Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
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Die Freisetzung von intrazellulärer DNA ins Zytoplasma assoziiert mit antimikrobiellen Proteinen fungiert als Abwehrfunktion von Neutrophilen Granulozyten und Monozyten und wird als „Extracellular Traps“ (ETs) bezeichnet. Die Bildung von „Neutrophil Extracellular Traps“ (NETs) ist bei termingerecht geborenen Säuglingen (Reifgeborenen) im Vergleich zu gesunden Erwachsenen reduziert. Ziel dieser Arbeit ist die Quantifizierung der durch Neutrophile Granulozyten und Monozyten gebildeten ETs sowie der assoziierten Myeloperoxidase (MPO) bei Frühgeborenen. In dieser prospektiven explorativen Studie wurde die ET-Induktion durch N-Formyl-Methionyl-Leucyl-Phenylalanin (fMLP), Phorbol-12-
Myristat-13-Acetat (PMA), Lipopolysaccharid (LPS) und Lipoteichonsäure (LTA) im
Nabelschnurblut von Frühgeborenen im Vergleich zu Reifgeborenen und Erwachsenen
untersucht. „Monocyte Extracellular Traps“ (METs) wurden durch Mikroskopie und NETs durch Mikroskopie und FACS-Analyse quantifiziert. Außerdem führten wir eine Bestimmung der Expression von MPO in NETs durch. Der Prozentsatz der Neutrophilen, die NETs freisetzen, war bei allen Stimulanzien bei Frühgeborenen im Vergleich zu Erwachsenen signifikant reduziert, und bei PMA kam es im Vergleich zu Reifgeborenen zu einer weiteren Reduzierung um 68 % (p = 0,0141). Die NET-Fläche wurde nicht reduziert, außer wenn fMLP verabreicht wurde. Die Menge an MPO in NET-produzierenden Zellen war bei Frühgeborenen im Vergleich zu Reifgeborenen verringert. Bei Frühgeborenen war der Prozentsatz der Monozyten, die ETs freisetzen, im Vergleich zu gesunden Erwachsenen bei LTA- und LPS Stimulation signifikant verringert. Hieraus lässt sich schließen, dass bei Frühgeborenen ETs eine messbare Komponente des angeborenen Immunsystems sind, jedoch im Vergleich zu Erwachsenen ein prozentual geringerer Anteil an Zellen ETs freisetzen.
Die Erkrankung Epilepsie im Kindes- und Jugendalter beeinflusst nicht nur das Leben der jungen Heranwachsenden, sondern auch das Leben der gesamten Familie. Da insbesondere die Eltern eine wichtige Rolle im Umgang mit der Erkrankung einnehmen, kann daraus aber auch eine Belastungssituation für die Eltern resultieren. Inwiefern sich die emotionale Wahrnehmung und das Anfallsmanagement der Eltern im Verlauf der Erkrankung verändert, verdeutlichen die Ergebnisse dieser Arbeit.
Es stellte sich heraus, dass Eltern unterschiedliche Wahrnehmungen zu verschiedenen Zeitpunkten des Krankheitsverlaufes präsentierten. Zunächst nahmen einige Eltern den ersten Anfall ihres Kindes gar nicht als Krampfanfall wahr. Weiterhin veränderten sich auch die durchlebten Emotionen während der Anfälle, sodass in einigen Fällen weniger Angst im Verlaufe der Krankheit verspürt wurde. In einigen Fällen blieben jedoch auch Ängste im Umgang mit der Erkrankung bestehen. Gedanken hinsichtlich der Beeinträchtigung durch die Zukunft waren omnipräsent, wurden im Krankheitsverlauf aber auch durch Gedanken bezüglich der optimalen Versorgung und Unterstützung des Kindes während eines Anfalls und im gesamten Krankheitserleben ergänzt. Mehrheitlich wurden im Verlauf der Erkrankung Entwicklungen hinsichtlich eines sicheren und routinierten Verhaltens beschrieben. Die teilnehmenden Eltern empfanden mehrheitlich, ruhiger im Umgang mit Krampfanfällen geworden zu sein, einige wenige jedoch auch panischer.
Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen im Verlauf der Erkrankung betonen die Notwendigkeit einer individuellen und regelmäßigen Betreuung mit stetiger Anpassung der Unterstützungsmöglichkeiten für die betroffenen Kinder, aber insbesondere auch für ihre Eltern, die eine Schlüsselrolle in der Behandlung der Epilepsie einnehmen. Diese Unterstützung ist insbesondere wichtig, um psychosozialen Folgeerkrankungen von Betreuungspersonen, die an Epilepsie erkrankte Kinder und Jugendliche betreuen, vorzubeugen. Inwiefern diese Unterstützungsmöglichkeiten passend ausgewählt und zielgerichteter auf die individuellen Bedürfnisse der Eltern und ihrer kranken Kinder angepasst werden könnten, bleibt an dieser Stelle ungeklärt. Somit sollten in weiteren Forschungsvorhaben Hilfsmittel evaluiert werden, um die betroffenen Kinder und ihre Familien zu entlasten und ihre Lebensqualität, insbesondere im Alltag mit einer chronischen Erkrankung, zu verbessern sowie auch dem behandelnden Gesundheitspersonal einen Leitfaden an die Hand zu geben.
Background
The gut is an environment in which the immune system closely interacts with a vast number of foreign antigens, both inert such as food and alive, from the viral, bacterial, fungal and protozoal microbiota. Within this environment, germinal centres, which are microanatomical structures where B cells affinity-mature, are chronically present and active.
Main Body
The functional mechanism by which gut-associated germinal centres contribute to gut homeostasis is not well understood. Additionally, the role of T cells in class switching to immunoglobulin A and the importance of B cell affinity maturation in homeostasis remains elusive. Here, we provide a brief overview of the dynamics of gut-associated germinal centres, T cell dependency in Immunoglobulin A class switching, and the current state of research regarding the role of B cell selection in germinal centres in the gut under steady-state conditions in gnotobiotic mouse models and complex microbiota, as well as in response to immunization and microbial colonization. Furthermore, we briefly link those processes to immune system maturation and relevant diseases.
Conclusion
B cell response at mucosal surfaces consists of a delicate interplay of many dynamic factors, including the microbiota and continuous B cell influx. The rapid turnover within gut-associated germinal centres and potential influences of an early-life window of immune system imprinting complicate B cell dynamics in the gut.
Intrauterine growth restriction leads to an altered lipid and amino acid profile in the cord blood at the end of pregnancy. Pre-pregnancy underweight is an early risk factor for impaired fetal growth. The aim of this study was to investigate whether a pre-pregnancy body mass index (ppBMI) of <18.5 kg/m 2 , as early as at the beginning of pregnancy, is associated with changes in the umbilical cord metabolome. In a sample of the Survey of Neonates in Pomerania (SNIP) birth cohort, the cord blood metabolome of n = 240 newborns of mothers with a ppBMI of <18.5 kg/m 2 with n = 208 controls (ppBMI of 18.5–24.9 kg/m 2 ) was measured by NMR spectrometry. A maternal ppBMI of <18.5 kg/m 2 was associated with increased concentrations of HDL4 cholesterol, HDL4 phospholipids, VLDL5 cholesterol, HDL 2, and HDL4 Apo-A1, as well as decreased VLDL triglycerides and HDL2 free cholesterol. A ppBMI of <18.5 kg/m 2 combined with poor intrauterine growth (a gestational weight gain (GWG) < 25th percentile) was associated with decreased concentrations of total cholesterol; cholesterol transporting lipoproteins (LDL4, LDL6, LDL free cholesterol, and HDL2 free cholesterol); LDL4 Apo-B; total Apo-A2; and HDL3 Apo-A2. In conclusion, maternal underweight at the beginning of pregnancy already results in metabolic changes in the lipid profile in the cord blood, but the pattern changes when poor GWG is followed by pre-pregnancy underweight.
Die Behandlung von Hochrisiko-Neuroblastom-Patienten mit dem Anti-GD2-Antikörper
(AK) Dinutuximab beta (DB) hat das Überleben der Patienten um 15% verbessert. Die
AK-abhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC) ist der wichtigste Wirkmechanismus und
wird hauptsächlich durch NK-Zellen vermittelt. Die gleichzeitige Behandlung mit IL-2
zeigte keinen zusätzlichen klinischen Nutzen, wahrscheinlich auf Grund einer starken
Induktion immuninhibierender Treg. Daher untersuchten wir hier eine DB-basierte
Immuntherapie in Kombination mit dem Immunzytokin FAP-IL-2v, welches aus einem
fibroblast-activation-protein-α (FAP)-spezifischen AK besteht, der mit einer mutierten IL-
2-Variante (IL-2v) verknüpft ist. Das mutierte IL-2v hat eine aufgehobene Bindung des
hochaffinen IL-2-Rezeptors, wodurch NK-Zellen ohne Induktion von Treg stimuliert
werden. Die Auswirkungen von FAP-IL-2v auf NK-Zellen, Treg und die DB vermittelte
ADCC, sowie die FAP-Expression in NB wurden mittels RT-PCR-Analyse,
Durchflusszytometrie und einem Calcein-AM-basierten Zytotoxizitätstest untersucht.
