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Bitte verwenden Sie diesen Link, wenn Sie dieses Dokument zitieren oder verlinken wollen: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:9-opus-77514

Warnung der Bevölkerung: Untersuchung von Risikowahrnehmung vor dem Hintergrund des Protective Action Decision Model

  • Gefahrenlagen, wie schwere Unwetter, Terroranschläge oder die COVID-19-Pandemie, stellen aktuell und zukünftig eine Bedrohung unserer Gesellschaft dar. Im Fall dieser und weiterer Gefahren können Warnungen helfen, Schäden zu verhindern und Menschenleben zu retten, indem sie die Empfänger*innen informieren und Schutzmaßnahmen vermitteln. Das Protective Action Decision Model (PADM) (Lindell & Perry, 2012) bietet einen theoretischen Rahmen, der Verarbeitungsprozesse von Warnungen und die Entstehung von Schutzverhalten abbildet. Neben zahlreichen weiteren Elementen beinhaltet das PADM die Wahrnehmung von Risiko als zentralen Faktor. Im Sinne des Modells sowie bereits existierender Literatur wird Risikowahrnehmung jedoch häufig ausschließlich kognitiv abgebildet. Zudem untersuchen Studien vorwiegend einzelne Gefahrenlagentypen oder singuläre Ereignisse. Die vorliegende Arbeit bildet mit drei Beobachtungsstudien sowie einer experimentellen Studie Verarbeitungsprozesse von Warnungen vor verschiedenen Gefahrenlagen ab. Untersucht wurde der Einfluss der Warnungen auf kognitive und affektive Facetten der Risikowahrnehmung und ihre Rolle bei der Suche nach Informationen sowie der Intention, Schutzverhalten auszuführen. Über Online-Befragungen erhielten die Teilnehmenden Warnungen zu verschiedenen Gefahrenlagen (schweres Unwetter, Großbrand, extreme Gewalttat, Ausfall der Notrufnummer, Fund einer Weltkriegsbombe, COVID-19-Pandemie, Gewitter), die Informationen zur Gefahr sowie Handlungsempfehlungen enthielten. Befragt wurden sie unter anderem hinsichtlich ihrer Risikowahrnehmung vor und nach Warnerhalt sowie ihrer Intention, die angegebenen Schutzmaßnahmen zu befolgen oder sich Informationen zu suchen. Zudem wurden Eigenschaften der Warnungsempfänger*innen erhoben. Die Ergebnisse stärken die Rolle affektiver Risikowahrnehmung für die Verarbeitung von Warnungen sowie die Entstehung von Schutzverhalten und Informationssuche. Dies gilt jedoch nicht für alle Gefahrenlagen gleichermaßen, sodass der Einfluss von Eigenschaften der Gefahr, wie Häufigkeit oder Schweregrad, deutlich wird. Bezüglich der Eigenschaften der Empfänger*innen ergab sich ebenfalls kein einheitliches Bild. Basierend auf den Ergebnissen wird eine Erweiterung des PADM um ein Modellelement der affektiven Risikowahrnehmung vorgeschlagen. Fortführende Forschung zu Warnungen sollte eine multifacettierte Sichtweise von Risikowahrnehmung anstreben. Darüber hinaus sollten Gefahrenlagen vergleichend untersucht und ihre Eigenschaften sowie Eigenschaften der Warnungen systematisch variiert werden.
  • Hazards such as severe storms, terrorist attacks, or the COVID-19 pandemic are present and future perils to our society. In case of these and other threats, warnings can prevent damage and save lives by informing the recipients and communicating protective measures. The Protective Action Decision Model (PADM) (Lindell & Perry, 2012) provides a theoretical framework that maps the processing of warnings and the emergence of protective behavior. Among others, the PADM includes the perception of risk as a pivotal factor. However, in terms of the model and existing literature, risk perception is often represented exclusively cognitive. Moreover, studies predominantly examine single types of hazards or singular events. The Ph.D. thesis investigates the processing of warnings with one experimental and three observational studies. The studies examined the impact of warning messages on cognitive and affective aspects of risk perception and their subsequent role in determining information seeking and compliance intentions. Via online surveys, participants received warning messages addressing various threats (severe weather, major fire, acts of violence, breakdown of emer-gency number, discovery of a World War II bomb, COVID-19 pandemic, thunderstorm), which comprised information about the threat and recommendations for action. Risk perception was assessed before and after receiving the warning, as well as the intention to follow the protective measures given in the warning or to seek information. In addition, characteristics of the warning recipients were assessed. The results support the role of affective risk perception in the processing of warnings, the emergence of protective behavior, and information seeking. However, this does not apply equally to all hazards, emphasizing the role of hazard characteristics, such as frequency of oc-currence or severity. Likewise, no consistent pattern emerged regarding the characteristics of the warning recipients. Based on the results, an extension of the PADM to include affective risk perception is proposed. Further research on warnings should aim at a multifaceted view of risk perception. Haz-ards should be comparatively investigated. Moreover, hazard and warning characteristics should be systematically varied.

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Metadaten
Author:Dipl.-Psych. Maxi Rahn
URN:urn:nbn:de:gbv:9-opus-77514
Title Additional (English):Public warning: Exploring risk perception against the background of the Protective Action Decision Model
Referee:Prof. Dr. Silke Schmidt-Schuchert, Prof. Dr. Birgitta Sticher
Advisor:Prof. Dr. Silke Schmidt-Schuchert
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Year of Completion:2022
Date of first Publication:2022/12/15
Granting Institution:Universität Greifswald, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Date of final exam:2022/11/08
Release Date:2022/12/15
Tag:Protective Action Decision Model
GND Keyword:Warnung, Risikowahrnehmung, Bevölkerung
Page Number:159
Faculties:Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät / Institut für Psychologie
DDC class:100 Philosophie und Psychologie / 150 Psychologie