Doctoral Thesis
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Ziel der Arbeit war die VervollstĂ€ndigung der molekulargenetischen Untersuchungen der indirekten und direkten genomischen Diagnostik bei Familien mit HĂ€mophilie B und das Erfassen der Daten. Aus den Daten sollte eine Darstellung der InformativitĂ€t und Sicherheit der klinischen, indirekten und direkten Diagnostik bei der Konduktorinnen- und prĂ€natalen Diagnostik erfolgen. Allel- und Heterozygotenfrequenzen, evtl. vorhandene Kopplungsungleichgewichte und Rekombinationsereignisse polymorpher Restriktionsorte sollten fĂŒr die deutsche Population ermittelt werden. In diesem Rahmen sollten auch Möglichkeiten und Grenzen der Heteroduplexmethode als kostengĂŒnstige Methode zum Mutationsscreening bzw. zum Nachweis bekannter Mutationen aufgezeigt werden. In ausgewĂ€hlten Familien sollte der Mutationsursprung bestimmt und eventuell vorhandene Foundereffekte nachgewiesen werden. FĂŒr die Untersuchung standen 359 Probanden (hĂ€mostaseologisch bzw. klinisch voruntersuchte Indexpatienten mit HB sowie deren Familienangehörige) zur VerfĂŒgung.
Das Problem der Auswahl eines geeigneten Spenders fĂŒr eine allogene Stammzelltransplantation mittels Testung auf HLA-KompatibilitĂ€t ist von enormer Bedeutung, da mit den âAntigen-Eigenschaftenâ des Transplantates eine Reihe möglicher, gefĂŒrchteter Komplikationen, wie GvHD, Rezidive oder AbstoĂungsreaktionen, einhergehen. Daneben wird der Einfluss weiterer Proteine auĂerhalb der Gene des MHC vermutet. Basierend auf Transplantationsstudien bei Erwachsenen untersuchten wir den IL6 -174 G/C Promotor Polymorphismus, den TGFbeta +861 T/C Polymorphismus im Intron 5 und den CTLA-4 -318 C/T Promotor Polymorphismus auf Assoziationen mit möglichen VerlĂ€ufen von Stammzelltransplantationen bei Kindern. FĂŒr die Analysen standen uns DNA Proben und klinische Daten einer deutschlandweiten Spender/EmpfĂ€ngersammlung von AML(n=48) und ALL(n=114) Patienten zur VerfĂŒgung. Als Kontrollpopulation dienten die gesunden, unverwandten Spender. Die Genotypverteilung der Polymorphismen wurde mit der Methode der Polymerasekettenreaktion und anschlieĂendem Restriktionsverdau typisiert und die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Chi- Quadrat Testes nach Pearson. BezĂŒglich des IL6 -174 G/C Promotor Polymorphismus ist der CC Genotyp in beiden Patientenkollektiven signifikant hĂ€ufiger vertreten als in der Kontrollgruppe. Bei AML Patienten war der CC Genotyp auĂerdem mit einem Rezidiv und dem Versterben nach Rezidiv assoziiert. Bei ALL Patienten war der CC Genotyp mit einem âIncreasing Mixed Chimerismâ (IncreasMC) nach der Transplantation signifikant assoziiert. BezĂŒglich des TGFbeta +861 T/C Polymorphismus konnte gezeigt werden, dass ALL Patienten, die an einer Infektion verstarben, ĂŒberzufĂ€llig hĂ€ufig mit dem Genotyp TT transplantiert wurden. AuĂerdem wurde deutlich, dass AML Patienten mit einem IncreasMC signifikant hĂ€ufiger mit einem genotypisch ungleichen Spender transplantiert wurden und AML Patienten mit einer Kompletten Remission signifikant hĂ€ufiger ein genoytpisch identisches Transplantat bekamen. Im Hinblick auf den CTLA-4 -318 C/T Promotor Polymorphismus zeigte sich, dass die AML Patienten, die an einer Infektion verstarben, signifikant hĂ€ufiger heterozygot waren als alle anderen AML Patienten. Die PrĂŒfung der HLA-KompatibilitĂ€t ist bei der Spenderauswahl das wesentliche Verfahren. Unsere Daten weisen darauf hin, dass auch andere Genregionen fĂŒr die KompatibilitĂ€t eines Transplantates ausschlaggebend sein können. Bei der Spenderauswahl dĂŒrfte daher in Zukunft die Genotypisierung polymorpher Gene auch auĂerhalb der MHC-Region an Bedeutung gewinnen.