Darüber hinaus wurde der Einfluss von löslichen Faktoren, die von Tumorzellen
sezerniert werden, auf die FAP-Expression durch primäre Fibroblasten untersucht.
Schließlich wurde eine kombinierte Immuntherapie mit DB und FAP-IL-2v in einem
resistenten syngenen murinen NB-Modell untersucht.
Die Inkubation von Leukozyten mit FAP-IL-2v verstärkte die DB-spezifische ADCC ohne
Induktion von Treg. Ebenso gelang es eine FAP-Expression durch humane NB-Zellen und
myeloid-derived suppressor cells (MDSC) im murinen Tumorgewebe nachzuweisen. Des
Weiteren konnte eine tumorzellabhängige Verstärkung der FAP-Expression durch
primäre Fibroblasten nachgewiesen werden. Anschließend konnte in vivo bewiesen
werden, dass die Kombination von DB mit FAP-IL-2v zu einem stark verringerten
Tumorwachstum und einer deutlich verbesserten Überlebensrate der behandelten Mäuse
führt. Im Tumorgewebe zeigte sich eine vermehrte Tumorinfiltration durch NK-Zellen und
zytotoxische T-Zellen sowie eine geringere Anzahl von Treg im Vergleich zu den
Kontrollen.
Zusammenfassend belegen unsere Daten, dass FAP-IL-2v die Wirksamkeit von DB
gegen NB verstärkt und eine vielversprechende Alternative zu IL-2 darstellt.
Epilepsien sind eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und gehören zu den häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter. Ziel dieser Studie war es, das Wissen und die Einstellungen von Studienanfängern zu Epilepsie zu erforschen und mögliche Unterschiede zwischen den einzelnen Studiengängen darzustellen. Insgesamt nahmen 497 Studierende des 1. bis 3. Semesters aus den Studiengängen Medizin (n = 209), Theologie (n = 105), Grundschulpädagogik (n = 94) und Informatik (n = 89) der Universität Rostock an der empirischen Untersuchung anhand eines Fragebogens teil.
Von den befragten Studierenden kannten 38,0% eine Person mit Epilepsie und 27,2% hatten bereits einen epileptischen Anfall beobachtet. Weniger Informatikstudierende als Medizinstudierende kannten jemanden mit Epilepsie (p = 0,002) und hatten einen Anfall bei einer anderen Person beobachtet (p < 0,001). Die fünf vorgestellten Symptome wurden von 27,0% aller Befragten richtigerweise einem möglichen Anfall zugeordnet. Wenn sie selbst von Epilepsie betroffen wären, würden 43,7% der Studienteilnehmenden ihren Kommilitonen davon erzählen. 76,1% der Befragten würden sich definitiv mit einer Person mit Epilepsie anfreunden und 53,7% würden definitiv mit einer Person mit Epilepsie ausgehen. Informatikstudierende äußerten eine geringere Bereitschaft, mit Menschen mit Epilepsie befreundet zu sein (p < 0,001) oder auszugehen (p = 0,004) als Medizinstudierende.
Die Studie konnte zeigen, dass Studierende im Grundstudium fachübergreifend über Grundkenntnisse zu Epilepsie verfügen und eine relativ positive Einstellung gegenüber Menschen mit Epilepsie einnehmen. Allerdings wurden noch Wissenslücken deutlich und es traten Vorurteile hervor.
Informatikstudierende waren weniger vertraut mit Menschen mit Epilepsie als Medizinstudierende. Dies könnte ein möglicher Grund dafür sein, dass sie zögerten, mit einer Person mit Epilepsie befreundet zu sein oder sich mit ihr zu verabreden. Als Konsequenz erscheint es notwendig, die Vertrautheit der Öffentlichkeit mit Menschen mit Epilepsie zu verbessern.
Die vorliegende Studie analysierte die Wahrnehmung und das Wissen von Ärzt*innen und Lehrer*innen bezüglich Kindesmisshandlung und -vernachlässigung. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass beide Berufsgruppen regelmäßig mit solchen Fällen konfrontiert sind, jedoch erhebliche Unterschiede in ihrem Wissensstand, ihrer Ausbildung und ihrer Einschätzung der Schweigepflicht bestehen.
