Refine
Document Type
- Article (4)
- Doctoral Thesis (1)
Has Fulltext
- yes (5)
Is part of the Bibliography
- no (5)
Keywords
- Diabetic retinopathy (2)
- ADA (1)
- Age-related macular degeneration (1)
- Artificial intelligence (1)
- Biomarker (1)
- Diabetische Retinopathie (1)
- Glaukom (1)
- IDx-DR (1)
- Intraokulardruck (1)
- Künstliche Intelligenz (1)
Institute
Publisher
- Springer Nature (2)
- S. Karger AG (1)
- Wiley (1)
Obwohl die Goldmann-Applanationstonometrie (GAT) immer noch der Goldstandard zur Intraokulardruckmessung bei der Glaukomversorgung ist, nimmt seit mehreren Jahren das Interesse am Einsatz von Selbsttonometer in der ambulanten Glaukomdiagnostik zu. Im Jahr 1996 wurde das Ocuton S-Selbsttonometer der Firma EPSa GmbH in Saalfeld mit dem Applanationsmessverfahren entwickelt. Eine Versorgungsforschungsstudie TT-MV führte 2006 zu einer Optimierung des Gerätes. Ein weiteres Gerät zur Selbsttonometrie ist das 2014 von der finnischen Firma „Tiolat Oy“ auf den Markt gebrachte „iCare-HOME-Tononometer“, das auf dem Prinzip der Rebound-Tonometrie beruht.
Ziel der eigenen Untersuchungen war es zu evaluieren, ob und inwieweit sich die beiden Selbsttonometer Ocuton S*TT-MV und iCare Home von der Standarduntersuchung des Augeninnendruckes mittels GAT bei Berücksichtigung der biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut unterscheiden. Dazu ist das Ziel, dass die Selbsttonometer in der ambulantern Glaukomdiagnostik die Applanationstonometrie unterstützen und ergänzen.
Zu diesem Zweck wurde bei 108 Probanden der Intraokulardruck mittels GAT und den beiden Selbsttonometern an unterschiedlichen Zeitpunkten und in wechselnder Reihenfolge gemessen. Zusätzlich erfolgte u.a. die Bestimmung der Hornhautdicke (CCT), der kornealen Hysterese (CH) und des kornealen Resistenzfaktors (CRF).
Die wichtigen Ergebnisse dieser Studie sind:
- Die Messwerte des iCare Home unterscheiden sich statistisch signifikant zwischen den verschiedenen Messreihenfolgen. Dagegen wurde bei GAT und Ocuton S*TT-MV kein signifikanter Unterschied festgestellt.
- Es besteht eine positive Korrelation zwischen den Messergebnissen mit dem GAT und den beiden Selbsttonometern
- Der Augeninnendruck mittels iCare Home wird gegenüber der Referenzmessung mit der GAT eher unterschätzt. Die mittlere Differenz der Messungen aller Probanden betrug 1,73±2,84 mmHg bzw. 0,84±3,03 mmHg bei der Reihenfolge iCare Home-Ocuton S-GAT (I-O-G), wobei die anderen Gerätesysteme keinen Einfluss auf iCare Home-Messwerte hatten
- Der Augeninnendruck mittels Ocuton S*TT-MV wird gegenüber der Messung mit der GAT eher überschätzt. Die mittlere Differenz der Messungen aller Probanden betrug 1,49±2,9 mmHg
- Die Messergebnisse des iCare Home korreliert negativ statistisch signifikant mit CCT. Eine Änderung der zentralen Hornhautdicke um 10 μm führt zu einer Abweichung des IODs von 0,75 bzw. 0,9 mmHg (bei der Reihenfolge I-O-G)
- Die Messergebnisse des Ocuton S*TT-MV korrelieren negativ statistisch signifikant mit CCT. Eine Änderung der zentralen Hornhautdicke um 10 μm führt zu einer Abweichung des IODs von 0,2 mmHg
- Die mit den beiden Selbsttonometern gemessenen IOD-Werte korrelieren signifikant mit den CRF-Werten
- Die mit dem Ocuton S*TT-MV gemessenen IOD-Werte korrelieren signifikant mit den CH-Werten. Demgegenüber trifft dies für die iCare Home-Werte nicht zu.
