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In der vorliegenden Arbeit wurden mittels Doppelmessungen Messabweichungen
beschrieben, die trotz gültiger Qualitätskontrollen auftreten und deren Häufigkeit
bisher nicht transparent darstellbar war. Des Weiteren wurden neue Qualitätsmarker
auf der Basis von Doppelmessungen etabliert, die in Ergänzung zur
Qualitätssicherung zusätzliche Informationen über die analytische Leistungsfähigkeit
von Messverfahren liefern.
Die hier vorgestellten Qualitätsmarker AZ95, d.h. die Weite der A-Zone, bei der 95 %
aller Doppelmessungen innerhalb der A-Zone liegen und der OPM, d.h. die Anzahl
von Messfehlern pro 1000 Doppelmessungen bei einer festgelegten A-Zonen-Weite
von 5 %, dienen dem besseren Vergleich der analytischen Leistungsfähigkeit von
Messverfahren.
Die Kombination der Qualitätsmarker einer AZ95 von maximal 5 % und einem OPM
von maximal 50 wurde in der vorliegenden Studie für drei der neun untersuchten
Analyte, namentlich Calcium, TSH und Cholesterol erfüllt.
Darüber hinaus bietet das Modell der A-Zonen durch die variable Anpassung der AZonen-
Weite die Möglichkeit, individuelle Gütekriterien für einzelne Analyten
festzulegen.
Die hier neu eingeführten Qualitätsmarker stellen eine sinnvolle Ergänzung zur
Bewertung der analytischen Leistungsfähigkeit von Messverfahren dar und
ermöglichen die Berücksichtigung klinischer Anforderungen an ein Messverfahren
und bieten somit auch eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl eines neuen
Messverfahrens.
Im Rahmen der Herzinfarktdiagnostik spielt die schnelle Verfügbarkeit von kardialem Troponin (cTn) als Biomarker für eine ischämiebedingte Nekrose des Herzmuskelgewebes eine wichtige Rolle. Bei einer TAT von mehr als 60 Minuten wird der Einsatz von Geräten der Patientennahen Sofortdiagnostik (POCT) empfohlen. In der vorliegenden Studie wurden die 99ten Perzentilen sowie die Impräzision von zwei Assays der Patientennahen Sofortdiagnostik (cTnI, cTnT) in einer großen, gesunden Referenzgruppe ermittelt und mit denen dreier Zentrallabor-Assays, erhoben in derselben Referenzpopulation, verglichen.
Die 99te Perzentile für cTnI am AQT90 lag bei 19 ng/L, die niedrigste Konzentration, die mit einem %VK von 10% gemessen werden konnte, wurde mit 22ng/L ermittelt; die niedrigste Konzentration mit einem %VK von 20% mit 13 ng/L. Damit ist die analytische Leistungsfähigkeit des cTnI AQT90 FLEX mit der der cTnI Assays des Zentrallabors vergleichbar, wenn auch die Impräzision an der 99ten Perzentile mit 12% etwas höher liegt als die empfohlenen 10%.
Für den cTnT Assay konnte aufgrund unplausibler Messergebnisse die 99te Perzentile nicht ermittelt werden. Die dahinter liegenden Ursachen bedürfen weiterer Untersuchungen. Die Troponinmessungen beider Assays wurden im selben Messvorgang am AQT90 FLEX POCT Gerät in Plasmaproben der DONOR SHIP-Population durchgeführt.
Der AQT90 ermöglicht eine kurze TAT von unter 30 Minuten. Durch die schnelle Verfügbarkeit der Ergebnisse kann der cTnI Assay in der Patientennahen Sofortdiagnostik zu einer beschleunigten ärztlichen Entscheidungsfindung und somit potentiell zur Verbesserung der Patientenbehandlung beitragen.
Das cTnT Assay am AQT90 konnte aufgrund einer außergewöhnlichen Anzahl von hohen Messwerten sowie einem unplausiblen Impräzisionsprofil nicht evaluiert werden. Daher sollten für die Beurteilung des cTnT Assays weitere Studien, z.B. mit frischem Vollblut, durchgeführt werden.
Shunts stellen eine therapeutische Option bei intrakranieller Drucksteigerung dar. Diese Arbeit beruht auf den Ergebnissen einer Studie mit 22 Patienten. Analysiert wurden die Blut- und Liquorproben dieser Patienten im Hinblick auf die Veränderung der Nieren- und Eisenparameter sowie die Verteilung des liquor-spezifischen Beta-Trace-Proteins.
Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus lässt sich auf eine Insulinresistenz oder einen Insulinmangel zurückführen. Da die Prävalenz des Diabetes mellitus in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat, werden Diagnostik und Verlaufskontrolle der Erkrankung immer bedeutsamer.
