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Das medizinische Personal, speziell das Chirurgische, kommt kontinuierlich mit Desinfektionsmitteln und Antiseptika in Kontakt. In bisherigen Untersuchungen werden Langzeitwirkungen vernachlässigt. Deshalb haben wir die neurotoxischen Nebenwirkungen handelsüblicher Desinfektionsmittel und Antiseptika bei dermaler Exposition an Ratten untersucht. Die bestimmten Parameter waren die Fehleranzahl und die Laufzeit im Labyrinthversuch. Wir exponierten die Tiere mit Wasser, Hexachlorophen, Spitaderm (Chlorhexidin), Betaisodona (Polyvidon-Iod), Octenisept (Octenidin), Poly Alcohol Hände Antisepticum (Iso-Propanol). Die Tiere sind 11d konditioniert worden, 90 d exponiert und 35 d nachbeobachtet worden. Die Exposition der Tiere ist 20 mal Höher als die Klinikexposition. Die Untersuchungen ergeben Ratten sind ein geeignetes Modell für verhaltensbiologische Analysen. Im Labyrinthversuch sind Lernverhalten und Gedächtnisfunktionen gut untersuchbar. Die pathohistologische Untersuchung ergibt Leberschäden, eine pathologische Veränderung im ZNS tritt nicht auf. Die Konditionierungsphase ergibt, daß die Leistungen der Tiere gleich waren, das heißt das psychomotorische Muster funktioniert. Die Nachbeobachtungszeit zeigt einen Rückgang der Fehleranzahl und der Laufzeit. Die Tiere zeigten während der Exposition eine Zunahme der Fehleranzahl und der Laufzeit. Eine neurotoxische Schädigung zeigt die Hexachlorophen -Gruppe, die Spitaderm - Gruppe zeigt eine Beeinflussung, Octenisept und Betaisodona- Gruppen zeigen eine geringe Zunahme von Fehlern und Laufzeit. Die Poly Alcohol Hände Antisepticum – Gruppe ähnelt der Wassergruppe.
Ausgehend von der historischen Entwicklung der Händedesinfektion und der Händedesinfektionsmittelprüfung wurden drei Methoden der chirurgischen Händedesinfektion (waschen und desinfizieren, nur desinfizieren und desinfizieren und einbürsten des Desinfektionsmittels in den Nagelpfalz) und drei Mittel (Ethanol 79%, Propan-1-ol 60%, Propan-2-ol 60%) untersucht. Es erfolgte eine Bestimmung der Keimzahlreduktion im Sofort- und Langzeitwert sowie eine Analyse des Handschuhsaftes. Zum Vergleich wurde die undesinfizierte Hand geprüft. Des weiteren wurde das Vorkommen aerober Sporenbildner registriert und die Wirksamkeit der Waschung zur Sporenlastreduktion untersucht. In Vorversuchen wurden die Kolonisationsdichte auf dem Fingerendglied bestimmt, verschiedene nichtalkoholische Antiseptika charakterisiert und Faktoren, die mit der Händedesinfektion in Wechselwirken treten können, diskutiert. Die reine Alkoholanwendung und die reine Alkoholanwendung mit Einbürsten zeigten sich als mindestens genauso effektiv wie die Standardmethode bzw. waren ihr teilweise signifikant überlegen. Für die Desinfektionsmittel ergab sich, dass das bei der geprüften Konzentration von 60Vol% gering wirksame Propan-2-ol, aber auch der in seiner Wirksamkeit mit Propan-1-ol vergleichbare 79%ige Ethanol durch die Auslassung der Waschung und dem Einbürsten besonders gewannen. Bei den desinfizierten Händen fanden sich häufiger Sporenbildner als bei den undesinfizierten Händen. Die Alkoholkonzentration im Handschuhsaft war nach Desinfektion und 3 h Tragen 12fach höher als bei der undesinfizierten Hand. Mit der Waschung ließ sich an der artifiziell kontaminieren Hand eine signifikante Sporenlastreduktion erzielen. Als Resultat der Untersuchungen wird eine Veränderung der Standardmethode empfohlen. Waschung und Desinfektion sollten zeitlich und räumlich getrennt und bei hochaseptischen Eingriffen das Desinfektionsmittel in die Nagelfalze eingebürstet werden. Auf diese Weise soll die sporenlastsenkende Wirkung der Waschung mit der verbesserten Keimreduktion der Desinfektion ohne unmittelbar vorher durchgeführte Waschung verbunden werden. Unter der Annahme der Störung der Integrität der Epidermis unter dem Okklusionseffekt des Handschuhes und der gefundenen Alkoholkonzentration wird auf die Bedeutung der sorgfältigen Trocknung der Hand nach der Desinfektion hingewiesen.
