volumen ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede im Populationsvergleich. Jedoch unterschieden sich die Messwerte der lokalen Gruppen hinsichtlich der LĂ€nge und der Achsenneigung des CN signifikant voneinander. Zudem konnten fĂŒr den linken CN signifikante Beziehungen zur geographischen Lage und der kleinsten Januartemperatur herausgearbeitet werden. Da dieser Zusammenhang nur fĂŒr eine Seite beobachtet werden konnte, besteht weiterer Untersuchungsbedarf.
SchlieĂlich wurden die vier Spezies der Faszikularis-Gruppe bezĂŒglich der Morphologie des CN anhand von 34 adulten SchĂ€deln beiderlei Geschlechts untersucht. Statistisch signifikante Unterschiede ergaben sich fĂŒr das Volumen und die LĂ€nge des CN. WĂ€hrend fĂŒr den CN von Macaca fuscata bezĂŒglich Volumen und LĂ€nge die gröĂten Messwerte bestanden, zeigte Macaca mulatta die kleinsten Messwerte. Hinsichtlich der Ausrichtung des CN zur Horizontalebene bestanden keine Speziesunterschiede.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung beschreiben nicht nur den TrĂ€nennasengang innerhalb einer Wachstumsreihe von Macaca fuscata, sondern liefern erstmals Erkenntnisse ĂŒber die Morphologie des CN bei verschiedenen geographischen Populationen der Rotgesichtsmakaken sowie der Faszkularis-Gruppe. Angesichts der bekannten Unterschiede zwischen Catarrhini und Platyrrhini bezĂŒglich der Morphologie der Nasenhöhle sind weiterfĂŒhrende Untersuchungen notwendig um die Faktoren, welche die Morphologie des TrĂ€nennasengangs beeinflussen, weiter zu ergrĂŒnden.