Eines der wichtigsten Diagnosekriterien ist die Plasmaglukosekonzentration im venösen Blut. Um diese exakt messen zu können, ist es notwendig die Proben entweder sehr schnell (< 30 Minuten) zu zentrifugieren oder geeignete Blutentnahme-Röhrchen zu verwenden, um die Glykolyse zu hemmen. Die momentan auf dem Markt verfügbaren Röhrchen mit Glykolysehemmung enthalten als Additive Natrium-Fluorid(NaF) oder NaF und Citrat (NaF/Cit). Während sich NaF als alleiniges Additiv als nicht ausreichend herausgestellt hat und eine Unterschätzung der Glukosekonzentration in diesen Röhrchen berichtet wurde, wurde eine Überschätzung der Glukosekonzentration bei Anwendung der Citrat-stabilisierten Röhrchen beschrieben. Um eine etwaige Überschätzung der Glukosekonzentration in den genannten Röhrchen zu prüfen, wurden in dieser Arbeit sechs verschiedene Röhrchen: 1 x Lithium-Heparin (LH), 1 x EDTA, 1 x NaF und 3 x NaF/Cit untersucht.
In drei Studienabschnitten (A1 - A3) wurde bei insgesamt 102 Probanden unter standardisierten Bedingungen venöses Blut abgenommen. In A1 wurde ein direkter Vergleich der Glukosekonzentration in allen Blutentnahmegefäßen unter idealen präanalytischen Bedingungen vorgenommen. In A2 wurde die Stabilität der Glukosekonzentration nach zweistündiger Lagerung bei Raumtemperatur geprüft. In A3 wurde die Stabilität der Glukosekonzentration nach Lagerung bis zu 24 Stunden an 12 Zeitpunkten geprüft. In allen Studienabschnitten diente ein sofort nach Blutentnahme zentrifugiertes LH-Röhrchen als Referenz.
Im Ergebnis dieser Arbeit zeigte sich, dass unter idealen präanalytischen Bedingungen, alle Röhrchen verlässliche Glukosekonzentrationen liefern. Bei einer verzögerten Bearbeitungszeit ab 45 Minuten ist die Glukosekonzentration in den LH-, EDTA- und NaF-Röhrchen jedoch vermindert. Diese Röhrchen sind für solche präanalytischen Bedingungen nicht geeignet. Hingegen ist die Glukosekonzentration in den NaF/Cit-Röhrchen auch bei verzögerter Prozessierung bis mindestens vier Stunden stabil. Eine Überschätzung der Plasmaglukosekonzentration in den NaF/Cit-Röhrchen konnte nicht festgestellt werden. Insgesamt können alle drei auf dem deutschen Markt zugelassenen NaF/Cit-Röhrchen für die Messung der Plasmaglukosekonzentration zur Diagnose und regelmäßigen Kontrolle des Diabetesmellitus empfohlen werden, da sie eine zuverlässige Bestimmung der Glukosekonzentration im klinischen Alltag erlauben.
Erhebung der präanalytischen Phase laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen in 12 Krankenhäusern
(2022)
Laboratoriumsmedizinische Untersuchungen stellen ein wichtiges Element in der Patientenversorgung dar. Vorgaben zur Durchführung solcher Untersuchungen finden sich in der Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (Rili-BÄK) wieder.
Laut Rili-BÄK werden neben der Analytik die präanalytische Phase und die postanalytische Phase unterschieden. Unter Präanalytik werden alle Arbeitsschritte verstanden, die bis zur eigentlichen Messung durchlaufen werden. Es wurde für eine standardisierte Umfrage ein Fragebogen erarbeitet und verwendet, der den o.g. Phasen der Präanalytik Rechnung trägt. Dabei wurden 12 Kliniken/Krankenhäuser verschiedener Größen mit insgesamt 41 Stationen in die Studie eingeschlossen. Bei der Auswahl der Häuser wurde darauf geachtet, dass sie deutschlandweit verteilt waren. Pro Haus wurde angestrebt, dass sich 3 Stationen sowie das Labor an der Umfrage beteiligen. Die teilnehmenden Stationen sollten sich aus einer Ambulanz, einer chirurgischen sowie einer internistischen Station zusammensetzen.
Der Fragebogen gliedert sich in 5 Teile, die den chronologischen Ablauf der Präanalytik widerspiegeln. Sie bestehen aus 1. Indikationsstellung, 2. Testanforderung, 3. Probenentnahme, 4. Probentransport, 5. Probenannahme. Die Fragen bestanden aus geschlossenen, offenen sowie halboffenen Fragetypen.
Ärzte- sowie Pflege- und Laborpersonal wurden anhand der Fragebögen persönlich interviewt und die Antworten dokumentiert. Die Ergebnisse zeigten, dass die Präanalytik zur Zeit der Befragung sehr große Differenzen hinsichtlich der angestrebten Standardisierung aufweist. Diesen Differenzen wurde mit der Novellierung der Rili-BÄK von 2014 Rechnung getragen. Kritisch zu beurteilen ist trotz größtmöglicher Standardisierung der Fragestellung die schwierige Vergleichbarkeit der Ergebnisse aufgrund sehr komplexer Sachverhalte, die sich auch in der Fragestellung bzw. den Fragetypen widerspiegeln.
