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Tumornachsorge - Die Rolle des Pharmazeuten im Gesamtkonzept am Beispiel einer häufigen Tumorentität
(2011)
In der vorliegenden Arbeit wurden die Bedürfnisse gynäkologischer Patienten in der Situation nach der Primärbehandlung erfasst und analysiert. Dabei hatte diese Arbeit das Ziel, herauszufinden, welche Aufgaben ein Apotheker für Tumorpatienten sinnvoll übernehmen kann. Da es sich um generelle Aufgaben handelt, gelten die Ergebnisse nicht nur für Patienten mit gynäkologischen Tumoren, sondern für Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren wie für Patienten mit anderen Tumorentitäten gleichermaßen. Die Bündelung von Kompetenzen durch besondere Qualifikationen im Bereich der onkologischen Behandlung sowie umfassende Versorgungsangebote und Nutzung vorhandener Strukturen machen es den Patienten leicht, während der Primärbehandlung, über den gesamten Krankheitsverlauf professionelle Partner für eine festgelegte Zeit an der Seite zu haben. Danach ist die Betreuung entsprechend der Leitlinien und Vorgaben abgeschlossen und die Patienten empfinden sich dann wie „in ein Loch gefallen“. Für diese Situation wünschen sich Patienten veränderte Betreuung und Nachsorgemöglichkeiten. Apotheker spielen eine große Rolle bei der Beschaffung, Bereitstellung und dem Erklären/Verständlich - Machen von Informationen. Das „Benutzen des Apothekers“ als zusätzlichen Betreuer und das Wissen der dadurch erlangten Informationen können den Patienten helfen, besser mit der Erkrankung Krebs in ihrem Alltag umzugehen. Durch die Tatsache, dass der Apotheker der „Versorger“ für alle Arzneimittel ist, auch der Arzneimittel, die durch Komorbiditäten von anderen Fachärzten verordnet oder die durch Selbstmedikation gewünscht wurden, kann der Apotheker eine Übersicht über die gesamte Medikation für den Patienten und die behandelnden Ärzte erstellen und daraus einen Plan für die optimale Anwendung entwickeln mit dem Ziel die Wirkungsweise zu optimieren, die Nebenwirkungen zu vermindern und die Compliance der Patienten zu fördern. Um diese Aufgaben für alle Beteiligten zuverlässig ausüben zu können, ist eine Zusammenarbeit zwischen den behandelnden Ärzten und den Apothekern unerlässlich. Gleichzeitig ist eine Transparenz in der Kommunikation zwischen Arzt/Apothekern und Patienten zu fordern, damit sich alle Beteiligten als zuverlässige Partner akzeptieren können. Um all diese geforderten Arbeiten dem Kunden Patient und dem Kunden Arzt gegenüber auch inhaltlich kompetent durchführen zu können, ist eine spezielle zusätzliche onkologische Ausbildung für die pharmazeutische Betreuung von Krebspatienten unerlässlich. Dabei wünschen sich die Patienten ein kontinuierliches interprofessionelles Team. Diese Forderung entspricht den von der Politik im Nationalen Krebsplan geforderten Voraussetzungen. Im Alltag und retrospektiven dokumentierten Arbeitsgesprächen lässt sich feststellen dass die Aktivität und Einbindung des Apothekers in die pharmazeutische Betreuung die direkte Kommunikation aller Beteiligten wesentlich fördert. Aus der intensiven Zusammenarbeit ziehen nicht nur die verschiedenen Berufsgruppen, Abteilungen, sondern auch die Patienten im Sinne einer optimierten Pharmakotherapie ihren Nutzen. Bisher sind in Deutschland solche Strukturen punktuell, jedoch nicht flächendeckend vorhanden. Die generelle Einbindung eines onkologisch ausgebildeten Apothekers ins onkologische Betreuungsteam ist deshalb wünschenswert. Um diese generelle Einbindung eines Apothekers ins onkologische Team zu ermöglichen und um den hier nachgewiesenen Nutzen erreichen zu können, sollte zusätzlich die wirtschaftliche Rentabilität untersucht werden.