Diese Erkenntnisse lassen sich in mehrere Themenschwerpunkte unterteilen, die spezifische Aspekte der Problematik beleuchten.
Beide Berufsgruppen erkennen dringend die Notwendigkeit, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und fordern die Integration von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung als festen Bestandteil in die berufliche Ausbildung sowie regelmäßige Weiterbildungen. Die Ergebnisse betonen die breite Unterstützung für die Implementierung klarer und allgemein gültiger Richtlinien im Umgang mit Verdachtsfällen.
Besonders auffällig sind die Unterschiede in der Selbstwahrnehmung des Informationsstands: Während ein Großteil der Ärzt*innen angibt, ausreichend informiert zu sein, zeigt sich bei den Lehrer*innen ein deutlich höherer Bedarf an zusätzlichen Informationen und Schulungen. Diese Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit gezielter Fortbildungsmaßnahmen, um die Handlungssicherheit und das Wissen zu verbessern. Ebenso werden Herausforderungen im Umgang mit der Schweigepflicht deutlich, die durch klare Richtlinien und Schulungen gelöst werden müssen.
Die vorliegenden Ergebnisse legen nahe, dass weitere Forschung erforderlich ist, um verschiedene Aspekte der Kindesmisshandlung und -vernachlässigung tiefergehend zu untersuchen und praxisrelevante Erkenntnisse zu gewinnen. Zukünftige Studien könnten sich beispielsweise auf folgende Bereiche konzentrieren:
1. Effektivität von Schulungen und Weiterbildungen: Es wäre von großem Interesse, die langfristige Wirksamkeit von Schulungsprogrammen zur Früherkennung und Intervention von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung zu evaluieren. Dabei könnten verschiedene Schulungsformate und deren Einfluss auf das Wissen, die Selbstwahrnehmung und das Verhalten der Fachkräfte verglichen werden.
2. Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Netzwerkbildung: Eine vertiefte Untersuchung der Zusammenarbeit zwischen Ärzt*innen, Lehrer*innen und anderen Fachkräften im Kinderschutz könnte aufzeigen, wie Netzwerke effektiv gestaltet werden können, um die Identifikation und Unterstützung betroffener Kinder zu verbessern.
3. Einfluss externer Faktoren: Es wäre wichtig, externe Faktoren wie gesetzliche Rahmenbedingungen, kulturelle Unterschiede und sozioökonomische Einflüsse auf die Wahrnehmung und das Handeln bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung zu untersuchen. Dies könnte helfen, maßgeschneiderte Interventionen und Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln.
4. Langzeitfolgen und präventive Maßnahmen: Langfristige Studien zur Erfassung der Langzeitfolgen von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung sowie präventiver Maßnahmen könnten Einblicke in die langfristigen gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen bieten und die Effektivität von Präventionsansätzen evaluieren.
Die Berücksichtigung dieser Aspekte könnte dazu beitragen, die Fachkräfte im Kinderschutz besser zu unterstützen, die Versorgung betroffener Kinder zu optimieren und langfristig positive Veränderungen im Umgang mit Kindesmisshandlung und -vernachlässigung zu fördern.
In der vorliegenden Arbeit wurde ein neuer Ansatz zur Entwicklung klinischer Krankheitsaktivitätsindizes für chronisch entzündliche Darmerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen vorgestellt, der die Vorhersage der endoskopisch und histologisch vorliegenden Entzündungsaktivität ohne den Einsatz von Endoskopien und Biopsien ermöglichen kann. Mithilfe eines Bayes’schen ordinalen Regressionsmodells und der PPFS wurden das fäkale Calprotectin und das C-reaktive Protein als Prädiktoren für die endoskopisch ermittelte Entzündungsaktivität des Morbus Crohn identifiziert. Für die Colitis ulcerosa waren das fäkale Calprotectin sowie die Anzahl der Thrombozyten im EDTA-Blut die besten Prädiktoren für die histologisch erfasste Entzündungsaktivität. Mit diesen Prädiktoren wurde anschließend ein Modell entwickelt, welches mithilfe einer Shiny Internetanwendung die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Remission, einer milden bzw. moderaten oder schweren Entzündungsaktivität vorhersagt. Dies ermöglicht dem behandelnden Ärzteteam durch die Eingabe der aktuellen Werte des C-reaktiven Proteins und des fäkalen Calprotectins (bei Morbus Crohn) bzw. des fäkalen Calprotectins und der Thrombozytenzahl (Colitis ulcerosa) auch ohne Endoskopie die Entzündungsaktivität zu ermitteln und ggf. eine entsprechende Therapieanpassung durchzuführen. Nicht zuletzt kann den Kindern und Jugendlichen die invasive Diagnostik der Endoskopie, welche in diesem Alter meist eine Analgosedierung erfordert, mit all ihren Risiken und möglichen Komplikationen häufiger erspart werden. Dies führt wiederum zu Kosteneinsparungen und Entlastung des Gesundheitssystems.