Händedesinfektionsmittel können durch bestimmte Agenzien wie z. B. Hautcremes beeinflusst werden. Fragestellung der Arbeit war, ob die Interaktion von einem alkoholischen Händedesinfektionsmittel mit zwei verschiedenen Massagemitteln die Wirksamkeit der Händedesinfektion beeinflusst. Der Hauptversuch war eine Desinfektionsstudie, angelehnt an die EN 1500, mit 21 Probanden. Nach Kontamination mit E. coli wurden Vorwerte ermittelt, dann fand eine 20-minütige Massage statt, anschließend wurde das Massagemittel mit Papierhandtüchern abgerieben, die Händedesinfektion durchgeführt und Nachwerte ermittelt. Darauf aufbauende Untersuchungen beinhalteten zum einen Experimente über die Bedeutung des Abreibens mit Papierhandtüchern und über die Überlebensrate der Bakterien nach der Massage. Zum anderen sollten die Untersuchungen zeigen, ob von Massagemittel eingeschlossene Erreger im Gegensatz zu Erregern an der Oberfläche der Mittel erschwert an die Probesammelflüssigkeit abgegeben werden und wie die Desinfektionseffizienz von auf dem Massagemittel liegenden, nicht einmassierten Bakterien ist. Beim Hauptversuch sowie beim Versuch ohne Papierhandtücher waren die Reduktionsfaktoren der Massagegruppen signifikant höher als die der Referenzgruppe. Die folgenden Experimente ergaben, dass möglicherweise ein Teil der E. coli Bakterien während der Massage abstirbt. Des Weiteren ergaben unsere Resultate, dass von Massagemittel eingeschlossene Bakterien kaum an das Probesammelmedium abgegeben werden, wohingegen oberflächlich auf dem Massagemittel befindliche Bakterien ohne Probleme in die Sammelflüssigkeit gelangen. Findet die Desinfektion von oberflächlich auf den Massagemittel liegenden nicht massierten Bakterien statt, so gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Reduktionsfaktoren. Es gibt zwar im Hauptexperiment signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Reduktionsfaktoren. Jedoch ist das darauf zurückzuführen, dass die Bakterien möglicherweise während der Massage teilweise absterben bzw. die Abgabe an das Sammelmedium durch die Massagemittel behindert wird. Als Schlussfolgerung kann abgeleitet werden, dass Physiotherapeuten wahrscheinlich ihre Hände nach der Massage desinfizieren können, ohne dass die Desinfektionsleistung des alkoholischen Präparates dadurch herabgesetzt wird. 72 Um das Ergebnis zu verifizieren, sollten in Zukunft Versuchsabläufe geplant werden, bei denen die Massagezeit kürzer gewählt wird, um den Fehlerfaktor des Bakterienabsterbens zu minimieren.
Ziel dieser Studie ist es, die Auswirkungen von verschiedenen Desinfektionsmittel auf die Dimensionsstabilität von dentalen Abformmaterialien zu zeigen.
Hierfür werden mit den Alginaten Blueprint Xcreme (Fa. Dentsply Sirona) und HS-Maxima (Fa. Henry Schein) unter Zuhilfenahme der Material- Prüfmaschine RetroLine Z050 TH (Fa. ZwickRoell) in einem standardisierten Verfahren Abformungen von einem in Nichtedelmetall gegossenen Meistermodell genommen. Diese unbehandelten Abformungen werden mit dem Meistermodell verglichen. In einer zweiten Versuchsreihe werden Abformungen mit den Desinfektionsmitteln ORBI-Sept (Fa. Orbis), Zeta 90+ (Fa. Zhermack), MD 520 (Fa. Dürr Dental), Dentavon (Fa. Schülke) und EuroSept Plus (Fa. Henry Schein) behandelt und mit den unbehandelten Referenzabformungen verglichen. Es wurde in einer dritten Versuchsreihe auch der Einfluss der Körpertemperatur getestet. Hierfür wurde das Meistermodell unmittelbar vor der Abformung in einem Wasserbad auf 36 Grad Celsius Mundtemperatur erwärmt. Für die Vermessung werden vier Messpunkte auf dem Meistermodell festgelegt und mit A, B, C und D bezeichnet. Mit dem Messmikroskop Measuring Microscope STM (Fa. Olympus) wurden die Strecken [AB], [BC], [CD], [AD] und [BD] in den Alginatabformungen unverzüglich nach Entformung, beziehungsweise nach der Behandlung mit Desinfektionsmittel, gemessen.
In den Ergebnissen zeigt sich, dass zwischen dem Meistermodell und den unbehandelten Referenzabformungen, den Abformungen bei Raum- und Mundtemperatur und im Vergleich der mit Desinfektionsmittel behandelten mit den nicht behandelten Abformungen signifikante Unterschiede nachzuweisen sind.
Bei Betrachtung der relativen, als auch der absoluten Werte der nachgewiesenen Unterschiede zeigt sich jedoch, dass alle Werte in einem klinisch akzeptablen Bereich liegen.
Die verwendeten Desinfektionsmittel haben einen Einfluss auf die Dimension der Alginate, diese sind jedoch so gering, dass sie im klinischen Alltag vernachlässigbar sind.