Qualität rationeller Methoden zur Anfertigung von Zahnersatz bei völliger Zahnlosigkeit Gegenstand dieser Studie war der Vergleich einer rationellen Methode zur Zahnaufstellung gegenüber einer handwerklich aufwändigen individuellen Lösung. Ferner wurde das Okklusionskonzept, die Zufriedenheit des Patienten anhand eines Fragebogens und die Notwendigkeit eines Gesichtsbogens untersucht. Die Studie fand im Zeitraum 2009 bis Anfang 2010 in der Abteilung für zahnärztliche Prothetik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald statt. Es beteiligten sich 12 Patienten unterschiedlichen Alters und Geschlechts an der Untersuchung, denen bereits eine Totalprothese im klinischen Studentenkurs oder von Assistenten der Klinik eingegliedert wurde. In der Testphase wurde den Patienten zwei verschiedene Totalprothesen eingegliedert, die sie jeweils zwei Wochen lang trugen und die anschließend anhand eines Fragebogens bewertet wurden. Die Totalprothesen wurden entweder mittelwertig mit dem System Filou® in Zahn-zu-zwei-Zahn-Beziehung sowie bilaterale Balancierung oder nach der TiF-Methode in Zahn-zu-Zahn-Beziehung samt Balancierung mit Verwendung eines Gesichtsbogens hergestellt. Nach Abschluss der Studie wurden den Patienten alle neu angefertigten Prothesen zur Verfügung gestellt. Aus diesen konnten die Patienten ihre Totalprothese auswählen, mit der sie am besten zurecht kamen. Ein halbes Jahr nach Abschluss der Studie wurden die Patienten gebeten, ihre Lieblingsprothese anzugeben und dazu ebenfalls einen Fragebogen auszufüllen. Die Beurteilungen wurden statistisch ausgewertet und miteinander verglichen. Hinsichtlich des Haltes der UK-Prothese (p=0,09) und des Kippelns der UK-Prothese (p=0,09) wurden tendenzielle Unterschiede für die individuelle Prothese beim Testurteil festgestellt. In der Subskala wurde ebenso die Lagerung statistisch signifikant bei der individuellen Prothese besser bewertet (p=0,05). Dies wirkte sich auf die Bewertungen der anderen Fragen aus. Die individuelle Prothese wurde insgesamt besser bewertet als die Filou-Prothese, jedoch ohne signifikante Unterschiede zu erreichen. Bei der Abschlussbefragung ein halbes Jahr später wurde jedoch der Halt der UK-Prothese nach Filou® tendenziell signifikant stabiler empfunden (p=0,06) als bei der individuellen Prothese. Auch hier waren die Bewertungen für die Filou-Prothese durchwegs besser als für die individuelle Prothese. Des Weiteren wurden zwischen der individuellen Prothese und der Prothese nach Filou® keine signifikanten Unterschiede im Okklusionskonzept und in den Subskalen Zufriedenheit, Ästhetik, Kauvermögen, Sprache und Ausarbeitung festgestellt. Selbst nach Beendigung der Testphase wählten von den 12 Patienten nach freier Verfügung über alle Prothesen fünf Patienten die individuelle und fünf Patienten die Filou-Prothese aus. Dies unterstreicht das Gesamtergebnis, dass keine Unterschiede zwischen der individuellen Prothese und der Prothese nach Filou® festgestellt worden sind. Das Alter und das Geschlecht beeinflussten die Bewertungen nicht. Jedoch scheint es einen Einfluss der Bewertungen der eigenen Prothese und der Anzahl der Prothesen, die der Patient vor der Studie getragen hat, auf die individuelle Prothese zu geben. Für die individuelle Prothese führte die Verwendung eines Gesichtsbogens und somit eine schädelbezügliche Einartikulation der Modelle in einen Artikulator nicht zu einer verbesserten Zufriedenheit durch den Patienten. Daher könnte man künftig bei Neuanfertigung von Totalprothesen auf die Verwendung eines Gesichtsbogens verzichten, wie man es schon im skandinavischen Raum praktiziert. Gegenüber der herkömmlichen Aufstellung wurde eine deutliche Zeitersparnis festgestellt. Andererseits eignet sich das Filou®-System eher für ungeübte Zahntechniker, da ein erfahrener Techniker eine herkömmliche Aufstellung wahrscheinlich in derselben Zeit schaffen würde. Jedenfalls stellt das Filou®-System für Zahntechniker ohne ausreichende Kenntnisse eine wirtschaftliche Alternative zu einer herkömmlichen Aufstellung für das Dental-Labor dar.