In weiterführenden, möglichst prospektiven Studien sollten größere Patientenkohorten rekrutiert und die endoskopisch bzw. histologisch vorliegende Entzündungsaktivität mittels etablierter Scores erhoben werden, um die Vorhersagegenauigkeit zu optimieren und das Modell an einer weiteren Kohorte zu validieren.
Die Studien untersuchten Wissen und Einstellungen zum Krankheitsbild Epilepsie von Betroffenen und ihren Angehörigen sowie Vorurteile in Bezug auf die Erkrankung. Trotz heutzutage leichtem Zugang zu Informationen, halten sich bestimmte Vorurteile, insbesondere in Bezug auf Krankheitssymptome, schulische oder berufliche Leistungen und das soziale und familiäre Umfeld. Die wahrgenommene Stigmatisierung bleibt hoch, bisherige globale Kampagnen haben nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Medienpräsenz könnte zur Aufklärung der Gesellschaft beitragen. Einige Teilnehmende waren nicht offen für Freundschaften oder Partnerschaften mit Menschen mit Epilepsie. In Bezug auf die Risiken bestimmter Freizeitaktivitäten zeigt sich, dass viele der Betroffenen sich dieser bewusst sind, jedoch einige mögliche Gefahren, wie etwa beim Schwimmen, unterschätzen. Es besteht Bedarf an Beratung und Informationen für Menschen mit Epilepsie, insbesondere hinsichtlich Familienplanung und Sicherheitsbedenken. Angst vor Stigmatisierung hinderte teilweise an der Kommunikation über die Erkrankung. Die Förderung offener Kommunikation könnte dazu beitragen, das Wohlbefinden der Betroffenen und der Angehörigen, sowie die Unterstützung im Falle eines Krampfanfalls zu verbessern. Männer zeigen größere Wissensdefizite und negativere Einstellungen, ältere Teilnehmende sind zurückhaltender, was das Verabreichen von Notallarzneimitteln betrifft. Besondere Aufmerksamkeit bei Aufklärungsarbeiten sollte daher der männlichen Bevölkerung und älteren Generation geschenkt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit präsentieren eine neue Perspektive auf das Wissen und die Einstellungen von Menschen mit Epilepsie. Frühere Untersuchungen konzentrierten sich meist auf die gesunde Bevölkerung, die direkte Befragung der Menschen mit Epilepsie und ihrer Angehörigen ermöglicht, die Situation aus Sicht der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu veranschaulichen.
Problem
A seizure is a challenging situation for children with epilepsy. Little is known regarding the experience of children who perceive in advance that they are about to have a seizure.
Methods
From September 2020 to February 2021, we invited children with focal epilepsies aged 6–18 years to participate in a semi-structured interview.
Results
Of 52 children with focal epilepsies, 22 (42 %) said they perceive in advance that they are about to experience a seizure [11 with self-limited epilepsy with centro-temporal spikes (SELECTs), 11 with other focal epilepsies]. All 22/22 (100 %) children described physical symptoms such as headache or a numb feeling in one half of the body. Of those children, 17/22 (77 %) stated they try to do something about the seizure. Those strategies were perceived as helpful by 0/11 (0 %) children with SELECTs and 9/11 (86 %) children with other focal epilepsies (p < 0.001). Of the children with SELECTs 5/11 (45 %), and of those with other focal epilepsies 9/11 (86 %) stated they would like to know in the morning if they are to experience a seizure that day (n.s.).
Conclusion
Children who perceive in advance that they are about to have a seizure are well able to describe their experience. Most children take measures to manage their seizures. Those measures were regarded as helpful by most children with other focal epilepsies, but by no child with SELECTs. Larger studies are necessary to determine the factors contributing to the child’s perception as well as the nature of the support that they require.