Inhalt der Arbeit war die quantitativen Analysen des Vorkommens verschiedener
Proteinkinasen (AMPK, ERK 1/2, Akt und mTOR) insgesamt und in phosphorylierter Form in
H9c2 Zellen in Abhängigkeit der Expression von Renin. Da entsprechende Kinasen durch
Phosphorylierung aktiviert werden, gilt die Ratio von phosphorylierter zu unphosphorylierter
Proteinkinase als Maß für die Aktivität der jeweiligen Kinase. Die Quantitative Analyse
erfolgte semiquantitativ mittels Westernblot. Die Quantifizierung der Expression der
jeweiligen Renintranskripte erfolgte mittels real-time RT-PCR. Zusätzliche erfolgten
Stimulationsexperimente in der Zellkultur, von welchem eine Aktivierung der zu
untersuchenden Proteinkinasen zu erwarten ist, zwecks Verifikation der Sensitivität und
Spezifität der Antikörperbindung. Die Analysen wurden mit H9c2-Zellen durchgeführt,
welche das verkürzte Renin-Isotranskript ohne Intronsequenz 1A (Renin E2-9), mit
Intronsequenz 1A (ReninE1A-9) und das unverkürzte Renin-Isotrankript (ReninE1-9)
überexprimierten. In Abhängigkeit der Überexpression des jeweiligen Renintrankriptes
zeigten sich signifikante Unterschiede der Ratio der Phosphorylierung der verschiedenen
Proteinkinasen Die Arbeit zeigt, dass H9c2-Zellen, welche das Tanskript RenE1A-9 und
RenE2-9, jedoch nicht RenE1-9 überexprimierten, eine erhöhte Ratio der Phosphorylierung
(S473) für Akt (p-Value: < 0,05%) im Vergleich zu den Kontrollzellen aufwiesen. Für mTOR
zeigte sich ebenfalls eine Erhöhung der Ratio für die Phosphorylierungsstelle S2448 jedoch,
bedingt durch die erhöhte Varianz, mit Verfehlung des Signifikanzniveaus mit einem p-Value
von 0,066 und 0,051 (für jeweils RenE2-9 und RenE1A-9). Die Phosphorylierung an der Stelle
S2481 ließ sich aufgrund der geringen Antikörperbindung nur schwer quantifizieren,
signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Zellreihen (Kontrollzellen, RenE1A-9,
RenE2-9, RenE1-9) zeigten sich nicht. Für RenE1-9 überexprimierende H9c2-Zellen zeigten
sich hingegen keine signifikanten Unterschiede der Phosphorylierung beider
Phosphorylierungsstellen von mTOR im Vergleich zu den Kontrollen. H9c2-Zellen welche die
Renintranskripte RenE1A-9 und RenE2-9 überexprimierten Unterschieden sich hinsichtlich
der Ratio von pAMPK(Th172)/AMPK nicht von den Kontrollzellen. H9c2 Zellen, welche das
Reninranskript RenE1-9 überexprimierten zeigte im Vergleich zu den Kontrollzellen eine
signifikant erhöhte Ratio von pAMPK(Th172)/AMPK (p-Value < 0,05). Nur H9c2-Zellen,
welche das Renintranskript RenE1-9 überexprimierten wiesen eine erhöhte Ratio von pERK
1/2 (T202/Y204)/ERK 1/2 im Vergleich zu den Kontrollzellen auf (p-Value <0,01).
Der zweite Teil der Arbeit beschäftig sich mit der Auswirkung eines transienten Knockdowns
der Expression des cytosolischen Renintranskriptes durch si-RNA auf die Phosphorylierung
der jeweiligen Proteinkinasen (Akt, mTOR,, AMPK). Die Verifikation eines erfolgreichen
Knock-Downs erfolgte durch die quantitative RT-PCR-Analyse. Die Expression des
zytosolischen Renintrankriptes wurde durch Anoxie stimuliert. Lediglich H9c2-Zellen, welche
einem vorherigen Knock-Down ausgesetzt waren, jedoch nicht die Kontrollzellen ohne
Knock-Down, wiesen eine signifikant verminderte Ratio von pmTOR(S2448)/mTOR unter
Anoxie auf. Eine Erhöhung der Ratio von pAkt(S473)/Akt und pAMPK(Th172)/AMPK zeigte
sich Unabhängig von einem vorherigen Knock-Down nach Anoxie in H9c2-Zellen.
Zusammenfassend zeigen die Daten, dass eine Überexpression des verkürzten
Renintranskriptes, sowie eine kurzfristige Stimulation der Expression, ein metabolisches
Remodelling in H9c2-Zellen induziert. Der Phänotyp des metabolischen Remodellings zeigt
hierbei Übereinstimmungen mit dem sogenannten Warburg-Effekt insbesondere in
Anbetracht der Aktivierung der hier untersuchten Proteinkinasen. H9c2-Zellen, welche die
unverkürzte Version des Renintrankriptes überexprimierten, zeigten jene Veränderungen
nicht und ähnelten hierbei eher dem Phänotyp der Leervektor H9c2-Kontrollzellen. Im
Besonderem wiesen H9c2-Zellen mit Überexpression des sekretorischen Renins eine
Stimulation der ERK/AMPK-Signalkaskaden auf, welche als Folgeerscheinungen des
sekretorischen ,,RAS-signaling‘‘ interpretiert werden können.