Damit wir die Vorteile der Selbsttonometrie zukünftig besser benutzen und die Geräte als Ergänzung zu den ambulant gewonnenen GAT-Werten in der Glaukomversorgung einordnen können, ist es wichtig die Genauigkeit dieser Geräte nachzuweisen und alle Einflussfaktoren, die die Validität beeinträchtigen können, zu kennen.
Bei vorliegendem Einfluss der Applanationstonometrie auf den Messwert des iCare Home ist zu empfehlen, die Messungen mit iCare Home vor der Applanationstonometrie durchzuführen.
Die beiden Geräte liegen in einer guten Durchschnittsdifferenz der Messwerte zur GAT. Das Ocuton S*TT-MV liegt mit seinen Messwerten durchschnittlich immer etwas über der Goldmann-Applanationstonometrie, während die Resultate mit dem iCare Home Gerät systematisch meistens etwas die GAT-Werte unterschätzen.
Die Berücksichtigung der zentralen Hornhautdicke ist bei der IOD-Messungen mittels beider Selbstonometer vor allem beim iCare Home besonders wichtig.
Die CRF-Werte sind bei beiden Selbstonometern zu beachten. Bei Messungen mit dem Ocuton S*TT-MV sollten zusätzlich die CH-Werte in die Messwertinterpretation einbezogen werden.
Introduction: Vessel-associated retinal diseases are a major cause of blindness and severe visual impairment. The identification of appropriate biomarkers is of great importance to better anticipate disease progression and establish more targeted treatment options. MicroRNAs (miRNAs) are short, single-stranded, noncoding ribonucleic acids that are involved in the posttranscriptional regulation of gene expression through hybridization with messenger RNA. The expression of certain miRNAs can be different in patients with pathological processes and can be used for the detection and differentiation of various diseases. In this study, we investigate to what extent previously in vitro identified miRNAs are present as cell-free circulating miRNAs in the serum and vitreous of human patients with and without vessel-associated retinal diseases. Methods: Relative quantification by quantitative real-time polymerase chain reaction was used to analyze miRNA expression in patients with vessel-associated retinal diseases such as age-related macular degeneration (AMD), diabetic retinopathy (DR), and retinal vein occlusion compared with control patients. Results: In serum samples, miR-29a-3p and miR-192-5p showed increased expression in patients with neovascular AMD relative to control patients. Similarly, miR-335-5p, miR-192-5p, and miR-194-5p showed increased expression in serum from patients with proliferative DR. In vitreous samples, miR-100-5p was decreased in patients with proliferative DR. Differentially expressed miRNAs showed good diagnostic accuracy in receiver operating characteristic (ROC) and area under the ROC curve analysis. Conclusion: The miRNAs investigated in this study may have the potential to serve as biomarkers for vessel-associated retinal diseases. Combining multiple miRNAs may enhance the predictive power of the analysis.
Hintergrund
Seit 2018 ist mit IDx-DR ein Verfahren auf dem Markt, welches den Grad der diabetischen Retinopathie (DR) mittels künstlicher Intelligenz (KI) bestimmt.
Methoden
Wir haben IDx-DR in die Sprechstunde an einer diabetologischen Schwerpunktklinik integriert und berichten über die Übereinstimmung zwischen IDx-DR (IDx Technologies Inc., Coralville, IA, USA) und Funduskopie sowie IDx-DR und ophthalmologischer Bildbeurteilung sowie über den Einfluss unterschiedlicher Kamerasysteme.
