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Teichonsäuren gehören zu den abundantesten Zellwandpolymeren Gram-positiver Bakterien. Sie werden entweder am Peptidoglykan verankert und bilden Wandteichonsäuren, oder sie werden über ein Glykolipid in der Zellmembran verankert und bilden so die Lipoteichonsäuren. Anders als in anderen Gram-positiven Organismen ist die Biosynthese und die chemische Struktur von Wandteichonsäuren und Lipoteichonsäuren in S. pneumoniae identisch. Lediglich der Transfer der Teichonsäurekette auf das Peptidoglykan beziehungsweise den Glykolipidanker unterscheidet die beiden Glykopolymere voneinander.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss der LCP-Proteine von S. pneumoniae auf die Physiologie und Pathophysiologie der Pneumokokken untersucht. Mittels Durchflusszytometrie, Feldemissions-Rasterelektronenmikroskopie und Transmissions-Elektronenmikroskopie konnte gezeigt werden, dass die Proteinfamilie einen Einfluss auf die Menge des Kapselgehaltes hat, der von S. pneumoniae produziert und verankert werden kann. Weiterhin konnten verschiedene leichte morphologische Veränderungen der unterschiedlichen Mutanten nachgewiesen werden, sowie ein eingeschränktes Wachstum im Komplex- und Minimalmedium für einige der untersuchten lcp-Mutanten.
In den in vivo Infektionsversuchen konnten für die unterschiedlichen Mutanten nur geringe Unterschiede beobachtet werden. Die Untersuchungen des Phosphorylcholingehaltes, mit welchen die Teichonsäuren von S. pneumoniae dekoriert sind, sowie das eingeschränkte Wachstumsverhalten, die erhöhte Anfälligkeit gegenüber verschiedenen Antibiotika und oxidativem Stress sowie die Ergebnisse der in vivo Experimente lassen vermuten, dass LytR und Psr an der Verankerung der Wandteichonsäuren beteiligt sind. Für eine abschließende Klärung sind jedoch weitere Studien notwendig.
Im zweiten Teil dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass der Verlust der Lipoteichonsäuren zu einer gravierenden Veränderung der Membranzusammensetzung führt. Eine erhöhte Abundanz von Lipoproteinen in der Zellmembran konnte mittels Durchflusszytometrie beobachtet werden, was zu einem Verlust der Membranfluidität führte. Dieser Effekt ist abhängig vom untersuchten Serotypen und beeinflusst die die bakterielle Resistenz gegenüber oxidativem Stress sowie antimikrobiellen Peptiden. Weiterhin konnte für Stämme ohne Lipoteichonsäuren eine eingeschränkte Adhäsion an Epithelzellen des Nasopharynx gezeigt werden. Die beobachteten Veränderungen führen dazu, dass die Lipoteichonsäure-defizienten Stämme eine Attenuierung im Infektionsmodell von Galleria mellonella Larven aufweisen und eine verminderte Fähigkeit zur Kolonisierung der murinen Nasopharynx gezeigt werden konnte.