Ergebnisse
Mit der Topcon-Kamera (n = 456; NW400, Topcon Medical Systems, Oakland, NJ, USA) konnte im Vergleich zur Zeiss-Kamera (n = 47; Zeiss VISUCAM 500, Carl Zeiss Meditec AG, Jena, Deutschland) häufiger eine ausreichende Bildqualität in Miosis erreicht werden. Insgesamt war bei etwa 60 % der Patienten eine IDx-DR-Analyse in Miosis möglich. Alle Patienten, bei denen keine IDx-DR-Analyse in Miosis möglich war, konnten in Mydriasis funduskopiert werden. Innerhalb der Gruppe der auswertbaren Befunde zeigte sich eine Übereinstimmung zwischen IDx-DR und augenärztlicher Funduoskopie in ca. 55 %, ein Überschätzen des Schweregrads durch IDx-DR in ca. 40 % und ein Unterschätzen in ca. 4 %. Die Sensitivität (Spezifität) für das Erkennen einer schweren, behandlungsbedürftigen Retinopathie lag bei 95,7 % (89,1 %) für Fälle mit auswertbaren Fundusaufnahmen und bei 65,2 % (66,7 %), wenn alle Fälle betrachtet werden (inklusive derjeniger ohne verwertbare Aufnahme in Miosis). Der Kappa-Koeffizient zeigt mit 0,334 (p < 0,001) eine ausreichende Übereinstimmung zwischen IDx-DR und ärztlicher Bildauswertung anhand des Fundusfotos unter Berücksichtigung aller Patienten mit auswertbarer IDx-DR-Analyse. Der Vergleich zwischen IDx-DR mit der ärztlichen Funduskopie ergibt unter denselben Voraussetzungen eine geringe Übereinstimmung mit einem Kappa-Wert von 0,168 (p < 0,001).
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie zeigt Möglichkeiten und Grenzen des KI-gestützten DR-Screenings auf. Eine wesentliche Einschränkung liegt in der Tatsache, dass bei ca. 40 % der Patienten keine ausreichenden Aufnahmen in Miosis gewonnen werden konnten. Wenn ausreichende Aufnahmen vorlagen, stimmten IDx-DR und augenärztliche Diagnose in über 50 % der Fälle überein. Ein Unterschätzen des Schweregrades durch IDx-DR kam selten vor. Für die Integration in augenärztlich unterstützten Sprechstunden erscheint uns das System grundsätzlich geeignet. Die hohe Rate an fehlenden Aufnahmen in Miosis stellt allerdings eine Limitation dar, die einen Einsatz ohne augenärztliche Kontrollmöglichkeit schwierig erscheinen lässt.
Purpose
Postapproval reports of intraocular inflammation (IOI) and occlusive retinal vasculitis following intravitreal brolucizumab are accumulating. A role of anti-drug antibodies (ADAs) to brolucizumab is under current scientific discussion. The purpose of the present study was to measure brolucizumab ADAs in a cross-sectional ophthalmic patient population and to compare the occurrence of brolucizumab ADAs with that of ranibizumab ADAs.
Methods
One hundred and ninety-two serum samples and 54 vitreous samples were collected from patients with a range of eye diseases including neovascular age-related macular degeneration (AMD), diabetic retinopathy, retinal vein occlusion, cataract, glaucoma, dry eye disease, macular hole, epiretinal membranes and intraocular lens (IOL) dislocation. Serum and vitreous samples were analysed for immune globuline (Ig) G ADAs to brolucizumab and ranibizumab using indirect enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA). Optical Density (OD) was read at 450 nm (wavelength correction at 550 nm) for ADA level measurements.
Results
Presence of brolucizumab ADAs was observed in patients with and without prior brolucizumab exposure. Both the frequency of notable ADA signals (OD > 0.1) and the mean ADA signal in serum samples were higher for brolucizumab than for ranibizumab. Two patients who experienced severe IOI and occlusive retinal vasculitis following intravitreal brolucizumab had high brolucizumab ADA serum levels. In one of these two patients, high brolucizumab ADA levels were also found in vitreous. Another patient developed moderate IOI without retinal vasculitis in the presence of low brolucizumab ADA serum levels. Overall, notable brolucizumab ADA levels were less frequent in vitreous than in the corresponding serum samples but with a tendency for higher prevalence in vitreous from patients with diabetic retinopathy.
Conclusion
Brolucizumab ADAs occur with significant prevalence in a typical ophthalmic patient population and may represent a risk factor for IOI and occlusive retinal vasculitis following brolucizumab.